Tour of Troubles von Magneto ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Twiggy ging den verdreckten Gang entlang auf der Suche nach Badezimmer oder Küche. Kaputte Stühle und Scherben von den Fensterscheiben lagen überall verstreut herum. Dort wo einst die Scheiben angebracht waren hingen große Spinnweben. Der Putz hing von den Wänden und es lag der Geruch abgestandener Luft, Urin und nassem Holz in der Luft. Der Bassist rümpfte die Nase. Hier roch es schlimmer, als im Schuppen seines Hauses, den er noch nie aufgeräumt, geschweige denn betreten hatte. Der Gang war nicht sonderlich lang, vielleicht gerade einmal vier Meter. Es befand sich nur noch eine weitere Tür hier, die geschlossen war und nicht gerade einladend aussah. Pechschwarz mit einem großen Plastikschild daran genagelt. Darauf stand: „Enter on your own risk“ Solche Sätze kannte Twiggy nur von abgesperrten Feldern oder Baustellen, aber doch nicht von irgendwelchen Türen in irgendwelchen Tankstellen, die irgendwo in der Wüste lagen. Nachdenklich kratzte sich der Dreadhead am Kopf und überlegte scharfsinnig, ob er dem Rat des Schildes folgen oder ob er einfach geradewegs die Tür öffnen sollte. Er entschied sich für ersteres. Nach kurzem Vergewissern, dass die Tür nicht abgeschlossen war drückte Twiggy die Klinke herunter und ließ die Tür aufschwingen. Ein Schwall aus Düsternis, Kotgestank und warmer Luft kam ihm entgegen, sodass er kurz die Augen zusammenkneifen musste, um sich die Sehorgane nicht vom beißendem Gestank wegätzen zu lassen. „Widerlich...“, entkam es dem Bassisten, der gleich darauf Gesellschaft mit einer Krähe machte, die aus dem dunklen Zimmer auf ihn zugeschossen kam, kurz krächzte und sich durch eines der zerbrochenen Fenster davon machte. Dabei zerstörte sie natürlich das schöne Spinnennetz. Twiggy hatte vor Schreck aufgeschrien und war einige Schritte nach hinten getaumelt, konnte sich aber noch rechtzeitig fangen, bevor er über einen der kaputten Stühle gestolpert wäre. Brian, der von dem Schrei seines besten Freundes aufgeschreckt war, lief Richtung Gang und sah den Bassisten noch mit einem etwas panischen Gesicht dort stehen, wie er einfach nur zu einem Fenster starrte. „Was ist passiert?“, erkundigte sich der Frontmann und legte Twiggy eine Hand an die Schulter, der gleich darauf erschrocken zu ihm herumfuhr. „Ach du...“, seufzte er erleichtert, schon fast enttäuscht und atmete einmal tief durch. „Ach nichts. Mich hat so ein blöder Vogel erschreckt.“ John kam direkt nach Brian in den Gang und grinste schon fast schadenfroh. „Ja. Mit Vögeln verbindest du sonst was anderes, hm?“, lachte er kurz auf und sah dann zu der geöffneten Tür in das geballte Schwarz. „Wo geht’s denn dahin? Geradewegs in die Hölle?“ Twiggy, der Johns vermeintlichen Scherz überhörte, blickte nun auch wieder zur geöffneten Tür und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung“, meinte er, „Auf jedenfall ist das Betreten auf eigene Gefahr.“ John schaute skeptisch drein, hielt das offensichtlich für einen Scherz weswegen Twiggy seinen Satz vervollständigte. „Steht auf dem Schild an der Tür“ Er deutete kurz auf die aufgeschwungene Tür und John schob diese kurz zur Seite, um sih selbst von dieser Tatsache zu überzeugen. „Verstehe...“ Kurz lugte der Gitarrist in den Raum, kniff dabei die Augen zusammen in der Hoffnung etwas zu sehen, scheiterte allerdings. Das einzige was zu sehen war, war der Boden, der vom einfallenden Licht ein wenig erleuchtet wurde. Staubbedeckt natürlich und John meinte den Schwanz einer toten Ratte erkennen zu können. „Was meint ihr? Betreten auf eigene Gefahr?“, grinste John schließlich und schaute zu seinen beiden Bandkollegen zurück. Ginger hatte das zehnte Kartenspiel in Folge gewonnen und beschloss daher aufzuhören, sehr zum Entsetzen Pogos, der sich keine andere Beschäftigung im Moment vorstellen konnte. Mike war in der Zwischenzeit wieder in den Bus gestiegen und versuchte einen Radiosender rein zu bekommen, woran er allerdings scheiterte. Natürlich bekam man mitten in der Wüste nichts anständiges rein, außer einem Bibelsender und etwas, das sich verdächtig nach Polizeifunk anhörte. Den wollte Mike nicht abhören. Auch wenn er die Band Marilyn Manson quer durch die Vereinigten Staaten fuhr musste er nicht kriminell werden. Pogo, der noch eine Weile mit sich selbst Solitaire gespielt hatte bekam so langsam Hunger. „Hey Leute... Ich hab Hunger“, gab er auch gleich bekannt und bekam einen zustimmenden Blick des Drummers zurück. „Nicht nur du...“, seufzte dieser schwer und ließ sich in seinem Etagenbett fallen. Wann kamen die drei denn endlich zurück? „Wann sind die noch mal losgegangen?“ Mike zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Hab nicht auf die Uhr gesehen.“ Pogo seufzte tief. Na klasse. Also konnte sich das Ganze nur noch um Jahre handeln. „Haben wir noch Tiefkühlpizza?“, erkundigte sich Pogo, der schon auf dem Weg zur Gefriertruhe war, Mike zerstörte seinen Wunsch. „Ja, aber die dürfte mittlerweile schon weich wie Butter sein, Pogo. Die kannst du nicht mehr essen.“ Pogo seufzte erneut. Es konnte einfach nicht noch schlimmer werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)