The Bitter & the Sweet von Asketenherz ================================================================================ Epilog: Ein guter Abend. ------------------------ Epilog - Ein guter Abend. - Scorpius Malfoy saß in einem schwarzen Vauxhall, in den er ein paar Straßen weiter appariert war. Sie wohnten in einem ausschließlichen Muggel-Viertel und obwohl Kuriositäten aus der Zaubererwelt inzwischen zum Alltag gehörten, wollte er dadurch seine Nachbarn nicht beunruhigen. Er starrte auf die kleine rote Haustür des Natursteingebäudes. Die Fenster waren in sanftem Licht erhellt und sahen einladend warm aus, im Gegensatz zu den winterlichen Außentemperaturen. Neben ihm lag seine lederne Aktentasche, die eigentlich nichts anderes enthielt, als einen Kugelschreiber, den er zum Kauf dazubekommen hatte. Heute hatte er es geschafft, Weasleys Zauberhafte Zauberscherze in die schwarzen Zahlen zu bringen, ohne dass er auch nur einen Tag lang eine Ausbildung zum Geschäftsmann gemacht hatte. Diese Tatsache erfüllte ihn mit Stolz. Vor einem Jahr noch hatte das Unternehmen gedroht gänzlich pleite zu gehen und von Malfoy's geschluckt zu werden um so seinen Namen einzubüßen. Aber er hatte keine Nacht länger als vier Stunden geschlafen, hatte in Kauf genommen später nach Hause zu kehren zu seiner Familie, nur um Rose heute sagen zu können, dass es vorbei war. Er spürte Erleichterung und gestattete sich einen Moment, die Augen zu schließen und sich zu beruhigen. Nicht, dass sein Leben sonderlich spannend war – aber es war anstrengend gewesen. Wie es Rose mit ihrer Dreifachbelastung ging, wollte er nicht einmal ahnen. Seufzend griff er nach seiner Tasche und stieg aus dem Wagen. Mit einem geübten Klicken auf eine kleine Fernbedienung flimmerten die Blinklichter auf und verriegelten den Wagen. Es war ein Spätherbstabend mit der klaren Luft, die den ersten Schnee verhieß. Der Malfoy holte tief Luft auf seinem Weg über die kleine Treppe des Reihenhauses. Er drehte den schweren Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür mit dem gewohnten Knarren. Ein Gefühl von Zuhause stellte sich ein, als ihm die Wärme entgegenschlug und der Geruch von Abendessen ihn umfing. Rose hatte keine Ahnung, dass er heute das erste Mal pünktlich nach Hause kam, seit sie verheiratet waren. Geduldig und voller Verständnis hatte sie sich an seine Abwesenheit gewöhnt. Er wusste nicht, wie er ihr dafür danken sollte, ihm keine Vorwürfe gemacht zu haben. Er zog die Schuhe direkt hinter der Tür aus und lief leise über den Burgunderteppich in Richtung Küche, wo man Rose leise fluchen hörte. Sie bemerkte ihn nicht, wie er sich an den Türrahmen lehnte und die Idylle genoss. Sie lehnte sich gerade über ihre gemeinsame Tochter, die in ihrem Kinderstuhl amüsiert quiekte. Gerade hatte die Einjährige ihrer jungen Mutter einen Schwall Spinat entgegen gespuckt und dabei die vielen Medizinbücher, die sich auf dem Küchentisch stapelten, getroffen. Offensichtlich war seine Frau gerade von der Universität gekommen und hatte ihre Unterlagen sortieren wollen, als sie nach Essen quäkte. „Finja, wir hatten doch ausgemacht, dass du den Spinat zumindest mal probierst.“, sprach die Rothaarige entnervt mit ihrer Tochter. Sie klang erschöpft. Offensichtlich musste sie einsehen, dass man mit einem Kleinkind schwer verhandeln konnte. Denn anstatt schuldbewusst den Spinat zu schlucken, verzog die Jüngste nun ihren Mund zu einem Halbmondgrinsen. Ihre braunen Augen funkelten ihre Mutter erheitert über die Sauerei an, während sie ihren Zeigefinger gedankenversunken in die Spinatschale tauchte. Scorpius musste grinsen, als Finja ihn bemerkte. Sie streckte ihre kleinen, speckigen Babyärmchen in seine Richtung aus und befahl ihm mit Öffnen und Schließen ihrer Fäuste, näher zu kommen. „Ba-ba.“ Rose drehte sich überrascht zur Tür herum und registrierte ihren Ehemann. Er wirkte müde, stellte sie fest, doch seine Augen funkelten. „Du bist schon Zuhause!“, stellte sie überrascht fest. Sie schenkte ihm eines ihrer besonderen Lächeln, weil sie sich aufrichtig über seine Anwesenheit beim Essen freute. Mit einem Kleinkind zu Abend zu essen, bot auf die Dauer keine gehaltvollen Konversationen. Sofort sprang sie auf und rannte Richtung Herd, wo bereits in zwei kleinen Töpfen das Abendessen köchelte. Die Küche sah aus, wie das übliche Schlachtfeld, wenn seine Angetraute kochte. Glücklicherweise war sie bewanderter in Haushaltszaubern, als er selbst, sonst steckten sie in einem ganz schönen Dilemma. Sein Blick glitt von seiner rotblonden Tochter auf die junge Frau am Herd, die gerade einen Salzstreuer betätigte und wie immer zu viel würzen würde. Sie trug einen ausgeleierten Pullover, der ihr bereits von einer Schulter hing, über ein paar schwarzen Jeans. Ihre Haare hatte sie sich zu einem unordentlichen Dutt gebunden, damit sie nicht im Spinatkrieg ihrer Tochter in Mitleidenschaft gezogen worden. Und da wusste er es. Er ging zu ihr und platzierte einen Kuss in ihren Nacken. Ein verschämtes Grinsen lugte über ihre Schulter hinweg zu ihm, verwirrt über die unerwartete Geste. „Guten Abend. Ich liebe dich.“ Im nächsten Moment schepperte der Salzstreuer auf den Küchenfliesen. Finja erschrak sich und begann zu schreien, doch in dieser Sekunde war ihre Mutter nicht sofort zur Stelle. Scorpius fragte sich wirklich, wie er von Guten Abend auf Ich liebe dich kam. Aber er wusste es einfach: Es war ein guter Abend und er liebte sie. „Kannst du das wiederholen?“, bat sie atemlos und drehte sich in seinen Armen um. Ihre Augen suchten seine, als wolle sie sich vergewissern, dass sie nicht den Verstand verloren hatte. Sie hatte es ihm schon viele Male gesagt – dass er sie als Antwort immer innig geküsst hatte, war ihr in den letzten Jahren Antwort genug geworden. „Ich liebe dich.“ Rose schluckte hart und ihr Ehemann wusste, dass sie sich gerade zusammenriss nicht zu weinen. Er lächelte etwas verlegen. „Du liebst mich.“, wiederholte sie mit brüchiger Stimme. Ohne zu zögern zog sie ihn zu sich hinunter. Sie küssten sich unter den Protestlauten ihrer Tochter. ...:. Ende .:... Ich danke: allen Lesern für die Aufmerksamkeit und die Ausdauer und danke der zauberhaften für die Tritte in den Allerwertesten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)