Nicht mehr, aber auch nicht weniger von abgemeldet (Wichtelaktion Thema Lächeln) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nicht meht, aber auch nicht weniger. Er hatte sich in der Zeit in der sie sich kannten verändert. Langsam war die Veränderung vonstatten gegangen, kaum merklich, doch zwischenzeitlich hatte er sich stark verändert. Aus dem ewig laut zeternden Kindskopf war ein ruhiger Mensch geworden, der sich nur ganz selten aus der Fassung bringen ließ. Sosehr das Geplärre ihn früher doch immer gestört hatte, zwischenzeitlich ertappte er sich oft dabei sich zu wünschen, daß Watanuki diese Teilnahmslosigkeit wenigstens ab und an abstreifte und sich wieder aufbegehrte. Doch solange dieser im Geschäft von Yuko blieb und darauf wartete, daß diese zu ihm zurückkehren würde, war das lebendigste ein grantiges Murren gewesen. Lange war er am Vorabend noch wach auf der Veranda gesessen, hatte gegrübelt und dann Mitten in der Nacht einen Entschluss gefasst. Würde Watanuki sich heute nicht menschlicher benehmen würde der zu Kunogi gehen und sie um Hilfe bitten. Immerhin hatte der Schussel immer auf das Mädchen reagiert. Langsam schob er die Tür zur Seite und trat in das Geschäft ein. Augenblicklich kamen Moro und Maru angesaust um ihn zu begrüßen. Den Versuch sie davon abzuhalten ihn wie den Besitzer zu begrüßen, hatte er schon lange aufgegeben. „Willkommen zurück!“ Zügig zog Domeki die Schuhe aus, stellte sie an den inzwischen angestammten Platz und ließ sich von den beiden Mädchen die schweren Einkaufstüten abnehmen und zu Kimihiro führen. Dieser lümmelte auf einem Sofa und schmauchte die lange Pfeife. Dunst wabberte durch den Raum und mit einem müde wirkenden Blick musterte dieser den Ankömmling. „Domeki. Sag, warum kommst du jeden Tag?“ „Warum sollte ich nicht?“ „Wenn du dir schon erdreistest mich zu nerven, dann zieh wenigstens nicht immer ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Das deprimiert.“ „Ist das so?“ „Wie war dein Tag in der Highschool?“ „Wie immer.“ „Du bist früh zurück. Hast du heute kein Training?“ „Unser Sensei ist krank. Deswegen fällt das Training die restliche Woche aus.“ „Möchtest du was essen?“ „Ich hab die Zutaten für Odeneintopf dabei. Wie es auf dem Zettel stand.“ „Gut.“ Watanuki ging in die Küche und begann die Einkäufe zu begutachten. Mit einem zufriedenen nicken schlüpfte er in die Küchenschürze mit der aufgestickten Katze, welche er vor einigen Jahren von Kunogi zum Geburtstag bekommen hatte und machte sich daran zu kochen, während Domeki ihn wie jeden Tag, an die Tür gelehnt, dabei zusah. „Sag mal Domeki, erinnerst du dich noch an die Zwillingsschwestern die wir mal trafen?“ „Du meins die Studentinnen?“ „Ja, nur daß die Beiden zwischenzeitlich nicht mehr zur Schule gehen. Die ältere der Beiden war heute hier. Sie erzählte mir, daß sie jetzt einen gut bezahlten Job und einen netten Freund gefunden hat. Sie wird nächsten Monat heiraten und bedankte sich für meine Hilfe. Dabei hab ich nichts getan, aber sie erinnert sich einfach nicht an Yuko-san.“ „Das tut niemand, außer uns fünf.“ „Ich weiß. Trotzdem frage ich mich…,“ „Hhmm?“ „Ach schon gut.“ Schweigen senkte sich über die beiden Jungen, welches auch nicht während des Essens unterbrochen wurde. Nur Mokona ließ sich nicht davon abhalten sich erst Sake zu erbetteln um dann ein Liedchen zu zwitschern. Langsam erhob sich Domeki und musterte den anderen. „Du hast wieder sogut wie nichts gegessen.“ „Warum sollte ich? Ich erinnere mich doch eh nicht ob es schmeckt.“ „Das tut es.“ Mit einem weiten Satz sprang Mokona auf Kimihiros Schoß und blickte ihn von unten her an. „Domeki hat Recht. Watanuki, dessen Namen man mit dem Zeichen für ersten April schreibt, kocht ausgezeichnet.“ „Danke.“ Domekis Stirn legte sich unwillkürlich in tiefe Falten als er Kimihiros gekünsteltes Lächeln entdeckte. Am liebsten hätte er es ihm mit einer schallenden Ohrfeige aus dem Gesicht gewischt, doch er wandte sich einfach um und verabschiedete sich. „Ich gehe jetzt.“ „Komm gut nach Hause.“ Langsam schlüpfte er in seine Schuhe und zog, wie schon sooft, das Ei, welches er von Yuko bekommen hatte, aus seiner Schultasche. Wie immer betrachtete er es intensiv und versuchte zu ergründen, ob er den richtigen Zeitpunkt inzwischen vielleicht schon verpasst hatte. „Mach dir keine Sorgen. Du wirst wissen wenn du es brauchst. Du siehst durch seine Augen und wirst in dem richtigen Augenblick wissen was zutun ist. Schließlich willst du doch, daß Watanukis Wunsch erfüllt wird und er bei uns bleiben kann. Nicht wahr?“ Einige Sekundenbruchteile musterte er die schwarze Fellkugel, bevor er bestätigend nickte. „Ja.“ „Dann wird alles gut.“ Mit einem letzten, beinahe unsicheren Blick, steckte Shizuka das Ei wieder in seine Tasche zurück und verlies, nachdem er Mokona noch mal kurz zugewunken hatte, den Laden der Dimensionshexe. Müde rieb sich Domeki über die Stirn, während er vor Kunogis Schule darauf wartete, daß sie herauskam. Die letzten Nächte hatte er nicht bei Watanuki verbracht, da er im Shop, durch die Verbindung zu dem anderen, zuviel von dessen Träumen mitbekommen hatte. Jedoch gut schlafen konnte er immer noch nicht. Er machte sich einfach zu viele Gedanken. War Watanuki ihm am Anfang ihrer Beziehung noch ziemlich egal gewesen, doch inzwischen hatte sich auch das geändert und Freundschaft verband die beiden. Unbewusst wechselte er die beiden schweren Einkaufstüten von der rechten in die linke Hand, während der Blick seiner Augen an der Eingangstür des Schulgebäudes hing. Das schrille Läuten zeigte ihm, ebenso wie die nach einigen Minuten aus der Tür quellende Schülerschar, daß der Unterricht beendet war. „Domeki!“ Mit einem strahlenden Lächeln kam Himawari winkend auf den großgewachsenen Studenten zugelaufen. Wie stets flatterte der kleine Vogel Tampopo um das Mädchen herum. „Wie geht es dir? Es ist schon einige Zeit her, daß wir uns trafen.“ „Danke gut.“ „Ist etwas mit Watanuki, oder warum bist du hier?“ „Ich bin nicht ganz sicher. Würdest du gemeinsam mit mir zu ihm gehen? Vielleicht ändert das ja etwas.“ „Wenn es hilft komme ich gerne.“ „Das wird sich erst noch herausstellen.“ Während des Wegs zum Shop, plauderte Himawari, während Shizuka, wie immer, größtenteils schwieg. Langsam drückte er die Türe auf und betrat das kleine Häuschen, nachdem er dem Mädchen den Vortritt gelassen hatte. „Willkommen im Geschäft.“ „Wir sind keine Kunden.“ „Dann Willkommen zuhause.“ „Wo ist er?“ „In der Schatzkammer.“ Maru uns Moro tänzelten vor den Beiden den Weg entlang zum Lager, in dem die besonderen Gegenstände gelagert waren. Dort stand Watanuki und strich über den wahren Sternenstab von Sakura. „Du schon wieder Domeki?“ „Ich hab jemanden mitgebracht.“ Langsam wandte sich Kimihiro um und ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Zügen. „Himawari-chan. Schön dich wieder zu sehen. Die Uniform deiner neuen Schule steht dir sehr gut.“ „Danke. Ich freue mich auch dich wieder zu sehen. Es ist lange her.“ „Mhm. Fast drei Jahre. Domeki hast du alles dabei?“ „Ja.“ „Sehr gut. Dann koche ich schnell und dann unterhalten wir uns.“ Während Watanuki von Maru und Moro zur Küche gezogen wurde, wobei die Beiden ununterbrochen auf ihn einredeten, da sie helfen wollten, blickte Himawari ihm leicht kopfschüttelnd nach. „Domeki-kun, was ist mit ihm passiert? Er ist so... anders?“ „Ich weiß nicht was genau passiert ist, aber er wurde so seit Yuko weg ist.“ „Wahrscheinlich vermisst er Yuko-san einfach. Doch es ist schade, daß er sich auf diese Weise verändert hat. Ich fand es immer sehr erheiternd, wenn er sich wie ein wütender Kater gebärdete.“ „Ein Kater?“ Das Mädchen nickte lächelnd, bevor sie weiter sprach und dabei das gelbe Vögelchen am Kopf kraulte. „Ihr schein euch noch besser zu verstehen.“ Einige Augenblicke musterte Domeki die Dunkelhaarige, doch dann nickte er leicht. Noch bevor er etwas erwidern konnte, sausten Maru und Moru, gefolgt von der schwarzen Mokona, auf die Beiden zu. Mit einem letzten großen Satz hopste Mokona auf Shizukas Schulter und überbrachte eine kurze Nachricht, wobei die beiden kleinen Mädchen synchron wie ein Echo weiterplapperten. „Das Essen ist fast fertig.“ „Ja, das Essen. Das Essen ist fast fertig.“ Mokona sprang zurück auf den Boden während Maru und Moro anfingen um das schwarze Pelzknäul herumzutanzen. Bevor die Drei noch länger ihren Freudentanz aufführen konnten verließ Domeki einfach den Raum. Einige Sekunden sah Mokona dem hochgewachsenen Jungen nach. „Och, Domeki ist ernst wie eh und je.“ „Ernst wie eh und je, ernst wie eh und je.“ Auch Himawari hatte ihm nachgesehen und nachdenklich streichelte sie den Vogel. Während des Essens redeten die Drei über belanglose allgemeine Themen und kurz nachdem alle fertig waren, ließ Watanuki den Tisch abräumen. „Maru, Moro, räumt bitte den Tisch ab.“ „Machen wir. Wir räumen den Tisch ab.“ Singend räumten die Beiden das Geschirr weg, während Himawari mit einem leichten Lächeln dabei zusah. Nachdem die zwei „Sänger“ in der Küche verschwunden waren stand das Mädchen auf. „Watanuki-kun, es war wie immer sehr gut. Aber ich muss langsam nachhause. Wir schreiben am Ende der Woche einen wichtigen Test und ich muss mich noch etwas darauf vorbereiten.“ „Danke daß du trotz deiner Verpflichtungen vorbeigeschaut hast.“ Er schenkte ihr ein ganz leichtes, aber echtes Lächeln und brachte sie zur Tür. Mokona und Domeki tranken währenddessen noch ein Schälchen Sake. Mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter kam Kimihiro nach kurzer Zeit wieder zurück. „Warum hast du Himawari-chan hergebracht?“ „Wolltest du sie nicht sehen?“ „Doch, aber sie hat wichtigeres zu tun, als hier herumzusitzen.“ „Offensichtlich findet sie den Test nicht annähernd so wichtig wie dich?“ „Warum?“ „Sonst währe sie bestimmt nicht gekommen.“ Einige Augenblicke überdachte Kimihiro die Worte seines Freundes, bevor er sich leise seufzend auf das Sitzkissen lümmelte. „Sag mal Domeki, habe ich mich wirklich sosehr verändert?“ „Hat Kunogi soetwas zu dir gesagt?“ „Ja. Eben an der Tür sagte sie, daß ihr der neue Watanuki auch gefällt, sie den Alten jedoch vermisst.“ „Sie hat Recht.“ „Ist es denn so verkehrt sich zu ändern?“ „Nein, doch änderst du dich so, daß es für deine Zukunft gut ist?“ „Wie hab ich mich denn verändert?“ „Du spinnst nicht mehr.“ Kaum hatte Kimihiro seine Verblüffung abgestreift polterte er auch schon los. „Ich glaub dir geht’s zu gut! Wann hab ich auch nur einmal gesponnen? Jetzt halt dir nicht einfach die Ohren zu.“ „Idiot.“ „Wen nennst du hier einen Idiot?“ Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen stand Shizuka auf. „Geht doch. Ich komme Morgen wieder.“ Total perplex sah Kimihiro dem Anderen hinterher und begann dann leise zu kichern. Domekis Art ihm etwas mitzuteilen war einmalig, doch nun wusste er was der ander ihm hatte sagen wollen. Veränderung war gut und auch trauern war erlaubt, doch um die Menschen, die um einen waren und sich selber nicht zusehr zu verletzen, darf man sein Lächeln nicht verlieren, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Komme was wolle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)