Schweinehunde unter sich von CaptainCalvinCat ================================================================================ Kapitel 8: Funken sprühten aus der Brust des Mannes. ---------------------------------------------------- Funken sprühten aus der Brust des Mannes. „Du willst Captain Stones Frau einen Besuch abstatten?“ Die samtweiche Stimme Agatha Silverbirds klang extrem ungläubig. Dann schaute sie den grinsenden Mann an und merkte, wie ihr Herz schneller schlug. Dieses jungenhafte Lächeln war das, was sie an Äußerlichkeiten an ihm liebte. Als er sich dann zu Wort meldete, sorglos mit den Schultern zuckte und mit einem „Warum nicht?“ die Hände hinter dem Rücken verschränkte, wusste sie, dass es mal wieder eine der Phasen war, die man bei Cal einfach akzeptieren musste. So war er einfach. Zwar war es ein wenig nervig, dass er so sein konnte, aber… sie hatte gelernt, sich damit zu arrangieren. Es gab beim Captain eben die „Ich will mit dem Kopf durch die Wand“-Phase und damit musste sie sich abfinden. Zumal Cal traditionell nicht nur durch eine, sondern gleich durch eine ganze Armada von Wänden brechen wollte. Und wo keine Probleme waren, schaffte es der Captain in der Regel, sich noch mehr zu machen, als eigentlich notwendig. Aber – nun gut, das war etwas, womit man im Laufe der Jahre gelernt hatte, umzugehen. Also schaute sie ihn an, verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief, sodass ihre roten, langen Haare die rechte Schulter kaskadengleich herunterfielen. „Cal, die Frau hat gerade erst ihren Mann verloren. Ich halte es für keine gute Idee, bei ihr aufzuschlagen.“ „Aber, Schatz, der NCIS wird sie sowieso verhören und da müssen wir vorher vorbeischauen und sie – vorbereiten.“ Die Frau schaute ihn an: „Und was genau hast Du vor?“ „Das wirst Du dann sehen.“, sagte Cal und stockte. Agatha schaute ihn an: „Darling, was ist los?“ „Ich weiß nicht.“, erwiderte der Captain, „Ich habe nur das Gefühl, das ich beobachtet werde.“ „Du spinnst.“, sagte sie und legte ihm die Hand auf die Schulter, „Wer sollte uns hier beobachten?“ „Naja, jeder der zwei gesunde Augen sein Eigen nennt und unseren Köpper vom 10-Kilometer-Brett in einer Rettungskapsel beobachtet hat.“, grinste der Captain schief und schaute sich um. Die grünen Augen seiner Freundin widmeten sich ebenfalls kurz dem Terrain, dann fokussierte sie sich wieder auf ihn und er fühlte sich wie von ihr hypnotisiert. „Sch… Schatz, du machst mich unsicher. Könntest Du bitte wo anders hingucken?“ Agatha grinste. Was keiner von beiden ahnen konnte, war, dass der Captain Recht hatte. Von dem anderen Ufer des Anacostia Rivers, genauer gesagt aus Sektion C aus, wurden Captain und XO tatsächlich beobachtet. Dort kniete, mit seinem Scharfschützengewehr im Anschlag und Blick durch das Zielfernrohr, Ari Haswari. Private First Class Riker sah die hübsche Frau ein wenig verdattert an, ehe er einen Schritt zur Seite trat. „Bitte, bitte“, sagte er und versuchte, seine Gestalt ein wenig imposanter zu machen. Ziva seufzte. Eigentlich passierte ihr das recht häufig, dass die Männer versuchten, in ihrer Umgebung ein wenig interessanter zu wirken, als sie es eigentlich waren. So auch hier und es wunderte sie nicht. Irgendwie waren Männer recht einfache Geschöpfe. Da brauchte man nur mal zu blinzeln oder nur mal an der richtigen Stelle die Stimme ein wenig rauchig werden zu lassen – schon war es um den armen Kerl geschehen. Und da sagte man, Frauen wären das schwache Geschlecht. Guter Witz. Als sie Riker ansah, glaubte sie sofort, alles über ihn zu wissen. Das Gesicht so, wie man es für normalerweise als recht ansehnlich erachtete, die Augen eisblau, der Körperbau muskulös – es würde sie nicht wundern, wenn er nicht auch im College dieses Ballspiel gespielt hätte, nachdem man hierzulande so verrückt war. Wie hieß es gleich? Baseball? Oder war es doch eher Rugby? Nein – Rugby hieß es hier nicht. Hier nannte man es Football. Vermutlich war der Mann, der vor ihr stand der geborene – wie hieß es gleich? Halfback? Thirdback? Nein, sie würde ihren Partner, Tony, nicht fragen – nicht nachdem er sie heute schon ein paar Mal versucht hatte, auf den Arm zu nehmen. Aber es hatte sie eigentlich gar nicht großartig verblüfft – schließlich hätte sie von Tony nichts Anderes erwarten können. Sie hätte ihm nie erzählen dürfen, was ihr Verdacht war – und ausserdem gab es keine Außerirdischen. Nichtsdestotrotz – der Gedanke, dass es so etwas wie Außerirdische gäbe, der Gedanke, dass diese Wesen existierten… das war unheimlich. Es war unheimlich, wie sich Ziva in den letzten Stunden verhielt. Tony hatte, schon als sie bei PFC Riker geklopft hatte, festgestellt, dass sie absolut nicht bei der Sache war. Das hatte doch wohl nichts mit der kleinen Neckerei zu tun, die er sich mit ihr erlaubt hatte – denn das hatte sie ihm ja auf Dollar und Cent zurückgezahlt. Zugegeben: Das Sprichwort hieß „Ich zahle es Dir auf Heller und Pfennig zurück.“. Dieses Sprichwort hatte Tony vor knapp vier Jahren gehört, als er auf der Sicherheitskonferenz in Düsseldorf / Deutschland weilte. Da hatte er drei Freunde beobachtet, die sich unterhalten hatten. Einer von ihnen, ein knapp 24-jähriger Mann hatte sich ein paar Euro geliehen und gesagt: „Anna, das zahle ich dir auf Euro und Cent zurück.“ ‚Anna’, eine hübsche Blonde, hatte die Augen gerollt und der dritte, ein Mann von knapp 2 Metern hatte gelacht: „Peter, das heißt ‚Auf Heller und Pfennig zurückzahlen’!“ „Ja“, hatte der Angesprochene gegrinst, „Aber wo zahlt man heute noch in Heller und Pfennig?“ Die Szenerie mit der Alien-Invasion im NCIS-Hauptquartier, das war ein gelungener Streich. Und warum Ziva sich nun so verhielt, verstand er nicht. Doch der Fakt, dass dieser Typ, PFC Riker Ziva so eindeutig ansah, ließ seinen Blutdruck kochen. Eingebildeter Affe. Hatte er keine Freundin, musste er sich ausgerechnet seine… Tony schüttelte den Kopf. Das war doch albern, was ihm da gerade durch den Kopf ging. Klar – er empfand Ziva nicht nur als süß, sondern auch als ziemlich sexy, aber er würde es sich niemals einbilden so deutlich mit ihr darüber zu reden. Warum nicht? Ganz einfach – sie würde es, ohne mit der Wimper zu zucken, gegen ihn einsetzen, genau so wie sie seinen Alien-Scherz gegen ihn eingesetzt hatte. Nein, nein, so fing er mal gar nicht erst an. Stattdessen beschränkte er sich darauf, dem PFC einen bitterbösen Blick zuzuwerfen und, in seiner bekannten, ihm sehr eigenen Art, das Gespräch an sich zu ziehen. Grau. Die Augen der Frau waren tatsächlich grau – oder zumindest blau, mit einer Spur ins Gräuliche. Offenbar war heute ihr legerer Tag, denn als Tony an der Wohnungstür von PFC Troi geklopft hatte, stand ihm ein blonder, fleischgewordener Männertraum gegenüber, der in ziemlich wenig die Tür aufmachte. Die Bauchmuskeln waren durch das verschwitzte Tank-Top deutlich zu erkennen. Lächelnd betrachtete Tony die Kurven der Frau, ehe er sich direkt an sie wandte. „Sie sehen nicht wie ein Matthew aus.“, sagte er und schaute die Frau an, die sanft lachte und den Kopf schüttelte. „Nein, ich bin Diana Troi – Matthew ist mein Mann. Was wollen Sie von ihm?“ Damit ließ Tony die ID-Marke aufschnappen und Diana holte erschrocken Luft. „NCIS?“, fragte sie und schaute den Italiener aus grauen Augen sorgenvoll an: „Ist… ist meinem Mann etwas zugestoßen?“ Sowohl das Gespräch mit Riker, als auch das mit Troi, das eine vorher, das andere nachher geführt, war nicht sonderlich ergiebig. Beide konnten sich nicht erinnern je den Bastardhänder gesehen zu haben, mit dem Stone umgebracht worden war, beide wussten nicht, warum man ihnen, oder Turner etwas anhängen wollte, kurz – man war nicht klüger als vorher. Irgendwie nervte es Tony allerdings nicht so sehr, wie er gedacht hatte, dass es ihn nerven würde. Warum eigentlich nicht? Sollte es tatsächlich an seiner Begleitung, der atemberaubenden Ziva David, liegen? Nein, das… wenn er sich überlegte, dass sie vor ein paar Monaten noch mit Ray zusammengewesen war… er konnte bei ihr keine Wunden aufreißen. Das schickte sich einfach nicht. So gern er sich … er spürte, wie ihre Nähe ihn angenehm beeinflusste und wollte sich dem hingeben, aber er erachtete es wegen der aktuellen Situation als einfach nicht schicklich. Und wenn er wollte, konnte er tatsächlich so was wie ein Gentleman sein. Wenn er wollte, und sich die Situation anbot, konnte Leroy Jethro Gibbs ein Gentleman sein. Bei einer Situation, die sich wie folgt darstellte, war er es gerne. Ein Boot, offene See, eine hübsche Frau mit langen, roten Haaren – da war er versucht, den Gentleman zu geben, der er als Navy-Offizier sowieso war. Doch die Situation war anders gelagert. Er war in einem Verhörraum, ihm gegenüber saß ein Mann und er versuchte, einen Mord aufzuklären. Also gab Gibbs dem zweiten B in seinem Namen, das, wie er selbst gerne sagte, vom Begriff „Bastard“ kam, die Gelegenheit, sich zu entfalten. „Reden Sie!“, zischte er zu dem inzwischen ein wenig verunsichert dreinblickenden PFC William Turner. Noch vor ein paar Minuten war der Mann extrem selbstsicher gewesen und hatte Tony angegriffen – das war auch schon mal ein Grund, weswegen Gibbs seinem inneren Bastard Freilauf gönnen wollte. Ein weiterer Grund war der Fakt, dass er dem Direktor Resultate liefern musste – Resultate liefern wollte. Auf dem Navy Yard – beziehungsweise in der Nähe – hatte es einen Mord gegeben, das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Auch wenn er wusste, dass er nicht Superman, nicht Allmächtig war und nicht überall gleichzeitig sein konnte, hatte er das Gefühl, versagt zu haben. ‚Verdammt’, schoss es dem Grauhaarigen durch den Kopf, als Turner ihn verunsichert anblickte: ‚Ich muss ihn versuchen, zu kriegen.’ Und um dieses Ziel zu erreichen zog der Mann in dem grauen Sakko wirklich alle Register. Die grauen Augen fixierten Turner, ehe Gibbs die Stimme erneut erhob, auf die Fotos von Stone deutend: „Dieser Mann ist in direkter Umgebung des Navy Yard ermordet worden. Meine Forensikerin sagt, an der Tatwaffe sind Ihre Fingerabdrücke. Nun reden sie, wie kommen die da hin?“ Turner stockte, schaute auf die Fotos der Leiche und schluckte dann. „Ich… weiß es nicht.“, sagte er dann und suchte den direkten Blickkontakt der Ermittlerlegende. Als die eisblauen Augen Gibbs seinen Blick trafen, erkannte er, dass der Andere die Wahrheit sagte. William Turner hatte tatsächlich keine Ahnung, wie genau Captain Stone ermordet wurde. Also konnte es nur einer der beiden anderen gewesen sein. „Kennen Sie die PFCs Riker und Troi?“, fragte Gibbs daher und Turner nickte. „Wir… Rikers Frau und unsere beiden Freundinnen trainieren zusammen. Wir haben uns mal zum Grillen getroffen… so’n Zeug halt.“ „Und warum denkt dann jemand, dass Sie der ideale Sündenbock für den Mord an Stone wären?“ Turner schwieg, schaute zu der Kamera, versuchte, sich darauf zu konzentrieren, nichts zu sagen. „Turner.“, sagte Gibbs plötzlich, mit einem Tonfall, der dem PFC nicht geheuer war, „Marines lügen nicht.“ Der Mann schluckte, schaute zu Gibbs und beugte sich dann vor. „Wir… Wir sind mit dem Wagen rumgefahren – haben den dicken Mann markiert. Dabei is’ dann was passiert. Wir haben ne Dummheit gemacht. Kleinen Unfall – nichts schlimmes, wir sind Stone hinten auf den Wagen draufgefahren. Kleiner Sachschaden, aber…“ Turner brach ab, kurz könnte man meinen, dass etwas wie innere Zerrissenheit von ihm Besitz ergriff, ehe er tief Luft holte und offenbar beschloss, mit der Sprache herauszurücken. „Stone“, setzte er an und sprach dann schneller, „Stone war… er war angepisst. Ich verstehe schon, weswegen, aber er musste es übertreiben. Er war ein Schleifer – hat uns richtig hart rangenommen, wenn Sie mich verstehen.“ Gibbs schaute ihn ausdruckslos an, nickte dann und sagte, in ebensolchem ausdruckslosen Tonfall: „Und da dachten Sie, sie machen ihn mal einen Kopf kürzer.“ „NEIN!“, sagte Turner eine Spur lauter, als es notwendig gewesen wäre, „wir … wir haben nichts …“ Nun wurde der Mann leiser und blickte zu Boden: „Wir … ich … wir haben nichts getan. Ehrlich nich’.“ „Marines lügen nicht.“, sagte Gibbs noch mal und Turners Kopf ruckte hoch: „Das ist keine Lüge.“ „Und was sagst Du zu der Sache?“, fragte der Italiener seine hübsche Begleitung, die nachdenklich den Kopf schief legte, „Ich weiß nicht. Die Indizien sprechen gegen sie und es wäre nicht das erste Mal, dass jemand uns eiskalt angelogen hätte, aber aus irgendeinem Grund glaube ich ihnen.“ Tony war verblüfft: „Wie kommst Du darauf, Zivaaa?“ Erneut ließ er dieses langgezogene A erklingen, dass sie so hasste und an dem frechen Grinsen, das seinen Mund umspielte, ließ sie ahnen, dass er es liebte, sie zu necken. Sie warf ihm aus ihren dunklen Augen einen wütenden Blick zu, ehe sie beschloss, die Sache zu übergehen. „Die beiden wirkten ehrlich.“, sagte sie, ging einen Schritt schneller, sodass er nur noch ihre langen, lockigen Haare sehen konnte. Das hatte den weiteren, unschätzbaren Vorteil, dass er nicht sah, dass auch sie lächeln musste. Eigentlich fand sie ihn ja auch nett und anziehend, aber sie würde nie sagen, dass dem so war. Schließlich hatte sie schon einmal den Fehler gemacht, ihm zu sagen, was sie bewegte und was war das Resultat gewesen? Er hatte sie vor Abby versucht, lächerlich zu machen. „Oh, Zivaa, du wirst empathisch?“, fragte der Italiener und sie stoppte: „Was heißt hier ‚du wirst’?“ Damit trat sie näher an ihn heran, schaute zu ihm hoch und sagte: „Du magst mich für eine kaltherzige Attentäterin halten, aber ich weiß, wie Menschen kicken.“ „Ticken, Ziva. Nicht kicken. Das ist was Anderes.“, verbesserte Tony sie und die hübsche Frau rollte genervt mit den Augen. „Wie oft…“, setzte sie an, beschloss dann aber, die Frage nicht zuende zu stellen. Sie wusste ohne hin, wie er antworten würde. Allein schon dieses freche Grinsen, das er gerade auf den Lippen hatte, konnte sie schon wieder in Wut versetzen. Dann küsste er sie. Was hatte ihn nur bewogen, zu tun, was er gerade tat? Das fragte sich Agatha Silverbird in dem Moment, in dem der Mann, dem sie gefolgt war, ihr Captain, ihr Kommandant, dieses große Gebäude betreten hatte. Die XO war verwirrt. Gerade hatte der Captain ihr das Kommunikationsgerät abgenommen, sich selbst ebenfalls des Dings befreit und beide in den Anacostia-River geworfen. Dann war er losmarschiert. Sie waren gerade dem Verlauf einer Straße, die ein Schild als New Jersey Avenue SE auswies, gefolgt. Sie mussten dieser Straße – laut ihrem in den Tricorder eingebauten Navigationsgerät – ein paar Kilometer folgen, bis sie in eine weitere Straße abbiegen mussten, um nach ein paar weiteren Kilometern bei Captain Stones Frau auf der Matte zu stehen. Offenbar war dieser Weg dem Captain zu weit, denn Cal wandte sich plötzlich nach links und sagte zu ihr: „Hast Du Durst?“ Dann betrat er das große Geschäft, das Agatha im ersten Moment nicht als das erkannte, als was ihr Tricorder es auswies. Eine Kaffeerösterei. Seufzend folgte die rothaarige XO ihrem Kommandanten und hatte ihn an der Theke eingeholt. „Was tust Du hier eigentlich?“ Die Stimme einer jungen Blonden in einem adrett-wirkenden Outfit unterbrach die Unterhaltung, bevor sie angefangen hatte: „Bitte sehr, ihre weiße Schokolade mit Sahne.“ Damit stellte sie dem Captain einen durchsichtigen Plastikbecher mit einer milchig-weiß-gelben Flüssigkeit auf den Tresen, ehe sie sich an Agatha wandte: „Und was kann ich Ihnen bringen?“ Die Rothaarige blinzelte verblüfft, öffnete den Mund und wollte etwas sagen, als der Captain ihr dazwischen fuhr: „Sie nimmt einen Kaffee mocca ohne Sahne, mit Milch und Zucker.“ Damit war das Gespräch abgehakt, Cal griff sie bei der Hand und zog sie – nicht so stark, dass es unangenehm wäre, aber stark genug, um sie zu verblüffen – zu einem Sitzplatz, von dem er die Straße im Blick hatte. Nun war es offiziell: Der Captain verhielt sich paranoid. So kannte sie ihn gar nicht. „Was ist los mit dir?“, fragte sie ihn leise. Cal legte beide Hände auf um den Plastikbecher, beugte sich vor und senkte seine Stimme ebenfalls, sodass sie einen verschwörerischen Klang bekam. „Ist es dir nicht aufgefallen?“, fragte der Kommandant der Dragonfly und Agatha runzelte fragend die Stirn: „Was?“ „Das etwas nich stimmt?“ „Wie bitte?“, fragte die hübsche erste Offizierin. Den Becher abstellend blickte Cal zuerst nach links, dann nach rechts, ehe er sich weiter vorbeugte und ihr schnell einen Kuss stahl. „Ich weiß, du hältst mich vor bescheuert.“, sagte er dann und verfiel wieder ins Raunen: „Aber – was meinst Du, wie Traceless von der Dragonfly geflohen ist? Ich vermute, er hatte einen Helfer.“ „Ach, erzähl keinen Blödsinn. Das sind deine besten Freunde, wer sollte da auf Tracys Gehaltsliste stehen?“, zischte Agatha ihm zu und zuckte zusammen, als man ihr einen weißen Pappbecher auf den Tisch stellte. Erschrocken legte sie sich die linke Hand auf die Brust und schaute die Kellnerin an. Neben ihr brach Cal in ein leises Lachen aus, das stoppte, als sie ihn böse ansah. Dann sagte der Kommandant: „Tschuldige Schatz, aber… seit wann bist Du so schreckhaft?“ „Und seit wann bist Du so paranoid?“, gab sie zurück. Das saß. Der Captain lehnte sich zurück und dachte über ihre Worte nach. Er wusste nicht, was diese Leute gegen sein neues Opfer hatten, er wusste nur, dass er einen Auftrag erhalten hatte und diesen erledigen musste. Danach konnte er sich an Gibbs und seinem Team rächen – inklusive Ziva, die ihn verraten hatte. Warum diese Person auf der Abschussliste seiner Auftraggeber stand, war ihm unverständlich, aber Auftrag war Auftrag. Ari Haswari konzentrierte sich wieder auf die Stirnpartie seines Ziels, spähte durch das Zielfernrohr und war sich sicher, nicht einmal einen Laserpointer zu benötigen, um es zu treffen. Sein Finger krümmte sich um den Abzug. „Ich bringe Sie zur Tür, Miss McConnaugh.“, sagte der Mann und Laura lächelte sanft: „Ich heiße Laura.“ Er antwortete, in dem er ebenfalls freundlich, sanft und offen lächelte: „Tim.“ McGee war sich, aus irgendeinem Grund, sicher, dass die Theorie, die man gerne „Cherchez la Femme“, also „sucht die Frau“ nannte, in diesem Fall nicht zutraf. Darauf wiesen verschiedene Zeichen hin – wenn man zum Beispiel beachtete, dass in ihren Augen ehrliches Bedauern über den Tod von Captain Stone zu lesen war, konnte er sich einfach nicht vorstellen, dass sie den stabilen Bastardhänder genommen und ihn Stone in den Rücken gerammt hätte. Nein – sie konnte diese Tat nicht begangen haben. Als sie den Verhörraum verließen und durch den engen, orange-farbenen Korridor gingen, schaute er zu ihr und lächelte sie an: „Also – Sie schreiben diese verrückten Doktor-Who-Fanfictions, in denen Nummer 11 mit Rose anbandelt?“ „Ich finde, die beiden passen perfekt zu einander. Sie hatte sich ja schon in 10 verliebt.“ „Ja“, setzte McGee das Fachsimpeln an, als sie gerade den Bullpen betraten, „Aber Rose hat doch den Meta-Crisis-Doktor bekommen.“ „Aber das ist doch kein richtiger Timelord.“, widersprach McConnaugh und merkte, wie sie sich in McGees Nähe entspannte, als dieser plötzlich stehen blieb und mit einem verdutzten Gesichtsausdruck in ihre Richtung starrte. „Was ist?“, fragte sie – doch als sie die Frage gestellt hatte, spürte sie, dass er nicht sie anstarrte, sondern an ihr vorbei. Sie drehte sich um und ihr Blick fand ein angeschaltetes Computer-Terminal. „Ich hatte ihn ausgeschaltet.“, erklärte der Bundesbeamte und ging auf den Bildschirm zu, nur um verwundert die Augenbrauen zu heben. Als Laura neben ihn trat und ihm die Hand auf die Schulter legte, drehte er sich um, starrte sie kurz unverwandt an, taumelte einen Schritt nach hinten und schaute sie dann erneut an: „Ich… Du musst mich kurz entschuldigen. Ich… ich muss zu Gibbs.“ Damit rannte er in Richtung der Verhörräume. McConnaugh drehte sich um, schaute ihm verblüfft hinterher, hörte ein Geräusch und sah Blitze. „Boss?“, unterbrach McGee den Gedankengang des grauhaarigen Mannes, als er in den Verhörraum kam. Gibbs schlug wütend auf den Tisch, stand auf und starrte seinem Gegenüber mit kaltem Blick in die Augen: „Regel 22, McGee?“ Der Junior-Field-Agent stoppte, überlegte kurz und rezitierte: „Störe Gibbs niemals während eines Verhörs.“ Und in vorauseilendem Gehorsam schlug er sich selbst mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. „’Tschuldige, Boss.“ „Gibt es sonst noch was, McGee?“, fragte der leitende Ermittler in seinem ihm typischen Sprachduktus – inklusive der kleinen Atempause, bevor er jemanden anredete. Sie war nicht lang – maximal eine Millisekunde, wenn es überhaupt messbar war, aber, wenn man wusste, wonach man zu suchen hatte, wusste man, das es da war. Wie man eigentlich immer, bei Sachen, von denen man selbst wusste, dass sie da waren, nur wusste, dass sie da waren, wenn man wusste, wonach man zu suchen hatte. „Ja.“, setzte der jüngere Agent an und räusperte sich: „Ich… ich habe eine Nachricht auf meinem Rechner gefunden, die mich stutzig machte.“ „Nachricht?“, echote Gibbs und schaute zu McGee herüber, der nickte und hinter sich deutete: „Ich bin mit Laura… also… Petty Officer McConnaugh zum… also ich wollte sie zum Aufzug bringen. Da fiel mir auf, dass mein Computer noch angeschaltet war – dabei hatte ich ihn ausgeschaltet. Und auf dem Monitor stand eine merkwürdige Nachricht. Ich las sie und… erinnerst Du dich an… seltsame Ereignisse?“ Die Ermittlerlegende stockte kurz und schaute den jungen Mann an. Dann schüttelte er den Kopf und ging zur Tür des Verhörraumes. Als Gibbs und McGee den Bullpen betraten, staunte der jüngere Ermittler nicht schlecht. Laura war verschwunden. Verblüfft blickte er sich um, sein Mund stand für einige Sekunden offen, ehe er ihn schloss, tief Luft holte und dann zu seinem Chef blickte. „Ähm, Boss, sie … sie war bis gerade eben noch hier.“ „Und sie ist es immer noch.“, sagte Gibbs, was ihm einen verblüfften Seitenblick von McGee eintrug. Mit geschultem Blick deutete die Ermittlerlegende auf den Boden vor dem Computer. Die Flüssigkeit, die er dort sah, die dort den Teppich tränkte, erkannte er im Schlaf. Blut. McGee hatte, dass sah der leitende Chefermittler, die Blutspur ebenfalls gesehen, sein Blick folgte der Spur bis zu dem Raumteiler, hinter den er nicht blicken konnte. Vorsichtig schritt der junge Agent näher, als das Licht ausfiel. „Verdammt.“, fluchte McGee, trat näher an den Computer heran, las die Zeilen, die auf dem Monitor erschienen waren, erneut. Wie aus weiter Ferne nahm er den Rest war – da war dieser rote Punkt, der an seinem Körper hochwanderte, bis er auf Höhe seines Herzens war. In dem Moment, in dem er verstanden hatte, was los war, hörte er ein raues „Vorsicht“ und spürte einen heftigen Schlag, der ihn zu Boden gehen ließ. Sein Kopf kollidierte mit der Abtrennung zwischen dem Bullpen, an dem er gestanden hatte, und seinem eigenen und während er fiel, sah er in die leeren, toten Augen McConnaughs. ‚Verdammt’, schoss es ihm durch den Kopf und vor seinem inneren Auge blitze die Nachricht auf, die auf dem Monitor gestanden hatte. Tony, Ziva, McGee, Gibbs, reicht euch das Versteckspielen? Als amüsant erachte ich es immer noch. Cal versucht euch zu helfen. Putzig. Er – der nicht mal in der Lage ist, sein Raumschiff fehlerfrei zu kommandieren. Er sollte sich vorsehen – da haben Schon ganz Andere versucht, mich zu fassen. Sie sind gestorben. Dann schlug er auf und absolute Dunkelheit umfing ihn. Gibbs sah den roten Punkt in dem Moment, in dem sich Tim über den Monitor gebeugt hatte und brauchte zwei, drei Millisekunden um zu realisieren, was da gerade geschehen war. Verdammt, offenbar wurde er alt – früher hätte er nur Nanosekunden gebraucht. Aber es war deutlich zu erkennen, was dort passierte – jemand zielte mit einem Scharfschützengewehr auf seinen Untergebenen. Schnell warf er sich vor McGee, verpasste ihm einen Stoß und spürte in dem Moment den Stich in die Schulter. Man musste kein Genie sein, um herauszufinden, was da passiert war. Die Kugel, die eigentlich für McGee bestimmt worden war, hatte ihn getroffen. „Entschuldige, Jethro.“, lächelte der Mann am anderen Ende des Gewehres und stand auf. Eine gewisse Enttäuschung ergriff von ihm Besitz, denn eigentlich hatte er es sich vorgenommen, Gibbs, den Bastard, erst zum Schluss zu töten. Aber – gut – auch wenn er eigentlich Perfektionist war, musste man ein paar Kompromisse eingehen. Und warum auch nicht? Die Reihenfolge, in der er seine Beute tötete, war eigentlich egal – nur… er wollte seine Halbschwester ebenso tot sehen. Sie hatte sich mit dem Feind verbündet. Ari Haswari legte das Gewehr weg, steckte es in die Sporttasche und verließ den Anacostia Park. Cal ließ den Schluck kalter weißer Schokolade durch seine Kehle rinnen und seufzte genüsslich. „Schatz“, sagte er und seine braunen Augen funkelten lebhaft, „Die in diesem Shop wissen, wie man kalte, weiße Schoki macht. Da kann unser Replikator nicht gegen angehen.“ Er lächelte, lehnte sich zurück und schaute seine Freundin an. Draußen war es dunkel geworden, Regen setzte ein und die Beleuchtung im Shop bestand aus etlichen kleinen LEDs, die angenehm, neutrales Licht erzeugten. „Lenk nicht vom Thema ab, Liebling.“, grinste Agatha und nahm einen Schluck Kaffee, „Wie kommst Du darauf, dass Traceless einen Kontakt auf der Dragonfly hat?“ „Nicht nur einen, Schatz, da bin ich sicher, nicht nur einen.“ „Aber wie kommst du darauf?“ Der Captain trank erneut einen Schluck, machte einen genießerischen Laut und rollte mit den Augen. „Diese weiße Schokolade…“ „Cal!“, schnitt ihm Agatha das Wort ab – sie spürte, wie die Wut in ihr zu kochen begann: „Du beschuldigst einige deiner besten Freunde, denen Du sonst, ohne jegliches Zögern dein Leben in die Hände legen würdest, Dich zu verraten und gemeinsame Sache mit Traceless zu machen. Da hab ich vier einfache Worte, die ich von dir Hören will: Wie kommst Du darauf?“ Vielleicht war es nur die Beleuchtung, vielleicht waren es wirklich nur diese farbtemperaturneutral-weißen LEDs, auf die man in dieser Zeitperiode so versessen war, das man die Glühlampe verbot, um sie zuerst durch quecksilberhaltige Leuchtmittel zu ersetzen und anschließend mit LED-Lampen aus dem Gebüsch zu kommen, aber – der Captain wirkte plötzlich um etliche Nuancen bleicher. „Ich“, setzte er an und schaute seiner Freundin in die Augen. Agatha merkte instinktiv, dass er die Wahrheit sagte – seine Augen waren mit einem Schleier von Tränen benetzt. Kurs schloss er die Augenlider und sofort rannen Tränen seine Wangen herunter. Von einer Sekunde zur anderen fühlte Agatha sich Elend. Offenbar hatte ihr Freund selbst ein schlechtes Gewissen, seinen Kolleginnen und Kollegen zu misstrauen, und sie rieb noch Salz in die Wunde. „hey“, machte sie aufmunternd, strich sanft mit ihrer linken Hand über seine Wange und schaute ihn sanft lächelnd an: „Hey, Schatz, es ist alles in Ordnung. Du kannst mit mir reden.“ Die braunen Augen ihres Captain schauten sie plötzlich ganz ernst an – das normalerweise vorhandene, leicht amüsierte Flackern, das eigentlich immer da war, und auch sonst normalerweise allerhöchstens heruntergedimmt war, war aus seinen Augen verschwunden. „Ich habe … Korrespondenzwechsel gesehen.“, sagte er und Agatha legte den Kopf schief: „Ja, und?“ „Jemand hat mit jemandem auf der Dragonfly gesprochen. Und dieser jemand war Traceless.“ Erneut runzelte Agatha die Stirn: „Und wie kommst Du darauf?“ „Nenn es ein Gefühl. Ich weiß, wenn ich Briefe von Tracy-Boy lese.“ „Und hast Du auch den entsprechenden Empfänger?“ Cal schüttelte den Kopf: „Wenn ich ihn hätte, glaubst Du im ernst, ich würde hier unten rumturnen? Da würde ich doch oben, auf der Draggy, die große Actionheldennummer abziehen, da wäre John McLane doch ein Waisenknabe gegen mich.“ Sie grinste: „Zumindest solange, bis du in die falsche Tür reinstürmst, und von einem unserer weiblichen Crewmitglieder für einen Spanner gehalten und dann verprügelt wirst.“ „hey“, machte der Captain, „das ist bisher einmal vorgekommen.“ „Drei mal.“, korrigierte sie ihn, „Du bist auch mal bei mir reingeplatzt, als ich in Unterwäsche dastand.“ „Sicher, dass das ein Unfall war?“, fragte er mit einem hintergründigen Grinsen und trank einen Schluck weiße Schokolade. Und gerade als Agatha ihm die entsprechende Antwort geben wollte, ertönte ein lauter Knall. Zusammenzuckend stieß der wackere Captain gegen seinen Becher mit weißer Schokolade, die sich über den Tisch ergoss. „Frak!“, fluchte er. Dies brachte seine XO dazu, lauthals und hell zu lachen. Voller Verblüffung schaute der Captain zu Agatha herüber, die, immer noch grinsend, sagte: „Cal, mein Schatz? Das ist lediglich ein Gewitter.“ Die Flecken von seiner Hose wischend, schaute der Offizier zum Fenster, an dem, von jetzt auf gleich, ein Wolkenbruch herniederging. Der Regen fiel mit der donnernden Wucht eines Wasserfalls auf die Stadt nieder. Von jetzt auf gleich und so brilliant getimed, als hätte ein Regisseur genau diesen Moment ausgewählt, um sie beide auf die Knochen zu durchnässen. Wie gut, dass es nur noch ein paar Meter waren, die Ziva und Tony zurückzulegen hatten und ausserdem, wenn er bedachte, das sie ihn zwar anfangs ein wenig merkwürdig angeschaut hatte, er es dann doch geschafft hatte, ihr Pflichtbewusstsein soweit zu mindern, dass sie, statt ins Hauptquartier zu fahren, kurz davor waren, bei ihm in der Wohnung zu landen… es war diesen Preis wert. Ziva lächelte mit der Wildheit einer Raubkatze zu Tony herüber, griff ihn und zog ihn ganz dicht an sich, um ihn erneut zu küssen. Mit der linken Hand fingerte der italienisch-stämmige Mitarbeiter des NCIS nach dem Wohnungsschlüssel, während er die hübsche Israelin mit seinem Körper zwischen Haustür und sich selbst festklemmte. Sie konnte seine Erregung spüren, die von Minute zu Minute zunahm, während er immer noch – ein wenig ungeschickt wirkend – versuchte, den richtigen Schlüssel ausfindig zu machen. „Nicht so ungeduldig.“, sagte sie mit einer sanften, rauchigen Stimme, „Niemand hetzt uns.“ ‚Niemand, ausser Gibbs, der vermutlich in genau diesem Moment mit unserem Bericht rechnet.’, schoss es DiNozzo durch den Kopf, just zu dem Zeitpunkt, als er den richtigen Schlüssel erwischt hatte. ‚Bitte, lass mich vergessen, dass wir eigentlich jetzt zu Gibbs müssten.’, sandte er ein Stoßgebet gen Himmel, als sich Zivas Zunge mit der seinigen ein leidenschaftliches Duell lieferte und – als ob seine Gebete erhört würden – hatte er, in dem Moment, als er den Schlüssel ins Schloss steckte tatsächlich allen Diensteifer vergessen. Wie trunken taumelten die beiden NCIS-Agenten die Treppe zu Zivas Appartement hoch und öffneten die Tür. Die Wohnungseinrichtung ließ gewisse Rückschlüsse auf Zivas Lebensweise zu. Besonders fiel Tony die Präsenz von Bildern auf, was ihn ein wenig überraschte. Fotos von Rivkin, Fotos von Ray, Fotos ihres Vaters – für jemanden, der wusste, dass man seine Lieben dadurch leichter ausfindig machen konnte, ging sie beinahe schon leichtfertig mit diesen Bildern um. Nicht, dass sie sie schlampig behandeln würde – im Gegenteil, sie waren in feinsten Kristallschliffglasbilderrahmen für die Ewigkeit aufbewahrt, oder zumindest solange bis Sonneneinstrahlung und Verfall des Fotopapiers aus dem knackenscharfen Bild ein gelbstichiges Etwas gemacht haben würden - aber der Fakt, dass sie diese Bilder so offen zeigte, verrieten, dass sie diesem neuen Appartement eine Identität geben wollte. Diese neue Wohnung sollte aussagen: „Hier wohnt Ziva David, Tochter von Eli David, Mossad- und NCIS-Agentin.“. Nach Tonys kurzem Blick auf die Inneneinrichtung gelang ihr dies absolut. Dann hatte sie ihn wieder gepackt, ihm einen Kuss auf den Mund gedrückt, der ihm den Atem raubte und ihn ins Schlafzimmer dirigiert. Der Mann mit der Sporttasche – Ari Haswari – schlenderte durch die Straßen Washington D.Cs. Die rotverklinkerten Bauten, die er passierte, interessierten ihn nicht sonderlich, zumal seine Laune sowieso nicht die Beste war. Ja, er hatte Gibbs erschossen, ja, er hatte damit seine Rache bekommen, aber – was nun? Ein Blick in eine Zeitung, die ein Passant vor ihm in den Papierkorb geworfen hatte, hatte ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. 27. September 2011? Das konnte nicht stimmen. Er hatte doch allerhöchstens eine Stunde geschlafen, nachdem man ihn von seinem ersten Anschlag auf Gibbs Leben weggeholt hatte. Gut – er wollte ehrlich sein, zumindest sich selbst gegenüber. Wenn man schon nicht zugeben konnte, dass man Kate Todd liebte und sie nur deshalb getötet hatte, damit sie nicht mitbekam, wie ihre Freunde litten und gequält worden wären, dann musste man wenigstens sich selbst gegenüber eingestehen, dass es durchaus eventuell möglich sein könnte, dass die Drogen, die man ihm injiziert hatte, so stark gewesen waren, dass sie ihn einen kompletten Tag ausser Gefecht hätten setzen können. Aber – Jahre?! Er hätte ja beinahe fünf Jahre schlafen müssen, um … Nun stockte er, als er einen weiteren Blick in die Zeitung warf. Was war denn da los? Wirtschaftskrise? Die USA und Europa waren beinahe pleite? Nun kam zu der schlechten Laune auch noch Verwirrung: In was für einer Zeit war er gelandet? Unterbewusst hörte er ein protestierendes „HEY!“, dann ein „Fick dich doch, Omma!“ und ein „AU! Verdammt, Du Wichser, das tut weh!“ ehe er mitbekam, was passiert war. Direkt neben ihm hatte ein junger Vertreter der „ich trage meine Hose knapp unter den Kniekehlen“-Generation einer älteren Frau die Handtasche entreißen wollen. Vollkommen geistesungegenwärtig hatte Ari diesem Kind eine Ohrfeige verpasst, worauf hin die ältere Dame dem Kind die Handtasche wieder abnehmen konnte. „Danke, junger Mann.“, sagte sie und schaute ihn über den Rand der viereckigen Brille an. Ari lächelte schief: „Oh, kein Problem.“ Damit riss er sich in die Gegenwart zurück, bedachte den Jungen mit einem Blick, der nichts anderes als Verachtung aussagte und wandte sich dann an die ältere Frau: „Die jungen Hüpfer sollen nur nicht denken, dass man hier alles machen kann.“ „Wie recht sie doch haben.“, sagte die Frau und machte sich auf den Weg. Der Junge war wieder auf den Beinen und rannte davon, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Vermutlich wollte er zu seinen Kumpels, damit sie ihn, Ari, aufmischten. ‚Kommt nur’, dachte er, ‚erstens stecke ich euch locker in die Tasche und zweitens, selbst wenn nicht – hier hält mich doch eh nichts mehr.’ Und damit warf er erneut einen Blick auf die Zeitung, dorthin, wo ihm ein Bild seines Vaters entgegenglotzte, der gerade lächelnd irgendeine Auszeichnung in Empfang nahm. Nicht einmal Eli konnte den Anstand haben, in den letzten Jahren gestorben zu sein. Seufzend wollte er sich gerade auf den Weg machen, als sein Handy klingelte. Verblüfft schaute der Mann das Gerät an, ließ es aufschnappen und las eine Nachricht. „K Street NW, Ecke North Capitol Street, NW. Kommen Sie sofort.” Verblüfft klappte der Mann aus Israel sein Handy wieder zu und rief sich ein Taxi. Autsch! Leroy Jethro Gibbs öffnete die Augen, richtete sich auf und tastete nach seiner Schulter. Als Marine hatte er Erfahrung damit, angeschossen zu werden und der Fakt, dass er keinerlei Schmerzen verspürte und keinerlei Blut aus der Schulter troff, ließ ihn stumm den Kopf schütteln. Es war einfach nicht möglich. Dann fiel sein Blick auf den hingestreckten Körper der jungen Frau, der ihn mit leeren, toten Augen anblickte. Verdammt! , schoss es dem Agenten durch den Kopf, warum musste sie sterben? Das leise Stöhnen McGees riss ihn aus seinen Gedanken. Schnell war er neben ihm, schaute ihn an, als der Mann sich aufrichtete und nach seinem Kopf tastete. „Bist Du okay, McGee?“, fragte Gibbs, was Tim dazu brachte, ihn kurz verwundert anzuschauen, zu nicken und dann die Hand auf seine Stirn zu legen: „Autsch. Das gibt eine Beule.“ „McGee, an was erinnerst Du dich?“ Der junge Special Agent schaute seinen Boss verwundert an, legte den Kopf schief und sagte dann: „Nun – Du hast mich geschubst, ich bin mit dem Kopf gegen den Raumteiler geknallt und…“ Er stockte und Gibbs konnte sehen, wie die Gesichtszüge des Mannes eine Metamorphose durchlebten. Keine wirkliche, aber eine Metamorphose der Emotionen. Von ehrlicher Verwirrung, die sich in den Augen spiegelte, mit tief gezogener, gerunzelter Stirn, als denke er über die Frage nach, über einen kurzen Moment der Kontemplation, mit glatter Stirn und klar, fokussierten Augen, die in die Ferne reichten, bis hin zu tiefer Sorge, mit weit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen reichte das Spektrum, das der junge Agent gerade durchlebte. „Laura.“, atmete er leise und schaute in die Richtung, in der er sie in Erinnerung hatte. Sein Blick suchte und fand ihren leblosen Körper. „N… nein.“, machte der Romancier, starrte fassungslos und geschockt zu ihr herüber, als Gibbs plötzlich seine Schulter griff und ihn zu sich umdrehte. „Schau mich an.“, sagte er leise, doch mit einem befehlenden Unterton, „Schau mich an und konzentriere dich auf deine Wut.“ „B… Boss, wer tut so was?“ Immer noch war Fassungslosigkeit in McGees Blick zu erkennen. Und da er Gibbs gut kannte, konnte er sehen, dass auch an seinem Boss dieser Anblick nicht spurlos vorbeigegangen war. „Ari“, sagte Gibbs und McGee stockte: „Was? A… aber Ari ist tot.“ „Ich weiß. Aber dennoch – niemand anderes tut so was.“ Dann schaute er zu McGee und – als habe er seine ganze Fassungslosigkeit mit einem Schulterzucken abgetan – übernahm er wieder die Kommandantenrolle: „Ruf Ziva und Tony an. Sie sollen so schnell wie möglich ins Hauptquartier kommen.“ Anthony DiNozzo junior war momentan in andere Sachen vertieft. Verloren in dem Blick der braunäugigen israelischen Schönheit, lief er quasi auf Autopilot. Er wusste nicht mehr, wie lange er ihren nackten Körper bewunderte, wie lange er sich ihren Küssen ergab und wie lange die Beiden das absolut Irrationalste taten, das ihnen je in den Sinn gekommen wäre, aber er wusste, dass er nicht wollte, das es endete. „Du bist so schön.“, seufzte er, während seine Hände über ihren nackten Rücken strichen. Sie schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln, zog ihn zu sich und küsste ihn so hart und verlangend, dass er sich ihr hingab. In seinem Geist hatte momentan sowieso nicht unbedingt der rationale Mensch, sondern das Verlangen, der Trieb, das Sagen. Die Übermacht der Sehnsucht, die er in den letzten Jahren nach der Berührung durch diese Frau gehabt hatte, der sensorische Overload, als sich ihre beiden nackten Körper tatsächlich berührten, hätte ihn beinahe vor Freude aufjohlen lassen und als sie sich tatsächlich einander hingaben, war es, als wäre er im Himmel. Dann klingelte das Handy. Das Seufzen Zivas, das die Situation anfangs noch zurückhaltend, dann immer lauter und wolllüstiger untermalt hatte, klang nun frustriert und der Gedanke, der sich in Tony DiNozzos Gehirn als Erster formte war: „Wer auch immer jetzt anruft, er ist des Todes.“ „Es brennt besser der halbe NCIS.“, sagte er, als er einen Blick auf die Anrufer-ID warf und abnahm: „Ja, McInter…net, was gibt es?“ Eigentlich hatte er „McInterruptus“ sagen wollen, aber ein warnend-amüsierter Blick von Ziva hatte ihn abgehalten. „Tony“, kam die Stimme McGees aus dem Handy und der Italiener fragte sich, ob sie schon immer so quäkend geklungen hatte, oder ob es nur daran lag, dass der Computerexpertenagent es gerade gewagt hatte, ihn mitten in Leidenschaftsbekundungen mit Ziva zu stören. Die nächsten Worte, die der Mann am anderen Ende sagte, ließen ihn den Boden unter den Füßen verlieren. „Alles klar, wir sind auf dem Weg.“, sagte er mit einer leisen, fast tonlosen Stimme. Er drehte sich zu Ziva um, die ihn verwundert und besorgt ansah. „Zieh dich an. Es hat einen Anschlag auf den NCIS gegeben.“ Dann griff er nach seinen Boxershorts, zog sich an – er dachte nicht einmal daran, Ziva dabei zuzusehen, wie sie ihren wunderschönen Körper verhüllte, denn in seinem Kopf klingelte eine ferne Sorge. Er hatte plötzlich eine Szenerie im Kopf. Tony schaute die Rothaarige an: „Gegenfrage – warum sollte sie es tun? Warum sollte die Zeugin lügen?“ Pause. Sein Gegenüber schaute zur Decke, wiegte abwägend den Kopf hin und her und zog die Stirn kraus. Dann fixierte sie ihn mit einem Blick aus diesen unglaublich grünen Augen: „Vielleicht hatte sie ein Verhältnis mit Captain Stone und hat ihn umgebracht, weil sie verrückt ist?“ Tony runzelte seinerseits die Stirn und schüttelte dann den Kopf: „Ich glaub nicht, dass sie Gaga ist.“ Die Rothaarige grinste: „Das heißt, die Zeugin, die uns gesehen haben will ist nicht Stefani Joanne Angelina Germanotta?“ „Bitte?“, blinzelte Tony überrascht und schaute sie an, ein einziger Ausdruck des Unglaubens, „Bitte wer?“ „Na, Sie sagten doch, die Zeugin, die mich belasten will, ist nicht „Gaga“. Na, wie viele Gagas kennen sie denn? Mir ist nur eine bekannt. Und das ist Stefani Joanne Angelina Germanotta – alias Lady Gaga.“ Der NCIS-Agent starrte sie verblüfft an und schüttelte dann den Kopf. Er wollte gerade etwas erwidern, als plötzlich aus dem Nachbarraum drei Schüsse zu hören waren. Die Rothaarige schaute entsetzt zu Tony, der starrte entsetzt zurück – im Nu waren beide auf den Beinen und hechteten zur Tür. Eigentlich wollte er noch stehenbleiben und ihr sagen, dass sie nicht mitkommen dürfte, doch da war sie schon bei der Tür, öffnete sie und rannte, mit wehenden roten Haaren zur Quelle der Geräusche. Tony folgte ihr – hoffentlich war Ziva nichts passiert. Was war da wohl geschehen? Er erreichte die Tür, die Rothaarige stand dort, die Augen entsetzt aufgerissen und er sah auch den Grund. In der Tür lag jemand. Einen Blick auf die Schuhe werfend stellte er fest, dass es nicht Zivas Dienstschuhe waren – die hatten einen leichten Absatz, diese hier waren flach. Gerade als er die Tür erreicht hatte, merkte er, wie ihm schlecht wurde. Die Leiche vor ihm lag in einer Lache aus Blut, die Augen, die er oft genug gesehen hatte, starrten blick- und leblos in die Ferne und das braune Jackett, das er trug, war blutbesudelt. „ Nicht er!“, schoss es Tony durch den Kopf, „ Alles, nur nicht er!“ Ziva kniete neben dem Mann, tastete nach seinem Puls, doch Tony war klar, dass die hübschen, braunen Augen der Israelin sich gleich mit Tränen füllen würden, so wie er spürte, dass es seine grünen Augen ebenfalls taten. Hart schluckte er und warf dann einen Blick zu dem Mann, der die Waffe in der Hand hielt und sich gerade vom Boden aufrappelte. „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie da getan haben.“, knurrte er, versuchte, seine Beherrschung zu waren. Der Mann nickte. „Ja, ich habe gerade ihren Mörder umgebracht.“ „G… Gibbs“, stammelte DiNozzo plötzlich und Ziva, die gerade ihr Shirt über ihren Oberkörper gezogen hatte, schaute ihn besorgt an: „Ist etwas mit Gibbs passiert?“ Tony schluckte, schüttelte den Kopf und schaute sie dann an: „Ich … ich sah gerade Gibbs vor mir. Er… war tot.“ Das Gesicht der hübschen Israelin war plötzlich nur noch eine Maske des Entsetzens: „Was?“ „Er…“ Weiter kam er nicht. Er sah etwas auf sich zufliegen, hörte ein lautes Pfeiffen und spürte, wie etwas seine Brust traf. Ari war an der ihm genannten Stelle angekommen. Warum man ihn ausgerechnet hier treffen wollte, entzog sich nun wirklich seiner Erkenntnis. Da war eine rotverklinkerte Kirche, von deren Baustil der Israeli nun wirklich keine Ahnung hatte, da war ein großer Platz, der ihn irgendwie an einen Schulhof erinnerte ein modernes, mit Spiegelglasfenstern ausgestattetes Gebäude auf der linken Seite der Capitol Street Northwest, auf der rechten Seite ein Gebäude, das ebenfalls rotverklinkert war und ihn an eine Art Rathaus oder so erinnerte. Warum er sich ausgerechnet hier einfinden sollte, verstand er einfach nicht. Dann hielt der Wagen vor ihm. Ein großer, schwarzer Ford LTD mit schwarz-verspiegelten Fenstern, von dem eines gerade herunterglitt und ein Mann, mit schwarzer Sonnenbrille und schwarzem Anzug zu ihm schaute. „Einsteigen.“ Ari erkannte den Ton – es war ein knapper Befehl, so, wie sein Vater oft zu ihm gesprochen hatte, als er im Mossad als Doppelagent ausgesucht wurde. Und dafür hatte man ihn auf eine Schule geschickt, die ihn zu gebildeter Konversation befähigte. Tse. Aber, der Attentäter fügte sich seinem Schicksal, öffnete die Tür des Fonds, legte zuerst die Sporttasche in den Wagen und stieg schließlich selbst ein. Allerdings hatte er nicht viel Zeit, sich mit dem Inneren des Fahrzeuges vertraut zu machen, denn er spürte einen Stich im Nacken und dann nichts mehr. Als Agatha mit Cal das Café verließ, war sie unendlich froh darüber, dass Starfleetuniformen eine doch recht interessante Stoffart verwendeten. Da konnte man einen Tauchgang durch einen See unternehmen, die Haare lagen danach klatschnass am Körper an, die Uniform aber blieb, trotz Nässe, in Form. Weiterhin fror man auch nicht so, da die Uniform irgendwie wärmte. Sie wusste nicht, wie es funktionerte und, wie es so bei den segensreichen Erfindungen der Zeit ist, in der man lebt, wollte sie es nicht wissen. Es sollte einfach funktionieren, das reichte doch. Auch, wenn sie bei Cal einen leichten Funken Enttäuschung in den Augen sah, dass die Uniform sich nicht noch mehr an ihren Körper geschmiegt hatte. Zwischendurch war der Captain einfach eine kleine Drecksau. Und das meinte sie durchaus positiv, schließlich waren die beiden ja ein Paar. Dennoch musste sie ja nicht alles, was er dachte und sagte tolerieren. Sie wandte sich an Cal und grinste. „Und wo geht es nun hin?“ Mit der Lässigkeit des großen Erforschers griff der Captain nach seinem Tricorder und ließ ihn aufschnappen. Schon damals auf der Academy hatte Cal Captain Kirk für die Lässigkeit bewundert, mit der dieser den Kommunikator immer hatte aufschnappen lassen. In der modernen Zeit war dieses Kommunikationsgerät allerdings nur noch eine Brosche, auf die man tippen musste, das nahm – so hatte der Captian ihr mal gesagt – dem ganzen Akt des „Kontakt mit dem Schiff aufnehmen“ die komplette Coolness. Aber immerhin konnte er das noch mit dem Tricorder machen – ihn cool aufschnappen lassen. Oder was immer er dafür hielt. „T.A.S’s Haus ist die Straße 2 Kilometer runter und dann nach links abbiegen, weitere dreihundert Meter und dann noch mal rechts.“ „Und du möchtest den Weg laufen?“, fragte sie verblüfft. Cal grinste: „Schatz, wat is? Schon ausse Puste?“ Sie schüttelte den Kopf: „Ich nicht – du weißt, ich bin auf der Akademie im Dauerlaufteam gewesen. Ich halte n paar Kilometer Entfernung aus. Du hast dich doch immer um den Sport gedrückt, wo es nur ging. Ich erinnere Dich nur mal an das Schwebebalkendesaster auf der Akademie.“ „Hey, du hast mich aufgefangen.“ „Du bist auf mich gefallen.“, korrigierte sie ihn, grinsend. „Und dann hast Du mir eine geknallt.“ „Weil Du meintest, ich sei so weich.“ „Bist Du doch auch.“ Sie rollte mit den Augen: „2 Kilometer die Straße runter, ja?“ Und machte sich auf den Weg. Als Ari Haswari die Augen öffnete, lag er auf einem Dach. Hinter ihm stand jemand und sagte Zahlen an. Verwirrt rieb der Mann aus Israel die Augen und griff dann, in einem einfachen, jahrelang eintrainierten Automatismus, zu dem Gewehrkolben, der vor ihm lag. Kurz blickte er über seine Schulter und schaute den Mann, der die Zahlen ansagte, an. Es war der Anzugtyp, der ihm befohlen hatte, ins Auto zu steigen. „Beim nächsten Mal wär es schön, wenn Sie mir sagten…“ „Neuestes Gewehr.“, sagte der Mann im Anzug, in einem gelangweilten, fast schon mechanischen Duktus. Er spähte durch ein Fernglas: „Das sollten Sie sich vielleicht ansehen.“ Damit reichte er den Stecher an Ari weiter. Dieser nahm das Gerät, blickte durch und verzog angewidert das Gesicht. Tony DiNozzos nackter Oberkörper war zu sehen und gerade, als er sich fragte, warum er ihn beobachtete, tauchte ein dunkelbrauner Lockenkopf aus den Kissen auf. Aris Blut gefror. „Das ist…“, setzte er an und Anzugtyp sagte, in dem selben gelangweilten Sprechrhythmus: „Ihre Halbschwester. Korrekt.“ Ari griff nach dem Gewehrkolben und legte an. In diesem Moment ließ Tony von Ziva ab, ging zu einem Handy und sprach mit jemandem. Es war nicht schwer, zu erraten, mit wem. „Noch nicht.“, sagte Anzugtyp und Ari schaute ihn verblüfft an: „Worauf soll ich noch warten?“ „Drei Sekunden.“ Innerlich zählte Ari bis 23 und drückte ab. Dann beobachtete er verwundert die Wirkung seiner Kugel. Tony wurde getroffen, ja. Aber es war kein Blut zu sehen. Funken sprühten aus der Brust des Mannes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)