I´d rather die von abgemeldet (than stay away from you || Itachi & Sakura) ================================================================================ Kapitel 2: Self-doubts and sickness ----------------------------------- Hey, ihr Lieben! Lange nichts mehr von mir gehört, ich weiß. Ich hatte irgendwie eine kleine Naruto-Krise und konnte damit nichts mehr anfangen. Außerdem wurden mir 2 Weisheitszähne gezogen. Aber jetzt geht’s weiter. Ich habe mich entschlossen, Itachi eine sehr bekannte Krankheit zu geben und habe dafür auch sehr viel recherchiert, ich hoffe, das merkt man. Natürlich hoffe ich auch, das Kapitel ist für euch eine Entschädigung für die Wartezeit und es gefällt euch. Danke für die lieben Kommis! Berry~ Kapitel zwei: Self-doubts and sickness Bereits seit fünf Stunden saß Sakura auf der Couch und blätterte in dem dicken medizinischen Buch, auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, welche Krankheit Itachi hatte. Sie war schon total frustriert, weil sie immer noch nichts gefunden hatte. Vor lauter Müdigkeit fielen ihr immer wieder die Augen zu, sie schreckte jedoch sofort wieder hoch, wenn Itachi in ihrem Schlafzimmer von einem heftigen und lauten Hustenanfall geschüttelt wurde. Ein paar Mal war es sogar so schlimm, dass sie zu ihm schlich, um nach ihm zu sehen. Schließlich bestand die Gefahr, dass er an seinem eigenen Blut erstickte. Aber jedes Mal, wenn sie sich zu ihm ans Bett setzte, schlief und atmete er wieder ruhig. Jedes Mal spürte sie das heftige Bedürfnis, ihm das tiefschwarze Haar aus dem blassen Gesicht zu streichen. Sie riss sich jedoch zusammen, denn wenn der Uchiha aufwachte, würde er das wohl nicht so toll finden. Nachdem die Sonne bereits aufging und Sakura immer noch nichts herausgefunden hatte, überlegte sie, ob sie zu Tsunade gehen und sie um Rat fragen sollte. Jedoch würde die Hokage dann ganz sicher misstrauisch werden und das wollte Sakura auf keinen Fall riskieren. Niemand im Dorf durfte erfahren, dass sie Itachi Uchiha bei sich versteckte. Sakura war die beste Medicnin aus Konoha, ausgebildet von der Hokage höchstpersönlich. Sie würde ja wohl in der Lage sein, selbst herauszufinden, an welcher Krankheit Itachi litt. Nach weiteren vier Stunden öffnete sich plötzlich die Schlafzimmertür und ein ziemlich müde und erschöpft wirkender Itachi trat heraus. Er trug noch immer kein Shirt und Sakura wünschte sich, er würde es tun, denn jedes Mal, wenn ihr Blick ihn streifte, wurde sie rot. Sie musste sich heute unbedingt auf den Weg machen und ihm ein paar neue Shirts besorgen. Als er näher an sie herantrat, konnte Sakura sofort erkennen, dass sein Hals total geschwollen war. Sofort stand sie von der Couch auf, ging auf ihn zu und fragte: „Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?“ Er warf ihr einen finsteren Blick zu, der wohl bedeuten sollte: „Was soll die bescheuerte Frage?“ Ohne sie weiter zu beachten, ging er an ihr vorbei und setzte sich auf die Couch. Fast wäre sie wieder aus der Haut gefahren, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Von Itachi erwartete sie nichts anderes als Unhöflichkeit und Grobheit. In dem Moment sah er sie an und fragte: „Hast du etwas herausgefunden?“ Sie schüttelte den Kopf und verneinte. Sein Blick gab ihr plötzlich das Gefühl, versagt zu haben. Und das wollte sie sich von ihm nicht gefallen lassen, schließlich hatte sie die letzten verdammten neun Stunden damit verbracht, herauszufinden, was er hatte und wie sie seinen Arsch retten konnte. Also stemmte Sakura die Hände in die Hüften und sagte: „Vielleicht könntest du mir ein bisschen mehr über deine Symptome verraten. Das Einzige, was ich bisher mitbekommen habe, ist dein Bluthusten und der könnte ein Anzeichen für mehrere Krankheiten sein.“ Itachi warf ihr wieder einen seiner undefinierbaren Blicke zu und dann sagte er: „Ich hatte in der letzten Zeit häufig Fieber, außerdem starke Schmerzen in der Brust und Atemmangel.“ Sakura musterte ihn. Zusätzlich zu dem Bluthusten und dem, was er gesagt hatte, waren seine Lymphknoten offensichtlich geschwollen und er musste in sehr kurzer Zeit sehr viel abgenommen haben. Und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Verdammt, warum war sie da nicht gleich drauf gekommen? Aber wie denn auch, schließlich hatte der werte Herr Uchiha bisher mit keinem Wort seine anderen Symptome erwähnt. Sie rannte zu ihrem Bücherregal und zog ein dickes Buch über Infektionskrankheiten hervor, das sie in der Nacht noch nicht durchgeblättert hatte. Ungeduldig schlug sie die Seiten des Buches um, bis sie die Seite gefunden hatte, die sie suchte. Sie hielt inne. „Tuberkulose.“, sagte sie fast lautlos, doch sie wusste, dass Itachi sie gehört hatte. Geschockt starrte sie ihn an, doch seine dunklen Augen blickten so gleichgültig und emotionslos zurück wie immer. Im nächsten Moment schrie Sakura fast: „Du hast Tuberkulose, verdammt nochmal! Wie kannst du da so gelassen bleiben?“ Nachdem er erneut keine Reaktion zeigte, flippte Sakura völlig aus. Sie schrie: „Ich kann einfach nicht glauben, dass kein Arzt, bei dem du warst, erkannt hat, dass du diese Krankheit hast! Ich meine, du rennst jetzt schon jahrelang mit Tuberkulose rum. Die Krankheit greift all deine inneren Organe an. Bis zu drei Millionen Menschen sterben jährlich daran!“ Verzweifelt fuhr Sakura sich durch die Haare. Sie wollte schon wieder etwas sagen, doch plötzlich ertönte Itachis Stimme: „Sakura.“ Der Klang seiner Stimme ließ sie innehalten und die Kälte in seinen Augen erschrak sie. Dann sagte er: „Hör auf, dich da so hineinzusteigern. Ich habe von Anfang an gesagt, dass meine Krankheit unheilbar ist und ich früher oder später daran sterben werde. Unser Deal war nicht, dass du mich vollständig heilst. Der Deal war, dass du mich für einen Kampf gegen Madara fit machst.“ Die Härte seiner Worte traf Sakura mit voller Wucht. Sie fühlte sich vor Itachi bloßgestellt. Er war wie immer kalt, gleichgültig, arrogant, gefühllos. Und sie? Sie hatte sich trotz allem insgeheim Hoffnungen gemacht, ihn vielleicht doch ganz heilen zu können. Nach so kurzer Zeit steckte sie gefühlsmäßig schon so tief drin und dafür verabscheute sie sich selbst zutiefst. Langsam wich sie vor Itachi zurück, während ihr eine andere Sache klar wurde. Leise fragte sie ihn: „Weißt du eigentlich, wie Tuberkulose übertragen wird?“ Von ihm kam nur ein „Hn“, was diesmal offenbar eine Verneinung sein sollte. Leicht hysterisch sagte sie: „Durch Speichelauswurf beim Sprechen, Niesen oder Husten. Für Blut gilt das auch. Erinnerst du dich daran, wie du mich gestern mit Blut bespuckt hast? Vermutlich bin ich jetzt ebenfalls mit Tuberkulose infiziert.“ Gegen Ende des Satzes wurde ihre Stimme immer höher und sie fing an, heftig zu zittern. Itachi sagte mit seiner ruhigen Stimme: „Du bist weder mit meinem Speichel noch mit meinem Blut in direkten Kontakt gekommen. Ich glaube kaum, dass du dich angesteckt hast.“ Sakura spürte, wie sie langsam wieder ruhiger wurde und plötzlich schämte sie sich für ihren Gefühlsausbruch. Irgendetwas war hier verkehrt. Schließlich war sie die Medicnin und er der Patient. Sie sollte ihn beruhigen und nicht umgekehrt. Andererseits war Itachi ja wohl kaum der Typ, der beruhigt werden musste. Sakura sagte: „Ich muss jetzt überlegen, wie es weitergeht. Normalerweise wird der Patient, sofort wenn diese Krankheit festgestellt wird, unter Quarantäne gestellt. Du trägst sie aber schon seit Jahren mit dir herum. Daher muss ich anders vorgehen. Geh erstmal zurück in mein Schlafzimmer und leg dich wieder hin. Ich muss dir jetzt ein spezielles Antibiotikum holen gehen sowie hustenreizmildernde Medikamente. Wenn ich zurückkomme, werde ich außerdem versuchen, dir mit einem speziellen medizinischen Jutsu zumindest ein paar der Mykobakterien, die für Tuberkulose verantwortlich sind, abzutöten. Wenn wir das ein paar Wochen lang machen, wirst du fit genug für einen Kampf gegen Madara sein. Das ist es ja, was du wolltest.“ Itachi sagte: „Ganz genau. Das ist das Ziel, auf das wir uns konzentrieren. Und wenn du aufgrund von irgendwelchen überflüssigen Gefühlsduseleien nicht dazu in der Lage sein solltest, werde ich mir jemand anderen suchen.“ Ohne ein weiteres Wort ging er zurück ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Sakura stand stocksteif da und musste heftig schlucken. Fluchtartig verließ sie im nächsten Moment die Wohnung, bevor die Tränen, die sich in ihren Augen angesammelt hatten, sich ihren Weg ihre Wange hinunter bahnen konnten. Statt ins Krankenhaus zu laufen, um Itachis Medikamente zu holen, trugen ihre Füße sie instinktiv zum alten Trainingsplatz von Team 7. Dies war der Ort, an den sie sich immer zurückzog, wenn sie Probleme hatte oder es ihr schlecht ging. Sakura zog die Beine an ihren Körper, legte ihren Kopf auf die Knie und ließ den Tränen freien Lauf. Sie wusste nicht, was auf einmal mit ihr los war. Vielleicht lag es an Itachis Worten und an der Kälte, mit der er sie gesagt hatte. Einmal mehr wurde ihr klar, dass sie das Feuer war und Itachi das Eis. Seine Art erinnerte sie so sehr an Sasuke, dass es wehtat. Sie führte dazu, dass sie sich wieder schwach und hilflos fühlte, so wie früher. Wie war sie nur auf die Idee gekommen, dass ausgerechnet sie es schaffen würde, Itachi Uchiha für einen Kampf mit Madara fitzubekommen? Sie war doch nur Sakura. Sie war nicht stark genug. Alles, was sie konnte, war heulen. Sie schluchzte auf. Plötzlich fühlte sie sich in dem großen Dorf, in dem sie lebte, total einsam und allein gelassen. Niemand wusste, dass sie in ihrer Wohnung den größten Feind Konohas versteckte, um ihm zu helfen. Es durfte auch niemand wissen, denn das wäre das Ende für sie und Itachi. Schon wieder verabscheute sie sich selbst. Sie hatte doch Itachi vorgeschlagen, ihm zu helfen. Sie hatte es ihm versprochen. Und jetzt? Jetzt saß sie hier, zweifelte an sich selbst und würde am liebsten alles hinschmeißen. Was sollte Itachi nur von ihr denken? Sie war schwach und unfähig. Sakura hatte das Gefühl, immer tiefer in der Dunkelheit zu versinken, als eine vertraute Stimme sie an die Oberfläche zurückholte: „Sakura-chan?“ Sie hob den Kopf und blickte direkt in Narutos blaue Augen. Besorgt sah er in ihr verweintes Gesicht und fragte: „Was ist los?“ Eine Sekunde später saß er neben ihr auf dem Boden und hielt sie im Arm, während sie schluchzte: „Naruto!“ Sie konnte es ihm einfach nicht sagen. Wenn er es wusste, würde er auch in die ganze Sache hineingezogen werden. Würde alles auffliegen, dann würde auch Naruto bestraft werden und das wollte Sakura nicht. Nicht nach all dem, was ihr bester Freund für sie getan hatte. Es war besser für ihn, wenn er ahnungslos blieb. Sakura richtete sich auf, sah ihn an und sagte: „Es tut mir leid, aber ich kann es dir nicht sagen. Du musst mir jetzt einfach vertrauen.“ Plötzlich nahm Naruto ihr Gesicht in seine Hände, schenkte ihr ein warmes Lächeln und sagte sanft: „Ich vertraue dir. Das habe ich schon immer getan und ich werde es weiterhin tun. Zweifle nicht an dir. Du bist nicht schwach, im Gegenteil. Was auch immer du für ein Problem hast, ich weiß, dass du es lösen wirst. Du wirst damit klarkommen. Egal was es ist, du schaffst es.“ Sakura sah ihn einen Moment lang sprachlos an, dann spürte sie, wie sich in ihren Augen erneut Tränen sammelten. Diesmal waren es Freudentränen. Sie umarmte ihn und flüsterte: „Danke. Du weißt, dass ich dich liebe, oder?“ Er sah sie mit einem traurigen Lächeln an und sagte: „Ja. Und du weißt, wie sehr ich mir wünsche, es wäre genug.“ Sakura flüsterte: „Naruto...“ Doch dann lächelte er wieder strahlend und sagte: „Ist schon okay. Bis bald, Sakura-chan!“ Und während er ging, sah Sakura ihm nach. Sie hatte sich schon oft gewünscht, so zu fühlen wie er. Es würde vieles einfacher machen. Aber Gefühle konnte man sich eben nicht aussuchen. Trotzdem fühlte Sakura sich wieder gut. Naruto war der Einzige, der es schaffte, ihr ihren Glauben an sich selbst zurückzugeben. Jetzt fühlte sie sich wieder bereit und ihrer Aufgabe gewachsen. Mit neuer Energie machte sie sich direkt auf den Weg ins Krankenhaus, um die Medizin für Itachi zu holen. Da sie Schülerin von Tsunade war, hatte Sakura Zugriff auf alle Medikamente im Krankenhaus. Sie konnte sich nehmen, was sie brauchte, ohne einen Grund anzugeben. Sie begrüßte die diensthabenden Schwestern und begab sich dann in das Zimmer, in dem sich der große Arzneimittelschrank befand. Zügig überflog sie die Namen der vielen Antibiotika und schnappte sich dann Isoniazid, Ethambutol und Pyrazinamid. Diese Kombination musste sie Itachi verabreichen. Dann nahm sie noch ein paar Tabletten gegen die Schwellung seiner Lymphknoten und welche zur Milderung des Hustenreizes. Anschließend verlies sie das Krankenhaus wieder. Zielstrebig lief sie danach noch zu dem kleinen Laden, in dem man von Klamotten bis Lebensmittel alles kaufen konnte. Eine ganze Weile stand sie ratlos vor den Regalen mit den Hosen und Shirts. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, welche Größe Itachi hatte. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als zu schätzen oder mehrere Größen mitzunehmen. Schließlich konnte er nicht in seiner dreckigen, zerissenen und blutverschmierten Hose bleiben, die er immer noch vom Kampf gegen Sasuke trug. Und oberkörperfrei sollte er auch nicht bleiben, wenn sie wenigstens den Hauch einer Chance haben wollte, sich in seiner Nähe konzentrieren zu können. Schließlich entschied sie sich für ein paar schwarze Hosen und dunkelblaue Shirts. Dann kaufte sie noch viel Obst und Gemüse, Vitamintabletten und Tee für den Hals. Nachdem sie bezahlt hatte, schaute sie auf die Uhr und bemerkte erschrocken, dass sie schon seit über drei Stunden weg war. Jetzt musste sie schnell nach Hause. Sie sprintete zu ihrer Wohnung und ignorierte dabei die verwunderten Blicke der Leute, an denen sie vorbeilief. Dann schloss sie die Wohnungstür auf und ging ohne Umwege zum Schlafzimmer. Während sie die Tür öffnete, sagte sie: „Itachi, ich bin wieder...“ Doch sie sprach nicht weiter, zu geschockt war sie von dem Anblick, der sich ihr bot. Itachi lag gekrümmt auf dem Bett, die gesamte Bettwäsche war mit Blut besudelt. Er zuckte heftig, so als würde er von starken Krämpfen geschüttelt und sein Husten war schlimmer als je zuvor. „Ach du Scheiße!“, schrie Sakura auf und ließ ihre kompletten Einkäufe fallen. Sie war eigentlich nicht der Typ, der fluchte, aber jetzt rutschte es ihr einfach heraus. Sie stürzte ans Bett und packte Itachi an den Handgelenken, doch er zuckte immer noch heftig. Sie fühlte seine Stirn. „Scheiße!“, stieß sie erneut hervor. Er hatte hohes Fieber, daher kamen auch die Krämpfe. Und dagegen konnte sie mit medizinischen Jutsus nichts ausrichten. Als erstes rannte sie ins Bad, holte ein paar Handtücher und machte sie nass. Eins legte sie Itachi auf die Stirn, die anderen Beiden wickelte sie um seine Beine. Von der Kälte überrascht, öffnete er für einen Moment seine Augen und sah sie an. Sein Blick war glasig und Sakura rief leicht panisch: „Itachi, kannst du mich hören?“ „Hn.“, krächzte er. Sakura stürzte zurück ins Badezimmer, öffnete ihren Medizinschrank und holte das stärkste Fiebermittel hervor, das sie besaß. Zusammen mit einem Glas Wasser setzte sie sich wieder zu ihm ans Bett und sagte mit zittriger Stimme: „Bitte, du musst das jetzt nehmen!“ Halb erwartete sie, dass Itachi sich wieder weigern würde, das Medikament zu nehmen. Doch er schluckte es ohne zu zögern. Ob es daran lag, dass er so schwach war, oder er doch schon ein wenig Vertrauen zu ihr gefasst hatte, wusste sie nicht. Das Medikament fing sehr schnell an zu wirken und einen Moment später schlief Itachi ein. Sakura blieb die ganze Nacht an seinem Bett sitzen. Ab und zu fühlte sie seine Stirn und stellte erleichtert fest, dass es besser zu werden schien. Sie musste abwarten, bis das Fieber vollständig weg war. Erst dann konnte sie mit ihrem medizinischen Jutsu beginnen und ihm das Antibiotikum verabreichen, sonst wäre es lebensgefährlich für ihn. Ein paar Stunden später erwachte Itachi. Als er sich aufrichten wollte, spürte er ein Gewicht auf seiner Decke. Er blickte nach unten und entdeckte Sakura, die neben dem Bett auf dem Boden saß, mit dem Oberkörper halb auf dem Bett lag und schlief. Er räusperte sich und sagte: „Sakura.“ Sofort schreckte sie hoch. Als sie sah, dass er wach war, fragte sie sofort: „Wie geht es dir?“ Sie streckte die Hand aus, um seine Stirn zu fühlen, doch diesmal ließ er es nicht zu. Er hielt ihre Hand fest, bevor sie ihn erreichen konnte und sagte: „Besser. Das Fieber ist weg.“ Sakura seufzte erleichtert auf. Dann blickte sie zu Boden und sagte: „Ich hätte nicht so lange wegbleiben sollen. Ich hätte nicht so eine Panik kriegen sollen. Dann wäre das nicht passiert. Es ist meine Schuld. Es tut mir leid.“ Eine Weile blieb es still zwischen den Beiden und als Sakura schon glaubte, er würde gar nichts mehr sagen, meinte er: „Das ist schon oft passiert. Selbst wenn du hier gewesen wärst, hättest du es nicht verhindern können. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt tot.“ Ein leichter Rotschimmer trat auf ihre Wangen und sie sah ungläubig zu ihm auf, doch Itachi sah sie nicht an. Die Medicnin erhob sich und sagte: „Fühlst du dich fit genug, um dich jetzt von mir behandeln zu lassen?“ Wie nicht anders zu erwarten war, nickte er. Sakura holte die Antibiotika und ein Glas Wasser, hielt ihm die drei Tabletten hin und sagte: „Erstmal musst du die nehmen und zwar ab jetzt jeden Tag. Sie sorgen dafür, dass die Bakterien nicht mehr so stark deine Organe angreifen.“ Itachi kippte die Medikamente hinunter und dann sagte Sakura: „Ich werde jetzt mit einem medizinischen Jutsu versuchen, ein paar der Bakterien in deinem Körper abzutöten. Ich habe das noch nie vorher gemacht und es wird vermutlich sehr schmerzhaft für dich werden.“ Itachi hob eine Augenbraue. Glaubte sie etwa, er könnte keine Schmerzen ertragen? Sakura bemerkte seinen Blick und rollte mit den Augen. Dann setzte sie sich ihm gegenüber und legte ihre Hände auf seine Brust. Er zuckte zusammen. Dieses Gefühl der Nähe war für beide seltsam und ihr war sehr unbehaglich zumute, weil sie wusste, dass dieses Jutsu ziemlich intim war. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie musste eine größere Menge an Chakra herausströmen lassen, als sie es je zuvor getan hatte. Dann presste sie ihre Hände fest gegen seine Brust und ließ die große Menge an Chakra in seinen Körper strömen und sich verteilen. Sakura musste sich unglaublich konzentrieren, um die unzähligen Mykobakterien in seinem Organismus aufzuspüren und dazu musste sie es hinkriegen, dass das Chakra sich um die einzelnen Bakterien wie einen Mantel herumlegte und sie abtötete. Sie musste einen so starken Druck ausüben, dass einzelne Schweißperlen ihre Stirn hinabliefen. Itachi biss die Zähne zusammen. Der Schmerz war stärker, als er erwartet hatte, aber er ließ es sich nicht anmerken. Nach einer Weile war Sakura erschöpft, weil sie ihr komplettes Chakra verbraucht hatte. Sie spürte, wie ihr schwindelig wurde und sie leicht nach vorne kippte. Itachi fing sie zwar auf und hielt sie fest, dennoch hielt er sie deutlich auf Abstand. Sie konnte spüren, dass er die Distanz zwischen ihnen bewahren wollte. Sie wischte sich mit der Hand über die Stirn und sagte: „Das müssen wir ab jetzt jeden Tag tun. Die Bakterien vermehren sich nämlich schnell, aber wenn wir das die nächsten Wochen regelmäßig machen, bist du fit genug für einen Kampf.“ Itachi hob eine Augenbraue. „Und was ist, wenn du mal für mehrere Tage auf einer Mission bist?“ „Ich werde Tsunade bitten, mich für mindestens 3 Monate von Missionen freizustellen.“ Dann stand sie auf und schwankte gefährlich, doch plötzlich spürte sie Itachis Hand in ihrem Rücken, die sie stützte. So schnell wie die Hand gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. Sakura ging schnell zu ihren Einkäufen, hob sie vom Boden auf und sagte: „Ich habe dir etwas neues zum Anziehen gekauft. Das Badezimmer ist gleich nebenan. Du kannst auch duschen, wenn du möchtest.“ Sie hielt ihm die schwarze Hose und das dunkelblaue Shirt hin. Itachi hob eine Augenbraue, nahm die Sachen jedoch wortlos. Erst da fiel Sakura auf, dass die Sachen denen ziemlich ähnlich waren, die Sasuke früher immer getragen hatte. Hatte er sie deshalb so komisch angesehen? Kurz bevor er im Bad verschwand, warf Itachi Sakura wieder einen seiner undefinierbaren Blicke zu. Diesmal jedoch war er irgendwie anders. Verwirrt ging sie in die Küche, während man kurz darauf im Bad die Dusche rauschen hören konnte. Sakura begann, das Obst, das sie gekauft hatte, zu schneiden und grübelte über den gestrigen Tag und den heutigen Morgen nach. Itachi war ihr gegenüber distanziert, er ging auf Abstand und ließ sie nur an sich heran, wenn es ums Heilen ging. Reden tat er mit ihr auch nur über seine Krankheit, wenn er überhaupt etwas sagte. Aber schließlich ging es hier auch nur genau darum. Sie sollten keine Freunde werden. Wenigstens hatte er sich ihr gegenüber heute schon ein wenig geöffnet. Und das war schonmal ein guter Anfang. Vielleicht konnte die ganze Sache, die Vereinbarung, die sie getroffen hatten, trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten ja wirklich funktionieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)