Moon and the Memories von Kiru (Wer verwaltet seinen Nachlass - seine Lover? Seine Freunde? Oder alle zusammen?) ================================================================================ Watch your Step --------------- Kapiteltitel: Lied von Bugy Craxone Wörterzahl: 5.145 Beta'd: dieses Kapitel mit besonders viel Ausdauer und Geduld von (jetzt ratet mal! xD) Rating: hard PG/light R |-|=|-| „Da wären wir“, verkündete Kamijo und hielt seinen Wagen vor einem sehr großen Gebäude an. „Ach du meine Güte, und hier arbeitet er?“, bemerkte Kaya beeindruckt. „Ich glaube, er hat heute nur ein Photoshooting“, korrigierte Juka leise von der Rückbank des Autos. „Er meinte, wir sollten hier auf ihn warten“, fügte Kamijo hinzu, tauschte anschließend einen Blick mit Kaya und dann noch mit Juka. „Okay, wer kommt mit?“ Keine zwei Minuten später standen sie am Schalter der Rezeption und warteten geduldig, dass die Empfangsdame ihr Telefongespräch beendete. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte sie, nachdem sie aufgelegt hatte, freundlich und schenkte den Dreien ein Lächeln. Kamijo ging blitzschnell mögliche Lügen in seinem Kopf durch. Behauptete er, sie seien ebenfalls Models, dann müssten sie sich ausweisen, sagten sie die Wahrheit, würden sie wahrscheinlich nicht durchgelassen werden. „Ihnen auch einen guten Tag“, plapperte Kaya mitten in Kamijos Gedanken hinein. „Wir möchten gerne zu Hakuei, dem Sänger. Er hat heute ein Photoshooting hier, wissen Sie zufällig, wo genau?“ „Einen Augenblick bitte“, gab die Frau, weiterhin lächelnd zurück, warf einen Blick auf ihren Bildschirm und wandte sich erneut an Kaya. „Dritter Stock, den Gang rechts hinunter, dann laufen Sie direkt darauf zu. Es ist gleich zuende, aber wenn Sie Glück haben, erwischen Sie ihn noch.“ „Vielen Dank!“ Kaya schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln und begann, in Richtung Aufzug zu stöckeln. Kamijo und Juka starrten ihm kurz hinterher, sahen sich an und folgten dem Rothaarigen schnell. „Was war das denn?“, wollte der Schauspieler leise wissen. „Das war sehr freundlich, fand ich!“, gab Kaya zufrieden zurück und betrat den Aufzug, drückte auf den Knopf für den dritten Stock. Dort angekommen, gingen sie in die angegebene Richtung, wurden allerdings kurz darauf bereits von einem Sicherheitsmensch aufgehalten. „Tut mir leid, kein Zutritt“, sagte er mit einer Miene, die deutlich zeigte, dass es ihm nicht leid tat. „Wir würden gerne zu Hakuei“, versuchte Kaya es erneut höflich. „Wie gesagt, Sie haben hier keinen Zutritt.“ „Fragen Sie ihn, ob er uns kennt, wir sind Kaya, Juka und Kamijo“, mischte sich der Braunhaarige nun ein. „Und wenn er uns kennt, dann müssen Sie uns durchlassen. Einverstanden?“ „Darf ich mal bitte Ihre Ausweise sehen?“ Die drei taten wie geheißen. „Gut. Einen Moment bitte.“ Der Mann ging den Gang hinab und verschwand um die Ecke. „Wir könnten einfach hinterher gehen“, schlug Kaya vor. „Nein, das wäre kontraproduktiv“, widersprach Kamijo ihm kopfschüttelnd. „Dann würden wir Hausverbot bekommen.“ Sie warteten kurz, bis der Mann wieder auftauchte und ihnen zuwinkte. Sie machten sich auf den Weg, bogen um eine Ecke und blieben gleichzeitig stehen. Nicht nur, dass die vielen Menschen, die herum liefen und die gesamte Technik sie einschüchterte, es war vor allem der Mann, der in der Mitte von allem stand und SEHR... eindrucksvoll aussah. Er hatte die Haare hochgesteckt bekommen, trug eine getönte Sonnenbrille, eine pinke Federboa, große schwarze Lederstiefel, eine Jeans und ein ärmelloses schwarz-weiß-rotes Shirt. Er sah extrem anders aus als der Hakuei, den die drei kennen gelernt hatten. Er wirkte... unnahbarer, kühler, attraktiver, imposanter. Das war der Moment, in dem Kamijo beschloss, dass er ihn haben wollte. Trotz allem wollte er ihn haben, auch, wenn er wusste, dass das unmöglich sein würde. Er konnte sich weder von diesem Anblick losreißen noch verstand er, woher dieses Gefühl der Verbundenheit mit einem Mal kam. Vielleicht daher, dass er einmal Bilder von sich selbst in Zeitschriften gesehen und gewusst hatte, dass er auf der Bühne ein anderer Mensch war. Mit Hakuei war es ähnlich. Sie hatten zwei Leben, ein privates und eins in der Öffentlichkeit. Nur sie wussten, was es hieß, zwischen seinen Leben zu wechseln. Er wollte seine Gedanken mit Hakuei teilen, wollte wissen, wie er darüber dachte. In dem Moment sah er zu ihnen herüber, hob die Augenbrauen und schnitt kurz eine Grimasse. Kaya kicherte leise und winkte ihm zu, woraufhin er lediglich mit den Augen rollte und sich wieder auf seinen Job konzentrierte. Keine Viertelstunde später stand Hakuei vor ihnen, nun abgeschminkt und umgezogen, und hatte nichts von seiner Ausstrahlung verloren. „Ich hab euch doch gebeten, draußen zu warten!“ „Aber warum denn?“, fragte Kaya und strahlte ihn begeistert an. „Du sahst doch toll aus! Außerdem hat man uns sowieso durchgelassen.“ „Können wir gleich losfahren?“, überging Hakuei die Kommentare des anderen und sah Kamijo halb fragend, halb bittend an. Der nickte. „Natürlich.“ Auf dem Weg nach draußen stieß er Juka leicht in die Rippen. „Was ist heute mit dir los? Du bist so ruhig.“ „Ich weiß nicht... ich fühl mich nur nicht so besonders.“ Der Angesprochene verzog das Gesicht. „Weiß noch nicht mal, woran’s liegt.“ „Wird schon.“ Der Braunhaarige klopfte ihm auf die Schulter. „So, und jetzt?“, fragte Kamijo. Es war eine ziemlich große Enttäuschung gewesen. Er hatte sie zu der Adresse von Lays Zettel gefahren und da standen sie nun. Es war ein Mehrfamilienhaus, etwa fünf Stockwerke hoch, aus grauem langweiligem Beton. Und mehr nicht. „Vielleicht sollten wir anklingeln“, schlug Kaya vor. „Und wo?“ „Vielleicht erklärt sich das von selbst, wie in den Filmen!“ „Meinst du, da gibt es jemanden, der ‚böse’ heißt oder ‚ich habe Lay getötet’, oder wie?“, gab Kamijo sarkastisch zurück. „Vielleicht sollten wir auch einfach nur warten“, mischte Hakuei sich vom Beifahrersitz ein. „Und worauf? Auf den heiligen Geist?“ Alle schauten den Schauspieler unamüsiert an. „Sei nicht so ungeduldig“, murmelte Hakuei. „Ich weiß nur nicht, worauf ihr hier jetzt wartet! Hier ist NICHTS, am Besten wäre wirklich, wenn wir anschellen und überall nachfragen, ob jemand Lay kennt, das wäre zumindest irgendetwas Intelligentes!“, verteidigte Kamijo sich aufgebracht. „Und außer dieser Adresse stand nichts auf dem Zettel?“ Hakuei kramte ihn hervor und betrachtete das Papier eindringlich. „Moment...“ Er faltete es einmal in die eine Richtung und dann noch in die andere Richtung quer und versuchte dann, an diesen Knickstellen entlang etwas zu lesen. „Nein, nichts.“ „Warum hat er wohl quadratförmiges Papier genommen?“, überlegte Kaya laut. „Damit jemand Origami damit macht“, gab Kamijo entnervt zurück. „Kommt jemand mit, ich klingel mich jetzt durch.“ Er bekam keine Reaktion. „Findest du es nicht ein bisschen riskant?“, merkte Kaya irgendwann an. „Immerhin kann hier jemand wohnen, der Lay vielleicht auf dem Gewissen hat.“ „’Kann’, ‚vielleicht’ – das juckt mich nicht! Ich will auf jeden Fall nicht untätig hier herumsitzen, während sein Mörder da gerade Tee trinkt!“ Kamijo machte Anstalten aufzustehen, da bemerkten sie eine Bewegung im Hauseingang. Eine ältere Frau verließ das Haus, prüfte, ob sie die Tür richtig geschlossen hatte, schaute sich um und ging dann langsam in eine Richtung davon. Als der Braunhaarige merkte, dass die anderen den Atem angehalten hatten, musste er lachen. „Oh mein Gott, wie gefährlich! Sie könnte mich mit einem Regenschirm erschlagen!“ „Das ist nicht lustig, Kamijo“, sagte Kaya leise, verletzt klingend. „Wisst ihr, was richtig lustig ist?“, fuhr der Schauspieler merklich amüsiert fort. „IHR seid lustig. Ihr findet einen Zettel, den Lay geschrieben hat, während er wahrscheinlich eine seiner dunkleren Phasen hatte – die wir alle kennen, setze ich mal voraus – und haltet ihn für bare Münze. Dann glaubt ihr, dass er euch schnurstracks zu seinem Mörder führt und DANN wollt ihr nicht einmal irgendetwas unternehmen! Was habt ihr denn geglaubt? Dass die Adresse einer kleinen Doppelhaushälfte gehört, darin ein unheimlich aussehender Mann wohnt und ihr ihn in einer glorreichen Aktion verhaften und der Polizei übergeben könnt? Wie stellt ihr euch das vor?“ „Kamijo“, murmelte Hakuei in einem Ton, der durchaus als Warnung verstanden werden konnte. „Mal ganz ehrlich – ihr wollt doch gerade nur deshalb Sherlock Holmes spielen, weil ihr nicht akzeptieren könnt, dass er tot ist, nicht wahr? Weil ihr meint, dass wenn ihr seinen Mörder findet, ihr ihn rächen könnt und die Welt wieder in Ordnung ist. Wie stellt ihr euch DAS vor? Ich gebe zu, am Anfang hab ich mich von euch mitreißen lassen, aber wenn man es mal realistisch betrachtet, dann ist es doch kompletter Schwachsinn!“ „Bist du fertig?“, wollte Hakuei ernst wissen. „Noch nicht“, entgegnete Kamijo und wollte bereits weitersprechen, wurde allerdings von seinem Nebenmann unterbrochen. „Ich weiß nicht, warum DU hier mitmachst, aber ich persönlich will keine Rache, ich will Gerechtigkeit. Ich halte das, was Lay geschrieben hat, nicht für völlig aus den Fingern gesogenes Zeug, ich nehme ihn nämlich auch nach seinem Tod noch ernst. Ich weiß auch nicht, wie du das siehst, aber ich habe bereits akzeptiert, dass er nicht mehr unter uns weilt. Er ist gestorben, die Frage, die ich mich nur stelle, ist: Wie? Wenn die Möglichkeit besteht, dass er nicht selbstverschuldet oder durch ein Reh gestorben ist, dann will ich ihr auch so lange nachgehen, bis ich sie entweder bestätigen oder ausschließen kann, und da die Polizei keine großen Anstrengungen gezeigt hat, seinen Tod weiterhin zu untersuchen, finde ich, hat Lay es einfach verdient, dass wir uns darum kümmern. Wir haben bereits alle deutlich mitbekommen, dass du etwas Besseres bist als wir, Kamijo, und bis jetzt habe ich es mir schweigend angehört. Aber jetzt reicht es. Wenn du dich über uns stellen willst, nur, weil du nicht daran glaubst, dass Lay wahrscheinlich begründete Ängste niederschreiben und uns einen passenden Tipp geben würde, bitte, niemand hindert dich, du kannst dich gerne jederzeit in dein eigenes Leben zurückziehen. Aber überleg dir nur noch eins: Wir mögen ziemlich unterschiedlich sein, unterschiedlich aussehen, unterschiedlich unser Geld verdienen, unterschiedlich denken, aber wir haben eins gemeinsam. Wir alle haben Lay gekannt, und wir haben ihn auch gemocht. Wenn du es mit deinem Gewissen ausmachen kannst, dann bin ich der Letzte, der dich hindern wird, jetzt einfach nach Hause zu fahren.“ Einen Augenblick starrte Kamijo den Typen auf seinem Beifahrersitz an und erinnerte sich urplötzlich wieder daran, weshalb ihm der andere auf der Beerdigung so unsympathisch gewesen war. Er hatte so eine belehrende und besserwisserische Art. „Versuchst du gerade, mir ein schlechtes Gewissen zu machen? Tut mir leid, das funktioniert bei mir nicht! Darf ich dir wenigstens noch eine Frage stellen? Warum will denn dann keiner mit mir kommen und schauen, ob sein Mörder nicht doch in diesem Haus hier wohnt?“ „Also ich möchte nicht mitkommen, weil es mir zu unsicher ist“, warf Kaya schnell ein. Kamijos Blick bekam etwas Triumphales, während er Hakuei überlegen anlächelte. „Wenn es dir doch so wichtig ist, Lays ‚Mörder’ zu finden – wobei wir wahrscheinlich niemals erfahren werden, ob es ihn überhaupt gibt –, warum unternimmst du dann keine Anstrengungen, nach ihm zu suchen?“ „Hört auf zu streiten“, flüsterte Juka hinter dem Braunhaarigen, kraftlos klingend. „Weil ich nicht glaube, dass wir ihn so finden werden, weil ich der Ansicht bin, dass wir etwas übersehen haben“, gab Hakuei ruhig zurück. „Er würde uns nicht nur eine Adresse geben, wir müssen nach irgendeinem weiteren Hinweis suchen.“ „Das heißt, wir sitzen jetzt hier und warten auf ein WUNDER?“, entgegnete Kamijo gereizt. „Aber DU musst es ja wissen, schließlich warst du ja sein bester Freund!“ „Hört auf!“, wiederholte Juka, dieses Mal etwas lauter. „Was soll das heißen?“, erwiderte der Sänger kühl. „Bist du gerade neidisch oder eifersüchtig?“ „Worauf sollte ICH denn neidisch sein?“, gab Kamijo zurück. Daraufhin schnallte Juka sich wortlos ab, stieg aus dem Auto, knallte die Tür hinter sich zu und ging den Bürgersteig entlang. Kamijo und Hakuei schauten sich an. „Also da geh ICH nicht hinterher“, stellte der Braunhaarige von vorneherein klar. Der Sänger sah ihn noch einmal verärgert an, ehe auch er das Auto verließ, hinter Juka her ging, ihn an der Schulter festhielt und auf ihn einredete. Halb wünschte der Schauspieler sich, er wäre an Hakueis Stelle gegangen, denn jetzt breitete sich eine eisige Stille in seinem Auto aus. Kaya, der hinter dem Beifahrersitz saß, schaute mit zusammengepressten Lippen aus dem Fenster und vermied es tunlichst, den anderen anzusehen. Kamijo dachte über das nach, was er Hakuei an den Kopf geworfen hatte. Er hatte es so gemeint, eigentlich, nur vielleicht hatte er sich ein wenig zu... offensiv ausgedrückt. Er war auch etwas laut geworden, aber er hatte ihn nicht angeschrien und er hatte ihn nicht beleidigt. Wenn er es sich so überlegte, war Hakuei sogar sachlicher geblieben als er selbst, und trotzdem erwartete er eine Entschuldigung von ihm. Wie musste Hakuei dann erst denken? Wahrscheinlich wollte er, dass Kamijo auf Knien vor ihm um Verziehung flehte. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Hakueis eine Hand lag noch immer auf Jukas Schulter, die beiden waren einander zugewandt, der Blonde schien sich Tränen wegzuwischen und gleichzeitig versuchen zu reden. Kamijo fragte sich, warum er nicht wie Hakuei sein konnte. Sich einfach mal um andere Leute kümmern, ohne dafür etwas zurück zu verlangen, einfach mal GUT sein. Irgendwie schaffte er es nicht. Er hatte es einige Male probiert, und die Betreffenden hatten ihn ausgenutzt, und seitdem lebte er mehr nach dem Motto ‚Angriff ist die beste Verteidigung’ als ‚liebe deinen Nächsten’. Gerade, als er irgendetwas sagen wollte, um das bedrückende Schweigen zu brechen, wobei er dabei bestimmt keine Antwort von Kaya bekommen hätte, klingelte sein Handy. Kamijo schaute auf sein Display und musste grinsen. „Ja, Schätzchen?“, schnurrte er, nachdem er den Anruf angenommen hatte. „Hallo, Süßer“, kam ein ähnliches Schnurren zurück. „Bist du gerade beschäftigt? Störe ich dich bei irgendetwas, Schnuffel?“ Schnuffel – das musste er sich merken. Sein Grinsen wurde breiter. „Aber gewiss nicht, für dich hab ich doch immer Zeit, Bärchen. Was gibt’s?“ „Hast du dir schon den Artikel von Theater Japan durchgelesen, Hasipupsi?“ Mit einem Mal saß der Braunhaarige aufrecht. Nicht wegen des Spitznamens, wobei das schon Grund genug gewesen wäre, sondern bei der Erwähnung der renommierten, überall bekannten und überaus wichtigen Theaterzeitschrift – man konnte sogar sagen DER Theaterzeitschrift überhaupt. „Lesenswert?“, fragte er knapp und bemerkte dann, dass er etwas vergessen hatte. „Mäuschen?“ „Mehr als das, Amore. Darf ich zitieren?“ „Nein!“ Kamijo schnitt eine Grimasse. „Doch!“ Er rutschte unzufrieden auf seinem Sitz herum. „Ich weiß nicht, Pantoffeltierchen. Eigentlich will ich’s selbst lesen. Aber eigentlich auch nicht. Ich hab Angst. Lies vor, Wattewölkchen.“ „Anführungsstriche unten. Eckige Klammer auf, Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen, eckige Klammer zu. Und jetzt kommt’s: Bei dieser Inszenierung glänzt besonders der Hauptdarsteller Kamijo Yuuji, der wie geschaffen für die Rolle eines tragischen Helden scheint und die Zuschauer zum Mitfiebern anregt. Ein wahrer Augenschmaus. Anführungsstriche oben. Wie ist das, Na-“ Wie auch immer sein Anrufer ihn genannt hatte, Kamijo bekam es nicht mehr mit, da er die Arme so weit es ging in seinem Auto ausstreckte und wirkte, als würde er einen Orgasmus bekommen. „Oh mein Gott! YES! Jaaaa! Ich hab’s!! Yes, yes, yes!!!“ Mit einem leisen Stöhnen hielt er sich das Handy wieder ans Ohr. „Ich kann nicht mehr! Oh mein Gott, ist das geil! Lies noch mal, Knackarsch! Und dann noch mal!“ Der andere tat wie geheißen, mit hörbarer Belustigung in der Stimme. Währenddessen murmelte Kamijo immer wieder ‚YES!’, stöhnte leise genussvoll auf oder räkelte sich auf seinem Sitz. „Ich lass mir das eintätowieren!“, verkündete der Braunhaarige etwas außer Atem, als sein Kollege fertig war, und störte sich auch nicht daran, dass Hakuei und Juka wieder einstiegen. „Woah. Jetzt kann ich nicht mehr. Danke, du geiles Gummibärchen. Dafür würd ich fast mit dir ’ne Nummer in der Requisite schieben, ehrlich.“ „Tut gut zu wissen, Teddy. Mehr wollte ich auch gar nicht, ich hab schon gehofft, dass du’s noch nicht gelesen hattest, damit ich deine Reaktion live miterleben kann.“ „Du bist so versaut, du kleines Miststück“, gurrte Kamijo zufrieden. „Wir sehen uns morgen, dann kann ich dich abknutschen.“ „Aber gerne doch. Bis dann, du Diva.“ „Küsschen links, Küsschen rechts“, gab er zurück und machte zwei Luftküsse. „Ciao, Baby.“ Er wandte sich mit einem breiten Grinsen an die anderen drei, die ihn ungläubig anstarrten. „Ich hab gute Laune, wer geht mit mir feiern?“, fragte er fröhlich. „Kamijo?“, sagte Hakuei. „Ja?“ Der Angesprochene strahlte ihn an. „Du bist so ein Arschloch.“ „Gut, und jetzt erklär mir mal bitte, warum ich jetzt das Arschloch bin“, verlangte Kamijo zu wissen. Er hatte Kaya und Juka bereits nach Hause gefahren, und saß nur noch mit Hakuei neben sich im Auto. „Weil es dich so offensichtlich nicht interessiert, was um dich herum passiert“, entgegnete Hakuei. „Juka war vollkommen fertig, und das Einzige, was bei DIR irgendwelche Gefühlsregungen hervorruft, sind zwei kleine Sätze aus einem einseitigen Artikel über euer Theaterstück! Du bist vollkommen besessen vom Schauspielern, ist dir das bewusst? Für dich zählt nichts anderes mehr, du hast überhaupt kein Leben! Hast du noch irgendwelche Freunde? Und damit meine ich ECHTE Freunde, Freunde, die gerne bei dir sind, bei denen du gerne bist, denen du alles anvertrauen kannst und es auch tust, denen du zuhörst, die du respektierst und von denen du respektiert wirst! Wahre Freunde macht etwas anderes aus, als sich mit dir zu treffen, Zeit mit dir zu verbringen oder da zu sein, wenn du sie mal ganz nötig hast; viel mehr, das hast du bei Lay gemerkt, nicht wahr? Lay war ein echter Freund für dich, Lay konnte dir alles geben, was du brauchtest. Er war hübsch, er gefiel dir, er ist dir gleich aufgefallen. Er ist witzig, er brachte dich immer zum Lachen, du mochtest es, wenn du ihn ebenfalls lachen sehen konntest. Er war intelligent, er hat dir die Illusion gegeben, wichtig zu sein, nicht wahr? Denn es IST eine Illusion, du bist nicht wichtig, du magst du selbst sein, aber du bist einer unter vielen! Denk mal so: Du bist ein Individuum. Genau wie alle anderen. Du lebst in diesem Jahrhundert, im nächsten bist du schon wieder vergessen, du kannst froh sein, wenn sich Leute nach deinem Tod überhaupt noch an dich erinnern! Und Lay hat dir seinen Körper gegeben, nicht wahr? Und du hast es genossen, du hast geglaubt, er gehöre dir, nur dir allein, und du kannst und willst nicht akzeptieren, dass er dich mit Juka betrogen hat und anders herum. Weißt du, was du bist? Du bist ein arrogantes kleines Stück Scheiße, das überall nach Aufmerksamkeit heischt und sich für etwas Besseres als alle anderen hält! DAS bist du, genau DAS, und nicht mehr!“ Und dann waren sie irgendwie in Kamijos Wohnung, auf seinem Bett, und er wusste nicht, wie sie dorthin gekommen waren, und sie schliefen miteinander, aber es passte nicht, es war alles falsch. Das Ganze kam ihm seltsam vor, es konnte nicht sein. Es war unmöglich. Nein, Hakuei würde niemals... Kamijo wachte dadurch auf, dass er aus dem Bett fiel. Er stützte sich auf eine Hand und hielt sich mit der anderen den Kopf. Ihm tat alles weh, er fühlte sich grauenvoll. Mit letzter Kraft krabbelte er in sein Badezimmer, hängte sich nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen über sein Klo und wusste, dass es ein Scheißtag werden würde. Nachdem er sich dazu hatte aufraffen können zu duschen, räumte er sein Wohnzimmer auf: Er kippte den Aschenbecher aus, warf alle leeren Bierflaschen weg, stellte die halb leere Flasche Wodka in den Kühlschrank und legte alle Kissen an ihren ursprünglichen Platz. Es war bereits nach zwölf, sein Magen knurrte unerbittlich, aber er wusste, dass er nichts essen konnte. Kurzerhand zündete er sich eine Zigarette an und wollte sterben. Er fühlte sich so mies wie selten zuvor in seinem Leben. ‚Hast du noch irgendwelche Freunde?’ Es war nicht Hakuei gewesen, der das alles zu ihm gesagt hatte. Nein, während Kamijo sich an seinen Alptraum erinnerte, war es nicht mal ein Traum-Hakuei, sondern seine eigene Stimme gewesen. ‚Er hat dir die Illusion gegeben, wichtig zu sein.’ ‚Du bist ein Individuum, wie alle anderen.’ „NEIN!“, schrie er und legte eine Hand über seine Augen. Die Kopfschmerzen waren beinahe nicht mehr zu ertragen. „Ich BIN wichtig.“ Er versuchte, sich an das Zitat aus Theater Japan zu erinnern, schaffte es allerdings nicht wortwörtlich. Wie untypisch für ihn. Normalerweise konnte er sich solche Dinge sehr leicht merken. „Die ganze Welt ist wie eine Bühne, wir stolzieren und ärgern uns ja ein Stündchen auf ihr herum, und dann ist unsere Zeit um“, murmelte der Braunhaarige und fuhr sich über das Gesicht, drückte seine Zigarette aus. „Die Welt ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt.“ Von wem war das noch mal? Ach, war ja auch egal. „So schreitet in dem engen Bretterhaus Den ganzen Kreis der Schöpfung aus, Und wandelt mit bedächt'ger Schnelle Vom Himmel durch die Welt zur Hölle.“ Es wurde immer schlimmer, die Worte schienen ihm aus dem Kopf zu flüchten, er konnte sie kaum noch fassen. „Drei dicke dichte Dichter dichten im dichten Dickicht ein divergentes, dipolares Drama.“ Er atmete einmal tief durch. Was hatte er am Vorabend gemacht? Er hatte Hakuei nicht gefragt, warum er ein Arschloch war. Das wusste er selbst. Er war ich-bezogen, sehr egoistisch, unheimlich launisch, extravagant, rücksichtslos, gefühllos, unfähig, sich in andere hinein zu versetzen, und überheblich. Er hasste sich dafür. Aber er brachte keine Motivation auf, sich zu ändern. Was hatte er denn nun gemacht? Er hatte die drei nach Hause gefahren, fast keiner von ihnen hatte ein Wort gesagt. Juka als erster, dann Kaya, und schließlich Hakuei. Der es sich nicht verkneifen konnte, Kamijo beim Abschied noch einmal darauf hinzuweisen, dass Juka Streits sehr mitnahmen und sie besser aufpassen sollten, wo sie sich in Zukunft stritten. Wie lächerlich. Danach war er nach Hause gefahren, hatte sich den Artikel durchgelesen, sich gefreut, dass auch sein Kollege, Atsushi Sakurai, lobend erwähnt wurde, hatte fast bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen und war anschließend ins Bett gekrochen. Wie erbärmlich. Er griff nach seinem Handy und wählte eine Nummer, wartete eine Weile. „Was ist?“ Nicht allzu freundlich. Kamijo verzog das Gesicht. „Störe ich dich gerade?“ „Wenn es schnell geht, nicht, nein.“ „Geht ganz schnell. Ich wollte dich nur fragen, ob du in den nächsten Tagen mal Zeit für mich hast. Ich wollte mit dir reden.“ Der andere seufzte leise. „Ja, das kann ich mir vorstellen. Geht’s bei dir übermorgen?“ „Nur mittags, so von zwölf bis vier.“ „Sagen wir um eins bei mir?“ „Alles klar. Ich find ja zu dir hin. Danke. Bis dann.“ „Bis dann.“ Kamijo legte auf und musterte sein Handy eine Weile schweigend. Dann murmelte er: „Das Glück besteht darin, dass man DA steht, wo man seiner Natur nach hingehört; selbst die Tugend- und Moralfrage verblasst daneben.“ Als er am Abend seinen Kollegen Atsushi mit zwei Luftküsschen begrüßte, sich von ihm das Zitat noch zwei Mal vorlesen ließ und ihm dann auf Knien dafür dankte, wusste er, dass er wieder im Rennen war. „Wie kommst du mit Lays Tod klar?“ Diese Fragte stellte Kamijo, während er sich auf Hakueis Gästesessel räkelte, die Beine über eine Armlehne gelegt und seinen Kopf mit einem Ellbogen auf der anderen Lehne abstützend. Hakuei lächelte leicht. „Das ist nicht das, worüber du reden wolltest, oder?“ „Doch!“, protestierte der Braunhaarige auf der Stelle. „Ich-“ „Du willst eher darüber reden, wie DU mit seinem Tod klar kommst, nicht wahr?“ Kamijo schwieg einen Augenblick. „Macht auch nichts, ich beantworte dir deine Frage trotzdem: Ich komme ganz gut damit klar, denke ich. Ich denke sehr oft an ihn und vermisse ihn ganz furchtbar, ich mache mir auch nicht die Illusion, dass es in nächster Zeit besser werden wird. Aber irgendwann wird es sich bessern. Ich hoffe, dass ich es schaffe, ihn weder zu vergessen noch ihm jede Minute meines Lebens hinterher zu trauern. Ich trauere nach innen, das unterscheidet mich von Juka. Nein, das muss ich anders ausdrücken – ich lasse die Trauer in mir selbst zu. Juka trauert nach außen, indem er fast nicht schläft, ständig weinen muss, andere anschreit, wenn ihn etwas besonders stark mitnimmt, und so weiter. Aber gleichzeitig lässt er die Trauer in sich selbst nicht zu. Er versucht, Lay zu verdrängen, aber dass er es nicht schafft, merkt man schon an seinem Auftreten. Ich bin sicher, er wäre viel sympathischer, wenn er seine Erinnerungen einfach zulassen würde. Er sollte lächeln – es kostet weniger als elektrischer Strom und gibt viel mehr Licht. Aber ich glaube, er ist allgemein zu unsicher, hat zu wenig Selbstbewusstsein. Deshalb ist es für ihn auch schwer zu akzeptieren, dass Lay, den er immerhin geliebt hat, nun tot ist.“ Der Schauspieler dachte lange darüber nach. „Okay.“ Er nickte. „Hab ich verstanden. Wirklich.“ Hakuei hob mit einem Lächeln abwehrend seine Hände. „Ich habe dir damit nicht mehr mitgeteilt als das, was ich gesagt habe – was du daraus machst, ist deine Sache.“ „Erzähl mir, wie Lay und du euch kennen gelernt habt“, bat Kamijo vorsichtig. Der Sänger seufzte einmal tief. „Da muss ich ja von ganz von vorne anfangen. Also: Als unsere Band noch nicht so bekannt war, sind wir ein bisschen in den kleineren Hallen um Tokyo herum aufgetreten, in Chiba, Yokohama, kleineren Städten... Und eines Tages ist Lay zu einem unserer Konzerte gegangen. Er war da gerade mal 18 Jahre alt, ging noch zur Schule und hätte auch überhaupt nicht kommen dürfen, allein wegen seiner Eltern. Wir haben ihn wohl sehr beeindruckt, denn hinterher hat er zwei volle Stunden vor der Halle auf uns gewartet – alleine, versteht sich –, nur um uns zu sagen, wie toll er uns gefunden hat. Er war völlig aus dem Häuschen, ein richtiger kleiner Fanboy. Wir fanden es natürlich super, dass wir so einen Eindruck auf ihn gemacht hatten, und haben ihn kurzerhand zu ihm nach Hause gefahren, während wir uns noch mit ihm unterhielten. Aber das war erst der Anfang. Bei den nächsten Konzerten, die nicht schon vorher komplett ausverkauft waren, stand er in der ersten Reihe und wartete hinterher immer geduldig auf uns. Er drängte uns nicht, und nach dem ersten Mal war er auch nicht mehr so überglücklich, uns zu sehen, er war eher wie jemand.... Es ist schwer zu beschreiben. Er war kein klassischer FAN von uns, er hat sich mit uns auch über ganz alltägliche Dinge unterhalten und ist mit uns umgegangen, als würden wir ihn schon ewig kennen. Aber nicht auf eine aufdringliche oder nervige Art und Weise, sondern wirklich kumpelhaft. Ein paar Wochen später trafen er und ich uns zufällig in Chiba, und damit war alles klar. Wir unterhielten uns erst eine volle Stunde in dem Laden, in dem wir uns getroffen hatten, danach liefen wir ein bisschen in der Stadt herum und beschlossen, uns privat öfter zu treffen. Das taten wir auch. Ich war am Anfang etwas unsicher, da er ja durchaus an mir interessiert sein konnte und ich ihn dann leider zurückweisen müsste, aber er stellte ziemlich schnell klar, dass alles, was er von mir wollte, eine Freundschaft war. Und ab dann ging es nur noch aufwärts. Die Band konnte nicht mehr ganz so viel mit ihm anfangen, aber er und ich verstanden uns immer besser. Nach einer Weile fing er dann an, Bass zu spielen, und als er es halbwegs gut konnte, spielten wir immer wieder zusammen – er Bass, ich Gitarre, und meistens sang ich noch einfach drauflos. Dieses Verhältnis, das wir hatten, kam mir so rein, ungetrübt und ECHT vor, dass er mir immer mehr ans Herz wuchs. Aber jetzt, nach seinem Tod, erfahre ich, dass er wohl doch Geheimnisse vor mir hatte – er hat mir von dir und Kaya erzählt, allerdings ohne Namen zu nennen, nur von Juka kein Wort. Und auch nicht davon, dass er Angst hatte zu sterben. Ich habe mal mit Kaya geredet – ihm gegenüber hat er Juka wohl oft erwähnt, allerdings weder dich noch mich.“ „Ich meine, mich erinnern zu können, dass er manchmal von einem gewissen Sänger sprach, den er so anhimmelte, aber Genaueres hat er nicht gesagt“, nickte Kamijo nachdenklich. „Wie habt ihr euch denn kennen gelernt?“ „Ach...“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir sind uns mal über den Weg gelaufen, er hat mich erkannt, wir haben Zitate ausgetauscht, uns noch ein paar Mal getroffen und sind dann ins Bett gegangen. Nichts Besonderes. Also, die Art, wie wir uns begegnet sind“, fügte er schnell hinzu, als Hakuei skeptisch eine Augenbraue hob. „Hm“, machte der andere und zog eine Zigarettenschachtel hervor. „Auch eine? Ist aber nur noch eine da, merk ich grad...“ „Nimm ruhig“, winkte Kamijo ab und wartete, bis Hakuei sich eine angezündet und einen Zug genommen hatte, bevor er sich aufrappelte und neben den anderen setzte. „Aber einmal ziehen darf ich doch, oder?“ Der Sänger hielt ihm wortlos die Zigarette hin, die Kamijo dankend annahm und kurz darauf wieder zurückgab. „Sag mal, war das für dich nicht seltsam, mit jemandem befreundet zu sein, der nicht auf Frauen steht?“ „Hast du das Gefühl, dass ich mich irgendwie unbehaglich, fehl am Platze, verlegen oder sonst wie verhalte, wenn ich mit euch dreien zusammen bin? Oder einem von euch? Oder zwei?“, stellte Hakuei mehrere Gegenfragen. Kamijo zuckte die Achseln. „Ich frag ja nur.“ „Ich fand es interessant. Und mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran. Ich glaube, er hat mich schon ein wenig verschwult, aber an meiner Orientierung konnte er nichts ändern. Ich frag mich heute noch, ob er es gerne so gehabt hätte.“ „Also hat er dich toleranter gemacht?“, wollte der Braunhaarige wissen, setzte sich ein wenig auf, sodass er ungefähr auf Hakueis Höhe war, musterte ihn interessiert und nahm sich noch einmal dessen Zigarette. „Nein, nicht toleranter. Also nicht nur. Er hat mich so weit gebracht, dass ich zumindest einen ‚Geschmack’ für Männer entwickelte, wenn man es so nennen kann. Manche finde ich hübsch und attraktiv und andere nicht. Du, zum Beispiel... dich finde ich rein vom Optischen her viel zu hübsch für dein... Inneres...“ Während Hakueis letzten Worte hatte Kamijo die Zigarette in den Aschenbecher gelegt und betrachtete den anderen, bis dieser fertig mit Sprechen war. Dann legte er eine Hand auf die Wange des anderen und küsste ihn. Zu seinem eigenen Erstaunen dauerte es nicht allzu lange, bis Hakuei den Kuss erwiderte und einen Arm um seine Taille legte. Kamijo wurde noch ein wenig dreister und versuchte, die Lippen des Sängers mit seiner Zunge auseinander zu drücken, aber da löste sich dieser von ihm. „Und hätte ich Lay nicht gekannt, dann wäre ich jetzt ganz bestimmt nicht in der Lage, dich zu küssen“, murmelte Hakuei und strich dem anderen über die Haare. „Es tut mir wirklich leid, Kamijo. Ich könnte bestimmt, wenn ich wollte. Aber es würde sich nicht richtig anfühlen. Entschuldige.“ Kamijo seufzte leise und nickte dann. „Ja, so was hab ich mir schon fast gedacht. Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ „Enttäuschung ist etwas Positives – schließlich warst du vorher getäuscht, und nun ist die Täuschung aufgehoben“, entgegnete der Schwarzhaarige lächelnd. „Ich glaube, irgendwann wirst du mich noch mal zur Verzweiflung treiben“, meinte Kamijo und rutschte ein Stück von Hakuei weg. Noch bevor einer der beiden etwas sagen konnte, klingelte das Handy des Braunhaarigen. „Ja?“ „Hallo, hier ist Kaya. Weißt du, es ist mir ein wenig peinlich zu fragen, da ich dich schon mit deinem Auto genug ausnutze, aber ich kann ja nicht fahren, und deshalb...“ „Kein Problem. Wo soll ich dich hinbringen?“ „Juka wollte eigentlich heute mal in meinem Atelier vorbei schauen, aber er ist nicht aufgetaucht – und bei ihm zuhause ist die ganze Zeit besetzt. Deshalb habe ich mir gedacht, wäre es einfacher, wenn ich-“ „Natürlich. Ich bin grad sowieso bei Hakuei, den könnte ich gleich mitnehmen. Einverstanden?“ |-|=|-| tbc! A/N: Kamijo und Star-Allüren... es ist wirklich erschreckend, wie gut das zusammenpasst, oder? ^___^ (Ich liebe diesen Kerl.) Die Hälfte haben wir! Wie findet ihr's? =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)