Sleepwalker von Sero-Iori (Write me a romance) ================================================================================ Kapitel 9: Wind --------------- Leser, kennst du das Gefühl, nach einem Traum aufzuwachen? Dieses verlorene Gefühl, bei man nicht weiß, ob die reale Welt ein Traum ist? Ein von mir viel geschätzter Autor schrieb mal: ‚Ich träumte, ich sei ein Schmetterling. Als ich aufwachte, wusste ich nicht, ob ich ein Mensch war, der träumte ein Schmetterling zu sein oder ein Schmetterling, der träumte ein Mensch zu sein.’ Ich habe diesen Satz nie verstanden, erst nachdem ich wieder frei kam wusste ich, was es hieß zu träumen. ~~~~~ Saga lief einen vertrauten Kiesweg entlang. Er kannte den Weg, er wusste, dass er gleich über eine kleine Brücke gehen würde um dann dem Bach zu folgen. Weiter unten war ein kleiner Stausee. Er wirkte völlig verlassen, als Saga an sein Ufer trat. Irgendwie hatte der See etwas trauriges an sich. Ein kleiner, nicht gerade sauberer See umzingelt von Bäumen und Schilf. Eine Weile stand Saga am Ufer und sah sich um. Hier würde er seinen nächsten Roman spielen lassen. An diesem See, an diesem Ufer, genau an dieser Stelle. Schwach kam Wind auf und wirbelte ein paar Blätter über den See und allmählich wurde er stärker. Dennoch blieb Saga stehen, beobachtete das Spiel der Blätter in der Luft, sah, wie sich die Oberfläche des Sees bewegte und hörte den Wind in seinen Ohren. Die Luft wirkte durch den Wind nur noch klarer. Von einem auf den anderen Moment veränderte sich der Wind jedoch. Zwar verlor er nicht an Stärke und gewann auch keine, jedoch wurde er peitschender. Die Blätter tanzten keinen Reigen mehr, sondern wurden schmerzhaft voneinander getrennt. Wie Liebende, die sich nicht lieben durften. Fasziniert von dieser Verwandlung sah sich Saga weiter um, ehe er blitzartig beschloss zurückzugehen, auch wenn er in diesem Augenblick nicht wusste, wo zurück war. Der Autor lief zurück auf den Kiesweg, kämpfte sich wieder durch die Bäume, denn der Weg, den er vorhin noch zum Ufer eingeschlagen hatte, war verschwunden. Als hätte das Schilf entschieden, dass er hier blieb. Dennoch fand Saga einen Ausweg aus dem Schlif auf den Kiesweg. Hier hatte der Wind keine Anmut mehr. Die Wolken hatten sich verdunkelt und kleine Propellersamen fielen zu Boden. Normalerweise hatte dies doch etwas anmutiges an sich? Hier aber nicht, eher etwas hilfloses. Saga lief am Ufer des Sees weiter. Er würde über die Brücke gehen, unter der der Stausee sein Ende fand und wieder zu einem schwachen Bächlein wurde. Als er die Brücke sah, blieb er vor ihr stehen. Sie sah noch völlig intakt aus. Der Stahl würde sein Gewicht locker halten. Dennoch schritt Saga langsam auf die Brücke, blieb in der Mitte stehen und blickte auf den See. Nun sah er die tanzenden Blätter aus einem anderen Winkel. Von hier hatte es etwas imposantes, als könne er die Wege des Windes genau sehen. Saga sah auch die Stelle, an der er vorher gestanden war. Er stand da immernoch, den Kopf hoch zum Himmel gerichtet. „Einer und doch zwei.“ Seine Finger legten sich um das kalte Geländer, als er aus 'Gemini – Eternal' zitierte. Wer die Trilogie geschrieben hatte, wusste Saga nicht mehr. Doch in diesem Moment war es ihm auch egal. Lieber sah er seinem anderen Ich zu, wie es die Blätter beobachtete. Selbst spürte er keinen Lufthauch mehr. Die Bäume bewegten sich noch, doch kein Wind peitschte ihm ins Gesicht. Der Saga am Ufer verblasste langsam... nein, er wurde eher vom Wind verweht. Es war Zeit zu gehen. Diesen Traum zu verlassen. Nun war der Wind wieder unnachgiebig und machte auch vor Saga keinen Halt. Er lief über die Brücke und dann weiter, zurück zum Weg, auf dem er gekommen war. Denn an dessen Ende musste sich doch die Türe zu seinem Bewusstsein befinden, oder? Doch langsam machte der Wind wirkliche Probleme. Mit aller Kraft blies er gegen Saga, als würde er versuchen, ihn hier zu behalten. Von einer Sekunde auf die andere wurde der Autor jedoch aus seinem Traum gerissen und erwachte in dem weißen Zimmer. Um ihn herum war alles still. Der Schwarzhaarige war wieder einfach gegangen, doch was sollte Saga schon dagegen unternehmen? Irgendwie war es ihm mehr als recht, aber irgendwie auch nicht. Was tat der Typ nur? Wenn der Psycho bei ihm war, so konnte Saga zumindest sicher sein, dass er nicht gleich durch die Glasplatte erschossen wurde. Die Anwesenheit seines Entführers sollte ihn doch einschüchtern oder sowas in der Art, aber irgendwie fühlte er sich nicht in die Ecke gedrängt. Eher als wäre er ihm.. ebenbürtig? Aber konnte das denn überhaupt sein? Immerhin hatte der Kerl ihn entführt, oder? War das wirklich der Gleiche? Auch wenn der Fremde groß und breitschultrig war, so wirkte er eher schlaksig und dürr. Wie der Ast an einem Baum im Winter. Er war einfach da, doch fiel er nicht auf unter den ganzen anderen Ästen. Er war ein Mensch, der ganz unauffällig sein konnte. Deshalb konnte Saga sich auch nicht vorstellen wie dieser Mann ihn hätte entführen sollen. Er schien einfach nicht der Typ dafür zu sein. Aber war das nicht immer so? In den ganzen Filmen oder Büchern wurde der Böse immer mit Narben oder Gangstervisagen dargestellt. Wahrscheinlich dachte er deshalb in einem solchen Schema. Außerdem war der Fremde seltsam, auch wenn er nicht gefährlich wirkte. Vielleicht war er auch einfach schüchtern? Nein, das ergab dann doch keinen Sinn. Zumindest sah Saga keinen Sinn darin, wenn ein Entführer schüchtern war. Es könnte aber auch sein, dass der Fremde nicht der Entführer war, sondern sowas wie ein anderes Opfer. Ja, das klang doch schon sinnvoller. Sie wurden beide entführt. Der Schwarzhaarige einige Zeit vor ihm. Genug Zeit, dass der Schwarzhaarige vom Stockholmsyndrom ergriffen werden konnte und nun sympathisierte er mit dem Entführer. Deswegen hatte er auch Sagas Verletzung gepflegt. Weil ihm der echte Entführer das befohlen hatte. Trotz allem blieb aber immer noch eine Frage: Wer war dann der echte Entführer? Saga konnte sich nicht erinnern ein anderes Gesicht hier gesehen zu haben. So könnte er selbst bei einem Fluchtversuch nicht sagen, wer der echte Täter war. Geschickt, geschickt! Das musste man dem Typen schon lassen. Doch war diese Story nicht ein wenig an den Haaren herbei gezogen? Vielleicht war der Schwarzhaarige auch einfach nur ein Komplize. „Ach, wieso denk ich überhaupt über diesen Mist nach? Bringt doch nichts.“ grummelte Saga und sah hoch zur Glasplatte. Seit der Schwarzhaarige gegangen war, war nichts weiteres passiert, bis die Müdigkeit über ihn gekommen war und er sich vorsichtig schlafen gelegt hatte. Doch der andere war noch hier irgendwo in diesem Haus. Vermutete Saga zumindest. Sicher konnte er sich nicht sein, aber wenn, dann war der Fremde in einem hinteren Teil des Hauses oder in einem anderen Stockwerk. Sowas in der Art auf jedenfall. Nicht in dem Raum mit der Platte. Doch was nun? Der Autor hatte absolut keine Ahnung was er machen könnte. Er wusste ja nicht mal die Uhrzeit und hier gab es nicht sonderlich viel zu tun. Er hatte einen Block und Papier, aber was sollte er damit tun? Sein Testament schreiben fand Saga ein wenig makaber. So weit hatte man ihn noch nicht gebracht. Sollte er etwa mit einem Roman beginnen? Wahrscheinlich war das der Sinn und Zweck des Blockes, doch sonderlich viel Lust empfand er nicht, denn selbst wenn er frei kam, dann musste er immer noch das Geschriebene tippen und das konnte Saga nicht leiden. Genauso wenig wie Saga überhaupt eine Idee hatte. Dieser weiße Raum hier saugte alles aus ihm heraus. Seine Kreativität und irgendwie auch seine Energie. Er könnte sich nun endlich einen Fluchtplan überlegen. Doch musste er zuerst mehr Infos haben. Wie viele Leute sich hier befanden und wer hier der wirkliche Täter war, denn der Schwarzhaarige erschien ihm einfach nicht verdächtig. Doch wie sollte er das herausfinden? Er war Autor und nicht irgendein Polizeipsychologenheini, die für jenes geschult waren. Naja, wäre er so ein Heini, wäre es sicherlich nie so weit gekommen. Aber da konnte man nun nichts mehr tun. Und das ganze Zeug konnte er auch nur herausfinden, wenn jemand da war, dem Saga Fragen stellen konnte. So kam er also wirklich nicht weiter. Aber irgendwas musste er doch tun. Saga sah sich in seinem Gefängnis um und suchte nach irgendetwas. Er war schon immer schlecht gewesen im Finden von Beschäftigungen. Zuhause wäre er ja einfach mal duschen gegangen, dann sah immer wieder alles anders aus. Aber er war ja nicht zuhause. Der Brünette verzog das Gesicht und stand dann auf, um die bereitgestellte Sporttasche zu durchsuchen. Duschen wäre sicher keine schlechte Idee, doch war das hier kein Hotel und außerdem wurde er durch die Glasplatte beobachtet. Nicht gerade die optimalste Situation. Wobei, er hatte ja eine Dusche und eine Toilette, doch so ganz sicher, ob er diese Sanitären Anlagen nutzen wollte, war er nicht. Auch wenn er eigentlich aufs Klo musste. (Hier muss ich sagen, wenn ich am Schreiben bin, dann manchmal fast einen ganzen Tag ohne nur einmal auf die Toilette zu gehen. Aus dem einfachen Grund, weil ich nicht daran denke. So habe ich sozusagen eine trainierte Blase wenn es ums Aushalten geht. Doch irgendwann muss auch ich aufs Klo (und zwar dringend).) Es könnte ja sein, dass Dusche wie auch Toilette überwacht wurden, mit Kameras und dies waren zwei der Momente in seinem Leben, wo Saga nicht ausspioniert werden wollte. Besonders nicht auf dem WC. Dennoch musste er sich wohl das Klo mal ansehen, denn er musste so langsam wirklich. Saga überprüfte nochmals, ob niemand durch die Glasplatte blickte, ehe er zur Toilette schlich und die Türe öffnete. Es war einfach eine Toilette und ein kleines Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. In einer Ecke stapelten sich mehrere Rollen Toilettenpapier, was darauf hinwies, dass geplant war ihn länger hier festzuhalten. Aber nicht mit ihm, denn als Saga von der Türe aus zur Glasplatte sah, kam ihm endlich die Idee zu einem Fluchtplan. Doch zuerst musste er überprüfen, ob die Toilette mit Kameras versehen war. Wie schon vorher tastete Saga die Wände ab und suchte nach einer kleinen Kamera oder Wanzen. Wobei es sicherlich hilfreich gewesen wäre, zu wissen wie solche Dinger aussahen. Auf jeden Fall fand er nichts, was ihm verdächtig erschien. “Wenn ich das Licht ausschalte und die Türe zuhab.... dann ist es hier ja theoretisch dunkel.“ murmelte Saga zu sich selbst und sah sich nochmals um. Probeweise schloss er kurz die Türe und schaltete das Licht aus. Wirklich, jetzt war es dunkel. Sofort öffnete Saga die Türe wieder und sah zur Platte. Niemand da. Wenn er sich in der Toilette verstecken würde, dann könnte sein Entführer ja meinen er wäre geflohen und dann würde er runter kommen, um sich zu vergewissern, dass Saga noch da war. Aber was dann? Dann hatte Saga seinen Entführer wieder hier unten, doch die Chance, dass sein Entführer die Türe offen ließ und er an ihm vorbei nach draußen rennen konnte, war relativ klein. Gut, vielleicht war sein Fluchtplan doch nicht so genial wie er gedacht hatte. Aber sicherlich konnte man diesen noch ausbauen. Saga musste nur noch herausfinden wie er es an dem Fremden vorbei schaffte ohne erwischt zu werden. Das war wohl das Hauptproblem. Neben seiner vollen Blase. Saga blickte wieder zu der Toilette. Dem ganzen traute er einfach nicht... vielleicht auch unbegründet. Dennoch ließ er das Licht ausgeschaltet, ehe er sich in der Toilette ein schloss. Im Dunkeln aufs Klo gehen und das auch noch verletzt war leider nicht gerade sehr einfach. Er musste jetzt, also ging er jetzt auf die Toilette, auch wenn mit einigen Schwierigkeiten. Dennoch schaffte er es, so schwierig war es ja nicht, eher nervend. Doch was sollte er nun tun? So ganz wusste das Saga nicht. Er könnte Duschen gehen, hätte er ja sicher bald nötig aber er wollte nicht. Nein, lieber verfaulte er hier bis er freigelassen wurde. Genau, er machte jetzt einen Duschstreik! Hungerstreik konnte er zwar auch machen, doch dann würde er verhungern und dann war's vorbei mit ihm und er war Tod. Das war nicht das, was Saga beabsichtigte. Leise seufzend ging Saga wieder zu dem Bett und legte sich darauf. Von der Glasplatte aus sah man ja sowieso in jede Ecke des Raumes, das hatte er überprüft. Da konnte er sich auch auf dem Präsentierteller zeigen und verdeutlichen das ihm das alles nicht soviel ausmachte, wie es in Wahrheit tat. Das Bett war schon ziemlich weich und angenehm, doch konnte es Saga nicht vorstellen darauf richtig gut zu schlafen. Er wusste sowieso nicht, wie spät es hier war. Ohne Licht verlor man völlig das Zeitgefühl. Wie lange war er schon hier? Es fühlte sich an wie ein zwei Tage, doch konnte es nicht auch schon eine Woche sein? Er wusste es einfach nicht, das war schon ein Grund wahnsinnig zu werden- wenn er das nicht schon auf rund des fehlenden Sonnenlichts wurde. Nicht mal die Gefangen in Alcatraz wurden ohne Sonne eingesperrt. Da musste man doch wahnsinnig werden! Saga sah durch die Glasplatte nach oben. Was anderes konnte er ja nicht tun. Schlafen vielleicht, aber er wollte nicht müde sein, er wollte nicht hier schlafen. Denn auch wenn er nicht raus konnte, so konnten andere hinein und das beunruhigte ihn schon ziemlich. Was, wenn dieser Psycho kam und mit dem Schlafenden perverse Sachen machte? Oder ihn gleich umbrachte? Nein danke, er wollte nicht schlafen. Nicht solange er nicht irgendwie die Türe abschließen konnte. Vielleicht sollte er nochmals versuchen diesen Essensschacht hoch zu klettern. Sein Arm tat noch ein wenig weh, was zwar dagegen sprach, aber die Gelegenheit erschien ihm passend. Der Fremde oben war still und es schien nicht, als sei er in diesem Raum, wo der Schacht endete. Außerdem würde er wohl nicht damit rechnen, dass sein Gefangener nochmals- verletzt- hoch klettern würde. Also schwang Saga seine Beine wieder vom Bett und ging zum Essensschacht, dort zog er die Wand hoch und wurde überrascht! Da stand eine weitere Packung Sushi und eine Flasche Wasser auf einem schlichten weißen Tablett. Es war die gleiche Packung Sushi wie damals unter der Cloche, nur dieses mal auf einem weißen kleinen Teller mit einer Serviette. Das Tablett war an beiden Seiten, wo man es normalerweise hielt, mit Küchenschnur befestigt. Die Schnur führte hoch und endete wohl bei der anderen Klappe. Nicht schlecht. Dass musste Saga schon sagen, er wäre wohl kaum auf so eine Idee gekommen. Nun gut, wahrscheinlich kaum einer wäre auf so eine Idee gekommen. Aber Moment... hatte er so etwas nicht schon mal gelesen? Schummrig kam ihm die Ahnung, diese Idee in veränderter Form schon einmal gelesen zu haben. Doch er konnte nicht sagen wo. Von ihm war diese Idee nicht, er musste sie in einem anderen Buch gelesen haben. Gut, dann waren wohl nicht alle Leute so beschränkt was Alternativen anging wie er. Es spielte doch in diesem Moment sowieso keine Rolle, eher im Gegenteil, das Seil konnte ihm sogar helfen. Damit hätte er im dunkeln Schacht einen Leitfaden und vielleicht war es ja so stark, ihm als Stütze zu helfen. Das Essen stellte Saga auf den Tisch. Jetzt brauchte er es ja nicht und hoffentlich würde seine nächste Mahlzeit irgendwo in Freiheit sein. Vorsichtig schlüpfte Saga wieder in den Schacht und tastete nach dem Strick. Dann blickte er nach oben. Dieses Mal gab es keinen Lichtstrahl, der ihm zeigte, wie weit zu klettern war. Doch hatte er ja die Schnur welche ihn hoffentlich leiten konnte. Vorsichtig und möglichst leise stemmte der Brünette seine Beine gegen die Wände. Er durfte nicht zu fest an der Schnur ziehen, sonst könnte sein Entführer noch etwas merken. Langsam und mit Schmerzen im Arm kletterte Saga immer weiter nach oben. Es war alles andere als einfach. Zum einen war da sein Arm, den Saga nicht wirklich stark belasten wollte, zum anderen war er nicht gerade sehr trainiert was das Klettern anbelangte. Außerdem hatte er dank seines Sturzes immer wieder Holzsplitter überall am Körper, die piekten und ihn auf Dauer wirklich nervten. Aber langsam näherte er sich seinem Ziel. Ach Mist, er hätte die Dusche auch nach Kameras absuchen sollen! Dann hätte er sie anmachen können. Denn nun sah sein Entführer doch, dass Saga nirgends war. Na gut, diese Idee kam ihm leider zu spät. Leise schluckte Saga, ehe er seine Finger durch die Klappe oben schob. Als erstes würde er sich aber umsehen, nur durch einen kleinen Spalt. Er musste sich doch vergewissern, dass da niemand war, bevor er raus kletterte. Saga spürte einen frischen Luftzug, als er näher an den Spalt rückte und durch den Raum spähte. Er sah nichts. Alles war dunkel, nur das Licht der Glasplatte vor ihm war zu sehen. Es war also Nacht. Aber Moment, hatte vorhin, als er von unten durch die Glasplatte geschaut hatte, nicht etwas gesehen? Denn wenn es da schon dunkel gewesen wäre, hätte er ja das Inventar im oberen Stock nicht erkannt. Es konnte also noch nicht allzu spät sein. Außer der Schwarzhaarige ging spät ins Bett. „Das tut doch nichts zur Sache.“ ermahnte Saga seine Gedanken. Er musste seine Chance jetzt ergreifen und nach draußen fliehen. Irgendwie würde er schon einen Ausweg aus diesem Haus finden. Mutig schob Saga seine ganze Hand unter der Klappe hindurch. Jetzt musste er sich nur noch raus ziehen. Aber der Autor schreckte sofort zurück als etwas seinen Handrücken sacht berührte. Was war das gewesen? Die Berührung war zu kurz gewesen, als das er hätte erkennen können, von was sie stammte. Doch genau da, wo etwas ihn gestreift hatte, war nun ein kleiner, fast nicht nennenswerter feuchter Fleck. Einen Moment betastete Saga das Feuchte ehe sich seine Beine meldeten. Die Vorsprünge auf denen er stand waren nicht ziemlich groß und auch wenn er sich mit dem Rücken an die Wand hinter sich lehnte, so gab ihm das auf längere Zeit keinen sicheren Halt. Insbesondere nicht, wenn man die Hände nicht an die Klappe legen konnte, weil da etwas war. Vielleicht war es für heute besser, wenn er wieder nach unten kletterte. Auch wenn es ihm alles andere als behagte, entschloss sich Saga einen Rückzieher zu machen. Aber immerhin wusste er nun, das man raus konnte. Man musste nur warten bis es dunkel war. Und was dieses Ding war, würde er auch noch raus finden. Vorsichtig schlüpfte der Brünette wieder aus dem Schacht auf den Boden dieses Gefängnisses. Sein erster Blick galt natürlich der Glasplatte und was er da sah, versetzte ihm doch einen rechten Schock. Na, wenigstens war nun klar, was ihn berührt hatte. Eine absolut harmlose Katze, die ihn von oben vergnügt durch das Glasplatte sah. „Sowas sieht man nicht alle Tag, nicht war?“ meinte er zerknirscht und warf sich wieder aufs Bett. Die Katze schnupperte von oben am Glas bis plötzlich etwas ihre Aufmerksamkeit erregte und sie nach links sah. Dann rannte die Katze über die Glasplatte davon in eine andere Richtung. Saga setzte sich nun doch auf und sah nach oben. Irgendwas hatte die Katze verschreckt. Keine vier Sekunden später, traf ein schwacher Lichtstrahl das Bücherregal neben der Platte. Wahrscheinlich hatte der Schwarzhaarige in einem anderen Zimmer Licht gemacht. //Shit! Vielleicht hat er mich ja gehört!// Saga dachte nochmals genau nach, während er weiter nach oben starrte. Vielleicht hatte das Holz im Schacht geknackt, ohne, dass er darauf geachtet hatte. Das konnte ja gut sein! Oh je, wenn das wirklich so war, dann hoffte er einfach, dass der Schwarzhaarige ihn hier unten sah und nicht auf die Idee kam den Schacht von oben mit einem Schloss zu verschließen oder so. Es dauerte für Saga gefühlte Stunden bis er plötzlich sah, wie jemand sich neben die Glasplatte stellte. Sehen konnte er das auch nur, weil die Zehen der Person auf der Glasplatte waren, ansonsten lag die Person im Dunkeln. Aber Saga glaubte, dass es der Schwarzhaarige war. Beide, Saga wie auch der Andere, blieben einen Moment absolut ruhig, ehe sich der Fremde umdrehte und nicht weiter zu sehen war. Die Katze huschte kurz nachher nochmals über die Platte, dieses mal seltsamerweise sogar zwei mal. Doch nicht hin und wieder zurück, sondern nur zwei mal hin, in die Richtung, wo die Zehen verschwunden waren. Seltsam. ~~~~~~~~~~~~ Halli hallo! Und wiedermal melde ich mich mit einem Kapitel lang hats gedauert, ich weiss, aber ich hab mich jetzt entschiedne dass saga nur noch jedes dritte kapitel vorkommt, einfach um die Story schneller vorzusetzen. Sero Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)