Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 7: Trost ---------------- Dienstagabend, 23. Mai Hattori kam mit einem Teller Suppe zurück zu dem im Bett liegenden: „Kuck ma. Lecker. Lecker.“, betonte er gänzlich anpreisend, als würde Enten anlocken wollen. „Ich habe keinen Hunger.“ Shinichi verzog angewidert das Gesicht. „Schau nich so. Es schmeckt wirklich besser, als es aussieht.“, lachte Heiji und setzte sich zu ihm. Er hielt ihm den Teller hin. Sein Freund machte jedoch keine Anstalten ihn entgegen zu nehmen. „Komm schon. Probier wenigstes.“, versuchte Osakas Detektiv überredend. „Ich habe aber keinen Hunger!“, fauchte jener jedoch nun bockend und verschränkte demonstrativ die Arme. „Hier. Oder soll ich dich etwa füttern?“ „Nein! Danke!“, Shinichi riss Heiji den Teller aus der Hand. Dieser versuchte krampfhaft ein Schmunzeln zu unterdrücken. „Du kannst jetzt wieder gehen!“, wurde er aufgefordert. „Was? Wirfst‘u mich jetz raus?“, fragte sein Gegenüber ungläubig. „Ja!“ „Das ist aber nich nett von dir.“ Heiji tat beleidigt, erhob sich und ging zur Tür: „Denk dran alles schön aufessen!“ Lachend verschwand er. Erleichtert atmete Shinichi aus. Sein Gesicht angewidert zusammenziehend betrachtete er die Suppe. Er stand auf, schaute sich auf dem Flur um und ging mit dem Teller ins Badezimmer. Er wollte seine Mahlzeit gerade wegkippen, als er erschrak. „Wusst ich doch! Auf frischer Tat ertappt. Was has‘u zu deiner Verteidigung vorzubringn?“ Es war Heiji. Er stand mit ernster Miene, einem noch ernsteren Ton und mit verschränkten Armen an den Türrahmen gelehnt. Kudo drehte sich zu ihm um: „Das geht nur mich was an!“ Er wollte den Teller lehren. Sofort hatte Heiji ihn an beiden Handgelenken gepackt: „Falsch!“, kam es von ihm leise, jedoch äußerst energisch. Shinichi wollte sich befreien. Allerdings hatte es nur zur Folge, dass der Griff des anderen Detektivs sich verstärkte: „Du gehs jetz sofort zurück ins Bett. Dort setz‘u dich hin und wirs das, was sich jetz noch auf deinem Teller befindet, aufessen! Has‘u mich verstanden, Shinichi?“ Es war keine Anordnung, sondern vielmehr eine regelrecht schneidende Drohung. Shinichis zorniger Blick begegnete Heijis strengem. In seinen Augen spiegelte sich purer Widerstand. Sein Freund verlor jetzt endgültig die Geduld. Energisch, ohne auch nur den Hauch eines Widersetzens seitens des anderen duldend, nahm er Shinichi den Teller ab und zog ihn mit der anderen Hand, welche immer noch das Handgelenk umfasste, mit festem Griff hinter sich her zurück ins Zimmer. Dort landete Shinichi unsanft auf seinem Bett. „Setz dich hin! Iss!“, befahl Heiji in gefährlich ruhigem Ton. „Nein!“, versuchte Shinichi sich zu verweigern. „Komm schon!“, er drückte dem Kranken den Teller in die Hände. Erneut funkelte dieser ihn wütend an. „Los, mach schon! Oder kanns‘u etwa nich?“ Der Kranke zögerte. „Na, was is? Kanns’u oder kanns‘ nich? Wenn’u mich frags stimmt was nich mit dir.“ „Wie kommst du darauf? Was sollte schon sein?“, setze Shinichi gereizt entgegen. „Hör ma, so blöd bin ich nich, als das ich nich mitbekomm, dass du schon seit Tagen, wenn nich sogar Wochen schon, gerne mal ne Mahlzeit ausfalln lässt.“ Sein Gegenüber verweigerte sich immer noch. Schaute nur böse zurück. Heiji beugte sich noch näher zu ihm hinunter: „Komm, beweis es mir, dass ich falsch lieg. Dann nehm ich gern alles zurück! Denk dran, wenn’u das jetz nich isst, dann beweis’u mir nur, dass ich Recht hab. Glaub mir, ich bin in weniger als zwei Minutn bei Shiho und dem Professor!“ Durch diese durchaus ernstgemeinte Drohung genötigt nahm Shinichi notgedrungen einen Löffel, dann schaute er zu Heiji, der sich armeverschränkend ans Fenster stellte. „Mach! Ich bleib hier.“ Unter großer Überwindung aß Shinichi weiter. Heiji sah zu, wie sein Freund das Essen zwangsweise hinunter würgte. Er sah wie Shinichi mit jedem Bissen kämpfte. Schließlich hatte er Erbarmen mit ihm: „Schaffs‘u nich mehr?“ Seine Stimme klang versöhnlicher. Sein Freund schüttelte nur den Kopf. „Mir ist schlecht!“, brachte er auf einmal hastig heraus. Er wollte noch aufstehen, aber es war schon zu spät. Er würgte, übergab sich. „Shinichi!“, versuchte Heiji ihm zu helfen, doch wurde er wütend abgewehrt: „Lass mich in Ruhe!“ Ein weiterer Teil der Suppe wurde erbrochen. Heiji ließ sich nicht beirren. „La-lass mich!“ Gegen den Willen seines Freundes setzte er sich durch, stütze ihn. Brachte ihn ins Badezimmer. Dort stieß Shinichi Heiji von sich, schwankte unsicheren Schrittes zum Waschbecken und zog sein Hemd aus. Sein Freund wollte ihm helfen. „Ich schaffe das alleine!“, wehrte jener sich energisch: „Ich brauche dich nicht! Du kannst gehen!“, fuhr er ihn, seitlich zu ihm blickend, an. Dann warf er das verschmutzte Hemd zu Boden, hielt sich krampfhaft am Rand des Beckens fest. Begann seinen Mund auszuspülen. „Es tut mir leid.“ Shinichi sah ihn nicht verzeihend an. Er wollte nach dem Handtuch greifen. Doch er griff mit verschwommener Sicht daneben. Versuchte sich wieder festzuhalten. Heiji eilte helfen wollend zu ihm. Shinichi versuchte ihn abzuwehren. Allerdings hatte das zur Folge, dass er vom Haltgebenden Rand losließ und ins Taumeln geriet. Das Gleichgewicht verlor. Heiji fing ihn eindringlich auf: „Shinichi?“ Sein Freund brauchte nur ein Stöhnen hervor, versuchte eigenständig zu stehen. „Shinichi sag mir bitte: Was has‘u?“ Heiji hatte Mühe ihn festzuhalten. Immer wieder bekam Shinichi das Übergewicht nach vorne oder zur Seite: „He, Shinichi!“ Für einen Augenblick dachte Heiji er wäre bewusstlos. Zu seiner Erleichterung war er es nicht. Shinichi versuchte die Kontrolle über seinen Körper zurück zu erlangen. Er wollte das Badezimmer verlassen. Es fiel Kazuhas Freund nicht schwer ihn daran zu hindern. Er fand das alles jetzt wirklich nicht mehr komisch. Er war es leid, wollte eine Antwort: „Sag, was du hast!“ „Nichts! Es geht mir gut!“ Es klang, als würde Shinichi versuchen sich selbst zu belügen. „Nein! Dir geht’s dreckig. Richtig dreckig!“ Heiji nahm ihn in den Arm. Shinichi wollte ihn abwehren, doch hatte er momentan keine Kraft mehr dazu. Erschöpft ließ er es über sich ergehen. „Bitte sag mir was du hast, Shinichi.“ Sein Freund antwortete nicht. „Wie lange has‘u schon nichts mehr gegessn?“ „Seit vorgestern.“, brachte der Kranke schließlich hervor. „Musstes‘u dich da auch übergebn?“ Ein erschöpftes Nicken. Heiji befeuchtete mit einer Hand das kleine Handtuch und tupfte Shinichi über die Stirn. Dann brachte er ihn in sein eigenes Bett. Nachdem er ihn zugedeckt hatte, meinte er: „Bleib mir jetz bloß hier liegn!“ und bezog anschließend das andere Bett neu. Im Zimmer war es ruhig. Leise öffnete sich die Türe. Kazuha kam herein. Sie sah Heiji, der mit dem Rücken zu ihr neben seinem Freund auf der Bettkante saß. Er schien sie nicht bemerkt zu haben. Auf Zehenspitzen schlich die Oberschülerin aus Osaka auf ihren Freund zu. Sie umarmte ihn von hinten und küsste seine rechte Wange. Jetzt hatte er sie bemerkt. Leicht erschrocken drehte er sich ihr entgegen. „Hi.“, sagte sie leise. „Hi?!“ Sie richtete sich etwas auf, umarmte ihn aber immer noch von hinten: „Geht es Shinichi besser?“ „Weiß ich nich…“, antwortete ihr, ihr Freund noch etwas gedankenverloren. „Heiji?“ „Ja?“ „Kann ich heute bei dir schlafen?“ Er drehte sich überrascht zu ihr um, zog sie dann zu sich. „Ähm... Ich würd gern mit dir zusammen sein, aber heute besser nich. OK?“, lehnte Heiji flüsternd ab. Er klang etwas traurig, nachdenklich zu gleich. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich ihre Enttäuschung wieder. „Ein andermal. Bleib heut Nacht besser bei Ran.“, entgegnete er entschuldigend. „Aber?...“ Kazuha schwieg. Still saß sie auf seinem Schoß. Er hielt sie im Arm. „Heiji? Wieso sagt er ihr denn nich einfach was er empfindet?“, fragte sie ihren Freund zögerlich. „Das is kompliziert...“, meinte Heiji nur grübelnd. Eine sichtbar aufgewühlte Ran stand sofort von ihrem Bett auf, auf dem sie bis eben zuvor gesessen hatte: „Hat er was gesagt?“ Ihre Freundin schüttelte etwas betrübt den Kopf: „Nein. Nich wirklich!“ Sie ließ sich, wie die andere Oberschülerin, zurück aufs Bett fallen. Kazuha seufzte leise. „Geht es Shinichi besser?“ „Ich glaub nich. Er schläft und Heiji sitzt neben ihm.“ Ran sah traurig aus. Sie winkelte ihre Beine an und umfasste sie mit ihren Armen. „Hey, wenn es was Wichtiges wäre, was uns betrifft, dann hätte Heiji bestimmt was gesagt... Vielleicht brauch er auch nur noch etwas Zeit bis er soweit is.“ „Meinst du?“, murmelte Ran leise. Nicht wirklich davon überzeugt. „Klar!“, Heijis Freundin setzte eine fröhliche Miene auf: „Sons würd er kommn.“, meinte sie bestimmt: „Heiji hat sons keine Geheimnisse vor mir. Wenn es was gibt, was ihn stört, kommt er von sich aus. Ganz sicher!“ Shinichis Fieber stieg. Unruhig drehte er schnaufend den Kopf hin und her. Heiji ging nach unten: „Helft mir.“, sagte er nur und Shiho kam, ihre Zeitschrift beiseite legend, mit. Gemeinsam versorgten sie ihren Freund, dann setzte Shiho sich auf die Bettkante. Heiji blieb stehen: Er sagt, dass er zuletz vorgestern etwas zu sich genommn hat.“ Die Wissenschaftlerin war einen Moment sprachlos: „Glaubst du ihm das?“ „Ich weiß nich. Wahrscheinlich nur die halbe Wahrheit.“ „Hast du ihn denn mal gewogen?“ „Nein. Noch nich.“ „Dann lass uns das jetzt machen.“ Heiji nickte. Sie verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit einer Waage zurück. Heiji hatte Shinichi bereits aufgerichtet und half ihm beim Aufstehen. Sie stellten ihn auf die Waage. Da ihr Freund schwankte, hielten sie ihn fest um zu verhindern, dass er das Gleichgewicht verlor: „Ey, nicht umkippen“, meinte Heiji ihn auffangend. Er stellte ihn erneut auf die Waage und stellte sich so hinter ihn, dass er ihn stützen konnte, indem Shinichi mit dem Rücken an ihn gelehnt war. Shiho sah die beiden an. Die Anzeige zeigte: 52 kg an. Sie legten ihn wieder hin. Shiho brachte die Waage an ihren Platz zurück und kam wieder. Heiji saß inzwischen auf seinem Bett. Shinichi lag nun in seinem. Sie gesellte sich neben ihn: „Nicht schlecht.“, meinte sie ironisch. „Das kanns‘u laut sagn!“, gab er flüsternd zurück. Er überlegte: „Sag ma... Es is vielleicht wirklich weit hergeholt, aber könntes‘u dir vorstelln, dass es nich doch irgendetwas mit dem Gegenmittel zutun habn könnte?“ Ebenfalls grübelnd antwortete sie: „Wieso dann nur er? Müsste es mir dann nicht genau so gehen?“ Kurzes Schweigen. „Ich werde nach unten gehen und die Dosis minimeren. Ich sage dem Professor bescheid. Damit du schlafen gehen kannst.“, sagte die Chemikerin und erhob sich bedrückt. Heiji sah ihr nach. Hielt dann, den sich unter dem Fieber windenden, den kühlen Lappen auf die Stirn. Mittwoch 24. Mai Es war ruhig. Shinichi spürte wie ihm jemand einen kalten Lappen auf die Stirn legte. Müde öffnete er seine Augen vorsichtig einen Spalt weit. Es war hell und es dauerte kurz, bis jene sich an das im Zimmer herrschende Licht gewöhnt hatten. Jetzt hatte er sie ganz geöffnet. Er erkannte Shiho, die neben ihm saß. „Gut geschlafen?“, drang ihre Stimme freundlich an sein Ohr. Er nickte matt. Seine Pflegerin nahm sich das Fieberthermometer. Shinichi richtete sich etwas auf und ließ sich Fieber messen. Sie sah ihn, so erschien es Shinichi zumindest, vorwurfsvoll an. Die junge Frau sah auf die Anzeige des Thermometers: „Du hast noch Temperatur.“, merkte sie in an. Shinichi meldete ihren Blickkontakt. Um abzulenken fragte er: „Wie spät ist es?“ „Gleich 13:35 Uhr.“, gab sie ihm auf ihre Armbanduhr schauend Auskunft: „Kannst du dich an Gestern erinnern?“ Shinichi überlegte kurz: „Wir haben über die Unterlagen gesprochen... Ich habe mich etwas ausgeruht...“ Shinichi brach ab. Wütend fuhr er fort: „Dann hat Heiji mich gezwungen...“ Er stockte. Er hatte mehr gesagt, als er hatte sagen wollen. Ihm wurde klar was das bedeutete: „Oje…“ kam es ganz leise über seine Lippen. „Ja. Oje.“ , stimmte das ehemalige Organisationsmitglied ihm ernst zu. Shinichi bekam es mit der Angst zu tun. Vorsichtig stellte er die Frage, die ihn nun beschäftigte: „Werde ich großen Ärger bekommen?“ „Davon solltest du ausgehen. Heiji war gestern ziemlich wütend auf dich.“ „Und du?“, fragte er zögerlich nach. „Ich? Ich werde mir das Ganze ansehen!“ Wieder ein: „Oje.“ „Jetzt ruh dich besser noch etwas aus. Ich habe deine Dosis heute Morgen herabgesetzt.“ Die Erfinderin des Gegenmittels ließ ihn allein. Dieser blieb unbehaglich, sich den Kopf zermarternd, in seinem Bett sitzen. Heiji und Kazuha kamen nach Hause. Im Wohnzimmer traf das Paar auf Ran, die mit dem Baby, auf dessen Krabbeldecke saß und mit ihm spielte. „Hallo Kazuha, Heiji.“, begrüßte Ran die beiden. Im Gegensatz zu seiner Freundin, die sich zu ihr setzte, interessierte es den Detektiv nicht sonderlich: „Weiß’u wo Kasumi is?“ „Sie ist mit dem Professor in der Werkstatt. Sie hilft ihm bei irgendwas. Sie sagen es wäre geheim.“, teilte Ran, sich zu ihm drehend, vergnügt mit. „Danke.“ Heiji verschwand. Nachdenklich sah Ran ihm nach. Tadashi begann leicht zu quengeln, als wolle er sich beschweren. Heiji trat ohne zu klopfen ins Labor ein: „Hi, wie geht’s Shinichi?“ Ohne die Begrüßung zu erwidern, legte die junge Chemikerin ihren Stift, mit dem sie bis eben etwas notiert hatte, zur Seite und kam gleich zur Sache: „Er tut so, als ob er schläft.“, klärte sie ihn sachlich auf. „Na dann. Kommt ihr mit?“ Gemeinsam gingen die drei Personen nach oben. Ohne zu klopfen, öffnete Heiji die Türe. Leise kam er zum Bett und beugte sich leicht über seinen Freund: „Hi, Kudo!“, flüsterte er bedrohlich ins Ohr seines Freundes, welcher, mit dem Rücken zu ihm gewandt, auf der Seite lag. Keine Redaktion. „Shinichi, ich weiß das‘u wach bist!“, verkündete der Detektiv des Westens nun in normaler Lautstärke. Der andere Detektiv stellte sich weiterhin schlafend. „Shinichi, wenn‘u dich jetzt nich dazu bereit erklärs aufzuwachn, dann werd ich dich auskitzeln! Und das möchtes‘u doch nich, oder?“ Jetzt war seine Stimme wieder gefährlich leise. Nachdem er einen Augenblick vergehen ließ, setzte er sich aufs Bett und machte kurz entschlossen seine Drohung war. Shinichi versuchte sich weiterhin nicht zu rühren. Dann wehrte er sich doch: „Hör... hör auf... Hör auf damit!“ „Ergibs‘u dich?“ „Nein!“ Erbarmungslos kitzelte Heiji weiter. „Ja... Ja!“, brach es schließlich unterzusammengepressten Zähnen aus dem Kranken heraus. Heiji ließ von ihm ab, beugte sich über seinen halb sitzenden Freund. Seine Arme neben das Kissen stemmend. Die Gesichter der beiden waren nur einige Zentimeter von einander entfernt. Spannung lag ihm Raum. Heiji hatte einen einschüchternden Blick aufgesetzt und schwieg. Gerade dieses Schweigen ließ Shinichi kleiner werden. Er war wütend. Endlich sagte sein Gegenüber etwas: „Also? Wir hörn...“ Er kehrte nun in seine alte Sitzposition zurück. Jedoch hatte er seinen Blick nicht von seinem Freund abgewandt, welcher ausweichend versuchte den forschenden Blicken der Gegenpartei auszuweichen. „Du sags damit mehr als dir lieb is.“, bemerkte Osakas Detektiv spitz: „Also. Was is es, dass wir wissen solltn?“ Shinichi seufzte nur. Er sah zu Shiho und dem Professor, welche ihn ebenfalls erwartungsvoll anschauten. Dann sah er Heiji an: „Ohne Anwalt sag ich nichts!“ „Einverstanden!“, drehte Heiji sich kurzentschlossen zu dem älteren Mann um: „Da is dein Verteidiger.“, er verschränkte seine Arme. „Wir hören!“, wurde Shinichi jetzt von seinem soeben ernannten Vertreter streng aufgefordert. Dieser antwortete designierend: „Was wollt ihr wissen!?“ „Alles!“, meinte Heiji. „Was alles!?“, entgegnete Shinichi daraufhin patzig. Heiji überlegte kurz: „Wie wär es zu Anfang mit...“ Er machte eine Pause. Shinichi sah ihn ungeduldig an. Auch er verschränkte seine Arme in derselben Position. „Mit...“ Heiji entschied sich erst Mal mit etwas „harmloserem“ anzufangen: „Wars‘u nur in der Unfallzentrale oder noch wo anders?“ Der Kranke war etwas überrascht. Mit einem Blick zu Hattori, der soviel aussagte wie: „Schwindel besser nicht.“, entschied er sich die Wahrheit zu sagen: „Ich war noch im Präsidium.“ „Am gleichen Tag?“, fragte Heiji weiter. Shinichi nickte. „Es hatte geregnet. Wurdest du nass, oder hast du dich beeilen müssen, um rechtzeitig den Zug zu bekommen?“, übernahm nun Shiho das Fragen. Ein Nicken. Daraufhin notierte sie etwas auf einem Block. „Wird dir oft übel?“ „Sobald ich versuche zu essen.“, gab Shinichi nach kurzem zögern, den Kofp senkend, bitter zu. Heiji ging einen Schritt weiter: „Wie lange has‘u diese Krämpfe schon?“ „Von Anfang an.“ Die anderen schauten ihn wissbegierig an. Seufzend erklärte er: „Die ganze Zeit schon. Seit ich wieder diese Größe habe.“ „Warum hast du mir das die ganze Zeit über nicht gesagt!?“, fuhr Shiho ihn fassungslos an. „Es war ja nicht weiter tragisch!“ „Nich tragisch?“, Heiji konnte nicht glauben, dass sein Freund das eben in vollem Ernst behauptet hatte. Auch die anderen beiden sahen ihn, dieses Verhalten, missbilligend an. „Es tat anfangs nicht weh.“, beteuerte Shinichi. Schaute auf: „Es war nur ein leichtes Kribbeln hin und wieder. Ich habe mir nichts dabei gedacht!“ Er senkte den Kopf erneut: „Zuerst war es nur sehr selten... dann wurde es langsam schlimmer.“, gestand er leise. Shiho schrieb. Betroffenes Schweigen. Schließlich Klang der Professor zwar verständnisvoll, aber doch bestimmt: „Das hättest du uns sagen müssen.“ Shinichi hob seinen Kopf und sah ihn traurig an. „Du glaubst es liegt am Gegenmittel?“, fragte Heiji, um eine Bestätigung seiner Vermutung zu bekommen. Sein Freund nickte nur betrübt. „Aber das ist doch noch gar nicht gesagt.“, warf der Erfinder rasch ein: „Es könnte doch auch andere Gründe geben. Viel harmlosere: Vielleicht hast du nur einen Magnesiummangel, den wir ausgleichen können.“ „Nein!“ Shinichis Stimme zitterte leicht: „Das dachte ich auch erst. Aber es ist ausgeschlossen! ... d-das habe ich längst versucht.“, sagte er. „Du meinst diese Rollen aus den Supermärkten?“, wollte Shiho wissen. „Ja.“, Shinichi war ganz leise. Er senkte seinen Kopf noch mehr. Shiho sah zum Ältesten im Raum: „Ich weiß was ich wissen wollte.“ Sie ging hinaus und der Angesprochene folgte ihr. Die Tür schloss sich nach ihnen. Die beiden Detektive waren allein. Keiner der beiden sagte etwas. Hattori beobachtete Kudo mit trauriger Miene. Dessen Blick war stumm auf seine Bettdecke gerichtet. „He, das wird schon.“, versuchte er schließlich seinen Freund aufzumuntern. Diese Stille im Raum war schlicht zu bedrückend. Shinichi sah leicht auf, schenkte ihm ein trauriges lächeln, dann senkte er seinen Kopf wieder. „He...“ Heiji wusste wirklich nicht was er sagen konnte, um Shinichis Verzweiflung, welche ihm mehr als ins Gesicht geschrieben stand, zu lindern. So umarmte er ihn einfach. Shinichi seufze tief. Ran saß an ihren Hausaufgaben, als Kazuha herein kam: „Na?“ „Na?“ Heijis Freundin kam interessiert näher: „Was machs‘u gerade?“ „Mathe. Aber ich bin gleich fertig.“ „Ok, dann lass dich nicht störn.“ „Wie weit bist du mit deinen Aufgaben?“, fragte Ran. „Ach, fast fertig. Den Rest schreib ich bei Heiji ab.“ „Wenn du meinst.“ Kazuha machte es sich auf ihrem Bett bequem und schlug ihren Manga auf... „Es gibt Essen.“, teilte der grauhaarige Wissenschaftler den Oberschülerinnen und dann auch Heiji und Shinichi mit. Heiji stand auf: „Komms‘u mit?“ Shinichi schüttelte den Kopf. „Setz dich doch wenigstes dazu. Sonst denkt Ran noch du wärs schon gegangn.“, versuchte er ihn zu überreden. Was auch gelang. „Von mir aus.“ „Hast du eigentlich keinen Hunger?“, erkundigte dich Osakas Detektiv auf der Treppe nach unten gehend. „Nein. Mittlerweile nicht mehr.“ Heiji sah ihn an. „Du wusstest, dass ich dich gestern belogen habe. Du hast mich schließlich gegen meinen Willen auf die Waage gestellt.“ „Das has‘u mitgekriegt?“ „Ja. Du hast mich vertraten!“ „Nich absichtlich.“, Heiji erreichte, nach Shinichi, die letzen Stufen. Obwohl Shinichi sauer war, brachen er und Heiji die Unterhaltung ab. Die beiden setzten sich an den Tisch. Nur Shiho fehlte. Ran sah Shinichi an. Unsicher lächelte er sie an. Auch sie war verlegen. Beide hatten einen blassen Rotschimmer. Schnell senkte Ran ihren Kopf und widmete sich hoch konzentriert ihrem Essen. Liebevoll- sehnsüchtig, aber auch genauso voller Schmerz ließ Shinichi seinen Blick auf ihr ruhen. Sie spürte seine Blicke, wagte es aber nicht sie zu erwidern. „Iss‘u denn gar nichts?“, riss Kazuha ihn plötzlich aus seinen Gedanken, welcher aufgefallen war, wie er ihre Freundin anstarrte. „Ähm... nein. I-ich habe keinen Hunger.“ Er war knallrot geworden. Als ihm das klar wurde, senkte er seinen Kopf. Kazuha und auch die anderen, abgesehen von Ran, schauten ihn an. Verzweifelt, um irgendwas zu machen, griff Schinichi nach seinem Glas. Heiji und der Professor hatten zu Ende gegessen. So begleitete der Oberschülerdetektiv den Professor zurück zu Shiho in den Werkraum. Die beiden Freunde Shinichis setzten sich zu ihr. „Un?“, fragte Heiji nun auf ihren Notizzettel spähend. Sie schob jenen ein wenig in seine Richtung, sodass er sich nicht zu recken brauchte. „Es sieht wirklich so aus, als hätte es mit dem Gegenmittel in irgendeiner Form zu tun.“, antwortete Shiho ihm, wie eine Chemikerin klingend. Sie war bedrückt. Es war ihr anzumerken, wie schwer ihr es fiel sich diese Vermutung einzugestehen: „Ich… ich möchte nicht voreilig sein.“, sagte sie: „Aber ich werde ihm gleich mal Blut abnehmen. Vielleicht kann ich irgendetwas damit anfangen!?“ „Das heißt du erlaubst ihm die Einnahme weiterhin?“, schlussfolgerte Heiji. Sie nickte: „Erstmal.“ Shinichi war noch am Tisch sitzen geblieben. Rans Handy klingelte: „Hallo, Ran“, hörte sie eine ihr sehr vertraute, freundliche Frauenstimme. „M-Mama? Hey, Mama!“, erkannte die Oberschülerin freudig ihre Mutter. Stand auf. „Na, wie geht es dir?“ „Gut. Ich bin noch bei Professor Agasa.“ „Hör mal Ran, hast du die neue Nummer deines Vaters?“ „Paps neue Nummer?“, Eris Tochter stutzte. „Ja. Genau die.“ Ran schüttelte verneinend den Kopf: „Ich kenn sie nicht. Er hat mir nicht gesagt, dass er ein neues Handy hat: Aber wieso willst du ihn anrufen?“ „Ich muss jetzt Schluss machen. Ich werde mich die Tage noch mal bei dir melden.“ „Äh, Mama? …“, zu mehr kam Ran nicht mehr, denn Kogoros Nochehefrau hatte bereits aufgelegt. Sie legte ihr Handy zur Seite. Warum wollte sie denn seine Nummer haben?, dachte sie verblüfft und setze sich nachdenklich wieder. Shinichi wollte zwar aufstehen, doch es verschwamm alles. Noch halb im sitzen stütze er sich mit ausgestreckten Armen auf dem Tisch ab. „Shinichi?“, wurde er erschrocken von Ran angesprochen: „Was hast du?“ „Nichts.“, der Detektiv versuchte unter Anstrengung ein überzeugendes Lächeln. Rans Augen wurden nur noch besorgter. Schnell wollte Shinichi aufstehen. Er schaffte es ein paar Schritte weitgehend gerade zu gehen. Halt suchend klammerte er sich keuchend an der Küchenzeile fest. Er konnte die Umgebung vor sich kaum ausmachen. Es verschwamm alles nur immer mehr vor ihm. Sogar Ran, die schnell zu ihm eilte. Ihn an der Schulter rüttelnd, versuchte sie seinen Namen rufend ihn anzusprechen. Ihm jedoch wurde schwarz vor Augen. Bei dem Versuch sich von ihr entfernen zu wollen, brach er in ihre Richtung, auf sie fallend, zusammen. „Shinichi! Shinichi!“, unter seinem Gewicht und der unerwarteten Wucht wurde sie nach unten gedrückt. Versuchte sie nun, mit ihm auf dem Boden kniend, ihn panisch wach zubekommen. Sie sah Kazuha neben sich: „Er-er wacht nicht auf! Ich-ich bekomm ihn nicht wach, Kazuha!“, begann sie verzweifelt zu weinen. Dann versuchte sie es wieder bei Shinichi: „Schinichi, Shinichi!“ Ran war so laut, dass die anderen drei sie hörten. Heiji, Shiho und der Professor sprangen auf. Heiji erreichte die Küche hastend als erster. „Was is passiert?“, kniete er sich zu seinem Freund, zu Ran und seiner Freundin. „Ich... ich... ich weiß nicht!“, stotterte Ran hysterisch. „Er is einfach umgefalln“, erklärte Kazuha es ihm hilflos. Gemeinsam mit dem Professor nahm Heiji Shinichi Ran ab und trug ihn auf das Sofa im Wohnzimmer. Dort fühlte Shiho als erstes seinen Puls. „Was... was is mit ihm?“ Kazuha war völlig perplex. „Geh zu Ran!“, wandte ihr Freund sich hastig an sie, bevor auch er sich um Shinichi kümmerte: „Na los, mach schon! Kümmer dich um sie!“ „Ja.“, reagierte Kazuha endlich. Sie lief zu Ran, die weinend aufgestanden zurück geblieben war. Heiji bekam mit, dass Kazuha Ran in den Arm nahm. Er und Shiho sahen sich fragend an. Beide nickten. Somit ging Heiji in die Küche. Seine Freundin stand mit dem Rücken zu ihm. Als Ran ihn sah, rannte sie sofort auf ihn zu: „Heiji!“ Ran war außer sich: „Was? Was ist mit ihm? ...“ Er sah in ihre zutiefst erschüttertes Gesicht. „Heiji, bitte! ... Bitte sag es mir!“, flehte sie ihn förmlich mit tränenerstickter Stimme an. „Ich weiß nich.“, antwortete Heiji ihr ehrlich. „Heiji... bitte... Heiji!“, forderte Ran flehend weiter. Ich weiß es nich.“, wiederholte er sich. „Heiji... bitte, bitte, bitte sag es mir!“ Er sah in ihr ganz nassgeweintes Gesicht. Noch einmal sagte er ihr das Gleiche. Ran, begann ihn anzuschreien: „Irgendwas, irgendwas musst du doch wissen, Heiji! Du bist sein Freund! Du musst doch irgendetwas wissen!“, schrie sie schon fast weinerlich. „Ich weiß aber nichts!“, Heiji verlor die Beherrschung: „Verdammt noch mal, woher soll den ich das wissen? Ich weiß es verdammt noch mal nicht!“ „Das-das gl-glaub ich dir aber nicht!“ Heiji schüttelte sie wütend: „Das is aber so! Hör auf mich zu beschuldign!“ Kazuha, die die ganze Szene stumm dabei stehend mitbekam, erschreckte sich einfach nur vor Heiji. Ran begann zu zittern. Er merkte, dass er zu weit ging, versuchte ruhig zu werden: „Es tut mir leid.“, er wurde eindringlich: „ Ich weiß es wirklich nicht.“ „Aber... aber...“ Ran konnte nicht mehr sprechen. Unaufhörlich bahnten sich ihre Tränen einen Weg über ihr zierliches Gesicht. Immer noch zitterte sie. Ihre Beine verloren den Halt. Sank krampfhaft schluchzend zu Boden. Heiji schaute unbeweglich Hilfe suchend zu Kazuha. Er sah zu wie Kazuha sich neben sie kniete und sie tröstlich in den Arm nahm. Langsam. Ganz, ganz langsam kam Shinichi zu sich. Benommen öffnete er seine Augen. Erst sah er verschwommen. Dann allmählich, es dauerte einige Sekunden, konnte er die Gestalt vor sich erkennen. Es war der Professor, der ihn jetzt freundlich beim Namen nannte. „W... was... was ist passiert?“, fragte Shinichi noch immer sehr benommen. „Weißt du das nicht mehr?“ „N... Nein“, der eben aus der Bewusstlosigkeit erwachte schüttelte leicht den Kopf. Drehte ihn zur Seite, versuchte sich zu orientieren. Du bist ohnmächtig zusammengebrochen.“, informierte Agasa seinen jungen Freund. Shinichi drehte seinen Kopf langsam wieder Richtung seines Gesprächspartners. Er führte seinen rechten Arm zur Stirn. Zog die Stirn schmerzlich zusammen. Er meckerte, dass er ein Pflaster auf der Armbeuge kleben hatte. „Mir wurde Blut abgenommen?“ Der alte Mann nickte. „Hat Heiji mich gefunden?“, fragte der junge Schülerdetektiv matt. „Nein. Ran.“ „Ran?“, Shinichi sah Agasa ungläubig-entsetzt an. „Ja. Ran.“ „W-wo ist sie?“ Shinichi wollte sich aufrichten, wurde sanft zurück gedrückt. „Da drüben.“, der Professor sah zum gegenüberliegenden Bett. Dort schlief Ran. Mit Heijis Decke zu gedeckt. Ran. „Sie hat sich schreckliche Sorgen um dich gemacht und ist die ganze Zeit bei dir geblieben.“, erzählte der Professor ihm. Shinichi hörte zu. Sein Blick lag traurig auf der Oberschülerin, welche er liebte. Ihr Anblick, wie sie so wunderschön und zerbrechlich vor ihm lag, versetzte ihm einen schmerzhaften Stich, direkt ins Herz. Shiho ließ von einem Mikroskop ab, ließ Heiji hindurchschauen. „Was siehst du?“, wollte sie von ihm wissen. „Ich bin nich sicher. Es is gar nich richtig zu erkenn.“, antwortete der Detektiv ihr unsicher: „Es is einfach nur ein verformter Klupn.“ „Das liegt daran, dass das Blut trocken ist.“ „Was?“, Heiji hörte auf durch das Rohr zu schauen. Schaute stattdessen auf die kleine Glasfläche. Er stutze. Griff verwundert zu einem, neben dem Mikroskop liegenden kleinen, durchsichtigen Plastikkästchen mit Deckel. „Wie so is das geronnen?“, schaute er auf das, sich zusammengeklumpte, Häufchen vor sich. „Weiß ich nicht.“, entgegnete die Erfinderin der schrumpfenden- vergrößernden Mittel. „Es is so dunkel.“, äußerte Heiji sich verwirrt über seine Feststellung: „Geht so ins Lilane rein…“ „Lila? Nicht eher Violett?“ „Violett?“ Heiji hielt es noch mehr ins Licht: „Hm... irgendwie so eine komische Mischung aus beidem?“ Er sah sie fragend an. „Has‘u eine mögliche Erklärung dafür?“ „Nein…“ Shiho ging hinüber zu ihrem Block. Sie besah sich noch einmal Shinichis Symptome: „Es ist zu gefährlich.“ „Heiß das, dass’u das Gegenmittel absetzn muss?“ Trauriges Nicken: „Ich schätzte du kannst mir gratulieren!“ „Gratulier‘n?“, Heiji verstand nicht. „Ich habe soeben ein neues Krankheitsbild entdeckt. Bin ich nicht talentiert?“ Ein spöttisches, aus purer, schneidender Selbstironie bestehendes, Lächeln zeichnete sich auf den Lippen der ehemaligen Beschäftigten der schwarzen Organisation ab. Heiji sah sie nur fassungslos an: „Ab-aber…?“ „Mehr kann ich so nicht herausfinden.“, sagte sie bedrückt zurück zum Mikroskop gehend. Sie schaltete es aus. „Aber…“, setze Heiji energisch an zu widersprechen. „Ich muss es beenden.“ „Oh nein.“ Heiji war tief betroffen: „Können wir denn nich einfach noch abwartn? Vielleicht reguliert sein Körper sich?“ Shiho sah ihn traurig an: „Es wird nicht besser werden. Jedenfalls nicht schnell genug. Nicht ohne die genau Ursache zu kennen und Medikamente… die nicht erprobt sind,… kann ich nichts unternehmen. Wenn ich jetzt nicht abbreche, wird er nur immer mehr in Gefahr geraten.“ „Du meinst uns rennt die Zeit weg.“ Heijis Ton war einsehend, aber nicht glücklich über diese Option. Shiho nickte nur. Senkte ihren Kopf. Betretenes Schweigen. „Un wenn wir ihn ein Krankenhaus bringn?“ „Wie willst du das machen?“, entgegnete Shiho ihm. Heiji schaute zur Seite. „Darüber wird er sich nich gerad freun…“, sagte er nach einer Weile zerknirscht. „Wir müssen ihn eben überzeugen, dass es die einzige Lösung ist. Ich hoffe nur, dass mein Schaden nicht schon zu groß ist.“ Shiho war anzusehen, wie sehr ihr diese Befürchtung zu schaffen machte. Sie machte eine Pause: „Wenigstens können wir ihn dann in ein Krankenhaus bringen, wenn das Gegenmittel neutralisiert ist.“ „Können wir denn nich wenigstens ein paar Tage abwartn? Du has die Dosis doch immerhin reduziert. Vielleicht… vielleicht reich das ja?“, versuchte Heiji zu argumentieren. Shiho jedoch zögerte. Angespannt musste er abwarten, bis sie sich schließlich mit einem kurzen Nicken einverstanden gab. Shinichi schlief. Ran saß voller Sorge, die Hände in ihren Schoß gelegt, bei ihm. Kazuha kam zu ihr. „Was hat er nur?“ Die Gefragte sah sie mitfühlend an. setzte sich neben Ran. Für einen Moment dachte sie, ihre Freundin würde jeden Moment anfangen zu schluchzten und so war es dann auch: „Ich versteh es einfach nicht. Was ist nur los mit ihm? Warum sagt uns niemand was los ist?“ „Wein doch nicht.“ Ran sah wieder nach unten. Kazuha legte aufmunternd eine Hand um ihre Schulter: „Es is bestimmt nichts Schlimmes.“, versuchte sie ihre, den Tränen nahe, Freundin zu trösten. „Nichts Schlimmes?“, die Stimme der Oberschülerin aus Tokio hob sich an, klang wütend und enttäuscht: „Warum sagt uns dann Keiner was? Wenn es nichts Schlimmes ist?“ Während sie sprach wurde sie immer leiser. Bis der letzte Teil des Satzes kaum noch zu hören war. Jetzt war sie wirklich nah dran ihrer Verzweiflung, Unsicherheit in Form von Tränen Ausdruck zu verleihen. „Vielleicht hat er ja einfach nur zu wenig getrunken?“ Ran schaute sie fragend an: „Zu wenig getrunken?“ In ihrer Stimme lag immer noch Traurigkeit gemischt mit Ungläubigkeit. „Ja. Ich mein er hat doch Fieber. Wenn man da zu wenig trinkt, kann man ohnmächtig werden.“, führte Kazuha ihre mögliche Erklärung aus. „Bekommt man davon auch keine Luft mehr?“ Ran machte aus ihrer Wut keinen Hehl mehr. „Ich glaub nich.“ Freitagabend 26. Mai Die drei Eingeweihten saßen im Werkraum zusammen. „Es hilft nichts.“, entschied Shiho. „Un wer soll ihm das jetz klar machn? Er wird ausflippn!“ „Du!“ „Ich? Wieso ich?“, Heiji war alles andere als begeistert. „Weil er großen Wert auf deine Meinung legt! Wenn er auf jemanden hört, dann auf dich!“ „Auf mich? Shinichi wird mich auf ewig hassn!“ „Nicht so sehr wie mich.“, entgegnete das ehemalige Mitglied der Organisation zynisch. Die Traurigkeit in ihrer Stimme konnte davon aber nicht überdeckt werden. „Bitte, Heiji.“, appellierte auch Agasa an ihn. Heiji seufzte. Vergrub seinen Kopf in den, auf dem Tisch abgelegten, Armen. Shinichi wimmerte. War verkrampft. Mit gerade zu mütterlicher Fürsorge gaben sich Ran und Kazuha die bestgrößte Mühe seiner heißen Stirn Kühlung zu verschaffen. Heiji beobachtete die Oberschülerinnen für einen Augenblick bekümmert im Türrahmen stehen bleibend, bevor auf sich Aufmerksam machte: „Kazuha? Kanns’u mal bitte mit mir mit komm?“ Ran und seine Freundin sahen ihn fragend an. Ohne zu antworten verließ Kazuha, an ihm vorbei gehend, das Zimmer. Ratlos nachschauend bleib Ran bei Shinichi. „Ran, Ran…“ Kazuha beobachte ihn nur bösen Blickes, als er in ihrem Zimmer die Tür hinter sich schloss. „Du bis sauer auf mich?“, es war eine niedergeschlagene, rhetorische Frage. Sie schwieg. Heiji wollte näher auf sie zu kommen, aber seine Freundin zeigte ihm die kalte Schulter: „Ich find das nich Inordnung!“, sie war wirklich zornig: „Ich weiß... Ich soll keine Fragn stelln.“, ihre Stimme war regelrecht schneidend: „ Für wie blöd hälts‘u mich eigentlich? Meinst du wir sin blind?“ „Kazuha.“, versuchte Heiji es, versuchte sie zu sich umzudrehen. Sie stieß ihn von sich. Drehte sich um. Verletzt sah sie in seine Augen. „Es tut mir leid, Kazuha. Aber...“ „Spar. Dir. Dein. Dämliches. Aber!“ „Ich habe es ihm versprochn!“ Heiji war zu keinem Entgegenkommen bereit. Stattdessen teilte er ihr, sich Arme verschränkend vor ihr aufbauend, mit, was er von ihr wollte: „Ich will, dass’u mit Ran gehs.“ „Wie?“, Kazuha legte ihre Stirn weigernd in Falten. „Geh mit ihr irgendwo hin. Is mir ganz egal.“ „Vergiss es!“, Kazuha verschränkte demonstrativ ihre Arme. Heiji holte sein Portmonee aus der Hosentasche, öffnete es und nahm zwei Scheine heraus. Diese drückte er seiner Freundin in die Hand. Mit einem: „Hier! Geht ins Kino oder macht damit, was ihr wollt!“, wandte er sich ab. Ließ Kazuha verwirrt allein. Sie kam zu Ran zurück. „Hey.“, versuchte sie es aufmunternd. Ran schaute nur gedrückt zu ihr auf. „Komm lass uns zusammen ins Kino gehen.“ „Nein.“ „G-geh n-nur. Du kannst ruhig gehen.“, wandte Shinichi sich erschöpft seine Augen öffnend an Ran. „Nein.“, währte sie flüchtig ab: „Ich bleibe lieber hier, bei dir.“ „Ich komm schon klar.“, überzeugend richtete er sich auf: „Mach dir keine Sorgen.“ Shinichi versuchte möglichst selbstsicher zu wirken. Als er zusammen mit Shiho und dem Professor das Zimmer betrat, lag Shinichi matt da. Müde sah er Heiji auf sich zukommen. „Na Wie geht’s dir?“ „Besser.“ Heiji atmete tief durch, während er sich zu seinem kranken Freund setzte. „Gut…“, Osakas Detektiv schaute zögerlich zur Seite. „Was ist?“, Shinichi wusste das etwas nicht stimmte. Heiji verharrte einen Moment: „Weil wir mit dir redn mussn!“ Der Ernst, der in seiner Stimme mitschwang war unüberhörbar. Shinichi sah ihn fragend und zugleich ängstlich an. Er erinnerte sich daran, als er seinen Freund das letzte Mal so ernst gesehen hatte. Es war, als er nach dem Brand in Shihos Bett aufgewacht war. „Weil? ...“ Heiji wich ihm aus. „Weil?“ Shinichi wurde immer unheimlicher zu Mute. „Weil... Also... Ich hab eine schlechte Nachricht für dich.“, versuchte er verlegen einen Einstieg in dieses schwierige Thema zu finden: „Du kanns das Gegenmittel nich mehr weiter einnehmn.“, Heiji hatte sehr schnell gesprochen. Jetzt war er erleichtert, dass es ausgesprochen war. „Was?“ Shinichi saß kerzengerade. „Bitte. Jetzt reg nich auf!“ „Ich soll mich nicht aufregen? Das kommt für mich nicht in Frage!“ Shinichi glaubte sich zu verhören. Er schaute seine Gegenüber fassungslos an. Er wollte aufstehen. „Bleib bitte liegen.“, ersuchte Heiji ihn aufzuhalten. Shinichi funkelte ihn nur trotzig an. Setzte seine Handlung fort. „Das is nicht gut für dich!“ Heiji stand ebenfalls auf. „Das ist nicht gut für mich? Woher willst du wissen, was gut für mich ist?“ „Shinichi. Bitte!“ „Shinichi. Hör doch zu.“, appellierte der Professor an ihn. Der Angesprochene funkelte auch ihn vor Wut kochend an. „Es muss sein.“, versuchte Shiho es sachlich. Shinichi kam zornig auf sie zu. Bleib kurz vor ihr stehen: „Das kannst du nicht machen!“ „Du stirbst vielleicht, wenn ich das nicht tue!“, widersprach sie ihm eindringlich. Ihre Worte rissen ihm den Boden unter den Füßen weg: „Woher willst du das wissen?“, fuhr er sie an. In Shihos Augen schimmerten Tränen: „Ich weiß es nicht.“, räumte sie leise mit schuldbewusstem, gesenktem Kopf ein: „Es ist einfach so! Es tut mir schrecklich leid.“ Seine Wut schlug in Verzweiflung um. „Du hast nicht das Recht das zu tun!“, er begann zu schreien: „Das ist mein Leben! Mein Körper und ich bin alt genug, um für mich selbst zu entscheiden! Dafür brauche ich niemanden von euch!“ Um Luft ringend bebte er vor Wut. „Aber, Shinichi…“, setze der Professor an. Jedoch übertönte Shiho ihn unter Tränen um ein vielfaches: „Und ob dass mich etwas angeht! Mach mich nicht zu deiner Mörderin!“, sie wurde immer leiser: „Ich will mich nicht für deinen Tot verantworten müssen.“ „Wenn, dann hättest du gar nichts damit zu tun! Es wäre meine Entscheidung! Ganz allein meine! Wenn dann wäre das höchstens Selbstmord! Also lass mich in Ruhe!“, schrie er sie außer sich an. „Das ist selbstzerstörerisch!“, mischte Heiji sich nun lautstark ein. Er war lauter als Shinichi. Er ging näher auf ihn zu: „Das bringt nichts. Hör auf damit!“, versuchte er eindringlich auf seinen Freund einzuwirken. Es brachte nichts. Shinichi reagierte aggressiv: „Wieso habe nur ich das?“, er war zutiefst verzweifelt. Mit regelrechtem Hass in den Augen zeigte er anklagend auf Shiho: „Wieso? Wieso? Sie hat nichts. Rein gar nichts! Ihr geht es blendend!“ Seine Worte hatten die Schuldige am Gift und dessen Gegenmittel schwer getroffen. „Aber Shinichi! Jetzt sei doch vernünftig! Du wirst wirklich ungerecht!“, der Professor nahm die jetzt schluchzende Shiho unterstützend in Schutz. „Ungerecht?“, wiederholte dieser sich: „Ich und ungerecht?“ Für einen Augenblick sah es wirklich so aus, als würde Shinichi sich vergessen. Doch dann wich er sich widersetzend, den Kopf immer schneller hin und her schüttelnd, vor den anderen zurück: „Ihr könnt nicht recht haben. Das kann nicht euer ernst sein. Du hast einfach nicht das Recht dazu!“ „Doch das hat sie, Shinichi! Wir habn das!“ „Wie,… wie kannst du zu ihr halten!?“ Heiji fasste ihn an beiden Handgelenken: „Ich lass dich nich im Stich. Ich halt zu dir un zwar weil du mein Freund bis. Auch wenn du das im Moment nich einsehn kanns! Du kanns das Gegenmittel nich weiter nehmen. Das is einfach zu gefährlich!“ „Lass mich los!“ Shinichi trat ihm mit voller Absicht und Wucht auf den Fuß. Für eine Sekunde lockerte sich Heijis Griff. Shinichi nutzte seine Chance und riss sich von ihm los. „Ihr lasst mir also keine Wahl?“ Sein vorwurfsvoller Blick wanderte von einem zum anderen. Jeder nickte. „Nein! Nein! Nein!“ Er stürmte wutentbrannt aus dem Zimmer. „Shinichi! Shinichi!“, rief Shiho ihm unter bitteren Tränen nach. Heiji rannte ihm hinter her: „Shinichi! Shinichi, bleib hier!“ „Nein!“ „Das is doch bescheuert! Du weiß doch gar nich, wohin du gehn solls!“ Die Haustür fiel mit einem entsetzlich lauten Knall ins Schloss. Die Welpen zuckten erschreckend zusammen. Heiji riss die Tür auf. Rannte ein paar Meter. Sah sich um. Nichts war zu sehen. Designiert ging er ins Haus zurück. Shiho und Agasa waren ebenfalls nach unten gekommen. Während der Professor sie tröstete, versuchte Heiji sich der Verzweiflung nahe an Tadashi, der ebenfalls weinte. Nach einer Weile hielt Heiji es nicht mehr aus: „Ich werd ihn suchen gehn.“ Er gab Shiho das Baby. „Ich komme mit.“, meinte Agasa. Gerade wollten die zwei gehen, als die Tür auf ging. „Shinichi!?“, riefen alle drei hoffnungsvoll. „Shinichi!“, rief Heiji ihm hinter her, versuchte ihn festzuhalten. Doch sein Freund war schneller: „Lass mich in Ruhe!“ Hattori folgte ihm nach oben. Dort knallte Kudo die Zimmertür hinter sich zu. Versperrte sie mit seinem ganzen Körpergewicht. „Shinichi!“ „Verschwinde!“ Shinichi!... Bitte! Die Tür blieb zu. Frustriert gab Heiji schließlich auf. Endlich Heiji war weg! Unendlich wütend schmiss der Tokioter Detektiv sich auf sein Bett. Wild schlug er mit beiden Fäusten immer wieder auf sein Kissen ein. Als das seiner Wut nichts abtat, sprang er voller Hass und Zorn auf, schnappte sich das Kissen des anderen. Er schlug drauf ein. Warf es durchs ganze Zimmer. Hob es wieder auf und prügelte auf seinem Bett weiter darauf ein... Langsam würde er ruhiger, ließ sich erschöpft fallen. Neben ihm lag eine Flasche. Alkohol. Frustriert setzte er, sich durch die Haare fahrend, auf. „Ich geh schon mal hoch.“, meinte Ran, während sie ihre Schuhe beiseite stellte. „Is gut.“, erwiderte ihre Freundin. Sie hing ihr Jacke an die Garderobe. Beugte sich zu Queen herunter, der sie hechelnd ansprang: „Na?“ Sie lächelte, ihn am Hals kraulend. Dann erhob sie sich wieder. Ran kehrte zu Shinichi zurück. Als sie die Zimmertüre öffnete, fand sie ihn auf seinem Bett sitzend vor. Er hatte die Beine hochgezogen, sodass die mittlerweile leere Flasche, welche er ausdruckslos anstarrte, nicht sehen konnte. Kazuha ging zur Küche. Dort knipste sie das Licht an, steuerte auf den Wasserkocher zu. Sah man auf, hatte man den Wohnzimmerbereich im Blick. Kazuha hob die Kanne von ihrer Ablage an. Sie stutze einen Augenblick. Ran setzte sich zu ihm, aber als er sie ansah, erschrak sie sich. Sie wollte zurückweichen. Jedoch hielt Shinichi sie fest. Zog sie zu sich heran. Ihre Gesichter waren lediglich einige Millimeter von einander getrennt. Ohne irgendeine Vorwarnung küsst er sie. Erschrocken weiteten sich ihre Augen Shinichi, was…? Neugierig ging sie auf die unbekannte Person zu: „Heiji?“, fragte sie verwundert. Er drehte sich ihr entgegen. „Warum sitz‘u denn hier im Dunkeln?“ Heiji antwortete ihr nicht. Als sie kurz vor dem Sofa war, sah sie was ihr Freund in seiner Hand hielt: „Betrinks‘u dich etwa?“ fragte Heijis Freundin schrill. Sie beschleunigte ihre Schritte. Entsetzt versuchte Ran von ihm loszukommen. Sie drehte ihren Kopf in einer heftigen Bewegung zur Seite. Die Flasche kullerte zu Boden. „Shinichi? Was... was machst du da? Bist-bist... d-u betrunken?“ „Nicht betrunken genug!“ Mit diesen Worten küsste Shinichi sie ein weiteres Mal. Sie jedoch versuchte ihn wegdrücken. Doch das hinderte Shinichi nicht. Er begann seine Küsse einfach auf Ohr und Wange zu verlagern. Er hielt für einen Moment inne, hielt sie mit einem seiner Arme umfasst, mit der freien Hand zog er ihr Gesicht zu sich. So das die beiden sich in die Augen sehen konnten: Ran wollte etwas erwidern. Sie hatte nicht die Möglichkeit dazu. Er hatte sich bereits wieder umgedreht. Sein Blick ruhte traurig auf der Tischplatte: „Nein.“, sagte er nüchtern. „Aber?“ Kazuha stand nun hinter ihm. „Alkoholfrei.“, sagte er und schwenkte die Bierflasche leicht hin und her. Seine Freundin kam verwirrt schauend zu ihm rum. Vorsichtig setzte sie neben ihn. Sah ihn abwartend an. „Siehs‘u?“, er hielt ihr die Flasche hin. Sie nickte. Er sah erneut auf die Flasche. Shinichi wurde stürmischer, ungehaltener: „Ich halt es nicht mehr aus!“ „Was?“, stotterte Ran perplex. „Wie viele Nächte ich mir schon gewünscht habe dich so zu küssen!“ Wieder wurde sie mit Küssen übersät. Allmählich stieg Angst in ihr hoch. „Has‘u dich mit Shinichi gestrittn?“ „Kann man so sagen! Er ist ziemlich sauer auf mich.“ „Heiji.“ Er trank einen Schluck. „Vertragt euch doch wieder.“ „Ich glaube das geht nicht so schnell.“, seine Stimme war bitter. „Has‘u schon versucht dich zu entschuldign?“ „Ja. Er hört nicht zu.“, seine Betrübtheit darüber war nicht zu überhören. Als Shinichi jetzt auch noch anfing sich an ihrem Hals zu schaffen zu machen, begann sie zu zittern. Er fing an ihr T-Shirt hoch zu ziehen. „Shinichi?! W-was machst du da?“ Auch ihre Stimme zitterte. Er drückte sie nach hinten. Beugte sich ihren Mund küssend über sie. Kazuha sah wie traurig er war. Wollte ihn trösten: „Möchtes‘u denn wirklich nich darüber redn? Heiji schüttelte nur mit dem Kopf. Für einen Moment kämpfte er mit sich. Dann: „Ich… ich kann nicht…“, brauchte er leicht brüchig heraus: „Ich kann einfach nicht!“ Er fiel ihr um den Hals. Überrumpelt erwiderte Kazuha seine Umarmung. „Ich bin so froh, dass ich dich hab.“ Er klang so aufgewühlt. Kazuha war verwirrt. „Ich kann einfach nicht! Ich möcht ja aber... Ich hab es versprochn!“ „Is doch in Ordnung. Du muss nich darüber redn. Es wird bestimmt alles gut.“, versuchte sie ihn zu trösten. Sie zitterte noch mehr, ihr Atem ging schnell, ihr Herz raste. Shinichi löste sich von ihr. Betrachtete sie fasziniert. Ran versuchte aufzustehen. Doch drückte er sie sanft zurück. Ihre Hände lagen nun bebend neben ihrem Kopf, von Shinichis umfasst. Dann beugte er sich runter zu ihr. Sein Kopf war auf ihrer Höhe. Ran sah ein merkwürdiges Glühen in seinen Augen. Es war nicht abzuschätzen, ob es nun der Alkohol, Fieber oder einfach nur Gier war. Er schwitzte. „Un wenn nich?“ Kazuha drückte ihn leicht von sich. Ihre Augen trafen sich. Langsam näherte sich Heiji ihr. Kazuha spürte wie er sanft ihre Lippen berührte. Er küsste sie zärtlich. „Ich lieb dich.“, flüsterte der Detektiv. Kazuha erwiderte seinen liebevollen Blick. Erneut berührten sich seine und ihre Lippen. Aus diesem Kuss wurde ein langer. Heiji legte seine freie Hand in ihren Nacken, zog sie näher an sich heran, begann von ihrem Mund abwärts ihren frei liegenden Hals zu küssen. Allmählich senkte sich der Körper des Mädchens immer tiefer. Heiji beugte sich nach vorne, um sie weiterhin liebkosen zu können. Kazuhas Kopf hatte die Sitzlehne erreicht. Sie streichelte sein Haar. Schloss genießend ihre Augen. „Shinichi? Shinichi D... du.. du hast Fieber!“, stellte die Oberschülerin erschrocken fest. Shinichi beugte sich zu ihr runter. Küsste sie. „Na und?“, erwiderte ihr der Detektiv völlig gleichgültig. Er machte weiter wo er aufgehört hatte. Ran zuckte zusammen. Shinichi übersäte küssend ihre Haut an ihren Ohren, Wangen entlang, über den Hals bis zurück zu ihren wunderbaren Lippen. Welche er mit seinen leidenschaftlich vereinte. Plötzlich hörten seine Küsse auf. Kazuha spürte wie sein Kopf sich auf ihren Brustkorb bettete. Verwundert machte sie ihre Augen auf. Sie sah Heiji, der mit geschlossenen Augen einfach nur bei ihr lag. Ihr Gesicht würde nachdenklich. Was is das nur für ein Versprechn, das du nich brechen darfs? Shiho hatte die Türe hinter sich geschlossen und lag mit dem Blick zur Decke gerichtet nachdenklich auf ihrem Bett. Der Kleine lag auf der Wandseite neben ihr. Fröhlich glucksend griff er spielerisch immer wieder nach Shihos Finger, den sie ihm wohlwollend hinhielt. Sie drehte ihren Kopf dem Baby zu und lächelte traurig. Er saugte scheinbar vollkommen zu Frieden mit der Welt an ihrem Daumen, welchen er ergreifen konnte. Shinichis Hände streichelten an ihrem Körper entlang. Ran spürte, wie er sie an ihrer Brust berührte. Er löste sich von ihr, richtete sich ein Stück auf. Langsam, wie in Zeitlupe strich er über ihren immer noch leicht zitternden Oberkörper. Schob ihr T-Shirt weiter hoch. Zärtlich begann er wie hypnotisiert über ihren Oberkörper zu fahren. Von knapp über ihrer Hose beginnend, über Bauch, Rippen bis hin zu ihren Brüsten. Er entfernte, den für ihn störenden, BH. Ran lag völlig perplex da. Bewegte sich nicht. Er beugte sich vor, hauchte ihr ein: „Bleib bei mir.“, ins Ohr. Küsste ihren Mund. Unsicher erwiderte sie ihn zaghaft, kaum merklich. Samstag, 27. Mai Sein Kopf schmerzte... sein ganzer Körper schmerzte... Seine Hand fuhr über sein Gesicht... Benommen öffnete Shinichi seine Augen. Sofort schlossen diese sich wieder. Stechende Schmerzen durchzogen Kopf und Körper. Sein Oberkörper war nackt. Was er verwundert durch ein leichtes Frösteln registrierte. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Müde drehte er seinen Kopf leicht zur Seite. Er stutzte: Ran? Sie lag schlafend neben ihm. Mit dem Rücken zu ihm gewandt. Was? Shinichi versuchte sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Ihn zu rekonstruieren. Seine Gedanken, Erinnerungsfetzen zusammen zufügen. Im fiel es wieder ein. Er hatte Ran geküsst, gestreichelt, mit ihr... Ein glückliches Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Vor ihm lag Ran. Auch sie schien nackt zu sein. Jedenfalls das, was er von ihr sehen konnte. Der obere Teil ihres Rückens und einer ihrer Arme waren nicht zugedeckt. Zaghaft berührte er mit der Handfläche ihren freien Rücken. Streichelte von oben, an ihren Haaren vorbei, hinunter. Bis zu einem kleinen Stück unter die Decke. Shinichi gab ein wohliges Beben von sich. Rückte näher, bis sich ihre Körper fast berührten. Mit Mühe stütze er sich auf, fuhr mit seiner Hand durch ihr braunes, langes Haar, über ihren Arm. Die, die er so liebte rührte sich leicht. Wieder lächelte er verträumt. Da! Eine weitere Welle des Schmerzes durchfuhr seinen Körper. Verkrampft sank er wehrlos zurück. Schloss verkrampfend die Augen, lag so neben ihr. Er schmiegte sich an sie. Vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Es war so unbeschreiblich weich, kitzelte seine Nasenspitze. Wie wunderbar war es einfach nur so nah bei ihr zu liegen, ihre bloße Haut zu spüren, sie zu fühlen, zu riechen. Es schien ihm, als könne sie all seinen Schmerz von ihm nehmen. Am liebsten hätte er in diesem Moment die Zeit angehalten, innegehalten. Wie sehr wünschte er es würde nie enden. Eine erneute Welle, welche das beginnende Ende des Gegenmittels ankündigte, ließ ihn aus seiner Traumwelt erwachen und stieß ihn in die brutale Realität zurück. Vor der er gestern so verzweifelt hatte fliehen wollen. Schinichi biss sich, den Schmerz unterdrückend, auf die Unterlippe. Endlich... Er nutzte seine Chance! Mehr als widerwillig, kaum hörbar Gin, Wodka und die gesamte restliche Organisation, einschließlich, des Professors, Shihos und Heijis verfluchend, raffte er sich auf. Kletterte vorsichtig über die noch immer seelenruhig schlafende Ran. Schnell zog er sich an. Bevor er das Zimmer und somit Ran endgültig verließ, drehte Shinichi sich noch einmal zu ihr um. Ein letzer Blick auf sie: Wie friedlich sie da lag und schlief. Wie ein wunderschönes, Dornröschen. Ein letztes liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen, als er das Licht ausschaltete, die Tür öffnete und jene hinter sich schloss. Leise schlich der Detektiv des Ostens nach unten. Auf dem Sofa sah er Heiji und Kazuha schlafen. Auf Zehenspitzen schlich er in die Küche, um die Welpen zu bestechen, streichelte Holmes traurig. Dann zog er Jacke und Schuhe an und schlich aus dem Haus... ------------------------------------------------------------------------------ *Anmerkung(en): Wegen dem BMI zur Gewichtsbestimmung habe ich hier: http://detektivconan-wiki.com/wiki/Shinichi_Kudo nach der Größe von Shinichi geschaut und zum Berechnen http://www.frauenzimmer.de/cocomore/bmi/?koerpergroesse=175&koerpergewicht=52&x=0&y=0 verwendet. Was die Liebesszene zwischen Shinichi und Ran angeht, habe ich den Adultteil erst mal außen vor gelassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)