Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 14: Weggelaufen ----------------------- Dienstag, 18. Juli Osakas Oberschüler betraten von der regnerischen Straße aus das Polizeipräsidium. Dort schlossen die beiden ihre Regenschirme. Heiji öffnete im Gehen seine Jeansjacke, sodass er den großen Umschlag von gestern daraus hervorholen konnte. Als er mit seiner Freundin Otakis Büro erreichte, öffnete er mit der freien Hand die Tür und fand den Raum mit ihr leer vor. Umgehend schloss der Detektiv die Bürotüre wieder, um mit Kazuha gemeinsam Treppen hoch und runter zu steigen und mehrere Gänge entlang zu gehen. Schließlich waren die zwei um die letzte Ecke gebogen und sahen den Inspektor mit Kazuhas Vater in noch einiger Entfernung auf dem Gang stehen. Beide Ermittler hatten sich unterhaltend vor einer geschlossenen Tür gegenübergestanden, bevor sie nun die Ankömmlinge bemerkten und sich ihnen auf ganzer Linie zuwandten. „Hallo!“, rief Kazuha fröhlich, ihre Schritte beschleunigend. Der Sohn des Hauptkommissars hatte es hingegen nicht so eilig. Noch während er unterwegs war, hatte seine Freundin die Polizeibeamten bereits erreicht und wurde mit einem freundlichen „Hallo“ und „Guten Tag, Kazuha“ Willkommen geheißen. Sie warte neben ihrem Vater stehend, bis auch ihr Freund die drei erreicht hatte. „Hallo, Heiji. Da seid ihr ja“, sagte Otaki, den Umschlag, den der Detektiv ihm reichte, entgegennehmend. „Guten Tag. Tut mir Leid. Ging nich eher.“ „Was ist mit deiner Hand?“, fragte Toyama, als ihm der Verband auffiel. Der Gefragte betrachtete einen Augenblick seine Verletzung abwägend hin und her bewegend, bevor er dem Vater seiner Freundin antwortete: „Ein kleines Problem mit nem Rohr!“, winkte er jedoch belanglos ab, um dem Inspektor den betreffenden Abschnitt zu zeigen. Nachdem dieser verstehend nickend geendet hatte, gab er ihn weiter an den Kommissar. Noch beim Lesen öffnete er die Türe und die anderen folgten ihm in den Raum hinein: Er war eher klein. Mit einem großen Tisch in der Mitte eingerichtet. An den waagerechten Seiten standen an ihm jeweils zwei Stühle. An der Wandseite gegenüber der Tür war eine zweite Tür. Daneben eine breite Glasscheibe. Gemeinsam gingen die vier in den Nebenraum: Dort war ebenfalls ein Tisch. Jedoch wesentlich kleiner. Auf ihm lag die durchsichtige Plastiktüte und in ihr das Messer vom Tatort. Daneben befanden sich insgesamt fünf Aufnahmen des Opfers nebeneinander zum größten Teil übereinander liegend. Heiji hob besagte Tüte auf, drehte sie so, dass das Ende des Griffes nach oben zeigte. Dann schob er die Fotos insoweit auseinander, dass man erkennen konnte was sie genau abbildeten. Drei zeigten den Hals des Toten, die anderen beiden die Kopfverletzung. Einmal seitlich und einmal frontal von oben. Aufmerksam überflog er die Bilder der Reihe nach. Das Vierte von links nahm er in die noch freie Hand. Anschließend verglich er ganz genau beides miteinander. „Die Stichverletzung war dann doch jetz die Todesursache, oder?“, versicherte sich Kazuha zeitgleich noch einmal bei ihrem Vater, welcher darauf, sie bestätigend, nickte. Er hatte sich mit seinem Kollegen an einer Fensterfront abwartend angelehnt: „Dann mal sehn, ob Sie pünktlich is“, meinte er anschließend mit verstimmtem Unterton in der Stimme, wobei seine Tochter es ihm gleich tat. Otaki schaute auf seine Armbanduhr: „Fünf nach“, teilte er geduldig klingend mit. Es klopfte: Eine Frau stand auf der Schwelle des Nachbarraumes: Die Ehefrau: „Guten Tag?“, rief sie, den Raum mit unterschwelliger Unsicherheit betretend. Als erster erschien Toyama mit dem Umschlag in Händen: „Guten Tag, Frau Hayama“, sagte er sachlich mit einer Hand auf den aus ihrer Sicht gesehen vordersten Stuhl deutend. Diese verstand, wobei zeitgleich Otaki, Heiji und Kazuha dazu stießen. Otaki setzte sich mit seinem Kollegen auf die andere Seite des Tisches. Heiji blieb dagegen zusammen mit Kazuha fürs erste lieber in beobachtender Position im Hintergrund, nachdem er die Plastiktüte und die Fotos auf dem Tisch abgelegt hatte. Jedoch nicht ohne ein flüchtiges Grinsen durchschimmern zu lassen, als er ihren Hals betrachtete, der auch heute mit dem gleichen Schal wie gestern bedeckt war. „Wir habn einige Ermittlungs- un Autopsie-Ergebnisse, zu den wir noch einmal einige Fragn an Sie hätt“, begann Toyama. „Ja?“ „Wir habn jetzt die Todesursache: Ihr Mann is weder an der Kopfverletzung noch an der am Hals selbst verstorbn, sondern an der Tiefe der Halsverletzung, welche durch eine plötzliche, massive Krafteinwirkung verursacht wordn is.“ Die Frau sah den Kommissar verwirrt an, bevor sie ihn möglichst besonnen fragte: „Wie mein’ Sie das?“ „Wir möchtn Ihnen hiermit sagn, dass Ihr Mann den Täter oder die Täterin mit hinuntergerissn habn muss“, es war Heiji. Empört sah die Witwe die beiden Beamten an: „Wolln Sie damit etwa andeuten: Ich hätt mein Ehemann umgebracht?“ „Bleibn Sie ganz ruhig“, wollte Otaki beschwichtigen. Doch die Dame geriet in Rage: „Das is eine unerhörte Unterstellung! Was fällt dir eigentlich ein?“, wendete sie sich nun an den Oberschüler. Ihn traf ein strafender Blick, dem er aber gelassen standhielt. „Bitte bleibn Sie ruhig“, versuchte der Inspektor es noch mal, aber auch diesmal erfolglos. „Ruhig bleibn? Was gedenkn Sie eigentlich, wen Sie hier beschuldign?“, fuhr sie die beiden Ermittler aufgebracht an: „Was machn diese beidn Schüler eigentlich hier? Das is jawohl nur Sache der Mordkommission!“ „Das Mädchen dort is meine Tochter“, erklärte der Kommissar mit warnendem Unterton: „Sie un ihr Freund habn ein Dokument gefundn un habn eine entsprechende Aussage diesbezüglich gemacht.“ Bei dem Wort Dokument wurde die Hotelbesitzerin blass: „W-was für ein Dokument?“, brachte sie möglichst gefasst hervor. „Dies hier aus der Küche.“ Toyama schob ihr besagtes zu. Für einen Augenblick erstarrte die Verdächtige, bevor sie sich energisch zur Wehr setzte: „Na un? Das beweis jawohl noch rein gar nichts!“ „Das allein nich. Aber die Tatsache, dass alle andern im engeren Kreis der Verdächtign unter anderem auch Herr Fugasaki, Frau Nikitama un die zukünftige Verlobte ihres Mannes zwar ebenfalls ein mögliches Motiv gehabt hättn, jedoch aber nich die Möglichkeit dazu, da ihre Alibis bereits überprüft wurdn. Sie jedoch weisn für den Zeitraum, bevor Sie sich mit ihren Kollegn wegen des Computerfehlers trafn keines auf!“, äußerte der Detektiv sich unbeeindruckt näher an den Tisch heran tretend. „Das geht dich nichts an!“, zornig sah die Beschuldigte ihm entgegen. „Mag sein“, räumte Heiji ein: „Allerdings kann unter dem eben genanntn Umstand bezüglich des Kräfteverhältnisses davon ausgegangn werdn, dass es sich um eine Frau als Täterin handelt und da bleiben zumindest fürs erste nur Sie übrig!“ „Das is absurd!“, widersprach sie, dann richtete sie aufstehend ihr Wort an die Beamten: „Entschuldign Sie mich: Ich werde gehen!“, reagierte sie kurz angebunden. Sie wollte schon zur Tür gehen, als der Sohn des Hauptkommissars seinen Trumpf ausspielte: „Sie bleiben hier! Nehmn sie den Schal ab!“ Nun vollends entsetzt erstarrte Frau Hayama in ihrer gerade durchführenden Schrittbewegung. Sie brauchte einen Moment um sich gefasst umzudrehen: „Mein Hals?“ und ihre Angst zu verbergen: „W-was soll damit sein?“ „Ich erklär Ihnen doch gerade, dass nur eine weibliche Person in Frage kommt un dass ihr Opfer, ihr Mann, die Täterin auf Grund des Kräfteunterschiedes mit nach untn gerissn habn muss, wodurch die tödliche Vertiefung der Wunde entstand!“ Die vermeidliche Täterin ließ den Oberschülerdetektiv leicht bebend weiter sprechen: „Was nichts anderes zur Folge habn muss, als dass die Täterin sich durch den Sturz oder zumindes durch den festn Griff des stärkeren Mannes ebenfalls, aller Wahrscheinlichkeit nach, verletzt habn muss.“ „Ich bin nich verletzt oder siehs‘u etwa Verletzungn an mir?“, forderte die Beschuldigte Kazuhas Freund bissig heraus. „Wer sagt, dass es auffällige Verletzungn sein müssn? Druckspurn der Handgelenke lassen sich leicht verbergn un des Weitern konnt von der Position des Opfers bestimmt werden, wie die Täterin auf ihrem Opfer aufgekommn sein muss.“ „In diesem Fall war es genau die Halspartie!“, ergänzte Toyama die Tatwaffe und eines der Fotos mit der Halsverletzung hinzuziehend: „Deshalb bitte ich Sie jetz ihrn Schal einmal abzunehmn.“ Ran kam nach Hause. Verabschiedete sich rufend von ihrer Freundin: „Bis morgen, Sonoko“ und winkte. Lächelnd öffnete Shinichis Freundin. Sie hatte den Schlüssel noch nicht umgedreht, da waren auch schon Holmes und Queen zu hören. Lautstark bellend umringten sie die Schwangere Schwanz wedelnd. Nachdem Ran sich der Sandalen entledigt hatte, traf sie den Professor in der Küche stehend an. Gemeinsam mit Ai und Conan war er gerade dabei Einkaufstüten auszuräumen. „Hallo“, ließ Shinichis Freundin ihre Schultasche auf das Sofa sinken: „Wartet ich helfe euch.“ „Was?“ „Sie habn mich schon richtig verstandn!“ Hilflos verharrte die Frau in ihrer Position. „Frau Nikitama un die Verlobte hattn schon gestern ihre Hälse offenliegn“, meinte Heijis Freundin beipflichtend: „Wenn Sie nichts zu verbergen habn, dann könn Sie das doch ruhig tun?“ Auf Grund der erdrückenden Situation, gab Frau Hayama auf. Unter ihrem Schal kam ein dicker, blauer Fleck zum Vorschein. Heiji war zufrieden. Er sah zu wie Kazuhas Vater aufstand und das Messer mit Handschuhen aus der Tüte nahm. Damit kam er auf die Witwe zu, die ihn widerstandslos das Griffende des Messers mit ihrer Verletzung abgleichen ließ. Beiderlei Formen waren identisch! „Ich möchte einen Anwalt“, sagte die Frau, die ihren Mann erstochen hatte, das letzte bisschen Würde bewahrend das sie noch hatte. Freitagnachmittag, 21. Juli „Endlich Ferien!“, riefen die beiden Oberschülerinnen einstimmig das Schulgelände verlassend aus. „Du siehst immer noch etwas blass aus“, merkte Sonoko darauf die ersten Schritt in Begleitung ihrer Freundin auf dem Schulhof gemächlich zurücklegend an: Geht’s dir jetzt wenigstens besser?“ Ran nickte: „Ja. Jetzt, wo ich Miss Jodie hinter mir habe.“ „Was hat sie denn eigentlich gesagt?“ „Sie meinte, dass meine Leistungen zwar im Moment stark zu wünschen übrig lassen würden, aber dass sie aufgrund meiner früheren Mitarbeit ein Auge zugedrückt hat. Und sie meinte, wenn ich krank wäre, dann solle ich doch besser zu Hause bleiben. Ich hoffe wirklich, dass wir sie nicht auch noch nächstes Jahr haben.“ „Aber du magst sie doch so sehr.“ „Schon“, stimmte Shinichis Freundin zögernd zu: „Aber sie will immer alles ganz genau wissen.“ „Dann sag ihr das doch einfach, dass du schwanger bist.“ Ran fuhr entsetzt zu ihr um: „Nein! Ich will nicht, dass es jeder weiß. Das ist doch total peinlich“, zischte sie Sonoko an. „Na und? Lass die doch reden. Es kommt doch eh raus.“ „Ich weiß. Aber ich will es wenigstens so lange wie möglich geheim halten. Es reicht, wenn sie mich demnächst damit nerven!“ Das sah Makotos Freundin ein: „Aber du siehst trotzdem nicht gut aus. Ich glaube ich begleite dich lieber.“ „Danke“, murmelte Ran mulmig. Gemeinsam ließen die Oberschülerinnen den Schulhof und die zu ihm führende Straße ohne miteinander zu reden hinter sich. Schließlich konnte Sonoko aber nicht mehr anderes: „Ah, wie toll!“, klatschte sie begeistert in die Hände. „Ja. Endlich kein Klausuren-Stress mehr“, Ran seufzte innig vor Glückseligkeit: „Ich falle um vor Müdigkeit. Ich hätte keinen weiteren Tag länger durchhalten können.“ Stimmte sie erleichtert und ausgelassen zu. „Dann sehe ich endlich Makoto!“ Sonoko war schon ganz schwärmerisch vor Vorfreude. Das Verlangen nach ihm das sie überkommen hatte konnte wirklich niemand übersehen. „Ja und ich kann endlich den ganzen Tag im Bett verbringen.“ Rans Augen funkelten ebenso vor genüsslicher Erregung: „Nicht mal zum Essen werde ich aufstehen!“ Vergnügt ließ sie dabei ihre Hände, senkrecht unter ihr Kinn haltend, zusammenklatschen. „Ja. Entspannung pur!“ Sonoko klang richtig großspurig: „Ich und Makoto werden es uns so richtig gut gehen lassen. Du kannst Conan ja zu deinem persönlichen Bediensteten abrichten und ihn herumkommandieren.“ Die Freundin Makotos grinste verschlagen sich das gerade bildlich und detailiert ausmalend: Würde diesem kleinen Angeber recht geschehen so vorlaut wie er immer ist, dachte sie. Jedoch fiel ihr dadurch gar nicht auf, dass sie Rans Stimmung versehentlich verschlechtert hatte. „Was hast du denn?“, fragte sie so verwirrt, als sie das sich gesenkte Haupt bemerkte. „Sag nicht sowas Gemeines über ihn! Er ist doch schon immer so lieb zu mir. Er bringt mir jeden Morgen mein Frühstück“, Ran wurde noch ernster: „Ich weiß auch nicht“, fuhr sie fort. Wirkte nun aber gar nicht mehr sauer: „Er wirkt irgendwie so schrecklich traurig, seitdem er wieder bei uns ist. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass irgendetwas passiert ist während er weg war. Er ist so ernst.“ „Ran, Conan ist doch immer ernst“, widersprach Sonoko aufbauend und zugleich auch nicht sonderlich angetan. Was ihre Freundin ihr unweigerlich übel nahm: „Doch nicht so ernst! Ich bilde mir das doch nicht ein!? Ich kenne ihn.“ Ran wurde ganz leise: „Er lacht gar nicht mehr und wenn er es doch mal tut sieht er dabei so aus, als würde er am liebsten in Tränen ausbrechen. Er will aber auch nicht mit mir darüber sprechen. Immer wenn ich ihn frage schüttelt er nur mit dem Kopf!“ Ran sah aus, als würde auch sie gleich weinen. Schnell legte Sonoko ihr einen Arm um die Schulter. „Er hilft mir dauernd. Ständig ist er darauf aus, dass es mir gut geht. Aber mich lässt er gar nicht an sich ran. Ich habe das Gefühl, als wolle er Shinichi irgendwie ersetzen. Ich weiß nicht wie er auf so etwas kommt? Oder spinn ich?“ Ran schaute ratlos zu ihrer Freundin auf. „Kommt Shinichi denn in den Ferien?“, lenkte diese das Thema mehr auf den Erwähnten. Ran schüttelte ihren Kopf wieder senkend. Ihre Stimme war fast vor sich hin flüsternd: „Ich denke nicht. Er hat mir gesagt er könnte leider nicht. Es tut ihm Leid, aber er könne wirklich nicht“, teilte sie niedergeschlagen und auch ein wenig mit ärgerlicher Enttäuschung mit. „Tut mir Lied“, entschuldigte sich Sonoko betreten bei ihr. Samstagmorgen, 22. Juli Ran wachte auf. Erschrocken tastete sie nach ihrem Wecker: 10:57 Uhr. Oh nein: Die Schule!, war ihr entsetzter Gedanke, bevor sie sich äußerst erleichtert zurück in ihr Kissen fallen ließ: Ach ja, es sind ja Ferien! Ich habe doch heute gar keine Schule, fiel es ihr wieder ein. Entspannt räkelte sich Ran dank dieser Erkenntnis vergnüglich: Ferien! Endlich!, dachte sie beglückt, bevor sie ein seliges: „Wie himmlisch!“, murmelte. Aus den Augenwinkeln heraus entdeckte sie ihr angerichtetes Frühstück. Ihre Miene verfinsterte sich. Schnaubend richtete Ran sich auf. Geduscht, das weiße Handbuch noch über der Schulter, machte sich Conan über den noch nicht abgeräumten Tisch her. „Huhu, Conan! Wer bin ich?“, hörte er plötzlich eine fröhliche Stimme, die ihm die Augen zuhielt, hinter sich. „Ran“, erkannte er seine Freundin, die Stäbchen in die Schale sinken lassend, sofort sanft. „Richtig!“, jubelte sie ihre Hände von seinen Augen nehmend. Sie hat meine SMS also gelesen, dachte er sich glücklich zurückerinnernd. Ihn lieb anlächelnd setzte Ran sich zu ihm. Während sie sich ein Glas füllte, erinnerte er sich rot werdend an den Inhalt der Nachricht. Doch Ran sah ihn nun plötzlich ernst an und ihr Tonfall war noch ernster: „Du, Conan!?“ Sodass der Mini-Shinichi es mit der Angst zu tun bekam. „Ja?“, fragte er unsicher. „Das geht so nicht!“ „Was geht so nicht?“, bemühte sich der geschrumpfte Shinichi seine kindliche Fassade mit großer Sorgfalt hütend. In Wirklichkeit aber sehr betroffen, als er ihr weiter zuhörte. „Das du mir jeden Morgen extra mein Frühstück hochbringst. Ich weiß es ja wirklich zu schätzen, dass du dir jedes Mal so eine Mühe machst, aber ich bin schon alt genug. Ich bin nur faul. Ich bin nicht krank, okay? Lass mich das lieber selbst machen. Sonst komme ich ja gar nicht mehr nach unten“, bat sie ihn. Ihre Worte durch ein fröhliches Zwinkern abschwächend. Sofort machte sie sich ihrer Seitz Sorgen und es tat ihr sehr leid: „Ach, Conan“, nahm sie ihn trösten wollend ihn den Arm. Ohne es zu wissen machte sie es ihm nur noch schwerer: „Was ist denn mit dir, hm? Möchtest du es mir denn wirklich nicht sagen?“ Sie erschreckte sich, als ihr geschrumpfter Freund sich aus ihrer Umarmung befreite und fluchtartig Richtung Haustür verschwand. Überfordert mit der Situation kamen Ran die Tränen. Längst hatte seine Freundin sich fertig gemacht, als Conan schließlich zu ihr zurück ins Wohnzimmer kam. Sie verstaute gerade ihren Schlüssel in ihrer Handtasche. Der Professor saß an seinem Computer. „Wo warst du denn?“, registrierte er Rans Stimme. Der geschrumpfte Detektiv schluckte die Besorgnis heraus hörend: „E-Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Sorgen machen.“ Aufrichtig schaute er seine Ran reumütig an: „Wirklich nicht. Es tut mir leid.“ Ran unterdrückte den Impuls ihren kleinen Mitbewohner umarmen zu wollen. Sie erwiderte seinen Blick traurig. Verzichtete leise seufzend darauf auch nur eine einzige weitere Frage zu stellen. Es klingelte an der Haustüre. In Ran kam neues Leben. Schnell eilte sie und öffnete Heiji und ihrer Freundin. „Äh?“, Shinichis Freundin war ganz verdattert: „W-Was m-macht ihr denn jetzt schon hier? I-ich dachte ihr kämmt erst um V-vier. Ich wollte euch doch abholen kommen“, umarmte sie Kazuha erfreut. Conan hörte sie vom Wohnzimmer aus, indem er stehen geblieben war. Heiji, der sich derweil schon zu den Welpen hinunter gebeugt hatte erklärte: „Wir hattn heut morgn schon Langeweile un da dachtn wir uns wir überraschn euch.“ Ran machte ein: „Okay.“ „Na du kleines, abschleckendes Ungeheuer?“, Osakas Detektiv hielt sich seinen Queen vor die Nase: „Hassu mich vermisst, hm?“ Der Vierbeiner wedelte freudig mit dem Schwanz: „Ja, ich dich ja auch.“ Heiji kam den anderen ins Innere nach. „Un has’u mich auch vermisst?“, beugte er sich scherzhaft zu seinem Freund vor. Conan rümpfte nur die Nase. Ließ ihn stehen. Ai stellte sich neben ihn. „Klär mich auf: Was hab ich verpasst?“ Ai zuckte nur mit den Schultern: „Keine Ahnung. Ich war in meinem Zimmer.“ Der Professor, der Kazuha bereits willkommen geheißen hatte begrüßte nun auch ihren Freund: „Hallo Heiji, schön dass du wieder hier bist.“ „Freut mich auch“, entgegnete der zurück gekommene Oberschüler gut gelaunt. Ehe er sich dann an den Hausbesitzer wendete: „Könn Sie mir sagn was mit Shinichi is?“ Agasa machte ein betretenes Gesicht: „Das weiß ich leider auch nicht so genau. Ich habe nur eben mitbekommen, dass Shinichi sich bei Ran entschuldigt hat. Wofür weiß ich nicht. Das muss vorher gewesen sein“, räumte der Erfinder auch ein wenig besorgt, den Hinterkopf haltend, ein. „Hm“, machte Heiji und stieg die Treppe hinauf nach oben. Klopfte an, bevor er herein kam. Conan war dabei seinen Rucksack zu packen. Allerdings nicht sehr ordentlich, sodass er den gesamten bisherigen Inhalt wieder auf seinem Bett auskippte. Stur räumte er vor sich hin, während Heiji auf ihn zu kam: „Hey, was is los?“ „Nichts!“ „Nichts?“, Heiji sah den geschrumpften Oberschüler ungläubig an: „Das was du da machs sieht aber anderes aus, Shinichi.“ „Na und? Ich packe für morgen! Was dagegen?“, räumte der kleinere der Detektive seine Taschenlampe und das Taschenmesser unsanft ein. „Nö. Ich dacht nur vielleicht könnt ich helfn.“ „Nein: Kein Bedarf!“, wehrte sein Freund schmollend ab. Verschloss den Rucksack. „Schon gut. Dann ebn nich.“ „Danke“, patzig ließ Conan den Rucksack auf den Boden fallen und verließ zügig das Zimmer. „Shinichi?“, Heiji war verwirrt. Verzichtete vorerst auf weiteres nachharken. „Was für ne miese Stimmung hier“, merkte er zerknirscht wieder unten auftauchend an: „Da will ich ja gleich wieder nach Osaka.“ „Na, wenigstens ist es nicht so langweilig“, meinte Ai bemüht es aus einem positiven Blickwinkel zu betrachten. „Na, weiß’u eigentlich dacht ich vorhin eher an ne andere Art von Spannung.“ „Ja, Okay. Bis morgen dann“, verabschiedete sich Ran fröhlicher Stimmung und legte auf. Sie stand oben am Geländer. Rief zum Professor, welcher an seinen Computer zurück gekehrt war, hinunter: „Wir brauchen Aoko und Kaito nicht mitnehmen. Ihr Vater fährt sie und ich fahr mit ihnen. Sie holen mich morgen gegen kurz nach Zehn ab.“ „In Ordnung“, erwiderte dieser hochschauend. Dann richtete er sich kurz an Heiji: „Du und Kazuha nehmt dann das Motorrad?“ Gefragter nickte: „Joha.“ Während der Erfinder sich nun weiter seiner Tätigkeit widmete fragte Heiji Ai: „Has’u Lust mir zu helfn?“ Sie nickte. Gemeinsam mit ihm trat sie aus dem Haus. Sie schaute ihm zu wie er gewissenhaft seine Maschine überprüfte. Anschließend schnappte er sich den in einer Ecke liegenden Fußball. Kickte ihn ihr zu. Später Ai kam mit Heiji zurück ins Haus. Sie sahen, dass Kazuha und Ran dabei waren mit dem Kochen zu beginnen. „Solln wir so lang noch ne Runde American Sezessionswar spieln?“ „Ach, wieso nicht“, meinte die kleine Chemikerin kühn. „Bei mir oder bei dir?“ Kazuhas Freund klang ein wenig süffisant. Anstatt zu antworten ging Ai in die Richtung ihres Zimmers. So holte Heiji schnell seinen Laptop aus dem Flur, welcher in seiner Tasche auf einem der anderen Koffer abgestellt worden war. Anschließend gesellte er sich zu ihr. Jene fuhr ihren Computer bereits hoch. Tadashi befand sich auf ihrem Schoss. Ganz gebannt schaute das Baby dem Vorgang zu. Es zuckte ein wenig zusammen. Es wurde hochgenommen: „Hi, Tadashi: Na, wie geht’s dir? Rettes’u ein paar Sklaven mit mir, hm?“ Der Detektiv platzierte das Gerät vor sich auf dem Bett und setzte sich im Schneidersitz davor. Tadashi in die dadurch entstandene Kuhle. Auch beim Hochfahren des Laptops war das kleine Kind ganz Feuer und Flamme. Heiji loggte sich ein und das Baby haute auf die Tasten. „Warte“, lachte sein Festhalter auf: „Ich muss uns erst einloggn.“ Alsbald befand Heiji sich auf einem Schlachtfeld. Mit Tadashi zusammen betätigte er die entsprechenden Tasten. Der blau gekleidete Soldat wurde erschossen. „Oh, nein: Tadashi! Jetz hass’u uns getötet.“ Heiji war nachsichtig. Gab dem Baby ein Küsschen auf den Kopf: „Ich seh schon lass mich lieber übernehm, Okay!?“ und knuddelte es. Die beiden inklusive dem Säugling waren ziemlich in ihre zu bestehende Schlacht gegen die Südstaaten bei Gettysburg vertieft, als Kazuha ihren Kopf in Ais Zimmer herein steckte: „Das Essen ist fertig“, verkündete sie. „Is gut“, war es Heiji, der es laut zur Kenntnis nahm. Das Nordstaatenteam speicherte. Dann steckte der Detektiv das Auflade Kabel in den Laptop. Zusammen mit den anderen beiden kam er in die Küche. Ran schaute den eben gekommenen Detektiv an: „Wo ist Conan?“, fragte sie ihn verwundert. Heiji zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Bei mir war er nich. Ich war mit Ai zusamm“, meinte er sich gelassen dazu setzend. Daraufhin schwieg Ran. „Was is?“, fragte Heiji aufmerksam nach. „Wo steckt Conan dann? Er weiß doch wann Abendessenzeit ist.“ „Vielleicht ist er noch obn?“, überlegte Kazuha aufstehen wollend. Doch statt ihr, ging ihr Freund nachsehen. Das Zimmer war leer. Osakas Detektiv schüttelte in die Küche zurückkehrend den Kopf: „Ne. Er is noch nich da.“ Nach dem Essen stellte Ran die Schälchen bei der Spüle ab. Sie schaute auf ihre Armbanduhr: „Wo ist Conan nur?“ Um zwanzig nach Acht war Conan immer noch nicht gekommen. Sie erreichte ihren kleinen Freund auf seinem Handy nicht. Heiji in seinem Zimmer gerade auspackend hörte es klingeln. Nahm aber nicht ab. Durch die Displayanzeige erkannte er allerdings, dass es sich um Rans Nummer handelte. Seine Tätigkeit darauf unterbrechend stieg er die Treppe nach unten. Er hörte sie: „Ai, bitte kannst du mal bei Ayumi und den anderen anrufen? Vielleicht ist Conan ja bei ihnen?“ Gefragte nickte und tat worum sie gebeten wurde: „Guten Abend Frau Yoshida“, meldete die vermeidliche Grundschülerin sich: „Es tut mir leid falls ich Sie störe: Ist Conan Edogawa vielleicht bei ihnen?“ „Nein, tut mir Lied“, teilte Ayumis Mutter bedauernd mit. So versuchte es Ai bei Mitshuhiko. Er nahm selbst ab: „Hallo?“ „Hier ist Ai. ist Conan vielleicht bei dir?“ „Nein.“ Bei Genta ging niemand dran. „Was macht Conan nur so lange?“ Ran wurde allmählich nervös. Ließ sich auf dem Sofa nieder. „Bestimmt hat er beim Spielen nur die Zeit vergessn“, vermutete Kazuha zuversichtlich ermutigend. Sie setze sich neben ihre Freundin. Es wurde Neun Uhr, viertel nach Neun, fünfundzwanzig Minuten nach Neun, fünf nach halb Zehn.“ „Wo ist Conan?“ Ran begann sich nun wirklich Sorgen zu machen. Heiji, der beim Professor am Computer saß schaute wie auch Ai in ihre Richtung. „Is schon komisch“, meinte er: „Sein Skateboard steht oben un den Fußball hattn wir. Außerdem hat er sons doch immer sein Handy mit.“ „Auf seinem Transmitter erreiche ich ihn auch nicht“, fügte Ai beklommen hinzu. Heiji erhob sich: „Ich werd mal sehn, ob ich ihn find.“ „Ich komm mit“, war es Kazuha. Ihr Freund schüttelte zum Flur gehend mit dem Kopf: „Nein, bleib du mal lieber hier.“ Er gab ihr noch einen Kuss, bevor er ging. Es war viertel nach Zehn. Ran und die anderen Bewohner des Hauses wurden hellhörig. Ein Schlüssel bewegte sich ihm Schloss. Nicht nur die Welpen waren aufgeregt. Shinichis Freundin sprang auf und eilte ebenfalls in den Flur. Es war Heiji. Jedoch ohne Conan. Trotzdem erkundigte sich die Oberschülerin besorgt bei ihm: „Heiji, hast du ihn gefunden? Weißt du wo er ist?“ Gefragter schüttelte nur bedauernd seinen Kopf. Ran fing an zu schluchzen. Sofort war Kazuha tröstend an ihrer Seite: „Er kommt bestimmt gleich.“ Heiji antworte auf Ai und des Professors fragendes Gesicht: „An den Ortn, wo er sons schon mal is war er nich.“ Auch bei ihnen konnte man nun eine gewisse Anspannung nicht leugnen. Es war fünfzehn Minuten vor Elf, als Ran es nicht mehr aushielt. Schnell verschloss sie ihre Sandalen, um dann ihre Jacke schnappend selbst auf eigene Faust nach ihrem kleinen Freund zu suchen. Heiji rief ihr noch ein: „Aber du weiß doch gar nich wo du suchen solls“ nach. Shinichis Freundin war erschöpft. Es war schon fünf vor Zwölf. „Conan?“, rief sie matt zu den anderen ins Wohnzimmer zurück kommend. Er war nicht hier. Ran brach ruckartig in Tränen aus. Kazuha nahm sie in den Arm. Setze sich mit ihr neben den Professor auf das Sofa. Heiji und Ai saßen auf den Sesseln. „Conan, wo kann er nur sein? Ob ihm was passiert ist? Ich versteh das nicht“, sagte sie immer wieder schlunzend. „Nur mal langsam, Ran. Es geht ihm sicher gut“, versuchte der Professor die Atmosphäre die im Raum lag zu lockern. „A-Aber das passt nicht zu ihm. E-er würde das doch nicht machen. Mit Absicht so lange weg bleiben und mir Angst machen. Er hat sich doch heute Mittag noch dafür entschuldigt.“ Ran wischte sich ihre Tränen beiseite: „Ich versteh das nicht. Ich versteh das einfach nicht. Was mach ich den falsch?“ Ihre Wangen wurden erneut feucht. Tröstend rieb Kazuha ihr über den Arm. Heiji schaute zu. Grübelte an seinem Fingernagel kauend intensiv vor sich hin. Auch Ai und der Professor dachten nach. Da: Die Stille wurde unterbrochen. Zuerst war das Geräusch eines aufschließenden Schlüssels zu hören, dann Hundegebell. Ran hastete in den Flur. Auch die anderen standen auf. „Conan!“, wurde der Detektiv von seiner Freundin in Rage angeschrien: „Conan, wo warst du? Hast du vielleicht mal irgendeine Ahnung wie spät es ist?“ Er wollte etwas sagen. Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen: „Bist du total bescheuert? Weißt du was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe? Dir hätte sonst was passiert sein können!“ „Mir passiert schon nichts!“, erwiderte der Mini-Shinichi: „Ich bin schließlich alt genug“, schrie er zurück. Sofort biss er sich es bereuend auf die Unterlippe. „Alt genug?“, Ran klang richtig hysterisch: „Conan, Tokio ist groß und du bist ein kleines Kind! Du kannst nicht einfach so lange weg bleiben! Und schon gar nicht ohne zumindest irgendjemandem Bescheid zu sagen. Heiji und ich haben dich überall gesucht.“ Die anderen standen mittlerweile auch am Ort des Geschehens. „Ich bin keiner Rechenschaft schuldig. Keinem einzigen: Du hast mir gar nichts zu sagen, Ran!“ Zornig lief er ins Wohnzimmer. wollte die Treppe nach oben. „Bleib stehen!“, die Stimme seiner Freundin war schneidend, als sie ein: „Shinichi!“ hinzusetzte. Der Gemeinte hielt abrupt an. Verharrte wie gelähmt an Ort und Stelle. Auch sonst wagte keiner mehr sich zu bewegen. Ran packte ihren Freund von hinten an beiden Armen. Drehte ihn um, bevor sie sich hinunter auf Augenhohe kniete. Sie rüttelte ihn. Hilflos sah er sie an. Sagte kein Wort. Dann senkte er seinen Kopf. „Shinichi: Bist du Shinichi?“ Conan antwortete nicht. „Wenn du Shinichi bist, dann sag es mir“, bat sie ihn eindringlich: „Bitte. Du kannst es mir ruhig sagen. Ich werde auch nicht sauer auf dich. Ich versprech es dir.“ Ihr Freund blieb stumm. „Bist du Shinichi? Sag es mir: Bist du es?“, forderte Ran jedoch unweigerlich Antwort. Ai, Heiji und der Professor hielten den Atem an, waren unweigerlich Zeugen von der Selbstbeherrschung des geschrumpften Shinichis, als dieser aufblickte. Seiner Ran in die Augen sah. Tapfer seine Lüge aussprach: „Nein“ und sich selbst verleugnete: „bin ich nicht. I-ich bin nicht Shinichi.“ Seine Stimme war dünn und brüchig, trotz seiner enormen Anstrengung. „Conan, tut mir Leid“, entschuldigte Ran sich sofort schuldbewusst bei ihm: „Ich versprech ich frag dich das nie wieder. Es ist nur“, sie brach kurz ab: „d-dass du ihm so ähnlich bist. Ich weiß auch nicht was mich geritten hat. Bitte vergiss es einfach, ja?“ „Ist gut.“ Ihr Freund nickte leise. Ran gewann zu ihrer üblichen Souveränität zurück: „Na, los: Geh. Mach dich bettfertig.“ Ohne auch nur irgendeine Form von Protest machte Conan, dass er nach oben kam. Ran dagegen rief bei ihrem Vater an: „Paps“, meldete sie sich: „Du kannst aufhören zu suchen. Conan ist wieder da.“ Aus dem Badezimmer kommend und bereits im Schafanzug wurde der Mini-Shinichi sich seiner Position durch Kazuha bewusst, die statt ihm zu Ran ins Zimmer ging und die Tür für ihn verschloss. Er rannte in das Zimmer, welches er sich mit Heiji teilte. Dieser wollte den Raum, ebenfalls für die Nacht umgezogen, gerade verlassen. Conan wich er aus und beobachte wie jener sich wütend auf sein Bett warf. So blieb Osakas Detektiv: „Hey?“, sprach er seinen kleineren Freund fragend näher kommend an. Der drehte sich, sich in die Decke einhüllend, mit dem Rücken abweisend zur Wand. Unter der Decke bebte sein Körper vor zorniger Erregung. Heiji berührte ihn auf Höhe der Schulter. Wollte ihn gerne zu sich umdrehen. Doch Conan hielt kräftig dagegen, sodass sein Freund nach gab und ihn Ruhe ließ. Er ließ den geschrumpften Shinichi alleine. Als er nach dem Zähneputzen wieder kam, hatte sich nichts geändert. Conan lag gerade, seitlich gedreht zugedeckt. Mit seinen Händen umfasste er die Decke krampfhaft. Hatte Fäuste aus ihnen gemacht. Er hielt diese nah an sich. Seinen Kopf nach unten gebeugt fast dagegen gepresst. Die Augen fest zugekniffen. Heiji schaltete betreten das Licht aus. Legte sich dann auch ins Bett. Von dort aus schaute er betrübt zum gegenüberliegenden Bett. Shinichi, dachte er verstummt. Im Nachbarzimmer waren die Oberschülerinnen auch in ihren Betten. Ran lag da. Sie schaute zur Decke hinauf, bevor sie sich ruckartig aufsetzte. Ihre Decke beiseite schlug und aufstand. „Was machs’u Ran?“, fragte Kazuha sie schon ganz verschlafen. „Ich geh mich bei Conan entschuldigen. Ich kann nicht schlafen, wenn er wütend auf mich ist“, entgegnete sie entschlossen zur Tür gehend. Danach öffnete sie und klopfte an das daneben liegende Zimmer. Kam vorsichtig herein: „Conan?“ Der kleine Detektiv setze sich, die Augen durch das grell angeschaltete Licht zusammenkneifend, auf: „Ran?“, fragte er leise verwirrt zurück. Besagte kam zu ihm ans Bett. Auch Heiji richtete sich in seinem Bett auf. Wurde so zum zweiten Male Zeuge der beiden. „Conan? I-ich wollte mich noch mal bei dir entschuldigen. Ich wollte dich vorhin wirklich nicht so anschreien.“ Ihr Freund sah sie nichts sagend an. „Könnten wir uns wieder vertragen? Ich kann nicht schlafen, wenn wir zerstritten sind. Ich finde streiten ist ganz furchtbar, findest du nicht auch?“ „Ja“, antworte ihr Conan leise zustimmend. Auf Rans Gesicht bildete sich ein gütiges Lächeln: „Wieder Freunde?“ Ihr Freund nickte. Erwiderte ihre Umarmung. „Ich hab dich wirklich sehr, sehr lieb“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Der geschrumpfte Shinichi schaute über ihre Schulter hinweg ins Leere: „Ich dich auch“, gab er benommen zu. „Gute Nacht. Schlaf gut“, verabschiedete sich die Mutter seines ungeborenen Kindes mit einem Kuss auf die Stirn. Dann ließ er sich von ihr zudecken. „Gute Nacht“, sagte auch er. Heiji hörte den unterschwelligen Hauch von Wehmut heraus. Er verfolgte mit wie die Oberschülerin das Licht ausschalte und die Tür hinter sich zuzog. Es war nun vermeidlich dunkler als zuvor im Zimmer. Heiji hörte wie sein Freund sich wieder auf die Seite drehte. Dann seufzte er lautlos und legte sich ebenfalls wieder hin. Das Licht wurde angeschaltet. Kazuha rappelte sich verschlafen auf. Sie sah wie Ran sich ihr Handy nahm und damit hantierte. „Was machs’u da?“, wunderte sich ihre Freundin darüber. „Ich schreibe Shinichi“, wurde ihr erklärt. Sonntagmorgen, 23. Juli Heijis Handywecker sprang an. Ruckartig wurde der geschrumpfte Shinichi unsanft wach. Den Kopf haltend richtete er sich auf. Kazuhas Freund schaltete die unangenehmen Geräusche ab. Der kleine Detektiv murrte ärgerlich. Heiji ging als erster ins Badezimmer. Conan dagegen blieb noch im Bett sitzen, bevor er sich stöhnend und unsanft zurückfallen ließ. So blieb er liegen bis Heiji zurück kam, dann erhob er sich. Er holte sich Sachen zum Anziehen, dabei schaltete er sein Shinichi-Handy ein. Hm? Eine SMS von Ran? Er öffnete die bekommene Nachricht. Beim Lesen runzelte er die Stirn. Dann ging er aus dem Zimmer. Heiji sah ihm nach. Das Badezimmer verlassend war er noch dabei seine Haare mit einem Handtuch trocken zu rubbeln: „Du kannst Kazuha“, sagte er ihr entgegenkommend. Er verfolgte wie sie nun ins Badezimmer ging. Kaum war sie verschwunden lugte er vorsichtig in das Zimmer seiner Freundin. Sie war noch nicht aufgestanden. Schnell stieg der kleine Detektiv die Treppe nach unten und setze sich nach draußen auf die Wiese vorm Haus. Dort musterte er noch einmal die Kurznachricht, bevor er sie schluckend wegdrückte. Er atmete mehrmals tief durch, bevor er seinen Stimmentransposer einstellte und anrief. Rans Handy begann zu klingeln. Die Oberschülerin war alleine in ihrem Zimmer. Verschlafen tastete sie danach. Nahm mit einem müden murmeln ab: „Hallo?“ „Guten Morgen, Ran“, würde sie zärtlich und heiter angesprochen. „Shin-Shinichi?“, seine Freundin war ganz überrascht. „Tut mir Leid“, sie hörte ihn lachen: „Meine niedliche Schlafmütze. Schade, dass ich dich nicht sehen kann. Du siehst gerade sicher ganz zerzaust aus“, amüsierte er sich bei dieser Vorstellung. „Shinichi!“, empörte sich seine Ran sofort und setzte sich rasch auf. Dieser lachte aber nur weiter: „Komm schon. Nimm es mir doch nicht übel. Ich mag es einfach, wenn du noch nicht ganz wach bist. Du bist dann noch bezaubernder als sonst.“ „Pah!“, schnaubte sie theatralisch strafend. Ihr Freund wurde ernst: „Ran, du wolltest mich um einen Gefallen bitten?“ Beklemmung legte sich auf ihr Gesicht: „Ähm, weißt du?“, zögerte sie etwas. „Was denn? Sag schon: Wie kann ich dir helfen?“, fragte ihr Freund ermunternd nach. „Naja“, begann sie stockend ihr Anliegen vorzubringen: „E-es geht um Conan.“ „Conan?“, fragte der Mini-Shinichi mulmig nach. „Ja. I-ich wollte dich fragen“, sie machte eine kurze Pause. Angespannt lauschte Gemeinter in die Stille. Nur von Vogelgezwitscher umgeben. „Naja, o-ob“ Beim letzen Teil ihrer Bitte überschlug sich ihre Stimme ein wenig: „Könnest du für mich mit Conan reden?“ „Mit ihm reden?“ der geschrumpfte Shinichi wurde stumm. „E-er ist irgendwie schon seit einigen Tagen so traurig, aber er will mir absolut nicht den Grund nennen.“ Ihr Freund versuchte abzulenken: „Na sicher ist es nichts Schlimmes. W-warte doch einfach ab. Bestimmt ist es nur was ganz harmloses. Jungs wollen manchmal einfach nur ihre Ruhe.“ „Nein“, Ran war energisch: „Glaub ich nicht.“ „Wieso nicht?“, der geschrumpfte Shinichi wurde, sich ertappt fühlend, unweigerlich kleiner. „Es ist, seitdem er wieder bei mir ist. Sicher ist er wegen irgendetwas Wichtigem so traurig und ich dumme Kuh habe ihn auch noch beschuldigt du zu sein.“ „Hä?“, bemühte ihr Freund sich mit größter Mühe sich nichts anmerken zu lassen. „Frag mich nicht wie ich darauf gekommen bin“, seufzte sie reumütig: „Es ist einfach, weil ihr euch so schrecklich ähnlich seid.“ Conans Blick war tottraurig. „Shinichi bist du wirklich sicher, dass ihr wirklich nur ganz entfernte Verwandte seid? Sicher, dass ihr nicht doch irgendwie Brüder seid?“ „Ganz sicher“, antworte der kleine Shinichi gefasst, um Humor bemüht: „Was du dir für Gedanken machen kannst“, lachte er hilflos und gekünstelt vor sich hin. Er verletzte Ran ungewollt damit. „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich ganz leise: „Ich bin schon bescheuert. Es ist Unsinn. Ihr könnt nicht ein und dieselbe Person sein.“ „Ran“, der sie liebende Detektiv biss sich auf die Unterlippe: „Du bist nicht bescheuert.“ Ganz und gar nicht, fügte er in Gedanken noch zutiefst bedrückt hinzu. „Es ist nur. Er tut mir so leid. Ich möchte ihm so gerne helfen, aber er stößt mich total zurück. Ganz gleich was ich versuche und gestern ist er erst spät in der Nacht wieder nach Hause gekommen. Ich hab mir solche Vorwürfe gemacht, weil ich ihn bedrängt habe.“ Ran weite fast, dass konnte er schuldbewusst hören. Er musste angestrengt auf seine Stimme achten: „Und nun möchtest du, dass ich mal mit ihm rede?“ „Ja, bitte Shinichi! Du bist sein großes Idol. Er eifert dir nach, wo er nur kann und auf dich hört er ganz bestimmt. Bitte, bitte du bist Detektiv. Du kannst bestimmt herausfinden was ihn so bedrückt“, flehte Ran ihn eindringlich an ihr diesen Gefallen zu tun. „Ist gut“, räumte der Mini-Shinichi souverän wirkend ein. „Oh, Shinichi! Danke, Dankeschön! D-du bist wirklich der Beste. Ich liebe dich dafür Shinichi!“ Wenn er tatsächlich dagewesen wäre sie ihm sicherlich um den Hals gefallen. Begeistert sprang sie auf: „Bleib einen Moment dran. Ich geh schnell zu ihm.“ Sie wollte schon los, als ihr Freund hastig auswich: „Nein, Ran: Warte. Ich kann jetzt gerade nicht. Ihn ein paar Minuten kommt ein Klient zu mir. Wirklich es tut mir sehr leid. Bitte sei nicht böse auf mich. Ich werde ihn später anzurufen. Dann habe ich mehr Zeit, okay Ran? Bis nachher.“ Noch bevor sie auch nur antworten konnte hatte er aufgelegt. Sie hörte nur noch das tuten. Draußen vergrub Conan sein Gesicht in seinen Kniebeugen. Es dauerte bis er totunglücklich, sich mit der freien Handfläche abstützend, aufrichtete und zurück ins Haus ging. Ai begegnete ihm im Wohnzimmer. Sein Gesicht von ihr abwendend lief er an ihr vorbei. „Shinichi“, wurde er vom Professor herbei gerufen: „Komm und frühstücke mit mir.“ „Ich hab keinen Hunger“, murrte Conan sich deprimiert auf dem Tisch abstützend. Der alte Mann sah ihn streng an. So biss der vermeidliche Oberschüler herzlos in einen in seiner Nähe liegenden Apfel. „Erklärst du mir was los ist?“, fragte er ihn bittend. Doch Conan sah nur frustriert vor sich hin. Heiji der ihm, in Begleitung von den beiden Oberschülerinnen, aufbauend auf die Schulter klopfen wollte rammte er seinen spitzen Ellenbogen in die Seite. Genau wie die anderen frühstückte auch Conan. Als er damit fertig war, stellte er seine Sachen ordentlich weg. „Komms’u mit den Hunden?“, stand Heiji ihn fragend auf. Die Antwort war nur ein ablehnender Blick, sodass Osakas Detektiv der Pflicht alleine nachkam. Draußen auf der Straße kamen dem Detektiv die Detektiv Boys entgegen. Gut gelaunt liefen sie nebeneinander her. „Hallo“, an ihm vorbeirufend rannten sie das letzte Stück vorbei zum Haus. Heiji drehte sich nach ihnen um. Freudig betätigte Ayumi die Klingel. Die Haustüre öffnete sich durch Ai und Kinder traten ein. Conan befand sich seine Schuhe zubindend auf dem Sofa, als er Ran seinen Namen rufen hörte. Sie nahm gerade, seinen Rucksack auf dem Arm, die letzen Stufen. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung. Schnell war sie bei ihm und reichte das Gepäckstück für das Campen an ihn, der es, sich aufrichtend, entgegen nahm. „Conan, jetzt komm schon!“, hörten die beiden in diesem Moment Ayumi, die ungeduldig im Wohnbereich erschien. „Seid nicht so ungeduldig!“, tadelte ihr Klassenkamerad sie: „Wir haben noch über eine Dreiviertelstunde bis wir aufbrechen.“ „Macht nichts. Wir können solange ja noch was spielen“, rief jetzt Genta leicht angegriffen mit Mitshuhiko dazukommend. Ran ging derweil in die Küche zu Kazuha, um dem Professor beim O-bento zubereiten zu helfen. Umgehend zuckte Tokios Detektiv zusammen. Ayumi hatte ihn am Handgelenk gepackt und zog ihn nun energisch hinter sich her: „Conan, schläfst du denn noch?“ Die Jungen standen bereits ein paar Schritte draußen von Ai entfernt, welche am Türrahmen angelehnt war. Die Kinder spielten heißen Ball zuwerfen, als Heiji an ihnen vorbei ins Haus zurück kehrte. Immer wieder schaute Conan unkonzentriert auf seine Armbanduhr. „Ich hab keine Lust mehr. Spielt ohne mich weiter“, rief er davon rennend. Im Wohnzimmer war niemand. Zielstrebig holte der kleine Detektiv sein Handy hervor und ließ es beim Professor klingeln. Zügig rief er: „Ich geh schon dran“ in Richtung Küche. Schnell nahm er ab. „Hallo?“, fragte er möglichst auffällig und laut: „Shinichi, hallo“ tat er, als würde er sich kindlich darüber freuend. „Was Shinichi?“, hörte er Ran. Sie kam ein Stück auf ihn zu. Er drehte sich von ihr weg: „Ja, da hast du Recht, Shinichi“, sprach er in den Hörer. Seine Freundin blieb stehen. „Ran?“, hörte sie Kazuha nach sich rufen. Heiji kam nach unten. Conan schwieg, bis der andere Detektiv an ihm vorbei war. Er löste in der Küche den Professor ab, der daraufhin zu Tadashi ging, um ihn fertig zu machen. „War das Shinichi?“, fragte Ran bei Conan nach. „Ja“, nickte dieser ganz kindlich lächelnd. „Habt ihr meinen Autoschlüssel gesehen?“ Es war der Professor mit dem Baby auf dem Arm. „Äh, nein“, antwortete Ran ihm. Dann beteiligte sie sich mit ihrem kleinen Freund bei der Suche. Sie sahen sich im Sofabereich um, während der Besitzer des gelben Käfers mit der freien Hand seinen Computertisch umpflügte. Conan begegnete Heiji, der die Autoschlüssel, aus der Küche kommend, in der Hand hielt: „Braucht ihr die?“, fragte er belustigt. Sein kleiner Freund sagte nichts. „Professor wir haben ihn gefunden!“, rief Ran an seiner Stelle freudig aus. „Hier“, reichte Heiji dem Professor die benötigten Schlüssel. Gemeinsam mit Kazuha gingen die vier zum Auto, wobei sie sich von Ran beim tragen helfen ließ. Sie nahm ihr zwei der fünf Körbe ab. Den anderen übernahm gutmütig ihr Freund. Der Autofahrer schloss den Kofferraum des Käfers auf und die Körbe wurden hinein geräumt… ----------------------------------------------------------------------------- *Anmerkung(en): Was den Fall betraf, so hoffe ich, dass ihr es verstehen und nachvollziehen konntet. Ich wollte es möglichst realistisch schreiben. Deswegen habe ich nicht alles so „Wir lösen den Fall direkt am Tatort“ mäßig geschrieben. Um die Lösung nicht vorweg zu nehmen hatte ich den Inhalt des Scheidungsdokuments nicht erwähnt. Heiji, Otaki, Toyama und auch die Täterin wussten ja was in dem Text stand. Aber ihr nicht, weshalb ich es euch kurz erzähle: In dem entsprechenden Absatz stand, dass der Tote eine Klausel eingefügt hatte in der er das Hotel von seiner Frau zurück forderte. Er hatte es zu gut 75% mitfinanziert. Da sie es sich nicht verlieren wollte hat sie ihn bei einem Streit spontan niedergestochen. Als sie merkte das er tot war überlegte sie sich ein Alibi: Sie fuhr zum Hotel, wo sie den Computerfehler auslöste und dann ihre Angestellten anrief, damit diese ihr Alibi bestätigen würden. Die Sommerferien sind in Japan so im Juli und August herum. 2008 begannen sie außer in Hokkaido um den 20. Juli und gingen bis Ende August. (http://www.xing.com/net/japan/expats-in-japan-16619/termin-sommerferien-tokio-in-08-4167116/) Das Computerspiel ist erfunden. Es soll sich dabei um eine Art Onlinegame handeln (Keine allzu intensive Grafik- Tadashi soll ja nicht erblinden), dass man mit mehreren spielen kann. Ich nehme an in diesem Fall reicht Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Gettysburg) mal als ergänzende Quelle über den Amerikanischen Bürgerkrieg aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)