Mein Leben in Konoha von Mirku ================================================================================ Kapitel 2: 2. Erster Schultag ----------------------------- Das Erste was ich am nächsten Morgen wahrnahm war das nerv tötende Klingeln meines Weckers. Schnell stellte ich ihn aus und vergrub knurrend mein Gesicht im Kopfkissen. Ich hatte in der Nacht schlecht geträumt und nun fühlte ich mich alles andere als ausgeschlafen. Immer wieder hatte ich in meinem Träumen meinen ersten Schultag an der Akademie erlebt und einer war schlimmer gewesen als der andere. Diese Träume hatten, wenn überhaupt, nur ein gutes, wenn man aufwachte wusste man, egal was auch passieren würde, so schlimm wie in den Träumen konnte es nicht werden. Ich seufzte. Träume hin oder her, ich musste aufstehen wenn ich nicht zu spät zur Schule kommen wollte. Gähnend tappte ich ins Bad. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und rieb es mir dann mit einem etwas rauen Handtuch ab. Nun war ich so ziemlich wach. Der Rest ging dann eigentlich ganz schnell. Ich machte mich fertig und frühstückte ein Bisschen. Als ich mein Geschirr abgewaschen hatte und es gerade wegstellen wollte, klopfte es an der Tür. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und öffnete die Tür. Das Erste was ich von Takadas Tochter sah waren ihre langen braunen Haare, die auf mich zukamen, dann merkte ich wie ich von jemanden umarmt wurde. Ziemlich verdutzt erwiderte ich die Umarmung. „Hi, ich bin Yumi“ stellte sich das Mädchen vor, als sie mich wieder losgelassen hatte. „Yumi Takada. Und du musst Akira sein. Wer denn sonst, du wohnst hier ja ganz alleine. Also. Willkommen in Konoha. Mein Vater hat mich zu dir geschickt, damit ich dir helfen kann. Du kennst dich ja hier noch nicht aus, aber das wird schon noch. So schwierig ist das ja nicht. Na dann, los jetzt. Wir müssen zur Schule, sonst kommen wir noch zu spät.“ Sie lachte, drehte sich um und verschwand wieder die Treppe runter. Das Mädchen hatte so viel und so schnell geredet, dass ich gar nicht dazu gekommen war irgendwas zu sagen, aber das schien ja auch gar nicht nötig gewesen zu sein, denn sie wusste schon ziemlich genau wer ich war. Immer noch perplex folgte ich ihr die Treppe hinunter auf die Straße. Draußen wartete sie bereits mit einem breiten Lächeln auf mich. „Woher kommst du eigentlich?“ fragte sie, während sie anfing die Straße entlang zu hüpfen. „Aus Hiwagakure“ antwortete ich, sie hörte auf zu hüpfen und sah mich verständnislos an. „Woher nochmal?“ fragte sie. Ich lachte. „Aus Hiwagakure. Das liegt im Vogelreich. Und es ist ziemlich klein. Sehr klein. Wir haben da allerhöchstens 30-40 Häuser. Und davon stehen auch noch einige leer. Es ist also kein Wunder, dass du noch nie davon gehört hast. Ich habe bis vor kurzem dort mit meinen Eltern und meinen beiden kleinen Geschwistern gewohnt, doch es gab dort keine Ninja-Schule und deshalb bin ich hierhergekommen.“ „Du bist hierhergekommen um in die Schule zugehen?!“ Yumi prustete neben mir los. „Meinetwegen müsste es gar keine Schule geben.“ sagte sie immer noch lachend. „Aber eigentlich ist sie ja auch ganz Okay, die Schule. Die meisten Lehrer sind ganz nett, wenn auch manchmal etwas seltsam. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die meinen ganz besonders streng mit uns Schülern sein zu müssen, damit wir auch wirklich etwas lernen. Aber auch damit kommt man irgendwann klar. Hoffentlich kommst du in unsere Klasse, dass wird dann bestimmt lustig werden. Wir hatten schon lange keine neuen Schüler mehr. Die Klasse ist ziemlich bunt gemischt, was Talent angeht. Wir haben ein paar Genies dabei, aber auch einige Volltrottel und dann noch die Durchschnittsschüler, wie zum Beispiel mich. Ich bin mir ziemlich sicher das du ganz gut in diesen bunten Haufen passen wirst.“ Den Rest des Weges fragte sie mich über mein bisheriges Leben aus und ich beantwortete brav alle ihre Fragen. Nach einer Viertelstunde standen wir vor einem großen Gebäude und hatten unser Ziel erreicht. „Tja. Das ist unsere Schule.“ sagte Yumi. „Am besten bringe ich dich erst mal ins Sekretariat, damit du dich anmelden kannst.“ Als wir über den Schulhof gingen, begrüßten viele Schüler Yumi freudig und sie winkte lächelnd zurück. Dann betraten wir das Schulhaus und die Geräusche der anderen verstummten hinter uns. Wir gingen einen langen Korridor entlang. Yumi deutete auf eine Tür zu unserer linken. „Das hier ist unsere Klassenzimmer. Die meisten Fächer werden hier drin Unterrichtet, nur unser Training und der Medizinunterricht ist woanders“ Ein paar Minuten und einige Abzweigungen und Treppen später blieb Yumi stehen und klopfte an eine Tür. „Das hier ist das Sekretariat“ sagte sie. „Hier kannst du dich anmelden und bekommst deinen Stundenplan und ein paar Bücher. Ich geh dann schon mal ins Klassenzimmer. Frau Fukuwara, unsere Sekretärin, mag mich aus irgendeinem Grund nicht sonderlich. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, aber es ist halt so. Wir sehen uns dann später.“ Sie drehte sich um und verschwand hüpfend aus meinem Sichtfeld und ich ging ins Sekretariat. Drinnen begrüßte mich eine ältere, schwarzhaarige Frau mit Brille. „Ich bin Akira Toyama Und ich sollte mich hier melden.“ sagte ich „Mhhm… Akira… Akira…“ murmelte sie, während sie in einem riesigen Papierstapel wühlte. „Ah.. Da haben wir dich ja“ sagte sie und hielt ein Blatt Papier in die Höhe. Ich fand es etwas seltsam, dass sie mich mit einem Blatt verglich, aber wenn sie meinte das das so richtig war, sollte ich wohl lieber nicht dagegen sagen. „Du bist also neu hier und hast heute deinen ersten Tag an dieser Schule.“ Das war wohl eher eine Feststellung als eine Frage. Trotzdem nickte ich, was sie aber nicht merkte da sie immer noch auf das Blatt starrte. „Naja gut. Füll bitte diese Papiere hier aus und dann wünsche ich dir viel Glück.“ Zehn Minuten später stand ich wieder draußen mit einem Stapel Bücher unterm Arm, meinem Stundeplan und einem Zettel für die Lehrer in der Hand. Da ich wirklich mit Yumi in einer Klasse war, suchte ich den Raum den sie mir vorhin gezeigt hatte und fand ihn auch. Als ich die Tür öffnete war der Lehrer schon da, aber der Unterricht hatte noch nicht angefangen. Vorsichtig, damit mir nicht alles runterfällt, schob ich mich durch die Tür und ging auf den Lehrer zu. Ich stellte mich vor und zeigte ihm den Zettel aus dem Sekretariat. Er nickte mir zu und wandte sich an die Klasse. „So. Jetzt alles auf eure Plätze. Und wenn ich sage eure Plätze, dann meine ich auch eure Plätze Iruka. Gut. Das hier ist Akira Toyama und sie wird ab heute in eure Klasse gehen.“ Ein Gemurmel erhob sich in der Klasse, während sie mich musterten. „Ruhe.“ brüllte der Lehrer. „Also gut Akira, du setzt dich am besten dort hin.“ sagte er zu mir gewandt und deutete auf den einzigen freien Platz im Klassenzimmer. Klar, viel Auswahl hatte ich ja nicht und so setzte ich mich auf den mir zugewiesenen Platz. „Schön.“ brummte der Lehrer, als ich mich gesetzt hatte. „Ich muss jetzt noch mal kurz etwas erledigen bevor ich mit dem Unterricht beginne. Also seid einigermaßen leise und stellt nicht zu viel Blödsinn an.“ Dann verschwand er. Der Junge neben dem ich saß drehte sich zu mir um. „Hey. Ich bin Iruka Umino.“ sagte er lächelnd. „Akira Toyama.“ antwortete ich. „Klar. Der Lehrer Hat dich ja schon vorgestellt…“ sagte er, dann stutze er. „Wir haben uns doch schon mal getroffen.“ Auch ich erkannte den Jungen mit den braunen Haaren und der Narbe über der Nase wieder. „Du warst doch das Mädchen, das gestern das Haus vom Hokage nicht gefunden hat, obwohl es direkt davor stand.“ stellte er fest. Na toll. Ich hätte gut darauf verzichten können dran erinnert zu werden. „Klar.“ sagte ich. „Und du bist der Junge der mich gestern umgerannt hat.“ Sein Gesicht bekam einen betretenen Ausdruck. „Ähm… Ja. Noch mal Entschuldigung wegen gestern. Ich hatte echt nicht damit gerechnet dass bei diesem Wetter irgendjemand auf der Straße rumstehen würde. Da muss ich dich wohl übersehen haben. Es war wirklich keine Absicht, also bitte nicht böse sein…“ Er wollte noch etwas sagen, doch in diesem Moment traf ihn ein zusammen geknüllter Papierball am Kopf. Er sprang auf und drehte sich um. „Hey Haru. Was sollte das denn?“ Der angesprochene Junge rannte feixend nach vorn um sich hinter dem Lehrerpult zu verstecken. Iruka nahm den Papierball und warf nach Haru, verfehlte diesen aber knapp, woraufhin er Haru hinterher rannte, um es nochmal zu probieren. Vorne entbrannte ein Kampf, bei dem Iruka probiert Haru mit dem Papierball zu treffen und dieser ihn immer wieder mit einem Besen abwehrte. Jemand stupste mich in die Seite und als ich mich umdrehte blickte ich in Yumis lachendes Gesicht. „Hey. Du bist ja tatsächlich in unserer Klasse und wir sitzen auch noch fast nebeneinander. Ist doch toll oder?“ sagte sie. Ich wollte gerade antworten, als ein krachendes Geräusch von vorne mich unterbrach. Iruka hatte sich nun den zweiten Besen geschnappt und fing an sich mit Haru zu duellieren. Die beiden Besen krachten immer wieder gegeneinander was einen ziemlichen Lärm veranstaltete. In diesen Moment kam der Lehrer rein. „Hab ich nicht gesagt ihr sollt leise sein.“ schimpfte er und nahm den beiden die Besen aus der Hand. „Iruka, Haru. Alle beide auf eure Plätze und das gibt nachsitzen für euch beide. Und keine Widerrede.“ Beide trotteten wieder zurück auf ihre Plätze wobei Iruka sich aber nur mühsam ein Grinsen verkneifen konnte. Ihm schien es wohl nicht viel auszumachen nachsitzen zu müssen. „Okay. Nach dem uns die beiden Herren unbedingt demonstrieren mussten, dass sie wohl mehr Stroh als Gehirn im Kopf haben, können wir ja mit dem Unterricht beginnen.“ sagte der Lehrer als beide wieder ihre Plätze erreicht hatten. „Wir hatten uns letzte Stunde ja mit den binomischen Formeln beschäftigt…“ -Irukas Sicht- Iruka machte es wirklich nicht viel aus heute nachsitzen zu müssen. Was sollte er auch zuhause. Dort wartete doch so oder so niemand auf ihn. Außerdem war es nicht das erste Mal und würde bestimmt auch nicht das letzte Mal sein. Er saß auf seinem Platz und starrte gelangweilt nach vorne. Der Lehrer erzählte irgendwas von wegen quadrieren und multiplizieren, doch wen interessierte das schon. Er war in seinem Leben bis jetzt ohne diesen Binom-kack ausgekommen und er konnte sich schwer vorstellen dass sich das je ändern würde. Also wieso dann überhaupt zuhören. Gelangweilt schweifte sein Blick durch den Klassenraum und blieb an seiner neuen Banknachbarin hängen. Sie hatte sich die eine Seite ihres blonden, kinnlangen Haares hinters Ohr gesteckt und schaute nach vorne. Sie sah doch tatsächlich so aus als würde sie dem Lehrer zuhören. Akira schien wohl bemerkt zu haben dass er sie beobachtete und drehte sich zu ihm um. Ihre grünen Augen sahen ihn fragend an. Er lächelte ihr zu worauf hin sie leicht rot wurde und wieder nach vorne guckte. Auch er sah kurz an die Tafel, nur um erneut festzustellen das er nichts von dem verstand was seine Lehrer dort geschrieben hatte. Also begann er aus Papier kleine Kügelchen zu basteln und damit seinen Vordermann zu bewerfen, bis der sich entnervt umdrehte. Doch plötzlich richtete der Lehrer das Wort an ihn. „Vielleicht kann Iruka uns ja die Lösung sagen, wenn er doch so offensichtlich vom Unterricht gelangweilt ist.“ Was sollte er sagen? Welche Lösung? Iruka blickte zur Tafel. Und probierte aus dem Gekritzel seines Lehrers schlau zu werden, aber vergeblich. Er hatte keine Ahnung was er von dem was da stand. Also tat er das was er in solchen Situationen immer tat. Einfach irgendetwas sagen. War immer noch besser als nichts. „Das Ergebnis ist die Wurzel aus dreihundertachtundvierzigviertel!“ der Lehrer sah ihn verärgert an. „Was sollte das denn Iruka. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn in Bezug auf unsere Rechnung. Also gut fragen wir mal deine Banknachbarin. Vielleicht kann die etwas Sinnvolleres zum Unterricht beitragen. Akira?“ Akira lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und biss sich auf die Unterlippe. „Ich glaube die Lösung ist 4a ² -16ab + 16b ².“ „Na geht doch. So schwierig war die Lösung ja nicht. Und wenn man mal ein bisschen im Unterricht aufpassen würde, würde man das auch wissen.“ sagte der Lehrer, nun wieder zufrieden mit sich und der Welt. Iruka blickte sprachlos zu Akira. Sowas konnte man doch gar nicht wissen, es sei denn man gehörte zu dem nervigen Typ Mensch, der Stunden lang lernte, nur um besser zu sein als alle anderen. Wirklich schrecklich. Genervt drehte Iruka sich weg und beschäftigte sich wieder mit anderen Dingen. -Akiras Sicht- Ich war froh dass ich die Frage des Lehrers beantworten konnte. Ich hatte in Hiwagakure zwar auch Mathe Unterricht gehabt, aber vieles von dem was wir hier lernten war vollkommen neu für mich. Ich hatte Glück gehabt das ich mit dieser Aufgabe dran gekommen war, denn bei einigen von den anderen hatte ich überhaupt keine Ahnung was ich machen sollte. Aber Iruka neben mir schien es auch nicht viel besser zugehen. Er hatte ja mit seiner Antwort vollkommen danebengelegen, und auch der Rest der Klasse erschien es nicht besser zugehen. Eine Ausnahme schien das Mädchen neben Yumi zu sein. Sie löste immer alle Aufgaben und rettete damit uns andere vor dem Lehrer. Der Rest des Unterrichts verlief ereignislos. So nach und nach verstand ich wie man diese Formeln lösen musste und konnte auch die etwas schwierigeren lösen. Iruka hatte sich von mir weggedreht und redete weder mit mir, noch mit sonst jemanden. Dann nach 1 ½ Stunden Mathe Unterricht erlöste uns die Klingel und wir wurden in die Pause entlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)