I´m Broken von sattelite_heart ================================================================================ Kapitel 1: you`re gone away --------------------------- Es waren nur drei Worte. Nur drei Worte, die mein Leben unendlich schöner machten. Reicher. Weil du bei mir warst. Dinge, die zuvor unheimlich schwer fielen, kompliziert, wirkte mit einem mal leicht. Es waren drei Worte, die all das in tausende spitze Scherben zerfallen ließ. Es ist aus. Mehr brauchte es nicht, um mich gnadenlos abstürzen zu lassen, der Aufprall in der harten Realität brach mir das Genick. Ohne Vorwarnung hast du mir den Wind aus den Segeln genommen. Ich verstehe noch immer nicht, warum du das getan hast. Was ist mit uns passiert, was lief falsch? Dein letzter Blick, er hat sich in meine Erinnerung gebrannt. Kalt. Ich wusste, es war zu spät um dich zurück zu holen. Warum hast du nie etwas gesagt? Wir hätten doch gemeinsam das Ruder noch rumreißen können. Zusammen. Nie mehr wollte ich ohne dich sein. Und nun sieh mich an, ich sitze hier allein, alles um mich herum erinnert an dich. Ich fühle mich leer, denn mit dir ist ein großer Teil von mir verschwunden. Mir geht es dreckig. Die Kissen, sie riechen nach dir, als hättest du eben noch darin gelegen. Deine Kaffeetasse, sie steht neben der Spüle, schein gerade erst dort abgestellt worden zu sein. Du scheinst noch immer um mich herum zu sein. Ich kann nicht schlafen, nicht verstehen dass du weg bist. Zu wenig Verständnis, zu viele Erinnerungen, zu große Schmerzen. Dein Verlassen hat meine Mauer eingerissen, schutzlos bin ich all den Schmerzen ausgeliefert, welche sich wie giftige Pfeile in mein Herz bohren. Du hast mich in den ‚Trümmern meiner selbst zurückgelassen. Ob es je möglich sein wird, das alles wieder auf zu bauen, was du kaputt gemacht hast? Vielleicht. Aber es wird sehr, sehr lange dauern Jan. »Because I'm broken when I'm lonesome And I don't feel right when you're gone away You've gone away, you don't feel me here, anymore« //Seether & Amy Lee, Broken \ Kapitel 2: You Don`t feel me here anymore ----------------------------------------- Ich erinnere mich, wie wir uns das erste Mal trafen. Du warst sehr zurückhaltend, schüchtern. Den anderen bist du ja erst gar nicht aufgefallen. Ich sah dich sofort. Die kurz nur, all die kreischenden Mädchen rannten an dir vorbei, so viele, dass ich dich irgendwann aus den Augen verlor. Du warst da, um für deine Cousine Autogramme zu holen. Kanntest uns nicht einmal richtig. Erst ganz kurz vor Ende der Autogrammstunde standest du dann vor uns. Sagtest, dass du gerne von einem David, Timo, Juri, Frank und Jan die Autogramme hättest. Du kanntest uns nicht einmal. So schnell wie du da warst, warst du auch wieder weg. Damals habe ich draußen eine geraucht und dich am Bus stehen sehen. Es war frisch, du warst ganz allein dort, sodass ich all meinen Mut zusammenfasste und zu dir ging. Wir haben uns lange unterhalten. Der Bus kam nicht. Du wolltest erst nicht mit mir fahren, ich wollte dich nicht allein dort lassen. Also fuhr ich dich noch. Wartete bis du im Haus warst. Zurück bei den anderen, hätte ich mir in den Arsch beißen können. Keine Handynummer, keine Mailadresse. Nichts. Du hattest mich bei My Space gesucht und mir geschrieben, Himmel, ich war so froh. Es ging ewig so weiter. Es folgten die ersten Treffen, die ersten gemeinsamen Abende, die erste gemeinsame Nacht. Ich war glücklich, mit dir an meiner Seite. Ich fühlte mich vollkommen, du warst meine bessere Hälfte. Du warst immer da, selbst wenn es für mich auf lange Touren ging. Ja ich war glücklich. Und ja ich liebte dich. Ich tu es noch immer. Deinen verletzten Blick kann ich nicht vergessen, es tat weh dich so zu sehen. Aber ich denke es ist besser so. Weißt du, ich habe die Briefe gefunden. Du hast sie nie erwähnt, hast mir nie etwas davon gesagt. Warum? Es tut mir leid, dass du so unter Druck gesetzt wurdest. Aber es scheint als wenn es sich nicht lange vermeiden ließe, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Manchmal sind Fans …grausam. Sie merken nicht, dass sie das Glück eines Menschen zerstören durch solche Sachen. Wie lange ging das schon? Wie lange hast du das ertragen? Es ist aus. Diese drei Worte, sie fielen mir so unglaublich schwer. Es kostete viel Kraft, sie so kalt auszusprechen. Etwas in dir ist zerbrochen, ich konnte es sehen in deinen Augen. Auch ich fühle mich kaputt. Weil ich dich über alles liebe. Doch manchmal muss man diese Menschen gehen lassen, damit sie glücklich werden. Auch wenn du jetzt trauerst. Ich bin mir sicher, du wirst irgendwann einen anderen lieben können, der dir geben kann, was ich nicht hatte. Jemand, der dich vor all diesen Dingen, die du durch mich und meinen Job ertragen musstest, schützt. Ich konnte es nicht und jetzt ist es zu spät. Es tut mir leid Hanna. Kapitel 3: I´ll keep your photograph.. -------------------------------------- Regen klopft sanft gegen die Scheiben. Egal. Blitze zucken über den dunklen Himmel. Egal. Grollender Donner hallt durch die Luft, lässt sie Beben. Egal. Es ist alles egal, seit du weg bist. Die dunklen Schatten unter meinen Augen, meine viel zu blasse Haut, die wirr liegenden Haare. In der Küche liegt ein Haufen Teebeutel, im Bad stapeln sich die Taschentücher und auch im Schlafzimmer sieht es nicht besser aus. Du hast mich völlig zerstört. Ich habe all die Briefe wieder raus geholt. Sie lagen völlig durcheinander in der Schublade. Ob du sie gefunden hast? Ich wollte dir nie etwas sagen, wollte dich damit nicht belasten. Es fing nach dem ersten Artikel in der Bravo an. Ich wurde manchmal angeschaut. Meist warfen die Mädchen mir bitterböse Blicke zu. Dann kamen die ersten Briefe. „Du kleines Miststück lass deine dreckigen Finger von Jan. Er hat besseres als dich verdient. Verpiss dich oder wir machen dich fertig.“ „Kleine Schlampe wenn ich dich noch einmal sehe, wie du Jan belästigst, dann mach ich dich kalt!!“ „Ich werde dir deine kleine hübsche Fresse polieren wenn du nicht sofort verschwindest und Janni in Ruhe lässt. Du bist nicht gut genug für ihn!“ Ja diese Briefe kamen von deinen Fans. Aber ich konnte damit leben. Weil du bei mir warst. Und du mir das Gefühl gegeben hast, dass wir beide es schaffen können. Wir beide gegen den Rest der Welt. Ich habe mich geirrt. Ich habe mich gewaltig geirrt. Ich hätte all diese Briefe ausgehalten, für dich. All die Briefe und auch die ständigen anmachen wenn ich allein unterwegs war. Ja Jan, deine Fans haben manchmal auf der Straße auf mich gewartet. Sie zogen mich in eine Nebenstraße und haben mich beschimpft. Angespuckt. Manchmal war es sogar schlimmer. Ich habe trotz all dem an uns geglaubt. Du fehlst mir. Dein Lachen, dein ruhiger Atem, wenn du schlafend neben mir gelegen hast, dein verschlafener Blick. »Blasse Narben vom letzten Tag Lange her doch noch täglich da Keine Heilung die wirkt der Schmerz pocht ich hoff’, dass es mit der Zeit besser wird Diese Welt zieht an mir vorbei Viel zu schnell als das ich begreif Wie es weiter gehen könnte Ich finde kein Ende Und frag mich ob du das weißt Keiner merkt es wenn ich heut Nacht untergeh Kaltes Wasser, das mich in die Stille zieht Niemand da wenn die Ewigkeit mich umgibt Narben verblassen nie Und ich öffne die Augen weit Sehe nichts außer der Gestalt Die ich früher mal hatte […] « Ich halte das Foto in den Händen. Ich kenne jedes kleine Detail und doch starre ich es an. Es ist das einzige was mir von dir geblieben ist. Scheiße man du fehlst mir. Kapitel 4: I'm broken when I'm lonesome --------------------------------------- Lautes kreischen, als wir nach und nach den Bus verlassen. Es gab Zeiten, da habe ich es genossen. Wir waren groß, wir waren Helden für unsere Fans. Vielleicht sind wir es ja noch immer. Oder die anderen. Ich bin gefallen. Es waren meine eigenen Fans, die mich mit einem Mal zum Fall brachten. Denn sie kannten meine aller größte Schwäche und haben mich damit tödlich verletzt. Dich. Ich habe das Gefühl als wollten sie mich foltern, innerlich zerfrisst mich der Verlust einer geliebten Person. Was du wohl gerade machst? Ich setze mein Lächeln wieder auf, eine Maske die ich Tag für Tag aufs Neue trage. Denn ich will ihnen nicht zeigen wie sehr sie mich verletzt haben. Ja, ich bin enttäuscht von ihnen. Ich meine, wir brauchen Fans, denn ohne sie würden wir niemals soweit kommen. Wir steigen und fallen mit ihnen. Manche sehen wir auf fast jedem unserer Auftritte. Ja einige kennt man schon, unterhält sich mit ihnen. Sie sahen zu uns auf. Sie machen es noch immer. Trotz all der kleinen Kriesen. Viele von ihnen sehen uns an, als würden sie ein Wunder von uns erwarten. Doch wo hört das auf? Und was fängt da an? Wir sind auch nur Menschen. Menschen die ein Recht darauf haben genauso wie andere glücklich zu werden. Und ich war glücklich, bis ich ihre Briefe fand. Ich musste dich deswegen verletzen, du hast sowas nicht verdient. Ich höre das Kreischen der Mädchen, weit weg. Der Abend zieht an mir vorbei, als wenn ich nur zuschauen würde. Bis mein Blick an dir hängen bleibt. Was machst du hier? Warum bist du gekommen, wo ich dich doch von mir gestoßen habe? Dich fallen gelassen habe? Du lächelst dein wunderschönes Lächeln. Dasselbe Lächeln, welches ich so an dir liebe. Scheiße man, wie konnte ich dich nur gehen lassen? Es fällt mich so schwer weg zu sehen. Ja man, du fehlst mir. An jedem Tag, in jeder Stunde, zu jeder Sekunde. Du fehlst mir. Hätte man mir vor drei Jahren gesagt dass es einen Menschen in meinem Leben geben wird der mir alles – also wirklich Alles- bedeutet, ich hätte ihn wohl ausgelacht. Und nun stehe ich hier oben, sehe all die Fans nicht mehr. Ich sehe nur dich. Dich und dein trauriges lächeln. Kapitel 5: You're the only one ------------------------------ Ich habe seit einer ganzen weile den Kontakt zu all den anderen so gering wie möglich gehalten. Nach der ganzen Zeit habe ich es gewagt, einen Blick in den Spiegel zu werfen. Und ich sehe echt scheiße aus. Augenringe, glanzloses Haar, blasse Haut. Fehlen nur noch die roten Augen, dann würde ich glatt als Vampir durchgehen. Ich muss irgendwie weiterleben. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch irgendwie, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Vielleicht werde ich mich ja in jemanden anders verlieben. Vielleicht wandere ich aus. Zu viel vielleicht. Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig. Ich fasse den Entschluss, weiter zu machen. Also nehme ich mir meine Wohnung vor, danach bearbeite ich mich selbst. Ich muss raus. Wieder zurück in das Leben. Der Blick nach draußen lässt mich seufzen. Die Sonne scheint. Mal wieder einer dieser recht warmen Herbsttage. Als wär alles in Ordnung. Ich suche mir ein paar Sachen zusammen, es dauert nicht lang und ich verlasse die Wohnung. Die Sonne blendet mich für einen Moment, meine Füße setzten sich fast automatisch in Bewegung. Meine Gedanken schweifen ab. Und am Ende komme ich wieder bei dir an. Ich sehe mich um, die Gegend kommt mir nur zu bekannt vor. Keine zehn Meter weit ist es bis zu deinem Haus. Ich seufze leise und kehre um. Ich kann dich nicht loslassen. Ich schaffe es nicht. Und ich weiß, was ich machen werde. So schnell ich kann, laufe ich nach Hause, durchwühle meinen ganzen Schreibtisch, bis ich endlich die Karte in der Hand halte. Ich hatte sie Geschenkt bekommen zum Geburtstag. Das war noch bevor deine Fans von uns erfuhren. Heute. Heute ist der Auftritt. Mir bleibt kaum noch Zeit, also packe ich nur das wichtigste in eine kleine Tasche und setze mich in das Auto. Noch einmal tief durchatmen, dann geht es los. Schon von Weitem kann ich die lange Schlange der Fans erkennen, ich werde noch etwas warten, bis sie alle weg sind. Nach einer guten halben Stunde ist es dann endlich so weit. Der Weg zu der Halle fühlt sich schier unendlich an, der Herr an dem Eingang hebt eine Braue als er mich sieht, lässt mich jedoch wortlos eintreten. Es ist ziemlich voll, Fans kreischen aufgeregt, hier und da fallen die Namen der sechs. Wie auf jedem Konzert eben. Ich bleibe ganz hinten stehen. Es geht los. Einer nach dem anderen betreten sie die Bühne, Juri, Jan, Chris, David, Frank und Timo. Für einen Moment schließe ich die Augen. Jeden dieser Songs kenne ich in und auswendig. Mit jedem dieser Song kommen die unterschiedlichsten Erinnerungen in mir auf. Tage, die ich mit den Jungs im Studio verbrachte. Manchmal hatte ich sogar bei dem Text geholfen. Es waren anstrengende Tage. Aber es hatte mir Spaß gemacht. Auch diese Zeit vermisse ich. Der letzte Song wird angespielt. Ich richte meinen Blick auf die Bühne. Und in dem Moment sieht er mich an. Ich kann es an seinem Gesicht erkennen. Um mich herum wird alles ruhig. Keine Schreienden Fans, Keine Musik. Nur wir beide. Du. Und ich. Kapitel 6: feel like I am strong enough --------------------------------------- Sie steht seit Stunden hier. Ist gestern schon angereist. Weil heute DIE Band spielt. Dass dafür der Unterricht ausfällt ist ihr völlig egal, das hier ist wichtiger. Noch zwei Stunden, bis der Einlass beginnt. Es wird mit der Zeit immer voller, am Ende ist es verdammt eng, jeder will zuerst reinkommen. Die schweren, großen Türen öffnen sich und das Geschrei geht los. Schon jetzt bohren sich die Ellenbogen in ihre Seiten, immer wieder tritt ihr jemand auf die Füße. Doch sie boxt sich durch, nach wenigen Minuten steht sie in der kleinen Halle, zweite Reihe, in der Mitte. Naja fast in der Mitte. Näher zum Mischpult, weil sie so Jan besser sehen kann. Sie denkt daran wie sie die Bravo gekauft hatte und dann auch noch lesen durfte, dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte. Oh ja sie war glücklich. Dieses Miststück konnte ja nicht gut für ihn sein. Niemand war gut genug für ihn, ganz klar. Keiner außer ihr. Und das musste sie ihm irgendwie zeigen. Vielleicht hat sie heute die Gelegenheit dazu. Die Jungs betreten die Bühne, Namen werden gerufen, das Kreischen wird immer lauter. Sie steht anfangs nur da und sieht zu ihnen auf. Sie spürt wie sie langsam von der Musik mitgerissen wird, ihr Blick ist dabei immer auf Jan gerichtet. Als sein Blick kurz auf sie fällt und er lächelt ist sie sich sicher, dass sie beide zusammengehören. Die sechs spielen einen Song nach dem anderen, die Fans sind in voller Fahrt. Ihr Blick ist weiterhin nur auf Jan gerichtet. Sie bemerkt wie er nach hinten sieht. Völlig abwesend. Was hat er? Er lächelt traurig, zögernd wendet sie den Blick von ihm ab. Das Tuscheln hinter ihr verrät, dass auch andere es bemerkt haben. „Da hinten..“ „dass die sich das traut..“ „Ist das die….“ Suchend wandert ihr Blick über die Menge, bleibt an einer jungen Frau hängen, die sich nach ganz hinten gestellt hat. Ihre Hände ballen sich kurz zu Fäusten, so fest, dass die Knöchel bereits hervortreten. Sie würde es diesem Miststück schon zeigen, dass es ein Fehler war hier auf zu tauchen. Die junge Frau sieht kurz auf, sie sehen sich für einen kurzen Moment in die Augen. Das würde sie bereuen, ganz klar. Die letzten töne von »San Diego« verklingen, es wird gerufen und gejubelt. Alle Bandmitglieder stellen sich nach vorn und verbeugen sich, dann gehen einige von der Bühne, andere bleiben noch um Autogramme zu geben. Jan ist weg. Obwohl er immer geblieben ist um Autogramme zu geben. Sei knurrt leise, zieht sich ihren warmen Kapuzenpulli an und geht raus. Ein kleines Stück vor ihr läuft die junge Frau, welche sie abgrundtief hasst. Ja diesmal wird sie sich die holen. Sie wird schneller, kämpft sich zu der anderen durch. Beide verlassen die Halle und nach wenigen Metern packt sie das Flittchen unsanft am Arm, zerrt sie in eine etwas dunklere Ecke. Ihr Gegenüber sieht sie schweigend an. Eine kleine Gruppe von Fans kommt auf sie zu, sie muss grinsen. Das sind die gleichen Mädchen, die vorhin bei dem Konzert hinter ihr standen. Dass die anderen Fans sie entdeckt haben bemerkt sie, als diese schon auf die beiden zukommen. Grob drückt sie die Ex Freundin von Jan gegen den kalten Zaun. Jetzt wird sie für alles büßen müssen. Die hat nicht mal eine Chance, die anderen haben sich um sie herumgestellt, Fluchtmöglichkeiten gibt es nicht mehr. Kapitel 7: can't breathe ------------------------ Die letzten Töne verklingen, die Rufe und das Kreischen der Fans brechen gnadenlos über mich herein. Ein Paar mal blinzele ich, sehe ein letztes Mal zu dir bevor ich die Halle verlasse. Die kalte Nachtluft lässt mich kurz schaudern. Es ist erinnert mich daran, wie wir uns kennen gelernt haben. Ich muss kurz lächeln, gehe langsam weiter. Ich habe das tuscheln der Mädchen gehört, als sie mich in der Halle gesehen haben. Ich denke es ist besser wenn ich hier verschwinde. Es war wohl das letzte Mal, dass ich dich gesehen habe. So nah. Und doch so fern. Du hast gelächelt, ein letztes Mal nur für mich. Stumm bahnt sich eine einzelne Träne ihren Weg über meine Wange. Völlig im Gedanken bekomme ich zu spät mit, dass sie mir folgt. Werde in die Ecke gezerrt und gegen den Zaun gedrückt. Ein leises Keuchen entweicht mir. Was will sie von mir? Die Fans wissen, dass ich nicht mehr mit Jan zusammen bin, dafür hat er gesorgt. Ihr Blick ist kalt, sie grinst. Es dauert nicht lange, bis ein paar andere Fans dazukommen, ich sehe mich um. Keine Chance. Ich werde hier nicht wegkommen. „Schlampe. Dass du dich noch hier her traust…“ Eine von ihnen spuckt mir ins Gesicht. „Was sollte er von einem Flittchen wie dir wollen?“ Ein Tritt gegen mein Knie, ich keuche auf. „Halt dich lieber von Jan fern.“ Ein Schlag in den Magen, ein zweiter und dritter. Ich versuche mich auf den Beinen zu halten. Man schubst mich von der einen Seite auf die andere. Reißt an meinem Haar. Ich versuche die Schreie zu unterdrücken, die Schmerzen zu ignorieren. Menschen gehen an uns vorbei, ohne etwas zu sagen. Feige. Mein Gesicht scheint zu glühen, ich kann das Blut auf meinen Lippen schmecken. Irgendwann schließe ich einfach die Augen, hoffe, bete dass es bald vorbei ist. Ich falle, schlage mit dem Gesicht auf dem kalten, harten Boden auf. „Das wird dir eine Lehre sein.“ Noch immer treten sie mich. Ein leises Knacken, ich höre einen Schrei. War ich das? Vor meinen Augen verschwimmt alles, ihre Stimmen höre ich nur noch in der Ferne. Und dann ist es vorbei. Die Gruppe Mädchen geht, lässt mich liegen. Jeder Atmenzug tut unendlich weh. Ich bekomme kaum noch Luft. „Was…Hanna!“ Ich kenne diese Stimme. „Krankenwagen…. Konzerthalle…schnell…“ Mehr bekomme ich nicht mit. Um mich herum wird alles schwarz, die Schmerzen sind weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)