Discharge von Mrs_Miyawaki (Ruki x Reita, Wataru x Tohru) ================================================================================ Kapitel 9: Cockayne Soup ------------------------ * Heute gibt's mal wieder ne Warnung vorweg! Dieses Kapitel enthält Andeutungen von Vergewaltigung, wer damit Probleme hat, sollte es also nicht lesen oder der kursiven Teil auslassen. Ich möchte darauf hinweisen, dass es nicht zum Unterhaltungszweck passiert, sondern zur Story gehört! Aber ich denke, dass sowas passiert ist, haben sich die meisten schon gedacht oder? Trotzdem finde ich, sollte die Warnung sein... mehr von mir am Ende! Erstmal viel Spaß beim Lesen! Discharge IX ~ Cockayne soup ~ Während Tohru und Wataru inzwischen duschen gegangen waren, betrat Ruki den Club. Im Gegensatz zu sonst war er nicht ganz so sexy angezogen, er hatte vor es heute möglichst zu vermeiden, dass ihm die Männer zu nahe kamen. Natürlich konnte er hier nicht in den letzten zerrissesten Klamotten ankommen, das wusste er genau, aber im Rahmen dessen, was ihm erlaubt war, hatte er recht schlichte Klamotten ausgesucht. Ruki wollte sich wenigstens einmal mit Reita treffen, ohne vorher Sex gehabt zu haben. Trotz des Duschens hatte er immer das Gefühl, dass man die anderen Männer riechen konnte. Er jedenfalls konnte die verschiedenen Sorten After Shave Stunden später noch riechen. Falls es Reita aufgefallen war, hatte er nichts gesagt. Aber er versuchte es sowieso zu umgehen ihn an seine ungeliebte Arbeit zu erinnern und dafür war er ihm wirklich dankbar. Vielleicht bildete er sich das mit dem After Shave auch nur ein. Zwar würde der Club erst in einer halben Stunde öffnen, doch es gab auch vorher schon eine Menge zu tun. Es musste noch geputzt werden und alles für die Ankunft der Kunden zurecht gemacht werden. „Welch seltener Besuch! Lässt du dich auch mal wieder herab hier zu arbeiten?!“, begrüßte ihn Miku, der schon länger als er hier arbeitete, ziemlich unfreundlich. Er sah weitaus jünger aus, als er tatsächlich war. Seine Haare hatte er inzwischen blond geblichen, was ihm mit seiner Frisur ein noch süßeres und unschuldigeres Aussehen verlieh. Der Blonde sah schon fast unglaublich feminin aus. Eigentlich war es kein Wunder, dass so viele Kerle auf ihn standen, dachte Ruki. Wobei er sich immer fragte, ob dieser Anblick nicht auch Karies hervorrufen konnte. Seit er hier angefangen hatte zu arbeiten, war Miku ihm mit einer offenen Feindseligkeit entgegengetreten. Ruki hatte schnell aufgegeben daran etwas ändern zu wollen. Es war nicht nur sinnlos, da Miku seine Meinung garantiert nicht ändern würde und da Ruki ihn eigentlich auch nicht wirklich leiden konnte. Laut Wataru hatte der Blonde einfach Angst, dass Ruki ihm den Rang ablaufen könnte. Wahrscheinlich hatte er damit Recht, doch das half ihm auch nicht weiter. „Als wenn ich mir meinen Arbeitsplan aussuchen könnte.“, gab Ruki genervt zurück. „Das können wir alle nicht, aber ich hab keinen Plan, wieso sie dich immer im Hotel bei den gut bezahlenden Kunden arbeiten lässt, beziehungsweise wieso die ausgerechnet dich haben wollen. So hübsch bist du nun auch nicht und mir hat auch mal jemand erzählt, dass du nicht gerade überragend im Bett bist…“, kommentierte der andere bissig. Dabei war der Grund ganz einfach, die Kunden, die so gut zahlten hatten meist etwas ausgefallenere Wünsche und damit konnte seine Chefin ihn einfach besser verletzen… aber das würde Miku nicht verstehen und Ruki hatte bestimmt keine Lust ihm seine Geschichte zu erzählen. Er beschloss, dass es Energieverschwendung war sich weiter mit dem ihm herumzuplagen: „Tja, ich weiß auch nicht. Muss mein natürlicher Charme sein!“ Damit wandte er sich ab. „Charme, das ich nicht lache! So was hast du doch gar nicht!“, rief ihm eine keifende Stimme hinterher. Zur selben Zeit inspizierte Reita seine Wohnung und stellte zu seinem Unbehagen fest, dass sie es dringend nötig hatte sauber gemacht zu werden. Der Staub sprang ihn an manchen Ecken schon förmlich entgegen und der Müll war wahrscheinlich kurz davor von selbst zum Container zu laufen. Meist hatte er nach der Arbeit keine Lust sich auch um den Haushalt zu kümmern, sodass es sich meist bis zum Wochenende ansammelte. Seufzend sah er auf die Uhr. Er hasste es zu putzen, aber so konnte er Ruki nicht in seine Wohnung lassen… Wahrscheinlich hätte dieser beteuert, dass es ihm nichts ausmachen würde, doch Reita würde es etwas ausmachen, ihn in dieses Chaos hinein zu lassen. In gut zwei Stunden würde seine Mutter vor der Tür stehen, also sollte er sich an die Arbeit machen. Er beschloss sich von der Küche aus vorzuarbeiten und schaltete das Radio an. Mit Musik ging doch einiges leichter, vor allem Aufgaben, die man hasste, aber erledigen musste. Kurz bevor die Klingel zu seinem Appartement erklang, war er fertig geworden. Hastig stellte er den Staubsauger zurück in den Schrank und betätigte dann den Türsummer, damit seine Mutter nach oben kommen konnte. Wie erwartet kam seine Mutter mit einer großen Tasche die Treppe hochgelaufen. Naoko strahlte als sie ihren Sohn erblickte. Ihre schwarzen Haare trug sie wie fast immer zu einem Zopf gebunden und trug einen modischen Rock mit passender Bluse. In der rechten Hand hatte sie eine große Tasche, in der linken ihre Handtasche. Im Vergleich mit anderen Müttern, die Söhne in seinem Alter hatten, war sie noch jung. Er war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass sie offener als andere Mütter war. Jedenfalls hatte das dazu beigetragen, dass er ein sehr gutes Verhältnis zu ihr hatte. „Hi, Mum.“, begrüßte er sie und nahm ihr die Tasche ab. „Hi, Akira.“, meinte Naoko mit einem freundlichen Lächeln. Dann betrat sie die Wohnung und sah sich erstaunt um. So sauber hatte sie die Wohnung schon lange nicht mehr gesehen. Außerdem waren die letzten Sachen seines Exfreundes verschwunden. Endlich, dachte sie. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht, dass diese nie verschwinden würden und ihr Sohn nie darüber hinweg kommen würde. Aber nun schien er endlich etwas Vernunft anzunehmen. „Du hast nachher ein Date oder?!“, fragte sie dann plötzlich und drückte ihn fest an sich. „Das freut mich so für dich! Es wird auch Zeit, dass du dem Dreckskerl nicht mehr nachtrauerst!“ „Ich krieg keine Luft mehr und den Kuchen machst du so auch platt.“, bemerkte Reita. „Entschuldige, aber was ist nun mit deinem Date?!“, ließ sie nicht locker. „Es ist kein richtiges Date. Ich habe nur jemanden kennengelernt und ihn eingeladen, mehr nicht.“, erklärte er. Sie zog eine Augenbraue hoch und sah ihn musternd an: „Wie heißt es, wie alt ist und was macht er?“ „Willst du nicht erstmal reinkommen? Ich meine, wir können das auch gerne im Flur besprechen, aber im Wohnzimmer ist auch Platz.“, wollte er wissen und grinste sie an. Es war ja klar gewesen, dass sie begeistert davon sein würde. Naoko seufzte: „Okay, okay, dann setzte ich mich jetzt ins Wohnzimmer, du setzt einen Tee auf und dann erzählst du mir alles.“ Damit verschwand sie in Richtung Wohnzimmer. Während Reita in die Küche ging, um den Tee aufzusetzen und den Kuchen wegzustellen, dachte er darüber nach wie viel er seiner Mutter verraten konnte. Was würde sie sagen, wenn sie wüsste, was Ruki machte? Zwar war sie offen, aber sie würde sich auch Sorgen um ihn machen. Dann würde sie sich Sorgen um Ruki machen, obwohl sie ihn nicht kannte. Er war sich nicht sicher, was er auf die letzte Frage antworteten sollte, hoffte aber diese Frage umgehen zu können. Schließlich kam er mit zwei Tassen Tee ins Wohnzimmer zurück. Eine stellte er vor seiner Mutter auf den Tisch, eine ihr gegenüber. „Kann ich dir sonst was anbieten?“, wollte er wissen. Naoko sah ihn lächelnd an: „Schätzchen, ich soll nachher noch eine Menge Kuchen essen, meinst du da bräuchte ich jetzt was zu essen? Sonst gehe ich ja völlig aus dem Leim.“ „Du weißt, dass das nicht stimmt.“, gab er zurück. „Also, wie heißt er?“, überging sie ihn einfach. „Ruki und er ist 20 Jahre alt.“, antwortete Reita. Er hoffte, dass seine Mutter nicht weiter nach dem Beruf fragen würde. Manchmal wünschte er sich, dass seine Mutter nicht so interessiert an seinen Beziehungen war und sie nicht so oft darüber redeten. Aber letztendlich war er froh, dass sie ihn damals nicht rausgeschmissen hatte, als herausgekommen war, dass er schwul war. Nein, seine Mutter hatte ihn ernst angesehen und gemeint, dass er trotzdem nicht auf Kondome verzichten solle. „Ah, das ist doch schon mal was. Wann hast du ihn denn kennengelernt?“, fragte Naoko. „Vor ungefähr einer Woche. Das war mehr ein Zufall, meine Freunde haben mich rausgeschleppt und dann hat sich das so ergeben. Und da du immer so viel Kuchen vorbeibringst, dachte ich, ich könnte ihn einladen.“, antwortete Reita. „Meine Kochkünste sind ja eher beschränkt.“ „Na dann wünsche ich euch viel Spaß.“, lächelte sie ihn mit einem typischen Mutterlächeln an, dass einem klar machte, dass sie mehr wusste als man selber, es einem natürlich aber nicht verraten würde. Jedenfalls noch nicht. „Du hast eingekauft!“, stellte Wataru fest, als er die Kühlschranktür öffnete und den Inhalt inspizierte. Normalweise war Tohrus Kühlschrank eher leer, nach der Arbeit kochte er selten für sich selber. Da es inzwischen schon Mittag war und sie Hunger hatten, hatte er beschlossen zu kochen. Zwar hätte sie auch zum Essen ausgehen können, doch das lief der Idee einen gemütlichen Tag zu Hause zu verbringen ein wenig entgegen. „Na, du bist ja auch da. Das letzte Mal als du kochen wolltest und nichts im Kühlschrank war, hast du ordentlich mit mir geschimpft.“, erwiderte Tohru grinsend und schlang von hinten einen Arm um die Hüfte des anderen. Sie trugen beide nur ein schlichtes T-Shirt und eine Boxershorts. Mehr Kleidung war nicht von Nöten, früher oder später war sie eh wieder überflüssig. „Ja, mit Recht! Du kannst nicht immer nur Instant Ramen und Bentos essen!“, gab dieser zurück. „Ab und zu mal etwas Frisches tut dir ganz gut.“ „Ich weiß, aber nach der Arbeit und…“, begann Tohru. Doch sein Partner brachte ihn schnell zum Schweigen, indem er sich umdrehte und ihn küsste. „Das ist schon ok. Ich bin ja ab und zu da, um zu kochen.“, meinte er dann grinsend. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte…“, erwiderte dieser. „Was schwebte dir denn vor als Mittagessen?“ „Der Fisch sollte weg, bevor er schlecht wird. Dazu gibt es Reis und Gemüse. Natürlich gibt’s auch Soße, soll ja nicht total trocken werden. Also mach dich nützlich und wasch den Reis.“, kam die prompte Antwort. Tohru zog ihn noch einmal näher an sich heran und gab ihm einen langen Kuss. Nachdem sich ihre Lippen getrennt hatte, meinte er: „Ay, ay!“ Beide lachten und machten sich an die Arbeit, um das Mittagessen vorzubereiten. Wieder etwas hibbelig stieg Ruki an der Haltestelle, die Reita ihm genannt hatte, aus. Er wusste nicht genau wieso, aber er hatte schon wieder so ein seltsames Gefühl im Magen, nur bei dem Gedanken daran, ihn wieder zu sehen. Aber er war im Moment zu glücklich, um darüber nachzudenken und auch das schlechte Wetter, es würde heute sicherlich noch gewittern, tat seiner Laune keinen Abbruch. Er hatte es tatsächlich geschafft, dass ihm keiner der Männer im Club näher als ein paar Küsschen hier und ein Klatschen auf den Hintern gekommen war. Als er aus der Bahn stieg, sah er Reita schon warten. Er begrüßte ihn grinsend und streckte seinen Schirm in seine Richtung, sodass er nicht nass wurde. Gut gelaunt folgte er Reita zu dessen Appartementblock, der nur ein paar Meter von der Haltestelle entfernt war. Neugierig und leicht beeindruckt betrat Ruki schließlich dessen Appartement und sah sich um. Es war recht groß, etwas schlicht eingerichtet. Die Fenster waren so, dass viel Licht in die Wohnung fallen konnte. Hier konnte man sich bestimmt wohlfühlen, dachte er. Viel wohler, als in dem Loch, indem Wataru und er wohnten. Bei ihnen kam ja nicht einmal richtig Licht in die Wohnung. „Tja, das ist meine Wohnung.“, meinte Reita, als er ihn ins Wohnzimmer führte und im dann bedeutete sich auf das Sofa zu setzen. „Du hast eine schöne Wohnung.“, erklärte Ruki, als er sich setzte. „Ja, das habe ich auch mal gedacht. Als ich hier eingezogen bin, mit ihm zusammen, habe ich gedacht, dass wir eine wunderbare Zukunft zusammen haben würden. Aber es war albern von mir zu erwarten, dass er immer bei mir bleibt. Ich wusste doch eigentlich genau, dass er es nicht so damit hat treu zu sein.“, meinte der andere leicht abwesend. Dann schüttelte er den Kopf, wie um die Gedanken zu vertreiben: „Tut mir leid, ich sollte dich nicht mit meinen trivialen Probleme belästigen.“ Ruki griff impulsartig nach der Hand des Älteren. Er sah ihn ernst an: „Du belästigst mich nicht damit. Wir sind Freunde und wenn dich etwas bedrückt, kannst du jederzeit zu mir kommen um zu reden.“ Auf Reitas Lippen stahl sich ein dankbares Lächeln: „Danke, Ruki. Das weiß ich zu schätzen. Bei Kaffee und Kuchen redet es sich leichter, schätze ich.“ Liebevoll strich er mit dem Finger über dessen Hand. Dieser genoss die Berührung, sie war mehr als angenehm. „Ah, möchtest du lieber Kaffee oder Tee? Oder etwa ganz anderes zu trinken?“, wollte er dann wissen. „Kaffee ist ok. Kann ich dir noch etwas helfen?“, erwiderte Ruki. „Nein, schon okay. Mach’s dir gemütlich, ich bin gleich wieder da.“, winkte Reita ab und ging in die Küche. Wenig später kam er mit einem großen Tablett wieder. Auf dem Tablett befanden sich Kaffee und Kuchen. Er stellte es auf den Tisch und schenkte seinem Besuch Kaffee in die Tasse. Dann versorgte er ihn mit einem Stück Kuchen. „Er ist nicht einfach so gegangen.“, sagte Reita plötzlich, nachdem er sich gesetzt hatte. Ruki sah ihn überrascht an. „An dem Tag, als er gegangen ist, kam ich früher von der Arbeit wieder nach Hause. Ich habe ihn mit einem anderen Kerl in unserem Bett vorgefunden, wie sie gerade ihren Spaß gehabt haben. Und es war nicht das erste Mal, das er mich betrogen hat, nur das erste Mal, dass ich es in unserer Wohnung gesehen habe. Jedes Mal hat er versprochen, sich zu bessern und ich habe ihm geglaubt. Nur dieses Mal nicht, dieses Mal hat er gesagt, wir passen nicht zusammen und ist gegangen, ohne das ich noch großartig etwas dazu sagen konnte.“, fuhr er fort und nahm danach einen großen Schluck Kaffee. „Das tut mir leid, Reita. Das tat sehr weh, hm?“, sagte Ruki mitfühlend. Er konnte sich gut vorstellen, dass es ein Schock gewesen sein musste, im eigenen Bett betrogen zu werden. Es war noch dreister als ein einfacher Betrug. „Ja, aber ich hätte schon vorher die Reißleine ziehen sollen. Wo mich doch fast alle gewarnt haben. Nach jedem Betrug war ich fertig und hab mich bei meinen guten Freunden und einer Menge Alkohol ausgeheult. Jedes Mal haben sie gesagt, ich solle ihn endlich verlassen, doch ich konnte nicht…“, murmelte Reita. Wenn er zurückblickte, konnte er nicht glauben, wie dämlich er gewesen war. „Aber du hast ihn geliebt oder? Und wenn man jemanden liebt, dann sieht man nicht unbedingt die schlechten Dinge an diesem Menschen. Aber am Ende verletzt es einen noch mehr, wenn man die Wahrheit erkennt, dass einem dieser Mensch verraten hat.“, erwiderte Ruki. „Ja, das ist wahr.“, nickte Reita. „Aber lass uns über etwas erfreulicheres reden. Es tat gut, das mal loswerden zu können.“ Schließlich war Ruki hergekommen, damit sie einen netten Nachmittag hatten… „Der Kuchen ist lecker!“, meinte dieser daraufhin lächelnd. Da es angefangen hatte zu gewittern und es nicht danach aussah, als wenn sich das Wetter in nächster Zeit beruhigen würde, hatte Reita ihm angeboten bei ihm zu übernachten. Nachdem er am Anfang etwas gezögert hatte, hatte Ruki schließlich doch zugesagt und war über Nacht geblieben. Er hatte schließlich genug Zeit, bis er morgen im Club erscheinen musste und bei diesem Wetter wäre er wirklich sehr ungern vor die Tür gegangen. Reita hatte ihm sein Bett zum Schlafen angeboten und nur unter Protesten hatte Ruki zugestimmt. Reita hatte ihm gesagt, dass er sowieso meistens auf dem Sofa schlief, weil er es manchmal nicht ertrug in dem Bett zu schlafen, in dem er betrogen worden war. Es war ein seltsames Gefühl für ihn in dem Bett des anderen zu liegen, doch es dauerte nicht lange, bis ihn der Schlaf übermannte. Grob stieß der Mann ihn auf das Bett. Ängstlich und mit Tränen in den Augen sah Ruki ihn an. Er wollte nur noch hier weg, doch er wusste, dass es kein Entrinnen gab. Im Türrahmen des Zimmers stand seine neue Chefin mit verschränkten Armen und einem triumphierenden Lächeln im Gesicht. „Jetzt lernst du, wo du hingehörst, Taka-chan! Du hast keine Rechte mehr, außer ich gestehe dir welche zu. Du gehörst mir, verstanden?!“ Der Mann machte sich an seiner Hose zu schaffen, sein Shirt lag schon längst auf dem Boden. Auf dem Oberarm des Schwarzhaarigen befand sich seit gestern das Eidechsentattoo mit der Kette, das der Anfang gewesen war, um sein Schicksal zu besiegeln. „Verstanden…“, murmelte Ruki unter Tränen. Dann spürte er die Lippen und Hände des Älteren auf seiner nackten Haut. Er wollte diese Berührungen nicht. Hilflos versuchte er sich zu befreien, doch der andere war stärker als er. „Ich lass euch dann mal alleine…“, meinte sie und ging. Jeder, der für sie anschaffen ging, bekam ein sogenanntes einwöchiges Trainingsprogramm, bevor sie in Kontakt mit den Kunden kamen, damit sie darauf vorbereitet waren. „Zier dich doch nicht so…“, grinste der Mann ihn an. „Wir werden jetzt ein wenig Spaß haben. Ich soll dir schließlich beibringen, was du für deinen neuen Job brauchst.“ Dann drückte er seine Lippen auf die des Jüngeren. Ruki überkam ein Gefühl von Ekel und er wusste sich nicht anders zu helfen, als dem Mann auf die Lippen zu beißen. Fluchend unterbrach dieser den Kuss und sah ihn wütend an. „Dummes Balg!“, schnaubte er und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Ruki zuckte vor Schmerz zusammen. Er konnte sein eigenes Blut schmecken. „Dann bin ich eben nicht mehr so zärtlich mit dir.“, lachte er, während er grob seine Beine packte und sie spreizte. „Nein… bitte nicht…“, flehte dieser. Doch sein Bitten und Flehen war umsonst… Mit einem Schrei, der einem durch Mark und Bein ging, schreckte Ruki aus seinem Altraum hoch. Schweißgebadet, zitternd und mit Tränen in den Augen saß er senkrecht in dem großen Bett. Zusätzliche Panik überkam ihm, als er merkte, dass es nicht sein Bett war. Sein Atem ging stoßweise. Plötzlich ging das Licht im Zimmer an und er konnte Reita im Türrahmen erkennen. Richtig, er war bei ihm geblieben. Dann war er wenigstens sicher und musste nicht mit anderen unangenehmen Überraschungen rechnen. „Ruki…“, meinte er sanft und kam vorsichtig näher. Er wusste nicht, ob es dem anderen Recht war, wenn er näher kam. Vielleicht wollte dieser auch einfach in Ruhe gelassen werden. Aber da Ruki nicht protestierte… „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken…“, schniefte Ruki. „Das macht nichts. Darf ich mich setzen?“, wollte Reita führsorglich wissen. Dieser schaffte es nur zu nicken. Reita setzte sich zu ihm auf die Bettkante und legte einen Arm um den zitternden Körper des Jüngeren. Er wirkte in diesem Moment sehr zerbrechlich. Ruki veränderte seine Position, so dass er sich besser an ihn lehnen konnte, der ihn auch sofort in seinen Arm zog. Er fühlte sich sicher in der Umarmung des Älteren. Reita strich im tröstend über den Rücken und die Haare. Schutz- und trostsuchend vergrub Ruki sein Gesicht in dessen Shirt. Seine eine Hand grub sich verzweifelt in den Ärmel. „Schlecht geträumt?“, fragte er. „Ja, ich habe diese Träume häufiger. Entweder von den schrecklichen Kunden oder von der ersten Woche, in der man bei ihr „eingearbeitet“ wird. Heute war es letzteres. Das war so grausam… ich hatte vorher noch nie Sex und dann…“, sprudelte es aus Ruki heraus, am Ende versagte ihm seine Stimme. Ein neuer Schwall an Tränen trat ihm in die Augen und lief ihm die Wange hinunter. Reita fühlte sich ein wenig hilflos angesichts des Ausbruchs des Jüngeren. Er wusste nicht, wie Ruki sich fühlte, er konnte es nur ahnen. Trotzdem wollte er ihm Trost spenden. „Ruki…“, murmelte er unsicher und streichelte ihm durch die Haare. „Ich bin für dich da.“ „Ich war 16!“, entfuhr es ihm verzweifelt. Erneut schüttelte ihn ein Weinkrampf. „Oh Gott…“, sagte Reita entsetzt. Für ihn stand fest, dass er ihn dort heraus holen musste. Er konnte ihn nicht mehr leiden lassen, er konnte einfach nicht. Ruki hatte zu viel durchgemacht. Reita fragte sich, wie er das bisher ertragen hatte. Dass er häufiger Alpträume hatte, schien gar kein Wunder zu sein. Er musste nur einen Weg finden, wie er ihm helfen konnte. Vielleicht sollte er mit Wataru darüber sprechen? Schließlich konnte er Ruki schlecht Hoffnungen machen, die er am Ende nicht erfüllen konnte. „Hier tut dir keiner was.“, murmelte Reita, während er ihm weiter tröstend über den Rücken strich. Langsam ließ das Zittern des fragilen Körpers in seinen Armen nach, genau wie die Weinkrämpfe. Stück für Stück beruhigte sich Ruki wieder. „Es ist so gut, dass du da bist.“, seufzte er. „Bleibst du bei mir die Nacht über?“, wollte er dann wissen. Zärtlich strich Reita ihm über die Wange: „Natürlich. Ich lass dich nicht alleine.“ „Auch wenn du dann in dem Bett schlafen musst?“, fragte Ruki unsicher. „Auch dann.“, erklärte Reita. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ * Wow ich bin grad überraschend kreativ! Erst das neuen Kapitel von Here with me und jetzt Discharge überarbeitet und mit neuer Szene! YAY! * YAY auch für die kurze Wataru x Tohru Szene, die ist neu! ^^ Aber das musste sein... * Noch ein YAY für Reitas Mutter und den putzenden Reita XD Irgendwie komm ich nicht drum hin mir vorzustellen, dass er in so einer richtigen Junggesellenbude wohnt ^^' * Kein YAY für den Rückblickin Rukis Vergangenheit! Zum Glück ist Reita da... * Unfassbar ich durfte heute Akten sortieren bei meinem Praktikum. Langsam krieg ich so einen Kanjiscanblick, auch wenn ich keine Ahnung hab, was da steht! ^.~ * Freu mich wie immer über Feedback! Danke fürs Lesen, kommentieren und für die Favos! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)