Liebe mit Hindernissen von Kittykate ================================================================================ Kapitel 10: Liebe mit Hindernissen ---------------------------------- Lange lag Akane wach. Kaum war die Schwester ins Zimmer gekommen und hatte ihre Familie aus dem Zimmer gebeten, wurde sie nochmals untersucht. Das Abendessen wurde ihr serviert und dann sollte sie auf Anweisung der Schwester schlafen. Doch schlafen konnte sie nicht. Zu viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, als das sie einschlafen könnte. Und alle Gedanken drehten sich um Ranma. Irgendwann schlief Akane dann doch ein. Es klopfte zaghaft an der Tür. Nachdem niemand antwortete, wurde die Klinke runter gedrückt und die Türe leise aufgeschoben. Auf leisen Sohlen schlich sich Ranma ins Zimmer und schloss ebenso leise die Türe. Das Krankenzimmer war in dämmrige Dunkelheit gehüllt. Die Sonne war erst vor einer halben Stunde aufgegangen, aber konnte kaum Licht durch die Vorhänge spenden. Ranma schlich zum Bett, zog sich den Besucherstuhl heran und betrachtete die schlafende Akane. Er hatte schlecht geschlafen und war mehrmals in der Nacht durch seine Albträume aufgewacht. Er sorgte sich um Akane. Sie war sein Trampel, seine laute Nervensäge und ihr durfte nichts geschehen. Lange beobachtete er sie. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief. Es war so viel passiert in den letzten Wochen. Nach ihrer verpatzten Hochzeit hatte sich etwas zwischen ihnen verändert. Er spürte, dass da etwas war, aber was genau konnte er sich nicht erklären. Jetzt wusste er es und er war sich sicher, dass Akane an diesem Abend im Dojo genauso fühlte wie er. Er wollte sie küssen und wenn Ryoga diesen Moment nicht gestört hätte, wäre es auch passiert. Wenn er sich recht entsann, geriet danach sein Leben komplett aus den Fugen. Und das alles wegen einem verpatzten Kuss. Wieder hingen seine Augen an Akanes schlafendem Gesicht. Eines stand fest: Nach den letzten Wochen musste er Akanes Vertrauen wieder gewinnen. Er hatte sich dieses Mal wirklich wie ein Vollidiot aufgeführt. Er hatte ihre Anwesenheit nie richtig zu schätzen gewusst, da sie immer in seiner Nähe war. Erst die letzten Wochen zeigten ihm, wie sehr sie ihm fehlte und wie sehr er sie brauchte. „Ich bin ein Vollidiot!“, schimpfte er laut. Dabei fuhr sich mit beiden Händen in seinen dunklen Haarschopf und raufte sich die Haare. Ein leises Kichern drang durch den Raum. Überrascht richtete sich Ranma auf und suchte nach Akanes Gesicht. Zwei rehbraune Augen blickten ihn an und die rosafarbenen Lippen waren zu einem Lächeln geformt. „Akane?“, hauchte er überrascht. Er hatte sie geweckt. Nicht nur, dass er die Besuchszeiten missachtet und sich ins Krankenzimmer geschlichen hatte, er hatte auch die Patientin aus ihrem erholsamen Schlaf gerissen. „Endlich siehst du es mal ein“, antwortete Akane leise, aber fröhlich. Ihr Herz pochte wild. Als sie vor wenigen Minuten aufgewacht war, erschrak sie erst über die Gestalt auf dem Stuhl. Nachdem sie bemerkte, dass Ranma bei ihr war, wurde sie ruhiger. Erleichterung breitete sich in ihrem Körper aus und mit dieser auch die Nervosität, wie auch das wilde Herzklopfen. Er war hier, bei ihr im Krankenhaus, und nicht bei Hitomi. Hoffnungen wollte sie sich keine machen, denn umso schmerzhafter würde das Erwachen werden. Dennoch war sie froh ihn zu sehen. Ranma löste seine Hände aus seinem Schopf und stützte sie stattdessen auf seinen Knien. Er blickte sie aus seinen strahlend blauen Augen an und lächelte. „Das solltest du jetzt aber nicht hören.“ „Ich weiß…“, entgegnete Akane sanft, wurde aber von Ranma wieder unterbrochen. „Das heißt nicht, dass ich sonst mit dir einer Meinung bin.“ Dabei schloss er seine Augen, reckte sein Gesicht zur Seite und zog einen Schmollmund. Akane richtete sich im Bett auf und lächelte. Aus diesem Lächeln wurde kurz darauf ein Lachen. Überrascht drehte sich Ranma ihr zu. Er rechnete mit Widerworten, stattdessen erklang ihr wunderbares Lachen. Wie sehr hatte er dieses in den letzten Wochen vermisst. Auch er lächelte. Akane beruhigte sich und blickte sehnsüchtig zum Fenster. Draußen schien die Sonne, aber leider verdeckten die Vorhänge ihre Fenster. Ranma folgte ihrem Blick. Ohne ein Wort zu sagen, stand er auf und ging zum Fenster. Er schob die schweren Stoffe zur Seite und fühlte sogleich die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Innerhalb weniger Sekunden war der dämmrige Raum in Licht gehüllt. Akane fühlte die sich ausbreitende Wärme und genoss das helle Licht der Sonne. Ihre Augen hingen an Ranmas Rücken. Seine Statur faszinierte und erregte sie zugleich. Immer wenn sie ihn sah, spürte sie ihr wallendes Blut in den Adern, ihr stark klopfendes Herz und die feucht werdenden Hände. Nur er schaffte es, sie komplett durcheinander zu bringen. Die Röte auf ihren Wangen verschwand nicht. Sie wollte einfach nicht verschwinden. Akane mochte sich gar nicht vorstellen, wie er sie damit aufzog. Schnell senkte sie ihre Augen auf ihre gefalteten Hände und versuchte ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ranma hingegen stand am Fenster, die Augen geschlossen, und genoss einfach nur die Wärme der Sonnenstrahlen. Eine Weile sagte niemand etwas bis der Kampfsportler die Augen öffnete und sorgenvoll in den Krankenhauspark hinausblickte. Die Hände ballte er zu Fäusten. „Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen. Meinetwegen bist du hier.“ Überrascht blickte Akane auf. Diese Worte hätte sie niemals aus seinem Mund erwartet. Innerhalb einer Sekunde nahm die Blauhaarige wahr, dass Ranma sich versteift hatte. Seine Muskeln waren angespannt und er strahlte mit einem Mal eine kräftige Aura aus. Sie wusste nichts darauf zu sagen. Seine Selbstanklage verwirrte sie. Im Grunde wussten sie beide, dass sie in diesem Krankenhaus lag, weil sie fast ertrunken wäre. Wenn sie schwimmen könnte, wäre einiges anders verlaufen. Sie krallte ihre Finger in die Bettdecke. Sie setzte an um Widerworte zu geben, als es leise an der Tür klopfte und kurz darauf eine Schwester mit einem Frühstückstablett im Zimmer erschien. Sofort nahm sie den jungen Mann am Fenster war, der sich überrascht, wie auch erschrocken zur Tür gedreht hatte, als sie ins Zimmer trat. „Was machen Sie hier? Die Besuchszeit fängt erst in zwei Stunden an“, wies sie ihn zurecht. Sie trat auf das Krankenbett zu, immer noch das Tablett tragend. Ranma hob entschuldigend seine Hände, warf Akane einen kurzen Blick zu und ging auf die Krankenschwester zu. „Es tut mir leid, ich habe mir Sorgen um meine Verlobte gemacht.“ Akane riss ihre Augen auf. Ihr Herz klopfte wie wild in ihrem Brustkorb und die Röte verstärkte sich auf ihren Wangen. Meinte er seine Worte wirklich so, wie er sagte? „Trotzdem muss ich Sie leider bitten zu gehen. Fräulein Tendo muss etwas essen und danach wird sie untersucht. Kommen Sie in zwei Stunden wieder, wenn die Besuchszeit beginnt.“ Ranma nickte, obwohl er Akane nicht eine Sekunde länger allein lassen wollte, lächelte ihr kurz zu und verschwand aus dem Krankenzimmer und wenig später aus dem Hospital. Die Schwester stellte das Tablett auf Akanes Nachttisch ab und kippte das Fenster. „Ihr Verlobter ist ein toller Mann. Bis heute ist mir noch kein Mann untergekommen, der sich vor den Besuchszeiten in die Klinik geschlichen hat.“ Akane mehr als verwirrt über den heutigen Morgen, begann zu essen. Zu einer Antwort fühlte sie sich nicht fähig, auch wenn die Schwester auf eine Reaktion zu warten schien. Nach einer Weile des Schweigens, lächelte die Schwester ihre Patientin an. „Doktor Misano, wird in einer halben Stunde nach Ihnen sehen.“ Mit diesen Worten verließ sie das Krankenzimmer wieder und ließ eine verwirrte, aber dennoch glücklich erleichterte Akane zurück. Kaum betrat Ranma das Tendo Anwesen, wurde er von Nabiki in die Mangel genommen. „Wo hast du dich wieder rumgetrieben? Wir warten alle nur auf dich. Das Essen wird kalt!“ „Ich konnte nicht schlafen und da bin ich ein bisschen spazieren gegangen“, entschuldigte sich Ranma und folgte der hübschen Braunhaarigen ins Wohnzimmer, wo die Familie bereits um den Esstisch saß. Nach der kurzen Standpauke, über Pünktlichkeit, seines Vaters konnte die Familie endlich frühstücken. Sobald die Besuchszeit begann, würden sie Akane in der Klinik besuchen. „Ich werde ihr Lieblingsgericht kochen und es ihr mitbringen. Immerhin soll sie schnell wieder zu Kräften kommen.“ „Doktor Tofu wird uns später auch begleiten“, verkündete Soun Tendo. „Woher weißt du das?“, hakte Nabiki neugierig nach, während sie die aufkommende Röte auf Kasumis Wangen beobachtete. „Wir haben uns für heute verabredet. Als Hausarzt möchte er ihr ebenso einen Besuch abstatten, wie als Freund der Familie“, antwortete Papa Soun. Nabiki beließ es heute dabei, auch wenn sie sonst gerne ihre Schwestern aufzog. „Ich werde nur kurz mitkommen, da ich heute noch in der Stadt verabredet bin.“ Ranma, der bis jetzt schweigsam gegessen hatte, mischte sich plötzlich grinsend ein. „Um deinen geliebten Kuno zu treffen.“ „Falsch, Ranma“, erwiderte Nabiki. „Ich treffe mich mit meinen Freundinnen.“ Sie beobachtete ihn aufmerksam. „Aber wie gesagt, komme ich erst mit zu Akane. Immerhin möchte ich mir euer Aufeinandertreffen nicht entgehen lassen.“ Ranma erwiderte ihren Blick. Sein Gesichtsausdruck ließ nichts von seinen Gefühlen nach außen dringen. „Glaub mir, Nabiki, ich bin der letzte den Akane sehen möchte. Erinnerst du dich nicht mehr?“ Er aß weiter, aber Genma mischte sich ein. „Natürlich erinnern wir uns und du wirst dir Mühe geben und Akane um Verzeihung bitten.“ Ungerührt erwiderte der Kampfsportler: „Sie soll sich erstmal wieder beruhigen.“ Genma stellte seine Schüssel auf den Tisch ab und sprang wütend auf: „Du solltest endlich mal vernünftig werden.“ Auch Ranma stellte seine Schüssel auf den Tisch zurück und stand auf. „Was willst du denn machen, wenn nicht, alter Mann?“, provozierte der Kampfsportler seinen Vater. „Dann muss ich dir wohl oder übel Vernunft einprügeln“, konterte Genma und griff seinen Sohn an. Doch dieser wich aus und rannte in den Garten hinaus. Kaum stand sein Vater im Garten, griff Ranma an mit einer Reihe von Schlägen und Tritten. Jedem dieser Angriffe konnte Genma geschickt ausweichen und drehte bald den Spieß um. Während die Saotome-Männer sich ihrem Duell widmeten, räumten Nabiki und Kasumi den Tisch ab und spülten in der Küche das Geschirr. Vater Soun hingegen traten die Tränen in die Augen, da er glaubte, die Kampfschule würde in Zukunft einer fremden Familie gehören. Ranma und Akane waren aber auch zu stur und er sah jegliche Hoffnung auf eine Vereinigung der beiden davon schwimmen. Wie immer endete der Kampf, dass beide Saotome Männer im Wasser landeten und in ihren verfluchten Gestaten wieder auftauchten. Am späten Vormittag brach die Familie auf. Kasumi mit einem Korb auf dem Arm, in dem Akanes Lieblingsessen verstaut war, mit Doktor Tofu an ihrer Seite, Nabiki mit Fotoapparat bewaffnet, ständig auf der Suche nach verkaufswürdigen Motiven und Genma Saotome in seiner Pandagestalt und Soun Tendo neben ihm. Auch wenn die Gruppe von allen Passanten angestarrt wurde, setzten sie ihren Weg zum Hospital zu Fuß fort. Ranma hingegen hatte sich ebenfalls auf den Weg gemacht, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Sein Weg führte ihn durch die Stadt zu einem Restaurant, in dem er schon längst hätte mal wieder vorbei schauen sollen. Okonomyaki-Restaurant stand in den typische und altbekannten Zeichen. Lange war er nicht mehr hier gewesen. Er trat ein und setzte sich an die Theke. Wenig später stand seine Klassenkameradin und ehemals beste Freundin aus Kindheistage vor ihm. Mit großen Augen betrachtete die Schwarzhaarige den Kampfsportler. „Ranma?“ „Hallo Ukyo, könnte ich bitte ein Okonomyaki haben?“ „Natürlich, ich mach dir deine Lieblings-Okonomyaki“, verkündete Ukyo fröhlich und verschwand in die Küche. Dafür kam Ryoga zu seinem Kumpel und setzte sich zu ihm. „Ranma, wie geht es dir?“ „Gut“, erwiderte Ranma. Irgendwie hatte er sich immer noch nicht an den Anblick seiner Freunde gewöhnt. „Und wie geht es dir?“ „Auch gut. Der Laden läuft gut und Ukyo ist einfach ein klasse Mädchen.“ Bei diesen Worten zierte eine leichte Röte Ryogas Wangen. Ranma beobachtete das verlegene Verhalten und lächelte. Er freute sich das seine Freunde glücklich sind. Dennoch bedrückte ihn eine Frage: „Ryoga, ich verstehe nicht, wieso Akane sich auf einen Kampf mit Hitomi eingelassen hat. Sie hat kaum trainiert, aus ihren morgendlichen Kämpfen in der Schule.“ Ryoga senkte seinen Blick. Ranma bemerkte die Reaktion und hakte irritert nach. „Was verschweigst du mir?“ Der schwarzhaarige Junge begann zögerlich: „Nachdem Hitomi Akane in eurem Dojo besiegt hat, fragte sie mich, ob ich sie trainieren könnte. Wir trafen uns abends und trainierten zusammen. Ukyo war auch dabei. Zudem hatte sie morgends ihr tägliches Training in der Schule.“ „Wieso wollte sie trainieren?“ „Sie wollte Hitomi zeigen, dass sie auch gut war. Und sie wollte ihre Revanche.“ Bevor Ranma etwas sagen konnte, fügte er schnell hinzu: „Du kennst Akane, wenn sie in ihrem Stolz verletzt ist, dann hast du nur zwei Möglichkeiten: Entweder du hilfst ihr, oder nicht. Ich mag Akane und ich konnte sie nicht hängen lassen. Das hat sie nicht verdient.“ Schon kam Ukyo aus der Küche zurück und stellte einen Teller mit einem Okonomyaki-Turm vor Ranma hin. „Die sind für dich“, erklärte sie strahlend und beobachtete aufmerksam, wie Ranma zu Essen begann und nach und nach der Turm schrumpfte. „Wie geht es Akane?“ „Ihr geht es wieder besser“, antwortete Ranma mampfend. „Das ist schön“, lächelte Ukyo. „Wann kommt sie denn nach Hause?“ „Sie wird wahrscheinlich Dienstag entlassen“, antwortete er und wechselte das Thema: „Die Okonomyaki schmecken köstlich, Ukyo.“ „Danke, Ranma“, lächelte die Köchin und hegte zum ersten Mal seit langem wieder die Hoffnung, dass ein normales Verhältnis zwischen ihnen entstand. Überrascht über den Besuch, betrachtete Akane die ins Zimmer tretenden. Nachdem sie erkannte, dass auch Genma Saotome in seiner Pandagestalt dabei war, wartete sie auch aufgeregt auf Ranma, aber dieser erschien nicht im Zimmer. Sie musste enttäuscht aussehen, da Kasumi sich zu ihr aufs Bett setzte und ihr sorgenvoll eine Hand auf die Decke legte. „Ranma ist sich unsicher, ob du ihn überhaupt noch sehen möchtest. Aus diesem Grund hielt er es für besser nicht zu kommen.“ Akane sah Kasumi sprachlos an. Wusste ihre Schwester etwa nichts von Ranmas Besuch an diesem Morgen? Hatte er keinem etwas gesagt? Nabiki schloss sich an: „Akane, du hast Ranma ziemlich erschreckt mit deinem Wunsch über seinen Auszug.“ „Aber…“, brachte Akane verwirrt hervor. Heute Morgen hatte er sich nichts davon anmerken lassen. Weder seine Unsicherheit noch seine Erschrockenheit. Mehr als verwirrt suchte sie den Blick ihres Vaters, aber dieser saß bereits auf dem Besucherstuhl und kämpfte gegen seine Tränen. „Bitte, mein Kind, überleg dir deine Entscheidung noch mal. Ranma ist ein grundanständiger Junge und mit dir zusammen wird die Tendo Kampfschule bekannter denn je.“ „Paps“, suchte Akane nach erneuten Worten. Aber schon hielt der Pandabär eine Holztafel in die Luft: [Überleg es dir noch einmal, bitte!] Aber nun riss Kasumi der Geduldsfaden: „Ihr tragt doch beide mit Schuld an diesem Fiasko. Würdet ihr nicht immer sofort auf eine Hochzeit drängen, wäre bestimmt schon etwas aus den beiden geworden. Ihr macht ihnen Angst. Welcher Teenager möchte denn jetzt schon verheiratet werden? Den Keil, der zwischen Ranma und Akane getrieben wurde, ist unter anderem auch euch zuzuschreiben.“ Nabiki war so baff, dass sie ihre Kamera komplett vergaß. Akane fühlte endlich die Erleichterung. Sie wurde endlich verstanden, denn nach der letzten Hochzeit hatte sie endgültig die Nase voll gehabt. Auch wenn sich etwas zwischen ihr und Ranma spürbar verändert hatte, eine neue Hochzeit wollte sie nicht mehr so schnell erleben. Soun und Genma brachen nach diesen Worten in Tränen aus und Ono Tofu strahlte über das ganze Gesicht und malte sich bereits eine kleine Familie mit Kasumi aus. Er war sich sicher, mit ihr als Ehefrau und Mutter seiner Kinder, hätte er die perfekte kleine Familie. Am Nachmittag war ihre Familie nach Hause gegangen und für zwei Stunden waren Mousse, Shampoo, Ukyo und Ryoga vorbeigekommen um sich nach ihr zu erkundigen. Akane war gerührt von dem Besuch ihrer Freunde, aber dennoch enttäuscht, dass Ranma sich nicht blicken ließ. Nach der Untersuchung am späten Nachmittag, erhielt Akane ihr Abendessen und blickte seitdem gedankenverloren zum Fenster hinaus. Akanes Zimmertür wurde geöffnet und Ranma trat ein. „Hallo, Akane“, begrüßte er sie verlegen, während er sich ihrem Bett näherte. Überrascht blickte sie ihn an. „Ranma.“ „Ich weiß, die Besuchszeit ist jeden Moment zu Ende, aber ich wollte sehen, wie es dir geht.“ Er fühlte sich wie ein kleiner Junge vor seinem ersten Date. Nervös stand er vor ihrem Bett und betrachtete sie. Sein Herz pochte aufgeregt in seiner Brust und seine Hände wischte er sich nervös an seiner Hose ab. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen. Er sah zu süß aus in diesem Moment. Und ihr Körper reagierte bereits wieder auf ihn. Als hätte er es in seiner Hand begannen tausend Schmetterlinge in ihrem Körper aufzuflattern. „Mir geht es gut“, antwortete sie leise, da sie nicht einschätzen konnte, wie zittrig ihre Stimme klingen würde. Er schwieg, merkte dass er sie anstarrte und richtete seinen Blick auf das Fenster. Draußen bereitete sich die Sonne langsam darauf vor unterzugehen um der Nacht Platz zu machen. Akane fasste all ihren Mut zusammen und durchbrach die Stille: „Wieso hast du niemanden gesagt, dass du heute morgen hier gewesen bist?“ Ranma erstarrte. Er suchte ihre rehbraunen Augen und haderte mit sich. „Wir haben die Verlobung gelöst und du wolltest dass ich ausziehe.“ Akane senkte ihre Augen. Hätte sie doch bloß nicht gefragt, schimpfte sie sich selbst in Gedanken. Ranma senkte ebenfalls seine Augen: „Wenn ich ihnen gesagt hätte, dass ich bei dir war, wäre unsere Hochzeit vorbereitet worden, um uns in den nächsten Tagen vor den Traualtar zu schleppen.“ Sie blickte auf. „Das hat sich hoffentlich erledigt. Kasumi hat unsere Väter zu Recht gewiesen und eine Teilschuld auf sie abgewälzt.“ Ein zaghaftes Lächeln trat auf ihre Lippen. Überrascht erwiderte Ranma ihren Blick. „Kasumi?“, wiederholte er sprachlos. Das hätte er nie erwartet, dennoch war er ihr dankbar Partei für sie zu ergreifen. „Ja, Kasumi“, erwiderte Akane. „Selbst Nabiki war sprachlos.“ „Das kommt nicht oft vor“, lachte Ranma. „Schade, dass ich nicht dabei war.“ „Ja, schade“, wiederholte die Blauhaarige gedankenverloren und erschrak plötzlich als Ranma verstummte. Unsicher sah sie auf und blickte in seine wunderbaren, blauen Augen. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich sollte jetzt besser gehen. Die Besuchszeit ist vorbei und nach heute Morgen, möchte ich nicht noch einmal erwischt werden.“ Er konnte seine Augen nicht von ihr abwenden. „Gute Besserung“, wünschte er und verließ ihr Zimmer. Akane sah ihm einfach nur nach und schalt sich, nicht besser aufgepasst zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)