Liebe mit Hindernissen von Kittykate ================================================================================ Kapitel 14: Liebe mit Hindernissen ---------------------------------- Doktor Tofu erklärte sich bereit am Sonntag einen Hausbesuch zu machen. Zum Dank lud Kasumi ihn dann auch gleich zum Mittagessen ein. Natürlich nicht ganz uneigennützig, denn zwischen den beiden bahnte sich langsam eine ernste Beziehung an. Kasumi strahlte den Doktor an, dieser hingegen lächelte schüchtern zurück. Beide waren nicht gerade die mutigsten, was ihre Gefühle betraf, dennoch ging alles seinen Weg. Als Nabiki die beiden beobachtete, schlich sich ein Gedanke ein, den sie so gar nicht wahrhaben wollte. Wenn das zwischen den beiden wirklich ernster wurde, würde Kasumi wohl dann auch irgendwann ausziehen. Sie würde nicht ewig zu Hause wohnen bleiben und immerhin hatte Tofu eine eigene Wohnung. Ein verlockendes Angebot für Kasumi, eine schreckliche Vorstellung für Nabiki. Kasumi verschwand in der Küche und bereitete das Essen vor, während der Doktor sich die Patientin ansah. Mit einem unbehaglichen Gefühl folgte Nabiki ihrer Schwester in die Küche und half ihr bei den Vorbereitungen für das Mittagessen. „Schön, dass du mir hilfst“, lächelte Kasumi ihre jüngere Schwester an. „Ist doch klar“, antwortete Nabiki, dennoch ließ sie der Gedanke einfach nicht los. „Kasumi, darf ich dich etwas fragen?“ Überrascht, dass Nabiki so unsicher klang, hörte sie auf in dem Topf zu rühren und drehte sich zu ihr. Besorgt nickte sie zu. „Aber natürlich, bedrückt dich irgendetwas?“ „Nun ja“, druckste die Kurzhaarige, aber schließlich nickte sie. „Wirst du uns irgendwann verlassen?“ Kasumi verstand nicht so recht. „Wenn das mit dir und Doktor Tofu so richtig ernst wird… Wirst du uns dann verlassen um mit ihm zusammen zu ziehen?“ Schlagartig wurde Kasumi rot wie eine Tomate. Verlegen drehte sie sich zum Kochtopf und rührte weiter. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe, während sie zu kichern anfing. „Du meine Güte…“ Sie konnte kaum glauben, was Nabiki sie da fragte. „Nein, so ernst ist das noch nicht und wenn es denn wäre, habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht.“ Eine nicht zufriedenstellende Antwort, aber besser als gar keine oder gar eine unerwünschte Antwort. Nabiki nickte und widmete sich auch wieder der Zubereitung des Gemüses. Ranma saß im Dojo und meditierte, aber so ganz konnte er sich heute nicht konzentrieren. Immer noch ging ihm der gestrige Kampf nicht aus dem Kopf. Wieso und seit wann hegten die Mädchen so eine Feindschaft? Er mochte sie beide und auch hatte er immer den Eindruck gehabt, dass sie sich auch verstanden. Nicht besonders gut, aber für Klassenkollegen normal. Akanes Worte vom Freitagabend hatte er nicht vergessen. Zu den Vorwürfen, die sie ihm gemacht hatte, hatte er sich auch schon seine Gedanken gemacht. Sie in einen Kampf zu drängen, geschweige sich über sie lustig zu machen, lag nie in seiner Absicht. Er zog sie auf, weil er nicht mit seinen Gefühlen für sie umzugehen wusste. Seit er zehn Jahre alt war, war er nur mit seinem Vater in Japan unterwegs gewesen. Außer Ukyo hatte er damals kein weibliches Wesen näher kennengelernt. Und hier in Nerima, fühlte er etwas für Akane und wusste nicht wie er sich ihr nähern sollte, weil sie ihn immer abwies. Ukyo und Shampoo, sogar Kodachi und Hitomi warfen sich ihm an den Hals, himmelten ihn an und die ganze Zeit über fragte er sich, warum Akane nicht so sein konnte wie die anderen Mächen. Er rügte sich selbst in Gedanken, denn er wusste nur zu gut, dass eben diese Sturheit, Akane einzigartig und für ihn besonders machte. Ein Lächeln trat auf seine Lippen. Er hatte Sehnsucht nach ihr. Gestern Abend schlief sie schon tief und fest, als er nach ihr gesehen hatte, und heute war sie noch nicht aus dem Zimmer herausgekommen. Er wollte sie sehen, wollte wissen wie es ihr ging. Fest entschlossen stand Ranma auf und ging zurück ins Haus. Er stieg die Treppen hinauf und ging zu Akanes Zimmertür. Doktor Tofu trat in diesem Moment aus ihrem Zimmer und schloss hinter sich die Türe. „Hallo Ranma“, begrüßte er den Kampfsportler fröhlich. „Doc, ist etwas mit Akane?“ Mehr als überrascht blickte Ranma den Arzt an, ehe sein besorgter Blick auf die Tür wich. „Kasumi bat mich nach ihr zu sehen, da sie gestern einiges im Kampf hatte einstecken müssen. Aber keine Sorge“, beschwichtigte er sofort. „Ihr geht es wieder ganz gut und sie muss auch nicht mehr ins Krankenhaus. Nur das Kämpfen sollte sie in nächster Zeit lassen.“ Ranma nickte dem Gesagten zu, allerdings blickte er Doktor Tofu an. „Das sollte mal ihren Veehrern in der Schule gesagt werden. Die warten schon sehnsüchtig auf Akane, denn jeder von ihnen möchte sie im Kampf besiegen, um mit ihr auszugehen.“ Sein Herz krampfte vor Eifersucht. Keinem dieser Kerle würde er seinen Trampel freiwillig überlassen. „Wenn du mit ihnen nicht reden kannst, wirst du dir wohl etwas einfallen lassen müssen, denn Akane muss sich schonen um wieder ganz gesund zu werden“, mahnte Doktor Tofu. „Ansonsten werde ich Bettruhe verschreiben.“ „Bettruhe?“ Ranma erschrak. „Das hält sie nicht durch. Sie wollte schon nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus raus.“ Doktor Tofu grinste: „Genau das hat sie mir auch erzählt. Zudem ist die Schule in eineinhalb Wochen vorbei und sie möchte die Zeit mit ihren Freundinnen genießen. Also lass dir etwas einfallen, wie du sie vor unsinnigen Kämpfen schützen willst.“ Schon verschwand Tofu fröhlich grinsend die Treppe hinab. Ranma blieb vor Akanes Türe stehen und starrte das Holz an. Wie sollte er Akane beschützen? Später konnte er sich immer noch darüber Gedanken machen. Sein Herz klopfte aufgeregt in seiner Brust, während er die Hand hob um an ihre Türe zu klopfen. Erst zaghaft, dann entschlossener. „Akane, darf ich reinkommen?“ Sie hatte seine Stimme bereits gehört und ihr Herz schmerzte, als sie daran dachte ihm nie wieder so nahe kommen zu dürfen. Sicher ließ es sich nicht vermeiden, dass sie miteinander redeten, aber sie hatte den Kampf verloren, und war somit in der Pflicht sich von ihm fernzuhalten. Naja, so gut es eben ging. Wenn er vor ihrer Tür stand und um Einlass bat, konnte sie ihm diesen schlecht verwehren. Selbst Hitomi konnte das nicht verbieten. Akane saß im Bett und hatte die Knie angezogen und fest mit ihren Armen umschlungen. Sie haderte mit sich. Einerseits wollte sie ihn im Moment nicht sehen, andererseits sehnte sich ihr Körper nach ihm. „Komm rein“, ließ sie leise verlauten, aber Ranma hatte es durch die Tür hin vernommen. Er betrat das Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Seine blauen Augen blickten auf das zierliche Mädchen in dem Bett und blieben an traurigen, braunen Augen hängen. „Wie geht es dir?“ „Ganz gut“, antwortete sie. Ihr Herz klopfte so laut in ihrer Brust, dass es schon in den Ohren dröhnte. Als er sich nun auch noch in Bewegung setzte und sich ihr näherte, wurde das Pochen nicht leiser, im Gegenteil sogar… Ranma ging mit klopfendem Herzen zu ihr, setzte sich auf die Bettkante und suchte ihre Augen. „Du hast gestern viel einstecken müssen. Geht es dir wirklich gut?“ „Alles in Ordnung“, stimmte Akane hinzu, stark hoffend, dass er ihren Herzschlag nicht hörte. „Wieso hast du gestern gekämpft? Du solltest dich nicht überanstrengen und trotzdem hast du es getan“, forderte er eine Erklärung. Er wollte endlich eine Antwort auf all die verwirrenden Fragen. „Ich war es ihr schuldig. Kämpfer halten ihr Wort“, erklärte sie ihm. „Wie oft hast du dich schon verletzt in einen Kampf begeben?“ Ranma überlegte. Für sie schon viel zu oft. Er hatte sich immer in Gefahr gebracht, wenn es galt Akane zu beschützen. Intuitiv hatte sein Körper die letzten Jahre so gehandelt, als wüsste er längst, wem sein Herz gehörte. Nur sein Verstand hatte die Erkenntnis seines Körpers nicht wahrhaben wollen. Nachdem er nicht antwortete, nickte Akane wissend. „Verurteile mich nicht. Ich habe das getan, was ich für richtig gehalten habe.“ Auch wenn das Ergebnis anders als gehofft war. „Ich weiß, Akane“, antwortete Ranma so sanft wie er nur konnte, dabei ruschte er näher. „Und ich werde das tun, was ich für richtig halte.“ Überrascht blickte sie ihm ins Gesicht. Dass er näher rutschte entging ihr dabei. „Was meinst du?“ Statt einer Antwort beugte sich Ranma zu ihr hinab und legte seine Lippen auf ihre. Er hatte die Augen geschlossen und genoss das erneute Feuerwerk, welches sie in ihm auslöste. Zuerst verharrte Akane still, doch dann schloss auch sie ihre Augen und konzentrierte sich voll und ganz auf das wunderbare Gefühl, welches sich in ihr ausbreitete. Vorsichtig öffnete er seinen Mund und schickte seine Zunge auf Erkundungstour. Er fuhr ihren Lippenkonturen nach und hoffte, dass sie ihm Einlass gewährte. Akane gewährte ihm diesen recht schnell und spürte auch schon, wie seine Zunge in ihre Mundhöhle vorstieß und sie erkundete. Nach und nach wurde auch Akane mutiger und schickte auch ihre Zunge auf Wanderschaft. Es entbrannte ein Kampf, bei dem es keinen Sieger geben konnte. Ranma stützte seine Arme rechts und links von Akane auf dem Bett ab und drängte sie sanft zurück ins Kissen. Ohne Pause küssten sie weiter und genossen das stetige Kribbeln in ihren Bäuchen. Akane löste ihre Hände und umschloss Ranmas Nacken. So konnte sie ihn noch näher an sich heranziehen, während ihre Finger mit seinem Zopf spielten. Ranma positionierte sich über ihr, legte sich vorsichtig auf sie und ließ seine Hände an ihren Armen auf und ab wandern. Wo seine Fingerspitzen ihre Haut striffen, hinterließ er ein angenehmes Prickeln und eine Gänsehaut. Sie unterbrachen den Zungenkuss, wobei Ranma sich nicht davon abhalten ließ ihre Wange zu küssen und langsam zu ihrem Hals hinab zu wandern. Akane vergaß alles um sich herum, ließ sich von ihm und seiner ungestümen Art mitreißen. Sie spürte die Gänsehaut, die ihren Körper überzog, sie spürte seine Lippen, die sie liebkosten, und wollte dieses Gefühl nie wieder missen. Ranmas Hände wanderten über Akanes Dekolletee, hinab zu ihren Brüsten und spielten mit ihnen. Allerdings empfand er den Stoff recht schnell als störend und wanderte an ihren Seiten hinab zum Saum ihres Nachthemdes. Langsam glitten seine Finger unter den Stoff und an ihren Oberschenkeln hinauf. In diesem Moment kam sie zu sich. Akane löste ihre Hände von seinen Haaren, packte ihn an den Armen und hielt ihn an Ort und Stelle fest. Ranma, nicht minder überrascht, hielt ebenso inne. Er hob seinen Kopf und blickte sie fragend an. Dass sie miteinander redeten, konnte Hitomi nicht verhindern, aber das hier könnte Akane zum Verhängnis werden. „Das ist keine gute Idee“, wich sie ihm aus. Verständnislos löste er seine Hände von ihr, stützte dafür seinen Oberkörper vom Bett ab. Akane suchte seine Augen. „Es ist besser wenn du jetzt gehst.“ Immer noch versuchte er in ihren Augen eine Antwort für ihre abweisende Reaktion zu finden, aber er fand keine. „Wieso, Akane?!“ Sie drückte ihn von sich weg und richtete sich selbst auf. „Es ist nicht richtig“, antwortete die Blauhaarige und leiser fügte sie hinzu. „Wir sind nicht mehr miteinander verlobt und richtig mögen tun wir uns auch nicht, für diesen Schritt… Zudem muss ich noch Hausaufgaben machen. Ich habe viel verpasst.“ Widerworte seinerseits ließ sie nicht zu. „Bitte geh jetzt.“ Jemand klopfte an die Zimmertür. „Akane? Essen ist fertig.“ Kasumi stand vor der Tür. „Das klären wir noch“, zischte er ihr zu und sprang schnell auf. Gerade noch rechtzeitig schaffte er es sich auf den Schreibtischstuhl zu setzen, als Kasumi ins Zimmer trat. „Akane, hast du mich gehört?“ Sie erkannte Ranma auch im Zimmer ihrer Schwester. „Ranma, du auch hier? Habt ihr mich nicht rufen hören?“ „Tut mir leid, Kasumi, ich habe ihr gerade die Hausaufgaben erklärt. Wir haben dich nicht gehört“, antwortete Ranma für sie beide. „Ist ja nicht schlimm. Aber kommt jetzt bitte Essen“, nahm Kasumi die Entschuldigung an und kehrte wieder um. Ranma warf Akane noch einen letzten Blick zu, ehe er auch das Zimmer verließ. Akane blieb erst noch einen Moment sitzen und hoffte, dass sich ihr rasender Herzschlag schnell wieder beruhigt. Dann erst stand sie auf, zog sich um und folgte den beiden ein paar Minuten später. Das Essen verlief eigentlich wie immer. Genma lud sich seinen Teller voll, schlang das Essen hinunter und holte sich Nachschlag. Zwischendurch linste er zu seinem Sohn, der eher lustlos im Essen herum stach. Herr Saotome passte einen günstigen Moment ab und klaute sich was von Ranmas Teller. Auch wenn der junge Saotome in Gedanken versunken am Tisch saß, hieß das nicht, dass ihm der Essensschwund vollkommen entging. Er schloss seine Augen, ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte sich selbst zu beruhigen, allerdings funktionierte es nicht. Nach dem nächsten geklauten Häppchen, platzte Ranma der Kragen. Wütend brüllte er: „Du hast dein eigenes Essen!“ „Aber du isst nichts“, erwiderte Genma unbekümmert. Ranma hingegen sprang auf, riss seinen Vater vom Tisch hoch und funkelte ihn wütend an. „Lass das mal meine Sorge sein“, knurrte er sauer. „Das werden wir ja sehen“, schimpfte auch Genma. Er riss sich los und begann den Kampf. Ranma wich zurück und sprang in den Garten, schnell folgte sein Vater ihm. Gewohnheitsmäßig ignorierte der Rest die beiden Streithähne. Akane errötete, als sie hörte, dass Ranma fast nichts aß. Sie saß zwar die ganze Zeit neben ihm und aß selbst auch nicht besonders viel, aber dass es ihm ebenso ging, war ihr nicht aufgefallen. Erst als sie Nabikis Blick auf sich spürte, stand sie auf und ging in die Küche um Wasser aufzukochen. Sie ahnte bereits, wie dieser Kampf endete. Zudem wurde ihr unwohl unter dem aufmerksamen Blick ihrer Schwester. Soun aß ungestört weiter und ließ sich von Kasumi immer wieder Nachschlag geben. Tofu lobte Kasumi verlegen, aber strahlend für ihr köstliches Essen. Die älteste Tendo Tochter errötete. Nabiki beobachtete erst Akane, die heute in ihrer eigenen kleinen Welt zu leben schien. Und nicht zum ersten Mal fragte sich die Kurzhaarige, warum dem so war. Doch kaum hörte sie Doktor Tofus Kompliment, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre größere Schwester. Natürlich hatte Kasumi alles Glück dieser Welt verdient und welcher Mann würde besser für sie sorgen können, als Doktor Tofu selbst. Allerdings schwebte immer noch im Hinterkopf der Gedanke, er könne sie der Familie wegnehmen. Diese Familie brauchte Kasumi. Sie war die fürsorgliche, große Schwester und der Mutterersatz. Ein lautes Platschen war aus dem Garten zu vernehmen. Kurz darauf erklang das gleiche Geräusch. Nur dieses Mal zeterte und fluchte eine Mädchenstimme. Akane brachte den Wasserkessel und lächelte entschuldigend in die Runde. „Ich werde mich noch ein wenig ausruhen.“ Schon verschwand sie in ihr Zimmer. Nabiki wartete darauf, dass Vater und Sohn in ihren verfluchten Gestalten hereinkamen und übergoss die beiden, damit sie sich wieder zurückverwandeln konnten. Ranma sah sofort, dass Akane nicht mehr hier war und er spürte auch, dass sie ihm auswich. Nur verstand er nicht warum sie das tat. Endlich hatte er gemerkt, was er für sie fühlte und war auch bereit ihr zu zeigen, wie gern er sie hatte. Er spürte, dass es ihr auch so geht, doch warum ließ sie in einem Moment seine Nähe zu, um ihm im nächsten Augenblick abzuweisen. Frauen waren reichlich kompliziert und er ahnte bereits, dass er das Geheimnis Frau niemals lüften würde. Wann konnte man es ihnen denn recht machen? Gedankenversunken stand er auf und verabschiedete sich. Er wollte ein bisschen spazieren gehen und dabei seine Gedanken sortieren. Wie konnte er nur mit Akane einen Neuanfang starten? Ranma folgte einfach der Straße ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Langsam schlenderte er durch die Stadt, bis er von weitem das Okonomyaki Restaurant erkannte. Ryoga und Ukyo konnten ihn bestimmt von seinen Gedanken ein wenig ablenken und Okonomyaki würde er immer essen können. Es war wenig los an diesem Sonntagnachmittag. Normalerweise war das Restaurant am Wochenende komplett gefüllt, aber bei diesem schönen Wetter, waren die Bewohner Nerimas lieber draußen unterwegs. Ranma betrat den fast leeren Laden und setzte sich an den Tresen. Ryoga, der dahinter stand, begrüßte ihn freundlich. „Hallo Ranma.“ Er betrachtete seinen Freund aufmerksam und sah ihm sofort an, dass ihn etwas bedrückte. „Ist alles in Ordnung?“ Der schwarzhaarige Kampfsportler lächelte. „Ja, klar.“ Ukyo trat aus der Küche heraus und entdeckte Ranma. Breit lächelnd trat sie zu ihm. „Ich mach dir gleich Okonomyaki. Bin sofort wieder da!“ Schon verschwand sie wieder, um ihrem besten Freund sein Lieblingsessen zu machen. Ryoga blitzte verdutzt von der Küchentür zu Ranma. „Du hast doch noch gar nichts bestellt.“ „So sind die Frauen“, erwiderte Ranma Achselzuckend, aber ihm war es gerade recht. Sein Vater hatte ihm nicht gerade wenig vom Mittagessen übrig gelassen. „Ich versteh sie manchmal nicht“, seufzte Ryoga. Ranma betrachtete ihn aufmerksam. „Ich glaube, da bist du nicht der einzige. Frauen sind ein großes Geheimnis.“ „Da hast du Recht, Ran-chan“, stimmte Ukyo fröhlich zu und stellte ihm eine Portion Okonomyaki auf den Tisch. Sie setzte sich zu ihm und sah ihm beim Essen zu, über welches er sich wie ein ausgehungerter Wolf hermachte. „Hat Akane inzwischen mal gekocht?“ Ranma blieb das Essen im Hals stecken. Er verschluckte sich und musste husten. Niemals würde er Akanes Essen essen. Sie wollte ihn doch nur vergiften und alles was sie anrührte führte zu einer großen Katastrophe. „Ich hoffe doch nicht. Will ja schließlich noch länger leben“, äußerte er sich heiser. Mehr als verdutzt sah ihm Ukyo ins Gesicht, doch entschied sich auf diese Aussage nichts zu erwidern. Wenn er es noch nicht wusste, dann war Akane wohl noch nicht so weit. „Akane kann richtig gut kochen“, erwiderte dafür Ryoga ernsthaft hinzu, erntete dafür aber ein Kopfschütteln von Ukyo und einen ungläubigen Blick von Ranma. „Nicht mal du hast ihr Essen jemals aufgegessen.“ Verlegen legte sich Ryoga eine Hand an den Hinterkopf und lachte. „Aber eine Chance hat jeder verdient. Zudem habe ich jetzt Ukyo. Sie sorgt sehr gut für mich.“ Ukyo errötete, was Ranma nicht entging. „Ihr mögt euch sehr.“ Es war eine Feststellung, keine Frage. Für den Kampfsportler lag es auf der Hand. Beide wurden rot, wie eine Tomate, dennoch nickten sie. Ranma suchte Ukyos Gesicht und sagte: „Bist du damit einverstanden, wenn wir die Verlobung ein für alle Mal lösen? Dann kannst du mit Ryoga glücklich werden und er ist der einzige der dich glücklich machen kann.“ Ukyo sah von Ranma zu Ryoga und wieder zurück. Schließlich lächelte sie und schloss ihren besten Freund fest in die Arme. „Ja, ich danke dir, Ran-chan!“ Der Kampfsportler war mehr als überrascht, dennoch erwiderte er die Umarmung. Ryoga lächelte auch. Immerhin hatte Ukyo jetzt keinen Verlobten mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)