Standing in the rain von -Iza- (Sora x Matt) ================================================================================ Kapitel 1: It´s raining ----------------------- Hallo ihr da draußen ^^ Ich weiß, es ist schon eine Weile her, dass man was von mir gehört habt. Aber wie ihr seht, wenn man lange genug wartet, kommt etwas neues dabei heraus. ^^ Aber jetzt Spaß beisiete. Ich wollte mal wieder etwas schreiben. Und das einzige was ich im Kopf hatte, war eine Szene im Regen. Das hier ist also daraus geworden. Ich hoffe es gefällt euch und ist nicht zu kitschig gegen Ende xD Also, Lob, Kritik & Verbesserungsvorschläge sind wie immer gern gesehen. Enjoy! Iza PS: Ich bin mir nicht sicher, ob diese Geschichte schon das richtige Ende hat. Mich würde interessieren, was ihr dazu meint. Ende an der richtigen Stelle oder Fortsetzung einplanen? Lasst es mich wissen ^^ An manchen Tagen vergisst man die Zeit. Manche wollen sie vergessen und manche rennen hilflos hinter ihr her, um doch noch ein Stückchen mehr von ihr einzufangen. Zeit verändert einen und Wochen können sich anfühlen wie Jahre. Ich weiß das… Ein rumpelndes Donnergrollen lies mich aufschrecken. Aufmerksam drehte ich meinen Kopf zur Seite, um einen Blick nach draußen werfen zu können. Zog ein Gewitter auf? Weiße Milchglasscheiben verwehrten mir einen genauen Ausblick, doch eines konnte ich erkennen: Es war dunkel. „Oh nein…“ Ein Seufzer entfuhr mir. Wie spät war es? Meine Mutter würde stinksauer auf mich sein, wenn ich nicht pünktlich nach Hause kommen würde. Schnell packte ich Tennisschläger und Ball in meine Sporttasche. Dann kramte ich nach meiner Uhr. 21:42. Das konnte doch nicht sein… War ich wirklich fast fünf Stunden hier gewesen? Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Eigentlich war ich hierhergekommen um abzuschalten, mir all das Leid und den Stress der letzten Wochen von der Seele zu spielen. Ich hatte Glück, dass die Tennistrainerin eine gte Freundin meiner Mutter war. So konnte ich mir ab und zu den Schlüssel für die kleine Turnhalle ausleihen und ein bisschen Zeit für mich alleine haben. Plötzlich fiel mir noch etwas anderes ein: Der Bus! So schnell ich nur konnte warf ich mir die Sporttasche über die Schultern. Die letzte Möglichkeit nicht zu Fuß nach Hause gehen zu müssen, würde in sieben Minuten ohne mich davonfahren! Als ich ins freie trat und hektisch nach dem Tunrhallenschlüssel kramte, bemerkte ich schon die nächste Katastrophe. Es schüttete wie aus Eimern. Das hatte mir gerade noch gefehlt! Als ich die Tür verriegelt hatte, stellte ich den Kragen meines weißen Tennisshirts nach oben. Natürlich hatte ich weder Jacke noch Handy mitgenommen. Ich sog noch ein letztes Mal den schweren Duft des sommerlichen Regens ein und rannte dann los. Eigentlich wäre die Haltestelle recht schnell zu erreichen gewesen. Doch der Regen und die dadurch rutschigen Straßen ließen ein schnelles Vorrankommen nicht zu. Es war wie in einem schlechten Film, als ich die letzten Meter zurücklegte und nur noch die davonfahrenden Lichter erkennen konnte. „Bitte warten Sie doch!“, rief ich hilflos in die Dunkelheit hinein. Doch der Bus war bereits zu weit entfernt. „Verdammt!“ Verzweifelt trat ich mit meinem Fuß in eine Pfütze, sodass kleine Fontänen hochschossen. Dann vernahm ich schnelle Schritte hinter mir. „Das war der letzte für heute.“, keuchte eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Ein blonder Junge in meinem Alter hielt sich schwer atmend die Seiten und hatte sein Gesicht dem Boden zugewandt. Auch er schien gerannt zu sein, um den Bus noch zu erwischen. Unwillkürlich musste ich lächeln. Noch so ein Pechvogel, wie ich. Gerade wollte ich etwas sagen, als ich die Gitarrentasche an seiner Schulter hängen sah. Entsetzt über die Erkenntnis, wer denn da hinter mir stand, drehte ich mich ruckartig um und lief los. Er schien es nicht bemerkt zu haben, denn er verweilte immer noch keuchend an derselben Stelle. Ich atmete bereits erleichtert auf, als ich das Rufen hinter mir vernahm. „Hey, warte doch! Vielleicht können wir ein Taxi nehmen.“ Ich blieb wie angewurzelt stehen. Doch dann drehte ich mich langsam und mit klopfendem Herzen um. „Sora…“, flüsterte er, als er mein Gesicht sah. Er schien genauso erschrocken zu sein, wie ich vorhin, als ich ihn erkannte. „Hallo Matt.“ Der immer noch prasselnde Regen übertönte fast meine Stimme, doch ich wusste, er hatte es gehört. Da stand ich nun. Mitten in der Nacht, durchnässt vom Regen und vor mir mein Exfreund, dem ich seit fast drei Wochen aus dem Weg ging. Sein Anblick lies mein Herz stolpern. Ein Schauer durchfuhr mich, sodass ich den Blick abwendete. Ich hörte ihn langsam näher kommen. Wie angewurzelt stand ich da und lauschte dem tapsenden Geräusch, wenn seine Füße in große Wasserpfützen traten. Wenige Zentimeter vor mir blieb er stehen. Ich fühlte die Wärme seines Körpers dicht an meinem eigenen. Dann spürte ich, wie er seine Hand unter mein Kinn legte und es leicht anhob. Ich war gezwungen ihm in die blauen Augen zu sehen. „Wie geht es dir?“, fragte er mich leise und sein Gesicht war dabei so sanft, wie das eines Engels. Gänsehaut legte sich wie Kleidung über meinen gesamten Körper. Seine Berührungen waren so vertraut und fast hätte ich mich einfach fallen gelassen. Doch ich riss mich zusammen, war stark und hielt dem Verlangen stand. Mit leichtem Druck nahm ich seine Hand von meinem Gesicht und entfernte mich ein Stück von ihm. „Mir geht es gut.“, log ich und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Währenddessen lächelte ich krampfhaft. „Und dir?“ Verlegen vergrub er die Hände in den Taschen seiner Jeans. „Mir geht es... auch gut… Verzeih mir, wegen gerade eben. Aber wir haben uns einfach schon lange nicht mehr gesehen und ich habe dich einfach so vermi…“ „Schon gut.“, fuhr ich dazwischen. Ich wollte es nicht hören. Yamato schloss seine Augen. Er schien mit sich zu kämpfen. Wollte er mir etwas sagen? „Ich… muss nach Hause…“, stotterte ich. „Meine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen.“ Ohne ihn noch einmal anzusehen, drehte ich mich weg. „Es war schön, dich wieder zu sehen.“ Ich musste schlucken, als ich diesen Satz sagte. Wieso war nur alles so schwer? Bevor mir die Tränen aufsteigen konnten, begannen meine Füße, sich vorwärts zu bewegen. Wie in Trance machte ich einen Schritt nach dem anderen. Ganz langsam. Es war egal wohin ich ging. Hauptsache, ich konnte weg von ihm. // F L A S H B A C K // „Du siehst süß aus, wenn du so lachst.“, sagte Matt und schlang liebevoll seine Arme um mich. Es war ein lauer, trockener Sommerabend und wir saßen gemeinsam mit unserem Freunden in einem gemütlichen Cafe. Es war ein schönes Gefühl, Liebe und Freundschaft so nah beieinander zu spüren. Als Yamato mich küssen wollte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie sich mein bester Freund verlegen abwandte. Abrupt drehte ich meinen Kopf weg, sodass Matts Lippen sanft auf meiner Wange landeten. Fragend sah er mich an. Ich beugte mich zu ihm hinüber und vergrub meinen Kopf in seinem dichten, blonden Haar. „Bitte nicht vor Taichi.“, flüsterte ich so leise es ging. Er war auch Matts bester Freund. Wir wussten schon lange, dass er in mir mehr als eine gute Freundin sah. Es versetzte mir jedes Mal einen schmerzenden Stich mitten ins Herz, wenn ich ihn so verletzt sah. Matt rückte ein Stück von mir ab, hielt aber immer noch meine Hand. Auch ihm fiel es nicht leicht, mit dieser Situation umzugehen. Aber ich wusste, dass Tai ihm zu unserer Beziehung sein okay gegeben hatte. Mich hatte er in einem geheimen Moment beiseite gezogen und mir lange tief in die Augen gesehen. Nach einer kleinen Ewigkeit, hatte er dann nur gesagt: „Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.“ , und war weggegangen. Ein weiteres Wort hatte er nie wieder darüber verloren. Ich hätte ihm so gerne geglaubt, doch jedes Mal sah ich die Enttäuschung in seinem Gesicht, wenn Matt und ich uns berührten. Er konnte es nicht verbergen. Und ich, ich konnte es nicht ertragen. „Ich muss gehen.“, sagte ich und stand auf. „Hausaufgaben…“, murmelte ich noch und verlies eilig das Cafe. Die warme Sommerluft brannte in meiner Kehle. „Warte. Ich bringe dich nach Hause.“ Yamato tauchte neben mir auf und legte seinen Arm um mich. Seine Berührung lies mein Herz will klopfen. Wir hatten selten Momente für uns allein, dass solche Berührungen meine Gefühlswelt völlig durcheinander brachten. Verständnisvoll lächelte er mich an. Er wusste, was mit mir los war. Er wusste, dass ich es mit Taichi nicht mehr ausgehalten hatte. Und genau wie ich es wusste, war auch ihm aufgefallen, dass sich solche Situationen in letzter Zeit häufiger in unser Leben schlichen. Unsere sonst so innige Freundschaft zu Tai begann langsam zu bröckeln. Und wenn wir nicht aufpassten, würde sie bald ganz der Vergangenheit angehören. Mir kamen die Tränen. „Hey… Ist ja gut.“ Sanft lehnte Matt meinen Kopf an seine Schulter und küsste liebevoll mein Haar. „Wir bekommen das hin. Hörst du?“ Doch meine Tränen versiegten nicht. Ich machte mich frei aus seiner Umarmung. Vielleicht war unsere Zeit einfach gekommen und ich musste diesen Schritt gehen. Auch wenn es schmerzte. „Tut mir leid.“ Meine Stimme wurde von Tränen erstickt. „Ich kann das nicht zulassen. Es darf nicht passieren, dass unsere Freundschaften zerstört werden. Das mit uns…“ Ich stockte. „Das mit uns… es geht nicht. Bitte akzeptier das.“ Als ich wegging wusste ich, dass ich nicht nur sein Herz gebrochen hatte, sondern auch mein eigenes. // E N D F L A S H B A C K // “Warte. Ich bringe dich noch nach Hause.” Seine Worte waren wie ein Déjà-vu, dass mich an diesen Tag vor fast drei Wochen denken ließ. Ein einziges Mal hatte er seitdem versucht, mit mir zu reden. In der Schule hatte er sanft meine Hand genommen und mich auf die Seite gezogen. Ich habe ihn angesehen und den Kopf geschüttelt. Seitdem hatte ich es vermieden ihm zu begegnen. „Ist das okay für dich? Ich will nur, dass du sicher nach Hause kommst.“ Bevor ich mir eine falsche Ausrede ausdenken konnte, nickte ich stumm. Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Yamato war immer noch derjenige, dem mein Herz gehörte. Als wir losliefen, schwächte der Regen langsam ab und verwandelte sich in ein zartes Nieseln. Die Kleidung klebte eng an unseren Körpern, aber es war, als ob wir alles um uns herum vergaßen. „Warst du Tennisspielen?“, fragte Matt schließlich in die aufkommende Stille hinein. „Ja, ich war ein bisschen trainieren.“ Ungeschickt fuhr ich mir mit einer Hand durch mein Haar. „Ganz alleine?“ Fragend hoben sich seine Augenbrauen. Ich hatte seinen Gesichtsausdruck genau in Erinnerung und konnte mir gut vorstellen wie er in diesem Moment aussah. Ich wagte es immer noch nicht, ihn anzusehen. „Man kann nachdenken, oder vergessen wenn man alleine ist. Je nachdem, was für ein Bedürfnis man hat.“ Unsicher drehte ich nun doch meinen Kopf. Ich wollte sehen, ob es wirklich er war, neben dem ich gerade durch die Dunkelheit lief. Es schien alles so… absurd. „Kenne ich zu gut, dieses Gefühl.“, erwiderte er und zeigte auf seinen Gitarrenkoffer. „Ich habe heute völlig die Zeit vergessen, als ich in den Proberaum gegangen bin, um an einem neuen Song zu schreiben.“ Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her. Der Regen hatte nun ganz aufgehört und es wehte nur noch eine sommernächtliche Brise. Ich schluckte. Doch dann fasste ich mir ein Herz und fragte ihn. „Und was wolltest du? Nachdenken oder… vergessen?“ Erstaunt über meine viel zu ehrliche Frage blieb er stehen. Ich stoppte wenige Schritte hinter ihm, ohne mich dabei umzudrehen. „Nachdenken.“, antwortete er nach einer Weile. „Und du?“ Immer noch stand ich mit dem Rücken zu ihm. „Vergessen.“ Meine Stimme klang leise und fremd. Es war nicht das, was wir beide hören wollten. Ich spürte, wie er sanft, aber bestimmt meine Hand ergriff und mich in seine Richtung drehte. „Tu es nicht, Sora. Bitte.“, flüsterte er. Der Blick seiner blauen Augen, brannte sich in diesem Moment in meine Seele. Gleichzeitig schien mein Herz in tausend Teile zu zerspringen, als ich die Traurigkeit und die Verzweiflung in seinem Gesicht sah. „Du darfst uns nicht vergessen… Du darfst mich nicht vergessen.“ Erschöpft sank ich in seine Arme. Ich konnte nicht mehr dagegen ankämpfen. Es war vorbei. Meine Fassade war so eben geschmolzen. Er drückte mich an sich. Diese Berührung lies mich etwas fühlen, was ich schon seit dem Tag, an dem wir uns trennten, nicht mehr gespürt hatte: Bedingungslose Liebe. Wir gehörten zusammen. Das war mir nun klarer als sonst irgendwann. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich, während mir heiße Tränen die Wangen hinunter liefen. Ich spürte sein klopfendes Herz an meiner Brust. „Du hast mir so gefehlt, Matt…“ Meine Stimme versagte. Für eine gefühlte Ewigkeit standen wir da. Eng umschlungen und mit durchnässter Kleidung, mitten in einer spärlich beleuchteten Parkanlage. Mit sanftem Druck schob er mich von sich weg. Nun standen wir uns gegenüber. Vorsichtig wischte er die letzten salzigen Tropfen von meinem Gesicht. Erst jetzt sah ich, dass auch in seinen Augen Tränen schimmerten. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich gerade bin.“, flüsterte er. Als er meine Hände mit seinen umschloss und mich näher zu sich heranzog, breitete sich eine angenehme Wärme in mir aus. „Gemeinsam finden wir eine andere Lösung für uns alle. Versprochen.“ Das letzte was ich hörte, war ein leises „Ich Liebe dich“, bevor sich unsere Lippen endlich berührten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)