The Bitter & the Sweet von Asketenherz ================================================================================ Kapitel 19: Darf ich bitten. ---------------------------- Lieber Leser, hier der angekündigte Teil II. Nein, die FF ist immer noch nicht abgeschlossen. Ich hoffe es mundet und scheut euch nicht vor Kommentaren. :D Da freu ich mich immer so. Und nun Vorhang auf: Kapitel 19 -Darf ich bitten?- Morgana Greengrass musterte scheinbar desinteressiert ihre Nägel, während direkt vor ihrer Nase ihr Exfreund mit Alice Longbottom eng umschlungen tanzte. Doch sie bekam jede Regung mit, die sie miteinander teilten und es war purer Schmerz, den sie dabei spürte. Sie hätte ihre linke Hand gegeben, um mit ihr zu tauschen, doch so, wie Albus sie nun ansah, hatte er sie nie angesehen. Morgana erkannte, dass es wohl nie zum grausigen Plan des Schicksals gehört hatte, dass sie Albus Freundin blieb, egal wie innig und aufrichtig sie ihn liebte. Merlin war ihrer nicht gnädig, was wohl daran lag, dass sie die meisten Streiche und Grausamkeiten zusammen mit Lucy durchgezogen hatte, ohne sich je zu fragen, ob es nicht eine Spur zu hart sei. Sie konnte sich glücklich schätzen, dass Weasley – nein, Malfoy – ihr dies verzieh. Mehr war für sie nicht aus dem Hut zu ziehen und langsam erkannte sie, dass sie es wohl auch ein bisschen verdient hatte. Schaute man sich Albus und Alice an, stand außer Frage, dass sie zusammengehörten. Als fessle sie eine unsichtbare, aber kräftige Kette aneinander. Irgendwann würde sie aufhören, Zorn auf den Potterspross und ihren Hass auf die Professorentochter zu hegen. Aber Merlin möge ihr nachsehen, dass dieser Tag nicht der heutige war. „Stört es dich, wenn ich mich zu dir setze?“ Die Blondine blickte den Neuzugang an. Sofern man ihn überhaupt so nennen konnte, denn sie saß allein am Tisch und langweilte sich, während alle andere tanzten, aßen oder sich das Anwesen ansahen. Sie machte eine einladende Geste mit der Hand und Hugo Weasley zog den Stuhl zurück. Erschöpft ließ er sich darauf nieder, dann atmete er ein paar Mal tief durch. „Wieso siehst du so geschafft aus?“, wollte sie von Scorpius Schwager wissen. Hugo lächelte schmal, dann fuhr er sich mit einer lässigen Geste durch die Haare, doch das brachte den Wust mehr durcheinander, als es ihn glättete. Entzückt bemerkte sie die Ähnlichkeit mit einem verrückten Professor in jungen Jahren. Ihm fehlte nur noch eine kleine Halbmondbrille, um das Bild abzurunden. „Ich habe mit den Kindern 'Hoppelchen hasch mich' gespielt.“, erklärte er. Morganas Blick wurde weich, denn sie war froh, dass sich jemand um die Kinder kümmerte. Sie mussten diese Veranstaltung todlangweilig finden. Es gab nicht mal einen Spielplatz oder ähnliches und die Eltern ermahnten sie ständig, ruhig zu sitzen. „Das ist wirklich sehr lieb von dir.“, lobte sie und tätschelte seine Hand, als habe sie einen Rotzlöffel vor sich sitzen. Hugo lachte freudlos auf und starrte auf die Tanzfläche. „Lieb?“, hakte er nach, als könne er nicht glauben, dass man ihn mit diesem Attribut bedachte. „Würdest du dich mehr freuen, wenn ich dich als abgrundtief böse, abgekartet und verrucht bezeichnen würde?“, gluckste sie. Was erwartete er? Schließlich war er gerade mal sechzehn. Er lag alterstechnisch näher an den Kindern, als sie. Er rieb sich die Stoppeln seines spärlichen Bartwuchses und sinnierte einen Augenblick über das neuerliche Angebot. „Verrucht gefällt mir.“, sagte er schließlich und zwinkerte ihr äußerst jungenhaft zu. Morgana lachte. Wie süß pubertierende Jungs doch sein konnten! „Also, wie sieht es aus, Mo?“ Fragend blickte sie ihn an. „Schenkst du dem Bruder der Braut einen Tanz?“ Eigentlich hatte sich Morgana vorgenommen, weiterhin zu grübeln und die Welt zu verfluchen, weil sie Albus Potter nicht haben konnte. Doch innerhalb zweier Minuten, hatte sie Hugo zum Lachen gebracht. Schief lächelte sie, als schäme sie sich dafür, so leicht zu erheitern zu sein. „Du glaubst auch, du seist wichtig, nur weil du das Wort Braut im Titel führst, oder?“, fragte sie. Gespielt entrüstet griff sich der junge Weasley an die Brust. „Ich käme nie auf die Idee, diese Macht im Namen meiner Schwester zu missbrauchen.“, antwortete er schließlich. Morgana schob seufzend den Stuhl zurück, dann erhob sie sich und reichte dem, von seinem plötzlichen Erfolg perplexen Hugo Weasley die Hand. „Na komm, Hoppelchen. Zeig mir, wie verrucht du tanzen kannst.“, höhnte ihre lachende Stimme, denn sie glaubte kein Wort von dem, was er von sich selber sagte. Morgana hatte allerdings auch keine Ahnung, dass Hugo ein begnadeter Tänzer war. * Scorpius und Rose futterten sich ohne falsches Schamgefühl durch das Abendbuffet, nachdem sie vom Kuchen so wenig abbekommen hatten. Er fand es seltsam, dass keiner auf dieser Hochzeit daran denken zu schien, dass auch das Brautpaar Hunger haben könnte. Rose hatte sogar einen hektischen Kellner zusammengestaucht, nachdem er an ihrem leeren Glas vorüber gegangen war, ohne es zu bemerken. Entnervt ließ sie sich neben ihm am Tisch nieder und starrte eine Weile auf ihren übervollen Teller. Scorpius musste grinsen, als sie auf Besteck verzichtete und direkt in einen Hähnchenschenkel biss. Für eine Frau in einem Brautkleid, sah es nahezu barbarisch aus, doch er würde sich hüten, sie am heutigen Tag auf Tischmanieren hinzuweisen. Er wusste, wie groß ihr Hunger gewesen war und wie schnell ihr der Alkohol zu Kopf stieg. In gewisser Weise nahm es auch den Bann von ihm, unter dem er sie immer nur ehrfürchtig anstarren konnte. Nun, da sie tat, was Rose nun einmal immer machte, kam sie ihm wieder menschlich vor. „Rose!“, erklang Astorias Stimme. Eilig schob sich die Hausherrin zwischen den Gästen hindurch zur Tafel. „Du musst noch -“, begann sie, doch Scorpius fiel ihr unwirsch ins Wort. „Mutter, im Moment muss Rose gar nichts außer essen. Wir haben uns brav an deinen Plan gehalten, aber jetzt lässt du uns unsere Hochzeit bitte entsprechend genießen.“ Sein Ton ließ keinen Spielraum für weitere Diskussionen und er ahnte nicht, wie ähnlich er seinem Vater in diesem Punkt war. Verdutzt blickte sie ihrem Sohn ins Gesicht. Sie sah so aus, als läge ihr schon eine passende Erwiderung auf der Zunge, doch sie schluckte es hinunter und verschwand murmelnd. Seine Frau sah ihn überrascht an, dann brachte sie mit großen blinzelnden Augen das Hühnchen hinunter. „Danke.“ Er grinste. „Anstatt dich zu bedanken, solltest du lieber essen, so lange du noch kannst. Wer weiß, wann wir wieder dazu kommen.“ Er küsste sie aufs bare Schulterblatt, dann holte er sich einen Teller Nachschlag. * Lachend sah Fred dabei zu, wie sich Alice und Lily zusammen mit Rose in die kleine Gästetoilette im Erdgeschoss zwängten. Das Brautkleid war so voluminös, dass es den kleinen Raum vollständig ausfüllte. Wenn ein solches Kleid so unpraktisch war, wieso zog man es dann an? Nach dem Hochzeitsdinner hatte man das Streichquartett entlassen und nun legte Melody Flint Musik auf, die in jedem Alter erträglich war. Während sich die Sonne dem Horizont entgegen neigte, wurden die Zungen gelöster und es wurde bedeutend öfter nach dem Kellner gerufen. Dominique löste sich aus einem Pulk Mädchen und kam zu ihm herüber geeilt. „Tiberia hat mir gesagt, du wolltest mich sprechen.“, sagte sie. Fred sah sie verdutzt an, dann glitt sein Blick hinüber zur Amor spielenden Braujungfer, die aus der Ferne beide Daumen nach oben reckte, während sie ihn feixend die Zunge herausstreckte. Wer auch immer sie eingeladen haben musste, war offensichtlich nicht bei Verstand gewesen. „Hat sie das?“, fragte er nach, um Zeit zu schinden. Da sie einmal da war, musste er sich schnell überlegen, was es so wichtiges gab, über das sie reden könnten. „Wusstest du, dass die meisten Reinblüter Inzestkinder sind?“ Er schloss die Augen. Fred konnte nicht fassen, dass es tatsächlich das erstbeste war, das ihm in den Sinn kam. Unwillkürlich musste er dieser ominösen Brautjungfer dazu gratulieren, sich in seine Gedanken eingenistet zu haben. Dominique zog eine Augenbraue hoch. „Das solltest du keinen Malfoy hören lassen.“, antwortete sie lachend, wenn auch verwirrt, weil sie nicht wusste was daran so wichtig war. „Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.“, beeilte sich der künftige Auror zu sagen. Wieder erntete er skeptische Blicke. „Wenn man die Zeit von Ostern bis heute lang nennen kann...“ „Was macht die Schule?“ Dominique musste lachen. Diese Szene war doch mehr als suspekt. Während sie über eine passende Antwort nachdachte, strich sie sich gedankenverloren eine silberblonde Strähne hinters Ohr. Dabei fiel ihr auf, dass Freds Blick weich wurde. „Ich habe meinen Abschluss in der Tasche. Was soll die Fragerei?“ Gerade als Fred zum Sprechen anheben wollte, mischte sich eine allzu vertraute Stimme ein: „Eigentlich wollte er dich fragen, ob du mit ihm tanzen willst.“ Tiberia war gerade dabei, sich wieder aus dem Staub zu machen, um irgendwelche anderen zu verkuppeln, als Dominique sie energisch zurückzog und in hastigem Französisch ein paar Sätze presste. Dummerweise war es wohl nicht so geheim, wie sie gehofft hatte, denn Fred genoss im Zuge seiner Ausbildung Fremdsprachenunterricht. „Ria, was soll das? Ich hab dir doch gesagt, dass es nur ein alberner Traum war...“ Fred räusperte sich und die Mädchen blickten irritiert auf. „Ihr beleidigt meinen Intellekt.“, stellte er trocken fest. Dominique errötete schlagartig, während sich die Brautjungfer auf die Unterlippe biss und überlegte, ob Fred tatsächlich etwas verstanden haben könnte. Er seufzte resigniert, schließlich bot er seiner Cousine die Hand dar. „Würdest du mir die Ehre erweisen, liebste Cousine?“ Nun, da ihn Amors böse Zwillingsschwester schon in Teufels Küche gebracht hatte, konnte er auch den Sprung ins kalte Wasser wagen. Im Notfall würde er das Land verlassen und seinen Namen ändern müssen, um diese Peinlichkeit von seiner weißen Weste zu waschen. Wer war auch schon so dämlich und verguckte sich in seine eigene Cousine? Strafe musste sein. Er wollte die Hand schon wieder zurück nehmen und sich eiligst von dannen machen, als er plötzlich ihre zarten Finger in auf seiner Haut spürte. Fred sah auf und begegnete ihrem äußerst verschämten Lächeln. Oh, das hatte er nicht kommen sehen. * Draco Malfoy reichte seiner Frau ein Glas Schlehenglut, wohl wissend, dass sie eigentlich nichts anderes trank, als ab und zu mal ein Gläschen Sauerwein fürs Herz. Doch wie er es erwartet hatte, lehnte sie den Likör nicht ab, sondern stürzte ihn in einem Zug hinunter. Undamenhaft schüttelte sie sich, als sie das Brennen in ihrer Speiseröhre bemerkte, dann knallte die den dicken Glasboden auf dem Tisch. Ein vorbeiziehender Kellner wertete das als Zeichen und schenkte ihr nach. „Bist du zufrieden mit dir?“, erkundigte sich ihr Mann. Seine Hand strich nachdenklich über ihren in grün gekleideten Rücken. Sofort entspannte sie sich unter seiner zärtlichen Geste. Ein mädchenhaftes Funkeln trat in ihre Augen, als sie sich zu ihm wandte, um zu antworten. „Ja. Es ist ein wunderschönes Fest und alles ist glatt gelaufen.“ Er grinste. „Du hast so hart gearbeitet als sei es deine eigene Hochzeit.“ Sie zuckte mit den schmalen Schultern. Dabei glitt ihr der schwarze Seidenschal von den Schultern und legte ihren nackten Hals frei. „Es sollte alles perfekt werden.“, wiederholte sie monoton. „Aber wieso?“ Sie zog ihre schmal gezupften Augenbrauen zusammen, als frage sie sich, ob ihr Ehemann noch ganz bei Sinnen war. „Wieso?“, äffte sie ihn nach. „Er ist unser einziger Sohn, Draco. Und man heiratet nur einmal im Leben.“ Sie sah ihn mit ihrem Nicht-mal-das-weißt-du-Gesicht an. „Wie wäre es, wenn du mal Pause machst und ein Tänzchen mit mir wagst?“, fragte er, ohne auf ihre Worte einzugehen. Die Überraschung stand ihr ins noch sehr jugendliche Gesicht geschrieben. Der rot bemalte Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Es ist Jahre her, seit du das letzte Mal mit mir tanzen wolltest. Ich bin gewiss ganz eingerostet“, antwortete sie und räumte ihm eine letzte Gelegenheit ein, das Angebot zurückzuziehen. Doch Draco war schon aufgestanden und hatte ihre Hand ergriffen. „Es ist die Hochzeit unseres Sohnes, mein Engel. Und er heiratet nur einmal im Leben.“, waren seine alles erklärenden Worte, als er sie mit sich zog. * Verlegen zupfte sich Lily Gras aus den Haaren, als sie aus dem Gebüsch, dass das Anwesen der Malfoys einzäunte, hervorkroch. Sie hoffte inständig, keine verräterischen Grasflecken auf dem Kleid zur Schau zu tragen. Zumindest auf den ersten Blick konnte sie keine entdecken. „Schwesterchen“ Erschrocken blickte sie auf und traf direkt den aus den braunen Augen ihres Bruders. Sie bemerkte blitzschnell, dass er angetrunken sein musste, deswegen schwebte ihre Hand achtsam über der Stelle ihres Kleides, unter der sie ihren Zauberstab an einem Strumpfband trug. „James, was machst du hier?“, fragte sie atemlos und betete zu allen guten Geistern, dass Nathan es mitbekam und nicht gerade diesen Zeitpunkt für sein Auftauchen erwählte. Doch es raschelte und sie schloss die Augen. Wenn James ihr nun eine Szene machen würde, wäre der Abend ruiniert. „Ich habe dich gesucht - guten Abend, Zabini.“ Der ehemalige Slytherin klopfte sich den Staub vom Anzug und nahm die dargebotene Hand zum Gruß an. Doch James kam es nicht in den Sinn, sie wieder loszulassen. Eine stumme Drohung lag zwischen ihnen. „Du dachtest also, du kannst meine minderjährige Schwester mal eben vernaschen, ohne dass ich das mitbekomme?“ Die Frage war nie auf eine Antwort ausgelegt. Verlegen um Worte, blickte er zu Lily, in der Hoffnung sie möge die Spannung zwischen ihnen mit einem Witz lockern. Doch die Potter war verstummt. Er hatte keine große Lust, sich mit dem mittlerweile zu Ruhm gekommenen Quidditchspieler anzulegen. „Es ist eine Hochzeit. Da passieren immer merkwürdige Dinge.“ Nathan hoffte, James Potter würde lachen, doch da hatte er sich geirrt. Okay, mit Sarkasmus war ihm also nicht beizukommen. „James, lass seine Hand los.“, befahl Lily mit strengem Ton, doch er leistete ihrer Bitte keine folge, sondern schüttelte sie immer noch langsam. Wie absurd diese Geste war, war ihm offensichtlich nicht bewusst. „Ich habe damit gerechnet, dass du wohl ein Problem damit hättest.“, begann Nathan erneut, wissend, dass er nun alles auf eine Karte setzen musste. „Wie wäre es also, wenn wir einen trinken gehen und du mich dann ins Kreuzverhör nimmst, um herauszufinden wem du deine kleine Schwester anvertraust?“, schlug er sehr zur Überraschung des Älteren vor. „Das überlebst du nicht. James trinkt dich unter den Tisch.“, warnte Lily. Es war nun einmal so, dass der Slytherin weniger vertrug als sie selbst und wenn sie James trainierte Leber dagegen betrachtete, schwante ihr Böses. „Es scheint, als müsse ich es darauf ankommen lassen.“, antwortete ihr Freund. Endlich ließ der älteste der Potters seine Hand los. Er nickte langsam und bedeutete Nathan, ihm an einen der entlegeneren Tische zu folgen. Unterwegs entriss er einem Kellner eine Flasche Ungarisches Hexenbräu, einem ziemlich harten Fusel. Das Mädchen, um das es bei diesem Gelage gehen würde, blieb aber zurück. Damit wollte sie nichts zu tun haben und sie würde weder James, noch Nathan dabei helfen, diesen Alkohol wieder der Natur zu übergeben. * Lucy Weasley legte beim Anblick ihrer besten Freundin den Kopf schief, um diese Pose nachvollziehen zu können. Dass sie sich heimlich querfeldein auf diese Feier geschlichen hatte, war nun, da sie am Rande der Tanzfläche stand, kein Geheimnis mehr. Offensichtlich hatte ihr Cousin Hugo ein Talent für exotische Tanzschritte und als sie Morganas glockenhelles Lachen hörte, musste sie selbst lächeln. Verlegen, da nun auch die Familie Malfoy auf sie aufmerksam wurde, vergrub sie die Hände in ihrer beigen Sommerjacke. Lucy war mehr als underdressed in ihren bequemen Jeans und den Turnschuhen. Aber sie hatte sich beeilen müssen, als man sie das erste Mal seit drei Monaten aus der forensischen Psychiatrie entließ. Hierher kommen zu dürfen, hatte sie eine Menge guten Willen und Überzeugungskraft gekostet. Sie war sich mehr als unsicher gewesen, was geschah, wenn sie Sonnenscheinchen Malfoy das erste Mal sehen würde. Vorausschauend hatte sie also ihren Zauberstab in der Klinik gelassen. Astoria Malfoy kam in großen Schritten auf sie zu, den Zauberstab bereit. Ihr Gesicht war angespannt. Lucy konnte es ihr nicht verübeln. „Was machst du hier?“, fragte sie harsch. Die ehemalige Slytherin versuchte es mit einem gewinnenden Lächeln, doch im Angesicht des Stabes endete es in einer grauenvollen Grimasse. Sie nahm die Hände aus den Taschen, um der Hausherrin zu symbolisieren, dass sie unbewaffnet kam. Astoria verstand und ließ langsam den Arm sinken. „Ich wollte Scorpius und meiner Cousine lediglich meine Glückwünsche ausrichten.“, antwortete sie leise. Sie konnte im Gesicht ihrer Wunschschwiegermutter sehen, dass sie ihr nicht traute, was dieses Unterfangen um einiges erschwerte. „Meine ganze Familie feiert hier ihren Ehrentag, Astoria. Ich empfände es als Schande, wenn du mich wieder wegschicken würdest.“, beeilte sie sich hinzuzusetzen. Einen Augenblick konnte sie die Zahnrädchen in Mrs. Malfoys Kopf rattern hören. Dann machte sie ein Gesicht, als könne sie sich nicht ganz entscheiden, was nun zu tun sei. Unsicher blickte sie zu ihrem Ehemann, der diese Szene aus dem Hintergrund mit wachsamen Augen überblickte. Er nickte seiner Frau schwerfällig zu. „Ich werde dich zu ihnen begleiten.“, erhielt Lucy ihre Zustimmung. Ein freudiges Lächeln glitt über ihre Lippen. Am liebsten hätte sie sie dafür umarmt, denn sie wusste, wie schwer man es mit der Resozialisierung hatte. In vielen Fällen hatte man alle Brücken hinter sich abgebrannt und konnte nicht mehr zurück. Dass sie nun die Gelegenheit bekam, ließ sie fast in Tränen ausbrechen. Sie folgte ihr am Rand der Tanzfläche entlang zu einem Tisch, der am üppigsten dekoriert war. Hinter Astorias Rücken versteckt, wartete sie ab, bis sie angekündigt wurde. „Rose, Scorpius – hier möchte euch jemand sprechen.“ Scorpius betrachtete seine Mutter mit Vorsicht, da sie immer noch einen Zauberstab in der Hand hielt und sich verhielt, wie ein Gefängniswärter. „Wer ist es?“, fragte Rose mit vollem Mund und versuchte um die schmale Gestalt ihrer Schwiegermutter herum zu sehen. Lucy zählte innerlich von drei abwärts und legte sich die Worte, die sie sich im Bus hierher (sie durfte nicht magisch reisen, weil es zum Klinikverbot gehörte) zusammen gesponnen hatte, zurecht. Dann rückte sie in den Vordergrund. Ihr stockte der Atem, als sie Rose in einem wunderschönen weißen Kleid sah. Ihr Schleier war gelüftet und in ihrem Haar glitzerten ein paar kleine Perlen. Lucy erkannte sofort, dass sie die Perlenkette ihrer Mutter trug. Auch wenn es tief in ihrem Inneren einen tiefen Riss offenbarte, musste sie sich eingestehen, dass Sonnenscheinchen das Outfit einer Braut gut zu Gesicht stand. Als Rose ihrer ansichtig wurde, sprang sie erschrocken auf und kramte irgendwo in ihrem Kleid herum. Lucy vermutete, dass sie ihren Zauberstab suchte. Doch Scorpius ergriff beherzt ihren Arm und zwang sie, sich wieder zu setzen, bevor sie sich noch entblößte. „So weit ich weiß, haben wir dich nicht eingeladen.“, stellte er fest. Seine Stimme klang unerbittlich, seine Miene war glatt. Unsicher sah Lucy zwischen ihrer Cousine und dem Bräutigam hin und her. „Das weiß ich und ich will auch nicht lange bleiben. Ich wollte nur...“ Ihre Stimme versagte, als sich der Kloß in ihrem Hals, den sie nun schon seit einer halben Stunde mit sich herumschleppte, löste. Sie schloss die Augen um die Beherrschung wieder zu erlangen, dann setzte sie erneut an. „Ich wünsche euch alles Gute und viele glückliche Momente in eurer Ehe.“, sagte sie mit zittrigem Tonfall. Das Lächeln in ihren Mundwinkeln, das sie einstudiert hatte, falls ihr Mut versagte, zuckte. Sie sah zu ihrer Cousine, die langsam die Luft ausströmen ließ, aber immer noch ihren Blick mied. „Es tut mir leid, Rosie.“ Diesmal waren ihre Worte fest. Die Angesprochene traf ihre Augen mit einem anschuldigendem Ausdruck. Damit hatte Lucy ebenfalls gerechnet. „Ich weiß... was ich dir angetan habe, werde ich nie wieder gut machen können. Und heute bin ich mehr als froh, dass sich Professor Longbottom eingeschaltet hat. Ich wollte dir lediglich meine Entschuldigung anbieten.“ Eisern presste sie die Kiefer aufeinander, doch ihr Kinn zitterte. Sie ließ sich ihre langen, braunen Haare ins Gesicht fallen, um ihre Tränen, die sie nun nicht mehr zurückhalten konnte, zu verstecken. Nein, vor diesen Menschen wollte sie sich nicht die Blöße geben. Es war ihr zu wichtig gewesen, sich bei Rose zu entschuldigen, als dass sie diesen Augenblick mit Heulen kaputt machen würde, von dem man am Ende nur von Taktik ausgehen würde. Lucy hatte sich damit abgefunden, dass man in Zukunft immer nur das schlechteste von ihr annahm. „Luce...“ Erschrocken sah sie die Braut an. In Roses Miene spiegelte sich Mitleid wieder. Das milde, nachsichtige Lächeln, das sie früher immer so an ihr gehasst hatte, läuterte sie nun. „Rose, was -“, fiel ihr Scorpius ins Wort, ehe sie weitersprechen konnte. Doch die Braut hob nur in einer herrischen Geste die Hand und gebot ihm zu schweigen. Sie erhob sich und reichte Lucy quer über den Tisch hinweg ihre schmalen Finger. Irritiert, was diese Geste sollte, nahm ihre Cousine sie entgegen. „Was du getan hast, werde ich nicht vergessen, Luce. Aber ich werde es dir verzeihen.“ Rose schüttelte die Hand, dann entglitten ihr ihre Finger wieder. Scorpius, verdutzt über die Noblesse seiner Angetrauten, starrte sie nur an. Selbst Astoria stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. „Was seht ihr mich so an?“, fragte Rose lachend. „Gerade euch dürfte wohl klar sein, dass Blut dicker ist als Wasser.“ Der Bräutigam, wieder zur Besinnung gekommen und offensichtlich nicht in der Lage, seiner Frau zu widersprechen, räusperte sich. „Danke für deine Glückwünsche, Lucy.“ Das Lächeln auf dem Gesicht des einstmaligen Biestes, brachte sogar die Kerzenbeleuchtung des Tisches in Verlegenheit. „Nimm dir was vom Buffet, du siehst aus als könntest du ein saftiges Schnitzel vertragen.“, setzte Rose hinzu, als ihre Cousine immer noch keine Anstalten machte zu gehen. Um ihren Worten Schwere zu verleihen, nahm sich die Braut eine übervolle Gabel und stopfte sie sich, dem Rat ihres Mannes folgend, in den Mund. Erst langsam dämmerte Lucy, was Rose soeben für sie getan hatte. „Danke, Rose.“ Ihre Cousine zwinkerte, dann begleitete Astoria Lucy zum Buffet, um sie schließlich mit einem unguten Gefühl wieder allein zu lassen. Gerade als die Weasley sich an der Lasagne labte (sie hatte Recht gehabt, im Krankenhaus gab es wirklich nur Fraß), ertönte ein gellender Schrei. Erschrocken wirbelte sie herum. Noch ehe sie sich versah, hatten sich zwei schlanke, nackte Arme um ihren Hals gelegt. „Merlin, Lucy! Was machst du hier? Hast du dich rein geschlichen? Wissen die Malfoys, dass du da bist? Warum hast du dich nicht hübsch gemacht? Wie lange bist du schon wieder draußen?“, wurde sie mit Fragen bestürmt. Lucy zweifelte keine Sekunde daran, dass sich ihre beste Freundin trotz der Umstände an ihrer Anwesenheit erfreute. Sanft drückte sie sie an sich, dann schob sie sie weg. „Ich freue mich auch dich zu sehen, Mo.“, antwortete die Ältere. „Wenn du mir beim Essen Gesellschaft leistest, erzähle ich dir alles, was du wissen willst.“ * Ronald Weasley kam mit vom Feuerwhiskey ermutigten Schritten aus dem Festzelt hervor, wohinein sich alle etwas älteren Zauberer und Hexen zurückgezogen hatten, als es ihrer Meinung nach in der sehr sommerlichen Nacht etwas kühler wurde. Soeben hatten er, sein bester Freund Harry Potter und seine Schwester zusammen mit Neville Longbottom, einem Freund der Familie, der immer zu spät kam, auf seine verstorbene Frau angestoßen. Als er seine Tochter zum Altar geführt hatte, hatte jede Faser seines Körpers nach Flucht geschrien, doch da er das Leben seines ältesten Kindes nicht gefährden wollte, war er mit bleiernen Füßen weitergelaufen und hatte sie in die Hände des jungen Malfoys übergeben, in dem nun seine Hoffnung ruhte, er möge sie auf welche Weise auf immer, glücklich machen. Und zwar meistens, nicht nur ab und zu einmal. Zu seiner unheimlichen Erleichterung war diese Hochzeitsfeier keine Trauerfeier, wie er anfangs befürchtet hatte. Wenn er Rose dabei zusah, wie sie tanzte und mit ihren Cousinen scherzte, ging ihm das Herz auf. Offensichtlich hatte sie nicht die gleiche Veranlagung zur Grübelei, wie er, wenn die Probleme wieder einmal über seinen Kopf hinauswuchsen. Er seufzte und lehnte sich an einen leeren Tisch, dessen ehemalige Besetzer sich nun auf der Tanzfläche tummelten, auf der die Musik immer gewagter wurde. Rose war in vielen Dingen wie ihre Mutter – unerschütterlich optimistisch, klug und vorausschauend. Das war, wie er fand, die Rezeptur für ein glückliches Leben. Wenn dieser Malfoyspross es nicht zu schätzen wusste, würde er ihm schon beibringen, was es hieß, wenn man mit einer Weasley verheiratet war. Etwas an der Art und Weise, wie er sie küsste, verriet ihm, dass er sich vermutlich umsonst sorgte. Rose, die ihn an der Tanzfläche stehen sah, kam mit kleinen Schritten und einem bauschenden Brautkleid auf ihn zu geschlendert. Ein zuckersüßes Lächeln, das ihn sehr an ihre Mutter erinnerte, ließen sein Herz schwer werden, als er sie betrachtete. Es war schwer, seine Kinder gehen zu lassen, damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen konnten. „Wie wäre es mit einem Vater-Tochter-Tanz?“, schlug sie vor. Ron grinste und stieß sich vom Tisch ab. Wer würde der Braut schon einen Tanz verwehren? * Als es auf Mitternacht zuging, konnte Scorpius Malfoy immer noch nicht glauben, dass er ab dem heutigen Tag ein verheirateter Mann war. Diese Feierlichkeit war für ihn von Anfang an mit so viel Stress und Selbstbeherrschung, Voraussicht und Bitterkeit verbunden, dass ihm es erst in dieser Sekunde dämmerte, als er seine junge, wunderschöne Braut in den Armen hielt und der Tag sich dem Ende zuneigte. Ihr dezentes Parfum und ihr Lachen hatten ihm beinahe berauscht, als sie nebeneinander die ersten Gäste verabschiedeten und noch einmal viele Glückwünsche entgegennahmen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sie in den letzten Monaten so durch und durch glücklich erlebt hatte. Vielleicht lag es daran, dass endlich die Anspannung von ihnen gefallen war, vielleicht hatte es aber auch den Grund, dass sie ihre eigene Hochzeit genoss. Ganz gleich, was die Ursache für dieses strahlende Lächeln und die leicht geröteten Wangen war, er würde diesen Moment wahrscheinlich immer im Gedächtnis verwahren und nie wieder verblassen lassen. Rose hatte die Augen halb geschlossen, jedes Mal, wenn er sie um ihre eigene Achse drehte, nur um sie im Anschluss schnell wieder an sich zu pressen, um von ihren warmen Lippen zu kosten. „Wie fühlst du dich?“, wollte er wissen. Sie sah ihn aus klaren, braunen Augen an. Ihre langen Wimpern wirkten wie Fächer vor ihrem Blick, der kleine Leberfleck über ihren feinen Brauen, wirkte wie Zierde. „Als hätte ich den ganzen Abend Pfeife geraucht“, kicherte sie. Scorpius zwinkerte ihr zu, denn er wusste genau, wovon sie sprach. Es war wie ein verdammt lang anhaltender Kraut-Trip. Nachdenklich begann er mit dem Reißverschluss ihres Kleides zu spielen. Er fragte sich schon seit seinem vierten Whiskey, wie die Wäsche, von der Albus ihm am Vormittag berichtet hatte, wohl aussehen mochte. Kichernd löste sie seine Hand, bevor er damit anfangen konnte, sie gleich auf der Tanzfläche vor den Augen ihrer Freunde auszuziehen. „Nathan und sein Schwager in spe sehen ziemlich fertig aus“, versuchte Rose ihn abzulenken. Er folgte ihrem Blick und entdeckte zwei junge Männer am Rande einer der Tische. Zwei leere Flaschen Ungarisches Hexenbräu standen zwischen ihnen, von denen er hoffte, sie seien zumindest schon angebrochen gewesen, als sie sich zum Wetttrinken niedergelassen hatten. Doch Nathans Einfall schien gut gewesen zu sein, denn nun lagen sie sich halb ohnmächtig in den Armen und schmetterten leise ein paar ziemlich peinliche Schlager. „Hast du vorhin gesehen, was dein Bruder mit Mo angestellt hat?“ Rose nickte kichernd. „Das war voll niedlich.“ Scorpius schnaubte ungläubig. „Niedlich?“ Er schüttelte seinen Kopf. „Das war schon nicht mehr jugendfrei.“ Die Braut sah sich dabei ertappt, damit schon gerechnet zu haben, als sie sie einander für den Abschlussball vorgeschlagen hatte, doch ihr Ehemann besaß genug Anstand, sie nicht noch einmal explizit dafür zu rügen. „Wieso hast du Lucy eigentlich verziehen?“ Er drehte seine Braut um ihre Achse, sodass die kleinen Strähnchen, die sich schon aus ihrer aufwendigen Frisur gelöst hatten, im Gegenwind flatterten. Fasziniert betrachtete er, wie perfekt sie zu ihrer porzellanfarbenen Haut passten. „Mein Gefühl hat mir gesagt, dass sie es ernst meint.“, antwortete sie schließlich. Zärtlich berührte sie seine Schulter, während seine Hände, weniger auf Manieren bedacht, hinunter zu ihren Hüften glitten und diesen konservativen Tanz beendeten. „Das war sehr großherzig von dir.“, lobte er sie, auch wenn er ihre Entscheidung noch immer nicht nachvollziehen konnte. Wahrscheinlich was dies eines der vielen Geheimnisse um die Persönlichkeit von Rose Weas – Malfoy. „Und kommst du dir schon unglaublich altehrwürdig vor mit deinem neuen Familiennamen?“ „Verhörst du mich jetzt?“, stellte sie die Gegenfrage. Frech streckte sie ihm eine Zunge raus, als sie bemerkte, dass sie wohl genau ins Schwarze getroffen haben musste. „Wir hatten nicht gerade viele ruhige Momente heute.“, rechtfertigte er sich. Seine Braut stimmte ihm seufzend zu. Eigentlich sollte man annehmen, auf einer Hochzeit würde es dafür genügend Platz geben, doch unter dem Ansturm an Gratulanten und Tanzaufforderungen, kam man in Wirklichkeit nur selten dazu, ein paar ruhige Minuten zu nutzen. „Rose Malfoy.“, sagte sie ernst und zog die Augenbrauen zusammen. „Rose Malfoy.“, wiederholte sie, diesmal mit einem anderen Klang. „Rose Malf- hey, hör auf zu lachen! Ich finde wirklich, dass es seltsam klingt.“ Doch anstatt auf ihre Gezeter einzugehen, umfasste er ihren Rücken, beugte sie über sein Knie und verschloss er seine Lippen mit ihren. Als er mit der Zunge ihre Lippen auseinander drängte, schloss sie die Augen unter einem leisen Seufzen, das ihn dazu anstachelte, das Absetzen noch etwas hinauszuzögern. „Ich störe ja nur ungern, liebstes Cousinchen, aber wir wollen mit der Anstoßen.“ Scorpius brachte seine Frau wieder in eine aufrechte Position. Genervt blickte sie ihre Cousine, die sich nun schon ein zweites Mal eingemischt hatte, an. Dominique wirkte etwas verlegen. „Du hast ein paar Kletten in den Haaren, Dom.“, wies Rose sie unfreundlich zurecht, dann strafte sie sie mit dem Ich-weiß-genau-was-du-getan-hast-Blick. Energisch griff sich die Französin in die Haare und fischte ein paar der ungeliebten Begleiter heraus. „Das haben Hochzeiten so an sich“, murmelte sie währenddessen. Doch dann besann sie sich wieder auf die Mission, die ihr Roxanne mit herrischer Stimme vom Rollstuhl aus befohlen hatte. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, zog sie Rose am Handgelenk mit sich, während ein etwas enttäuschter Bräutigam seiner Braut einen leichten Klaps auf den Hintern gab. Sie wirbelte herum und riss ihre Cousine fast aus den hohen Absätzen. „Ich habe gesagt, du sollst das nie wieder tun, Malfoy.“, fauchte sie, doch der Anschein trog, denn dann musste sie lachen. Richtig, sie war ja jetzt eine von ihnen. Er zwinkerte, dann wurde sie ihm endgültig entrissen. Doch er stand nicht lange allein auf der Tanzfläche, als Albus Anlauf nahm und seinen besten Freund zu Boden riss. Rose bekam in den Augenwinkeln mit, wie sie sich wieder auf die Beine rappelten, dann empfing sie auch schon das Gegröle der gesamten Weasley-Frauen. * Das helle Pfeifen einer Rückkopplung ließ die redselige Gemeinde schlagartig verstummen. Rose hatte gerade noch das letzte Klirren der Champagnergläser in den Ohren, als sie zusammenzuckte und in Richtung des kleinen Pavillons sah, in dem am Nachmittag noch das Quartett herzzerreißende Liebeslieder klassisch neu interpretiert hatte. „Einen wunderschönen guten Abend, verehrte Gäste. Mein Name ist Cowin Styles.“, sprach eine äußerst charmante Männerstimme im Singsang. Ein Glas fiel scheppernd auf den Boden der Tanzfläche und zersplitterte in tausend feine Scherben. Der Bräutigam unterbrach sich im heiteren Gespräch mit seinem Trauzeugen und sah zum Ursprung des Lärms. Rose stand zu einer Salzsäule erstarrt am Rande der Tanzfläche. Ihre Finger schienen noch immer den Stiel des Glases zu umfassen, dass sie soeben hatte fallen lassen. Die Augen waren weit aufgerissen, als sie den Mann auf der kleinen Bühne ansah, als erblicke sie gerade das Antlitz Merlins. „Für diejenigen, die es nicht wissen...“, fuhr der Mann fort und schenkte der Braut ein äußerst spitzbübisches Grinsen. „Wir sind die...“ Die Sticks des Schlagzeugers wirbelten über die Snerdrums zu den Tom-Toms und zurück zur Highhead. „Verlorenen Propheten!“ Der Jubel, der das fassungslose Publikum einen nach dem anderen mitriss, ging in den ersten Takten des zu Lärm anschwellenden Liedes unter. „Wie es aussieht sind wir ein Hochzeitsgeschenk. Und wenn ich den Blick dieser bezaubernden Dame in weiß richtig deute, ist diese Überraschung wohl gelungen!“, rief der Sänger gegen das Schlagzeug an. Rose merkte nicht, wie sie eilendes Fußes die Strecke zwischen sich und Scorpius fast schwebend hinter sich ließ. „Das hast du nicht gemacht!“, schrie sie, nahm Anlauf und sprang an ihm hoch. Aus Reflex griff der Bräutigam unter den Hintern seiner Frau und hielt sie fest. Sie ließ ihm allerdings keine Gelegenheit zur Antwort, denn kaum dass er den Mund geöffnet hatte, küsste sie ihn so leidenschaftlich, dass Scorpius schwindelig wurde. Rose wusste, dass niemand außer ihr Ehemann dafür verantwortlich sein konnte. Kein Mensch erinnerte sich je daran, wie ihre Lieblingsband hieß, außer er. Kaum, dass sie abgesetzt und nach Luft gerungen hatte, versenkte sie sich in einem weiteren stürmischen Kuss. Alice kam zu ihnen hinüber geeilt und zupfte an Roses weißem Kleid. „Rose, das ist... das sind...“, versuchte sie zu sagen, doch vor Aufregung vergaß die Professorentochter, dass ihre beste Freundin sehr genau wusste, wer diese vier Männer im Pavillon waren. Scorpius ließ sie wieder auf ihre Füße gleiten und unterbrach den Kuss. „Das muss ein Vermögen gekostet haben!“, rief sie. Plötzlich verlautete sie ein Schluchzen und dann rann ihr die Sturzbach von Tränen über die gepuderten Wangen. Gerührt zog sie ihren Ehemann noch einmal an seinem Kragen zu sich hinab und küsste ihn so innig sie vermochte Das Publikum, das sich langsam vom Schock erholte und nun nur noch aus jungen Leuten bestand, rannte auf die Tanzfläche, um der Band näher zu kommen. „Das verdanken wir den Kontakten von Melody Flint und Nathans Bruder.“, antwortete er seiner Frau grinsend, während sie dazu über gegangen war, sein Gesicht über und über mit kleinen Küssen zu bedecken. „Jetzt hör auf hier nur dumm rumzustehen, Mrs. Malfoy, sondern geh tanzen!“, ermahnte er sie und schob sie in Alices Richtung, die ihre Freundin rennend über die Tanzfläche zum Pavillon zog. Unterwegs hielt Rose an, bückte sich und schlüpfte aus den weißen Brautschuhen, die sie achtlos ins Gras warf. Barfuß folgte sie anschließend ihrer Freundin mitten ins Epizentrum der euphorisch hüpfenden Gäste. * Albus reichte dem Ehemann seiner Cousine grinsend ein Glas Feuerwhiskey. „Du bist ein Teufelskerl“, sagte er noch immer angetan von Roses Freudentränen. Sein Blick fiel auf seine Freundin, die in ihrem sehr hochgeschlossenem Kleid die meiste Zeit der Party äußerst streng wirkte. Doch nun hatte sie sich die langen Haarnadeln aus dem Dutt gezogen und schmiss ihren Kopf vor und zurück. Da war sie wieder – die alte Alice Longbottom, die sich einen Dreck darum scherte, wie sie auf ihre Umstehenden wirkte. Amüsiert beobachtete er alle Hexen und Zauberer der älteren Generationen dabei, wie sie im durch Zauberkraft schallgedämmten Zelt nach Schutz suchten, während die harten Töne der dreihälsigen E-Gitarre durch die Nacht schnitten. „Meine Mutter hat mich fast wahnsinnig gemacht, als sie mich gedrängt hat, endlich ein Brautgeschenk zu besorgen.“, antwortete sein bester Freund und exte den kompletten Inhalt des Glases. Einer der letzten noch arbeitenden Kellner schenkte ihm nach, wobei er fast den Inhalt verschüttete, weil der Takt der Musik seine Finger zittern ließ. „Sie können ruhig tanzen gehen.“, sagte Scorpius, dem dies nicht entgangen war, freundlich. Mit einem dankbaren Lächeln nickte der sechzehnjährige Ferienjobber, lockerte seine Fliege und verabschiedete sich auf die Tanzfläche. „Flint flucht immer noch, dass du ausgerechnet bis zur letzten Minute gewartet hast, um ihr dein Anliegen vorzutragen.“, antwortete Albus und nickte mit dem Kopf gegen den Takt. Sein bester Freund zuckte mit den Schultern. Noch immer war ihm die Luft zu dünn, nachdem Rose ihn so bestürmt hatte. „Es hat noch geklappt.“, setzte er hinzu. Albus stimmte ihm, wieder passend zum Takt, nickend zu, sodass Scorpius sich anfänglich nicht sicher war, ob er gemeint war, oder die Band. Sogar James hatte seinen tonnenschweren Kopf von der Tischplatte erhoben, sich aufgerafft und sich den Feiernden angeschlossen, bemerkte der Potter belustigt. Nathan hingegen zog es vor, das Minikonzert im Sitzen zu verfolgen. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass er sich kaum aufrecht halten konnte, nachdem der trinkfeste älteste Sohn des einstigen Auserwählten ihm so zugesetzt hatte. Als die Uhr Mitternacht schlug und die Band das erste Lied anstimmte, zu dem Rose und Scorpius damals auf seinem Geburtstag getanzt hatten, fanden sich die Pärchen des Abends und solche, die es noch werden wollten, zusammen. Scorpius entschuldigte sich bei seinem besten Freund und schlenderte auf Rose zu, die dankend alle anderen Angebote zum Tanz ausgeschlagen hatte. Albus grinste schief, als er auf Alice zuschritt und sie zärtlich in den Arm nahm. „Wusstest du das?“, fragte sie und nickte in Richtung der Band. Er grinste, was ihr wohl Antwort genug war. „Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten Malfoy hat was für Rose übrig.“, flüsterte sie in sein Ohr. Ein Schaudern durchfuhr ihren persönlichen Auserwählten, als ihr heißer Atem gegen seine Haut schlug. „Scorpius liebt sie, er hat es nur noch nicht gesagt.“ Ohne sein Glück weiter überzustrapazieren, fuhr er mit seiner Nasenspitze ihren Nasenrücken hinab und küsste ihren linken Mundwinkel, den sie bei ihrem Gedanken an ihre beste Freundin zu einem schiefen Lächeln heraufgezogen hatte. Albus hatte keine Lust, sich weiter den Kopf über seinen besten Freund und seine Cousine zu zerbrechen. Sie hatten geheiratet, keiner der beiden war dabei gestorben und an die Feier würde er sich noch in Jahren erinnern. Ende gut, alles gut. Als er absetzte, schlich sich ein heimliches Lächeln in ihre Züge. Ihre großen mandelförmigen Augen glitzernden ihm aus einer dunkelbraunen Iris entgegen. Sie wurden von einem anderen tanzenden Pärchen angerempelt. Gerade als sich Albus beschweren wollte, verstummte er, als er seinen Cousin mit seiner Exfreundin an sich vorbei tänzeln sah. „Sorry, Al, war volle Absicht.“, sagte er und Morgana kicherte amüsiert. Er war sich nicht ganz sicher, ob er ihm eine reinhauen sollte, oder lieber lachen. Da er aber keinen Groll gegen Morgana hegte und auch Hugo schätzte, entschied er sich für letzteres. Trotzdem fand er diesen Anblick mehr als gruselig. Wann war das denn bitte passiert? Irgendwie war es grenzwertig. Doch Alice räusperte sich vernehmlich und forderte seine Aufmerksamkeit zurück. Nachdem das Lied endete, löste sie sich von ihm und alle Brautjungfern stürmten auf die Braut zu, die noch immer versunken im Blick ihres Gatten war. Brutal rissen sie ihr den Schleier vom Kopf und zerrissen ihn jubelnd in vier Teile, um sich am Zauber der darüber lag, ein Stück zu sichern. Danach klemmten sie es sich mit Haarnadeln in die eigene Frisur. Albus erinnerte sich, dass es so Brauch war, denn ab Mitternacht hörte legte die Braut ihren Titel ab und war nun mehr Ehefrau. In Roses Fall Mrs. Malfoy. Vergnügt begossen es die Frauen mit Ungarischem Hexenbräu, weil der Champagner ausgegangen war und sich wohl alle einig waren, dass dieses Mädchengetränk zu so später Stunde nicht mehr taugte. Albus grinste. Seine Schwester, seine Freundin und seine Cousine waren von der Sorte Frau, die den ganzen Tag Hochprozentiges getrunken hätte, ginge es nach ihnen. * Die Tür fiel ins Schloss - als lägen kein exakt halbes Jahr zwischen diesem Zeitpunkt und dem letzten Mal. Im Stillen danke sie Astoria, dass diese nicht darauf bestanden hatte, die Osterferien ebenfalls in Malfoy Manor zu fristen. Doch eine Sache hatte sich verändert. Sie befanden sich nun nicht mehr in seinem alten Kinderzimmer, sondern in einem ziemlich erwachsen anmutendem Schlafzimmer ohne Poster von halbnackten Hexen an den Wänden. Dies war das Hochzeitsgeschenk ihrer Schwiegereltern gewesen. Den selten genutzte Südflügel hatte Astoria renovieren lassen, damit sich das frischgebackene Ehepaar etwas Privatsphäre herausnehmen konnte. Man hatte Rose nie gefragt, ob sie hier leben wollte. Gegen eine kleine Wohnung in London hätte sie auch keine Einwände gehabt, aber stillschweigend war man davon ausgegangen, dass dies der Ort war, um heimisch zu werden. Zumindest Nathan, ihr Cousin und ihre besten Freundinnen profitierten im Augenblick davon. Unter Ächzen hatten sie und Lily den sturzbetrunkenen Slytherin aufs Sofa gehievt, während Albus und Scorpius sich über die Reste des Buffets hermachten. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Sonne in einer halben Stunde wieder aufgehen würde. Hätte ihr jemand gesagt, wie anstrengend Hochzeiten waren, hätte sie sich krank gemeldet. Sie nahm am Frisiertisch, der sich gar nicht so sehr von Astorias unterschied, Platz und blickte in den ovalen Spiegel. Ganz gleich, wie erschöpfend der hinter ihr liegende Tag auch war, Tiberia hatte dafür gesorgt, dass sie auch in diesen Minuten noch perfekt aussah. Ein paar Strähnen hatten sich im Gemenge des kleinen Konzerts gelöst. Die Band hatte sie, um diese Erinnerung zu bewahren, auf ihren Seidenstrümpfen unterschreiben lassen. Kichernd dachte sie daran, dass Scorpius beim Anblick des sabbernden Schlagzeugers fast an die Decke gegangen wäre. Immerhin stand noch ihr blütenweißes Brautkleid als Leinwand für ein Autogramm zur Debatte. Da sie allerdings wusste, dass ihre Schwiegermutter keine Galleone daran gespart hatte, entschied sie sich dagegen. Sie löste ihre Haarnadeln von Hand, bis sich ihre roten Locken in Wellen über ihren Rücken ergossen. Noch immer konnte sie ihr Glück, die Verlorenen Propheten live und auf ihrer eigenen Hochzeit spielen gesehen zu haben, kaum in Worte kleiden. Wieder machte sich ein Kloß in ihrem Hals bemerkbar. Bedachte man vorrangig, dass sie Scorpius zur Hochzeit nur ein Paar schlichte Manschettenknöpfe geschenkt hatte, ließ er sie ganz schön alt aussehen. Seufzend griff sie zu ihrer Haarbürste, als die Tür leise geöffnet wurde. Scorpius schob sich durch den Spalt und ließ das Schloss leise klicken, dann schlüpfte er aus seinen glänzenden italienischen Lederschuhen. Er löste den Knoten seiner Fliege, die er anschließend achtlos auf den Boden warf. Ihr folgte der Frack, den er schon den ganzen Tag von sich schmeißen wollte. Während Rose ihr Haar kämmte, beobachtete sie ihn nachdenklich. Er wirkte genauso müde, wie sie. Doch sie sah es optimistisch: Endlich hatte das gebannte Warten ein Ende und sie wurden ihrer Bestimmung zugeführt. Geräuschlos lief er über den Teppich und geriet in den kostbar aussehenden Rahmen ihres ovalen Spiegels. „Mrs. Malfoy“, flüsterte er, noch immer amüsiert über den Klang dieses Titels. Geschickt platzierte er sich auf das schmale Stück Hocker hinter Rose. Sie hielt inne und forschte in seinem Spiegelbild nach seinem Ausdruck, doch er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, als wolle er sich dort vergraben. Seine langen, schlanken Finger umfassten ihre Locken und schob sie zur anderen Seite. Eine Gänsehaut überzog ihre nackten Schultern, als er einen sanften Kuss zwischen Schulter und Hals hauchte. Rose nahm seine andere Hand und schloss ihre Lippen um seine Knöchel. Manchmal sagte ein Handkuss mehr, als tausend Küsse auf den Lippen je ausdrücken könnten. Er zog mit seinem Mund eine heiße Spur zu ihrem Nacken, die sie schwinden ließ. „Solltest du nicht todmüde sein?“, wisperte sie, denn zu allem anderem fehlte ihr der Atem. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrer Haut ab. „Dazu ist man nie zu müde.“ So leicht wie Schmetterlingsflügel löste er seine linke Hand aus ihrem Haar und ließ sie ihre Wirbelsäule hinab zum Reißverschluss ihres Kleides streichen. Gespannt bis auf den letzten Nerv, drücke Rose ihren Rücken durch, um der quälend zärtlichen Berührung zu entkommen. Fast schon enttäuscht bemerkte er, dass sich unter dem Stoff keine nackte Haut, sondern ein Korsett befand, was durchaus seinen Reiz hatte, doch nun mehr als hinderlich wirkte. Wortlos fuhr seine Hand hinab zu ihrem Rocksaum, streifte ihn zärtlich nach oben und zog aus den Strumpfhaltern ihren Zauberstab. Sie atmete ganz flach, als wolle sie nicht verraten, wie sehr sie innerlich erbebte, als seine Finger ihre nackten Oberschenkel streiften. Scorpius murmelte einen Spruch, doch nur widerwillig führte ihr Zauberstab seinen Befehl aus. Zum Leben erwacht, entknoteten sich die weißen Baumwollschnüre und entwanden sich selbstständig den ein gestanzten Löchern, bis das Korsett nachgab und aufklaffte. Das erste Mal an diesem Tag holte sie so tief Luft sie konnte. Seine Arme fuhren um sie herum und streiften den vorderen Teil des Kleides in ihren Schoß. „Reizend“, flüsterte er mit verspielter Stimme, als er bemerkte, dass ihre Brüste nur in weißer Spitze ruhten, die sich an den gefährlichen Stellen zu einer Stickerei verdickten. „Das war Alices Idee. Sie hat mich in den Osterferien in die entlegensten Läden der Winkelgasse geschleppt.“, erklärte sie unnötigerweise. Ihre Stimme klang aufgewühlt. „Dann bin ich deiner besten Freundin wohl zum Dank verpflichtet.“, bebte er rau. Sie antwortete nicht, weil er tastend jedes Muster ihrer Unterwäsche erkundete und ihr damit einen Schauder nach dem nächsten bescherte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nie einen Gedanken an ihre Hochzeitsnacht verschwendet. Es lag immer in unerreichbarer Ferne, doch nun, da es soweit war, ärgerte sie sich, nicht besser vorbereitet zu sein. Von dem Abend, an dem sie in sein Zimmer geschlichen war, hatten sie nie ein weiteres Wort verloren, als wollten sie sich jedes weitere Drama ersparen. Neckend rieb seine Haut über ihre Spitzen und sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut zu seufzen. Halt suchend grub sie ihre Fingernägel in seine Oberschenkel. Hastig erhob sie sich und fegte dabei fast den Frisiertisch leer. Fragend sah Scorpius in Roses errötetes Gesicht. Seine Frau schien sich gerade zu besinnen, dass sie ihm geflohen war, als sie mild lächelte, um sich stumm zu entschuldigen. Die quälenden Empfindungen hatten ihren Verstand kurz eigenmächtig handeln lassen. Scorpius zog heftig an ihrem Kleid, bis es zusammen mit dem Korsett rauschend zu Boden ging. Rose wollte nicht wissen, wie sie nun wirkte und bedeckte sich beschämt den Oberkörper mit den Händen. Aber er ließ es ihr nicht durchgehen, nahm ihre Hände und drückte ihre Arme hinter ihrem Rücken zusammen, bis sie aufstöhnte und sich ihr Busen an seinen Oberkörper presste. Es folgte ein zärtlicher Kuss, bis die Tatsache, dass sie nackt war, aus ihrem Bewusstsein getilgt war. Etwas mutiger als sie sich fühlte, stieß sie ihn aufs Bett, nur um seinen Protest mit ihren Lippen zu ersticken. * Scorpius lag zwischen den Beinen seiner Frau; den Rücken lehnte er gegen ihren Busen und nachdenklich zog er an seiner Zigarette. In der einen Hand hielt sie ebenfalls eine Kippe, mit der anderen zwirbelte sie seine Haarspitzen. Mit einer zärtlichen Geste strichen seine Fingerkuppen über die unglaublich weiche Haut an den Innenseiten ihrer Oberschenkel, als könne er kaum fassen, das sie ihm für einen Augenblick voll und ganz gehört hatte. Ab und zu entwich ihr noch ein Seufzen, was ihn immer wieder zum Schmunzeln brachte. Die Summe dieses Freudentages belief sich nebst dieser romantischen Hochzeitsnacht, auf die glückliche Wiedervereinigung zweier bester Freundinnen; auf einen sturzbetrunken Slytherin und einem nicht minder alkoholisierten großen Bruder, die von Lily mit verkniffener Miene bemuttert wurden; auf die Vergebung zweier Feindinnen; auf die Möglichkeit einer zarten Romanze zwischen Cousin und Cousine; auf die überraschend glühenden Blicke zwischen dem Bruder der Braut und der Cousine des Bräutigams; und auf eine Hochzeitsgesellschaft, die sich bei einem Überraschungskonzert komplett verausgabte. Man konnte also durchaus davon ausgehen, dass die Hochzeit zwischen Scorpius und Rose Malfoy, einer geborenen Weasley, zu den gelungensten Festen in der Geschichte Malfoy Manors gehörte … …... … . „Heirat ist nicht das Happy End - sie ist immer erst ein Anfang.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)