The half of my heart von Green_Cat (Kater X Prinz Reihe - Wie alles begann) ================================================================================ Kapitel 1: My love ------------------ ( Thron, Verrat, Prinz, Festball, Frosch xDDD <--- Stichwörter von der lieben Panda, um die Geschichte zu spinenn ) Lieber Jemand, in welchem Leben findet man schon denjenigen, für den man bestimmt ist? Ich sage, nur im Märchen. Doch Märchen gibt es nicht. Sie existieren nur in den alten Büchern. Lieber Jemand, könnten wir nicht dieses eine Mal eine Ausnahme machen? Nur dieses eine Mal? Gez. Der Prinz. Ich ließ mich nach hinten in das sonnengewärmte Gras fallen. Ich hatte den Brief doch schon lange mit der Brieftaube weggeschickt. Es war mindestens 7 Tage her. Wie lange sollte ich noch warten? Bereits morgen Abend stand der Festball an, der bis über das Königreich hinweg bekannt war – und mein Vater hatte große Pläne. Ich war schon lange kein Junge mehr. Kein Junge im süßen Alter von 13 Jahren, der Ausflüge unternahm, dem Vater Streiche spielte und bis tief in die Nacht wegblieb, nur um Sterne gucken zu können. Ich war 17. Und hätte eigentlich schon mit 16 vermählt werden sollen. Ich hätte meinem Vater schon lange einen Enkel schenken sollen. Ich hätte die Blutslinie fortsetzen sollen. Aber ich hatte noch nie geliebt. Ich hatte nicht die Prinzessin von nebenan geliebt. Ich hatte nicht die Tochter der Herzogin drei Länder weiter geliebt. Ich hatte nicht die tausend anderen Bewerberinnen geliebt. Ich hatte nicht mal das Pferdemädchen geliebt, das lieb war und das hübscheste von allen Mädchen, die ich je gesehen hatte. Das hatte ich versucht, meinem Vater zu erklären. Doch er sagte, es wäre an der Zeit und es könnte nicht mehr nach meinem Kopf gehen, auch wenn ich sein alles geliebter Sohn wäre. Ich verstand ihn ja. Aber ich wollte denjenigen lieben, der für mich bestimmt war. Bei dem alles stimmte. Bei dem das Herz laut klopfte, wenn die Augenpaare sich trafen, bei dem jede Berührung wie der Himmel auf Erden war, bei dem ich wusste, dass er mir niemals weh tun würde. Mit dem ich wegrennen konnte, wann immer ich wollte. Jedem Menschen fehlt ein Teil seines Herzens, wenn er geboren wird. Und irgendwo, da draußen...da ist die andere Hälfte. Man muss sie nur finden. Dann kann man nicht mehr glücklicher werden. „Du hast nicht mehr lange Zeit...beeil dich...“, murmelte ich leise in die Stille hinein. Ein Windhauch fegte über mich hinweg. Ließ das Gras Rascheln. Ich richtete mich auf und sah mich um. Da war jemand. Ganz sicher. „Hab keine Angst. Ich tu dir nichts!“, rief ich und blickte um mich. Doch da war nichts weiter, als das hohe Gras. Das Summen der Bienchen. Diese Stille. Und doch wusste ich, dass da gerade etwas nah bei mir gewesen war. Ich hatte es gespürt. „Hast du meinen Brief bekommen?“, fragte ich, horchte nach einer Antwort. „Brief? Nein.“ Ich drehte mich zu der Stimme und staunte nicht schlecht. Plötzlich stand da einer. Einer, der kein Mensch war. Anstatt Menschenohren, ragten ihm Katzenohren zwischen den wilden Haaren hervor. Ein langer, gestreifter Katzenschwanz schwang munter hin und her. Die moosgrünen Augen blickten mich an. „Ich habe keinen Brief gelesen, ich kann nicht mal lesen. Nicht was ihr Menschen schreibt!“, erzählte das Wesen und wedelte mit der Hand herum, an der anstatt Fingernägel, lange Krallen waren. Ich richtete mich nun ganz in dem hohen Gras auf. Wir blickten uns an. „Bist du gar nicht wegen mir hier?“, fragte ich leise. Der Wind zerrte an unser beiden Haaren. „Doch. Schon. Was für eine dumme Frage.“, antwortete er verschmitzt. Ich wurde sauer. „Hör doch auf mich an der Nase herum zu führen! Mir ist das ernst! Außerdem kannst du nicht wegen mir hier sein! Ich warte auf denjenigen, der mein Herz wieder vervollständigt! Und das kannst du bestimmt nicht sein. Es ist ein Mädchen, dass schon lange auf mich wartet. Und ich auf sie!“ Der Kater grinste breit. Unnatürlich breit. „Aber ich bin wegen dir hier. Nur wegen dir. Mein Prinz. Die Taube hat es mit geflüstert, weißt du? Sie hat mir von deinem ganzen Leid berichtet. Wie du jeden Abend mit ihr redest und sie bittest, deinen Jemand zu finden.“ Er trat einen Schritt auf mich zu. „Bist du nicht glücklich, dass sie diesen Jemand gefunden hat?“ Ich hatte keine Angst. Nicht mal ein kleines bisschen. „Es wäre Verrat. Höchstverrat!“, sagte ich leise und schüttelte den Kopf. „Die Taube muss sich geirrt haben. Oder es ist eine andere Taube, von einem ganz anderen Prinzen...“ Der Kater lächelte immer noch, streckte dann seine Hand aus und bald erschien ein schwarzer Punkt am Horizont, der immer größer wurde und schließlich die Form einer Taube hatte. Sie setzte sich auf die Hand des seltsamen Wesens, gurrte und blickte mich an. Es war meine Brieftaube. Sie hatte eine blaue Schleife an ihrem Fuß. „Es ist nicht Recht. Auch wenn ich wollte, ich könnte nie zu dir gehören!“, sagte ich ernst und merkte, dass es mir egal sein würde. Eine unschuldige Taube würde niemals lügen. Und so ein Wesen, dass so seltsam aussah. Das so aussah als entsprang es einem Märchen. Das konnte doch auch nicht lügen, oder? „Was ist schon Recht und was nicht? Die Herzen sind wieder vereint. Und darüber gibt es nichts mehr. Stimmt es nicht?“, fragte der Kater und ließ die Taube fliegen, die ihre Flügel weit ausbreitete. „Sag mir, ob ich es bin, wenn du meine Lippen schmeckst. Und wenn nicht, gestehe ich mir ein, dass ich zurück kehren muss. Ich werde wieder zurück kehren...“, flüsterte das Wesen, trat einen Schritt auf mich zu. Ich konnte mich nicht mehr rühren. „Ich sag dir, ob du es bist, wenn ich deine Lippen schmecke. Und wenn nicht, gestehst du dir ein, dass du zurückkehren musst. Du wirst wieder zurück kehren...“, entgegnete ich leise und wurde von etwas merkwürdigem angezogen. Es fühlte sich warm an und angenehm und schien zuerst meine Handgelenke zu erfassen. Dann wanderte es durch meinen Körper und als es schließlich in jedem Winkel meines Ichs zu spüren war, ja, dann ließ ich mich fallen. Und ich wurde aufgefangen. Die Lippen, des Wesens waren seltsam sanft. Weich. Unendlich unergründlich. Sie sprachen. So viele Dinge, die ich nicht alle auf einmal beantworten konnte. Sie schmeckten nach dem erdigen Boden, nach einem wilden Schauer, sie schmeckten nach der warmen Sonne eines Frühlingstages. Sie schmeckten nach der Wärme, die einem blieb, wenn es um einen herum nur kalt war. Sie schmeckten wie jedes leise Geräusch des Waldes. Sie schmeckten nach Leben. Nach dem Leben, dass ich mir immer vorgestellt hatte, von dem jeder träumte. „Du bist es...“ Ich schlug meine Augen langsam auf, fand mich nahe bei ihm vor. Es war immer noch warm. Er streichelt meine Wange, ohne dass er sie berührte. „Ich weiß. Und du bist es, auf den ich gewartet habe. So lange.“, antwortete er leise. Ich schluchzte einmal. Dann weinte ich. Schmiegte mich an die fehlende Hälfte meines Herzens, an das ich nun für immer gebunden war. „Wie kann ich denn? Wie kann ich meiner Familie so etwas antun? Es ist doch falsch...“, klagte ich und der Kater hielt mich fest. „Das wäre mir gleich. Ich lasse dich nicht mehr gehen, nicht, nachdem ich dich jetzt gefunden habe...“, sagte der Kater ernst. Seine Stimme hatte etwas beruhigend starkes. „Es muss geheim bleiben...jeden Schritt den wir tun, jede Minute die wir zusammen verbringen... es muss geheim bleiben...“, sagte ich mit gedämpfter Stimme und versuchte mich vorsichtig aus den Armen zu ziehen. „Hörst du? Geheim!“ Ich legte einen Finger auf meine Lippen, blickte den merkwürdigen Jungen noch einmal an und drehte mich dann um, um eilig zu dem Schloss zu laufen. Ich drehte mich nicht noch einmal um. Er stand da, im hohen Gras und blickte mir nach. Das spürte ich. „Mein Prinz...ihr sehr so nachdenklich aus. Ist etwas passiert?“ Das Pferdemädchen setzte sich neben mich auf den Heuballen. Ich streichelte abwesend die Nüstern meines weißen Pferdes. „Warst du schon einmal verliebt?“ Sie lächelte. „Ich bin es immer noch.“ Ich blickte sie an und sagte eine Weile lang gar nichts. Dann entkam ein Seufzen meiner Kehle und ich lehnte mich etwas zurück. „Ich hab sie getroffen. Meine Liebe.“, sagte ich dumpf und das Mädchen hob erstaunt die feinen Augenbrauen. „Ja wirklich? Und wieso zieht ihr dann eine Grimasse, wie sieben Tage Regenwetter? Bringt die Dame eures Herzens auf euer Schloss und werdet glücklich! Morgen ist doch der Festball!“ „Das ist das Problem. Sie ist nicht menschlich. Es ist nicht mal ein Mädchen...“ Genau. Und das waren nicht die einzigen Dinge, die mir diese Liebe verwehrte. Der Kater sah nicht so aus, als wäre er adeligen Stammes. Ich wusste nicht mal, wo genau er herkam. Wer er war. Nur eines wusste ich. Das ich nicht von ihm getrennt sein wollte. Noch versuchte ich die Sehnsucht zu bekämpfen, die in mir aufloderte, wie eine wilde Flamme. Noch zügelte ich mein Verlangen nach ihm. Zu erfahren was er liebte und was er hasste. Seine Vergangenheit. Seine Zukunft. „Habt ihr euch in einen Geist verliebt?“, fragte das Pferdemädchen mit einem niedlichen Gesichtsausdruck, worauf ich den Kopf schüttelte. „Ich habe mich in ein Märchen verliebt...“, sagte ich leise. „Oh...das ist natürlich sehr unpraktisch. Mit einem Märchen könnt ihr nicht tanzen. Mit einem Märchen könnt ihr nicht eure tiefsten Wünsche und Gedanken teilen...sehr unpraktisch.“ Und wie ich das konnte. Sogar mir das vor den Augen vorzustellen, fiel mir unendlich leicht. Und das andere, das war unendlich schwer. Wie sollte ich meinem Vater das klar machen? Ich liebte einen Jungen. Noch dazu keinen menschlichen. Es war unmöglich. Ihn zu lieben, in dem Wissen meines Vaters. Es klappte nicht. Er würde mich von ihm fortreißen, auch wenn es mein Herz brechen würde. Er würde es tun. Das Mädchen richtete sich auf und nahm die Zügel meines Pferdes. „Mein lieber Prinz. Laufen sie nicht ihrer Traumvorstellung nach. So werden sie nie glücklich!“ Dann ging sie los und führte das Pferd auf die grünen Weiden. Alle würden das sagen. Das ich ihn sofort vergessen sollte. Aber es ging nun mal nicht. Wer ließ die Liebe seines Lebens gehen, bevor er nicht alles riskierte hatte, um bei ihr zu sein? Die Stunden bis zum Festball vergingen zäh. Die meiste Zeit saß ich an einem der runden Fenster in der Fensternische und blickte auf die grünen Hügel. Vielleicht suchte ich nach ihm. Er war nicht mehr gekommen. Ob er verlangte, dass ich mich entscheiden müsste? Nein. Wenn er wirklich das Gegenstück zu meinem Herzen war, dann konnte er mich nicht vor die Wahl stellen. Er soll mich nicht vor die Wahl stellen. Ich überlegte, drehte jeden Gedanken dreimal um. Doch keine Lösung in Sicht. Ich war immer noch so schlau wie vorher. Irgendwann klopfte es an meiner Tür und die Bediensteten traten ein, um mir die Festkleidung über den Stuhl zu legen, einen Knicks zu machen und dann wieder zu verschwinden. Es war Zeit. Ich zog mich mit einem unguten Gefühl um. Umso näher der Ball rückte, umso trauriger wurde ich, wenn ich daran dachte, dass mein Vater mir jetzt eine Lebensgefährtin aussuchte. Es war mir bereits egal, ob der Kater ein Junge war. Wenn das Leben es so wollte, dann konnte ich auch nichts dagegen tun. Außerdem hatte ich mich doch sofort in seinen grünen Augen verloren. Hatte mich sofort seinem warmen Körper hingegeben, der die Ruhe selbst ausstrahlte. Ich war wirklich ein vernünftiger Mensch. Und ich dachte nach, bevor ich Entscheidungen traf. Und ich wusste auch, dass mir mein Körper nichts vor machte. Ich setzte mir die verzierte, weiße Maske auf den Nasenrücken und zog dann die Tür zu meinem Zimmer zu. Ich trödelte nicht, weder beeilte ich mich. Der Ball fing pünktlich an. Ich trat durch die breiten Türen und blickte auf den großen Saal. Am Ende dieses Saales saß meine Mutter in einem der beiden Throne. Ich sollte dort auch irgendwann mal sitzen. Alle hier versammelten Menschen erwarteten das. Ich musste mich zwingen, vor den geladenen Gästen eine kurze Verbeugung zu machen und ging dann durch den Saal zu meiner Mutter, neben der ich mich dann niederließ. Das war doch widerwärtig. Wie konnte man eine Meute an Mädchen anschaffen, die alle ein Brett vor dem Kopf hatten? Die nicht ihre wahre Liebe suchten, sondern den Reichtum. Und ich sollte so eitel sein und mir dann die schönste unter den Mädchen auszusuchen? Wurde ich wirklich für so arrogant gehalten? Die letzte Dame machte einen Knicks vor meiner Wenigkeit und der Königin, nahm ihre Ballmaske ab, stellte sich vor und blieb dann stramm stehen. Meine Mutter warf mir einen Seitenblick zu. Sie wusste, dass ich nicht glücklich war und das ich mir heute keine Braut suchen wollte. Aber ihr Wille zählte ebenso wenig, wie der meine. Ich seufzte leise und richtete mich auf. Das Mädchen erstarrte und ein Raunen ging durch die Menge. Von irgendwo her fing bereits das Musikquartett an zu spielen. Ich nahm die zarte Hand des Mädchens, es war wohl erst 14, und führte es in die Mitte des Saales. Wir tanzten eine Weile. Dabei ignorierte ich so gut es ging die Blicke, die mir das arme Mädchen zu warf. Stattdessen versuchte ich zwischen den Leuten bei den Terrassentüren etwas zu erkennen. Vielleicht einen verdächtigen Katzenschwanz? Ich seufzte leise, als ich nichts dergleichen bemerkte und wir drehten uns weiter. Nach und nach kamen die anderen Tanzpaare auf die Tanzfläche, drehten sich zu dem Takt der Musik im Kreis und die Luft war erfüllt von dem Rascheln der aufgebauschten Ballkleider und dem Klackern der Damenschuhe auf dem Boden. Ich wollte mir gerade einen Schluck Wasser genehmigen gehen, als sich eine große, schwarz behandschuhte Hand auf meine Schulter legte. „Ich müsste kurz den Prinzen sprechen...“, sagte der Maskierte entschuldigend zu dem Mädchen, kam um mich herum und nahm meine Hand. Die andere legte er an meine Hüfte. „Was machst du denn hier? Ich dachte du packst deine sieben Sachen und kommst zu mir...“, flüsterte er leise in mein Ohr, während wir uns zu dem langsamen Walzer wiegten. „Siehst du nicht, was ich bin? Was von mir erwartet wird? Ich kann nicht einfach-“ Ich hielt inne und sah meinem Kater in die Augen, die hinter der schwarzen Maske aufleuchteten. „Natürlich sehe ich was du bist. Aber ich brauche dich. Ich will dich. Und ich weiß, dass du alles für mich aufgeben würdest...“ „Woher willst du das wissen?“ Meine Stimme zitterte. Seine Anwesenheit brachte mich dazu, nicht mehr klar denken zu können. Ein Schauer folgte dem Nächsten und kroch mir über die Schultern. „Ich weiß es einfach...lass es mich dir beweisen...“, flüsterte er wieder nah an meinem Gesicht, zog mich an sich und tanzte dann so geschickt um die anderen Paare herum, sodass wir bald zu den offenen Terrassentüren stießen. Ich stolperte hinaus, an die frische, kühle Nachtluft und zog mir die weiße Maske vom Gesicht. Der Kater zog die gläsernen Türen hinter sich zu, nahm mich an der Hand und wir liefen die Treppenstufen der flachen Wendeltreppe hinab, bis zu den Gärten des Schlosses. Kurz standen wir uns einen Moment gegenüber, bevor ich mit einem Schritt bei ihm war, ihm meine Lippen auflegte und dabei die Maske von seinen Augen nahm. „Ich wollte dich so gerne sehen...ich dachte, ich...ich könnte dich vergessen. Aber es geht nicht. Wenn du alles so genau weißt, dann sag mir, wieso ich dich nicht vergessen kann. Du bist nicht dass, was ich mir gewünscht hatte...“, flüsterte ich gegen seine Lippen und das Wesen wand sich ab. „Ich kann nichts dafür. Ich bin so wie ich bin. Und auch ich verdiene es mein Leben zu finden, oder etwa nicht? Oder heißt es, nur weil ich Ohren und einen Schwanz habe und keine Brüste obendrein-“ Ich schnappte nach Luft. „Übertreib es nicht!“ „Ist es denn nicht das, was du wolltest...?“ Der Kater drehte seinen Kopf weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein...nein ist es nicht. Aber findest du es nicht auch unnatürlich?“ „Was ist schon natürlich, in der Liebe.“ Er sah mich ernst an. Und irgendwie gekränkt. „Ich hätte mir auch etwas besseres vorstellen können, als einen arroganten Prinzen. Ich hätte mir auch eine hübsche Kätzin wünschen können, die von Meinesgleichen abstammt!“ Seine Stimme hob sich kurz aufbrausend an, senkte sich bald aber wieder. „Das tu ich aber nicht! Wir sind füreinander geschaffen worden. Wir! Und davon werde ich mich nicht abwenden. Nicht mehr! Du hast mir gesagt, dass ich es bin. War das gelogen?“ Ich wich mit dem Oberkörper etwas zurück. Das hatte ich nicht erwartet. Wirklich nicht. „Nein...nein das war ganz und gar nicht gelogen...aber...aber...“ Mir fehlten die Worte, um meine Lage zu erklären. Der Kater winkte kurz und ging dann auf einer der feingeschmiedeten Bänke zu. Darauf setzte er sich. Ich folgte ihm langsam und ließ mich neben ihm sinken. „Ich gebe dir diese Möglichkeit nur ein einziges Mal, hörst du? Nur ein einziges Mal!“, sagte der Katzenjunge und holte dann hinter seinem Rücken wie von Zauberhand einen grünen Frosch hervor. „Sieh her. Du brauchst diesen Frosch nur zu küssen und ich werde dir eine Frau schenken, die zu dir passt!“, sagte er und ich stockte leise. „Küss den Frosch, dann hast du das Leben dass du dir wünscht! Aber lass dir eines gesagt sein: Du wirst deine wahre Liebe nie mehr wieder treffen. Nie mehr!“ Er hielt mir den blattgrünen Frosch unter die Nase, welcher mich mit schwarzen Augen ansah und dann leicht quakte. Ich konnte das Leben haben, das ich wollte. Das perfekte Leben, damit alle glücklich waren. Aber war ich dann glücklich? Ich überlegte nur den Bruchteil einer Sekunde. „Ich will glücklich werden...und alle anderen sollen das akzeptieren...“, sagte ich ernst, sagte leise Entschuldigung zu dem Fröschlein und setzte ihn dann neben mich auf den Plattenboden. Der Frosch blickte mich an, quakte und hüpfte dann mit einem Satz davon. Ich blickte den Kater an und lächelte. „Nimm mich heute nacht mit. Zeig mir alles, was dich fasziniert! Zeig mir den Wald und die Seen...die Berge...“ Der Kater stand grinsend auf, streckte die Arme nach mir aus und hob mich auf diese. Ich legte die Hände um seinen Nacken, fuhr durch die weichen, verstrubelten Haare. „Zeig mir dein Märchen...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)