Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 18: Vollkommene Perfektion ---------------------------------- Das erste Zeichen seelischer Gelassenheit ist, so meine ich, innehalten zu können und bei sich zu verharren. Seneca Montagmittag 7. August Ran saß bei Kazuha und Aoko am Ufer des weitläufigen Meeres. Auf Grund ihrer angewinkelten Beine wurden ihre Füße von der Brandung in sanftem Rhythmus umspült. Der geschrumpfte Shinichi war bei den anderen Detektiv Boys. Die beiden bisher erbauten Burgen waren um viele Häuser erweitert worden. Man konnte regelrecht von einer richtigen Stadt sprechen. Es gab jede Menge Straßen, Stadtmauern, entsprechende Eingangstore nach Osten, Westen, Norden und Süden. Ai betrachtete dass alles wohlwollend. Conan kniete neben ihr. Das frühere Mitglied der Organisation warf ihrem Freund einen liebevollen Blick zu: Schön, dass du es endlich genießen kannst, dachte sie flüchtig lächelnd. Genta kam auf allen vieren durch den Sand an gekrabbelt. Ayumi lief mit Mitshuhiko auf ihren gleichaltrigen Freund zu. Die zwei schleppten allerlei Grünzeug an, welches sie zusammen mit Genta im Sand verteilten. Aus Algen legten die fünf Wiesen, arrangierten Bäume und Sträucher. Aus Blütenblättern formte Ai gemeinsam mit Ayumi Blumen, indem sie sie entsprechend nebeneinander legten. Der Professor befand sich neben Shinichis Vater. Beide saßen in ihren Liegestühlen und ließen es sich bei einem erfrischenden Getränk gut gehen. Der jüngere Mann las in einem Taschenbuch, einstweilen der Ältere sich mit geschlossenen Augen ausruhte. Über ihnen spendete der Sonnenschirm angenehmen Schatten. Obwohl Yusaku las, nahm er die fröhlichen Stimmen der Kinder wahr, welche durch die schwingenden Schallwellen in der Luft an sein Ohr getragen wurden. Hin und wieder schaute der Kriminalschriftsteller von seinem Buch auf und betrachtete seinen Sohn, sowie die anderen einen Augenblick lang, ehe er sich dann wieder seinem Buch zuwandte. Die Oberschüler hingegen verbrachten ihre Zeit lieber unter Wasser. Tauchten vergnügt und unbeschwert nebeneinander her um die Wette. So tief sie konnten. Übten sich in ihrer Kondition. Detektiv und Dieb kehrten um und schwammen hinauf zur Oberfläche. Oben angekommen fühlten die zwei ihre Lungen als allererstes mit frischem Sauerstoff. Atmeten angestrengt. „Ich weiß nicht wie es dir geht“, keuchte Kaito: „aber ich brauche eine Pause.“ Heiji nickte eifrig. Schnappte ebenfalls: „Ich auch: Ich kann auch nich mehr!“ An Ort und Stelle bleibend erholten sich die Freunde. „Sieh mal“, meinte Heiji kurze Zeit später. Er deutete auf die sich sonnenden Oberschülerinnen. Die Entfernung war nicht besonders groß. Die Schüler waren für die Schülerinnen in ihrer derzeitigen Position nicht sichtbar. „Was hast du vor?“, fragte Kaito ihn. „Das wirs’u sehn: Komm mit!“ Kaum hatte der Detektiv das gesagt, war er schon erneut untergetaucht. Aokos Freund folgte ihm. Heiji schwamm genau in die Richtung seiner Freundin und ihrer Freundinnen. Immer wieder steckten er und Kaito ihre Köpfe nur gerade soweit heraus, dass sie einen kurzen Atemzug nehmen konnten. Um danach unsichtbar weiter zu schwimmen. Yusaku las gerade folgendes: Siehst du nun wie schwer es ist, dies alles in Worte zu fassen? Du musst Worte und Sätze erfinden, die es gar nicht gibt, um den Dingen auch nur irgendwie nahe zu kommen. Aber ich weiß, was du sagen willst! Du sagst, dass ich viele Leben gelebt habe und dass ich DIESES Leben viele Male gelebt habe. Das ist RICHTIG. Nur würdest du das noch besser verstehen, es präziser formulieren, wenn du nicht die Vergangenheitsform verwenden würdest. Ich lebe viele Leben und ich lebe dieses Leben viele Male. Jetzt hast du es exakt getroffen. Fast. Fast? Da ist noch ein weiteres kleines Detail… Welches? Du hast das Wandgemälde gemalt. Was? Du kannst jedes Mal, wenn du an irgendeinem Punkt in der Zeit vorbei kommst, etwas hinzufügen, irgendeinen weißen Teil übermalen, die Farbe ändern. Du kannst, wann immer du möchtest, das Gemälde in jeder von dir gewünschten Weise verändern. Oh, mein Gott, die Superstrings sind meine Pinselstriche! Gute Arbeit! Großartige Analogie. Es muss also NIE etwas so bleiben, wie es zuvor war! Das ist Richtig. Das bedeutet, dass die Möglichkeiten unendlich sind. Richtig. Dann… dann… könnte das ewig so weiter gehen. Das tut es, mein Wunderbarer. Das tut es, als er auf plötzlich ausbrechendes Gekreische aufmerksam wurde. Er schaute in betreffende Richtung auf. Auch der Professor hatte, nahezu erschreckend, seine Augen aufgemacht. Stellte wie Yusaku fest, dass es sich um Kazuha, Aoko und Ran handelte. Letztgenannte sprang gerade hastig auf. Wich auf den Strand zurück. Kazuha und Aoko hingegen wurden, sich durch strampeln wehrend, von Heiji und Kaito ins Wasser gezerrt. Die Oberschüler waren wie Haie auf einmal aus der Tiefe aufgetaucht und schnappten ihre Freundinnen nun wie ihre Beute an den Beinen und zogen sie mit sich. Rans Freundinnen prusteten, als sie Wasser schluckten. Beide Oberschüler kassierten ärgerliche Blicke dafür. Doch ihre Freunde rannten aus dem Wasser auf Ran zu, welche ganz und gar nicht angetan: „Nein, nein, nein!“, schrie: „Das könnt ihr doch nicht machen!“, versuchte auch sie sich zu wehren, als Detektiv und Dieb sie schnappten. An den Beinen und Armen packten. „Keine Angst: Wir werfen dich auch ganz vorsichtig“, grinste Heiji sie breit an. Ehe er die zappelnde Ran mit Kaitos Hilfe schnell ins Meer trug. An den Detektiv Boys war der Lärm natürlich auch nicht vorbei gegangen. Die drei Jüngeren waren vorgerannt und hatten das Wasser schon fast erreicht. Jetzt wo es auch gegen Ran ging schaute Conan nicht mehr zu. Rannte ebenfalls auf die anderen zu. Er hatte das Wasser noch nicht ganz erreichen können: zwei drei Meter davor musste er mit ansehen wie seine Freundin sanft ins Wasser fallen gelassen wurde. Wie Kazuha und Aoko zuvor geriet sie ganz unter Wasser. Verschluckte sich genauso am Salz. Sie hustete heftig, sobald sie wieder auftauchte. Conan wurde gerade ebenfalls von Heiji unter Wasser gedrückt. Was der sich aber nicht gefallen ließ. Im Gegensatz zu den Oberschülerinnen hatte er seine Lungen auf das was kommen würde vorbereitet. Sich an seinem Freund rächend, der gerade dabei war sich Ayumi zu schnappen, kniff er Heiji so feste er konnte ins Bein. Drehte dessen Haut genüsslich und äußerst fies grinsend im Uhrzeigersinn. Während der andere Detektiv ihm schmerzhaft: „Aua!“ aufschreiend sein Bein entzog, strampelte sich das kleine Mädchen frei. Shinichis Vater hatte die Szene bis hierher mit einem Ohr und einem Auge beobachtet. Er begann sich nun wieder voll und ganz auf das Buch in seinen Händen zu konzentrieren: Du hast auf jedes Wort gehört, dass ich sagte, nicht wahr? Wir reden hier sehr detailliert und in ganz wesentlicher Weise über das Leben und den Tod. Natürlich habe ich da genau zugehört. Yusaku stutze einen Augenblick, dann lachte er ein stummes, ertapptes Lachen. Las dabei gleichzeitig weiter: Gut denn ich habe auf jedes Wort gehört, was du gesagt hast. Was soll denn das heißen? Das wirst du sehen. Nach Beendigung des letzen Satzes, dieses 25ten Kapitels, legte Yukikos Mann stutzend die Stirn in Falten. Hörte abrupt auf über sich selbst zu lachen. Er stand auf, wobei er einen letzten Blick auf die im Meer tobende Jugend warf und ging dann samt dem Buch ins Haus. Yukiko kam in Begleitung von ihrer Freundin und dessen Mann zurück. Auf dem Arm hatte sie Tadashi. Ihr Mann saß noch lesend auf dem Sofa. Er schlug gerade die letzte Seite des 30ten Kapitels auf. „Hallo“, schaute er, die Ankommenden begrüßend, auf. „Yusaku, der Makler hat mich angerufen. Er musste den Termin verschieben. Ich habe mich mit ihm auf diesen Mittwoch geeinigt. Wenn das auch für dich in Ordnung ist?“, teilte die Anwältin, den Mann ihrer Freundin fragend dabei ansehend, mit. Der Gefragte nickte gelassen. Dann ging Eri mit Kogoro und Yukiko wieder hinaus. Yusaku las schnell die letzen Zeilen, brachte sein Buch nach oben ins Schlafzimmer und folgte dann in Alltagskleidung nach draußen. Ran und die anderen zwei Oberschülerinnen kamen ihm entgegen. Jetzt waren sie diejenigen, die nach drinnen gingen. Später Nachmittag Die beiden Ehepaare und die Oberschülerinnen kamen zurück. Stiegen aus dem Auto aus. Die fünf gesellten sich zu den anderen an den Strand. Die Kinder waren wie sonst mit ihrem Sand beschäftigt. Der Professor sah die Ankömmlinge von seinem Liegestuhl aus. Während die Oberschülerinnen sich in Richtung Meer begaben, gesellten sich die Erwachsenen zu dem Erfinder. Alle genossen die abschwächende Sonneneinstrahlung. Yusaku jedoch wirkte nach einiger Zeit innerlich unruhig. „Ich geh Essen machen“, verkündete er aufstehend. „Ich komme mit dir“, meinte Kogoro eilig. Yusaku wartete auf ihn, dann ging er mit ihm auf das Haus zu: „Ich will endlich Rauchen!“ „Oh ja, ich auch!“, stimmte Eris Gatte der leicht zerknirschten Bemerkung des Schriftstellers voll und ganz zu. Gemeinsam bereiteten die beiden Ehemänner alles für das Barbecue vor. Der Küchentisch und die Stühle wurden nach draußen gestellt. Die Oberschüler, die zwischenzeitlich von oben kamen halfen ihnen. Heiji und Kaito waren es schließlich die alle zum Essen riefen. Von den Erwachsenen, über die Kinder und zum Schluss noch die Oberschülerinnen. Von Heiji bekam Kazuha einen vergnügten Kuss von hinten auf die Wange gedrückt. Er hatte sich zu ihr herunter gekniet, denn sie und die anderen Schülerinnen saßen im Sand. So kam jeder zum Grillen. Nachdem Yusaku seine Mahlzeit beendet hatte, stellte er sich mit Kogoro rauchend etwas abseits, um die Damen nicht mit dem Rauch der Zigaretten zu belästigen. Zufrieden beobachte Shinichis Vater seinen Sohn, der sich offenbar gerade über Heiji ärgerte. Dann stand seine Frau neben Eri mit Tadashi auf dem Arm. Er ließ seinen Blick über die fröhliche Runde schweifen und schmunzelte in sich hinein: Es ist tatsächlich perfekt. Am Abend rief Rans Freund an. Sie legte ihr Baby Buch zur Seite, welches sie bereits fast durch hatte und griff nach ihrem Handy. „Hi“, freute sich Eris Tochter. „Hallo, Ran. Wie geht’s?“, „Gut, danke. Und bei dir?“ „Der Fall ist momentan echt kompliziert, aber ansonsten geht es mir wunderbar.“ „Das freut mich für dich, Shinichi. Du findest die Lösung bestimmt bald.“ „Das hoffe ich“, drifteten die Gedanken des kleinen Detektivs für einen Moment ins Dunkle ab. Er fasste sich jedoch schnell wieder: „Ja, bestimmt“, sagte er mit fester Stimme leichthin. Lachte kurz ehe er sich weiter erkundigte: „Und wie waren die Häuser, die ihr euch heute angesehen habt?“ „Langweilig“, antwortete Ran ihm gedehnt. Sie machte es sich wieder an der Zimmerwand bequem. Während dieses Gespräch fortgesetzt wurde, saß sein Vater im Schlafzimmer auf einer ausgebreiteten Decke. Saß in meditierender, aufrechter Haltung auf dem Boden. „Du kannst ruhig reinkommen“, sagte er mit geschlossenen Augen: „Du störst nicht.“ Er hatte seine Frau gehört, die nach dem Öffnen der Türe stehen geblieben war. Yukiko sagte nichts, was ihren Mann dazu veranlasste seine Augen zu öffnen und sie wohlwollend anzusehen. „Ich wollte nur meine Jacke holen“, äußerte sie sich kurz angebunden. Lief zum Bett von dem sie eine dünne Strickjacke holte, dann lief sie wieder hinaus. Schloss die Türe hinter sich. Yusaku sah einen Moment niedergeschlagen auf das verschlossene Holz. Dann atmete er tief durch und schloss seine Augen dabei erneut. Besann sich auf sein eigenes Selbst. Meditierte weiter. Freitagmorgen 18. August Die Sonne war gerade dabei gemächlich aufzugehen. Yusaku lag wach neben seiner Frau im Bett. Er sah müde aus. Ein leiser Seufzer entwich seiner Kehle, als er seinen Kopf in ihre Richtung drehte. Er betrachtete Yukiko einen Moment lang, bevor er das dünne Lacken zur Seite legte. Dann stand er auf und ging hinaus auf den Flur. Leise warf er einen Blick in das Zimmer der Freundin seines Sohnes und deren Freundinnen, dann auch in den Raum daneben. Indem Heiji und Kaito den Schlaf der Gerechten schliefen. Danach öffnete er die dritte Türe zu seinem eigenen Sohn, der ebenfalls friedlich schlummerte. Er lag genau in der Mitte: zwischen Ayumi und Ai. Die Detektiv Boys hatten sich fein säuberlich in einer Reihe schlafen gelegt. Lagen jetzt jedoch zum Teil doch etwas schräg. Neben Ayumi Genta. Und Mitshuhiko neben Ai. Yusaku schmunzelte. Nur der Professor schnarchte mit Tadashi ein wenig abseits. Das Baby war allerdings wach. Schaute Shinichis Vater aus großen, interessierten Augen an. Das kleinste der Kinder regte sich, als es von Shinichis Vater aufgenommen und mit auf den Flur hinaus getragen wurde. Unten bereitete Yusaku Ais Baby Frühstück zu. Er fütterte es auf seinem Schoss haltend durch eine Flasche. Der Kleine trank begierig einen nach dem anderen Schluck. Machte nach fast geleerter Flasche deutlich, dass er Papp-satt war. Mit einem Tuch wischte Yusaku dem Kleinen über den Mund. Tadashi protestierte mit seinen Händchen, indem er versuchte den Schriftsteller wegzudrücken. Dieser lachte leise darüber. Betrachtete das Kind, welches er mit seinen Armen festhielt. Das Baby lachte zurück. Tadashi weiterhin auf dem Arm haltend machte er amerikanisches Frühstück. Das Baby war ganz fasziniert von dem in der Pfanne hochspritzendem Fett, beobachtete wie Shinichis Vater zwei Eier aufschlug und diese geschickt in die Pfanne beförderte, dass es zischte. An einem seiner beiden Daumen nuckelnd quietschte das Kind vergnügt vor sich hin. Als Ai aufwachte. Erschreckte sie. Ihr Findelkind war nicht da. Verwirrt rüttelte die vermeidliche Grundschülerin ihren alten Freund: „Wo ist Tadashi?“, fragte sie ihn besorgt flüsternd. „Hier“, murmelte der Professor verschlafen seine Augen öffnend. Doch dann merke auch er, dass das Baby fehlte. Er erschreckte ebenfalls. Schaute Ai hinterher, die eilig aus dem Zimmer rannte. Sich auf dem Flur umsah, als könnte er hier sein. Alle Türen waren verschlossen. In Ai stieg Panik hoch. Sie hastete zur Treppe. Rief nach Tadashi. Laute kamen von unten. In Windeseile war sie die Stufen hinunter geeilt. „Tadashi?“, rief sie ein weiteres Mal aus. Sofort rannte sie auf ihr Kind zu, welches sie auf einer Decke von Spielzeug umgeben neben dem Sofa glücklich vor sich hin spielend, ansah. Das Miauen des Katzenknopfes eines kleinen Plastikbords war noch nicht verstummt. „Oh, wie kommst du denn hier runter?“, fragte sie das Baby, als könne es ihr die Frage beantworten. Es erschreckte sich durch die plötzliche, fest Umarmung etwas. Begann aber nicht zu weinen. Lies sich auf die Wange küssen. Ai war so erleichtert. Nahm ihn auf den Arm und küsste ihn ein weiteres Mal innig. „Oh, entschuldige bitte.“ Überrascht schaute das frühere Organisationsmitglied zu Yusaku, der aus der Küche auf sie zukam. Aus großen Augen schaute sie zu ihm hinauf. „Ich dachte ich kümmere mich um ihn, sodass ihr auch mal ausschlafen könnt“, erklärte sich Shinichis Vater freundlich. „Wie?“, Ais erstaunte Frage war leise. „Tut mir wirklich leid, dass ich dich erschreckt habe. Das war nicht meine Absicht. Ich dachte ich könnte mich so zumindest mal ein wenig bei dir revanchieren“, mit diesen Worten ließ sich der Schriftsteller auf dem weichen Möbelstück nieder. Tadashis Ersatzmutter verstand nicht ganz, weshalb sie etwas zögerlich nachfrage: „Revanchieren? Wofür denn?“ Ai war verwirrt. „Für Shinichi“, bedankte der Vater sich bei ihr aufrichtig. „Für Shinichi?“, wiederholte sie. Yukikos Mann nickte: „Er verdankt dir viel“, der Kriminalautor schwieg einen Augenblick. Seine Gesichtszüge wurden ein wenig ernst. Bisher waren sie ganz gelassen gewesen. Er ging nicht weiter auf das von ihm eben gesagte ein, sondern wechselte das Thema: „Jetzt wo wir gerade mal unter uns sind, würde ich dich gerne etwas fragen.“ Ai sah in durch seine Betonung eingeschüchtert an. Er klang so ernst, dass es sich um etwas wirklich Wichtiges handeln musste. Was will wer von mir?, fragte sie sich bange. „Was?“, versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. „Das Aptx4869“, antwortete er ihr: „Das Gegenmittel. Wie sieht es damit aus. Bist du weiter gekommen?“ Das ehemalige Mitglied der schwarzen Organisation schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein“, berichtete die geschrumpfte Shiho: „leider nicht. Ich weiß leider nicht wonach ich suchen muss. Ich weiß zwar an Hand der Symptomatik, was es bei Shinichi verursacht hat, aber leider nicht, was die Ursache dafür war. Ich hatte angefangen mit Mäusen zu experimentieren, aber ihnen scheint es zumindest bisher nichts auszumachen.“ Sie unterbrach sich selbst. Yusaku hatte ihr aufmerksam zugehört. Seine Hand faustähnlich unter sein Kinn gestützt. Er schwieg, während Ai zu überlegen schien. Nach einigen Augenblicken nahm sie den Faden wieder auf. Ihre Stimme verlor etwas von ihrer bisherigen sachlichen Distanziertheit. Wurde hingegen betroffener, als sie relativ leise weiter sprach: „Was ich auch nicht verstehen kann ist, dass es nur ihn betraf.“ Sie stockte einen Moment: „Ich hatte es doch auch genommen.“ Das scheinbare Mädchen schluckte schuldbewusst: „Wieso traf es nur ihn?“ „Das kann ich dir nicht beantworten“, entgegnete Yusaku nachdenklich-ernst. Dann machte er der Chemikerin einen Vorschlag: „Würde es dir unter Umständen etwas nutzen, wenn ich mich bereit erklären würde mich dir zur Verfügung zu stellen?“ Ai schaute den Vater Shinichis verblüfft an: „W-wie meinen Sie das?“ „Die Schwierigkeit die Ursache herauszufinden liegt doch darin, dass du keine Vergleichsmöglichkeiten hast. Habe ich Recht?“ Sie nickte stumm. Er machte ihr darauf einen Vorschlag: „Wäre es möglich, dass du es noch einmal mit mir versuchst?“ Ai wollte gerade entsetzt antworten, als der Professor zu ihnen stieß. „Was versuchen?“, fragte ihr gemeinsamer älterer Freund interessiert nach. Gegen Mittag Shinichis Freundin machte die Haustüre auf. Betrat das Wohnzimmer. Auf dem Sofa machte sie es sich bequem. Sie legte, sich ihre Beine anwinkelnd und ihre beiden Hände flach auf der Lehne ablegend, hin. Dann bettete sie ihren Kopf auf ihnen. Seelig ausatmend genoss die Schwangere die sie beruhigend, umgebende Stille im Haus. Gähnend schloss sie ihre Augen. Machte ein Nickerchen. Als sie ihre Beine wachwerdend genüsslich ausstrecken wollte, stieß sie auf Widerstand. Irgendetwas war im Weg. Darüber irritiert öffnete sie die Augen. Schaute nicht schlecht. Peinlich berührt stotterte sie ein: „D-das tut mir wirklich sehr leid. Entschuldigung.“ Es war Yusaku gewesen, denn sie da versehendlich, mit Schwung getreten hatte. Er sah sie gutmütig an. In seinen Händen hielt er das Buch, welches er derzeit weiter las. „Schon gut, Liebes. Hat nicht weh getan“, meinte er freundlich. Sein kurzes Zwinkern unterstrich das noch. Ran hatte sich nicht aufgerichtet, blieb verlegen liegen und schaute zu wie der Vater ihres Freundes sich wieder seinem Buch zuwendete. „Was lesen Sie da?“, fragte sie. „Ein Buch mit Gott“, antwortete er ihr lesend. „Wie?“, wollte Ran sich verwundert genauer erkundigen. Doch Yusaku antwortete nicht. Stattdessen klappte er das Taschenbuch zu und legte es sorgfältig auf dem kleinen Couchtisch vor sich ab. Dann erhob er sich und verschwand in Richtung der Küche. Eris Tochter setze sich auf, hielt sich für einen Augenblick den Kopf. Sah verschwommen. Dann ging es wieder. Interessiert streckte sie ihren Arm aus und nahm das eben zurückgelassene Buch in ihre Hände. Sie betrachtete das Cover. Drehte es von der Vorder- auf die Rückseite. Es war überwiegend bis zur Hälfte Rot. Ein Baum mit ebenfalls rotem Laub war darauf zu sehen. Im Hintergrund befanden sich Bäume in einer Winterlandschaft. Oberhalb des Baumes standen der Autor, der Titel und der Untertitel. Neugierig schlug Shinichis Freundin eine x-beliebige Seite auf. Es war die 164, welche sie spontan zu lesen begann. Dazu braucht es den „Tod“ nicht? Nicht, wenn du den „Tod“ als Wegfall des psychischen Körpers definierst. Du kannst unter Umständen eine vollkommene Erfahrung von deinem spirituellen Selbst machen, während du bei deinem physischen Körper verbleibst. Für eine solche Erfahrung muss man nicht notwendigerweise das Körperliche abstreifen. Und ebenso kannst du eine vollkommene Erfahrung von deinem körperlichen selbst machen, während du im spirituellen Reich unterwegs bist. Ich kann meinen Körper in den spirituellen Bereich mitnehmen? Das kannst du. Warum mache ich das dann nicht immer? Warum dann je „sterben“? Es wäre DEM Sinn und Zweck der Ewigkeit nicht dienlich, wenn du bis in alle Ewigkeit immer bei einem einzigen physischen Körper bleibst. Nicht? Nein. Warum nicht? Weil es Sinn und Zweck der Ewigkeit ist, dich mit einem Kontextfeld der Zeitlosigkeit auszustatten, in dem dir eine Gelegenheit zur Endlosen Erfahrung und Grenzenlosen Vielfalt im Ausdruck dessen Wer Du Bist geboten werden kann. Du würdest in deinem Garten auch nicht nur eine Blume blühen lassen. So schön diese auch sein, so herrlich sie auch Düften mag, die Vielfalt des Ausdrucks ist es, die die Schöpfungswesen, die ihr „Blumen“ nennt, zu ihrer vollen Entfaltung gelangen lässt. Du hast die Absicht, dich über deine Erfahrung voll und ganz kennen zu lernen, nicht nur teilweise. Und dieser Absicht wäre es nicht dienlich, wenn du bis in alle Ewigkeit immer nur in einer körperlichen Gestalt existieren wolltest. Mach dir aber keine Sorgen. Der Wechsel der Gestalt oder Form erzeugt nicht unbedingt die Erfahrung von Verlust, weil du... „Hier.“ Ran zuckte, schreckte leicht auf. Schaute hoch. Yusaku hielt ihr ein Glas Wasser entgegnen. „Trink mehr“, merkte er ein ohne eine Spur von Aufforderung gutmütig an: „Deine Lippen sind ganz trocken.“ „Oh, ja“, sagte sie schnell. Nahm das Glas, danke sagend, entgegen. Während er sich erneut neben sie setzte, trank sie. Er sah auf sein aufgeschlagenes Buch auf dem Schoss der Freundin seines Sohnes. „Sieht aus als gefalle dir das Buch?“ „Äh, ja“, auf Rans Wangen legte sich ein verlegener Rotschimmer: „Kann ich es mir vielleicht irgendwann mal ausleihen?“, fragte sie zurückhaltend. Yusaku schmunzelte gelassen: „Du kannst es auch jetzt sofort haben. Ich bin sowieso fast durch“, mit diesen Worten erhob er sich und lies sie alleine. Vor das Haus tretend nahm der Schriftsteller einen tiefen Atemzug der frischen Meeresluft. Schloss seinen Kopf nach hinten in den Nacken legend genießend seine Augen. Ehe er zum Strand hinunter schlenderte. Ran hörte es klingeln. Verwundert unterbrach sie ihr lesen und stand vom Sofa auf. Schnell lief sie in die Richtig aus der die schnell aufeinander folgenden Geräusche kamen. Es war ein Handy das in der Küche auf dem Tisch lag. Da es nicht ihr eigenes war, war sie unschlüssig ob sie abnehmen sollte oder nicht. Weil es doch schon recht lange bimmelte und nun erneut klingelte entschied sie sich dazu fix abzunehmen, bevor der Anrufer womöglich noch auflegte. Schließlich konnte sie ja nicht wissen, ob es vielleicht etwas Wichtiges war? „Hallo?“, fragte sie schnell. Ein Hallo einer männlichen Stimme in einem schrecklich unverständlichen Englisch erwiderte den Gruß. Schien dann zu stutzen. „Oh, a very big Sorry! Is that the phone line of Yusaku Kudo, isen`t it?”, fragte der Unbekannte. In einer Art und Weise das Ran große Mühe hatte den so ungestüm sprechenden Mann zu verstehen. „Oh, you are right, sorry. Just a moment, pleace”, antworte die Oberschülerin rasch und eilte zügig nach draußen zu dem Besitzer des Handy, der sie zuerst überrascht ansah. Er hielt sich Ballspielend im Wasser bei den Oberschülern und Grundschülern auf. „Ein Mann. Er spricht irgendein komisches Englisch. Ich konnte nicht verstehen wer es ist“, informierte Ran ein bisschen außer Atem entschuldigend. Reichte Shinichis Vater das kleine Kommunikationsgerät. „Hallo“, fragte dieser auf Englisch. Alle um ihn herum sahen den Schriftsteller erstaunt an, als dessen Stimme sich freudig erheblich anhob. „Evan“, sagte er nur in einem Dialekt den scheinbar niemand verstand. Auch Conan nicht, der ihm wie Ran nachschaute. Telefonierend ging sein Vater an der Brandung, mit gleichmäßigem Wellengang, entlang spazieren. „Das ist ja schön von dir zu hören. Wie geht es dir und deiner reizenden Frau?“, erkundigte sich der Yusaku. „Oh, Mia? Ihr geht es genauso gut wie mir. Und dir? Geht es dir besser?“, erwiderte ihm der Mann mit dem Namen Evan. „Ja, danke. Viel besser. Du hattest Recht es ist immer Vollkommen.“ „Das freut mich zu hören“, freute sich der Mann für Yusaku. „Heißt das, dass du dich nun entschieden hast, was du tun möchtest?“ „Noch nicht ganz, aber der Himmel lichtet sich allmählich.“ Yusaku lächelte breit in sich hinein. Hörte sich die nächste Frage an. „Wirst du nun also nach Tokio ziehen?“ „Ja, zumindest vorerst“, Shinichis Vater lachte auf. „Heißt das, das ihr euer Haus nicht mehr braucht?“ „Wieso fragst du?“, interessierte sich Yusaku für die Frage seines Freundes. „Ich würde da eventuell Jemanden kennen, der es sich gerne mal ansehen würde“, antwortete Evan. Mittwochabend 30. August Das Wort: „Endlich!“ stöhnend warf sich der Mini-Shinichi angesäuert und auch sichtbar erledigt, alle Viere von sich streckend, auf sein Bett im Haus des Professors. Heiji kam mit seinem und dem Gepäck des kleineren Detektivs ebenfalls ins Zimmer. „Na, so schrecklich war es doch eigentlich gar nich“, fand Kazuhas Freund. Die Sachen achtlos vor dem Schank fallen lassend. „Hehe“, lachte Conan genervt. Drehte seinen Kopf, welcher bis jetzt zur Decke gerichtet war, zu seinem Freund: „Du wurdest ja auch nicht wie ein Baby von deiner Mutter bis zur fasten Erstickung festgehalten.“ Er schnaubte: „Diese blöde Kuh!“, dann drehte er seinen Kopf erneut und schaute wieder nach oben: „Himmel sei Dank, bin ich froh das wir wieder hier sind und die anderen endlich weg. Länger und ich hätte irgendwem irgendetwas angetan!“ Heiji ließ Rans Freund in Ruhe. Ebenfalls Müde rieb er sich über die Augen und die Wange. Dann setze er sich zuerst auf sein Bett, bevor auch er sich nach hinten fallen ließ. Seine Augen schließend, die Hände hinter dem Kopf verschränkend genoss er mit dem geschrumpften Shinichi die Ruhe des seit Wochen für das erste Mal wieder Alleinseins. Sonntagnachmittag 3. September (letzter Ferientag) Heiji, Kazuha, Ran und die Detektiv Boys hielten sich auf dem Spielplatz auf. Die Oberschülerinnen hatten sich auf die Wiese gesetzt. Holmes und Queen dösten neben ihnen. Conan saß mit Tadashi im Sandkasten, Heiji kniete neben ihnen. Kaito kam in Begleitung seiner Freundin. Sie rief nach Kazuha und Ran, worauf sie zu ihnen gewunken wurde. Ihr Freund stattdessen ging auf Heiji und Conan zu. „Hey!“, freute sich auch Heiji. „Detektives!“, salutierte der Dieb kurz. Dann wurde er grinsend von dem aus Osaka stammenden gefragt: „Was hättes’u denn gern?“, er deutete scherzend auf die im Sand hochragenden aufgehäuften Sandhäufchen, welche durch Förmchen in die entsprechende Form gebracht worden waren: „Wir hätten Himbeere, Erdbeere oder eine“, Heiji verstummte. Berichtigte sich anschließend zuschauend wie Tadashi das dritte mit seinen Händchen vergnügt dem Erdbodengleich machte: „hatten eine Orange. Sorry“, grinste er entschuldigend. „Das macht nichts“, ging der Meisterdieb des Jahrhunderts ebenfalls hinunter in die Knie. Lächelte das Baby an, welches vergnügt in seine Arme krabbelte. „Mal was anderes“, begann der Dieb. Sein Blick war traurig geworden. Er schaute von Tadashi zu den anderen beiden auf: „Was ist eigentlich mit der Lagerhalle? Ich habe das Kokain immer noch bei mir liegen.“ „Ja, stimmt“, erinnerte sich auch Heiji nachdenklich werdend: „Wir könnten wohl mal langsam noch mal da hin gehn. Was denkst du Shinichi?“ „Ich passe“, verzichtete der Gefragte prompt: „Ich habe Hausarrest.“ Kazuhas Freund sah ihn kurz ungläubig an: „Ach, das hat Ran doch bestimmt schon längs vergessn“, meinte er: „Sons kann ich ja fragn, ob ich mit dir was Unterhemn darf.“ „Nein, ich halt mich dran! Ich habe es ihr versprochen.“ Jetzt war es Conan der niedergeschlagen auf den Sand, indem er saß, schaute. „Spielt ihr mit Fußball?“, meldete sich Mitshuhiko: „Ich und Genta schaffen es nicht alleine gegen Ai und Ayumi.“ Heiji und Kaito sahen sich an, dann entgegentrete Erstgenannter ein: „Klar“ kam mit dem anderen mit. Als Conan nicht mitging, drehte sein Mitbewohner sich noch einmal nach ihm um. Der geschrumpfte Shinichi blieb mit Tadashi im Sand. Alle anderen hingegen spielten mit dem Ball. Ran war die Erste, die sich zurück zog. Sie lies sich erschöpft ins Gras sinken, wobei sie ihren Rücken durch ihre gestreckten Arme abstützte. Schaute kurz zu, bis ihr Shinichi einfiel. Müde legte sie sich auf den Rücken. Den einen Arm benutzte sie als Kopfkissen und legte den zweiten neben sich nah anliegend ab. Beobachtete die am Himmel entlang ziehenden Wolken. Genoss dabei die erfrischende Brise. Ihr kleiner Freund entschied sich zu ihr zu gehen. Tadashi schleppend erreichte er seine Ran. Angestrengt ließ auch er sich, wie sie zuvor, ins Gras sinken. „Hey“, bemerkte sie ihn anlächelnd. „Hey“, erwiderte er leise, das Baby loslassend. Jenes krabbelte los auf Ran zu. Zaghaft suchte der geschrumpfte Detektiv die Nähe seiner Freundin. Er tat es ihr gleich. Legte sich ebenfalls auf den Rücken. Auch er bettete einen Arm unter den Kopf, dann musterte er Ran nachdenklich. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Tadashi probierte neben ihr sitzend einen Buschel Gras. Nervös kniff der Mini-Shinichi seine Augen zusammen, als er leicht mit seiner kleinen Hand den unteren Handabschnitt von Ran umfasste. Diese Geste veranlasste sie dazu, etwas überrascht die Augen zu öffnen. Lächelnd zog sie ihn und das Baby darauf knuddelnd näher an sich heran, was beide ohne zu mucksen über sich ergehen ließen. Erst als sie ihn auskitzelte, fing er an zu lachen. Anschließend blieb er vom Lachen erschöpft so unauffällig wie nötig und so nah wie möglich bei ihr liegen. Liebevoll legte sie umarmend einen Arm um hin, bevor sie ihre Augen ein weiteres Mal schloss. Die Frau die er liebte entspannte sich und allmählich wurde auch Conan gelassener. Auch er genoss diesen Moment so ganz in ihrer Nähe zu sein. Das einzige was zu hören war, war das raschelnde Gras, der Wind und Babygebrabbel. Im Gegensatz zu ihr hatte er seine Augen auch jetzt noch nicht geschlossen. Er verlor sich nach oben schauend. Gemeinsam blieb das ungleiche Liebespaar regungslos liegen. Das Einzige was sich ruhig und gleichmäßig auf und ab senkte waren die Brustkörbe. Keinen von beiden störte sich am leisen herüber hallenden Lärm der lachenden Kinder und dem undeutlichen Gemurmel der Eltern. Aus der Puste stemmte Heiji seine Hände auf den Kienen ab. Er hatte so etwas wie Schweinchen auf der Leiter spielen müssen. Kaito schenkte ihm einen mitfühlenden Blick. Während Kazuha und Aoko Conan störten, kam Ayumi zu den Oberschülern zurück gerannt: „Könnt ihr uns an schaukeln?“, fragte sie bittend, als sie sie erreichte. „Könnt’er das nich selbst?“, fand Heiji. „Ja, doch, aber mit euch macht es mehr Spaß.“ Der Detektiv warf ihr einen unwilligen Blick zu. Bei den Schaukeln handelte es sich um neun im Kreis stehende Einzelstücke. Heiji und Kaito probierten sich auch mal am selbst schaukeln, indem sie die Sitze über die Balken werfend ihrer Größe anpassten. „Das darf ich keinem erzählen“, meinte der Dieb zum Detektiv. Beide lachten. Genta und Mitshuhiko begannen sich einen Sport daraus zu machen so hoch wie möglich zu schwingen, um dann bei vollem Tempo runter zu springen. Ayumi und Ai hingegen ließen es eher gemütlich angehen. Als Heiji dann doch nach einer kurzen Zeit die Lust verging, sprang auch er ab. Allerdings knickte er schmerzhaft das Gesicht verziehend mit einem seiner Füße um. Besorgt kamen die drei Kleinen auf ihn zu. Kaito reichte ihm die Hand. „Bohr, du Arsch“, blaffte Kazuhas Freund den von Aoko an: „Das is nich lustig!“ sein eigenes Lachen war eine Spur schmerzverzerrt. „Es ist spät: lasst uns nach Hause gehen“, schlug Ai sachlich vor. Alle waren einverstanden. „Was has’u denn mit deinem Fuß gemacht?“, fragte Kazuha, welche mit ihren Freundinnen zusammen gesessen hatte. „Die Schaukel“, knurrte ihr Freund: „Komms’u ich will nach Haus!“ „Ja“, Kazuha und Ran verabschiedeten sich von ihrer Freundin. „Ich habe gar keine Lust auf Morgen“, äußerte sich Aoko ein wenig nostalgisch. Tadashi Kazuha gebend. „Ich auch nicht“, pflichte Ran ihr darauf pflichtbewusst bei. Conan schaute zu ihr auf. Lies sich von ihr an die Hand nehmen. Montagmorgen 4. September Im Zimmer der Oberschülerinnen schaltete sich die Weckfunktion ein. Müde taste Kazuha nach ihrem Handy. Schaltete es grummelnd ab. Dann ergab sie sich in ihr Schicksal und stand auf. Während sie sich ihre Sachen schnappte, gähnend ins Badezimmer ging, räkelte Ran sich. Auch sie gähnte herzhaft, streckte sich. Sie genoss die Stille und schloss noch einmal die Augen, bis sie Schritte vernahm: die ihrer Freundin. „Du kanns.“ Ran lächelte sie darauf mit einem leicht gequälten Hättest-du-nicht-länger-brauchen-können Lächeln an. Müde rappelte sich Shinichis Freundin auf, um nun ihrerseits ins Bad zu gehen. Kazuha hingegen, stieg die Treppe schon mal nach unten. Conan saß aufrecht in seinem Bett. Tippte eine SMS. Neugierig beugte Heiji sich zu ihm. Grinste breit, als er versuchte die Mitteilung zu lesen. Worauf der kleinere Detektiv ihn mit dem Ellenbogen ruppig gegen die Rippen stieß. „Aua!“, lachte der zweite Detektiv und rieb sich die entsprechende Seite: „Muss ja wahnsinnig versaut sein, wenn du’s so geheim“, weiter kam er mit seiner Neckerei, rückwärts auf die Tür zu gehend, nicht, denn Conan warf ihm sein Kissen hinterher. Traf ihn an der Schulter. „Bis gleich“, meinte Heiji lachend den Gruß erwidernd. Es lohnte sich für Rans Freund schon nicht mehr, das Kissen noch einmal zu schmeißen. Osakas Detektiv wollte ins Badezimmer gehen. Doch es war verschlossen. Er klopfte kurz, dann wartete er geduldig an die Wand gelehnt. Drinnen stand Ran, verzweifelt! Die Lufteinziehend bemühte sie sich den Reißverschluss ihres Schuluniformrockes hochzuziehen. Schaffte es, indem sie den Bauch auch noch einzog. Dämliche Uniform! Wenn ich sie nur nicht tragen müsste!, fluchte sie in Gedanken. Musterte ihren Bauch anschließend. Der Rockbund lag eng an. Der Ansatz war leider deutlich zu sehen, was Ran gar nicht gefiel. Hoffentlich sieht das keiner, dachte sie sich besorgt. Dann strich sie ihr Sweatshirt nicht ganz glatt, um ihre Unpässlichkeit bestmöglich zu kaschieren. Als es ein weiteres Mal an ihre Tür klopfte, rief sie ein gereiztes: „Ja!“, band sich hastig ihre Krawatte, schnappte sich ihr Jackett und riss die Badezimmertür auf. Heiji sah ihr kopfschüttelnd nach, wie die Freundin seines Freundes scharf in ihr Zimmer einbog. „Argh!“, knurte Ran in der Mitte des Raumes stehen bleibend noch einmal an ihrem Oberteil herumfummelnd: Nein, nein, nein! Sie weinte fast. Egal wie sie es versuchte. Es war immer etwas zu sehen, was ihrer Meinung nach unbedingt ungesehen bleiben sollte. Plötzlich schreckte sie zusammen. Ihr Handy klingelte. Es war Shinichis SMS, welche sie bebend vor Wut anstarrte. „Komms’u runter?“, rief Kazuha von unten. „Ja!“, rief sie darauf hastig und eilte die Treppe hinunter zur Küche. Dort sah Ran auf den gedeckten Tisch. Sie wollte sich offensichtlich weder setzen noch bei den anderen frühstücken, da sie mit einem: „Ich geh schon mal!“, eilig in den Hausflur verschwand. Kazuha, Ai, Conan und der Professor sahen der Reaktion entsprechend nach. Shinichis Freundin erreichte das Schulgebäude. Lief nervös wirkend die Gänge zur Klasse entlang. Ihrer Kehle entwich ein erschreckter Schrei, als sie von ihrer Freundin von hinten vergnügt angerempelt wurde. „Hi, Ran!“, fiel Makotos Freundin der im vierten Monat schwangeren überschwänglich um den Hals. „Sonoko!“, blaffte Ran sie wütend an: „Erschreck mich doch nicht so, verdammt nochmal!“ „Ach, entschuldige Ran“, versuchte ihre Freundin sie leicht verwirrt zu beschwichtigen: „Ich habe dich doch nur so vermisst“, sagte sie ein kleinwenig schuldbewusst. Ran schnaubte nur. Schaute immer noch etwas ärgerlich drein. Erst Sonokos: „Hast du mich denn gar nicht vermisst?“ stimmte sie milder: „Doch schon.“ Gemeinsam legten die beiden das letzte Stück ihres Weges zurück. Auf dem Polizeirevier begegneten Heiji und Kazuha Inspektor Megure, Shiratori, Takagi und die schwangere Sato. Sie trug einige Unterlagen auf ihren Armen. „Guten Morgen“, grüßte das Paar aus Osaka. Bekam das Selbe von den Polizeibeamten zurück. Inspektor Megures Stimme war dabei am durchsetzungsfähigsten. Die der beiden anderen Männer eher unscheinbar. „Was hast du denn gemacht, Heiji?“, war es Takagis Verlobte die auf seinen hinkenden Fuß deutete. Noch bevor der Oberschülerdetektiv ihr darauf antworten konnte, hatte Kazuha es für ihn neckend übernommen: „Er hat sich den Fuß umgeknickt, als‘r versucht hat von’er Schaukel zu springn.“ „Kazuha!“, zischte ihr Freund sie wütend an. Takagi, Sato und Shiratori lachten verhalten. „Was für ein Idiot dieser Saotome ist“, meinte Sonoko in einer Pause. Sie hielt sich mit Ran und einigen anderen Schülerinnen und Schülern im Klassenraum auf, die sich in kleineren Grüppchen zusammen gestellt oder gesetzt hatten. Rans Freundin schaute dabei auf einen groß gebauten Oberschüler, der, gerade erhobenen Hauptes, hinaus auf den Flur schritt. „Ja, er ist ganz schön arrogant“, stimme Ran ihr zu. „So ein schmieriger Typ. Der baggert ja jede an, die nicht bei drei auf dem Baum ist, als ob ich von dem was wollen würde!“ Sonokos Stimmlage machte ihrer Verachtung ihm gegenüber keinen Hehl. „Du bist da auch nicht unbedingt besser“, entgegnet Ran ein wenig amüsiert. „Was? Das stimmt doch gar nicht. Ich bin mit Makoto zusammen. Ich würde ihn niemals betrügen!“, ereiferte sich die Suzuki Erbin. „Das behaupte ich ja nicht. Du kannst doch wohl kaum sagen, dass du den Jungs nicht gerne schöne Augen machst“, sprach Shinichis Freundin durchaus die Wahrheit. Was Sonoko zum beleidigten Schweigen veranlasste. Ran lächelte. Freitagmittag 8. September Ran war im Toilettenraum gewesen und verließ diesen nun. Es war gerade Pause was durch den von Schülern überfüllten Hof ersichtlich war. In ihrer direkten Umgebung aber befand sich kaum jemand. Eigentlich nur einer. Der neue Schüler, besah sich Shinichis Freundin interessiert abschätzend. Ein anzügliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Schritte waren gezielt. Führten auf sie zu, beschleunigten sich während er direkt frontal ihr immer näher kam. Ran wollte ausweichen, bekam allerdings keine Möglichkeit dazu. „Lass mich bitte durch“, bat sie in einem ein wenig unfreundlichen Tonfall. „Ach, wieso denn?“, fragte er arrogant. Drängte Ran ein Stückchen zurück. Das Grinsen des Oberschülers intensivierte sich, während sie immer weiter zurück weichen musste: „Ich dachte wir könnten uns mal näher kennen lernen?“ Es war eindeutig keine wirkliche Frage. Shinichis Freundin stand nun fast an der Wand. Funkelte ihn verärgert an. Mit einer geradezu hochnäsigen Dreistigkeit stützte sich jener mit seiner Hand an der Hauswand ab. Positionierte sich leicht beugend über sie. „Nein“, sagte Ran ihn umgehen wollend eingeschüchtert: „Ich möchte gehen.“ „Warum so unfreundlich? Du bist doch Single oder hast du etwa schon einen Freund?“ „Schon möglich“, reagierte Ran die Zähne zusammenpressend: „Aber das dürfte dich wohl kaum was angehen!“ „Na, wenn das so ist, dann brauchst du es ihm ja nicht zu sagen.“ Während er das süffisant werdend vorschlug, baute er sich noch imposanter vor ihr auf. Beugte sich ein kleines Stückchen weiter runter. Während die eine Hand noch immer an die Wand abgestützt war, berührte er sie anmaßend mit der anderen Hand an ihre Seite. Worauf sie sich sofort energisch wehrte: „Ich sagte: Du sollst mich in Ruhe lassen!“ Das Nächste wurde nicht mehr gesagt, sondern getan. Er machte Anstalten sie Küssen zu wollen und sie trat ihn und zwar so, dass er sofort von ihr abließ. Sein hinterher gerufenes, sich die Leistengegend haltendes: „Du blöde Schlampe!“, ignorierte sie. Machte, dass sie zurück zu Sonoko kam. Samstagabend 9. September Conan saß nachdenklich, seinen Kopf auf der Hand abgestützt, auf seinem Bett. Er schaute auf, als sich die Tür öffnete. Es war Heiji der sich gerade leidenschaftlich mit Kazuha küsste. Ihre Finger waren dabei die ersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, da stieß sie ihren Freund plötzlich energisch von sich. Sie hatte Conan entdeckt, der sie und Heiji unverwandt ansah. Kazuhas Freund sah sie verwirrt an: „Was has’u?“ „Da!“, die Oberschülerin zeigte entsetzt auf das Kind. Er folgte und wurde genauso rot wie sie. „Oh, so-sorry“, stotterte er peinlich berührt: „I-ich da-acht du wärs bei bei?“ „Lasst euch nicht stören“, meinte der geschrumpfte Shinichi jedoch nur mit einer sachlich-trocken Betonung. Verblüfft schaute das Paar zu, wie der kleine Detektiv sein Bettzeug zusammen raffte und samt diesem aus dem Zimmer marschierte. Heiji wollte Conan erst hinterher, blieb aber stehen, als er sah, wie sein Freund an Rans Türe klopfte. „Herein?“ vernahm man ihre fragende Stimme auf dem Flur. Zurückhaltend öffnete der Mini-Shinichi die Zimmertüre. Schaute zu seiner Freundin, die ihn ansah. Sie saß auf dem Bett. Vor ihr stand Holmes, dem sie mit einer Haarbürste das Fell pflegte. „Conan, was ist?“ „Ich wo-wollte dich was fragen“, antwortete er ein wenig verlegen. „Ja?“, fragte sie freundlich nach. „Ka-kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“, brachte der geschrumpfte Shinichi sein Anliegen so kindlich wie möglich vor. „Äh? Wieso denn das?“, wunderte sich seine Freundin. „Heiji hat Kazuha geküsst“, es klang wie ein Jammern. Der Detektiv, über den gesprochen wurde, biss sich das Gesicht verziehend auf die Lippe. „Eh?“, Ran verstand erst nicht ganz: „Ge-Geküsst?“ wiederholte sie stockend. Runzelte ihre Stirn, als sie einen möglichen Verdacht äußerte: „Gekü-sst o-oder auch mehr? „Auch mehr“, entgegnete er kleinkindlich. Seine Freundin errötete schlagartig. Nickte dann schnell: „O-Oh okay. Schlaf ruhig hier.“ „Danke, Ran“, sagte der vermeidliche Grundschüler ins Zimmer kommend. Er legte seine Bettsachen auf Kazuhas Bett ab, schleppte dann ihres hinaus in das andere Zimmer. Dort platzierte er es wortlos auf Heijis Bett und ging wieder zurück zu seiner Freundin. Seinem Freund blieb die Spucke weg. Wie Kazuha war er ebenfalls ganz perplex. Sonntagmorgen 10. September Conan traf Heiji in der Küche. Wobei Zweitgenannter derjenige war der kam. Conan angelte gerade nach einem Glas. Heiji reichte ihm eins. „Danke“, meinte der geschrumpfte Shinichi. Es füllend meinte er: „Ich habe euch gestern Nacht gehört.“ „W-Was?“, sein Freund war völlig entsetzt. Auf Conans Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Heiji erinnerte sich wieder: „Mo-moment mal“, sagte er warnend: „Du kanns uns gar nich gehört ham, weil wir nix gemacht ham!“ Er schüttelte seinen Kopf: „Na warte!“, knurrte er. Der kleinere Detektiv entkam ihm. Montag 11. September Als plötzlich drei Lehrkräfte mit ernster als ernsten Mienen in die Klasse kamen, unterbrach Miss Jodie ihren Englischunterricht. Wie Sonoko und alle anderen Oberschülerinnen und Schüler war auch Ran entsetzt als sie mit anhörte, wie einer der Männer den Namen des ermordeten Schülers nannte: Hayato Saotome. Ein anderer antwortete auf Jodies Frage, ob man schon die Polizei gerufen habe mit einem entschiedenen: „Ja“… -------------------------------------------------------------------------- *Anmerkung(en): Den Vornamen des neuen Schülers habe ich von mir von dieser Seite hier geborgt: http://www.beliebte-vornamen.de/3067-japanische.htm und den Nachnamen von Ranma ½. Die Namen von Evan und Mia sind ebenfalls von der Seite. Evan ist jemand den Yusaku mal kennen gelernt hat. Mittlerweile sind sie gute Freunde geworden. Das erwähnte Buch heißt „Zu Hause in Gott“ und wurde von einem gewissen Neale Donald Walsch veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine Art von Dialog. Das Buch gibt es wirklich. Allerdings habe ich den Titel im Kapitel selbst nicht erwähnt, weil mir das wie Schleichwerbung vorkam und das war nicht meine Absicht. Bei der Stelle hier: Das wirst du sehen. Nach Beendigung des letzen Satzes dieses 25ten Kapitels legte Yukikos Mann stutzend die Stirn in Falten. Hörte abrupt auf über sich selbst zu lachen. Die war mir Selber passiert, weshalb ich auf die Idee kam diese Stelle auszusuchen. Die anderen Stellen waren zufällig aufgeschlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)