Harry Potter and the mystery of the Puruasteria island von Lesemaus (Das Geheimnis der Insel Puruasteria (SSxLMxHP u.v.m.)) ================================================================================ Kapitel 1: Das Strandhaus ------------------------- Erst einmal möchte ich mich für die schönen Reviews bedanken, die haben mich sehr aufgebaut und ermutigt weiter zu schreiben^^ Dann möchte ich mich entschuldigen, dass das nächste Kapitel so lange gedauert hat>-< Um ehrlich zu sein hatte ich vor einigen Wochen einen Trauerfall in der Familie, der mich sehr mitgenommen hat und mir immer noch zusetzt, auch wenn ich das gegenüber anderen Leuten nicht zeige. Zudem ist mir vor zwei Wochen mein Laptop abgeschmiert (ich hasse dieses olle Ding), sodass ich momentan nur das nötigste am Internet habe, um gerade so meine Hausaufgaben zu schaffen, es sei denn, meine Schwester erbarmt sich, so wie jetzt, und leht mir ihren für einen längeren Zeitraum. Wenn ich Glück habe kommt mein Laptop in drei Wochen aus der Reparatur wieder, aber das steht leider noch in den Sternen, bis dahin müsst ihr leider ein bisschen Geduld mit mir haben^^° Trotzdem wünsche ich euch jetzt ohne viel Reden viel Spaß bei dem nächsten Kapitel^^ Ein dickes Dankeschön geht noch an meine Betaleserin und Schwester ElisabethSwan18, die sich die Mühe gemacht hat, sich durch dieses lange Kapitel zu kämpfen^^ PS: Eine Leserin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es klüger wäre, die Charakterlisten erst nach und nach on zu stellen, je nachdem, wann die Person in der Geschichte ihren Auftritt hat. Ich habe mir diesen Rat zu Herzen genommen und werde es genauso machen^^ *************************************************************************** Das Strandhaus Extrablatt, Extrablatt! Schule für Hexerei und Zauberei bleibt wegen organisatorischen Schwierigkeiten für eine weitere Woche vom Schulalltag geschlossen, beschloss Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, der Schulleiter der Schule mit einem geheimnisvollem Lächeln auf den Lippen, als er gestern zu uns persönlich in die Redaktion des Tagespropheten schneite und uns diese Sensation auf den Tisch knallte! Also liebe Schüler: macht euch eine weitere schöne Woche eurer wohlverdienten Sommerferien, ehe die Schule wieder losgeht! Mit einer Exklusivstory vom Tagespropheten, der Zeitung der magischen Welt, die informiert und sie mit Sicherheit immer auf dem Laufenden hält. Und genau nach dieser sachlichen Unterschrift der morgendlichen Zeitung, war es für sie an der Zeit in Flammen aufzugehen und quer durch die Bude geschleudert zu werden, wobei man wohl anmerken musste, dass es ein reines Wunder war, dass dabei nicht die ganze Wohnung eine ungesunde schwarze Farbei als neuen Stil bekam, begleitet von einer wütenden Molly Weasley, die ihrem Ruf als Hausteufel im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz neue Bedeutung gab! Hilflos musste der neue Verteidigungslehrer Remus Lupin dabei zusehen, wie die herzensgute Frau und Mutter von sieben Kindern an die Decke ging und da er das Temperament von Feuerfeen nur zu gut kannte, würde er einen Teufel tun und sich zwischen die Zeitung und sie stellen, denn wenn sie einmal auf einhundertachtzig war überlebte niemand mehr in ihrer Umgebung ohne Kratzer, sah man einmal von ihrem Gefährten ab, doch leider hatte Arthur den Grimmauldplatz wegen eines erneuten Vorfalls von missbrauchter Einsetzung von Zauberei gegenüber magischen Wesen früher verlassen müssen, welche sich in letzter Zeit mehr als häuften und würde auch nicht vor dem späten Abend wiederkommen, was für Remus jetzt hieß, dass er sich ruhig an den Küchentisch zurücksetzte, eine Tasse beruhigenden Tee trank und darauf hoffte, dass die anderen Kinder im Haus so tief schliefen, dass sie den Krach in der Küche nicht hörten. „Dafür wird dieser Mann büßen, dafür sorge ich höchstpersönlich! Dass er uns nie sagen kann, was er vorhat, wofür sind wir denn Ordensmitglieder?!“, und noch diverse andere Beleidigungen über den alten Zauberer musste Remus über sich ergehen lassen, die er namentlich lieber nicht erwähnen wollte, schließlich waren Kinder anwesend, während er das doch recht lustige Bild von Molly in sich aufsog, der bald sämtliche Haare vom Kopf abstanden, weil sie sich so aufregte. „Worüber regst du dich eigentlich so auf Molly?“, fragte er, dass Kinn in die Hand gestützt. „Du beschwerst dich doch immer, dass du die Kinder über das Schuljahr so wenig siehst, sieh es doch als Chance eine weitere schöne Woche mit ihnen zu verbringen, bevor du Albus ins nächste Jahrtausend hext!“, bat er sanft, da er wusste, dass die Kinder ein heikles Thema für die doch noch recht junge Mutter war, wenn man ihr wahres Alter bedachte. Kaum einer wusste davon, dass war auch gut so, bei der sowieso schon angespannten Lage zwischen Zauberern und magischen Wesen, andererseits würde es auch vieles vereinfachen, wenn es bekannt wäre und auch wirklich Frieden herrschen würde, doch darauf konnten sie leider alle sehr lange warten, dass wusste der Werwolf, der selbst zu den gefährdeten magischen Wesen zählte, die ihre Identität geheim halten mussten, um nicht von fanatischen Zauberern und Hexen getötet zu werden, die immer noch an den lächerlichen alten Legenden festhielten, welche schon zu den Zeiten der Gründer existiert hatten und weiter bestanden. „Warum ich mich aufrege? Warum?! Ich sag dir mal was Remus!“, fauchte die aufgebrachte Mutter, brachte sich unmittelbar vor den Werwolf und beugte sich so dicht zu ihm hinab, dass Remus schon befürchtete sein letztes Stündlein hätte geschlagen, als plötzlich der hauseigene Kamin röhrte und eine pinkfarbene Frau aus eben diesem geschleudert wurde und unbeholfen vor den beiden wieder auf die Beine kam, von Kopf bis Fuß rußbedeckt, gepaart mit einem leichten Grünstich im Gesicht, der sie alles andere als gut aussehen ließ. „Tonks…?“, hauchte Remus leicht überrascht über den plötzlichen Besuch seiner Scheinverlobten, um die Medien und zu neugierigen Zauberern von seinem wahren Wesen abzulenken, die womöglich noch seinen Gefährten angegriffen hätten, würden sie von seinem wahren Wesen wissen. Molly Weasley war genauso erstaunt wie der Werwolf, doch hielt sie ihre Gesichtszüge soweit unter Kontrolle, dass man ihr praktisch keine Reaktion ansehen konnte, sah man einmal von dem mörderischen Funkeln in ihren Augen ab, mit welchem sie offensichtlich versuchte den armen Mann in ihren Armen zu ermorden, den sie unheilvoll fest am Kragen gepackt hatte und ihn mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon mit eigenen Händen erwürgt hätte, hätte Tonks nicht beschlossen unbeholfen vorbei zu schneien, sodass bei Molly sofort der Mutterinstinkt auf Leben und Tod wach wurde. Mehr als nur unsanft ließ sie Remus wieder los, der mit einem überraschten Laut, gepaart mit einem leichten Ächzen, zu Boden ging, während sie mit einem Schritt bei der tollpatschigen Aurorin war und diese in eine feste, mütterliche Umarmung zog, sodass Tonks bald glaubte keine Luft mehr zu bekommen. „Molly…Luft!“, gab Tonks erstickt von sich. Sofort lockerte die Frau ihre Umarmung und lächelte sie entschuldigend an. „Entschuldige Tonks, ich bin bloß gerade so…!“ „Angespannt.“, entgegnete die Pinkhaarige sanft lächelnd, klopfte der Älteren aufmunternd auf die Schulter, warf dabei einen prüfenden Blick auf Remus, ob es diesem gut ging, doch der stand schon wieder wie ein wilder Flummi auf den Beinen, als wäre nichts schlimmes zuvor passiert. Okay, im Prinzip war es das auch nicht, noch nicht jedenfalls. „Was machst du denn hier, Tonks?“, mischte sich Remus wieder in das Gespräch ein, nachdem er sich den imaginären Staub von den Klamotten geklopft hatte. „Ach, stimmt ja!“, stieß die andere hervor, schlug sich über ihre eigene Vergesslichkeit an die Stirn. „Das muss ich euch unbedingt erzählen! Setzt euch!“, brabbelte sie wie der reinste Wasserfall hervor, deutete auf den Küchentisch, an den sich die Feuerfee und der Werwolf sofort setzten, da sie nur zu gut wussten, dass die Aurorin eine wahrhaft interessante sowie wichtige Entdeckung gemacht haben musste, wenn sie so aufgeregt vor sich hin brabbelte, dass man kaum mehr ein Wort verstand. „Schlafen Harry und die anderen oben?“, fragte sie prüfend nach, die Stimme mittlerweile zu einem Flüstern gesenkt, als hätte sie Angst gehört zu werden, besonders von Ohren für die dieses Thema noch lange nicht auf den Tischgehörte! „Jetzt mach doch nicht so ein Geheimnis darauß!“, knurrte die verheiratete Frau ärgerlich, schwang einmal ihren Zauberstab, den sie stets in der Schürze mit sich herumtrug, und beschwor einen Abhör- und Schallzauber herauf, der ihre Konversation mehr als nur geheim halten sollte. Mit diesen Zaubern hatte sie praktisch gar nicht stattgefunden. Prüfend bohrte sich Tonks Blick in denen der Zwei anderen. „Aber ihr müsst schwören, dass das, was ich euch jetzt erzähle weder an den dunklen Orden weiter geleitet wird, noch an den Orden des Phönix!“ „Aber das ist doch Schwachsinn Tonks!“, beharrte Molly. „Schließlich sind wir Mitglieder des Ordens und haben uns dazu verpflichtet wichtige Informationen ohne wenn und aber an die Ordensführer zu übermitteln, sie könnten mehr als nur lebenswichtig sein oder sogar mit unseren Kindern zu tun haben, die wir gerade in diesem schweren Zeiten zu schützen versuchen!“ Peng! Und die Vase auf dem Frühstückstisch verabschiedete sich mit einem lauten Knall, der alle drei Gestalten, die an dem Tisch saßen, unwillkürlich zusammenzucken ließ, als hätte man sie geschlagen. Scherben flogen quer durch den ganzen Raum, schlugen teilweise an Wände und Möbelstücke, wurden dann allerdings ignoriert liegen gelassen, dass Glas konnten sie später immer noch weg machen. Überreizt fuhr sich die Rothaarige durch ihr widerspenstiges Haar. „Schuldigung!“, murmelte sie betroffen, sank in ihrer Gestalt zusammen, wie ein Häufchen Elend. „Soll ich Arthur aus dem Ministerium holen?“; bot sich Tonks an, die die Situation genau richtig gedeutet hatte. „Wenn Arthur seit heute früh schon weg ist, brauchen wir uns über deinen momentanen Gemütszustand nicht wundern.“, erläuterte die Aurorin mehr zu sich selbst, als zu den anderen, doch wenn sie genauer darüber nachdachte, lag es eigentlich offen auf der Hand! Seit Molly vor ein paar Wochen schwanger geworden war, war sie völlig überreizt und mit ihrem Nervenkostüm völlig am Ende! Nicht nur, dass sie nun noch auf das kleine Wesen achten musste, was unter ihrem Herzen wuchs, sie plagte noch immer die Angst um ihre anderen Kinder, die ungewisse Zukunft, die vor ihnen lag und Schritt für Schritt näher kam, genauso die Situation, dass sie weder wussten, was sie waren noch das sie Gefährten hatten und diese es bald nicht mehr ohne sie aushielten, drängten ihre inneren Wesen doch zu einer Bindung, wofür die Schüler noch lange nicht bereit waren! „Nein, nein!“, wehrte die Hausfrau ab. „Arthur hat im Ministerium genug zu tun, da will ich ihn nicht mit einer Kleinigkeit wie Nervenblankheit nerven.“, murmelte sie. „Aber er hat das recht sich frei zu nehmen, wenn du schwanger bis und es dir nicht gut geht.“, mischte Remus sich wieder in das Gespräch ein, der bis dahin ruhig auf seinem Stuhl gesessen hatte. „Genau!“, beharrte die Aurorin hartnäckig. „Es genügt eine kleine schlechte Bemerkung über deinen Zustand und Arthur lässt alles stehen und liegen, um bei dir zu sein.“ Molly haderte mit sich. Ihr Gefährte war einer der einzigen Ordensmitglieder, der durch jahrelange Arbeit im Ministerium genug Vertrauen besaß, dass sie ihm alle Geheimnisse anvertrauten, dass wollte sie ihm nicht kaputt machen oder gar ihn durch ihre Probleme in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Bedrohlich richtete sich Tonks von ihrem Sitzplatz auf, beugte sich halb über den Tisch zu der Hausfrau, um sie mit ihren klaren Augen anzufunkeln. „Molly! Entweder du informierst Arthur über deinen veränderten Zustand oder ich werde ganz aus Versehen bei ihm vorbei schauen und aus dem Nähkästchen plaudern, wenn du mir keine Wahl lässt!“, zischte die junge Frau allmählich mit ihrer Geduld am Ende. Die andere Frau war doch sonst nicht so schwer zu überzeugen! Doch dann kam die Erlösung: geschlagen erhob Molly ihre Hände wie zur Abwehr. „Schon gut, schon gut. Ich gebe mich geschlagen. Ich werde mit Arthur heute Abend noch reden. Zufrieden?!“, meckerte sie die Jüngere wenig begeistert an. Diese ließ sich zufrieden auf ihren Sitzplatz zurückplumpsen. „Sehr sogar.“, entgegnete diese zuckersüß lächelnd, ehe sich schlagartig ernste Züge auf ihr Gesicht schlichen. „Aber zurück zu den wichtigen Themen.“, rangierte Tonks zurück auf den Grund, warum sie überhaupt um diese Uhrzeit hierher gefloht war. „Ist es etwas sehr schlimmes?“, wisperte die Schwangere schwach, ihre Stimme dabei fast versagend und mit Angst und tiefer Besorgnis erfüllt. „Es sind in der Tat keine guten Neuigkeiten und in der magischen Welt auf keinen Fall vertretbar, im Gegenteil! Wenn wir diese Tatsachen ans Licht bringen würden, würde England im gerichtlichen Konflikt eine haushohe Niederlage einstecken müssen und in Bezug auf magische Wesen seinen ohnehin schon schlechten Ruf in den Ruin treiben!“, gab die rosahaarige erzürnt von sich, spürte ihre Magie schon gefährlich knistern, die versuchte auszubrechen und ihrer Wut Luft zu machen, wo hinterher garantiert nichts mehr übrig bleiben würde, außer vielleicht einem Haufen Asche und Kohle. Diese Mistkerle! Sie hatte vorher schon gewusst, dass das Ministerium nicht so blütend weiß war, wie sie immer versuchten vorzugeben, doch in Wirklichkeit war es noch schlimmer! Viel schlimmer, als sie sich es jemals hätten ausmalen können! Es war nicht nur ein schwerer Verstoß gegen das Gesetz, sondern eine Verabscheuung der Achtung des Lebens! Und es waren ihre Gefährten! Ihre verdammten Gefährten, denen das ganze Leben versaut und beraubt wurde, die Schmerzen, Leid ertragen mussten für etwas, wofür sie nicht einmal etwas konnten! Es lag in ihren Genen, jetzt noch schlummernd, doch in den nächsten Wochen und Monaten würden sie reifen, sich entwickeln, über sich selbst hinauswachsen, bis sie einfach nur noch perfekt waren. Und sie, Tonks und alle anderen, die schon seit Jahren auf diesen einen Tag warteten, würden da sein, wenn sie fielen, anders herum anfingen zu denken, sich aufzulehnen, um eine neue Ordnung entstehen zu lassen und ihrer wahren Bestimmung folgten, die sie in ungeahnte Sphären trieb, die sie nie glaubten zu existieren oder gar nichts anderes zu sein, als eine dieser alten Legenden, die man von den Eltern erzählt bekam, wenn man ins Bett musste. Aufmerksam betrachtete Remus seine Aurorenkollegin, welche tief in Gedanken versunken zu sein schien, obwohl sie es eben noch so spannend gemacht hatte. Die verschiedensten Emotionen huschten über das Gesicht der jungen Frau, einige machten ihm da selbst Angst, doch bei anderen zeigte sich eine deutlich positive Regung, vielleicht würde doch in naher Zukunft alles gut werden, wenn sie es geschickt einfädelten und den Jugendlichen genug Zeit gaben. Aber nun zu anderen Punkten, denn schließlich war er auch neugierig, was Tonks denn zu berichten hatte! Darum wedelte er mit der Hand direkt vor ihrem Gesicht herum, damit sie aus ihrem tranceartigen Zustand wieder aufwachte, ohne einen halben Herzkasper zu bekommen, weil sie jemand unerwartet angepackt hatte. Verwirrt blinzelte sie, ehe ihr Blick auf Remus fiel. „Ich hab schon wieder geträumt oder?“, fragte sie bekümmert, sich selbst an die Stirn fassend, begleitet mit einem leisen Stöhnen. All die Jahre schon versuchte sie diesen Zustand zu ändern, doch leider vergebens. Weder half eine Therapie, noch irgendwelche Medikamente, es war zum verrückt werden! „Egal, egal, wir haben jetzt besseres und vor allem wichtigeres zu tun! Also spitzt mal eure Öhrchen! Der wahre Grund, warum ich so schnell zum Grimmauldplatz gefloht bin war, dass ich ein interessantes Gespräch unseres Zaubereiministers mit angehört habe, als ich ihm ein paar angeblich unvollständige Akten zur Überprüfung geben sollte, unter denen sich komischer Weise Severus Snape und Lucius Malfoy befanden. Zuerst dachte ich: okay, wird nur irgendein dummer Zufall sein und ich gehöre ja auch eigentlich nicht zu den Lauschern, die gerne anderer Leute Unterhaltungen bespitzeln…!“, redete sie ohne Punkt und Komma weiter und merkte dabei selbst nicht, wie ihre Erklärungen und Sätze immer wirrer, unüberschaulicher wurden, dass selbst Remus Probleme hatte ihr zu folgen, obwohl er das „um den heißen Brei herumreden“ schon von einigen Schülern kannte, die so hofften ihren Lehrer zu verwirren, bis er keine Lust mehr hatte, sich die Ausrede anzuhören und normal mit dem Unterricht weiter machte, ohne sie weiter zu beachten. Aber hier war etwas im Gange, dass roch er auf zehn Meilen Entfernung, deswegen würde er der lieben Tonks rein freundschaftlich einen Tritt in den Hintern geben, damit sie ihre Zunge entknoten konnte. „Tonks, wir verstehen kein Wort, wenn du so undeutlich sprichst, also beruhig dich bitte und sprich langsamer.“, sprach er beruhigend auf sie ein und es funktionierte! Die junge Frau ihm gegenüber war einfach nicht für Stress geschaffen! „Schuldigung.“, murmelte sie bedrückt, richtete sich jedoch anschließend gerade auf mit einem entschlossenen Blitzen in den Seelenspiegeln. „Okay, dann ohne Umschweife auf den Punkt! Severus und Lucius sind kurz davor ihre Deckung zu verlieren, die Schlange Umbridge hat es irgendwie geschafft Beweise gegen sie zu sammeln, obwohl beide wie die Schießhunde aufpassen, aber das schlimmste kommt erst noch!“, abrupt brach ihre Stimme ab, sie fühlte sich unendlich ausgelaugt und wollte dieses Unheil am liebsten nicht aussprechen, doch das wütende, ungeduldige Knurren von ihrem Aurorenpartner besann sie eines besseren, es musste etwas getan werden und das schnell! Tief Luft holend fixierte sie die Tischplatte vor sich, um die entrüsteten Gesichter ihrer Mitleidkameraden nicht ertragen zu müssen. „Sie wissen es.“, wisperte sie heiser, sodass Molly sich stark anstrengen musste, um überhaupt etwas aus ihrem Gemurmel zu verstehen. „Was wissen sie, meine Liebe?“, fragte die mehrfache Mutter behutsam, strich der noch jungen, unerfahrenen Frau sanft über den Rücken. „Alles.“, erklang es erstickt. „Sie wissen alles von unseren Gefährten: was sie sind, was ihre Bestimmung ist und wer ihre Gefährten sind!“, gerade noch rechtzeitig duckten sich Molly und Tonks unter den Tisch, sodass sie der geworfene Stuhl Gott sei Dank um haaresbreite verfehlte und an der gegenüberliegenden Wand zerbrach, als wäre er nichts weiter als ein einfaches Streichholz. Das wütende Heulen des Werwolfs hallte durch das ganze Haus, ließ Molly genervt die Augen verdrehen. Das dieser Werwolf sich auch nie unter Kontrolle hatte! Kurz entschlossen nahm sie die Zügel in dieser Situation in die Hand. Durch das Gebrüll war die Chance relativ hoch, dass zumindest ein Kind wach geworden war, also musste die Hausfrau ihren berühmten Weckruf machen, der absolut jeden aus dem Traumland holte und mit Glück würden die Jugendlichen ihren Ruf mit Remus´ verwechseln, denn viel Dimension gab es dazwischen nicht. „Du, Remus, siehst zu, dass du nach Malfoy Manor kommst und Alarmstufe rot ausrufst! Wir müssen die kommenden Ereignisse vom Ministerium unbedingt verhindern, aber komm danach wieder zurück, ich habe schoneine Idee wie wir die Kinder wenigstens eine Woche aus der Schusslinie bekommen, bis sie wieder im sicheren Hogwarts sind. Und jetzt Abmarsch, sofort!“, einen weiteren Anstoß brauchte Remus nicht. Mit gefährlich goldenen Augen fuhr er auf dem Absatz herum, stürmte zum Kamin, warf eine große Hand Flohpulver herein und verschwand in einer grünfarbigen Stichflamme! Vorsichtig lugte Tonks aus ihrem provisorischen aber doch sehr nützlichen Versteck, um zu schauen, ob die Luft rein war oder wieder so ein wahnwitziger Werwolf vor ihr stand, der unter chronischen Wutausbrüchen litt und die Einrichtung in Schutt und Asche legte. Es war nicht der Fall. „Was genau hast du jetzt vor?“, fragte Tonks misstrauisch, als sie dieses verräterische Funkeln in den Seelenspiegeln ihrer alten Freundin aufleuchten sah. Mit einem zufriedenen Lächeln wandte sich die Weasley zu der Aurorin. „Ich denke, ich werde Nanette einen schönen Brief schreiben.“, flüsterte sie geheimnisvoll und die rosahaarige ahnte schon, dass demnächst noch turbulentere Zeiten folgen würden, als ihr lieb war. * * * „Ron, Ginny, Harry, Hermine aufstehen! Ihr müsst zur Schule!“, erscholl die alles übertöhnende Stimme von keiner anderen als der berühmten Molly Weasley, die gerade dabei war ihre Kinder und deren beste Freunde zu wecken, um eben diese zur Schule zu schicken, die Morgen wieder beginnen sollte, wäre die Sache in der Zeitung nicht gewesen, wegen der sie sich vorhin künstlich aufgeregt hatte. Ihre Kinder würde sie in diesem Irrtum lassen, schließlich musste sie erst noch auf eine Antwort von Nanette warten, bevor sie das große Okay geben konnte, während sie unten in der Küche das Frühstück für alle zubereitete. Ihrer Meinung nach war das Treffen der Orden in der Nacht gut abgelaufen und ausnahmsweise hatten sich alle am Riemen gerissen, anstatt sich gegenseitig, wie es sonst immer der Fall war, auf die Palme zu bringen. Nur schweren Herzens entließ sie jedes Jahr ihre Schützlinge nach Hogwarts, aber sie wusste, dass es keinen sichereren Ort momentan für die Kinder gab, als die berühmteste Schule für Hexerei und Zauberei in England. Ihre Kinder würden schon sehr bald erwachsen werden, ihre Seelenpartner treffen, sich binden bzw. heiraten und selbst eine Familie gründen. So schwer es der siebenfachen, bald achtfachen, Mutter fiel, sie musste lernen loszulassen. Ihre Kinder waren mittlerweile alt genug eigene Entscheidungen zu treffen, selbst Verantwortung zu übernehmen, sich über ihre Zukunft Gedanken machen. Ein Seufzen löste sich aus ihrer Kehle, welche ihr bei diesen Gedankengängen enger geworden war. Aber jetzt galt es erst einmal die Kinder sicher nach Hogwarts zu bringen bzw. sie für eine Woche zu verstecken, bis eben diese losging, ohne das etwas Unvorhergesehenes oder gar Gefährliches eintrat. Mit gespitzten Ohren lauschte sie in die Stille hinein, die nach ihrem Aufweckruf entstanden war, der wohl jeden aus dem Schlaf gerissen hätte, selbst den Tod. Ein Poltern war zu hören, mehrstelliges Knurren oder Grummeln… Checkpoint! Ein aus dem Schlaf hochgefahrener Ron Weasley rieb sich die schmerzende Seite seines Rumpfes, die er sich zugezogen hatte, als er sich ungelenk aus der Bettdecke wühlen wollte und dabei gnadenlos aus dem Bett gefallen war, was ihn rigoros vollends wach werden ließ. Das seine Mutter diese Aktion aber auch jeden Tag abziehen musste, mittlerweile wurde es ja schon lebensgefährlich für jemanden! Grummelnd und sich durch die wild durcheinander gewühlten, roten Haare streichend, wanderte sein Blick zu seinem besten Freund Harry Potter, welcher ebenfalls, wie sollte es auch anders sein, aus dem Bett gefallen war und schon leise Flüche auf Pasel vor sich hinzischte. Wäre es nicht früher Morgen gewesen, hätten sich bei ihm sämtliche Haare auf dem Körper bei diesen Worten aufgestellt, aber so nahm er sie mit einem müden Schulterzucken hin. „Morgen Harry.“, nuschelte er verschlafen. „Morgen Ron.“, wurde der Gruß genauso müde zurückgegeben. „Das Organ deiner Mutter ist wie immer nicht zu überhören.“, schmunzelte der Junge-der-lebte mit einem deutlichen Grinsen um die Mundwinkel, welches seine Heiterkeit nur zu verdeutlichte, obwohl es noch so früh am Morgen war. „Das sie das jeden Morgen machen muss! Sie weckt das ganze Haus jedes Mal auf!“, beschwerte sich der Rothaarige finster, schließlich war ihm sein Schlaf heilig, die Arme schmollend vor der Brust verschränkt, was das Bild eines schmollenden, kleinen Kindes nur unterstrich. Ein Glucksen entwich dem Jungen mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn. „Lass sie doch. Wir haben gestern einfach zu lange meinen und Nevilles Geburtstag gefeiert, ohne sie würden wir hoffnungslos verschlafen und den einzigen Zug verpassen, der nach Hogwarts fährt.“, beschwichtigte der Brillenträger seinen besten Freund, was zu dessen eigener Frustration wie immer sogar funktionierte. „Ich weiß, es ist trotzdem jedes Mal gemein! Ich bin ein personifizierter Langschläfer, ich brauch meinen Schlaf!“ „Den kannst du im Zug nachher nachholen und jetzt schwing die Hufe!“, rief Harry gut gelaunt und klatschte dem völlig bedröppelt dreinblickenden Ron ein schönes weißes Kissen ins Gesicht, was dieser natürlich nicht auf sich sitzen ließ! Wenig später war eine herzzerreißende Kissenschlaft im Gange, die das Haus allmählich mit Leben füllte. * * * „Warum müssen Jungs schon am frühen Morgen so laut sein?!“, seufzte die kleine Ginny Weasley erschlagen, die schon dabei war ihre Duschsachen zusammen zu klauben, um anschließend direkt im Badezimmer zu verschwinden. „Wir reden hier von Ron und Harry, liebste Ginny. Was also erwartest du?“, entgegnete die Brünette um ein Jahr ältere Hexe und Zimmergenossin feixend, während sie ihren hübschen Kopf in einem dicken Wälzer über Zaubertränke, ihre Wirkung und Anwendung steckte, den sie extra gestern schon auf ihren Nachttisch gelegt hatte, um heute Morgen noch ein wenig darin zu stöbern, während ihre junge Freundin sich im Bad fertig machte. „Point taken. Eins zu Null für dich, aber mal erhlich: Harry ist schon volljährig und Ron wird es bald, da kann man doch wohl ein bisschen Reifheit erwarten!“, entfuhr es Ginny unwirsch, während sie sich neue Anziehklamotten aus dem Kleiderschrank nahm. Ein amüsiertes aber zugleich sanftes Lächeln zierte Hermines Lippen. „Schon Ginny, aber gönn den Jungs ihren Spaß…Sie hatten im letzten Schuljahr nicht allzu viel zum Lachen.“, erwiderte das ältere Mädchen und ihre Stimme war von Kummer förmlich überfüllt, dass die Rothaarige sich am liebsten auf die Zunge gebissen hätte, bevor sie so etwas unbedachtes äußerte und Hermine unbeabsichtigt damit verletzte. „Hermine, es tut mir…“, wollte sie schon anfangen sich zu entschuldigen, aber ihr gegenüber brachte sie mit einer energischen Handbewegung zum Schweigen, dass sie dachte, dass ihrer beider Freundschaft nun gefährlich auf der Kippe hing und sie wollte alles andere als ihre kluge Freundin zu verlieren, dafür war sie schon zu sehr wie eine große Schwester für die jüngste Weasley geworden, die sonst nur ihre Mutter zum Reden hatte, wenn es um Frauendinge ging. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Ginny.“, beschwichtigte Hermine ihre rothaarige Freundin. „Aber!“, wollte diese trotzdem protestieren, was ihr einen missbilligenden Blick seitens der Brünetten einbrachte, was sie erfolgreich zum Verstummen brachte. „Sirius ist tot, Ginny. Daran gibt es leider nichts schön zu reden und ich würde mir selbst etwas vormachen, wenn ich behauptete sein Tod würde mir nicht nahe gehen, obwohl ich ihn nicht sonderlich näher kannte, aber in letzter Zeit verspüre ich immer einen gewissen Stich in meinem Herzen, wenn jemand ausversehen seinen Namen ausspricht und ich habe keine Ahnung warum!“, gestand die achtzehnjährige mit brüchiger Stimme, bis diese am Ende des Satzes kaum noch zu vernehmen war. Etwas Böses ahnend zog sich in Ginny alles zusammen, als das Geständnis allmählich einen Sinn für sie ergab. Sollte Hermine etwa…?! Achtlos warf Ginny das Kleidungsstück, was sie eben noch in der Hand gehalten hatte, auf ihr Bett zurück, überbrückte die drei Schritte zu Hermine und ließ sich behutsam neben ihrer Freundin auf dessen Schlafstadt nieder. „Möchtest du mir etwas sagen?“, fragte sie sanft, streichelte zärtlich über den Rücken der Älteren. Es kam nicht oft vor, dass Hermine von sich aus über ihre Gefühle redete. Sie war ein rational denkender Mensch, zu sehr überzeugt alles mit ihrem Verstand klären zu können, aber es gab Angelegenheiten, sowie jetzt, die nicht mit einem klaren Kopf zu lösen waren. Herzensangelegenheiten konnten immer nur mit dem Herzen gelöst werden und das würde sie ihrer Freundin zeigen. Wozu waren Freunde sonst da, wenn man seine Lasten nicht auf sie halbieren konnte? Jemanden zum Reden, zum Zuhören brauchte, der einem vom Boden wieder aufhalf, wenn man gefallen war? „Ich weiß nicht.“, überlegte Hermine zweifelnd. „Ich weiß es wirklich nicht, Ginny! Was ist mit mir los?!“ An Verzweiflung grenzend schlug sie die Hände vor ihr Gesicht und ein trockenes Schluchzen löste sich aus ihrer Kehle. Sämtliche Alarmglocken schrillten in Ginny auf, wie ein helles Alarmsignal. Was zum Teufel war mit Hermine los? Sie hatte sonst nur solche Ausbrecher, wenn sie unter enormen Stress stand, dabei hatte sie Sirius nicht einmal richtig gekannt! „Versuch es zu beschreiben, Liebes. Was fühlst du?“ Zugegeben: Ginny hatte in letzter Zeit schon bemerkt, dass sich ihre Freundin mehr in ihren Büchern verkroch als es sonst der Fall gewesen war, aber sie hatte es damit abgetan, dass jeder anders mit dem Verlust einer Person umging. War das vielleicht der Fehler gewesen? Hätte sie sich mehr dahinter klemmen und agieren müssen, statt nun reagieren zu müssen? Gewissensbisse durchzuckten die Jüngere, während sie mit geschärften Sinnen aufmerksam ihrer Freundin zuhörte. „Natürlich steht mir Sirius nicht so nahe wie Harry, Gott, wie muss er sich fühlen?! Aber es fühlt sich an, als hätte man mir mein Herz beim lebendigen Leibe herausgerissen! Ich kann immer weniger lachen, bin deprimiert und gereizt! Komme nicht mehr zur Ruhe, schatte mich von allem und jedem ab! Ich finde mich allmählich selbst zum Kotzen und euch muss es doch ähnlich gehen oder?“, fragte die Brünette mit schluchzendem Unterton, als sie mit ihrer Erklärung geendet hatte. Das sie immer gereizter wurde, wenn man sie ansprach, hatten sie alle schon bemerkt und einfach gehofft, dass es bald vorbei ging, aber Mine helfen konnte sie nicht, denn sie war verliebt. Und ihre Liebe war tot und das zu überwinden, würde länger dauern als das man es mit einem Heiltrank wett machen konnte. Aber Ginny war froh, dass Hermine mit ihr darüber geredet hatte, anstatt es in sich hinein zu fressen wie Harry, der seine Freunde auch schon miet, wenn er die Chance dazu bekam, als hätten sie die Pest. Nur die beste in Rat geben war sie in dem Fall leider auch nicht. „Hör zu Mine.“, begann sie vorsichtig, um ihre Reaktionen abzuwägen, nicht das sie noch vor lauter Frustration über ihren Gemütszustand der jungen Weasley an die Kehle sprang, nur weil sie ihr hatte helfen wollen. „Ich kenne mich mit solchen Angelegenheiten nicht gut aus, aber wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da. Alles andere musst du mit dir selbst ausmachen.“, erwiderte sie, wobei sie natürlich wusste, dass das eine schwache Ausrede war, aber was sollte sie machen? Sirius war tot und an dieser Tatsache ließ sich nichts rütteln! Ihre Schultern bebten wie unter Schüttelfrost, während sie versuchte sich wieder vom Boden aufzurappeln. Dann fuhr sie plötzlich in eine aufrechte Position zurück, dass Ginny aufpassen musste, dass sie ihr nicht ausversehen etwas brach. Energisch wischte sie sich die feuchten Tränenspuren von den Wangen, mit einem merkwürdigen Glimmern in den Augen, was Ginny erfreut aufjauchzen ließ. Ihr Kampfgeist war zurückgekehrt und würde sich von so einem bisschen Liebeskummer nicht unterkriegen lassen. „Schon gut Ginny, ich hab mich wieder beruhigt!“, wehrte sie sich halbherzig, als die Jüngere weiterhin über ihren doch noch zittrigen Rücken strich. Hermine wollte sofort Abstand gewinnen, wie sie es in jeder Situation tat, die ihr unangenehm war oder sie sich peinlich berührt fühlte. Abwehrend hob Ginny die Hände. „Bin schon weg!“, kicherte sie amüsiert, da sie diese Reaktion nur zu gut von der Brünetten kannte. „Miss Eisklotz und rational denkend ist wieder auf der Bildfläche aufgetaucht!“, setzte sie hinterher, konnte es sich einfach nicht verkneifen, um auch die restlichen traurigen Gedanken aus dem Zimmer zu vertreiben, bevor sie sich in eben diesem hartnäckig niederließen. Empört schnaubte Hermine auf! Schnell packte Ginny im Vorbeigehen ihre Duschsachen und flüchtete ins angrenzende Bad. Noch bevor die Tür ins Schloss gefallen war, klatschte ein weicher Gegenstand namens Kissen dagegen und donnerte sie zusätzlich zu, mit einem befreiten Lachen begleitet, wovon die Jüngere wusste, dass ein Teil davon nur gespielt war, weil eines auf jeden Fall feststand: Mit Sirius war auch ein Teil von Hermine gestorben. * * * Eine halbe Stunde später befand sich jeder Bewohner des Hauses in der kleinen aber gemütlichen Küche des Grimmauldplatzes, in der Molly Weasley sich mit ihrem Essen wieder einmal selbst übertroffen hatte, dass es schon beinahe an das Festessen in Hogwarts zu Weihnachten herankam. Die verschiedensten Gerüche tummelten sich in der Küche: Pfannkuchen mit Sirup, gebackenem, knusprigen Toast, weichem, saftigen Rührei gepaart mit allen möglichen selbstgemachten Marmeladen und Getränken, für den jeder etwas übrig hatte. Kaffee zum Wachwerden, Milch für die Cornflakes, Orangensaft für ein fruchtiges Frühstück. Außer Harry und seine Freunde hatten zudem Fred und George ihren Weg ins Haus gefunden sowie Tonks und Remus, Tonks hatte das Haus gar nicht erst wieder verlassen und Remus war, nachdem er in Malfoy Manor Alarm geschlagen hatte, wieder zurück gefloht, die die Kids nachher zum Bahnhof bringen sollten, als Eskorte, da es wieder Überfälle auf junge Zauberer gab. „Und wie wollen wir nachher zum Bahnhof kommen?“, fragte Harry seinen Zweitpaten interessiert, der ihm gegenüber direkt neben Tonks und Hermine Platz genommen hatte. „Wir apperieren. Ein Portschlüssel ist zwar gut und verträglich, aber kann manipuliert werden, während das bei einem Appariervorgang nicht möglich ist.“, erklärte Remus in seiner typischen, ruhigen Lehrerstimme, die alles so formulierte, dass auch wirklich jeder verstanden hatte, was gemeint war. Missmutig verzog Harry sein Gesicht, als wäre ihm übel. Noch zu gut hatte er seine erste Apparation mit Professor Dumbledore im Kopf, wo ihm wie noch nie in seinem Leben zuvor so schlecht wurde, aber er sich immerhin nicht übergeben hatte, was den wenigsten gelang. Die anderen werden vor Freude in die Luft springen, nachdem wir am Bahnhof angekommen sind!, dachte Harry sarkastisch, wobei er jedoch insgeheim gespannt war, wer sich die Seele aus dem Leib kotzen würde. Er hatte sich an dieses Gefühl, durch einen Gartenschlauch in rasender Geschwindigkeit gezogen zu werden, schon gewöhnt, sonst wäre er gewiss nicht so ruhig auf seinem Platz sitzen geblieben und hätte aufgehört zu essen. Vorsichtig lugte er zu seinem besten Freund Ron herüber, darauf bedacht, dass der seinen Blick nicht bemerkte und schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel, als er seinen beinahe schon überfüllten Frühstücksteller sah. Ich hoffe Tonks nimmt Kotztüten mit und davon auch bitte nicht zu wenig! Bei allen anderen Dingen konnte man nur hoffen! Alle griffen nach Herzenslust zu und verspeisten das Frühstück fast komplett, welches eine zwölf köpfige Familie hätte ernähren können, danach war es Zeit für den Aufbruch. Ein flatterndes Geräusch ließ die gemütliche Frühstücksrunde aufschrecken. Verwirrt schauten alle zum Fenster, während Molly versteckt von allen amüsiert lächelte. Elegant steuerte sich eine schneeweiße Eule durch das offene Fenster, dass extra aufgelassen worden war, um wenigstens für etwas Fahrtwind zu sorgen, bei der schwülen Hitze die draußen herrschte und landete federleicht auf dem ausgestreckten Arm von niemand anderem als Harry Potter, der ihr geistesgegenwertig eine Landemöglichkeit geboten hatte, während die anderen Leute sich einfach nur gewundert hatten, da um diese Uhrzeit erstens keine Post ausgetragen wurde und zweitens niemand diese Eule kannte! Sie sah zwar Harrys Eule Hedwig zum Verwechseln ähnlich, aber es war trotzdem definitiv eine andere. „Na, was machst du denn hier meine Hübsche?“, flüsterte Harry leise, streichelte dem Tier sanft über das Gefieder und entnahm ihr dabei den kleinen Brief, der an ihrem schmalen Bein angebunden war. Er wendete den Brief aufmerksam in seiner Hand, untersuchte jeden Zentimeter, um den Absender herauszufinden. Überrascht weiteten sich seine Augen, als er die Unterschrift erkannte, welche immer hinten aufgelistet war, um Notfalls, wenn die Briefeule die Adresse nicht fand oder besser gesagt sich verflog, zurück an den Absender geschickt werden zu können. Eilig löste er das Siegel und entfaltete den Brief, während die Eule sich bestimmend auf seine Schulter setzte, ohne Anzeichen zu machen auf die Jüngste der Weasley zu reagieren, die ihr auffordernd einen Eulenkeks zum Verzehr hinhielt. „Und was steht drin?“, fragte Ginny neugierig, lugte über die Schulter ihres besten Freundes, um die Schrift entziffern zu können. „Er ist an uns Kinder gerichtet.“, hob Harry seine Stimme und schaute fragend zu seinen Freunden Ron und Hermine rüber. „Dann ließ vor!“, drängte Ron, konnte nicht ruhig auf seinem Stuhl sitzen bleiben, da er schon extrem aufgeregt wegen der Schule, so wie jedes Jahr, wenn das neue Schuljahr begann, war. Mehrere Nicken waren zu sehen und auch die Erwachsenen spitzten interessiert die Ohren, da bisher nur Molly den wahren Grund kannte, warum gerade Neville Harry geschrieben hatte, der sich ansonsten nur selten über die Ferien meldete, weil er mit seiner Großmutter überall herumturnte, nur nicht im eigenem Land. „Lieber Harry, Ron, liebe Hermine und Ginny, hiermit möchte ich euch in das Strandhaus meiner Großmutter einladen, welches sich an der Küste Irlands befindet, um mit mir eine schöne letzte Ferienwoche zu verbringen.“ „Wieso Ferien? Heute fängt doch ganz normal die Schule an!“, rebellierte Hermine sofort, schließlich ging sie gerne zur Schule und hatte schon den größten Teil des Stoffes der siebten Klasse angefangen, sodass sie keine Probleme bei den Prüfungen bekommen würde, außerdem lenkte sie die Schule von den merkwürdigen Gedanken von Sirius ab, die sie seit Anfang der Sommerferien tief in sich vergraben hegte. Mit einem dezenten Räuspern mischte Remus sich ein, der selbst durch diese kleine Geste sofort die Aufmerksamkeit aller hatte, wenn man die zu ihm fliegenden Köpfe bemerkten wollte. „Professor Dumbledore hat erst vor ein paar Tagen entschieden, die Schule für eine weitere Woche ausfallen zu lassen, weil ihm schlichtweg die Lehrer an der Schule fehlen und da das Ministerium ihm keine neuen stellen möchte, aus welchen Gründen auch immer, sucht er sich selbst welche aus seinem näheren Bekanntenkreis, aber das dauert seine Zeit, deswegen habt bitte ein bisschen Geduld mit ihm.“, erläuterte Remus munter, als wäre es das normalste der Welt. Ungläubig sahen ihn die Jugendlichen an. Egal wie viele Fächer oder Vorkommnisse es in Hogwarts in den letzten Jahren gegeben hatte, die Schule wurde NIEMALS länger geschlossen, als die Ferien gingen. Gewaltsam musste Remus sich auf die Innenseite seiner Wange beißen, um ein kräftiges Lachen zu unterdrücken, während ihn die Jugendlichen ihn bedeppert anschauten, als hätte er einen schlechten Witz gemacht, über den sie nicht lachen konnten und nicht verstanden, warum er ihn lustiger fand als sie. „Na, was schaut ihr mich denn so an? Esst euer Frühstück auf, damit wir pünktlich den Zug Richtung Norden nehmen können. Tonks und ich wurden bereits unterrichtet, deswegen sind wir auch nicht überrascht, über unsere liebe Molly brauchen wir gar nicht erst anfangen. Sie ist sowieso über alles und jeden informiert, egal wie, wann und wo er sich befindet.“, erklärte er weiter, stopfte sich nebenbei ein großes Stück Speck in den Mund, welches er genüsslich kaute, um es anschließend herunterzuschlucken. Kurz blieb es still in der kleinen Küche, man hätte eine Stecknadel fallen hören können, bis alle in schallendes Gelächter ausbrachen, von denen sie sich gar nicht zu erholen schienen. Schließlich wurde der Brief mit großer Freude beantwortet, die Pläne kurzfristig geändert und sich zum Aufbrauch bereit gemacht. * * * „Danke, Harry.“, ächzte Ginny, als er ihr ihren schweren Hogwartskoffer mit einem Wink seines Zauberstabs und einem gemurmelten „Wingardium Leviosa“, abnahm, der ihn hinunter in den Flur schweben ließ, wo bereits einiges an Gepäck aufgestapelt war, was bei der Schüleranzahl kein Wunder war. „Kein Problem, Ginny.“, erwiderte ihr bester Freund und frühere Liebe mit einem Schulterzucken, da er genau wusste, dass sie mit ihren sechzehn Jahren als minderjährige Hexe noch nicht außerhalb von Hogwarts zaubern durfte im Gegensatz zu ihm, der genau vorgestern an seinem Geburtstag einen offiziellen Brief vom Zaubereiministerium erhalten hatte, in dem stand, dass sein Zauberverbot mit seiner Volljährigkeit nichtig erklärt wurde. Sprich: er durfte jetzt zaubern wie er lustig war, wenn man einmal von den Schwarzmagischen Flüchen absah, die ihn sofort nach Askaban gebracht hätten. Es war zwar nicht notwendig gewesen den Koffer der jüngsten Weasley hinunter zu zaubern, da er es körperlich seit seinem Quidditchtraining auch so geschafft hätte, so war es doch trotzdem eine angenehme Sache seinen Zauberstab legal schwingen zu können. „Ginny, Harry, kommt runter!“, erscholl Mollys kraftvolle Stimme, die eines der Fenster auf dem Gang wo die beiden standen, zum Wackeln brachte. „Wir sind spät dran!“, setzte es hinterher und man hörte die Dringlichkeit deutlich heraus. Schnell spurteten die zwei Teenager hinunter, bevor noch ein Donnerwetter geschah. Unten warteten schon ihre Freunde und Familie in einem Kreis um das Gepäck herum, der durch sie vervollständigt wurde. „Also, hört mir bitte aufmerksam zu!“, zog Remus die Aufmerksamkeit von jedem auf sich. „Eine Apparation mit mehreren Personen und zusätzlichem Gepäck ist nicht einfach. Um einer Splitterung von irgendeinem von uns vorzubeugen, möchte ich euch bitten, uns ein wenig zu unterstützen. Das könnt ihr tun, indem ihr ganz fest an den Ort denkt, an den wir gelangen wollen.“ Kurzes Schlucken war bei ein paar Jugendlichen zu sehen, leichte Unsicherheit, ob sie diese Sache nicht doch mit einem Portschlüssel regeln sollten, egal ob Sicherheit oder nicht, doch dann jedoch fassten sie sich fest an den Händen, sahen sich gegenseitig überzeugt in die Augen, ehe sie diese schlossen, um sich besser konzentrieren zu können, um an den Ort zu gelangen, an dem sie zu Weilen wollten. -Was meinst du Tonks?-, sandte Remus seiner Scheinfreundin, die sein Grinsen ebenso erwiderte, als sie sich ihm zuwandte. Die Kraft der Kinder war beeindruckend. Obwohl sie ihnen nicht gesagt hatten, wie sie ihre Kraft bündeln sollten, taten sie es instinktiv. Kein normaler Zauberer konnte dies ohne Anleitung, sie waren die Ausnahmen. -Es ist ein Anfang.-, entgegnete sie genauso geheimnisvoll, was wohl keiner an Sinn verstanden hätte, hätten sie dieses Gespräch laut geführt und nicht gedanklich. Das Apparieren war genauso unangenehm, wie Harry es in Erinnerung gehabt hatte. Erst breitete sich ein Kribbeln in seinem Magen aus, bis dieses sich förmlich zu einem heißen, stechenden Brennen ausbreitete und er sich einen Moment schwerelos fühlte, bis er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Obwohl seine Beine wacklig und unsicher wie Wackelpudding waren, gelang es ihm auf den Füßen zu bleiben, ohne umzufallen, im Gegensatz zu den anderen Jugendlichen, die mit gequetschten Lauten zu Boden fielen oder noch teilweise von Remus oder Tonks aufgefangen wurden. Mit einem mehr als nur gerunzelten Stirnlappen musterte Harry seinen besten Freund Ron, der am Boden kauerte, nach vorne übergebeugt und verdächtig blass um die Nase herum, vielleicht sogar einen leichten Grünstich aufwies, während Hermine und Ginny schon wieder auf den Beinen waren, ohne irgendwelche Anzeichen von Übelkeit zu zeigen. Aber ganz ehrlich: was sollte man erwarten? Ron hatte von allen am meisten gegessen, ohne über den bevorstehenden Appariervorgang nachzudenken. Nun bekam er dafür die volle Quittung, wobei Harry innerlich immer noch hoffte, dass Ron trotz seines vollen Magens, noch alles bei sich behalten würde, auch wenn außer ihnen momentan keine Menschenseele in der Nähe war, da sie etwas abgelegener von den normalen Apparierplätzen gelandet waren, allein schon wegen seiner Würde und weil die Situation schon peinlich genug war, da selbst die Mädchen sich auf den Beinen gehalten hatten. Mitleidig sahen sich die anderen an. Langsam ließ sich Hermine neben Ron auf den Boden kniend sinken, strich behutsam über den leicht zitternden Rücken unter dem alle Muskeln verhärtet vor Anspannung waren, bemüht um Beherrschung alles bei sich zu behalten. „Geht es allmählich Ron?“, fragte sie leise, ihre Stimme schien dabei sanft über sein aufgebrachtes Gemüt zu streichen, ihn zu beruhigen. Mit verkniffenem Lächeln, die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst, nickte er zum Zeichen, dass er verstanden hatte, da er seiner eigenen Stimme anscheinend noch nicht traute oder besser gesagt, der Schnelligkeit seines Magens. Mit etwas unkoordinierten und abgehackten Bewegungen kam er schließlich wieder auf die Füße, atmete noch ein paar Mal tief durch, bis er sich wieder seinen Freunden zuwandte, dabei aber besonders Remus und Tonks taxierte, da sie den Jugendlichen nicht erzählt hatten, WIE schlimm die erste Appartion werden konnte. „Schuldigung!“, sagte Tonks verlegen, was sich durch deutliche rote Strähnen in ihrem Haar äußerte und so verdeutlichte, dass sie es auch wirklich ernst meinte, außerdem war Tonks noch nie die beste Lügnerin gewesen. Eine Lüge wäre also prompt aufgefallen. Währenddessen schaute Hermine neugierig auf ihre Muggeluhr am Handgelenk und erschrack! Sie hatten nur noch fünf Minuten, um den Express in den Norden zu erreichen und mussten dafür noch quer durch den ganzen Bahnhof rennen, zusätzlich ihr Gepäck verstauen! Mit einem energischen Räuspern zwang die Brünette die allgemeine Aufmerksamkeit aller auf sich, was auf Anhieb funktionierte. Mit den Händen in die Hüften gestemmt, erklärte sie die vorliegende Sachlage. „Ron, Tonks, ihr könnt das später ausdiskutieren, schließlich fahren wir alle im Express mit, der aber nicht auf uns warten wird, wenn wir unsere Hintern nicht sofort zum Gleis neun bewegen! Also schnappt euch gefälligst eure Koffer und dann Abmarsch!“, blaffte sie ungnädig, funkelte dabei die zwei angesprochenen Personen im besonderen an, dass sie beinahe einer Harpie Konkurrenz machte. Bei ihrem Anblick wurden Ron und Tonks sichtlich bleich, griffen ohne ein Wort ihren Koffer und zischten ab, dass in der Ferne nur noch eine Staubwolke zu sehen war. Vorsichtig zupfte die jüngste Weasley an dem Ärmel ihrer besten Freundin, die sich zwar zu ihr umwandte, aber immer noch dieses mörderische Funkeln in ihren Rehaugen hatte, das selbst dem stärksten Mann einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt hätte. „Was?“, fragte der Lockenkopf lauernd, kurz davor in die Luft zu gehen und nie wieder auf die Erde zurückzukehren, so viel Wut hatte sie in sich, die sich irgendwie entladen wollte, auf welche Art auch immer. Mit einem unschuldigen Augenschlag spähte Ginny zu Hermine hinüber. „Du bist nicht nur intelligent, du kannst einem auch eine verdammte Angst machen!“ Zufrieden bildete sich ein Lächeln auf den rosafarbenen Lippen, die einladend geschwungen waren. „Ich weiß!“, entgegnete sie zuckersüß, ehe die kleiner gewordene Gruppe den zwei fliehenden Personen ihres Freundeskreises folgte, natürlich weitaus gemütlicher. * * * Neville stand wie bestellt und nicht abgeholt am Bahnhof, genau an dem Gleis, an dem der Zug von Harry und den anderen halten würde, mit dem Auftrag sie abzuholen, da sie sich in dieser Gegend absolut nicht auskannten, er im Übrigen auch nicht, nur der Bahnhof und der Supermarkt sowie natürlich das Strandhaus seiner Großmutter waren ihm geläufig. Seine beste Freundin und gleichzeitige Seelenpartnerin war bereits angekommen, hatte sich aber merkwürdiger Weise dazu entschieden, am Strand in Ruhe spazieren zu gehen…allein. …Seit neuestem benahm sie sich überaus anders, mehr als sonst schon, war noch mehr in ihrer eigenen Welt versunken, schien mit ihr völlig zu verschmelzen und sprach sogar mit sich selbst, wenn sie glaubte ungehört dabei zu sein und da war noch etwas sehr eigenartiges, die sich der junge Freund von Harry Potter, dem Jungen-der-immer-noch-lebte-und-einfach-nicht-sterben-wollte, nämlich seine eigene Stimmung, die völlig neben sich zu sein schien… Seit ein paar Tagen fühlte er sich überaus komisch…empfindlicher gegenüber anderer…verletzlicher…beinahe allein. Er schien nur noch draußen Zuhause zu sein, im Wald, dessen Leben ihm wieder wunderbar fröhlich stimmte, als wäre er schon immer ein Teil dieses ganzen gewesen, aber verschollen, ohne Erinnerung, und würde nun seine wahre Bestimmung neu kennenlernen, für die er geschaffen zu sein schien, nur er alleine. Wie gesagt, momentan war alles etwas merkwürdig. Mit einem lauten, schrillen Pfeifton kündigte sich der nächste Zug an und riss Neville damit aus seinen Überlegungen, die ihn sowieso nur in ein schwarzes Loch führen würden, wie sie es immer taten. Verwirrt blinzelte er, schaute zweifelnd zur Bahnhofsuhr, welche einem jederzeit die genaue Uhrzeit sagen konnte und war noch erstaunter: er hatte sich eindeutig nicht in der Uhrzeit geirrt, denn seine Freunde sollten erst in einer Stunde fahren und außer diesem Zug in dem genau sie saßen, fuhr kein anderer hierher, nur der Morgens und Abends. Erstaunt kratzte er sich am Kopf, schaute dabei dem langen Gefährt dabei zu, wie es einfuhr und schließlich stehen blieb. Mit einem Ruck öffneten sich die Stahltüren des Zuges und mehrere Personen stiegen aus, bei denen der junge Hogwartsschüler beinahe hinten über gefallen wäre. Rein aus Reflex heraus sprang er hinter eine der Steinsäulen, die den ganzen Bahnsteig zierten, eine kräftige Stabilität versprachen. Schritte näherten sich, kamen gefährlich nahe an ihn heran, aber er war so schmal gebaut, dass er sich locker vor den anderen verstecken konnte. Warum, warum passierte ausgerechnet ihm das?! Sonst war doch auch Harry, derjenige, der das Pech magisch anzog, also warum er bitte auch noch? Hatte Snape ihn nicht schon genug in der Schule gequält? Musste er das hier nun fortsetzen?! Oh, er war ja so was von verratzt! Ein kalter Schauer ran ihm über den Rücken, verursachte ein Übelkeit ähnliches Gefühl, welches ihn schwindeln ließ. Trotzdem musste er wenigstens einen Blick hinter der Säule vorwerfen, um sich davon zu überzeugen, dass er sich doch nicht verguckt hatte, womöglich halluzinierte er noch oder war gar auf einer der Bänke eingeschlafen, die als Sitzgelegenheiten dienten und hatte nun einen Alptraum, der eindeutig unter die Kategorie mies fiel! Sich innerlich selbst in den Arsch tretend, sprang er über seinen Schatten und spähte vorsichtig hinter seinem Versteck hervor und ihm blieb beinahe der Atem weg! Da war nicht einfach nur Snape mit ein, zwei Kumpels, augenscheinlich war er mitten in ein Todessertreffen gelandet! Mit gepackten Koffern stiegen mehrere in komplett schwarz gehüllte Personen aus dem Schienenfahrzeug, die Kapuzen nach hinten gestrichen, ob extra oder unbewusst war ihm egal, sein letztes Stündlein hatte sowieso geschlagen, wenn sie ihn entdecken würden, darunter sowohl Professor Snape, Tränkemeister und Lehrer in Hogwarts, als auch Lucius Malfoy, Aristrokrat und Mitarbeiter des Ministeriums, sein Sohn Draco Malfoy, der dem Goldenen Trio in der Schule mehr als nur zusetzte, genauso dabei Narzissa Malfoy, die wie eine Nymphe über den Bahnsteig glitt, als würden die Gesetze der Schwerkraft bei ihr nicht gelten und nach andere Personen, die ihm von den Gesichtern gar nichts sagten. Misstrauisch glitt sein Blick weiter, von allen unbeobachtet, die weiter gingen, ohne ihn zu bemerken, bis er sich auf einmal mit einem goldenen Augenpaar konfrontiert sah und in der Bewegung vor Schreck erstarrte, mit einem wummerndem Herzen im Brustkorb, das ihn aus der Brust zu springen drohte. Neville zuckte sichtbar zusammen, als die Stimme von Lucius Malfoy rüber scholl. „Was ist Greyback? Wir haben nicht ewig Zeit, also setz deinen Hintern in Bewegung!“, erklang es drohend, kalt, genauso wie der Junge die Stimme aus dem Ministerium in Erinnerung hatte, dem verhängnisvollem Tag an dem Sirius starb und für Harry die Welt endgültig unterging, mit keiner Hoffnung jemals wieder froh zu sein. Keine Sekunde ließen die ausdrucksstarken Seelenspiegel ihn aus ihrem Blick, quälten ihn, weil er sich nackt und verletzlich fühlte, beinahe ängstlich seinen Zauberstab umklammerte, bereit für sein Leben zu kämpfen. „Ich komme gleich nach, ich will noch etwas überprüfen!“, brummte der fast zwei Meter große Mann zurück, der eine innerliche Ungezügeltheit, pure Wildheit ausstrahlte, die Neville in seinen Grundfesten erschüttern, zittern ließ. Er fühlte sich sprichwörtlich wie die kleine Maus vor der großen bösen Katze. Die vorher inne gehaltenen Schritte der Gruppe setzten sich wieder in Bewegung und versetzten Neville in Angst und Panik. Ohne sich noch einmal umzudrehen fuhr er auf den Absatz herum und sprintete durch den anderen Eingang des Bahnhofs, mit dem einzigen Gedanken nur noch weg von diesem Wesen zu kommen. Dieser Mensch, dieser Zauberer, dieses Tier oder was auch immer er war ließ den Schüler wieder zum kleinen Kind werden, welche Angst vor der Dunkelheit hatte, aber was ihm noch größere Sorgen machte, war das Gefühl, dass er kein Mensch war und innerlich wusste Neville schon, welches magische Wesen ihm gerade begegnet war. Er hatte Angst, blinde, fassungslose Angst, die ihn zu verschlingen drohte! Er stolperte über einen Stein, strauchelte einen Moment, fing sich aber noch rechtzeitig ab und lief weiter, die schweren Schritte des Todessers in den Ohren, der immer näher zu kommen schien und seine Panik ins Unermessliche steigerte! Mittlerweile war er den Tränen nahe, die verräterisch in seinen Augenwinkeln glitzerten, über seine Wangen zu laufen drohten. Dann spürte er einen schnellen Luftzug hinter sich, der ihm bewusst machte, dass es nun zu spät war. Er war nicht schnell genug, um entkommen zu können und schloss gedanklich schon einmal mit seinem Leben ab. Im nächsten Moment warf ihn etwas zu Boden, ließ ihn erstickt aufkeuchen, als er auf den Boden prallte! Gewaltsam wurde er auf die Erde gedrückt mit einem derart schweren Gewicht auf sich, dass er selbst mit einem Stemmeisen nicht hätte aufstehen können. Er wand sich wie eine Schlange, schlug um sich, versuchte sich irgendwie auf den Rücken zu drehen, um mit mehr Kraft um sich schlagen zu können, doch der Fremde, dessen Name ihn in absolute Ratlosigkeit versetzte, kam ihm zuvor. Mit einer großen Hand, als Pranke konnte man sie schon eher bezeichnen, packte man ihn grob an der Schulter und warf ihn auf den Rücken, wo er sofort wieder mit einem gewaltsamen Gewicht zurückgepresst wurde, ohne auch nur den kleinsten Hauch einer Chance zu sehen, durch eine Lücke in der Verteidigung seines Gegners verduften zu können. Obwohl er zappelte wie ein Aal, nicht einsah überhaupt ein wenig still zu halten, schließlich war er es, der gerade überfallen wurde, wurden seine Hände in einer großen gepackt und bestimmend über seinen Kopf gedrückt, dass er sich nur noch mit seinen Beinen verteidigen konnte, da sie die einzigen freien Gliedmaßen waren, aber durch das Gewicht von dem Körper auf seiner Hüfte wurde auch diese Hoffnung gnadenlos zerstört. Neville keuchte, ihm war heiß und kalt zu gleich, heiß durch die Anstrengung des Sprinters, kalt da er noch immer Angst gegenüber diesem Wesen empfand, welches ihn durch einen Schlag seiner Stärke hätte umbringen können. Darum schloss er ängstlich die Augen, versuchte sich innerlich auf das zu wappnen, was vor ihm lag: der Tod. Er hatte hier einen Todesser über sich knien, einer von Voldemorts Lakeien, die auch seine Eltern oder zumindest deren geistliche Gesundheit auf dem Gewissen hatten. Eins, Zwei, Drei… …Zwanzig, Einundzwanzig… Wieso dauerte das verdammt nochmal so lange einen umzubringen?! Schließlich war er nur ein Jugendlicher, ihn umzubringen sollte nicht schwer sein. Eine warme Hand bettete sich an seine Wange, glitt sanft an ihr herunter zum Kinn, welches bestimmender umfasst angehoben wurde, ehe sich etwas seltsam Weiches auf seine Lippen legte mit einem Druck, der beinahe schmerzte, dem er sich nicht zu entziehen vermochte. Überrascht, beinahe ungläubig riss er seine Augen auf, begegnete dem zufriedenen, selbstgefälligen Blick des Mannes, dem er das erste Mal in seinem ganzen Leben begegnete, während dieser frech mit seiner Zunge über seine Kusspolster strich, die er verbissen zusammengepresst hielt, nicht bereit nachzugeben. Sein Blut kochte, es schien Lava anstatt rote Blutkörperchen hindurch zu fließen. Innerlich knurrte er über diese doch Recht grobe Behandlung auf, bäumte sich mit aller Kraft auf, um sich irgendwie aus dem gewaltsamen Griff zu lösen, aber es war vergebens! Die andere freie Hand des Mannes über ihm schlich sich auf seinen Bauch, presste ihn härter wieder zurück auf die Erde, dabei bohrte sich ein kleines Steinchen derart fies in seinen Rücken, dass er vor Schmerz leise aufstöhnte und es im nächsten Moment auf der Stelle bereute! Leicht hatte er seinen Mund geöffnet, was die fremde Zunge direkt nutzte, um in seinen Mundraum einzudringen, was Neville erschrocken nach Luft schnappen ließ. Wie konnte der Kerl es bloß wagen?! Die Wut des Jugendlichen steigerte sich immer mehr. Ich meine Hallo?! Er hatte noch keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet und verdammt noch mal, er wurde gerade seines ersten Kusses beraubt, der alles nur nicht so laufen sollte! Gierig wurde die andere Zunge weiter in seine Mundhöhle geschoben, fuhr seine Zahnreihen entlang, bis sie ihrem Gegenpart begegnete, sich an sie drängte, durch Zungenschläge die andere zum Mitmachen animierten wollte, diese Forderung bei dem Teenager allerdings auf hohle Ohren traf. Und dann traf Neville für sich eine Entscheidung: Er war ein Zauberer, er konnte sich im Gegensatz zu Muggeln gegen einen Angreifer wehren! Und als ein, vielleicht unbeabsichtigt, obwohl er das gerade selbst einem Kind mit großen Unschuldsaugen nicht abgekauft hätte, Hüftstoß kam, der diese gewisse Bewegung nachahmte, die sich nicht nur gegen seine Körpermitte presste, sondern eine Reihe verwirrender, heißer Gefühle in ihm auslöste, die direkt in den Süden zu wandern schienen. Mit aller Kraft biss er dem Mann auf die Lippen! Mit einem unterdrückten jiffelnden Laut entzog sich ihm die Zunge, wurde zum Teil aus eisigen wie auch verlangenden Augen angesehen, in denen ein Feuer zu brennen schien, dem er weder stand halten konnte, noch wollte. Für heute hatte er die Nase gestrichen voll und wollte nur noch in sein kleines Gästezimmer im Hotel, um sich für den Rest des Lebens dort zu verschanzen! Schwer atmend blickte er den anderen aus zusammengekniffenen Augen an. Blut ran dem Mann über das Kinn, bis es sich zu einem Tropfen formte und auf seine Wange tropfte, an ihr herunterglitt, um ihn zu kitzeln. Feiner als sonst schlich sich der Blutgeruch in seine Nase, wollte ihn erschlagen, als hätte direkt vor ihm ein Blutmassaker stattgefunden! Irritiert über diese Erkenntnis runzelte er die Stirn. Was war denn nun verkehrt?! Er wollte zum Sprechen ansetzen, als aus weiter Ferne eine Stimme zu ihnen herüberscholl, die er sehr gut aus der Schule kannte. „Ich dachte Neville wollte uns abholen, sonst kommt er doch auch nie zu spät, wirklich merkwürdig. Wollen wir sonst schon einmal zum Strandhaus vorgehen? Vielleicht hat er einfach die Zeit vergessen und hastet schon hierher.“ Mehrere Stimmen erklangen gemeinsam, bestätigten keine andere Meinung als Harry Potters, die Neville unter tausend anderen wieder erkannt hätte, doch bis seine Freunde hier waren, konnte es noch fünf Minuten dauern und genau diese fünf Minuten könnten ihm das Leben kosten, wenn er dem gefährlichen Mann einzuschätzen vermochte, der sich mittlerweile mit einem gefährlichen, raubtierhaften Lächeln zu ihm runter beugte, bis sich ihre Nasen berührten. Und dann rümpfte er angewidert die Nase, als hätte er etwas stinkendes gerochen, das ihm absolut gar nicht bekommen wollte, bis er zu Knurren anfing, so tief bedrohlich, dass Neville ein Schauer kalter Gänsehaut über den Rücken fuhr und ihn bei der nächsten Berührung zusammenfahren ließ, als hätte man ihn mit einer Peitsche geschlagen. Heißer Atem strich über seine Wangen, als der Fremde wieder mit seiner Baritonstimme sprach, die wohl jedem die Beine hätte weich werden lassen, ihm seine eigenen Reaktionen unbegreiflich werden ließ, da er sich einerseits vor diesem Geschöpf fürchtete wie nie in seinem Leben zuvor, andererseits aber auf ihn reagierte, als hätte er endlich einen beständigen Teil seines Lebens gefunden, den er nie mehr loslassen wollte. „Du bist jung, unerfahren…“, ein tiefer Atemzug an seinen Wangenknochen, als würde der andere seinen Geruch aufsaugen, um ihn nie wieder zu vergessen. „Aber du wirst wachsen, gedeien, reifen…“, ein kurzer Kuss auf seine Lippen gehaucht, denen er sich nicht entziehen konnte. „Und dann werde ich da sein, um dir alles zu zeigen, alles näher zu bringen, was du wissen musst, um in meiner Gegenwart zu bestehen…“, schnurrte er schon fast entzückt, während er tatsächlich Nevilles Handgelenke über dessen Kopf losließ, sodass das Blut durch diese wieder regelmäßig zirkulieren konnte. Eigentlich hätte der Schüler den Todesser jetzt von sich befördern können, aber eine innere Stimme hinderte ihn daran. Von irgendwoher wusste er zu einhundert Prozent, dass dieser Todesser, dieses magische Wesen ihm nichts tun würde, nichts ernsthaftes zu mindestens, obwohl er mühelos die Kraft dazu gehabt hätte seinen Körper in Stücke zu zerfetzen. Sein Sichtfeld begann vor ihm zu verschwimmen, wurde eingelullt von dieser wirklich sehr angenehmen Stimme, die einen Punkt in seiner Seele zu berühren schien, den er bis dahin noch nie bemerkt hatte. „Um selbst in SEINER Gegenwart zu bestehen, damit wir endlich eins sein können, so wie es schon vor langer Zeit hätte sein sollen.“ Bei Merlin, der Schüler war seelisch dabei geteilt zu werden! Er fühlte sich zerrissen, in alle Richtungen gleichzeitig gezogen, gespannt, geweitet, bis er irgendwann nachgeben würde. Stechende Kopfschmerzen bahnten sich ihren Weg durch sein Hirn, schienen alles nieder zu metzeln wollen, was er gerade indirekt erfahren hatte. Ihm wurde noch schwummriger, schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, sodass er sie bereits schloss, um mit aller ihm noch zur Verfügung stehenden Macht das Bewusstsein zu behalten, um nicht ohnmächtig in sich zusammenzusacken, seine Deckung nicht zu vernachlässigen, die Schranken fallen zu lassen, die er mühsam fremden Personen gegenüber aufgebaut hatte. Doch er verlor den Kampf um Haaresbreite und musste selbst hilflos dabei zusehen, wie er in den Armen des ihm unbekannten Mannes zusammensackte, alle Kraft aus seinen Gliedern wich, er beruhigend gehalten wurde und sich sicher fühlte, obwohl er genau das nicht tun sollte! Wie von weiter Ferne hörte er eine panische Stimme an sein Ohr dringen, die sich verdächtig nach seinem Freund Harry anhörte, ehe der laute Ruf eines „Stupers“ ihn erreichte, ein unerfreuliches Knurren über ihm ertönte, bis das Gewicht auf seinen Hüften plötzlich nachließ. * * * Harry hatte es doch gewusst, geahnt, gespürt! Schon als sie am Bahnhof angekommen waren, sich von Tonks verabschiedet hatten, die zurück zum Grimmauldplatz appariert war, und Neville nicht vorgefunden hatten, wusste er, dass etwas nicht in Ordnung war. War Neville ein tollpatschiger, übervorsichtiger Schüler in Hogwarts, so konnte man sich in der Freizeit und allgemein 100%ig verlassen, deshalb stellten sich bei ihm sämtliche Härchen im Nacken auf und seine Alarmglocken schrillten innerlich derart laut aus, dass nicht die Notstufe rot angesagt war, sondern dunkelrot! Seine Vermutung hatte sich in eine eisigkalte, glasklare Gegenwertigkeit verwandelt, als sie, noch ruhig, die Treppen erklommen, die aus dem Bahnhof hinausführten, die Koffer im festen, mühsamen Griff hinter sich herziehend. Die Sommerferien waren offiziell noch nicht einmal vorbei und was fanden sie vor, außer Dünen, Sand und einzelnen Grasbüscheln, die für einen strandnahen Wohnbesitz normal waren? Einen großen, stämmigen, mit kräftigen Muskeln bepackten Mann, der sich auf die Hüfte ihres Freundes gesetzt hatte, dem nicht nur ein Blutstropfen über die Wange gelaufen war, als wäre das nicht schon genug, nein, Neville war allen Anschein nach ohnmächtig! Zumindest unterstrich dies seine unnatürliche Blässe, die Regungslosigkeit seines Körpers…Und da brannten ihm sämtliche Sicherungen durch! Automatisch zog er seinen Zauberstab aus seiner Hosentasche, brüllte Nevilles Namen und schoss einen Stupor Maximum ab, der nicht nur den Feind von seinem Freund befördert hatte, sondern den Feind auch getötet hätte, hätte dieser nicht schnell genug reagiert und wäre über den bewusstlosen Jungen dissapiert, sodass der Zauber haarscharf über den Schüler wegflog und in der Nähe einschlug, dass die Erde leicht bebte. * * * Harrys Magie war in Aufruhr, zitterte, knisterte magisch um ihn herum, ließ leichte Steine in der Luft umher wirbeln. Dies alles war innerhalb weniger Sekunden passiert, aber auch nicht unentdeckt geblieben. Im Strandhaus der Malfoys waren zwei Personen sichtlich zusammengezuckt, als sie die Magie des Lebens ihres Gefährten spürten. Verlangend strich der blondhaarige Aristokrat seinem schwarzhaarigen Lebensgefährten über das geschwungene Mal ihrer Bindung, welches sich um ihre Handgelenke schlängelte, während er sich lustvoll auf dem Schoss seines Mannes bewegte, dem ein stöhnender Laut entwich. „Er ist stark.“, wisperte Lucius an dem Ohr von Severus, biss leicht hinein, um wenigstens etwas Druck in seinen Lenden abzubauen, ausgelöst durch die elektrisierende Magie seines noch jungen, ungezügelten Gefährten, der sehr wütend zu sein schien, dass selbst sie es durch ihre Seele fühlen konnten, obwohl noch keine richtige Bindung bestand. „Aber noch unerfahren wie die anderen. Sie haben noch viel zu lernen, wenn sie hinter das Geheimnis ihrer Existenz kommen wollen!“, knurrte Snape, fasste unter Lucius Hintern, um ihn näher an sich zu pressen. Selbst durch seinen langen, dicken Gehrock spürte er die Hitze von Luc, die auch ihn zu versengen drohte. Oh er wollte so gerne ihren letzten Gefährten, dass Bindeglied der Triade zu sich holen, aber es war noch zu früh, in seinem jetzigen Zustand würde der junge Potter sie eher ins nächste Jahrhundert hexen, als ihre Bindung zu vervollständigen! Aber sie hatten noch Zeit, noch mussten sie nicht Zwangshaft eingreifen, um ihre Gefährten auf die richtige Spur zu locken, ein paar Stupser hierhin, ein paar Inszenierungen da, die wunderbar funktionierten und sie würden selbst hinter das Geheimnis kommen. Bis dahin mussten Luc und er alleine durchhalten und er betete, hoffte dafür, dass sie diesen Vorsatz auch nicht brachen, obwohl ihr Gefährte in einer Woche täglich in ihrem Unterricht rumschlawenzeln würde und zudem endlich volljährig war, also sein Wesen bald erwachen würde, außerdem mussten sich die anderen auch in Beherrschung üben! Doch das hatte Zeit, jetzt galt es erst einmal den Wutausbruch ihres letzten Bindungspartners auszuhalten, bevor sie noch einen Hormonenstau bekamen! * * * „Harry, hör auf!“, keuchte Hermine erschrocken, in der Sorge, dass er ihnen womöglich unabsichtlich einen Zauber in diesem Zustand auf den Hals hexte und wollte ihm seinen Zauberstab aus der Hand schlagen, damit er wenigstens etwas an Kontrolle verlor, die Zauber unkoordinierter verteilen konnte, anstatt sie gebündelt auf eine Person zu richten, zischte aber schmerzerfüllt auf, als ein Stromschlag durch ihren Körper jagte, als sie den Zauberstab für ein Mädchen beinahe brutal aus der Schussbahn feuerte. Remus wusste, was dieses Schauspiel bedeutete und ihn schauderte es innerlich, denn wenn er es mit dem bloßen Auge erkannt hatte, würde Fenrir in Malfoy Manor dem Zaubereiminister imaginär den Hals umdrehen. Derjenige, der diesen Wutausbruch ertragen musste, tat ihm jetzt schon leid! Aber es war an der Zeit einzugreifen, bevor noch einer der Schüler ernsthaft zu Schaden kam und dies funktionierte leider nur mit einem extremen Schlafzauber auf Harry, der daraufhin auch sofort zusammensackte, aber von Ron aufgefangen wurde, bevor er völlig zu Boden gleiten konnte. Tobte einen Moment noch die unkontrollierte Magie umher, war sie im nächsten verflogen, als hätte es sie nie gegeben. Mit äußerlich ruhiger Miene, da es jetzt galt die Kinder zu beruhigen und Neville und Harry zu einem Heiler zu bringen, am besten noch Godric, der sowieso mit Salazar zum Hotel kommen wollte, fasste er Neville unter Rücken und Beine und hob ihn hoch, musste sich innerlich mehr als nur zusammenreißen, sich irgendetwas anmerken zu lassen. Dieses prickelnde Gefühl, welches durch seinen Körper schoss, hatte er sich immer vorgestellt, gewünscht, aber die Wirklichkeit war wie ein Glas Korn mit einem Schlag ins Gesicht gewesen: um Welten besser! Am liebsten hätte er sich wie Fenrir auf diesen Jungen gestürzt, ihn sich spüren lassen, auf den Boden zurück gedrückt, genommen, bis er nur noch seinen Namen stöhnen konnte und anschließend seine Zähne in diesen schlanken Hals vergraben, ihn als seinen Gefährten gekennzeichnet, sodass niemand ihn ihm wieder wegnehmen konnte, aber leider ging das momentan alles andere als leicht. Nicht nur, dass dieser zierliche Schüler bewusstlos in seinen starken Armen baumelte, es gab auch noch eine ziemlich aufgeschreckte Herde Jugendlicher zu beruhigen, die sich gerade so noch auf den Beinen halten konnte, anstatt gleich Streichholz zu spielen. Gedanklich schickte er seinem Gefährten ein „Danke“. Der Plan hatte besser funktioniert, als sie selbst es sich erhofft hatten, auch wenn er es nun so darstellen musste, als wäre alles in die Hose gegangen, schließlich wusste man nie, wo man sich sicher unterhalten konnte und wo doch noch vielleicht Wanzen heimlich vom Ministerium eingebaut waren, und nun stand den anderen nichts mehr im Weg selbst ihre Gefährten kennenzulernen, auf die sie schon so lange hatten verzichten müssen, wie er selbst. Ron hatte sich bereits daran gemacht seinen besten Freund Harry Potter Huckepack zu tragen, als Remus sich an die Jugendlichen wandte. „Hermine, zaubere bitte das Gepäck klein, dies ist eine offizielle Übung deiner magischen Zauberkräfte, aufgegeben von deinem neuen Verteidigungslehrer Remus Lupin. Dann werden wir wie geplant zum Strandhaus von Nevilles Großmutter Nanette gehen und von dort aus sowohl den Orden, als auch einen Heiler informieren, der sich die beiden mit dir inbegriffen anschauen soll. Also beruhigt euch, es ist alles wieder in Ordnung und ihr seid in Sicherheit.“, sprach Remus beruhigend auf die Jugendlichen ein, die ihn zum Teil bleich und geschockt ansahen, ehe sie zaghaft nickten und seinen Anweisungen folgten. Leise seufzte Remus. Jetzt fingen die Probleme erst richtig an! * * * Kapitel Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)