Love at first sight? von Dark-Nami (Mitten ins Herz [Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 11: Herzensangelegenheit -------------------------------- Tadaaa! Endlich das nächste und auch schon letzte Kapitel! Ich hatte es euch versprochen, sie fertig zu schreiben und ich hab es getan! >o< Zwar ist es nun doch etwas anders verlaufen, als eigentlich geplant, aber ich wollte einfach einen Abschluss finden und damit kann ich mich gut arrangieren :) Ich hoffe, euch gefällt das Chapter und ebenso hoffe ich, dass euch die FF gefallen hat. Vielleicht sehen wir uns bald zu einem anderen Projekt oder auch zu einem alten, wenn sich der ein oder andere doch noch mal in die bereits vorhandenen FFs klicken möchte :) Danke auf jeden Fall fürs seeeeeeeeeeehr lange Ausharren zwischendurch, dafür gibt's extra Gummipunkte *verteil*. Danke für die Treue und danke auch fürs Lesen :) Bis demnächst! ☆¤*★*¤☆ Kapitel 11: Herzensangelegenheit Es war, als würde sie fliegen. Fliegen oder schweben. Eines von beiden. Konnte man fliegend schweben? Oder schwebend fliegen? Fragen, auf die die Orangehaarige eindeutig keine Antworten fand und wo sie sowieso der Meinung war, dass das komplett unwichtig war. Zumal ihr Kopf immer noch benebelt war von dem ganzen Alkohol und dann von diesem Brief. Was hatte sich der Grünhaarige dabei nur gedacht? Wieso hatte er ihr das geschrieben? Und wieso nur geschrieben und nicht persönlich gesagt? Okay, das hätte keinen Sinn gemacht, das gestand sich die junge Frau ein, aber wieso tat er immer wieder Sachen, die sie… seltsam fand? Aber auch irgendwie süß… Seufzend starrte sie den Brief in ihrer Hand noch eine Weile an, doch dann beschloss sie, sich keine weiteren Gedanken drum zu machen. Zorro war jetzt sowieso schon gefahren – das nahm sie zumindest an – und es war spät. Sie wollte einfach nur noch schlafen. Dennoch konnte sie sich ein Schmunzeln und sogar ein Lächeln nicht verkneifen, während sie summend durch die Wohnung ging, sich zuerst im Bad bettfertig machte, dann noch einen Tee aufsetzte und sich schließlich zufrieden und immer noch summend in ihr Bett warf. Dieser Abend war einfach… unglaublich gewesen. Und obwohl Nami sich vorgenommen hatte, das nicht zu denken, war es um sie geschehen. Zorro hatte einfach Stil und dabei kannten sie einander immer noch viel zu wenig. Was machte er? Wo war er ständig? Wieso wusste er immer genau, was sie tat, wie er sie aus der Reserve locken konnte…? Seit dieser Nacht in dem Club war so vieles anders geworden. Mit Vivi hatte die Orangehaarige auch lange nicht mehr gesprochen, aber sie wusste, dass sich aus ihrer Bekanntschaft auch schon etwas entwickelt hatte. Ob Ruffy und Vivi heute auch einen schönen Abend verbracht hatten? Wobei sie den Schwarzhaarigen nicht so einschätzte, als würde er Frauen groß und chic zum Essen ausführen. Vielleicht waren sie zu Hause geblieben und hatten sich mit Popcorn einen Film angeschaut. Das musste sie dringend bei Zeiten erfragen… Erneut seufzte die junge Frau. Wieso konnte das bei ihr nicht auch so einfach sein? Klar, sie und Zorro schienen irgendwie auf einer Wellenlänge zu sein und obwohl Nami wirklich versuchte, abzustreiten, dass sie ihn mochte, wurden ihre Gefühle für ihn immer größer. Aber konnte man das nach so kurzer Zeit wirklich sagen? Vivi schien es auch zu schaffen… Nami biss sich leicht auf die Unterlippe, während sie weiter darüber nachdachte und nebenbei ihren Tee trank. Ihr Blick schweifte unschlüssig zum Telefon, das hier auf ihrem Nachttisch stand, doch nach kurzem Hadern verscheuchte sie den Gedanken, ihre blauhaarige Freundin noch einmal anzurufen. Dafür war es schon viel zu spät und wegen so etwas Banalem wollte sie sie auch nicht anrufen. Nein, das wäre wirklich übertrieben gewesen! „Verflucht seist du, Zorro!“, rief sie grummelnd aus, stellte ihre Tasse auf den Schrank, kuschelte sich unter ihre warme weiche Decke und knipste noch das Licht aus. Schlafen… Ja, das wollte sie jetzt! Zorro indes fuhr kurz darauf bei sich zu Hause vor. Er hatte noch immer ein Grinsen auf den Lippen, da er glaubte, Nami eiskalt erwischt zu haben mit dem Brief. Normalerweise war er nicht so drauf und schrieb etwaige Briefe an Frauen, aber bei Nami… Er konnte einfach nicht verhehlen, dass er sie wirklich mochte und auch wenn sie es sich noch nicht einzugestehen schien, wusste der Grünhaarige, dass es bei ihr auch so war. Sie hatte so schön gestrahlt heute Abend, dass er einen Besen fressen würde, wäre es anders! Nachdem der Motor verstummt war, schnallte sich der junge Mann ab und stieg aus, verriegelte das Auto mit einem kurzen Piepen seiner Fernbedienung und marschierte dann weiter ins Haus. Es war riesig, musste er sich erneut eingestehen, aber er lebte gerne hier. Das Vermächtnis seiner Eltern und reichen Geschäftsmenschen. Von ihm hatte der Grünhaarige den starken Willen, die Ausdauer und Kraft, seinen täglichen Alltag zu meistern. Sein Vater hatte ihm zusätzlich das gute Aussehen und den Charme vermacht, wie seine Mutter früher oft gesagt hatte und Zorro konnte dem nichts hinzufügen. Natürlich wusste er, wie er auf Frauen wirkte, aber er wollte im Moment wirklich nur die eine… Und das würde er auch hinkriegen, dass sie bald ihm gehören würde. Durchatmend schloss er die Wohnungstür auf und betrat dann die dunklen Räume. Er wusste, dass das wohl nur die Ruhe vor dem Sturm war, aber sobald die ersten Mitbewohner hören würden, dass er wieder da war, wäre es damit vorbei. Also beschloss er, sich leise in seine Zimmer zu verziehen und den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen. Er wollte sowieso niemanden wecken, vor allen nicht seinen kleinen Neffen, der sicherlich bereits seit Stunden im Reich der Träume ruhte. Ja, Joshua… Dem musste er irgendwann noch einmal von Mann zu Mann danken, dass er zufälligerweise in ihrem Kindergarten gelandet war. Bei dem Gedanken grinsend, stieg Zorro also die Treppen hinauf und schloss sich schließlich bei sich ein, ehe er sich auszog und ins Bett glitt. Der Tag war anstrengend, aber auch schön gewesen und er freute sich bereits auf ein Wiedersehen mit Nami… Vielleicht sogar direkt morgen. Der nächste Tag war ruhig. Der übernächste auch. Und am dritten Tag machte sich Nami langsam aber sicher wirklich Sorgen. Seit drei Tagen hatte sie nun nichts mehr vom Grünhaarigen geholt und auch Joshua schien ihr nichts über ihn sagen zu können. Abgeholt wurde er von seinen Eltern, aber auch die verloren kein Wort zu Zorro und dessen Aufenthalt. War er gegangen? Aber wohin hätte er gehen sollen? „Du starrst schon wieder aus dem Fenster.“ Nami zuckte unweigerlich zusammen, als sie hinter sich die vertraute Stimme ihrer schwarzhaarigen Kollegin vernommen hatte. Tatsächlich war die Orangehaarige immer weiter zur Scheibe gekommen und klebte nun fast mit der Nase daran. Ihr Atem hinterließ schon Spuren… „Was? Gar nicht!“, verteidigte sie sich dennoch und trat automatisch einen Schritt zurück. Nervös, obwohl sie nicht so wirken wollte, zupfte sie sich an den Haaren und setzte ein leichtes Lächeln auf. „Ich wollte nur mal schauen, wie das Wetter aussieht und überlegt, ob wir noch rausgehen sollten mit den Kindern.“ Was Besseres fiel ihr gerade nicht ein, aber an Robins Blick erkannte sie eh, dass sie sich keine weiteren Lügen einfallen lassen musste. Sie wusste eh schon Bescheid, war aber so nett, es nicht offen zu sagen. „Möchtest du heute nicht vielleicht früher gehen? Ich krieg das hier schon hin und die Kinder können auch mal zusammen in den Gruppen spielen“, bot ihr Robin stattdessen an und schlürfte an ihrem Kaffee, der frisch duftend und dampfend in ihrer Hand ruhte. Fast war Nami versucht gewesen, sich auch eine Tasse zu holen, aber sie wollte nicht noch angespannter und aufgeregter sein. „Nein, schon okay. Ich wüsste eh nicht, was ich machen sollte.“ Was hatte sie schon groß nach der Arbeit vor? „Nun… Vielleicht deinem Verehrer einen Besuch abstatten? Ich seh‘ doch, dass du nur drauf wartest, dass er hier auftaucht.“ Und BAMM, da war es doch… Nami grummelte automatisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ha, von wegen… Er hat sich immerhin seit drei Tagen nicht mehr gemeldet. Also fand er das Date oder was auch immer es war wohl so schlecht, dass er keine Lust mehr hat, mich wiederzusehen~“ Die junge Frau zuckte trotzig mit den Schultern, musste sich aber eingestehen, dass sie das mittlerweile wirklich glaubte. Sonst war Zorro doch auch der Stalker höchstpersönlich, fand ihre Nummer raus, ihren Wohnort… Wieso meldete er sich denn nicht? Mitleidig legte Robin den Kopf schief und seufzte dann leicht. „Kein Aber, du gehst heute früher… Geh shoppen, genieß den Tag~ Vielleicht findest du ja Ablenkung.“ Sie wollte ihr wirklich helfen – zumal sie von dem Treffen ja im Bilde war und bei Nami herausgehört und auch gesehen hatte, dass es ihr wirklich gefallen hatte – aber was sollte sie schon groß tun als ihr ein wenig unter die Arme zu greifen? „Und keine Widerrede!“ „Ist ja gut… Schaffst du das denn wirklich alleine?“, fragte die Orangehaarige argwöhnisch und blickte kurz über die Gruppe an Kindern, die in allen Ecken und Winkeln miteinander oder alleine spielten. Heute war die Meute wirklich groß und auch Joshua konnte sie unter den Spielenden entdecken. Am liebsten hätte sie ihn mal beiseite genommen und nach Zorro ausgefragt, aber der Kleine wusste eh schon zu viel, da wollte sie nicht noch mehr Salz in die Wunde streuen. Denn sollte das einfach eine logische Erklärung haben, warum Zorro gar nicht mehr auftauchte, dann wollte sie nicht als vollkommende Idiotin dastehen… „Natürlich schaff ich das. Die meisten Eltern kommen im Moment sehr früh und die letzten Kids schaff ich dann auch alleine. Zisch schon ab“, schmunzelte die Ältere erneut und schupste Nami ein wenig Richtung Büro, wo sich auch ihre Sachen befanden. „Wa- Jetzt schon?“ Mit großen Augen ließ sie sich schieben und noch ehe sie erneut fragen konnte, hatte Robin ihr die Tür schon vor der Nase zugemacht – dabei fröhlich grinsend. „Okay, ich geh jetzt… Denk dran, dass sich alle noch die Zähne putzen nachher und von Jeremy sind die Tabletten noch in seinem Schrank…“ Unruhig, weil sie es eigentlich nicht mochte, früher zu gehen, zählte Nami noch einmal alles auf, was ihr besonders wichtig war. Aber Robin winkte nur ab und begleitete die Freundin zur Tür. „Keine Sorge, Nami, ich mach das nicht zum ersten Mal.“ Noch während sie zwinkerte, öffnete sie ihr die Tür und ließ sie hinaustreten. „Wie gesagt, genieße den Tag und wir sehen uns morgen.“ „Na gut…“ Geschlagen nickte Nami und atmete kurz durch. Freizeit… Was stellte man da an, wenn sonst alle arbeiteten? Zumal sie ewig keine Freizeit mehr gehabt hatte… Nami winkte Robin noch einmal kurz und drehte sich dann um. Vielleicht ein Käffchen trinken? Das wäre doch eine Idee… Zuhause schmeckte der zwar auch gut, aber es war etwas anderes, sich entspannt in ein Café zu setzen und sich bedienen zu lassen… Noch während sie überlegte, verließ sie das Grundstück des Kindergartens und bog um die erste Ecke… …wo sie auch prompt mit jemanden zusammenstieß! Überrascht weiteten sich die Augen der Orangehaarigen und trotzdem wurde sie im Tumult, der kurz darauf ausbrach, von zwei starken Armen gepackt und festgehalten. Nami Augen, die sie kurz zuvor zusammengekniffen hatten, öffneten sich wieder und ungläubig blickte sie in das Paar Augen, das sie seit ganzen drei Tagen nicht mehr gesehen hatte! „Zorro…“, brachte sie nur irgendwie hinaus und als sich schon ein Lächeln auf ihre Lippen legen wollte, fiel ihr Blick auf die Person, die neben ihm stand und ebenso erschrocken aussah. Groß, schlank, lange Haare, große Augen… Highheels von Jimmy Choo, natürlich… Wer zum Teufel war diese Frau?! Zorro bemerkte, dass sich die beiden Frauen einander taxierten, stellte die Orangehaarige aber erst einmal auf die Füße und sah dann von einer zur anderen. Ein wenig hilflos und… schuldig? Das konnte sich Nami aber auch einbilden… Unweigerlich strafften sich die Schultern der Orangehaarigen und ihre Augen bekamen einen harten Ausdruck. Innerlich war sie allerdings mehr als verletzt und auch enttäuscht. Da meldete er sich drei Tage nicht mehr, nachdem er ihr diesen süßen Brief hinterlassen hatte und dann so was? Dann traf er sie ausgerechnet hier, in der Nähe ihrer Arbeit und dann noch mit dieser Frau? Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, aber das Gesetz der Höflichkeit verhinderte, dass sie ausrastete. Stattdessen bedachte Nami den Grünhaarigen mit einem fragenden, aber auch ablehnenden Blick. „Danke fürs Auffangen.“ Mehr jedoch brachte sie auch nicht über sich, schulterte ihre Tasche und marschierte wütend, aber grazil davon. Dann doch lieber ein Kaffee zu Hause… Oder direkt ein oder zwei Gläser Whiskey! Nami wusste, dass sie schon mal einem Missverständnis zum Opfer gefallen war, aber das… nein, das konnte kein Missverständnis sein! Seufzend und sich durchs Haar streichend, blickte Zorro der Orangehaarigen nach. Hätte er die Möglichkeit gehabt, ihr zu sagen, was los war, wäre die Situation vielleicht anders verlaufen… „War das deine Freundin?“, mischte sich die Schönheit in den Gedankengang des Grünhaarigen ein, doch dieser schüttelte resigniert den Kopf. „Nein… Und nach dieser Aktion wohl auch sowieso nicht mehr.“ Klar, er könnte ihr jetzt hinterherlaufen, ihr erklären, was los war, aber er wusste auch, dass man Frauen in solchen Situationen lieber nicht ansprach. Wie konnte er auch so doof sein, hier herumzulaufen? Er hatte wohl einfach nicht widerstehen können… Lächelnd hakte sich die Brünette beim Grünhaarigen ein und ging langsam mit ihm weiter. „Vielleicht besser so…“, sagte sie nur flötend und fuhr sich durchs Haar. Sie fand jetzt auch nicht, dass Nami eine besondere Schönheit gewesen war… Da hatte sie sich für ihn schon etwas anderes vorgestellt gehabt. „Ach, sei ruhig“, schalt Zorro sie und ging missmutig weiter. Sie hatten immerhin noch zu tun… Wütend auf sich selbst und mit Tränen der Verzweiflung in den Augen marschierte Nami fast blind weiter Richtung Wohnung. Sie wollte jetzt keine Menschen mehr sehen, mit niemanden reden, von niemanden träumen und von niemanden komische Briefe bekommen! Eigentlich hatte sie es wissen müssen, dass sich jemand wie Zorro doch sowieso nie ernsthaft für sie interessieren würde, aber das würde ihren Stolz nur kurz anknacksen! Das nahm sie sich gerade vor, denn wenn SIE wegen einem Typen heulte, dann würde auch gleichzeitig die Welt untergehen! Vielleicht half jetzt eine große Packung Eis gegen den Kummer. Das wäre auf jeden Fall eine Idee… Vor ihrer Wohnungstür sollte jedoch alles anders kommen als erwartet. „Hey!“, strahlte die Blauhaarige, die schon auf Nami gewartet hatte und ihr nun um den Hals fiel. Nami, nun völlig überrascht, taumelte ein Stück zurück und sah ihre Freundin dann von der Seite an. „Eh… Hey… Sei mir nicht böse, aber was machst du hier? Eigentlich würde ich jetzt noch arbeiten?!“ Das war mal komplett überraschend, dass Vivi hier auftauchte, obwohl sie ihre Arbeitszeiten fast schon besser kannte als die Orangehaarige selbst. „Robin hat mich angerufen und gesagt, dass du etwas Gesellschaft gebrauchen könntest~ Naja, sie hat gesagt, dass du heute früher Schluss gemacht hast…“ Schmunzelnd hakte sie sich bei Nami ein, während diese endlich die Wohnungstür aufschloss und eintrat. „Ich freu mich, dass du da bist, aber eigentlich wollte ich mich betrinken… Betrinken und mich vollstopfen mit Eis.“ „Ich weiß, die Zorro-Geschichte, oder? Er hat sich nicht gemeldet? Aber lass den Idioten doch, du hast was Besseres verdient, wenn er dich so behandelt!“ Immer noch grinsend zog Vivi ihre Freundin, die sich insgeheim fragte, woher sie diese Informationen alle hatte, mit sich ins Wohnzimmer, wo sie sie erstmal auf dem Sofa ablud und dann die Hände in die Hüften stemmte. „Es ist völlig egal, woher ich das hab. Wichtig ist, dass ich jetzt da bin um mit dir das Eis und den Alkohol zu teilen. Wenn du willst.“ Wohlig seufzend lehnte sich Nami zurück und sah ihre Freundin kurz schweigend an. „Wer braucht Feinde, wenn er solche Freunde hat?“ „…un dann bin ich mit ihm zusammgestoßn… un dann seh ich diese Tussi an seina Seide… hübsch, groß…wahscheinlich voll sein Tüp…“ Seufzend trank Nami noch einen Schluck. Mittlerweile wusste sie wirklich nicht, das wievielte Glas das nun war, aber es war auch schon etwas später geworden, sodass Vivi vor einiger Zeit die Gardinen zugezogen hatte und sie nun im Kerzenschein auf der Couch saßen. Die Orangehaarige hatte ebenfalls aufgehört zu zählen, wie oft sie ihrer blauhaarigen Freundin nun schon das Herz ausgeschüttet hatte, aber je mehr sie drüber nachgedacht hatte – bevor sie dem Alkohol komplett verfallen war – desto mehr hatte sie sich klar gemacht, dass Zorro sie sehr verletzt hatte. Und das, obwohl sie das nie gewollt hatte. Pah… Wer hätte auch gedacht, dass sie sich wirklich in den Trottel verlieben würde? Über den sie absolut nichts wusste? Der mit ihr spielte wie mit einer Puppe? In diesen Momenten war sie mehr als froh gewesen, nicht mit ihm ins Bett gegangen zu sein, als sie die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Aber das war jetzt sowieso egal. Vivi, die dem Alkohol nicht so zugetan war, lauschte ihrer Freundin gedankenverloren. Zwar stand sie voll und ganz auf ihrer Seite, aber sie hatte auch von Ruffy einiges über den Grünhaarigen und auch die anderen gehört. So wusste sie zum Beispiel, dass Zorro in die Fußstapfen seiner Eltern getreten war, die vor einiger Zeit bei einem Flugzeugabsturz gestorben waren. Unternehmer zu sein war vielleicht nicht sein großes Ziel gewesen, aber er verdiente dabei gutes Geld und konnte sich das leisten, was er wollte. Und doch wählte er sich seine Freunde sorgfältig aus. Ob Nami all das wusste? Sie glaubte das nicht wirklich, aber sie wollte ihrer Freundin den Rücken stärken und nicht in diesen hineinfallen. Trotzdem würde sie es versuchen müssen… „Süße, ich…“, konnte sie noch ansetzen, als sie plötzlich das Klingeln an der Tür hörte. „Erwartest du noch wen?“, fragte sie argwöhnisch und blickte zu Nami, die mit glasigem Blick fieberhaft zu überlegen schien. „Nee…“, sagte sie dann, stellte ihr Glas allerdings auf den Tisch und erhob sich schwankend. „Soll ich nicht lieber gehen?“, bot Vivi an, die Sorge hatte, dass Nami unterwegs hinfiel, aber sie bekam nur ein Abwinken mit der Hand und so konnte sie nur zusehen, wie die Orangehaarige das Zimmer verließ. Seufzend blieb sie also sitzen und wartete; überlegte dabei schon einmal, wie sie Nami gleich erklären konnte, dass Zorro wohl nicht so ein schlechter Mensch war, wie sie vielleicht dachte… Obwohl sie ihn ja nun auch nicht wirklich kannte. Das war schon verzwickt…! Nami indes hatte es bis zur Wohnungstür geschafft, wo es ein weiteres Mal klingelte. „Komm ja…“, murmelte sie und kicherte kurz, ehe sie die Tür aufmachte und ihr Kopf mit einem Mal wieder glasklar war. Vor ihr stand niemand anderes als der Grünhaarige selbst, über den sie die letzten Stunden so viel geredet hatte, wie über keine andere Person zuvor. Als wüsste er, dass der Alkohol, den Nami konsumiert hatte, ihm zugeschrieben war, ignorierte er die Tatsache und trat ungefragt ein, drückte Nami dabei an die nächstliegende Wand und sich an sie, sodass sie ihn ansehen musste. Ihre Augen waren geweitet, aber er sah auch den glasigen Ausdruck darin, was ihn nicht sonderlich störte. Solange sie ihn hörte, war alles okay. „Es tut mir Leid, okay? Ich wollte mich bei dir melden, eigentlich direkt noch am nächsten Tag, aber ich musste geschäftlich verreisen und hatte keine Zeit, dir zu schreiben oder dich anzurufen… Und eigentlich wollte ich heute nicht beim Kindergarten vorbeigehen, aber meine Füße haben mich fast wie von alleine zu dir getragen. Aber als ich dich dann wirklich gesehen hab, war das nicht unbedingt die beste Zeit oder der beste Zeitpunkt… Die Frau vorhin war meine Cousine, die mich bei einigen Sachen begleitet…“ Wahrscheinlich hätte er noch mehr plappern können, aber Nami hatte ihm eine Hand auf die Lippen gelegt und sah ihm nun intensiv in die Augen. „Deine Cousine?“, fragte sie nur nach und noch ehe er nicken konnte, brach sie in schallendes Gelächter aus, was sogar Vivi aus dem Wohnzimmer kommen ließ. Sie und Zorro sahen sich kurz gegenseitig an, doch widmete sich der Grünhaarige dann wieder der Orangehaarigen, indem er ihr das Kinn anhob. Unweigerlich zuckten seine Mundwinkel und auch sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ja, Cousine. Frag sie… Sie ist drei Jahre älter als ich und behandelt mich immer noch wie ein Kind. Aber du… du bist die Frau, die an meiner Seite sein sollte.“ Das Lachen in Namis Augen war nun fast vollständig verschwunden und ruhig blickte sie den Grünhaarigen an. „Und wieso erzählst du mir nichts von dir? Wieso muss ich ständig Angst vor dir haben?“ Es brannte ihr so viel auf der Seele und sie wollte all das geklärt haben. Am besten jetzt, sofort… „Ich weiß nicht… Ich hatte einfach das Gefühl, wir verstehen uns auch so. Als ich dich zum ersten Mal sah, da wusste ich, dass ich in dir etwas gefunden hatte. Obwohl ich es nicht gesucht hab. Ich liebe dich, Nami. Und ich würde dir gerne noch ganz viel von mir zeigen, wenn ich darf.“ Nun legte sich ein Schmunzeln auf Zorros Gesichtszüge und während er zusah, wie Namis langsam entgleisten, dann aber doch zu einem Lächeln wurden, fiel ihm doch irgendwo ein kleiner Stein vom Herzen. Er wusste natürlich, dass sie noch einiges voneinander herausfinden mussten, aber er hatte seine eigene Entscheidung getroffen. Und das eigentlich schon am Abend in der Bar, wo sie sich zum ersten Mal in die Augen gesehen hatten. „Du kannst ganz schön engstirnig sein… Aber ich liebe dich auch… Ich wollte es eigentlich nicht und ich bin dir auch sauer deswegen, dass es so gekommen ist, aber ich liebe dich auch.“ „Das reicht mir erstmal…“ Ohne noch mehr zu sagen, legten sich Zorros Lippen auf die von Nami. Für beide schien sich eine ganz neue Welt zu öffnen und wieder war da dieses Gefühl. Das Gefühl des fliegenden Schwebens. „Könnt ihr euch nicht ein Zimmer nehmen?! Ich bin auch noch da!“, quietschte derweil die Blauhaarige, die aber gar nicht anders konnte, als breit zu grinsen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)