ill on snow von Sakurachan57 (und leise rieselt der Schnee...) ================================================================================ Kapitel 27: 27. Familienaufklärung ---------------------------------- Axels Pov "Was? Was willst du denn bei deinen Eltern? Ich dachte du hasst sie", fragte ich Roxy geschockt. "Ja. Das stimmt. Aber es gibt noch Fragen", behauptete er. "Was sind das denn für Fragen?", fragte ich und hob eine Augenbraue. "Ich möchte wissen warum? Warum bin ich im Heim gelandet, warum fehlt mir ein Auge? Warum hat Ven nichts von seinem Bruder gewusst? Ich habe noch so viele Fragen", antwortete er. "Ok. Aber nicht mehr heute. Heute ist dein Geburtstag und es ist auch schon sehr spät", meinte ich, doch Roxy widersprach mir. "Nein. Noch heute. Wir übernachten heute bei meinen Eltern", sagte er und ließ keine Widerrede mehr zu. Jetzt kam auch Ven dazu. "Alles in Ordnung?", fragte er seinen Zwilling. "Ja, alles in Ordnung", sagte Roxy und zog sich seine Hosen hoch. "Aber Roxy... Woher kommt auf einmal dieser Wandel?", fragte ich ihn. "Warum möchtest du zu deinen Eltern?" Ven sah seinen Bruder mit großen Augen an. "Du willst mit nach Hause kommen? Wann?", fragte er darauf. "Er will noch heute-" "Sofort", unterbrach Roxy mich. "Was? Aber heute ist unser Geburtstag. Warte doch auf morgen", meinte Ven beruhigend. "Nein! Ich will noch heute dahin", widersprach Roxy wieder. "Aber warum?", fragte auch Ven. "Ich habe Fragen. Fragen, die mich quälen", antwortete Roxy leise. "Warum hast du denn nichts gesagt?", fragte ich ihn. "Keine Ahnung. Ich wollte es halt nicht", meinte Roxy darauf nur. "Also...", mischte sich jetzt Demyx ein. "Und du bist dir sicher, dass du das kannst, Rox?" Roxy sah Demyx tief in die Augen. "Ja. Bin ich", antwortete er dann gefasst. Jetzt kamen auch all die anderen auf uns zu und Roxy erklärte ruhig was los war. "Wenn das so ist, werde ich wohl jetzt nach Hause gehen", meinte Marluxia. Hayner, Pence und Olette nickten zustimmend. "Ok", nickte Roxy. "Danke, dass ihr da wart. Hat mich wirklich gefreut, dass ihr da wart" "Ach, kein Problem", meinte Hayner. "Wir sind doch Freunde" Roxy lächelte nur. "Genau, Freunde" "Wir werden auch gehen", meinte Cissnei dann, die neben Marluxia stand. "Du meinst wohl du wirst gehen oder?", fragte Reno grinsend. "Ich spreche auch für die Jungs, die das im Moment nicht können", antwortete Cissnei gelassen. Roxy und ich sahen uns nach Cloud und Zack um und sahen die beiden noch immer in der Ecke sitzen. Eng an eng. Knutschend. "Wow, wow, wow! Was ist denn da passiert?", fragte Demyx, der unserem Blick gefolgt war. "Cloud hat ihm gesagt, dass er ihn liebt", sagte Cissnei und sah noch mal zu den 2 Turteltauben. "Wie süß!", quiekte Demyx los. "Demyx! Benimm dich doch nicht gleich wie ein Fangirl", brummte Zexion, der nun neben seinem Freund stand. "Sorry", gab Demyx nur schüchtern von sich, worauf wir alle lachen mussten. "Na gut", sagte jetzt auch Reno. "Wie's aussieht hattet ihr alle euren Spaß und könnt dann nach Hause gehen" Roxy nickte ihm zu. Reno kassierte noch von Demyx das Geld und schmiss uns dann alle raus. "Und du willst wirklich mit zu Mum und Dad?", fragte Ven noch mal nach, als wir alle vor der Bar standen. Roxy nickte nur. "Okay" "Na dann bis dann", verabschiedeten sich Hayner, Pence, Olette, Marluxia und Cissnei. Hayner, Pence und Olette hatten kaum etwas getrunken, weshalb sie auch noch halbwegs gerade laufen konnten. Marluxia half Cissnei mit Cloud und Zack, die wie aneinander geklebt wirkten. "Viel Glück", meinte Demyx, als die 7 weg waren. "Danke", sagte ich für Roxas, weil der Kleine wohl immer noch etwas vom Alkohol intus hatte. Er wankte gefährlich. Vielleicht wollte er deshalb auch zu seinen Eltern. Roxy war betrunken und da konnte dann alles passieren. "Wo sind eigentlich Sora und Xion?", fragte ich dann Demyx und Zexion. "Xion hat Sora vorhin nach Hause gebracht. Sora wirkt doch ganz schön deprimiert wegen Riku. Er kann Riku einfach nicht vergessen. Deshalb leidet er immer noch unter Liebeskummer", antwortete Zexion ruhig. "Oh. Der Arme", gab ich nur von mir. "Gehen wir dann?", fragte Roxy. Ven und ich sahen ihn an. "Bis morgen dann", sagte Demyx noch und ging mit Zexion nach Hause. Jetzt waren wir noch 4. Langsam machten wir uns auf den Weg zu Ven nach Hause. Die Brüder schienen etwas beunruhigt zu sein, denn Ven biss sich auf die Lippen und Roxy brach mir bald die rechte Hand. Aqua sah genauso besorgt aus wie ich. "Bist du jetzt seine Freundin, Aqua?", fragte ich die Blauhaarige. Sie wurde rot und sah kurz zur Seite. "Ja... schon etwas länger. Aber nicht offiziell" Ich lächelte sie an. "Es ist schön so einen süßen Freund zu haben, nicht?" Sie wurde einen Farbton dunkler. "Ja. Ven war schon immer süß. Ich habe mich auf den ersten Blick in ihn verliebt und er in mich. Jahrelang hatte ich das Gefühl, dass ich keine Chance bei ihm hätte. Ich bin 3 Jahre älter als er und ich war nur seine Pianistin. Ich habe nie gewusst wie er mich in seinen Augen gesehen hat. Bis er mir sagte, dass er mich liebt" Bei ihrer kleinen Geschichte sah Ven auf. Auch Roxy sah die Blauhaarige an. "Du bist auch 3 Jahre älter?", fragte ich dann. Sie nickte. "Noch dieses Jahr werde ich 21" "Ich bin das schon ca. 5 Wochen", meinte ich verschmitzt. "Gratulation", sagte sie noch lächelnd. "Danke" "Wir sind da", sagte Ven plötzlich und wir blieben vor einer riesen Villa stehen. "Wow" Roxas' PoV Und nun war es soweit. Ich stand vor dem Haus meiner Eltern. Ich wollte ihnen nur ein paar Fragen stellen. Genau in diesem Moment ging ohne Vorwarnung die Tür auf und meine Mutter kam auf uns zu gehastet. "Ven!", rief sie. "Schatz, wo warst du?" "Ich habe meinen Geburtstag gefeiert", antwortete Ven gelassen. "Und ich habe Gäste mitgebracht" Jetzt erst schien sie Axel und mich zu bemerken. "Roxas, Liebling was machst du denn hier?", fragte sie überrascht. "Ich will euch besuchen", sagte ich gefasst. "Das sehe ich. Doch was willst du von uns? Als wir uns das letzte Mal gesehen haben hast du mich nicht als deine Mutter anerkannt", meinte sie. "Ich weiß. Ich bin ja nicht dumm", sagte ich zu ihr. "Ich habe Fragen" "Oh. Na gut. Dann kommt erst mal mit rein", sagte sie. Im Hintergrund konnte ich einen der Bodyguards von meinem und Vens Konzert sehen. Dieser Davis, oder wie er hieß. Auf jeden Fall war er an die 2 Meter groß, was mir leicht Angst machte. Er war schließlich 40 cm größer als ich! Im Haus fühlte ich mich gar nicht wohl, weshalb ich Axels Hand nahm. Ein bisschen lag es auch an dem Alkohol in meinem Körper, aber wir rochen alle danach. Wir kamen ja geradewegs aus einer Bar. "Ven, Schatz. Du kannst dich ja langsam bettfertig machen. Es ist wirklich spät. Und Aqua, du kannst ruhig mit ihm gehen", meinte meine Mutter zu den beiden. "Nein", widersprach Ven ihr. "Ich werde bei meinem Bruder bleiben. Auch ich habe ein paar Fragen" Meine Mutter sah ihn überrascht an, bevor sie resigniert seufzte und zu Davis sah. "Bitte bereite das Gästezimmer vor", bat sie ihn und er nickte nur. Dann war er weg. "Was ist denn los?", fragte mein Vater, der aus dem großen Wohnzimmer kam. "Roxas?" "Wir haben heute zwei zusätzliche Gäste", antwortete ihm seine Frau. Mein Vater schüttelte nur lächelnd seinen Kopf. "Roxas, warum bist du hier?", fragte er schließlich. "Ich habe Fragen", antwortete ich ihm. "Ja, hast du? Deswegen bist du hier? An deinem 18. Geburtstag?", fragte er dann und Axel warf mir einen Seitenblick zu. "Ja. Deshalb", antwortete ich ihm. "Was sind das denn für Fragen?", fragte mein Vater freundlich. Er schien zu wissen was für Fragen mir auf der Zunge brannten. "Ihr habt mir meine Frage nicht beantwortet", begann ich monoton. "Warum bin ich in einem Heim gelandet, während Ven bei euch bleiben durfte?" Es war eine kleine Weile lang still, bis meine Mutter sprach. "Es ist seine Schuld", wisperte sie mit verkniffenem Gesicht. "Schatz", sagte mein Vater besorgt, als er sah, dass seine Frau weinte und sah zu uns. "Setzen wir uns erst mal ins Wohnzimmer" Ich nickte ihm zu und wir gingen in die Stube des riesen Hauses. Dort ließen wir uns auf der großen Couch nieder und schwiegen eine kleine Weile. "Es ist allein seine Schuld", schluchzte nun die Frau vor mir nun. "Psst, ganz ruhig. Er ist nicht hier", versuchte der Mann sie zu beruhigen. Dann sah er mir in die Augen. "Wir sprechen nicht gerne über dieses Thema, denn es zeigt uns was wir doch für schlechte Eltern sind", begann er. "Aber es geht nun mal um dich" Ich nickte nur. "Vor ca. 17 Jahren, an eurem 1. Geburtstag kam er und nahm dich mit. Dich und das Auge", erzählte er langsam. "Wer? Warum? Was genau ist passiert?", fragte ich neugierig. "Eure Mutter war so glücklich mit euch beiden. Sie hatte es immer noch nicht glauben wollen, dass sie 2 so süße Söhne hatte. Doch mit einem Mal stand ein Mann vor der Wohnungstür. Wir dachten alle er sei vertrauenswürdig. Schließlich ist er euer Onkel", erzählte er weiter und mir stockte der Atem. "Er spielte mit seinen Neffen so wie mit seinen eigenen Kindern, wenn er welche gehabt hätte... Auch er bemerkte dass dein Auge erblasste. Dass das schöne Meerblau deines Auges langsam immer matter wurde. Dann nahm er dich mit, um dich zum Kinderarzt zu bringen. Doch er kam nie wieder zurück" "WIE BITTE?!", rief ich. "Ihr habt ihn einfach laufen lassen? Ihr habt nicht nach mir gesucht?!!" "Natürlich haben wir nach dir gesucht. Doch gefunden haben wir euch beide nicht. Selbst die Polizei nicht. Du galtest als vermisst", antwortete mein Vater beruhigend und drückte seine Frau fester an sich. Ich schluckte leise, als er eine Pause machte. "Deine Mutter ist selbst heute noch deswegen am Boden zerstört. Sie hat jahrelang nachts Tränen vergossen und hat all ihre Liebe schließlich in Ventus gesteckt. Sie hat ihm Liebe für 2 gegeben. Schließlich sahen wir diese Anzeige in der Zeitung. Wir dachten es sei ein Wunder oder Zufall, aber dazu waren die Namen zu identisch" "Namen?", unterbrach Axel meinen Vater. Er nickte und sah zu Boden. "Alexander ist mein Bruder" "W- was?", fragte ich geschockt. "Ich wurde... Ich wurde von meinem eigenem Onkel misshandelt?" Ich sackte geradezu in mir zusammen. Mein Onkel! Mein eigener Onkel hatte mir das angetan! "Auf dem Bild", sagte meine Mutter nun. "Auf dem Bild in der Zeitung hast du richtig traurig ausgesehen. Ausgelaugt und am Ende deiner Kräfte. Einfach schrecklich. Ich hatte dich in den Arm nehmen wollen... Doch Ven landete in meinen Armen" Ich starrte die beiden geradezu nieder. Es war gar nicht ihre Schuld! Ich hatte mein Leben... mit Alex verbracht... meinem Onkel und Peiniger. "Roxy?", hörte ich dann Axels Stimme und sah ihm in die Augen. "Warum weinst du?" Erst jetzt spürte ich die Tränen, die meine Wange runter liefen. Ich schwieg. Ich musste an mein altes, sogenanntes Leben denken. Dieses Schwein war mit mir verwandt! Warum musste mir das passieren? Meine Sicht verschwamm und die Tränen rannen mir weiter unaufhaltsam die Wange runter. "Warum? Warum musste mir das passieren?", schluchzte ich dann. Mir wurde bewusst, dass ich die Erlebnisse mit Riku und Alex all die Monate verdrängt hatte, aber immer noch in meinem Trauma gefangen war. Plötzlich wurde ich in eine warme Umarmung gezogen und an einen weiblichen Körper gedrückt. "Mum...?", fragte ich überrascht. "Ich bin bei dir", flüsterte sie. "Ich bin deine Mutter und liebe dich" Ich konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken und musste mich verzweifelt an ihrem warmen Körper festkrallen. Da war sie, die Wärme einer Mutter, die ich all die Jahre gebraucht und nicht bekommen hatte. Sie streichelte mir über den Kopf bis ich mich beruhigt hatte. Axels PoV Ich hatte nur zusehen können. Genau wie damals, als wir in dem Keller gewesen waren. Roxy musste innerlich immer noch ein Trauma haben. Da nur seine Eltern diesen Alex neben ihm kannten konnten auch nur sie verstehen wie kaputt er war. Aber ich war entsetzt. Alex war Roxy's Onkel! Der Bruder seines Vaters! Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ein Familienmitglied das tat. Ich sah bedrückt zu Boden. "Dein Name war Axel, richtig?", fragte mich nun die Frau vor mir. Ich sah ihr in die Augen und nickte, worauf sie nur lächelte. "Du musst ihm sehr gut tun", meinte sie liebevoll und sah ihren verschollenen Sohn an. Roxas hatte sich in den Schlaf geweint. "Ja...", sagte ich schwach. "Danke", sagte sie. "Mum?", sagte Ven nun. "Aqua und ich würden uns dann schlafen legen" "Ja", sagte sie. "Nehmt Roxas doch mit. Ich möchte mich noch kurz mit Axel unterhalten" Ven nickte, während Aqua Roxas auf ihren Rücken nahm. Kurz darauf war ich mit der Mutter allein im Zimmer. Es herrschte eine Weile lang Stille, während sie ruhig in ihrem Kaffee rührte. "Was wollen Sie noch von mir?", wagte ich mich zu fragen. "Was würdest du dazu sagen Roxas hier zu lassen?", fragte sie ruhig, ohne mir in die Augen zu sehen. "Ich soll mich von ihm trennen? Niemals!", rief ich gleich. "Das will ich auch nicht. Ich will ihn nur besser kennenlernen. Und dich natürlich auch", sagte sie und sah mir in die Augen. "Und was wollen Sie dann?", fragte ich skeptisch. "Ich will dass er 1 Jahr bei uns wohnt", antwortete sie gefasst. "Was, ein ganzes Jahr lang?", fragte ich sie entsetzt. "Aber ich brauche ihn! Ich lasse das nicht zu. Roxy gehört mir!" Sie sah mich überrascht an, bevor sie aufseufzte. "Ven hat uns erzählt, dass er bei euch wirklich glücklich ist, aber ich möchte als seine Mutter, dass er eine Schule besucht. Ich bin ja glücklich, dass er wenigstens lesen und schreiben kann, aber wie soll er so eine vernünftige Arbeit finden?", fragte sie mich und ich sah ihr in die Augen. Sie hatte Recht. Roxas hätte in seinem jetzigen Zustand keine Chance einen Job zu finden. Gar keine. "Deshalb möchte ich ihn ein Jahr lang zu Hause, bei seiner Familie haben. Ich möchte nur, dass er Mathe, Deutsch und Englisch lernt. Ich möchte nur, dass er weiterhin ein gutes Leben hat", sagte sie nun und stellte ihren Kaffee auf den Tisch. "Soll er von Privatlehrern unterrichtet werden?", fragte ich sie. "Nein. Ich möchte ihn auf eine Schule schicken. Eine Sonderschule, die auf solche Schüler spezialisiert ist und das meiste und wichtigste in 1 Jahr unterrichtet. Nur die wichtigsten Sachen werden vermittelt. Deutsch, Mathe, Englisch, Chemie, Physik und Biologie. Für Schüler, die sich besonders gut entwickeln wird noch eine zweite Fremdsprache unterrichtet. Spanisch", erzählte sie mir. Ich nickte. "Verstehe. Aber warum kann er dann nicht weiter bei mir wohnen?" "Ich möchte ihn wenigstens während dem bei mir haben. Ich bin seine Mutter und die braucht er jetzt", meinte sie. Ich überlegte eine Weile. "Aber ich kann doch solange hier vorbei kommen?" "Sicher. Aber du musst mir versprechen, dass ihr euch zurück haltet, wenn ihr hier zusammen seid", sagte sie zufrieden. Ich nickte. "Gut. Dann kannst du von mir aus zu ihm gehen", sagte sie. "Morgen geht dann der Ernst des Lebens los" "Soll er etwa schon ab morgen in die Schule gehen?", fragte ich sie überrascht. "Noch nicht. Wir müssen ihn dort noch anmelden", sagte sie. "Das Schuljahr beginnt auch erst am 1. September. Heute ist der 13. August. Es wäre schön, wenn er ab nächste Woche hier wohnt" "Ja", sagte ich nur und ging dann zu Roxy ins Bett. Ich dachte noch lange darüber nach was seine Mutter von mir wollte und kam zu dem Entschluss, dass es so das beste für Roxy war, wenn er hier blieb. Roxas' PoV Als ich meine Augen öffnete fand ich mich allein in einem fremden Bett wieder, in einem fremden Zimmer. "Wo bin ich?", fragte ich mich müde. "Wo ist Axel?" Ich zog mich aus dem Bett und ging dann aus dem Zimmer. Kaum hatte ich das Zimmer verlassen traf ich auch schon auf Axel. "Morgen", sagte ich, doch er erwiderte nichts. Ich sah ihn verwirrt an. "Ich habe gestern noch mit deiner Mutter gesprochen", sagte er, ohne mir in die Augen zu sehen. "Sie hat mich gefragt, ob es möglich ist, wenn du hier bei deiner Familie wohnst und zur Schule gehst" "Was?", fragte ich geschockt. "Heißt das, dass du mich verlassen willst?" "Keines Falls", antwortete er und sah mir endlich in die Augen. "Ich kann hier ein und aus gehen wie ich will" "Warum kann ich nicht bei euch bleiben?", fragte ich in der Hoffnung bei ihm bleiben zu können. "Deine Eltern wollen dich kennenlernen. Sie möchten, dass du ab nächste Woche hier einziehst" "Wie bitte? Du lässt es zu?", fragte ich fassungslos. "Ja", er sah mir ernst in die Augen. "Auch ich will, dass du eine gute Ausbildung bekommst" Ich sah ihm überrascht in die Augen. "Die Schule beginnt am 1. September und geht 1 Jahr lang", sprach er weiter. "Oh... Verstehe", antwortete ich nur. "Ich werde an den Wochenenden immer zu dir kommen", sagte er selbstsicher. "Versprochen" "Okay", sagte ich dann nur noch. "Lass den Kopf nicht hängen, Kleiner", sagte er lächelnd und strich mir durch die Haare. "Die Zeit wird schneller vergehen als du denkst" "Ich bin mir da nicht so sicher", sagte ich bedrückt. Jetzt hob er meinen Kopf am Kinn hoch und sah mir in die Augen. "Du willst doch nicht noch mal auf der Straße landen, oder?" "Nein!", rief ich gleich. "Also solltest du hier bleiben und lernen", meinte Axel. Ich nickte nur und sah zu Boden. Das ergab Sinn. Wieder hob er mein Kinn an. "Alles wird gut, Kleiner", sagte er nur und küsste mich einfach. Auf einmal drang ein Räuspern an meine Ohren. "Ich will euch ja nicht stören, aber es wäre besser, wenn ihr euch hier nicht küsst", es war mein Vater. "Warum?", fragten Axel und ich gleichzeitig. "Deine Mutter lässt es sich zwar nicht anmerken, aber sie mag es nicht, wenn ihre Kinder schwul werden, was bei Ven glücklicher Weise nicht der Fall ist", antwortete Dad. Ich seufzte. "Okay..." "Dann würde ich euch bitten alles für den Umzug vorzubereiten", meinte Dad. Wir nickten nur und machten uns dann auf den Weg nach Hause. Unterwegs trafen wir auf Sora, der vom Einkaufen zurückkam. "Da seid ihr ja. Demyx und ich, wir haben uns schon Sorgen gemacht", sagte er, als er uns bemerkte. "Mach dir um uns mal keine Sorgen", sagte Axel und wir gingen mit Sora nach Hause. "Da seid ihr ja!", rief Demyx glücklich und nahm mich erst mal in den Arm. "Aber... warum siehst du denn so geknickt aus, Rox?" Eine Weile lang herrschte Stille ehe Axel antwortete. "Seine Eltern wollen ihn für 1 Jahr auf eine Sonderschule schicken. In der Zeit soll er allerdings bei seinen Eltern wohnen", erklärte er. "Was?", fragten Demyx und Sora entsetzt. "Du sollst hier ausziehen?" Ich nickte. "Ab nächste Woche soll ich bei meinen Eltern wohnen" "Oh", wieder herrschte Stille. "Kommt... packen wir meine Sachen zusammen", sagte ich schließlich und ging in mein altes Zimmer, wo noch all meine alten Sachen rum lagen, weil nicht alles in Axels Zimmer gepasst hatte. Am Schreibtisch blieb ich stehen. Ich war schon ewig nicht mehr hier gewesen. Ich seufzte und begann dann schweren Herzens meine Sachen zusammen zu packen. "Rox", Demyx stand in der Tür und ich sah ihn an. "Du hast mein Geschenk noch nicht geöffnet" Er hatte den Briefumschlag in der Hand. "Ach, das hat jetzt auch keine Bedeutung mehr", meinte ich niedergeschlagen. "Das weißt du doch gar nicht", sagte Demyx gleich und kam auf mich zu. Ich seufzte. "Na gut. Aber erst mal möchte ich weiter packen" Er nickte. "Ich helf dir" 2 Stunden später waren wir schließlich fertig und Demyx hielt mir erneut den Brief unter die Nase. Ich sah ihm in die Augen und er lächelte nur. Dann öffnete ich den Umschlag und traute meinem Auge nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)