Unreasonable, but irresistible.. von Morinaga_Sempai ================================================================================ Kapitel 1: Day I ---------------- Wann habe ich mich eigentlich in dich verliebt? Diese Frage, stelle ich mir in letzter Zeit ziemlich häufig, aber die Antwort darauf, ist nicht einfach zu erklären. Es ist vielmehr so, dass ich mich, mit jedem unser Begegnungen, wieder neu in dich verliebe. Und jedes Mal, wird dieses Gefühl stärker, was mich noch in den Wahnsinn treibt. Alles fing an, als du mit deinen Freunden die Soul Society entertest, um Rukia Kuchiki vor der Exekution zu retten. Wie konnte ein normaler Mensch nur eine solche Stärke besitzen? Es war mir unbegreiflich und noch erstaunter war ich über die Tatsache, dass du es wirklich geschafft hast. Im Nachhinein, war das wohl der Moment, in dem ich das erste Mal mein Herz an dich verlor. Ich erinnere mich zurück, als ich und mein Team in die reale Welt geschickt wurden um die Gefahr einzudämmen. Es war verwirrend schön, an deiner Seite zu sein, auch wenn wir mehr als einmal gegen Aizens Schergen kämpfen mussten. Du hast kurzzeitig deinen Kampfeswillen verloren, aber aufgeben kam für dich, auch nicht in Frage. Du würdest wohl nie aufgeben, oder? Da war es ein zweites Mal um mich geschehen. Weiter ging unsere Geschichte in der Nacht, als Kusaka mich verletzte und das Königssiegel an sich riss. Du hast mich in dein Haus gebracht, obwohl du wusstest dass ich gesucht wurde. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich in dieser Nacht nicht gehen, aber mein Stolz als Captain hat Überhand gewonnen. Du hast mich aufgelesen, obwohl wir nie enge Freunde waren, geschweige denn leben wir nicht mal in gleichen Welten. Du wolltest mich aufhalten und hast mich gefragt, wieso ich das allein durchziehen will, aber im Endeffekt habe ich doch deine Hilfe angenommen und habe das nie bereut. Außerdem hast du mich komplett durchschaut und meine Beweggründe verstanden. Mehr noch..deine Faust tat ganz schön weh und auch dein Gesichtsausdruck, der darauf folgte. An diesem Tag hab ich mich das dritte Mal in dich verliebt. Dein Mut, die Menschen, die dir wichtig sind, beschützen zu wollen, hat mir wieder einmal die Augen geöffnet… “Toshiro! Ey, hörst du mir überhaupt zu? Was schreibst du da?” Genervt klappte ich mein Notizbuch zu und verstaute es schnell in der untersten Schreibtischschublade. “Es heißt; Hitsugaya-Taicho!” Er kam um meinen Schreibtisch herum und hockte sich hin, um auf meiner Höhe zu sein. “Ach komm schon, wenn wir allein sind, kann ich dich doch beim Vornamen nennen.” Ichigo grinste mich überzeugt an und ich zog ihm eine Zeitschrift über den Kopf. “Darum geht es nicht! Du hast mich nie korrekt angesprochen! Und was denkst du, was passiert, wenn das herauskommt!? Es ist schon auffällig genug, dass du ständig hier bist!” Erbost stand ich auf und ging um den Tisch. Jeden Moment konnte Matsumoto hier erscheinen und sie war sowieso schon hellhörig geworden. “Aua! Mann, wieso tust du das ständig?” Er stand auf, kam auf mich zu und packte nach meinem Handgelenk. Ich konnte nicht so schnell reagieren und schon spürte ich Ichigos warme weiche Lippen. Mit einem Schlag wich die gesamte Kraft aus meinem Körper und ich gab auf. Wenigstens für ein paar Sekunden. “Weißt du…du hast damit angefangen, also trage jetzt die Konsequenzen.”, sagte er, als er sich von mir löste. “Das tue ich doch, aber es muss doch nicht jeder wissen, dass wir zusammen sind.” Ich verschränkte die Hände vor der Brust und verzog die Augenbrauen. “Das sagst du ständig, aber ich hab es satt, mich immer heimlich mit dir zu treffen.” Ichigo sah mich mit einem Blick an, den wahrscheinlich nur wenige Menschen kannten und den er nur sehr selten benutzte. Wie ein verlassener kleiner Schuljunge stand er vor mir und ich seufzte genervt. “Besser heimlich, als gar nicht, oder?” Ich streckte meine Hand nach ihm aus und versuchte, ihm den Kopf zu tätscheln. Leider bin ich in letzter Zeit nicht gewachsen und so, funktionierte das nicht wirklich. “Was wolltest du mir vorhin eigentlich sagen?”, fragte ich ihn, um die Stimmung etwas aufzulockern. “Ach so, dass hätte ich fast vergessen. Ich muss zurück in die reale Welt. Urahara-san will mit mir sprechen und ich wollte mich nur noch von dir verabschieden.” Ich hatte mit meiner Frage, genau das Gegenteil bewirkt. Er schien noch bedrückter, aber das würde nur von kurzer Dauer sein. Sobald er wieder etwas zu tun und ein neues Ziel vor Augen haben würde, konnte man sicher sein, dass es ihm wieder gut ging. “Na dann, beeil dich!”, sagte ich und versuchte dabei ein heiteres Gesicht zu machen. Immerhin fiel es auch mir schwer, mich von ihm zu trennen, auch wenn ich das selten offen zeigte. “Ich bin ja schon unterwegs.”, sagte Ichigo und beugte sich zu mir herunter. Ich wusste genau, was er jetzt wollte und ich konnte es ihm auch nicht abschlagen. Schließlich wussten wir nie genau, ob und wann wie uns wiedersehen würden. Ich schlang meine Arme um seine Schultern und küsste ihn zärtlich. Mehr konnte ich im Moment einfach nicht für ihn tun. Meine Pflichten als Captain hielten mich davon ab, die Soul Society zu verlassen und ihm zu helfen. Für einen kleinen Augenblick vergaß ich, wo wir waren und was wir taten und konzentrierte mich nur auf Ichigo. “Danke, dass hab ich jetzt gebraucht.”, hauchte er dann leise und ging zur Tür. “Ich liebe dich, Hitsugaya-Taicho!” Ich hob die Hand zum Abschied und blieb dann allein zurück. “Ich dich auch, Kurosaki.” Langsam ging ich zurück zu meinem Schreibtisch, holte das Notizbuch heraus und schlug es wieder auf… Danach fiel es mir zusehends schwer, in deiner Nähe zu sein. Da kam es mir ganz Recht, dass sich kaum eine Gelegenheit dazu bot. Dummerweise musstest du ja unbedingt nach Hueco Mundo stürmen, um Inoue zu retten. Ich finde es ja gut, dass du alles für deine Freunde tust, aber ich hab mir ständig Sorgen gemacht und wäre am liebsten mit Abarai und Kuchiki, zu deiner Hilfe geeilt. Aber Befehle missachten, kann ich nicht und so bereitete ich mich auf meinen eigenen Kampf vor. Halibel war kein leichter Gegner und an das was danach geschah, will ich mich gar nicht erinnern. Hätte ich deine Stimme nicht gehört, dann wäre Hinamori mit Sicherheit durch meine Hand getötet worden. Das hätte ich mir nie verziehen und wäre daran vielleicht zu Grunde gegangen. Aizen wird dafür noch bitter büßen, dass verspreche ich mir, Hinamori und auch dir. Bis es soweit ist, werde ich trainieren um noch stärker zu werden. So, wie auch du immer stärker wirst. “Taicho!” Die Stimme meiner Vizekapitänin durchdrang alles und ich sah auf. “Matsumoto, was gibt es?” Unauffällig lies ich das Notizbuch verschwinden und sah sie fragend an. Sie hielt etwas hinter dem Rücken versteckt und ich ahnte nichts Gutes. “Taicho! Was versteckt ihr vor mir?” Sie sah mich aufgeregt an und ich hätte schwören können, dass da ein Funkeln in ihren Augen aufblitzte. “Nichts, also was gibt es?”, fragte ich erneut und hoffte, dass sie nicht weiter herumstochern würde. “Ihr habt doch nicht etwa eine Freundin? Ist sie hübsch?” Ich sah ihr an, dass ihr Kopfkino bereits einen Film abspielte. Ich wollte gar nicht wissen, was da zu sehen war und stand auf. “Nein! Und jetzt sag schon, was du willst!” Sie seufzte und hielt mir einen Brief unter die Nase. Neugierig wendete ich den Umschlag, aber es war weder ein Absender, noch etwas anderes darauf zu sehen. “Von wem ist der Brief?”, fragte ich sie, öffnete den Umschlag aber schon. “Ich weiß es nicht, der lag vor der Tür, also nehme ich an, dass er für Euch bestimmt ist.” Mir kam die Sache äußerst suspekt vor, aber die Neugierde siegte. Ich zog ein unordentlich zusammen gefaltetes Blatt heraus und fing an zu lesen. *Hallo, Ich wollte dir nur kurz mitteilen, dass ich glücklich bin. Glücklich, dass du mir gesagt hast, was ich dir bedeute. Glücklich, dass ich an deiner Seite sein darf und du an mich glaubst. Seid jenem Tag sehe ich immer nur dein Gesicht vor mir und ich hoffe, dass ich bald wieder da sein werde, um dich in meine Arme zu schließen und in dein Gesicht sehen zu dürfen. Bis dann.* Ich schluckte und sah dann zu Matsumoto. Sie sah mich fragend an und ich rang nach Worten. Ich war mir nicht zu 100% sicher, aber wenn der Brief vor meiner Tür lag, dann hatte Ichigo ihn vielleicht verloren. Aber der Brief war kitschig und irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass er so was wirklich schrieb. “Der ist nicht für mich!”, sagte ich knapp und steckte den Brief in meine Tasche. “Wirklich? Was macht Euch da so sicher?” Matsumoto war aufmerksam, wenn es um so etwas ging und ich benahm mich nicht gerade unauffällig. “Es ist halt so und jetzt kümmere dich bitte um deine Aufgaben!” Ich log nicht gerne und ich sah auch keinen Grund dazu. Immerhin war ich derjenige, der hier das Sagen hatte. “Ja! Ich bin dann weg!” Matsumoto hatte wahrscheinlich den grimmigen Unterton in meiner Stimme wahrgenommen und verließ den Raum. Ich schnaufte erleichtert auf und sah mir den Brief noch mal genauer an. Die Handschrift sah schon männlich und etwas krakelig aus, aber was bewies das schon? Es hätte auch sein können, dass Kyōraku der Absender war. Er war gestern am späten Abend hier um Matsumoto auf einen Drink einzuladen. Mir blieb nur eine Wahl und das war, Ichigo beim nächsten wiedersehen zu fragen, ob er der Briefeschreiber war. Plötzlich schlug die Uhr 12 Uhr und ich ging samt Notizbuch und Brief, in das Nebenzimmer. Etwas Schlaf würde mir gut tun, denn die vergangene Nacht war ich mehr wach als alles andere. Vorher schrieb ich noch ein paar Zeilen.. Dieses Gefühlschaos in mir wurde immer schlimmer und als ich mich gerade dazu durchgerungen hatte, dir meine Gefühle zu offenbaren, vergaß ich dich. Ich spürte nur dieses Kribbeln und eine innere Unruhe, als ich dir gegenüberstand. Nach dem ganzen Spuk, erinnerte ich mich zwar wieder an alles, was dich betraf, aber ich machte mir Vorwürfe. Wie konnte ich den Menschen, den ich so sehr liebe, vergessen? Als ich dich später auf dieser Wiese fand, sagte ich dir alles. Ich habe im Traum nicht damit gerechnet, dass du meine Gefühle annehmen und sie sogar erwidern würdest. Ich erinnere mich gern an diesen Tag.. “Toshiro! Wach auf!” Konnte ich nicht einmal in Ruhe schlafen? Verschlafen rieb ich mir den Sand aus den Augen und sah Ichigo direkt in sein grinsendes Gesicht. “Was machst du denn schon wieder hier?”, fragte ich ihn und setzte mich auf. Er sah mich missmutig an und setzte sich dann neben mich. “Mh, ich dachte du würdest dich freuen, wenn ich so schnell wiederkomme.” Das tat ich, aber es war ein Risiko mit ihm zusammen zu sein. Immerhin waren wir beide Männer, von unterschiedlichem Rang und vom Altersunterschied reden wir erst gar nicht. “Übrigens… sehr interessant, was du so in dein Notizbuch schreibst.” Es durchzuckte mich und ich sah Ichigo böse an. “Du hast darin gelesen? Wie kommst du dazu, dass zu tun? Das ist privat!” Ich war wirklich sauer, denn darin standen Dinge, die ich niemals so offen aussprechen würde. “Reg dich ab, ich hab nur den letzten Satz gelesen und weißt du was?” Er sah mich überglücklich an und mir blieb die Wut im Hals stecken. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Der Kerl brachte mich ständig dazu, sprachlos zu sein und das nervte mich. Er hatte mich in der Hand und ich konnte und wollte mich nicht dagegen wehren. “Ich erinnere mich auch gern an diesen Tag. Immerhin mochte ich dich von Anfang an, auch wenn ich nicht weiß, warum es so ist.” Er lachte und ich knurrte missmutig. “Denkst du, ich weiß, was an dir so toll ist? Du hattest nie Respekt vor mir! Ständig bist du in irgendwelche Kämpfe verwickelt und tust nie das was dir gesagt wird! Du ziehst jeden Ärger an, wie ein Magnet! Du überschätzt dich allzu oft und kriegst dann eins auf den Deckel!” Es platzte einfach so aus mir heraus, dann sah ich, dass Ichigo mich mit großen Augen ansah und ich seufzte wieder einmal genervt. “Aber du hast ein reines und gutes Herz. Deine Stärke war schon immer groß und mit jedem Kampf wirst du noch stärker. Du würdest alles für deine Freunde und Familie tun. Tja…” Plötzlich spürte ich seine starken Arme um meine Schultern. Schnaufend, legte auch ich, meine viel zu kleinen Arme, um ihn und schloss die Augen. Mein Körper passte sich seinem genau an und das lag nicht allein am Größenunterschied. “Weißt du Toshiro, ich will die, die ich liebe beschützen und nur deshalb, habe ich den Wusch, stärker zu werden. Du regst dich zwar immer über mich auf, aber du nimmst mich doch, so wie ich bin. Ich weiß, dass du dir oft Sorgen um mich und andere Dinge machst, aber ich verspreche dir, dass ich immer wieder zu dir zurückkehren werde. Mir ist auch bewusst dass es ein Risiko ist, dass wir überhaupt zusammen sind. Ich reiß mich ab jetzt zusammen, so hast du wenigstens eine Sorge weniger.” Er schien es Ernst zu meinen, denn seine Stimme klang überzeugend. “Schön, aber jetzt verrate mir mal, was du an mir findest?” Es interessierte mich, denn wir hatten noch nie darüber gesprochen. “Mh, du bist du.” Ich sah auf und konnte nichts mit dieser Antwort anfangen. Es musste doch einen Grund geben, warum er mit mir zusammen sein wollte. “Hach, zwing mich nicht, es auszusprechen. Du wirst nur böse.” Ichigo sah mich entschuldigend an, aber heute würde ich nicht eher ruhen, bis ich die Wahrheit wusste. “Sag schon, so schlimm wird es nicht sein.” Ich zwickte ihn in die Wange und zog ohne Erbarmen daran. “Aua, ich sag es ja! Du bist das genaue Gegenteil von mir und doch irgendwie wie ich.” Ich lies ihn los, verstand aber nicht genau, was er mir damit sagen wollte. “Du bist unglaublich stark, klug und Ernst. Als ich das erste Mal dein Bankai gesehen habe, konnte ich nicht glauben, dass so ein Zwe..” Ich zwickte ihn noch mal an dieselbe Stelle, denn ich wollte dieses Wort nicht hören. “Sorry, ich wusste dass du böse wirst. Wo war ich? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du so ein unglaublich mächtiges und gleichzeitig wunderschönes Bankai hervorbringen würdest. Ich war geblendet und hinzu kommt, dass du wirklich was Niedliches an dir hast.” Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Ich umarmte ihn wieder und sagte nichts. Was hätte das gebracht? “Du bist nicht sauer, dass ich dich niedlich genannt habe?” Komischerweise war ich das nicht, aber das lag wohl daran, dass Ichigo es war, der es gesagt hatte. “Nein.”, sagte ich nur und griff dann nach meinem Notizbuch, um es Ichigo in die Hand zu drücken. “Hier! Lies es, aber pass gut darauf auf. Alle meine Gedanken liegen darin.” Er sah mich verwundert an und nahm es dann an sich. “Versprochen, ich hüte es wie ein Schatz.” Ichigo steckte es unter seinen Shihakushō und lächelte mich an. Plötzlich fiel mir der seltsame Brief wieder ein. „Sag, hast du mir zufällig diesen Brief geschrieben?“ Ich zog den Zettel hervor und hielt ihn, Ichigo unter die Nase. “Nein, so was würde ich nie schreiben…das trieft ja regelrecht vor Kitsch. Aber warte mal…” Er riss mir den Brief aus der Hand und sah ihn sich genauer an. “Die Schrift kenn ich irgendwoher. Rukia hatte mal in einen Brief Anweisungen von Ukitake-san bekommen. Wenn ich mich nicht täusche, dann ist das die gleiche Handschrift.” Konnte es sein, dass Ukitake der Absender war? Und Matsumoto der Empfänger? Nein, dass passte nicht. Die Beiden hatten nicht viel miteinander zu tun, aber mit Kyōraku… Naja, wenn dem wirklich so sein sollte, dann würde er wiederkommen, um den Brief zu suchen. Es ging mich eigentlich auch nichts an, aber neugierig war ich schon. “Ich räum den Brief wieder auf.” Ich nahm den Zettel, Ichigo wieder ab und räumte ihn zurück in meine Tasche. Ich sagte nichts mehr dazu, da es ja nur eine Vermutung war. “Okay und jetzt hör mal zu. Urahara-san hat mir erzählt, dass sich etwas in Hueco Mundo tut. Irgendwas geht da vor sich und er hat mich darum gebeten, dass ich mir das genauer ansehen soll. Ishida und Chad werden mich begleiten.” Er wollte sich mal wieder in Gefahr begeben, aber was hatte ich denn erwartet? Ein gemütliches Picknick? “Und was machst du dann noch hier?”, fragte ich ihn ruhig, obwohl es in mir anders aussah. “Dich noch mal sehen und Kraft tanken. Außerdem können wir erst morgen nach Hueco Mundo aufbrechen, da die Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen sind.” Er ließ sich auf den Rücken fallen und zog mich mit sich. Es war erst 14 Uhr und es konnte jeden Moment jemand hereinplatzen, aber das blendete ich aus. Ich wollte einfach nur seine Nähe spüren und nicht an Morgen denken. “Pass auf dich auf und nimm dich dort zusammen.” Er kicherte und streichelte meinen Kopf. “Immer doch!” Ichigo war wirklich von sich überzeugt und schien sich keine Sorgen zu machen. So war er halt und ich mochte diesen Charakterzug. “Idiot!” “Mir passiert nichts, denn ich habe ja einen Talisman!” Er klopfte sich auf die Stelle, an der er mein Notizbuch gesteckt hatte. “Klingt hohl!”, sagte ich frech und rutschte ein Stück höher, um Ichigo besser küssen zu können. So verbrachten wir den ganzen Nachmittag im Bett und erst als sich sein Magen meldete, erhob ich mich, um etwas Essbares zu besorgen. “Bin gleich wieder da.”, sagte ich und ging zur Tür. Ich drehte mich noch einmal zu ihm und sah, dass er in dem Buch las. Musste er das gerade jetzt tun? Mir war es doch schon irgendwie peinlich, was da drin stand. “Zieh dir was an, es ist kalt hier.” Ichigo sah auf und grinste mich an. “Ich mag die Kälte.” Ich seufzte und ging Richtung Kantine. Eigentlich brachte man mir mein Essen auf das Zimmer, aber das wollte ich vermeiden. Als ich um die Ecke bog, rannte mich Kyōraku fast um und sah mich dann aufgeregt an. „Taicho, ihr habt nicht zufällig einen Brief gefunden?“, fragte er mich und sah dabei wirklich nervös aus. “Matsumoto hat vorhin einen Brief gefunden und zu mir gebracht. Meint ihr diesen?” Ich zog ihn aus der Tasche und gab ihn an mein Gegenüber weiter. Er drehte und wendete den Brief und befand dann wohl, dass es der Gesuchte war. “Der ist ja offen!”, stellte er erschrocken fest und ich nickte mit ausdrucksloser Miene. “Ja, ich dachte ja, er sei für mich bestimmt. Tut mir Leid.” “Schon gut, aber dürfte ich sie bitte, darüber Stillschweigen zu bewahren?” Glaubte er wirklich, dass ich eine dieser Tratschtanten war, die jedes noch so kleine Gerücht weitererzählten? “Ja, natürlich. Ich werde mit niemanden darüber sprechen.” Er schaute mich dankbar an und verbeugte sich kurz. “Liebe Grüße an Ukitake-Taicho.”, sagte ich noch, als er schon ein paar Meter entfernt war. Ich konnte mir diesen Spruch einfach nicht verkneifen. Ober es gehört hat, wusste ich nicht, aber er beschleunigte seinen Schritt, als wäre er auf der Flucht. Eine halbe Stunde später, hatte ich den Weg zurück in mein Zimmer gefunden und sah, dass Ichigo ein Blatt aus dem Notizbuch gerissen hatte und jetzt darauf etwas schrieb. Ich stellte das Tablett mit dem Essen vor ihm ab und setzte mich an das Fenster. Das Klappern des Geschirrs sagte mir, dass er wohl begonnen hatte zu essen. “Schmeckt gut, danke noch mal.”, sagte er mit vollen Mund. “Gern geschehen, aber was schreibst du da?” Ichigo grinste mich an und schluckte eine große Portion Reis, ohne diese vorher zu zerkauen. “Wirst du schon noch sehen. Nur Geduld.” Geduld? Naja, es blieb mir ja nichts anderes übrig. “Hast du heut noch was Wichtiges vor?” Ich schüttelte den Kopf und starrte weiter aus dem Fenster. “Gut, dann gehen wir dann aus!” Mein Kopf schnellte herum und ich sah ihn böse an. “Ausgehen? Ich dachte, du willst dich zusammenreißen? Was, wenn wir gesehen werden? “ Er hob entschuldigend die Hände vor sein Gesicht, denn ich war kurz davor, ihn an die Gurgel zu gehen. “Reg dich ab! Ich habe nicht vor, gesehen zu werden. Das du immer gleich laut werden musst! Was, wenn jemand deine laute Stimme gehört hat? Wir treffen und zum Sonnenuntergang, and der Kleinen Wiese am Wald. Ich geh vor..” Er sprang auf und verschwand aus dem Fenster. Ich hätte schwören können, dass er leise im Wald lachte. Bis zum Sonnenuntergang war noch etwa eine Stunde Zeit und der Weg war nicht weit, also beschloss ich noch ein wenig für Ordnung zu sorgen. Die Unterlagen hatte ich alle bereits abgearbeitet und eigentlich brauchte Matsumoto alles nur noch an die richtige Stelle räumen. Aber letztendlich blieb es doch an mir hängen, aber das war ja nichts Neues. Ich sah auf die Uhr und machte mich langsam auf den Weg. Vor den Baracken kamen mir Hisagi und Matsumoto entgegen. Die zwei schienen sich angeregt zu unterhalten und bemerkten mich nicht. Das kam mir ganz Recht, denn dann hätte ich mir wieder eine Ausrede ausdenken müssen. Als ich an der Wiese ankam, war die Sonne fast untergegangen und ich sah Ichigo schon von weiten. Er stand mit dem Rücken zu mir und ich ging langsam auf ihn zu. Das Gras war schon etwas feucht und ich spürte die aufkommende Kälte der Nacht auf der Haut. Er bemerkte meine Anwesenheit, als ich mich neben ihn stellte und lächelte mich dann zufrieden an. “Hier!” Er wedelte mit einem Blatt Papier vor meinen Gesicht herum und ich griff danach. Ich dachte, dass ich auch mal meine aufschreibe, was ich so denke und da du mir dein Buch zum Lesen gegeben hast, überlass ich dir diesen Wisch. Vielleicht bringt er dir ja Glück. Ich glaube, wir stellen uns dieselben Fragen. Auch ich, bin mir nicht sicher, wann ich mich in dich verliebt habe. War es, als wir uns das erste Mal trafen? Oder als ich dich verletzt aufgelesen habe? Keine Ahnung, aber es ist eine Tatsache, dass ich dich liebe. Und ich habe beschlossen, dass es keine Rolle mehr spielt. Es ist egal, was oder wer wir sind. Ich bin noch sehr jung und handle meist auch Kopflos und ohne nachzudenken. Aber ich weiß, für was ich kämpfe und das lässt mich stärker werden. Das muss ich auch, um deiner würdig zu sein und mir selbst treu zu bleiben. Und ich will alle beschützen, die mir wichtig sind. Du hast Recht, ich würde niemals aufgeben! Ich bin mir auch im Klaren, dass unsere Beziehung, in Zukunft alles andere als einfach sein wird, aber ich verspreche, dass ich mich am Riemen reißen werde und jemand werde, auf den du stolz sein kannst. An dem Tag, als du mir deine Gefühle offenbart hast, war ich genauso glücklich wie du. Ich hab es dir nie gesagt, aber du bist mir zuvor gekommen, denn auch ich wollte dir an diesem Tag, meine Liebe gestehen. Ich hätte nicht mal im Traum gedacht, dass du mich erhören würdest. Da hab ich wohl Glück gehabt, dass ich so viele tolle Eigenschaften habe, was? Das klang arrogant, tut mir Leid. Jedenfalls erinnere ich mich allzu gern an diesen Tag und jeden weiteren, den ich mit dir verbracht habe. Lass uns auch weiterhin gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpfen. Ich zähle auf dich.. Ich lies langsam das Blatt sinken und sah, dass die Sonne fast untergegangen war. So einen Brief hätte ich nie erwartet und ich wusste auch nicht, was ich dazu sagen sollte. “Und?” Ichigo sah mich, mit verschränkten Armen, überlegen und von oben herab, an. “Sehr nett.” “Sehr nett? Ich hab mir alle Mühe gegeben! Ich hab noch nie einen solchen Brief geschrieben, da ist es wohl logisch, dass er nicht perfekt ist!” Er war angefressen, dass hörte ich an seiner Stimme. Ich griff nach seiner Hand und hielt sie fest in der meinen. “Schon gut und jetzt lass uns den letzten Augenblick des Tages genießen..” Gemeinsam sahen wir, die Sonne untergehen und verdrängten die Angst, auf den ungewissen Morgen. “Unser Zusammensein ist unvernünftig…aber auch unwiderstehlich..” Ich spürte nur noch, dass sich seine warmen, weichen Lippen auf meine legten. Er musste sich wohl heruntergebeugt haben, denn als ich meine Arme um seinen Hals legte, ging das erstaunlich gut. Im nächsten Moment hob er mich hoch, als wäre ich ein großes Stofftier und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Wir küssten uns, wie nie zuvor. Bisher waren wir eher zögerlich und zurückhaltend, was Zärtlichkeiten anging, aber heute Nacht würde ich mich wohl endgültig an ihn binden. “Du kannst auf mich zählen..”, hauchte ich zwischen zwei Küssen und widmete mich wieder, auf die Unvernünftigkeit meines Tuns. Unreasonable, but irresistible.. ~ENDE~ Ja, dass war es dann wohl. Zumindest sollte es das, aber ich glaube, diese Geschichte wird eine Fortsetzung bekommen. Irgendwie kann ich es nicht so enden lassen und da gibt es ja noch Shunsui und Ukitake. XD Ich hoffe, dass alle Leser wenigstens etwas Spaß beim lesen hatten und hoffe auf ein paar Kommis. Bis denn. ^^/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)