Die Geschichte des 'Kau-Commanders' von CrazyRose (Zirkelaktion) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war zum Verzweifeln! Nervös kaute Julius Root, den Meisten nur unter Commander Root bekannt, auf seiner Unterlippe herum und bemerkte, wie sich - mal wieder - dieser eklige, salzige Geschmack im Mund breit machte. Seit er auf gehört hatte, andauernd diese viel zu überteuerten Pilzzigarren zu rauchen, sah er nach jedem Einsatz seiner ZUP-Einheit aus, als käme er geradewegs aus einer Schlägerei. In früheren Zeiten hatte er seine Angst oder seinen Ärger grundsätzlich an den Zigarren ausgelassen, wodurch er sich bei seinen Captains und Leutnants den Namen “Kau-Commander“ eingefangen hatte. Da er nun nicht mehr an den stinkenden Glimmstängeln herumreißen konnte, ließ er seinen Frust eben an seinen Lippen aus. Gerade eben hatte ihm ein neulich erst von der Akademie kommender Frischling einen Lagebericht erstattet, welcher wirklich nur noch zum Haare raufen - oh, entschuldigt! - zum Lippenbeißen war. “D‘Arvit”, murmelte der leicht untersetzte Commander und schickte ein paar blaue Magiefunken zu seinem Gesicht, welche seine Lippen wieder heilten. “Foaly? Haben Sie das mitbekommen?” “Natürlich!” klang die Stimme des Zentauren glasklar durch das Helmmikrofon, als stünde er mit dem Commander in einem Raum. Ein beleidigter Unterton schwang in dessen Stimme mit; wahrscheinlich war er von der Nasenspitze bis zum Zottelschweif erbost darüber, dass der Commander immer noch kein Vertrauen in seine Technik hatte. Und dabei war es für den Zentauren mittlerweile eine Kleinigkeit, selbst durch normalerweise schalldichten Bleiwände eines Schmuggelgüters Ton und Bild von den Helmen der Einsatzelfen einwandfrei zu empfangen. “Wie sollte ich das auch überhören? Wenn sie auf ihrer Lippe herumkauen, klingt das durch ihr Mikro lauter, als wenn ein Dutzend Gassenkobolde um die Wette rülpsen! Aber Sie mussten es ja unbedingt so empfindlich stellen, statt einmal an meine technischen Werke zu glauben!” “Danke für den Vergleich, aber das meinte ich nicht, Sie Ponyhirn!” Root hörte mit einer Spur Genugtuung, wie der Zentaur empört aufschnaubte. Natürlich wusste allerdings selbst Root, dass Foaly verstanden hatte, was er von ihm wollte, doch wenn er meinte, ihn provozieren zu können, konnte auch der Commander andere Seiten aufziehen. Und er wusste, wie sehr Foaly es hasste, wenn man seine Genialität in Frage stellte und sei es nur mit dem Vergleich seines Superhirns, mit dem von seinen etwas weniger weit ausgebildeten oberirdischen Verwandten. “Und dabei wollte ich Ihnen nachher meine neuste Erfindung präsentieren, welche besonders Sie interessieren könnte.” “Und was wäre das?” knurrte Root, nun doch ein wenig neugierig geworden. “Ich weiß nicht, ob ich es Ihnen sagen möchte … Sie wissen es ja letztendlich eh nicht zu schätzen”, tat der Zentaur gleichgültig, doch Julius kannte den ZUP-Techniker nun schon viel zu lange, als das ihm der Unterton entgangen wäre, der auf ein breites Grinsen im Gesichts des Zentauren hinwies. Foaly war immer viel zu stolz auf seine Experimente, als dass er es lassen könnte, sie sofort der ganzen Welt - oder zumindest Julius, seiner besten Freundin Holly und dem Oberirdischen-Genie Artemis Fowl - zu präsentieren. “Spuck schon aus und wehe es ist nichts Nützliches! In letzter Zeit spielen Sie mir eindeutig zu viel rum und ich habe keine Lust die Ältesten bald im Nacken sitzen zu haben, welche wissen wollen, wo denn eigentlich das ganze Geld hinfließt, welches monatlich für die ZUP zur Verfügung gestellt wird! Sie haben mir Erfolge versprochen, stattdessen hätte ich lieber ein paar neue Sätze Hummingbirds bestellen können!” “Nur die Ruhe, Commander! Wenn Sie so weiter machen, fliegt Ihnen irgendwann noch der eigene hochgeschätzte Kopf um die Elfenohren!” Die ungesunde rote Farbe, welche eben genannter Kopf angenommen hatte, ließ darauf zurückschießen, dass Foalys Erwähnung gar nicht mal so weit hergeholt schien. “Schieß los, Zentaur, oder ein anderer Kopf wird schon bald von mir höchstpersönlich in die Luft gejagt!” “Schon gut, schon gut, Chef”, ließ Foaly nun doch ziemlich kleinlaut vernehmen und tippt auf einer Tastatur herum. “Was ich Ihnen jetzt schicke, ist der Prototyp eines Kaugummis, welcher von Magie gelenkt wird. Es ist ähnlich wie bei der Heilung oder beim Blick. Die Elfe denkt daran, was mit der Magie angestellt werden soll, gibt den ‘Startbefehl’ und die Magie erledigt den Rest. Für diesen speziellen Kaugummi wird nur ein minimaler Anteil der Magie benötigt, sodass Sie es selbst wahrscheinlich nicht mal merken, wenn Sie diese in Gang setzten. Worauf Sie achten müssen, ist, dass Sie mit dem Funken, den Sie freisetzten, Ihren Geschmackswunsch versenden. Das Kaugummi nimmt letztendlich dann den Geschmack an, welchen Sie bevorzugen. Simple Idee, geniale Umsetzung und nur zu Ihrem Vorteil!” “Foaly?” “Ja?” Das Grinsen im Gesicht des Zentauren war nun schon unüberhörbar. “Sie verprasseln unser Budget für einen Kaugummi?!” “Nein, nein, Commander, nicht irgendein Kaugummi! Innerhalb von 8 ¾ Jahren sparen Sie bis zu 3,5 % Ihres Magievorrates, welchen Sie sonst durch sinnloses Heilen ihrer aufgebissenen Lippe verplempern würden!” “Für einen Kaugummi?!? Unsere ganzen Zuschläge?” “Nun ja, nicht alles für den Kaugummi, Sir”, widersprach der Zentaur nun doch etwas kleinlaut. “Ach nein? Und was heißt das? Wie viel bleibt uns denn noch?” “Ich hab nicht gesagt, dass noch etwas bleibt…” Der Chef der Untergrundpolizei bemerkte, wie sein Herz immer schneller schlug und Unmengen von Blut in seinen Kopf pumpte. Wenn er nicht aufpasste, würde er wirklich schon bald als Knallelfe enden. “Wo. Ist. Unser. Geld. Geblieben?”, zischte Julius langsam und deutlich und mit jeder Silbe schien sein Unmut zu wachsen. Die beiden Wörter, welche der Zentaur kaum verständlich in das leider viel zu gut eingestellte Mikrofon nuschelte, gaben dem Commander den Rest. “Artemis Fowl.” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Ah, schmeckt das gut!” Genüsslich schmatzend schlenderte Julius Root, Chef der Untergrundpolizei den Gang zum Konferenzraum entlang, gefolgt von Hufgetrappel und genuschelten Verwünschungen. “Doch Foaly, auch wenn ich es nicht gerne zugebe, aber diesmal haben Sie sich selbst übertroffen.” Hinter seinem Rücken ertönte nur ein undeutliches Grummeln, doch der Commander ließ sich nicht beirren und redete einfach weiter. Dabei war er sich den verwirrten Blicken der ZUP-Offiziere durchaus bewusst, welche ihn in ihren zum Teil durchaus langen Lebzeiten wohl noch nie so zufrieden erlebt hatten. “Allerdings muss ich auch ehrlich gestehen, dass ich von diesem Menschenbengel ebenfalls immer wieder überrascht werde. Wenn er so weiter macht, Foaly, können Sie Ihren Job vermutlich bald an den Nagel hängen. Ich war auch sehr erstaunt zu erfahren, dass Ihr Riesenego es zugelassen hat, dass Sie den Jungen um Hilfe bitten. Das Sie das alles nur für mich getan haben … ” Root seufzte übertrieben theatralisch auf, blieb stehen und drehte sich zu dem Zentauren um. “Nur eine Sache hat mich wirklich irritiert … wie kommt es, dass ein Genie, wie Sie es sind, beziehungsweise es immer von sich behaupten, sich so einfach über‘s Zottelohr ziehen lässt? Waren Sie so verzweifelt?” Als Antwort erhielt der Commander wieder nur ein Grummeln, was diesen nicht gerade zufrieden stellte. Mit einem künstlichen Lächeln, was eher einer Grimasse ähnelte, lehnte Root sich nach vorne, legte die Hand ans Ohr und fragte mit einer - für ihn - viel zu sanft klingenden Stimme: “Was haben Sie gesagt, Foaly?! Ich kann Sie leider nicht verstehen, Sie müssen schon deutlicher sprechen.” “ ’sch woll‘schte Ihn'schen nur einen Gefall‘schen tun!”, rief der Zentaur mit Kaugummi verklebten Zähnen - so gut es ihm eben möglich war - aus und bewässerte dabei den halben Korridor. Offiziere, Leutnants und andere Angestellte der ZUP sprangen mit angeekelten Lauten aus dem Weg. Lachend wandte der Commander sich ab und setzte seinen Weg zum Konferenzraum fort. “Lassen Sie sich eines gesagt sein, Zentaur: Wenn Sie das nächste Mal versuchen, sich bei mir Extrapunkte einzuheimsen, dann ziehen Sie sich gefälligst eine billigere Lösung aus Ihrem Superhirn! Und jetzt kommen Sie!” Stampfenden Schrittes lief der Commander voran, dicht gefolgt von einem geknickten Zentauren. “Tzz … Kaugummi…”, war das letzte, was man von Julius Root kopfschüttelnd zu hören bekam, ehe er sich eine seiner gefürchteten, stinkenden Pilzzigarren anzündete und den Raum mit den restlichen Commandern und den Ältesten betrat. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, dass war der leider etwas kurze Beitrag zu unserer Artemis Fowl - Zirkelaktion^^ Ich hoffe, der kleine OS hat Euch gefallen und ich bin schon genaz gespannt darauf, die Geschichten der anderen Mitglieder zu lesen!!! :> Ich freue mich schon riesig auf unsere nächste Aktion! ;) Mit ganz lieben Grüßen verabschiede ich mich dann für's Erste :P CrazyRose ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)