Harry Potter, the real Story... von Zaje (...die Geschichte beginnt) ================================================================================ Kapitel 1: ~~~8 Jahre später~~~ Eulenpost ----------------------------------------- Schweißgebadet wachte Sally auf. Sie hatte schon wieder diesen Traum; diesen Alptraum. Noch immer sah sie das grüne Licht vor ihrem inneren Auge. „Frühstück ist fertig!“, rief eine Mädchenstimme von unten. Erst jetzt bemerkte Sally, dass es hell war und dass sie allein im Zimmer war. Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und rieb sich dann die Augen. Schon seit einigen Wochen hatte sie nun immer den gleichen Traum. Mit einem Satz sprang Sally aus dem Bett, schlüpfte in ihre Klamotten und machte sich auf den Weg in die Küche. Als Sally eintrat kam auch Alastor „Mad-eye“ Moody gerade durch die Tür, und begrüßte die beiden. „Guten Morgen…“, gähnte Sally und setzte sich an den Tisch. Acht Jahre waren inzwischen vergangen, seit Moody die beiden Mädchen gerettet hatte. Nun lebten Sally und Elena am Grimmauld Platz Nr. 12 – dem Hauptquartier des ’Orden des Phönix’. Moody hatte den Mädchen die ganze Geschichte erzählt, und sie wussten, dass Lord Voldemort gefallen war. Denn der tödliche Fluch, den er Harry auf den Hals jagen wollte, prallte von dem einjährigen Jungen ab, und traf Lord Voldemort. Natürlich kannte jeder in der Zaubererwelt die Geschichte des jungen Harrys, doch ein Geheimnis kannten nur wenige, bis gar keine: und zwar, dass Harry Potters ältere Schwester es geschafft hatte, zu fliehen. Alle glaubten sie und ihre Freundin Elena Johnson tot. Und das war auch gut so. Es war ein schöner Tag (um genau zu sein der 25. Juli). Mad-eye zog sich zurück um zu arbeiten und die beiden Mädchen hingen ihren Beschäftigungen nach. Elena war in ihrem Zimmer und las ’Die Märchen von Beedle dem Barden’, während sich Sally unten in der Küche aus dem Fenster lehnte, die Sonnenstrahlen genoss und ihren Gedanken nachhing. Sally döste vor sich hin, doch plötzlich hörte sie wildes Gekreische, das sie zusammenzucken ließ. Zuerst dachte sie, es sei Elena, doch als dieses Etwas noch mal kreischte wusste sie, dass es eine Eule war. Schnell sah Sally sich um, um nach dem Tier zu suchen. Sie ließ ihren Blick nach draußen schweifen und erschrak. Dort am Himmel stürzte eine große Schleiereule im Sturzflug auf sie zu. Sally kreischte auf, und war schon drauf und dran das Fenster zu schließen. Doch sie duckte sich so schnell sie konnte, schloss die Augen und legte die Hände schützend über den Kopf. Das Mädchen zählte einmal bis hundert, und öffnete dann vorsichtig die Augen. Mit großen Augen und entschuldigendem Blick, glubschte die Schleiereule Sally an. Die Schwarzhaarige richtete sich wieder auf und strich der Eule, die nun am Fensterbrett saß, sanft übers Gefieder. Freundschaftlich kniff die Eule Sally in den Finger und streckte ihr das Bein hin. Erst jetzt bemerkte sie die zwei Briefe, die dem Vogel an den Fuß gebunden war. Schnell befreite sie das Tier von seiner Last. „Dankeschön…“, lächelte siel. Die Eule fiepte, knabberte noch mal an Sallys Finger und flog dann wieder davon. Die Umschläge waren gelb und dick. Der eine war für Elena, der andere für sie selber. Mrs. S. Potter 1. Stock Linkes Bett im zweiten Zimmer rechts Grimmauld Platz Nr. 12 London Stand da mit smaragdgrüner Tinte geschrieben. //Aha…//, dachte sie sich und drehte mit gerunzelter Stirn den schweren Brief um. Sofort erkannte sie das bekannte Siegel, und begann laut zu kreischen. „ELENA!!! MAD-EYE!!! KOMMT SCHNELL!!!“, schrei Sally und hüpfte in der Küche auf und ab. Elena stürmte die Treppe runter, und auch aus dem Nebenraum hörte man das vertraute ’Klonk’ von Moodys Holzbein. „Was ist passiert?“, fragte Elena erschrocken. Mad-eye sagte nichts, da er sich denken konnte, was los war. Sally grinste übers ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd und hielt die Briefe in die Höhe. „Sie sind endlich da! Die Briefe aus Hogwarts sind gekommen!!!“, rief sie und fiel Elena um den Hals und gemeinsam hüpften sie in der Küche auf und ab. Moody zog den magischen Fotoapparat heraus, und schoss ein Foto der Mädchen. Er beschloss es auf den Kaminsims zu stellen, so bald er einen Rahmen hatte. „Na dann. Werden wir wohl in die Winkelgasse gehen“, meinte Moody und lächelte. Nur für ein paar Sekunden war es still, denn die Mädchen gingen zu Moody, fielen ihm um den Hals und liefen dann in ihr Zimmer. „Ich kann’s einfach nicht glauben!“, sagte Elena zum wiederholten Mal und Sally kicherte. Schnell schlüpfte sie in frische Klamotten und band sich ihre langen schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Eine kleine Strähne wollte allerdings nicht bei ihren restlichen Haaren sein, und so hing sie nun in Sallys Gesicht. Zu ihrem elften Geburtstag im Februar, hatte Sally von Professor Dumbledore ein Beauty-Case geschenkt bekommen. Auch Elena hatte eines bekommen. Als sie es nun so ansah, sah sie wieder das Grinsen von dem älteren Herrn vor sich, als er es ihnen gereicht hatte. Sally schüttelte den Kopf. //Nie werde ich so etwas verwenden!//, dachte sie bestimmt. Als sie und Elena fertig waren, gingen sie wieder hinunter. Mad-eye wartete schon auf sie. Da es nicht weit war, würden sie mit der U-Bahn fahren. Apparieren wollte Moody nicht, da den Mädchen sonst wahrscheinlich schlecht werden würde. Und Flohpulver mussten sie erst wieder nachkaufen. Fünf Minuten nachdem sie das Haus verlassen hatten, saßen sie auch schon in der Londoner U-Bahn. Sally hatte inzwischen die Liste mit den Schulsachen fast auswendig gelernt und Elena las sich nun zum siebten Mal, den Brief durch. Mad-eye musterte die Muggel, die ihn erschrocken anstarrten, und wahrscheinlich glaubten, er würde die Mädchen entführen. Nach fünfzehn weiteren Minuten, standen sie auch schon im Tropfenden Kessel. Sie gingen eilig hindurch und Moody klopfte mit seinem Zauberstab auf den dritten Backstein von links. Und schon öffnete sich das Tor zur Winkelgasse. Sally und Elena kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Überall waren Hexen und Zauberer, die irgendwelche Schaufenster begutachteten. „Wow! Sie mal! Das ist der neue Sauberwisch sieben!“, hörte Sally ein paar begeisterte Jungen rufen. Sie standen vor einem Schaufenster des Ladens ’Qualität für Quidditch’. Mad-eye steuerte auf ein großes weißes Gebäude zu; es war die Zaubererbank Gringotts. Sally hatte schon viel von ihr gehört. Kobolde leiteten die Bank, und angeblich bewachten Drachen die Verließe tief unter der Erde. „Zuerst müssen wir ein wenig Geld für euch beide holen…“, meinte Alastor gut gelaunt und ging ihnen voraus in die Bank. Gemeinsam mit dem Kobold Griphook fuhren sie zu ihren Verließen. Sally war noch nie hier gewesen, denn Moody hatte immer für sie gesorgt und ihnen alles besorgt was sie brauchten. Sie waren erst einmal mit ihm in der Winkelgasse gewesen, und das war schon ein paar Jahre her. Mit Taschen voller Gold gingen sie nun wieder Richtung Ausgang. Gerade in dem Moment als Moody die Tür öffnete, kam eine pummelige Frau mit roten Haaren herein. Sie hielt ein kleines Mädchen an der einen, und einen kleinen Jungen an der anderen Hand. Hinter ihr waren weitere fünf Jungen; allesamt rote Haare. Und zum Schluss der Truppe, war auch noch ein Mann – wahrscheinlich der Vater der Familie. „Hallo, Molly. Arthur.“ Mad-eye nickte den beiden zu. „Ach hallo, Alastor. Ich hab dich gar nicht gesehen.“ Die Frau lächelte übers ganze Gesicht und sah dann die beiden Mädchen. „Ach! Sind das nicht die beiden Mädchen von Dromeda?“ Sally wollte etwas sagen, doch Moody war schneller. „Ja genau. Das sind sie. Und bei dir? Kommen die Zwillinge etwas nach Hogwarts? Ach, und das ist die kleine Ginny?“, fragte er und begutachtete die beiden Jungen hinter Molly und das Mädchen an ihrer Hand. Sally sah genauer hin und bemerkte, dass die Jungen wirklich komplett gleich aussahen. Einer der beiden erwiderte ihren Blick. Sally wurde rot und senkte schnell den Kopf. „Na dann wollen wir euch mal nicht länger aufhalten“, meinte nun der Vater der großen Familie. Anscheinend hatten sie ihr Gespräch vollendet. „Wir sehen uns dann in Hogwarts!“, rief der Junge, der Sally vor hin angestarrt hatte, den Mädchen nach. Elena kicherte leise und Sally nickte nur. Sie gingen zur Tür hinaus in den strahlenden Sonnenschein. „Wer war das? Und warum hast du gesagt, dass wir Tonks’ Töchter sind?“, fragte Sally wie aus der Pistole geschossen. Moody drehte sich zu den beiden um und senkte die Stimme. „Das erklär ich euch zu Hause. Und das waren übrigens die Weasleys. Sie sind eine Zaubererfamilie.“ Nach drei Stunden hatten sie ihre ganzen Schulsachen zusammen. Von Moody hatte jedes der zwei Mädchen eine Eule bekommen. Sally hatte nun einen kleinen süßen Waldkauz namens Oliver. Auch einen Zauberstab hatte sie nun; vor Mr. Ollivander hatte das Mädchen ein wenig Angst gehabt, doch eigentlich war er ganz nett zu ihnen. Der dritte Zauberstab den sie ausprobiert hatte, war der Richtige für sie: Elf Zoll aus Rosenholz mit einer Phönixfeder und einer Herzfaser eines Ungarischen Hornschwanzes. Immer wieder hatte er den Mädchen gesagt, wie sehr sie ihren Müttern ähnelten, und wie gut er sich an sie erinnern konnte, als sie zum ersten Mal in seinen Laden kamen. Moody hatte die Mädchen außerdem auf ein leckeres Eis eingeladen. Erschöpft ließ sich Sally auf ihr Bett fallen. Es war mit Abstand der schönste Tag ihres ganzen Lebens gewesen. Sie begutachtete immer wieder ihre Sachen, die sie ergattert hatte, und schmökerte in den interessanten Büchern. Natürlich hatte sie sich ein paar Zusatzlektüren gekauft. Das erste Buch das sie aufschlug war ’Berühmte Hexen und Zauberer des 20. Jahrhunderts’; in dem Buch las Sally auch die Geschichte ihres kleinen Bruders. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass er in mehr als einem Buch geschrieben stand, denn er wohnte immerhin bei den schrecklichsten Muggel die die Welt je gesehen hatte! In dieser Nacht hatte Sally keine Alpträume. Sie träumte von der rothaarigen Familie Weasley, warum wusste sie selber nicht. Am nächsten Morgen wurde Sally früh wach. Sie schlich sich mit einigen Büchern und ihrem Zauberstab aus dem Zimmer hinunter in den kleinen Garten. Oliver war gerade auf Jagd. Sie ließ sich in einen weichen Liegstuhl fallen und schlug ihre Bücher wieder auf. Heute würde sie versuchen ein paar einfache Zauber auszuprobieren. Sie las sich aufmerksam die Beschreibung für den ’Reparo’-Zauber durch. Sally zerriss ein Blatt Pergament und versuchte es. „Reparo!“, murmelte sie und berührte mit dem Zauberstab das Blatt. Sofort fügte es sich wieder zusammen. „Ja!“, rief sie erfreut aus. „Klirr!!“ Sally fuhr zusammen; sie hatte soeben den kleinen Blumentopf auf dem Tisch neben ihr hinuntergeschmissen. Hilflos blickte sie sich um. In diesem Moment schuhute Oliver leise neben ihr; er hatte sich auf ihrer Schulter niedergelassen, und knabberte an ihrem ihr Ohr. „Na du…“, meinte Sally und runzelte die Stirn. „Was tu ich denn jetzt?“, fragte sie ihn, auch wenn es wahrscheinlich nicht viel bringen würde. Doch Oliver sprang von ihrer Schulter und hüpfte nervös auf der aufgeschlagenen Buchseite des Buches ’Lehrbuch der Zaubersprüche – Band 1’ von Miranda Habicht, auf und ab. Immer noch war die Seite des Reparatur-Zaubers aufgeschlagen und Sally fiel es wie Schuppen von den Augen. „Natürlich!“, rief sie und schlug sich an die Stirn. „Danke, Oliver!“ Der kleine Vogel fiepte erfreut, und wenn er könnte, würde er wahrscheinlich rot werden, als Sally ihm nun einen leichten Kuss aufs Gefieder drückte. Sally hob wieder ihren Zauberstab und richtete ihn auf den Blumentopf. „Reparo!“, murmelte sie wieder. „Gut gemacht“, hörte sie eine anerkennende, vertraut tief Stimme grummeln als sich der Topf wie von Zauberhand wieder zusammen fügte. Sally fuhr herum und sah in das lächelnde Gesicht Mad-eyes. „Kommst du bitte?“ Sally wollte fragen, was denn so wichtig sei, doch nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, musste es wichtig sein. Sie legte ihren Zauberstab beiseite und folgte Moody in die Küche. Elena hatte es inzwischen auch schon aus dem Bett geschafft (es war beinahe Mittag) und wartete gespannt darauf, was Moody zu sagen hatte. Er erklärte den beiden, was das am Tag zuvor auf sich hatte, und warum Mrs. Weasley glaubte, sie seien die Töchter von Mrs. Tonks. Es war so, dass noch niemand erfahren durfte, dass die Schwester des berühmten Harry Potters und deren Freundin noch am Leben waren. Natürlich wussten die beiden, dass es sonst gefährlich für sei werden konnte. „Versprecht mir, es niemandem zusagen. Zumindest noch nicht!“ Sally und Elena gaben ihr Ehrenwort, und Mad-eye kündigte auch noch an, dass sie unter den Namen Sally und Elena Tonks aufgerufen werden würden. „Na ob das mal gut geht…“, murmelte Elena Sally zu, als Moody die Küche wieder verließ. Die Schwarzhaarige war genauso ahnungslos wie ihre Freundin und zuckte nur mit den Schultern. Sie beschloss noch ein wenig den ’Reparo’-Zauber zu üben und auch Elena machte es ihrer Freundin gleich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)