Gone Forever von Lilian-Angel (Memorial Story für den Produzenten Kim Manners) ================================================================================ Kapitel 12: You got to lose to know how to win ---------------------------------------------- Erstens: Ganz lieben Dank an meine Kommischreiber. Zweitens: Danke an meine Beta bloodylee Drittens: Es ist mir nicht leicht gefallen, dieses Kapitel zu schreiben. Ich hoffe, es gefällt euch. You got to lose to know how to win Jensen spürte starke Arme seinen Körper umschließen. Für einen Moment gab er sich komplett dem Gefühl der Sicherheit hin, dass ihn umgab. Er wusste nicht genau, wo er war, aber das war auch nicht so wichtig. Irgendwo aus der Ferne hörte er jemanden seinen Namen rufen, doch er wollte nicht antworten. Das Rufen wurde lauter und als sein Körper plötzlich auch noch geschüttelt wurde, öffnete er schließlich die Augen. „Jensen.“ Irgendwie kam es ihm merkwürdig vor. Die Art, wie Jared seinen Namen aussprach. So anders als sonst. Wieso- Mit einem Schlag war alles wieder da. Ihr Streit, ihre Trennung, Kellys Anruf. „Kim.“ Panisch sprang er auf. „ Kim. Er ist im Krankenhaus. Wir-“ „Ich weiß.“, erwiderte Jared nur. „Ich hab dein Telefonat mit Kelly beendet. Er hat mir gesagt, wo wir hinmüssen.“ Jared blickte ihn während seiner Worte nicht an, sondern stand einfach auf und verließ das Wohnzimmer. Jensen folgte ihm, so schnell er konnte. Er hatte keine Zeit mehr, sich jetzt mit Jared zu streiten. Erstmal musste er erfahren, was mit Kim passiert war. Er registrierte kaum, dass sie mit Jareds Auto losfuhren. Sonst hätte er sich bestimmt gewundert, warum Jared überhaupt hier war. Nach dem, was er über Kim gesagt hatte… Das war jetzt nicht wichtig. Jensen musste einfach nur so schnell es ging ins Krankenhaus. Und um ehrlich zu sein, er war froh, dass er nicht selbst fahren musste. Wahrscheinlich hätte er vor lauter Anspannung noch einen Unfall gebaut. Davon hätte wirklich niemand etwas gehabt. Als sie endlich am Krankenhaus ankamen, Jensen war es wie Stunden vorgekommen, war es Jared der zur Anmeldung lief und sich nach der Zimmernummer erkundigte. Jensen hätte wahrscheinlich den halben Tag mit Suchen verbracht. Er konnte einfach keine klaren Gedanken fassen. „Zweiter Stock.“ Jensen blickte sein Gegenüber verwirrt an, bis er endlich verstand und Jared zu den Aufzügen folgte. Vor Kims Zimmer angekommen, wurden sie bereits von Kelly erwartet. „Wie geht es ihm?“ Jensen Stimme klang viel aufgelöster, als er vermutet hätte. „Ein Arzt ist gerade bei ihm.“ „Was ist denn überhaupt passiert?“ Kellys Augen weiteten sich vor Schreck und er blickte unsicher um sich. „Du weißt es nicht?“ „Weiß, was nicht? Was zum Teufel ist hier los?“ Jensen verlor so langsam die Geduld. „Er hat Krebs, Jensen. Lungenkrebs. Es sieht nicht– “ Kelly stoppte und wandte sein Gesicht von den beiden Männern vor ihm ab. Dieses Mal spürte Jensen das Blut seinen Kopf verlassen. Er lehnte sich an die Wand, um nicht noch einmal umzufallen. Kim konnte nicht… Gerade als Jensen etwas auf Kellys Worte erwidern wollte, trat der Arzt aus dem Krankenzimmer. Er blickte die drei an. „Sie können ihn jetzt sehen. Aber fürs Erste immer nur einer.“ Kelly nickte und betrat das Zimmer. Es war nur fair, dass er seinen Bruder zuerst besuchen durfte. Jensen wusste das. Und doch wäre ein Teil von ihm am liebsten an Kelly vorbeigerannt. Er wollte, musste Kim sehen. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Jared sich gesetzt hatte, bis der Andere ihn auf den Stuhl neben sich zog. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen ihnen. Jensens Kopf war wie leergefegt. Er wusste nicht, was er denken oder tun sollte. Am liebsten wäre er einfach zu Kim gerannt und hätte in seinen Armen allen Kummer vergessen. Aber das ging jetzt nicht. Jetzt musste er für Kim stark sein. Ob Kelly seinen Besuch extra kurz gehalten hatte oder ob die Zeit einfach viel zu schnell vergangen war, wusste er nicht. Aber als Jared ihn anstupste und auf Kims Tür wies, verlor er keine Zeit aufzuspringen und es zu betreten. Kim sah nicht viel anderes aus als sonst, wie er da in dem Bett lag, und irgendetwas sagte Jensen, dass das kein gutes Zeichen war. Wie lange hielt Kim seine Krankheit denn schon vor ihm geheim? Wieso vertraute er ihm denn nicht. Nachdem Jensen ihm doch alles über sich erzählt hatte. Hatte er da nicht auch ein bisschen Vertrauen verdient? Langsam trat er auf den Anderen zu und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. Er griff behutsam nach Kims Hand und hielt sie fest, nicht sicher ob er sich oder Kim dadurch Beistand verschaffen wollte. Vermutlich beides. Eine Zeitlang saß er nur stumm da, nicht sicher was er sagen sollte, bis Kim schließlich das Wort ergriff. „Es tut mir leid. Ich hätte es dir erzählen sollen.“ „Warum hast du nicht?“ Jensen gab sich besondere Mühe, nicht zu enttäuscht zu klingen. Es schien ihm auch zu gelingen. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Du hast selbst genug Probleme.“ „Nicht mehr…“, hauchte Jensen, sein Blick starr auf den Boden gerichtet. Kim seufzte. „Was ist passiert?“ „Er hat Schluss gemacht…“ Jensen fühlte sich schlecht. Kim lag im Krankenhaus und er konnte nur an seine eigenen Probleme denken. „Jensen…“ „Nein… Erstmal wirst du wieder gesund. Vorher reden wir nicht mehr über mich.“ Vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt für Kim gewesen, Jensen endlich die Wahrheit zu sagen, aber er konnte dem Jungen nicht jede Hoffnung nehmen. Also entschied er sich dafür, zu schweigen. Jensen blieb noch einige Zeit an Kims Seite sitzen, bis der Arzt ihn schließlich darum bat zu gehen, um Kim seine Medikamente verabreichen zu können. Er versprach so bald wieder hier zu sein wie möglich, bevor er hinaus in den Flur trat. Er hätte wirklich nicht erwartet, dass Jared immer noch dasitzen und auf ihn warteten würde. Schon gar nicht in Anbracht des inzwischen violetten Feilchens um sein rechtes Auge. Ohne etwas zu sagen erhob dieser sich und sie gingen stumm zum Wagen zurück. Erst als sie ihr Haus betreten hatten, [style type="italic"]nein, nicht mehr ihr, nur noch Jareds Haus. Was zum Teufel machte er überhaupt hier. Vielleicht sollte er in ein Hotel gehen. Jared hatte ihn immerhin rausgeworfen,[/style] ergriff Jared das Wort. Jensen erwartet eine Aufforderung seine Sachen zu packen, doch er wurde überrascht. „Es tut mir leid.“ Okay, definitiv nicht, was Jensen vermutet hatte. „Ich hätte nie so über Kim oder dich reden dürfen.“ „Das hast du aber.“ „Ich hab nicht nachgedacht. Ich war wütend und–“ „Das bist du ziemlich häufig, findest du nicht?“ Zwar war Jensen wütend auf Jared, aber die Worte waren dennoch viel harscher gesprochen als er beabsichtigt hatte. „Ich–“ „Nein. Ich hab jetzt keine Lust mich wieder mit dir zu streiten. Im Moment gibt es wichtigere Dinge, um die ich mich sorgen muss.“ „Ja, du hast recht.“ Er schluckte. „Aber bleib wenigstens hier. Ich will nicht, dass du ausziehst. Bitte.“ Jared blickte Jensen aus großen Augen an und Jensen konnte nicht anders, als zu nicken. Ohne ein weiteres Wort ging er in sein Zimmer. Er setzte sich aufs Bett und ihm wurde bewusst wie lange er nicht mehr hier geschlafen hatte. Verbrachte er doch fast jede Nacht bei Jared, und bei Kim. Vielleicht war es wirklich nicht fair von ihm. Er hatte Jared niemals erklärt, warum er sich so merkwürdig verhielt und trotzdem hatte dieser sich immer bemüht. Doch anstatt das zu würdigen, rannte er bei jeder Gelegenheit zu Kim. Oh Gott, Kim. Was, wenn–? Nein, daran durfte er nicht denken. Kim würde bald entlassen werden. Ganz sicher. Kim würde ihn nicht einfach verlassen. Nie. Erst als plötzlich etwas Feuchtes auf seine Hand tropfte, merkte er, dass er weinte. Er rollte sich auf seinem Bett zusammen und vergrub seinen Kopf im Kissen. Weinte sich in den Schlaf. Als er wieder aufwachte, war die Nacht bereits hereingebrochen. Sein Kopf hämmerte und er fühlte sich wahnsinnig ausgelaugt. Langsam schlurfte er in die Küche auf der Suche nach Aspirin. Als er das Licht in der Küche anschaltete, erblickte er ein paar belegte Brote und einen Zettel auf der Anrichte. Er erkannte Jareds Schrift sofort. http://tiny.cc/046ji Wollte dich nicht wecken. Die Brote sind für dich. Dachte mir, du hast vielleicht Hunger. L J Jensen lächelte. Besonders als er den einen Buchstaben ausmachte, den Jared wieder durchgestrichen hatte. Er wusste genau, warum Jared keinen neuen Zettel genommen hatte. Er wollte Jensen wissen lassen, dass er ihn noch liebte, dass er warten würde. Jensen spürte neue Tränen in ihm aufwallen. Okay vielleicht interpretierte er etwas zu viel in ein simples Post-it, aber vielleicht, nur vielleicht, ja auch nicht. Möglicherweise liebte Jared ihn wirklich. Wenn sein Kopf nicht so wehgetan hätte, wäre ihm sicher aufgefallen, dass keine kleine Stimme in seinem Kopf ihn vom Gegenteil überzeugen wollte. Obwohl das natürlich auch an seine Kopfschmerzen liegen konnte. Er musste ein lustiges Bild abgeben, wie er in ihrer Küche stand und auf ein Stück Papier weinte, aber er konnte einfach nicht aufhören. Plötzlich wurde er in sanft gepackt und in fremde Arme gezogen. Jareds Hände strichen zärtlich über seinen Rücken. „Shh. Es wird alles wieder gut. Kim wird wieder gesund.“ „Jared…“ „Es ist okay. Ich bin hier.“ Jensen ließ sich von Jared zur Couch leiten ohne den Anderen loszulassen. Auch als Jared versuchte sich von ihm zu lösen, behielt Jensen seine Arme fest um Jareds Nacken geschlungen. Jared lächelte leicht. „Ich will nur dein Essen holen. Du musst am Verhungern sein.“ Jensen nickte abwesend und entließ Jared endlich aus seinem Griff. Dieser hetzte in die Küche zurück und Jensen war sich sicher einen unterdrückten Schmerzenschrei zu hören. Wahrscheinlich war er in seiner Eile irgendwo gegen gerannt. Jared kam kurz darauf, humpelnd, mit einem Tablett zurück. Darauf befanden sich neben den Broten auch noch Wasser und Aspirin. Er stellte es auf dem Tisch ab und nahm neben Jensen platz. Dann reichte Jared ihm die Schmerztabletten und das Wasser. Ohne zu zögern schluckte Jensen sie hinunter. „Danke.“ Jared grinste nur und reichte ihm ein Brot bevor er sich selbst eins nahm. Er schaltete den Fernseher an und nach guten zehn Minuten umschalten, ließ er einfach irgendeine Talkshow laufen. Sie aßen, machten Witze über die merkwürdigen TV-Gäste und lachten sogar. Beinahe wie früher. Als sie noch Freunde waren. Nur Freunde, ohne den Schatten den ihre Beziehung über sie geworfen hatte. Bis zu diesem Moment hatte Jensen gar nicht bemerkt, wie sehr er das vermisst hatte. Doch ehe er sich versah, lag er wieder in Jareds Armen. Er hatte keine Ahnung, wie genau das passiert war, aber das war auch nicht so wichtig. Wichtig war nur Jareds Herzschlag in Jensen Ohr, Jareds Hand in seinem Haar und Jareds Arme um seinen Körper. Egal wie schön die Freundschaft zu Jared auch war, das hier war einfach besser. Und er würde alles tun, um Jared für immer an seiner Seite behalten zu können. Er spürte wie ihm langsam die Augen zufielen und mit einem leisen Seufzer schlief er schließlich ein, sein Gesicht fest auf Jareds Brust gepresst, während der Andere ihm immer wieder sanft durchs Haar streichelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)