Hand in Hand von Rave_ShadowHeart (Winterwichteln 09/10) ================================================================================ Kapitel 1: Hand in Hand ----------------------- Vorwort! So… da wären wir nun also. Ich hab schon lange keine FF mehr geschrieben, daher bitte ich etwas um Nachsicht. ^-^` Es ist eine Kurzgeschichte zu „Full Metal Panic!“. Ich hab die Serie erst kürzlich für mich entdeckt und muß leider sagen, das ich sie nicht ganz kenne. Ich kenne den Anime zwar im Ganzen, aber leider nur den Manga bis zum 5. Band... Es wird also wohl leider etwas Lückenhaft sein und sich womöglich an einigen Stellen nicht mit dem Original decken. Normalerweise schreibe ich ja erst eine FF zu einem Anime wenn ich den „Ganz“ kenne. Aber ich denke… eine kleine nette SideStory bekommt man auch so zusammen. Ich war zuerst unschlüssig was ich genau schreiben soll… doch da es ja gut zum Anlass und zur Jahreszeit passt… ist es Weihnachten. ^-^ Die FF spielt irgendwann im laufe des Anime in dem der große Feind „Gaurun“ noch nicht gestellt wurde. Aber nun genug geredet. Ich bin gespannt was draus wird und hoffe sehr das es gefällt. In dem Sinne: Gute Unterhaltung liebes Wichtelkind Vanillaspirit! ^-^ Hand in Hand Serie: Full Metal Panic! Write on: 20.12.2009 –02.01.2010 Nur hin und wieder gelingt es der Sonne einen ihrer schwachen Strahlen durch den winterlich bewölkten Himmel auf die Erde zu schicken. Der Himmel verspricht über Nacht neuen Schnee. Als Kaname heute Vormittag aufgebrochen war um mit Kyoko einen Einkaufsbummel zu machen, schien noch die Sonne und lies den Schnee glitzern, der wie weiße Wolken auf den Gehsteigen und den Parkanlagen liegt. Der Himmel war blau gewesen und wirkte fast schon unnatürlich kitschig im Vergleich zu dieser kalten Jahreszeit. Der Einkaufsbummel war etwas stressig gewesen. Immerhin hinken sie und Kyoko wie jedes Jahr im Einkauf ihrer Weihnachtsgeschenke hinterher. Für Kanames Freundin ist es weit hektischer gewesen als für sie selbst. Kyoko hat eine große Familie, Kaname hat außer Kyoko und noch ein paar Freunden niemanden, dem sie ein Geschenk machen könnte. Zu Weihnachten, wenn sie am Balkon ihres Apartments steht und in einen der bunten Weihnachtsmärkte hinab blickt, wünscht sie sich manchmal nach unten. An die Seite eines jungen Mannes der seine Freundin über den Markt begleitet, ihr kleine Geschenke macht und mit ihr lacht. Neulich Abend, als sie sich wieder auf ihrem Balkon bei dieser Tätigkeit ertappte und erkannte wie albern das doch immer wieder aufs Neue war, war sie wütend herumgefahren und ins Zimmer zurück gestapft. Dabei entging ihr nicht das sie beobachtet wurde. Wieder einmal… Es ist das Paar kühler Augen, die alles zu durchschauen meinen, und nichts von dem Preis geben was hinter ihnen passiert. Sousuke sitzt wie jeden Abend hinter seinem Laptop, an der Balkonfront seines Apartments und scheint Hausaufgaben zu machen oder zu lernen. In Wahrheit aber beobachtet er sie und prüft nebenher noch seine verschlüsselte Mail-Box nach eingegangenen Aufträgen oder neuen Missionen in die er sich stürzen muss und dabei nicht selten sein Leben riskiert. Kaname war nur ein tiefes Seufzen entwichen, als sie abermals seinen Blick auf sich spürte. Sie war dann im Zimmer verschwunden, hat die Balkontür zugezogen und die Vorhänge vorgeschoben. Sie weiß, dass er dabei wohl jedes Mal etwas in sich hineinknirscht, wenn sie ihm die Sicht auf diese Weise versperrt. Hin und wieder findet sie seine Fürsorge und Besorgtheit ganz niedlich, zeitgleich erinnert sie sich oft daran das sie nur ein Auftrag für ihn ist. Eine Mission, nichts weiter. Ihre Gefühle sind bei solchen Gedanken ständig instabil und oft wünscht sie sich einfach in irgendeiner Form Klarheit zu bekommen. Sei es mit ein paar Worten, die er an sie verlieren könnte, oder mit Gesten. Doch es kommt nichts von alledem. Er ist ihr gegenüber aufrichtig und korrekt. Schon fast zu korrekt für ihren Geschmack. „Stimmt was nicht Chidori?“, holt sie Sousukes Stimme nun aus ihren Gedanken in die sie abgerutscht war. „Was…? Äh nein… alles bestens!“, Sie fühlte sich ertappt und genau so ein Gesicht machte sie auch. Sie war mit ihrem Blick wieder an einem anscheinend frisch verliebten Paar hängen geblieben, dass Hand in Hand über den Eisplatz kurvt, miteinander turtelt und lacht. Kurz hatte sie sich auch so etwas gewünscht, aber nur kurz. „Wo ist Kyoko?“, fragt sie und schaut sich suchend um und macht einen Schritt nach links, der Sousuke, der etwas zu nah an ihr stand, ziemlich das Gleichgewicht nimmt. Sie und Kyoko waren nach ihrem Bummel an diesem Park vorbei gekommen und hatten sich spontan entschieden sich Schlittschuhe auszuleihen und ein paar Runden zu drehen. Als Sousuke davon Wind bekam wendete er natürlich sofort ein: „Ist das nicht viel zu gefährlich? Wir sollten zusehen das wir bald nach Hause kommen ehe es dunkel wird“ Sousuke, der ihr eigentlich schon hinterher trottete seitdem sie das Haus verließ. Sousuke, der mit ihr auf Kyoko gewartet hatte. Sousuke eben, der ihr seit dem Vormittag wie ein Schatten an den Fersen hing. Als Kaname ihn gefragt hatte, warum er ihr hinterher dackelt, obwohl sie ja genau wusste warum er das tat, gab er nur als Antwort, selbst ein paar Kleinigkeiten für die anstehenden Feiertage besorgen zu müssen. Seine Antwort war für sie wenig glaubwürdig gewesen. Sousuke und Feiertage?! Das passte nicht zusammen! Er hat einen Fulltimejob. Zudem kann sie sich nicht vorstellen, dass er wirklich für jemanden ein Geschenk kaufen würde. Für Kurz? Melissa? Oder noch schlimmer: Tessa?! „Nein… sie sind doch alles nur Kollegen“, meine sie. Anders gesehen, waren die drei alles was er hat. Mit Ausnahme von ihr, aber sie ist ja nur eine Mission. Kaname knirscht kurz mit den Zähnen. Sie denkt heute eindeutig schon wieder viel zu viel über alles nach! Im selben Moment fängt ihr Blick Kyoko ein, die mit Kazama, den sie beim Einkaufsbummel getroffen hatten und Ono D, der sich heimlich für Kyoko interessierte, gemeinsam eine weitere Runde vollendet. Aus dem Verhalten der zwei Jungs konnte man deutlich erkennen, dass sie sich Mühe um Kyoko machten. Der eine etwas draufgängerisch, der andere zu schüchtern um wahrgenommen zu werden. Kaname wünschte sich, Sousuke würde wenigstens irgendwas in dieser Richtung unternehmen, um ihr zu zeigen was er für sie fühlte. Doch da kam natürlich nichts. Wieder verzieht sie kurz die Mine, als ihr erneut bewusst wird, dass es nun schon das x-te Mal ist, dass sie darüber nachdachte. Ein halblauter Schreckensschrei erweckt ihre Aufmerksamkeit und ehe sie sich versieht geht hinter ihr mit lautem Poltern Sousuke zu Boden. Er hatte sein Gleichgewicht, nachdem Kaname ihn in ihrer Umwendung halb gestreift hatte, nie wirklich zurück erlangt. Kanames ungewollte Attacke trug nun Früchte und lies Sousuke, so lang wie er war auf das Eis knallen. Kaname schmunzelt und bückt sich leicht zu ihm runter. „Und du bist sicher, dass du Arm-Slave-Pilot bist?“, kommt es von ihr gespielt kritisch und lächelt ihn zugleich an. „Na komm…“, hat sie ihm lachend ihre Hand hingehalten. Sie erschien mit einem Mal glücklich zu sein, fällt jedenfalls Sousuke auf. In gewisser Weise ist sie das auch. Kaname ist beruhigt. Nach Sousukes Sturz kann sie sicher sein, dass er ebenso ein ganz normaler junger Mann ist, wie alle anderen auch. Wie Kazama und Ono D, die mit Kyoko gerade an den Rand der Eisfläche laufen, um sich einen Punsch zu holen. Sousuke erwähnte bereits, dass sie ihn nicht als einen ihrer Mitschüler sehen kann, er sei anders. Ja, und das ist er auch. Aber er ist nicht so anders, dass sie ihn deshalb gleich ganz abschreiben müsste. „Schlittschuhlaufen ist wohl nicht so dein Fachgebiet was?“, meint sie immer noch lächelnd, als er mit ihrer Hilfe auf die Beine kommt. Durch ihre dünnen Handschuhe hindurch spürt sie seine eiskalten Hände und ein Frösteln überkommt sie. „Ist dir nicht kalt so ohne Handschuhe?“, hat sie ihn mit leichtem Anflug von Besorgnis in ihrer Stimme, angesehen. „Kein Problem… das macht mir nichts aus!“, hat er daraufhin gemeint und einfach versucht so zu tun, als wäre nichts gewesen, als wäre er nicht gerade vorhin voll auf die Schnauze gefallen. Doch irgendwie, fühlt er sich unsicher auf den Schlittschuhen und das macht sich in seinem nächsten Schritt erneut bemerkbar. Kaname meint sogar ihn leicht straucheln zu sehen, so umfasst sie seine Hand etwas fester. „Du bist noch nicht oft auf Schlittschuhen gestanden, hab ich Recht?“, stellt sie fest und geht langsam neben ihm her. „So gesehen… ist das korrekt. Wir hatten zwar ein ausgiebiges Balancetraining, aber auf diesen Dingern… bin ich noch nie gestanden…“, gibt er nun zu und Kaname schaut ihn doch deutlich überrascht an. Wenn das wirklich stimmt, ist es ein Wunder, dass er nicht schon von Anfang an das Zeitliche gesegnet hatte und gestürzt wäre. „Dafür schlägst du dich aber ganz gut…“, erwähnt sie lächelnd während sie ihn etwas an der Hand zieht. Sportlich wie sie ist, packt sie die Gelegenheit am Schopf und übernimmt die Oberhand. „Komm… lass uns ein paar Runden drehen…“, schlägt sie vor, verschränkt ihre Finger mit seinen und schaut ihm in die Augen. Egal wie abgehärtet oder gut trainiert er war, sich sämtliche Gefühle nicht äußerlich anmerken zu lassen, diesmal war er doch etwas rot um die Nase geworden. Obwohl es auch an der Kälte liegen konnte. „Jetzt schau dir die an…“, entfährt es Ono D, als er einen Blick über seinen Thermosbecher wirft und genau auf das Bild von Kaname und Sousuke trifft. Sousuke war kurz vor einem umständlichen Sturz gewesen und hätte Kaname seine Hand losgelassen, wäre das wohl auch so gekommen. So hatte sie sich mit ihrem ganzen Gewicht an eines der Holzgeländer, das man um den Eisplatz herum aufgestellt hatte, geworfen um selbst irgendwo halt zu finden. Sousuke hatte nicht vorgehabt sie zwischen sich und dem Geländer einzuklemmen, doch genau das war passiert. Kurz hatte er ihre Hand losgelassen, die Hände erhoben, herumgefuchtelt und Entschuldigungen vom Stapel gelassen. Bis er wieder strauchelte und auf seinem Steißbein landete. Kaname schüttelte den Kopf und streckt ihm ihre Hände hin, um ihm aufzuhelfen. „Und ich dachte immer er wäre in allem gut was er tut…“, entfährt es Kyoko amüsiert und Kazama wirft seinem heimlichen Idol mehr als besorgte Blicke zu. „Genau das Selbe… habe ich auch grade gedacht…“, flüstert der blonde junge Mann, der mit dem Rücken zu Kyoko steht und ihre Worte gehört hat. Kurz hat seine schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und unter seiner Mütze versteckt. Seine jetzt bereits unnötige Sonnenbrille sieht neben überflüssig auch nur noch doof aus, passt aber zu seinem vom heißen Sake, rotem Gesicht und seiner halbgespielt, lallenden Sprache. „Kannst du nicht etwas unauffälliger sein…?“, zischt Melissa und stößt ihm in die Seite, während sie einen großen Schluck aus ihrem Becher nimmt. „Ob er uns schon bemerkt hat?“, meint sie anschließend und nimmt einen Zug von ihrer Zigarette. „Sieht nicht so aus… ist wohl zu beschäftigt…“, meinte Kurz und stellt seinen Becher zurück an den Stand. „Wir sollten gehen… es fängt bald an zu schneien…“, befürchtet er und schaut in den immer dunkler werdenden Himmel. „Du hast Recht…“, teilt sie seine Meinung, drückt ihre Zigarette aus und folgt ihm, entfernt sich vom Stand. Als sie sich ebenfalls zum gehen abwendet, trifft sie Sousukes Blick der sie ernst ansieht. Melissa lächelt, sie wirkt ganz entspannt und ausgeglichen. Man könnte meinen sie würde gerade hier Urlaub machen. Nur Urlaub… Doch das ist es nicht. Sousuke kennt ihren Blick. Sie tut nur so als ob. Er hat sich zu sehr gehen lassen, er hat sich von Kaname so weit ablenken lassen, dass er sein Umfeld aus den Augen verlor. Hätte er sich nicht gerade eben selbst an einem dieser Holzgeländer abstützen müssen, hätte er Melissa niemals entdeckt oder wahrgenommen. Es beunruhigt ihn, dass die Beiden hier sind. „Was machen die hier? Observieren sie uns? Hab ich was verpasst?“, tobt es hinter seiner Stirn. „Hey was ist los? Schon müde?“, ruft Kaname ihrem Schüler zu. Sie war eine Runde alleine gelaufen und kommt zu ihm ans Geländer an dem sie etwas zu nahe an ihm bremst und daraufhin leicht mit ihm zusammenstößt. Nur seine Hand an ihrem Rücken verhinderte, dass sie ihn nicht umrannte. Für heute hatte er genug Stürze hinter sich und die „Begegnung“ scheint ihn nun ziemlich zu irritieren. Er blinzelt kurz als ihn etwas Kaltes an der Nase berührt. „Oh… es fängt an zu schneien…“, erkennt Kaname lächelnd als sich eine Schneeflocke auf Sousukes Nase absetzt. „Ich glaube für heute hast du genug… Lass uns nach Hause gehen…“, schlägt sie vor und hat wieder Sousukes Hand ergriffen, um ihn mit sich über den Eisplatz zum Stand zu begleiten an dem sie die Schlittschuhe ausgeliehen hatten. Dieses „nach Hause gehen…“, war so vertraut in ihren Ohren. Seitdem Sousuke in ihr Leben getreten war, war sie selten alleine nach Hause gegangen. Zumindest bis vor die Tür des Wohnhauses. „Wir können unseren Unterricht ja gerne morgen weiterführen… das heißt… wenn du willst…“, hat sie zuerst einfach drauflos geredet, sich im letzten Moment aber noch korrigiert. Sie weiß ja nicht mal ob er das überhaupt möchte. „Ja… mal sehen…“, hat er ihr geantwortet. Er weiß nicht ob er es möchte, oder eher, in wie weit es klug ist so schnell wieder mit ihr in die Öffentlichkeit zu gehen. In wie weit, er wieder so ausgelassen mit ihr unterwegs sein könnte. Und ja, es war ausgelassen. Jedenfalls die letzte halbe Stunde hier mit ihr. So normal hatte er sich noch nie an ihrer Seite gefühlt. Es war als bräuchte er sich keine Sorgen zu machen. Dann sah er Melissa und Kurz… und der kleine Winterzauber war vorbei. „Geht ihr schon?“, werden sie von Kyoko angesprochen als sie am Getränkestand vorbeikommen. „Ja, wir müssen noch unsere Hausaufgaben durchsehen…“, hatte Kaname gesagt, Sousukes Hand aber seltsamerweise nicht losgelassen. Er schien es noch nicht mal zu merken. Irgendwie hat er das Gefühl noch immer auf diesen Schlittschuhen zu stehen. „Ah… so nennt man das jetzt also…“, hat Ono D gelacht und einen scharfen Kommentar von Kaname eingesteckt. „Komm gehen wir! Die Hausaufgaben warten!“, hatte sie Sousuke herum dirigiert und sich sich provokant an seine Seite geschmiegt. Sousuke war augenblicklich stocksteif in seinen Bewegungen gewesen und ging mit ihr mit, als hätte er wahrlich noch Schlittschuhe an. Kaname verabschiedet sich bei Kyoko und den beiden Jungs noch mit einem „Bis Morgen!“ und entfernt sich vom Stand. Irgendwie, hätte sie fast Lust gehabt noch etwas zu bleiben. Die Hausaufgaben waren erst nach den Ferien fällig und Kyoko, On oD und Kazama haben auch gemeint, dass es dazu keine Eile gibt. Aber irgendwie, wollte sie diesen kleinen Ausflug so nicht enden lassen. Gerade als Sousuke sich fast neben Kaname entspannt hätte, geht sie etwas auf Abstand und löst sich von seiner Seite, die sie ja eigentlich nur zum Trotz in Beschlag genommen hatte. Sousuke seufzt kaum hörbar erleichtert auf, aber irgendwie fand er es auch schade. Als sie den Park verlassen, gehen sie kurz an dem Stand vorbei, an dem Kaname ihre Taschen und Tüten vom Einkauf zur Verwahrung abgegeben hatte. „Hast du nichts abgegeben?“, wendet sie sich an Sousuke, der sie zwar begleitet hat, selbst aber nichts abholt. „Nein… ich hab nicht das Richtige gefunden…“, erklärt er sogleich, um ein Nachhaken von Kaname gar nicht erst zuzulassen. „Ach so…“, meinte sie darauf etwas leiser und nimmt ihre Tüten auf. Dabei wäre ihr fast eine durchgerutscht und zu Boden gefallen. Dank seiner überaus schnellen Reflexe konnte Sousuke sie grade noch an den Tragriemen erwischen und davor bewahren in den Matsch zu fallen. Wortlos nimmt er Kaname sämtliche Tüten ab und verwahrt sie in seiner linken Hand, während seine rechte, Kanames Hand sucht. „Nicht… das du ausrutscht… und hinfällst…“, erklärt er ungeschickt, zugleich auch verlegen und schielt auf den zertretenen, matschigen Parkweg unter ihnen. Kaname lächelt und ein leichter Rotschimmer spielt um ihre Nase. Den ganzen Weg in ihr Wohnviertel, welches nur grade mal eine halbe Stunde von hier entfernt ist, lässt Sousuke, Kanames Hand nicht los. Und das wo sie längst aus dem matschigen Park auf asphaltierte Gehsteige gekommen waren. Ihr Weg verlief ziemlich still. Nur einmal hatte Kaname das Schweigen mit einer Frage gebrochen. „Was… hast du eigentlich gesucht?“, hat sie leise gefragt. „Was meinst du?“, Sousukes Nachfrage kam ziemlich schnell, er hat nicht mal versucht zu überlegen was sie meinen könnte. Oder er ist einfach nur in Gedanken gewesen. „Beim Einkaufen…“, wird Kaname deutlicher und linst ihn verstohlen an. „Ach so…“, kommt es von ihm hastig und er fühlt sich fast ertappt dabei. Was hätte sie denn sonst meinen können? „Ein Geschenk!“, gibt er knapp zu. „Aha…“, meint Kaname darauf und ist fast versucht ihn zu fragen für wen. Sie hätte ihn auch gefragt ob sie ihm vielleicht bei der Auswahl helfen sollte, sie kann sich vorstellen, dass es Sousuke vielleicht nicht leicht fallen würde, ein Geschenk für jemanden auszusuchen. Zugleich wollte sie ihm aber nicht zu nahe treten, so sagte sie nichts mehr dazu. Kaname kann nicht ahnen, wie nahe sie der Wahrheit ist. Er kann es nämlich nicht. Sousuke, kann sich nicht für ein passendes Geschenk entscheiden. So als wäre es niemals zur Debatte gestanden, so als wäre es das normalste der Welt, begleitet er sie ins Wohnhaus, den Lift hinauf bis zu ihrer Wohnungstür. Immerhin trägt er ja noch ihre Einkaufstüten. Ihre Hand allerdings lässt er los, als sie in den Lift steigen. Es kommt ihr fast so vor, als wäre es ihm selbst erst dort bewusst geworden, dass er ihre Hand die ganze Zeit über gehalten hat. Sei es nun wegen der Wärme ihrer ziemlich dünnen Handschuhe oder wegen dieser kleinen Nähe zu ihr. Vor ihrer Wohnungstür sucht sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel und schließt die Tür auf. Sousuke hält ihr die Tüten hin und Kaname bedankt sich leise. Sie zögert. Sollte das nun alles gewesen sein? „Hast… hast du vielleicht Lust auf einen Tee? Ich hab vorhin auch Kuchen gekauft…“, kommt es fast schon schüchtern von ihr. Sousuke zuckt bei ihrer Art unmerklich zusammen. Sonst ist sie eher aufbrausend, stürmisch und grade diese Art an ihr schien ihn immer zu motivieren. Kurz scheint Sousuke nachzudenken, für Kaname hat es fast den Anschein als würde er mit sich selbst ringen. „Tut mir leid Chidori, aber ich hab noch etwas zu erledigen… vielleicht ein andern mal“, erklärt er, hat sie aufrichtig angesehen und dann fast gezwungen gelächelt. Jedenfalls kam es Kaname so vor. „Sperr die Tür zu… und Gute Nacht…“ Mit diesen knappen Worten hatte er sich dann verabschiedet, sich abgewandt und ist zum Lift zurückgegangen. Kaname steht wie bestellt und nicht abgeholt noch eine Weile an der Tür. Als sie das Signal des Fahrstuhls hört, fährt ihr Blick jedoch doch herum und bleibt an Sousukes Rücken hängen, der im Lift verschwindet. Sie war kurz davor gewesen ihm etwas nachzurufen , doch sie konnte nicht. Sie weiß ja nicht einmal, ob er überhaupt näher kommen will. Ihr näher kommen will. Hastig ist sie in der Tür verschwunden und sperrt ab. Noch im selben Moment knirscht sie über ihre eigene Blödheit, sich überhaupt Hoffnungen zu machen, in sich hinein. „So ein Hornochse…“, murrt sie und legt erst mal ihren Mantel ab, ehe sie den Rest des Abends hier also alleine verbringen würde. Als sie das Licht im Wohnbereich anknipst wird es hier zwar heller, aber keinesfalls wärmer. Es liegt nicht an der Heizung, die läuft auf vollen Touren. Irgendwie, kommt sie sich dieses Jahr alleingelassener vor als in den Jahren zuvor… Sousuke hat keine Zeit verloren um in seine Wohnung zu kommen. Er ist halb aus seinem Mantel, als er an seinem Tisch mit dem Funkgerät und seinem Laptop vorbeikommt. Letzteren klappt er sogleich auf und lässt ihn hochfahren. Die Begegnung im Park beschäftigt ihn sehr. Den ganzen Nachhauseweg hat er über nichts anderes nachgedacht. Dabei hat er vollkommen verpeilt das er mit Chidori Händchen haltend durch die Straßen ging. Sie musste ihn für einen vollkommenen Idioten halten. Wie kommt er nur dazu sie gleich so zu bedrängen? Wenn das denn auch nur ansatzweise ein „Bedrängen“ gewesen wäre. Sich nichts anmerken zu lassen ist sein Job! Darauf ist er trainiert worden! Bei Chidori und diesen verwirrenden Gefühlen die er verspürt, wann auch immer er ihr so nahe ist wie vorhin, scheint er auf voller Länge zu versagen. Dieser Zustand treibt ihm wahrhaftig immer wieder den Schweiß auf die Stirn, denn es wäre ja nicht das erste Mal das so etwas in der Art passiert ist. Eilig hat er seinen Mantel in der Garderobe verschwinden lassen und seine Schuhe im Flur abgestellt, ehe er zurück an den Tisch kommt und sich setzt. Routiniert fliegen seine Finger über die Tastatur, verschaffen ihm Zugang zu bestimmten Seiten und geben sein Passwort zur verschlüsselten Kommunikationszentrale ein. Seine geheime Mail-Box ist leer. Diese Tatsache lässt eine seiner Augenbrauen nach oben rutschen. Er hatte irgendeine Meldung erwartet. Zum Beispiel den Grund warum Kurz und Melissa hier sind und ihn anscheinend observieren. „Also schön…“, murrt er dazu entschlossen härtere Geschütze aufzufahren während sich sein Blick verfinstert. „Dann halt anders…“. Aus irgendeinem Grund hatte er sich in den letzten Monaten angewöhnt immer wieder mit sich selbst zu sprechen. Den genauen Grund dafür hat er selbst noch nicht herausgefunden. Vielleicht fehlt es ihm einfach mit jemandem zu reden. Obwohl er ja so gesehen in der Schule oder wenn er sonst mit Chidori und ihren Freunden unterwegs ist eher der wortkarge Begleiter ist. Er springt von seinem Stuhl hoch und verschwindet im Flur, nur um kurz darauf mit seinem Handy, welches er im Mantel vergessen hatte, zurück zu kommen. Er bleibt vor der Balkontür stehen und schaut direkt zu Chidoris Wohnung hinüber, während er eine Nummer wählt und wartet bis jemand abnimmt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Melissa und Kurz waren ohne große Umwege nach Hause in ihre neue Scheinwohnung gegangen. Einzig im Supermarkt waren sie eingekehrt, damit heute Abend noch etwas auf den Tisch kam. Sie waren gerade erst zur Tür herein gekommen und begannen ihre Jacken auszuziehen, als Melissas Handy Alarm schlägt. Sie nimmt es heraus und schaut doch etwas irritiert auf das Display. „Sousuke? Was gibt’s?“, fragt sie direkt als sie abnimmt und überspringt einfach mal die Begrüßung. Sie kann sich denken warum er sie anruft, immerhin hat er sie bemerkt. Aber warum zum Teufel kontaktiert er sie über ihr Privat-Handy? „Findest du es nicht ziemlich gewagt einfach so anzurufen?“, meint sie ohne es direkt anzusprechen. Die Leitung könnte abgehört werden, auch wenn die Typen von der Sicherung das für unmöglich halten. „Ist alles in Ordnung bei euch?“, erklingt Sousukes Stimme durch den Hörer. Er hört sich ziemlich kalt und berechnend an. Melissa ahnt was in ihm vorgeht und dass er sich nur Sorgen macht. „Keine Panik, es ist alles im grünen Bereich…“, versucht Melissa ihm gleich von vornherein den Schrecken zu nehmen. Währendessen klingelt es an der Tür. Kurz, der gerade in der Küche verschwinden wollte, um die Einkäufe dort zu verstauen, gibt sich geschlagen und macht auf. Es ihr junger Nachbar. Seitdem Melissa und Kurz hier, vor nicht einmal drei Wochen eingezogen waren und ein neues „Scheinleben“ angenommen haben, um ihren Job besser erledigen zu können, hat es sich noch nicht ergeben sich mit den Nachbarn bekannt zu machen. Eigentlich scheuten sie das immer wieder, doch leider musste es sein, um keinen Verdacht zu erregen. In den letzten drei Wochen hatte es sich zeitlich noch nicht ergeben, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Nun wird ihm diese „Mission“ von ihrem europäischen Nachbarn freundlicherweise abgenommen, wie Melissa noch mitbekommt, ehe sie mit dem Handy an ihrem Ohr ins Wohnzimmer verschwindet, um sich voll und ganz auf Sousuke konzentrieren zu können. Sie lässt Kurz sozusagen mit dieser wichtigen Aufgabe allein stehen. „Und was macht ihr dann hier und schleicht mir hinterher?“, fährt Sousuke leicht auf. „Was heißt hier hinterher schleichen?!“, knirscht Melissa mit den Zähnen. „Wir sind im Urlaub! Wir waren zufällig dort!“ Sie klingt glaubwürdig , profimäßig glaubwürdig. „Bist du sicher?“, murrt Sousuke an der anderen Leitung. „Ihr… würdet es mir doch sagen, wenn etwas nicht stimmt oder?“ Er hat auf einmal einen verunsicherten Klang in seiner Stimme. „Das kommt drauf an…“, entgegnet Melissa ihm nun vollkommen ernst. „Vergiss nicht, dass wir Profis sind…“, erwähnt sie. „Du bist an derselben Stelle wie wir… also müsstest du solche Dinge nicht fragen…“, antwortet sie ihm vernichtend. Am anderen Ende der Leitung ist es eine Weile still ehe Sousuke ein leises „Schon verstanden…“ hören lässt. Es ist so wie er geahnt hatte. Sie sind Profis und wenn sie Befehl hatten ihn nicht von gewissen Dingen in Kenntnis zu setzen, dann würden sie ihm auch kein Sterbenswörtchen davon verraten. Egal, wie nahe sie sich vielleicht auf freundschaftlicher Basis standen. Gut möglich, dass sie wirklich nur in Urlaub sind, doch ohne eine „richtige“ Antwort, ist er nicht wirklich davon überzeugt. Anders gesehen, wenn es etwas Beunruhigendes wäre, hätte man ihn als Ersten darüber informiert. Immerhin ist er die Person, der dem Menschen, den es zu beschützen gilt, am nächsten ist. Vielleicht steigert er sich nur wieder in etwas hinein? | Kaum merklich lächelt er bitter. Sein Blick liegt immer noch ernst und besorgt auf Chidoris Balkontür. So weit ist es also schon mit ihm? So sehr ist er um sie besorgt, dass er sogar riskiert, Melissas und Kurz‘s Tarnung auffliegen zu lassen wenn es denn solch eine Tarnung überhaupt gibt? „Was habt ihr eigentlich dort gemacht?“, wird er nun von Melissas Stimme aus seinen Gedanken gerissen. „Wo? Was gemacht?“ Sousuke scheint heute des Öfteren auf der Leitung zu stehen. „Na ja… für mich hatte es den Anschein als wäre Schlittschuhlaufen nicht grade dein Lieblingssport…“, kommt es von Melissa kichernd. Ihr schadenfrohes Grinsen sieht er vor seinem Geistigen Auge. „Ach das meinst du“, wird Sousuke nun bewusst das sie seine „Showeinlagen“ à la „auf die Fresse fliegen“ wohl live miterlebt haben. „Sie war einkaufen… und weil ich selbst was kaufen wollte, hab ich sie begleitet… unter anderem…“ Mit diesem „unter anderem“ meinte er natürlich seine Mission, aber Melissa hört auch deutlich den Klang seiner Stimme und zieht einen Schluss daraus. „Und? Bist du fündig geworden? Das ultimative Geschenk für deine… Nachbarin gefunden?“ Sie hätte Chidori am liebsten „seine kleine Freundin“ genannt, doch das würde Sousuke in diesem Moment wohl noch völlig aus der Fassung bringen. So wie er sich anhört, scheint er etwas überfordert oder überarbeitet zu sein. „Nein…“, gibt Sousuke gleich zu und Melissa wundert das gar nicht. „Was hast du denn für sie im Auge? Nach all der Zeit müsstest du ja wissen was ihr gefallen könnte…“, meint sie und bietet sich quasi indirekt als „Hilfe“ an. „Ich hab mir ein paar Dinge angesehen… aber ich bin mir unsicher dabei…“, beginnt Sousuke kurz zu erklären. „Was ist es? Schmuck? Oder Parfüm?“, hakt Melissa doch deutlich interessiert nach. „Parfüm kann ich vergessen… ich würde ihren Geschmack vermutlich verfehlen…“, redet er sich heraus. Dabei hatte er heute in einem der Geschäfte bereits einen Flakon in der Hand gehabt, während Chidori und Tokiwa sich bei den neuen Make-ups umgesehen hatten Verstohlen hat er sie angelinst, als sie ihm dabei den Rücken zugedreht hatte. Er kam zu dem Schluss, dass ein Parfüm das Falscheste war, was er ihr schenken könnte. Ihr Duft alleine war süßer als jedes Parfüm, in das er hier reingeschnuppert hatte. Als ihm das bewusst wurde, stellte er den Tester so hastig zurück, dass er ihn fast mit ein paar anderen Fläschchen umgeworfen hätte. Als Chidori und Tokiwa daher wieder auf ihn aufmerksam geworden waren, fühlte er sich ertappt und war wohl ziemlich verlegen. Jedenfalls verschwand er dann mit Schweißperlen auf der Stirn in der Abteilung mit Aftershaves und dergleichen. „Also wird es Schmuck? Was denn? Ohrringe? Eine schöne Halskette?“, beginnt Melissa zu bohren. „Ich weiß nicht… ich bin da etwas in der Zwickmühle…“ Er erinnert sich an das hauchzarte, silberne Halskettchen mit dem blauen Stein daran. Das Blau hat die wunderschöne Farbe ihrer Haare, wenn die Sonne darauf fällt und einzelne Strähnen glitzern als wären Eiskristalle darin. „Hört sich hübsch an…“, meint Melissa als Sousuke ihr das Kettchen kurz beschreibt. Dann erzählt er ihr noch von einer anderen Kette. „Ich würde eher zur stabileren Variation greifen, obwohl das andere hübscher ist… das silberne Kettchen ist viel zu filigran um irgendwo einen Peilsender anzubringen“, erklärt Sousuke auf seine kühle, nützlich denkende Art. „Du Stoffel!“, bricht Melissas doch leicht saure Stimme durch seine Überlegungen, ob er den Peilsender vielleicht hinter dem blauen Stein und dessen silbernen Halterung anbringen könnte. „Was denn?“ Er weiß wirklich absolut nicht was sie meint. „Warum willst du ihr überhaupt etwas schenken? Nur damit du sie noch mal um eines mehr verkabeln kannst? Oder ist da noch etwas anderes?!“ So viel Nüchternheit auf einen Haufen, und in einem Kerl alleine, bringen sie immer wieder zur Verzweiflung. „Am besten denkst du mal darüber nach!“, knirscht sie und wartet auf eine Reaktion von Sousuke. Dieser machte fürs Erste nur „Mh…“ Melissa verdreht kurz die Augen, doch dann bekommt sie doch noch eine Antwort. „Ich glaube… ich will ihr einfach nur… eine kleine Freude machen…“, antwortet er deutlich leiser und mit verlegenem Klang in seiner Stimme. „Na also… geht doch!“, Melissa klingt zufrieden. „Weiß du was? Ich werde dir ein wenig helfen… hast du morgen schon was vor?“, beginnt Melissa ihm einen Vorschlag zu machen. Zu ihrer Verwunderung nimmt Sousuke ihre Hilfe sogar an und sie beendet fast zufrieden lächelnd das Telefonat. „Du hast es ihm nicht gesagt?“, spricht Kurz sie nun an, der einen Teil des Gespräches mitgehört hat. Jedenfalls den Teil den Melissa gesprochen hat. Den Rest, so gut kannte er Sousuke mittlerweile schon, konnte er sich ja denken. „Wie könnte ich? Wir sind Profis…“, meint sie daraufhin deutlich niedergeschlagen. „Ich frage mich echt was in diesem Kalinin vorgeht…“, meint Kurz und lässt sich auf der Couch nieder. Es war Kalinin der ihnen befohlen hat, Sousuke nichts von den drohenden Mitteilungen, die sie erhalten haben, zu sagen. „Ich denke er will einfach das Sousuke etwas zur Ruhe kommt… es ist Weihnachten und er meint wohl, dass es an der Zeit wäre, dass er so etwas mal kennen lernt…“, erklärt Melissa nach einer Weile. Sie hatte sich, als sie die Mission von Kalinin selbst übertragen bekommen haben, ausführlich mit ihm unterhalten. „Findest du das nicht auch etwas riskant? Immerhin ist sie… was sie eben ist…“, gibt Kurz zu denken. Kaname Chidori… eine Whispered auf die es der Feind nach wie vor abgesehen hat. „Ich weiß… aber dafür sind wir jetzt hier!“, hat sie ihn wie immer kampfbereit angelächelt. „Wir sind also die Aufpasser von ihm…“, überschlägt Kurz seine Beine und streckt seine Arme auf der Lehne der Couch aus. „So könnte man sagen“, bestätigt Melissa und lässt sich im gemütlichen Couchsessel nieder. „Übrigens… was wollte unser Nachbar?“, fragt sie nun nach. „Wir sind morgen Abend bei dem Paar nebenan eingeladen… zum Kennenlernen. Frederick hat mir erzählt, dass seine Frau ganz gespannt auf uns ist und so haben sie uns einfach mal kurzerhand eingeladen…“, erklärt er ihr und Melissas Blick fixiert ihn streng. „Du… hast doch nicht zugesagt oder?“, kommt es von ihr lauernd. Sie würde sich ziemlich zusammenreißen müssen, wenn er zugesagt hat. Sein ertappter Blick spricht Bände. „Ja… Schatz…“, grinst er dann schadenfroh und weicht dem Couchkissen aus das ihm um die Ohren fliegt. „Du Idiot!“, fährt Melissa auf und springt von ihrem bis grade eben noch gemütlichen Sitz auf. „Ich glaubs einfach nicht! Warum musst du jede Situation ausnutzen um es nur noch komplizierter zu machen?!“ wettert sie in die Küche. „Wieso komplizierter?“, grinst Kurz. „Ich dachte mir… ein wenig Abwechslung…würde uns beiden ganz gut tun?“, linst er ihr nach und bekommt diesen für ihn typisch lüsternen Ausdruck im Gesicht. Nicht genug das sie hier schon das „frisch verheiratete Paar“ spielen mussten, weil das ihre Deckung hier war! Nein! Er muss es ja auf die Spitze treiben und sie beide als solches „Paar“, was sie obendrein niemals sein würden, vorführen! Melissa ist deutlich erzürnt darüber. „Eines kann ich dir jetzt schon versprechen…!“, wettert sie uns erscheint mit ihrem Kopf, samt Arm und großem Messer, mit dem sie begonnen hatte das Fleisch für ihr Abendessen zu schneiden, in der Durchreiche, welche Küche und Essecke, verbindet. „Wenn du auch nur versuchen solltest die Situation in irgendeiner Form auszunutzen… ich schwöre dir… du wirst dann vielleicht ein paar wichtige Körperteile vermissen!“ Fuchtelte sie mit dem Messer herum und war wieder verschwunden. „Und wehe der sagt noch mal Schatz zu mir!“, knirscht sie in sich hinein und beginnt das Fleisch zu schneiden als müsste sie es erst noch erlegen. Kurz hat mit so einer Reaktion gerechnet und bleibt entspannt auf der Couch sitzen. Sein Gesicht zeigt sogar pure Zufriedenheit. „Ich freue mich schon auf morgen Abend…“, denkt er sich im Geheimen und man meint seine Gedanken auf seinem Gesicht widerspiegeln zu sehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seufzend lässt Kaname ihren Blick über das Bild ihres Wohnzimmers schweifen. Neulich war sie bei Kyoko, da war alles bereits weihnachtlich dekoriert gewesen. Sie selbst, hat sich nicht die Mühe gemacht irgendetwas hier wegen der paar Tage zu verändern. Die erste Zeit, in der sie hier alleine lebte, hat sie diese Gewohnheiten noch beibehalten, doch mit der Zeit war auch das verschwunden. Weihnachten… irgendwie ist es doch jedes Jahr dasselbe. Tagsüber schaut sie kurz bei Kyoko vorbei oder sie kommt zu ihr. Abends, wenn alle anderen im Kreis der Familie den Weihnachtsabend miteinander verbringen, ist sie allein in ihrer Wohnung. Kyoko hat ihr mehr als einmal angeboten den Weihnachtsabend bei ihr zu verbringen, doch Kaname hat jedes Mal abgelehnt. Sie will bei so etwas nicht stören. Zum anderen würde sie nur sehen, was sie nicht hat… eine Familie die wenigstens einmal im Jahr zusammenkommt. Kaname seufzt abermals und bringt die entsprechenden Taschen mit den Lebensmitteln in die Küche. Die anderen Tüten, mit den kleinen Geschenken für ihre Freunde und den neuen Klamotten, die sie sich heute gekauft hat, bringt sie in ihr Schlafzimmer und packt alles sorgsam weg. Sie stellt Wasser auf, um nun für sich alleine einen Tee zu zubereiten. Es wäre keine große Mühe gewesen für zwei Tassen zu richten. „Aber wenn er nicht will... auch gut…“, sie hat immer noch an seiner plötzlich kühlen Art zuvor zu knabbern. „Oder ist etwa wieder eine neue Mission daran schuld?“, schießt es ihr durch den Kopf. Bei genauerem Nachdenken fällt ihr auf, dass er, seitdem sie den Park verlassen hatten, ziemlich in Gedanken war. So als würde er sich Sorgen machen. Ein kalter Schauder läuft ihr den Rücken hinunter. Muss sie sich etwa auch Sorgen machen? „Unsinn… ich sehe wegen ihm noch Gespenster!“, schimpft sie mit sich selbst und beginnt ein kleines Abendessen für sich zuzubereiten. Sie beschließt heute nicht mehr daran zu denken, zu sehr hat sie sich heute schon ihren hübschen Kopf wegen dem unsensiblen Typen zermartert. Kaname hat sich die Zeit mit den neuen Nachrichten, einer halbe Talkshow und einer Tasse Tee die Zeit vertrieben. Der Versuch sich von ihm abzulenken hat einige Zeit lang funktioniert, doch im Endeffekt war sie doch wieder mit ihren Gedanken bei ihm angekommen. Sie fragt sich mittlerweile wie er Weihnachten eigentlich feiert? Mit seinen Kollegen, seinen Kameraden oder waren manche von ihnen doch so gute Freunde, dass sie sich dafür zusammen setzten? Oder ist er am Weihnachtsabend allein? So wie sie? Nachdem sie das Geschirr abgespült hat, entschließt sie sich es für heute Gut sein zu lassen. Genau genommen, könnte sie nun die Hausaufgaben erledigen, die sie bei ihren Freunden als Vorwand genommen hatte, nach Hause zu gehen. Doch sie hat keine Lust dazu. Stattdessen lässt sie sich ihre Badewanne ein und steigt nach dem Duschen in das angenehm warme Wasser und legt einfach den Kopf zurück. Sie hat zuvor noch das kleine Wandradio mit einer eingelegten Wellness CD angemacht und versucht einfach an nichts zu denken. Mehr nimmt sie sich für diesen Abend nicht mehr vor. Sie schaltet einfach ihre Gedanken ab und lauscht den beruhigenden Klängen. Und das ist gut so. Draußen, auf ihrem Balkon zum Schlafzimmer, macht sich nämlich jemand zu schaffen. Er hat den passenden Moment abgewartet und dass Chidori ein Bad nimmt, kommt ihm mehr als gelegen. Mit Leichtigkeit und so, als würde er das jeden Tag mindestens dreimal machen, drückt Sousuke die Balkontür lautlos auf und schlüpft ins Zimmer. In geduckter Haltung geht er am Badezimmer, dessen Tür einen Spalt offen steht, vorbei. Nur kurz lugt er hindurch um zu sehen das Chidori ihren Kopf an den Wannenrand gelegt hat und ihren Nacken überstreckt. Sie hat ihre Augen geschlossen, scheint sich voll und ganz nur auf diese Klänge zu konzentrieren. Aber sie sieht ein wenig traurig aus, stellt er fest. Mehr konnte er nicht sehen und mehr wollte er auch nicht. Er will einfach nur ungestört in ein paar Sachen herumschnüffeln. Nachdem er das Gespräch mit Melissa beendet hat, war er auf einmal im Zweifel, ob eine Halskette das richtige für Chidori sein würde. So hat er kurzerhand beschlossen, einfach mal ein wenig nachzuforschen, ob sie für sonst noch etwas Verwendung haben könnte. Wäre er die Sache klug angegangen und hätte ihre Einladung zum Tee nicht so hastig abgeschlagen, hätte er sich hier nicht rein schleichen müssen um etwas heraus zu bekommen, aber er kann es nicht mehr ändern . So verdrängt er den Gedanken an seine Nachlässigkeit und konzentriert sich auf seine neue Mission! Vielleicht würde er hier einen Anhaltspunkt finden, der ihm sagt, worüber Chidori sich freuen würde. Auf leisen Sohlen, immerhin hat er seine Schuhe draußen auf dem Balkon gelassen, geht er zur Kommode und zieht die erste Schublade auf. Er hält eine Hand dagegen um ein Geräusch zu vermeiden. Dass sich gleich in der ersten Schublade ihre BHs befinden, konnte er nicht ahnen. Doch deutlich rötlich im Gesicht, schiebt er die Schublade wieder zu, um die darunter liegende mit ihren Höschen aufzuziehen. Er war nicht weniger rot bei dem Anblick geworden. Zum Glück war es nicht das erste Mal, dass er eines ihrer Unterwäschestücke sah, immerhin war er es, der hier sämtliche Sender und Wanzen versteckt hatte. Aber damals war das auch etwas völlig anderes gewesen. Allerdings erinnert er sich dabei an die Sache wo er Kazama hier ertappt hatte, als dieser Chidori ein Höschen klauen wollte. Kurz hat er das Bild mit dem Baseballschlager, den Chidori damals in der Hand hielt und ziemlich kraftvoll durchgezogen hatte, vor Augen. Schweiß steht ihm erneut auf der Stirn. Er sollte sich besser beeilen… Er geht so ziemlich sämtliche Schubladen durch und wirft sogar einen Blick in den Schrank. Auch hier ist er nicht fündig geworden. Kurz lugt er wieder zur Badezimmertür um sicher zu stellen, dass Chidori noch eine Weile brauchen würde. Kurzerhand schleicht er in den Flur, zum Wohnzimmer und in die Küche. Als er zuvor an der Hauswand hing und über ein paar Balkone zu ihrem nach oben geklettert war, konnte er so manchen Blick in manches Wohnzimmer erhaschen. Nun, wo er in ihrem Wohnzimmer steht, erkennt er, worin sich die anderen Zimmer von diesem hier unterscheiden. Die meisten anderen Wohnzimmer an denen er diesmal vorbei kam, waren weihnachtlich dekoriert. In manchen Fenstern waren Sterne aufgehängt oder brannte eine Kerze. Eine seltsame Wärme strahlte von den Räumlichkeiten aus. So manche Gespräche, auch wenn er es nicht genau hören könnte, waren fröhlich gewesen und mit Lachen durchzogen. Hier, in Chidoris Wohnzimmer… in der gesamten Wohnung, war es irgendwie kalt. Und das fällt gerade ihm auf, wo seine Wohnung gegenüber nicht mal Vorhänge besitzt oder sonst irgendein Möbelstück, welches das ganze etwas wohnlich machen würde, etwas von Geborgenheit widerspiegeln würde. In seinen Überlegungen hat er das Wohnzimmer durchquert und nach Anhaltspunkten gesucht. Natürlich hat er nichts gefunden. Auf dem Rückweg schleicht er wieder durch den Flur, wo sein Blick nun an einem eingerahmten Foto hängen bleibt, welches auf der Kommode steht. Darauf zu sehen ist Chidori. Chidori und ihre Familie. Es ist nicht so, dass Sousuke das Bild nicht kannte, doch noch nie zuvor war es ihm so ins Auge gesprungen wie jetzt. „Chidori…“, er haucht ihren Namen nur ganz leise. Er war versucht das Bild in die Hand zu nehmen, es näher in sein Blickfeld zu rücken, doch es hätte ihn verraten können. Auf einmal hat er ein schlechtes Gewissen. Und das Beste ist, er weiß nicht mal woher es kommt. Sousuke wirft einen kurzen Blick zurück in das Wohnzimmer, ehe er sich von seinem Standort löst und zurück ins Schlafzimmer eilt. Die Geräusche im Bad lassen ihn wissen, dass er sich besser beeilen sollte hier zu verschwinden. Der Baseballschläger lehnt nach wie vor an der Kommode hinterm Vorhang und er ist nicht grade scharf drauf wieder mit ihm Bekanntschaft zu machen. Eilig war er aus dem Zimmer und drückt die Tür gekonnt von draußen zu. Er hechtet über das Balkongeländer und schnappt sich das Seil mit dem er hier rauf geklettert war. So verlässt er leise und unbemerkt wie er gekommen war, Chidoris Wohnung und auch ihren Balkon. Er lässt sie allein. Lässt sie allein in ihrem kleinen einsamen Reich. Die Nacht war wieder einmal viel zu schnell vorüber. Kaname hat sich nach dem gestrigen Bad gleich schlafen gelegt. Im Fernsehen lief nach wie vor nichts besonders Interessantes und ehe sie noch wirklich Trübsal zu blasen begann, überkam sie zum Glück die Müdigkeit. Das Schlittschuhlaufen und das warme Bad haben ihr den Rest gegeben. Sie war buchstäblich ins Bett gefallen und hat wie eine Tote geschlafen. Nun stellt sie ihren nervigen Wecker ab und dreht sich noch einmal im Bett herum. Die Ferien haben begonnen, sie muss also nicht aufstehen. Dummerweise hat sie gestern vergessen ihren Wecker auszuschalten, sonst würde sie jetzt noch fest schlafen. Mit der Hoffnung, einfach wieder einzuschlafen und liegen zu bleiben, verweilt sie noch eine halbe Stunde im Bett. Doch wie so oft bei so einem Versuch, gelingt es ihr nicht mehr einzuschlafen. Für die Ferien hatte sie sich vorgenommen mal einen großen Wohnungsputz zu vollziehen. Eine Art „Aufräumaktion“ bei der kein Ding an seinem Fleck bleibt. Als sie mit dem Staubsauger im Wohnzimmer herumwütet, fällt ihr Blick aus ihrer Balkontür und über den Balkon hinaus. Drüben auf der anderen Seite der Straße ist es dunkel im Zimmer. „Ob er noch schläft?“, fragt sie sich, obwohl sie es sich nicht vorstellen kann. Normalerweise ist Sousuke Frühaufsteher und das wohl nicht nur aus dem Grund seiner Mission hier. Sie stellt den Staubsauger ab, öffnet die Balkontür und geht auf ihren Balkon hinaus. Vielleicht, sollte sie ja einen Schritt auf ihn zumachen? Immerhin hatte sie ihm gestern vorgeschlagen noch mal in den Park mit dem Eislaufplatz zu gehen. Heute, wo sie eine Nacht drüber geschlafen hat, sieht sie vieles aus anderen Augen. Vielleicht wäre es an ihr einmal deutliche Zeichen zu setzen? Ihm zu zeigen, dass sie an ihm interessiert war? Kaname lächelt flüchtig. Es war ja nicht schlimm… sie wusste bestimmt die richtigen Worte zu finden um sich vorsichtig vorzutasten und vielleicht so etwas zu erfahren. Eiligst war sie wieder im Zimmer verschwunden und vervollständigt ihren groben Haushaltputz. Ein wenig unsicher ist sie zuerst schon, als sie zum Handy greift und frohen Mutes Sousukes Namen auswählt und ihn anruft, aber dann freut sie sich nur noch darauf seine Stimme zu hören. Als kein Freisignal ertönt, wandelt sich ihr Lächeln schlagartig und niedergeschlagene Traurigkeit zieht in ihren feinen Zügen ein. Kein Freisignal, und das sofortige Anklingen der Mail-Box-Stimme weisen darauf hin, dass entweder der Akku leer ist oder Sousuke sich mit seinem Handy außer Reichweite befindet. Oder er hat es abgeschaltet um seine Ruhe zu haben? Alle möglichen Ideen kommen Kaname, als sie das Handy auf ihren Schoß sinken lässt und deutlich niedergeschlagen darauf starrt. „Ach was solls! Er ist eben viel beschäftigt…“, versucht sie sich selbst wieder aufzubauen, so zu tun als hätte sie ohnehin damit gerechnet, doch ganz gelingt ihr das nicht. Kurzerhand und mit ziemlich zerknirschter Mine ruft sie Kyoko an und fragt sie nach ihren heutigen Plänen. Es steht wieder „shoppen“ auf dem Plan und Kaname beschließt sich einfach anzuhängen. Sie hat heute ja ohnehin nichts Besseres mehr zu tun… Der Tag war anstrengend gewesen. Die Geschäfte, die sie mit Kyoko aufgesucht hatte, waren überfüllt. Es scheint jeder denselben Stress zu haben. Jeder ist mit seinen Besorgungen für Weihnachten im Rückstand wie es aussieht. Während Kyoko einem richtigen Kaufrausch verfallen war, hat Kaname nur ein paar Kleinigkeiten gekauft. Unter anderem für sich ein paar Handschuhe, weil sie ihre heute vergessen hatte. Zum anderen waren ihre eigenen ohnehin viel zu dünn, um vor großer Kälte zu schützen. Als sie so am Warentisch mit den Handschuhen stand, fielen ihr auch ein paar Herrenhandschuhe ins Auge. Sie erinnerte sich an Sousukes kalte Hände gestern. Sie waren mindestens so kalt gewesen wie ihre heute. Wäre es heute nicht wieder so kalt, würde sie sich hier keine Neuen kaufen müssen. Es scheint ihr wie ein kleiner Wink zu sein und sie begann zu überlegen ob Sousuke vielleicht ein Paar brauchen könnte? Während sie so mit Kyoko durch die Geschäfte geht und sich umsieht, erinnerte sie sich immer wieder an gestern. Sie fand es schade, dass ihr „Schatten“ sie nicht begleitete. Gestern, muss sie gestehen, war sie zuerst doch etwas genervt gewesen, doch später, empfand sie es als durchaus angenehm ihn in der Nähe zu wissen. Heute fehlte ihr irgendwie etwas... Kaname fragte sich die ganze Zeit wo er heute wohl steckt? Er hätte ihren Anruf doch sehen müssen. Warum ruft er nicht zurück? Solche und noch viele weitere Fragen und vermeintliche Antworten dazu gingen ihr im Kopf herum. Nun fischt sie nach ihrem Hausschlüssel und sperrt die Tür auf. Sie ist vollkommen erledigt und will sich nur noch irgendwo hinsetzen. Mühsam hat sie sich ihrer Sachen entledigt und ist im Wohnzimmer auf die Couch gefallen. Ihr Blick geht müde nach draußen. Auf der Straße gegenüber ist Licht hinter der Balkontür ohne Vorhänge... „Sieh mal einer an… er ist zuhause…“, fällt ihr auf. Und er hat sie nicht mal zurück gerufen. Was wenn sie in ernsthaften Schwierigkeiten gesteckt hätte? Sie kann sich nicht erinnern, dass er so unzuverlässig wäre, sie einfach auf diese Weise „allein“ zu lassen. Kanames eindeutige Vermutung ist, dass er heute einfach wo anders auf Mission war. Eine kurze aber stressige Mission vermutlich. Die Möglichkeit, dass sie in dieser Zeit jemand anderes überwachte ist nicht auszuschließen. Sousuke wäre nie so nachlässig sie ohne Schutz zurück zu lassen. Mit ihrer Vermutung liegt sie nicht mal so falsch. Es war Kurz, der ihr in die Stadt gefolgt war und er hatte oft Mühe noch rechtzeitig irgendwo hinter einem Warentisch oder einer Wand zu verschwinden, um nicht entdeckt zu werden. Obwohl Kaname ihn und Melissa kennt und sofort wissen würde was sie hier machen, braucht sie es nicht unbedingt zu bemerken. Sie würde sich am Ende nur Sorgen machen, so wie Sousuke. Es war schon ärgerlich und überflüssig das Sosuke sie bemerkt hatte und deshalb fast im Dreieck gesprungen wäre. Kaname lehnt sich seufzend und erschöpft in die Couchkissen und knipst den Fernseher an. Wie immer… übliches Weihnachtsfernsehen… nicht wirklich interessant, für sie jedenfalls. Eher deprimierend. Es ist still in ihrer Wohnung. Einsamkeit und Leere der bevorstehenden Feiertage hält in ihren vier Wänden Einzug. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der darauf folgende Tag ist ziemlich rasch vergangen. Der Weihnachtsabend rückt mit jeder Stunde näher. Kaname hat den heutigen Tag genutzt, um hier noch mal gründlich aufzuräumen und ein paar Geschenke einzupacken. Den Nachmittag hat sie damit verbracht ein paar ihrer Freunde aufzusuchen und schlussendlich zu Kyoko zu gehen, um dieser ihr Geschenk zu überbringen, welches sie erst morgen früh aufmachen durfte, so wie es bei manchen Familien eben üblich ist. Wie erwartet hat Kyoko ihr angeboten den Weihnachtsabend bei ihr zu verbringen. Doch genau wie sie auch erwartet hat, hat Kaname abgelehnt und ist gegangen, als es begann dunkel zu werden. Mit ein paar kleinen Tüten, die Geschenke ihrer Freunde enthielten, in der Hand, geht sie allein in ihr Wohnviertel zurück. Sie hat sich gewundert das Sousuke ihr nicht gefolgt war. Hat er so viel zu tun auf einmal? Nicht einmal in den Feiertagen lässt man ihn in Ruhe? Vermutlich ist er nicht mal in der Stadt. Kurz hat sie mit dem Gedanken gespielt zu ihm rüber zu gehen und ihm sein Geschenk vor die Tür oder in die Wohnung zu legen, falls er nicht zuhause war. Den Schlüssel zu seiner Wohnung hatte sie ja neulich von ihm bekommen. Sie hat den Gedanken wieder verworfen. Der Tag ist noch nicht vorüber, der Abend erst im Einzug, vielleicht würde sie später kurz rüber gehen. Vielleicht kommt er in der Zwischenzeit ja auch wieder nach Hause, dann würde sie es ihm persönlich übergeben können. Sousuke bringt grade seinen Müll nach unten und war in der Garage des Wohnhauses verschwunden, wo der Müll gesammelt wird. Aus den Augenwinkeln hat er ihre Gestalt gesehen und hat noch inne gehalten. Sie wirkt nach außen hin normal, aber nicht grade so glücklich und fröhlich wie sonst immer. Als sie einfach so auf der anderen Straßenseite an ihm vorbeigeht und im Haus verschwindet, hat er die Gewissheit, dass sie ihn nicht bemerkt hat. Sein Entschluss bei ihr vorbei zuschauen verfestigt sich um eines mehr. Gedankenverloren geht Kaname den üblichen Nachhauseweg und verschwindet einfach im Wohnhaus. Als sie vor dem Lift steht, fällt ihr auf, dass sie es versäumt hat, ihren Blick auf jenen Balkon zu heben, um zu sehen ob er überhaupt zu Hause war. Hätte sie ihre Augen aufgemacht und wäre nicht ihrem momentanem Selbstmitleid verfallen, hätte sie gesehen das er ihr sogar näher ist als erwartet. In ihrer Wohnung stellt sie die Tüten mit den Geschenken einfach im Wohnzimmer ab. Sie würde später oder erst morgen sehen, was ihre Freunde ihr ausgesucht hatten. Sie bringt die Tasche vom Supermarkt in die Küche und verstaut das Nötigste im Kühlschrank, ehe sie sich ins Schlafzimmer begibt, um sich etwas Gemütlicheres anzuziehen. Gleich darauf stellt sie sich erneut in die Küche um sich ihr Abendessen vorzubereiten. Sie würde sich heute mit lauter kleinen Leckereien den Abend versüßen und da gibt es natürlich viel zu tun. Fast zwei Stunden steht sie in der Küche, schneidet Fleisch für verschiedene kleine Happen und Fisch für Sushi, kocht Reis und Gemüse und noch so einige andere, kleinere Dinge um ein richtig schönes Abendessen zu fabrizieren. Am Ende ihrer Tat erkennt sie, dass sie viel zu viel gekocht hat. Irgendwie hat sie es sich in letzter Zeit angewöhnt mehr zu machen, weil sie Sousuke hin und wieder mal mit zum Essen rauf nimmt oder ihm etwas mit in die Schule bringt. Diesmal ist die Köchin in ihr ziemlich mit ihr durchgegangen. Die Menge an Essen würde sie wohl über die kommenden Feiertage bringen. Jedenfalls braucht sie keine Angst vor dem Verhungern zu haben. Sie nimmt sich vor für Sousuke ein kleines Packet zusammen zu richten und es ihm mitzubringen, wenn er denn zuhause ist. Als sie auf die Uhr schaut trifft sie fast der Schlag! Es ist schon fast Acht Uhr abends und zu spät will sie auch nicht mehr bei Sousuke rein schneien, nur um ihm ein kleines Geschenk zu überbringen. Da das Essen im Großen und Ganzen fertig ist, verschwindet sie eilig im Bad und macht sich frisch. Die kleine Tüte mit Sousukes Geschenk auf dem Boden abgestellt, ist sie gerade dabei ihre Stiefel anzuziehen als ihr wieder einfällt, dass sie ihm doch eine Kleinigkeit zu Essen einpacken wollte. „Mist!“, knirscht sie, dabei hatte sie sich vorgenommen am Weihnachtsabend nicht zu fluchen. Grade als sie halb aus dem Stiefel ist, klingelt es an der Tür und sie fährt herum. „Das auch noch!“, entkommt es ihr, humpelt mit halboffenem Stiefel an die Tür und schaut durch den Türspion, wie sie es sich in letzter Zeit angewöhnt hatte. Es ist Sousuke. Er war lange hinter seinem Laptop gesessen und hat scheinbar irgendetwas auf dem Bildschirm angestarrt. Jedenfalls schrieb er nicht drauf. Sein Blick ging selbstverständlich über den Rand seines Bildschirmes hinaus und behielt Chidoris Wohnung im Auge. Warum er den Laptop überhaupt aufgeschlagen hat weiß er nicht. Es war keine neue Nachricht oder sonstiges angekommen und nachdem er ihn abgeschaltet hatte, war es eigentlich unnötig ihn aufgeklappt zu lassen. Irgendwie meint er wohl sich damit zu rechtfertigen hier einfach zu sitzen und vor sich hinzustarren, genau genommen den Balkon gegenüber anzustarren. Er weiß, es ist nicht mehr nötig sich so zu verstecken, doch vielleicht würde sie sich dadurch nicht ganz so beobachtet vorkommen. Jedenfalls brennt das Licht in Chidoris Wohnzimmer nur auf der linken Seite, wo sich die Küche befindet. Immer wieder sieht er hin und wieder ihren Schatten, der das einseitige Licht wirft, über den Fußboden huschen. Obwohl sie alleine ist, scheint sie etwas vorzuhaben oder grade deswegen. Jedenfalls erscheint sie ihm in ihrem Herumgerenne etwas hektisch. Als sie dann eher unbewusst die Vorhänge zuzog, murrt er leicht in sich hinein. Manchmal glaubt er sie macht das mit Absicht. Sollte sie wirklich etwas vorhaben und noch aus dem Haus gehen, sollte er sich wohl beeilen ihr das Geschenk zu bringen, das er gestern mit Melissas Hilfe noch ausgesucht hat. Gestern war überhaupt ein stressiger Tag gewesen. Diese Shopping Tour, die Melissa dann anschlug, hatte er nicht mit ihr vereinbart und trotzdem war er von ihr mitgeschleift worden. Zu allem Überfluss ist ihm dann auch noch sein Handy auf die Straße gefallen und genau unter ein vorbeifahrendes Auto. Er könnte Chidori nicht mal fragen ob sie noch ein paar Minuten Zeit für ihn übrig hätte. So zieht er sich einfach seine Schuhe und seinen Mantel an ehe er mit einem kleinen Päckchen seine Wohnung verlässt um ihr einen kurzen Besuch abzustatten. Er hat insgesamt drei Anläufe gebraucht ehe er die Klingel an ihrer Wohnungstür drückt und auf eine Reaktion wartet. Im selben Moment kommt er sich albern vor. Er hat sich zuvor zwar ein paar Worte festgelegt, aber jetzt weiß er nicht mehr was er zu ihr sagen soll, wenn sie dann vor ihm steht. Warum ist er so aufgeregt? So nervös? Was ist heute anders als neulich? Er war schon öfter vor ihrer Wohnung gestanden und war sogar in ihrer Wohnung… also warum fühlt er sich jetzt auf einmal wie ein Fremder? Hat er an jenem Abend als er in ihre Wohnung eingestiegen war, viele Dinge von anderem Blickwinkel gesehen? Ist Chidori, nicht immer diejenige die anderen einen Arschtritt verpasst, sie aufmuntert und motiviert? Nein. Chidori ist genauso verletzlich und einsam… Sousuke hat die letzten zwei Tage viel darüber nachgedacht. Er ist beruhigt, dass sie so ist wie sie ist. Mit einer wilden Bewegung hat Kaname ihren Stiefel von ihrem Fuß geschleudert und ihn noch einigermaßen zum anderen dazugestellt, ehe sie ihre Kleidung glatt streift und an die Tür tritt. Sie atmet einmal tief durch, bevor sie die Türkette wegnimmt und aufsperrt. „Was will er hier?“, hatte sie sich im ersten Moment noch gefragt, nun wo sie ihm gegenüber steht ist sie froh darüber. Ein leichtes Lächeln spielt um ihre Lippen als sie die Tür aufzieht und in sein etwas überraschtes Gesicht schaut. „Hallo Sousuke…“, begrüßt sie ihn lächelnd und weiß im nächsten Moment nicht weitergewusst was sie sagen soll. „Was… machst du denn hier?“, hängt sie gleich nach. „Ich dachte du wärst nicht mal in der Stadt… ich hab versucht dich zu erreichen… komm rein…“, quasselt sie nun drauflos und bittet ihn herein. „Chidori…“, begrüßt er sie und ringt sich ein etwas verlegenes Lächeln ab. „Nein wieso?“, meint er auf ihre Vermutung hin, dass er nicht einmal zuhause wäre, versteht dann aber bald warum sie darauf kommt. „Auf dem Handy? Tut mir leid Chidori… das ist kaputt gegangen…“, erklärt er verlegen und tritt durch die Tür. „Ich will dich auch nicht lange aufhalten, du scheinst noch weg zu wollen…“, fängt er richtig an, verplappert sich dann aber, als sein Blick auf ihre hingewirbelten Stiefel und die abgestellte Tüte fällt. „Äh… nein! Ich... hab nichts mehr vor… wenn du das meinst… ähm… ja eigentlich schon…“, sie kommt ins Hadern und seufzt kurz. „Eigentlich, wollte ich kurz zu dir rüberkommen…“, gibt sie ertappt zu, lächelt dann aber gefangen und macht einen Schritt auf ihn zu. Ihre Finger spielen mit dem Saum ihres Long-Shirts. Er hat sie dann doch ziemlich mit seinem auftauchen überrumpelt. „Ich… hab wieder mal viel zu viel gekocht… da wollte ich dir etwas bringen…“, erklärt sie und schaut verlegen zu ihm auf. „Wirklich?“, kommt es von Sousuke etwas überrascht. Er mag Chidoris Essen. „Ich weiß doch… wie dein Kühlschrank von innen aussieht…“, kommt es von ihr schon fast tadelnd ehe sie lächelt um die Situation etwas aufzulockern. Sein Kühlschrank ist meistens mehr leer als voll, so wie sie es noch vom letzten Mal in Erinnerung hatte. „Aber jetzt… wo du schon hier bist…“Kaname senkt ihren Blick und geht um ihn herum. „Bleib doch einfach hier… lass uns zusammen essen?“, schläft sie vor und ist im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen geblieben. „Das heißt… wenn du Zeit hast…“, korrigiert sie sich und wirkt dabei unbewusst etwas niedergeschlagen. „Ich hab Zeit…“, antwortet er leise und lächelt unbewusst. „Danke, für die Einladung…“, hängt er dem noch an und zieht einfach seine Schuhe aus, stellt sie an den Platz an den er sie sonst immer stellt. Die Szene, hat etwas Vertrautes, findet er und lächelt still in sich hinein. Kaname sieht es nicht, sie ist schon in die Küche vorgegangen. „Was… führt dich eigentlich her?“, nimmt Kaname nun das eigentliche Thema wieder auf. „Oh ja… genau!“ Nun wäre es Sousuke fast selbst entfallen, dabei hat er die kleine Tüte ja in der Hand. „Ich… hab ein kleines Geschenk für dich!“, erklärt er, nimmt das kleine Päckchen heraus und hält es Kaname hin. Sie schaut ziemlich überrascht drein und lächelt ihn herzlich an während sie ihm näher kommt. „Danke…“, haucht sie leise, stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt ihm einen kleinen Kuss auf die Wange ehe sie das Päckchen entgegen nimmt. „Ich… öffne es erst morgen, ist das ok?“, erwähnt sie bei der Gelegenheit. Sousuke vermag nur zu nicken; er ist noch etwas von Kanames Aktion überrascht. „Setz dich! Das Essen ist dann bald fertig!“, kommt es von Kaname etwas aufgedreht ehe sie in der Küche verschwindet um das Essen endlich fertig zu stellen. Erst hat Sousuke genickt, doch dann fällt ihm etwas Besseres ein. „Ich helf dir… wenn ich kann…“, war Sousuke ihr einfach in die Küche gefolgt. Vielleicht würde er ja auf diesem Gebiet noch etwas von ihr lernen können. Nicht das er gerne kocht, aber es ist auch nicht so, dass er es nicht kann, oder nicht können will. Als Kaname ihr Wohnhaus verlässt, ist die Luft frisch und rein. Die Sonne scheint mild vom Himmel herab und lässt den in der Nacht frisch gefallenen Schnee glitzern. Der Himmel ist wieder so kitschig blau wie vor ein paar Tagen. Der gestrige Abend war angenehm gewesen. Gutes, selbst gekochtes Essen bei dem Sousuke ihr sowohl bei der Zubereitung als auch beim Verzehr Beistand geleistet hatte. Ein amüsantes Kartenspiel und ein seltsam neues Gefühl von Wohlbehagen. Es war wohl Kanames erster Weihnachtsabend seit Jahren, den sie auch als solchen bezeichnen konnte. Es war angenehm gewesen nicht allein zu sein. Weihnachten, mit jemandem zu verbringen, der ihr näher ist als sie glaubt. Sousuke war dann später gegangen und hat sich nochmals für das gute Essen bedankt. „Nichts zu danken… du hast ja fleißig beim Kochen geholfen…“, hatte sie ihn gelobt und dabei gelächelt. Als sie an der Tür angekommen waren, fällt ihr die Tüte auf, die sie ja zuvor, als sie zu ihm rüber gehen wollte, hier abgestellt hatte. Während Sousuke sich die Schuhe anzieht und sich bereits der Tür zuwendet, nimmt sie die Tüte auf und folgt ihm. „Sousuke… ich habe auch eine Kleinigkeit für dich…“, bringt sie etwas schüchtern hervor und hält ihm die Tüte hin. „Aber erst morgen aufmachen ok?“, erwähnt sie lächelnd, zwinkert ihm bei der Übergabe zu. Sousuke beäugt die Tüte etwas irritiert, als er sie entgegen nimmt. „Komm bloß nicht auf die Idee es zu sprengen!“, knirscht Kaname und kichert leise auf. „Niemals…“, lächelt Sousuke verlegen und bückt sich doch deutlich zögernd leicht zu ihr runter. Gibt ihr einen Kuss auf die Wange so wie es hier anscheinend üblich zu sein scheint. „Danke…“, flüstert er und wendet sich dann ab um ihre Wohnung zu verlassen. Kaname, hatte ihm nachgesehen bis er im Lift verschwunden war. Nun wartet sie hier in der morgendlichen Kälte auf ihn. Sie hat sich gestern noch mit ihm für heute verabredet um in den Park zu diesem Eisplatz zu gehen. Er würde es gerne noch mal versuchen hatte er gesagt. Jedenfalls erscheint er ihr als müsste er alles einmal ausprobieren. Wenig später geht auch schon die Tür seines Wohnhauses auf und Sousuke sprintet heraus. Er hatte heute zum ersten Mal verschlafen und sieht ein wenig gestresst aus. „Tut mir leid!“, ruft er schon als er über die Straße eilt und vor ihr stehen bleibt. Kaname mustert ihn kritisch und lächelt dann. | „Steht dir gut…“, meint sie nachdem sie ihn kurz gemustert hat. Der dunkelblaue Schal den sie ihm mit den passend blauen Handschuhen gekauft hat, steht ihm ausgezeichnet. „Immerhin hast du es ausgesucht…“, meint er leicht verlegen und greift nach ihrer Hand. „Können wir los?“, er scheint bereits übereifrig zu sein in den Park zu kommen und mit ihr auf dem Eis zu stehen. Bei der Berührung spürt sie seine Handschuhe an den ihren. Doch nicht nur ihre beiden Handschuhe sind es, die auf einmal diese Wärme in ihnen herauflocken. Am gestrigen Abend, ist etwas zwischen ihnen entstanden das sie beide wärmt. Beide können noch nicht sagen, was es genau ist, aber es ist schön und gut so wie es ist. „Ich… die Kette… ist sehr schön…“, stammelt sie leise und zögerlich. Ihre Hand legt sich an ihr Dekollete an dem unter ihrer Kleidung das feine Kettchen mit dem kleinen blauen Anhänger liegt. „Vielen Dank…“, haucht sie verlegen und linst zu ihm auf. „Freut mich, dass sie dir gefällt…“, entgegnet Sousuke nicht weniger verlegen. „Ich bewundere eure Techniker… es ist bestimmt nicht leicht einen so kleinen Peilsender zu bauen der da reinpasst…“, vermutet sie beiläufig aber auch ehrlich bewundernd. „Da… ist keiner drin…“, meint Sousuke nur leise und lächelt sie bei ihrer Nachfrage, da sie es durch ein vorbeifahrendes Auto nicht ganz verstanden hat, nur an. „Ich hätte nicht auf Melissa hören sollen…“, denkt Sousuke sich im Geheimen. „Vielleicht erwartet Chidori ja nur noch Schmuck mit Peilsendern?“, macht er sich ernsthafte Gedanken. „Das nächste Mal werde ich ihr Ohrringe schenken… mit Peilsender…“, somit beendet er diesen Gedankengang um sich auf wichtigeres zu konzentrieren. „Können wir gehen?“, fragt er nun abermals da sie immer noch zwischen ihren Wohnhäusern stehen. „Ja…“, Kaname lächelt, als hätte sie seine Worte zuvor durchaus verstanden. Vielleicht war es aber auch sein Lächeln welches ihr die Wahrheit verriet „Gehen wir…“, hängt sie dem halblaut an und setzt sich mit Sousuke in Bewegung. Auf einem der Dächer der Nachbarschaft muss jemand unterdrückt niesen. Es ist Melissa die mit Kurz hier oben war um Sousuke und Kaname besser beobachten zu können. „Hast du dir einen Schnupfen geholt?“, kommt es von Kurz besorgt. „Würde mich ja nicht wundern…“, hängt er dem beiläufig und fast ein wenig Schadenfroh an. „Halt die Klappe!“, kommt es von Melissa mehr als zerknirscht. Sie hat Kopfschmerzen und die Tatsache, dass sie gestern in ihrem Vollrausch barfuss auf den Balkon der Nachbarn gegangen war um zu rauchen, macht es nicht besser. Sie muss sich erkältet haben. „Da gehen sie hin…“, deutet Kurz auf die zwei Gestalten am Erdboden hin. „Scheint als kommt er heute ohne uns klar?“, hängt er seinen Worte nach, während er mit Melissa dem kleinen Paar nachschaut wie es Hand in Hand weitergeht. Ende!... …oder doch nicht? Nachwort: Uff… endlich! Ich kann nur hoffen das sie dir, Vanillaspirit auch ein wenig gefällt. *hibbel* Es war wirklich nicht einfach! Ne ziemliche Plackerei muß ich sagen! Jetzt nicht von der Zeit her… eher vom Inhalt. Wie am Anfang schon erwähnt, normalerweise schreibe ich eine FF erst wenn ich etwas GANZ kenne. ^-^ Zum anderen war das meine erste FF nach über… mal nachrechnen…4 Jahren? Also bitte nicht zuuu streng mit mir sein. Ich finds schade das der dt. Markt nicht mehr zu dieser Brillianten Serie rausgebracht hat. Sollte der Inhalt der Geschehnisse, also gewisse Dinge wie manche Figuren zueinander stehen nicht zum Original passen, tuts mir also aufrichtig leid! *heul* Ich hoffe inständig das ich es wenigstens ein bisschen geschafft habe… und das es nicht zu… „kitschig“ geworden ist. Ich hab mir ziemliche mühe gegeben es etwas neutral zu halten aber doch ein wenig tiefgründig. Aber die Auffassung von jedem Leser ist anders, also konnte ich mir nicht wirklich vorstellen wo eine richtig krasse Liebesschnulze bei dir anfängt und wos aufhört. ^-^` Ich fürchte ich bin ziemlich nah an eine Liebesschnulze herangekommen… *seufzheul* Aber das nächste mal werde ich mir mehr mühe geben nicht so ins OOC zu kommen, denn das ist nicht meine Absicht. Naja… ich stelle mich der Vorsichtshalber mal auf ein vernichtendes Urteil von dir ein. ^-^` Alles in allem, bin ich mit meinem Werk doch ein bisschen zufrieden. Für die erste FF nach langem, find ich sie dann doch wieder ganz gut… na ja… man wird sehen ob sie auch gefällt. Denn jetzt kommt es mir nur auf deine Meinung an, Vanillaspirit. ^-^ Ich hoffe sie gefällt dir ein wenig und bist nicht allzu von meinem „können“ oder „nichtkönnen“ enttäuscht. Mit den besten Wünschen… deine Wichtelmutti! ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)