Bloody Brothers von abgemeldet (Blutsbande) ================================================================================ Kapitel 6: Flucht ohne Ausweg ----------------------------- Hallo ihr Lieben! Jetzt meldet sich auch der Gedankenmessie des Vampirdramas zu Wort. Ich hoffe der Verlauf hat euch bis jetzt gefallen (für konstruktive Kritik bin ich bekanntlich immer offen). Keine Angst, das hier ist keine schwülstige Ankündigung und die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende! Dieses Kapitel ist lang, weil ich logisch keinen Einschnitt vornehmen konnte. Wem es zu lang ist, der melde sich bitte. Wenn etwas unlogisch erscheint, oder sich Fehler eingeschlichen haben, lasst es mich bitte wissen. Ansonsten bleibt mir nur eins zu sagen: ENJOY ! Die Kälte der Mauer kroch unerbittlich in ihren zitternden Körper. Der Fremde sah sie eindringlich an, als erwarte er eine Antwort oder eine Reaktion. Auf einmal nahm er die Hand von der Wand zurück. Die andere hielt das Rapier noch immer fest umgriffen. Zischend sog Cathrin Luft in ihre Lungen zurück. Dieser Mann raubte ihr sprichwörtlich den Atem. Langsam näherten sich seine freien Finger ihrer rechten Wange. Panisch drehte sie den Kopf weg und kniff die Augen zusammen. Cathrin hätte schreien können, doch ihre trockene Kehle brachte keinen Ton hervor. Sie spürte brennende Kälte auf ihren Wangenknochen, als seine Finger diese berührten. Er strich sanft über ihre Haut und betrachtete die junge Frau fasziniert. Cathrin keuchte gepeinigt auf. Die Berührungen des Fremden brannten schlimmer als jedes Feuer es vermochte. Cathrin dachte, dass der Schmerz sie in Ohnmacht fallen ließe, aber durch das ansteigende Adrenalin in ihrem Blut konnte sie dem Schmerz nicht entkommen. Plötzlich stieg ein stechender Geruch in ihre Nase, wie verbranntes Fleisch. Angstgelähmt riss sie die Augen auf, jedoch nicht ihre Wange zeigte Spuren, sondern die Finger des fremden Mannes zeigten Zeichen einer starken Verbrennung. Es sah aus wie eine Kälteverbrennung. Scharf abgegrenzte, blasse und trockene Areale an der dünnen Haut bildeten Blasen. Seine Gesichtsmuskeln zeigten keine Regung, keinen Schmerz. Er sah Cathrin mit einer Mischung aus Bewunderung und Hass an. »Du bist so wundervoll und das Schlimmste zugleich«, gurrte er und legte den Kopf leicht in den Nacken. »Du bist unsere Maria der Dunkelheit, du wirst uns erretten«, sprach er fanatisch weiter. Seine Augen weiteten sich. Cathrin schluckte bittere Tränen herunter. Sie wusste, dass sie wohl sterben musste. Solche psychisch gestörten Wesen nahmen keine Gefangenen, sie brachten ihre Opfer qualvoll um. »Wir haben so lange nach dir gesucht!«, flüsterte er und beugte sich wieder zu ihr hinunter. »Aber keine Angst, wir werden dich nicht töten, wir brauchen dich für Ihn«, erklärte er gefasst. Cathrin hörte sich leise schluchzen. Sie nahm alles nur noch passiv wahr, als befände sie sich nicht in ihrem Körper. »Nicht weinen, du wirst ein Teil unserer Familie.« Wieder strich er ihr über ihre glühend heißen Wangen und hinterließ eine brennende Spur puren Schmerzes. Cathrin hörte ihn nicht mehr. Sie wollte, dass es schnell vorbei war. Noch mehr Grausamkeiten konnte sie nicht ertragen. Sie hörte, wie er ihren Duft einsog und dabei leise, knurrende Geräusche von sich gab. Ergeben kniff sie die Lider zusammen. Sie wollte nichts mehr sehen. Dieses Wesen ekelte sie zutiefst an und fügte ihr Qualen zu, die sie noch niemals zuvor gespürt hatte. »Lass sie los!«, brüllte plötzlich eine Stimme mit starkem, schottischen Akzent. Langsam öffnete Cathrin die Lider. Ihr Peiniger hatte von ihr abgelassen, stand jedoch noch vor ihr. Ein älterer Mann, mit dunklen, zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren, baute sich ein paar Meter vor dem fremden Peiniger auf. Seine haselnussbraunen Augen blitzten Cathrins Quäler hasserfüllt an. »Halt dich da raus, MacArren, oder du wirst es büßen!«, zischte der Rapierträger aggressiv und erhob seinen Degen. MacArren schob seinen dunklen Mantel zur Seite und zog ein japanisches Langschwert. Die Klinge ähnelte einem Säbel und der Griff war kunstvoll mit Lederbändern umschnürt. »Du weißt, dass es nur einen geben kann, wenn die Klingen aufeinandertreffen?«, fragte der Schotte und zog eine Augenbraue hoch. Er wirkte sehr sicher, als habe er die Situation unter Kontrolle. Sein Kontrahent nickte grimmig und verengte die Augen zu Schlitzen. Cathrin zog sich vorsichtig an der Wand entlang. Sie wurde von keinem beachtet, die perfekte Gelegenheit zur Flucht. In was für eine Situation war sie hineingeraten? Waren das zwei psychisch gestörte Killer, die sie gleichzeitig als Opfer auserkoren hatten und sich nun darum rissen, wer sie umbringen durfte? Ob ihre Theorie nun richtig war, wollte Cathrin in diesem Augenblick nicht ergründen. Ihr Blick war auf die Kontrahenten gerichtet, die sich gegenseitig beäugten und wie Katzen umeinander herschlichen. Die Spitzen der Schwerter schliffen auf dem Boden und erfüllten die Stille der Station mit metallischem Kratzen. Mit den Fingerspitzen tastete sich Cathrin die kalte Wand entlang. Sie durfte kein Geräusch machen. Bloß nicht auffallen. Sie konnte entkommen, wenn sie leise und geschickt vorging. Plötzlich spürte sie etwas Warmes. Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie erkennen, dass sich jemand links von ihr aufgebaut hatte. Ihr Blick fixierte einen jungen Mann. Seine aschblonden Haare waren kurz geschnitten und zeigten kleine Ansätze von Locken. Die fast schwarzen Augen sahen sie fragend an. »Wohin willst du denn abhauen?«, sprach seine verständnislose Stimme. Cathrins Augen wurden größer. »Nirgendwohin«, stotterte sie und spürte wie sich ihre Wangen erhitzten. Ein schelmisches Lächeln legte sich um seine schmalen Lippen. »Eine besonders gute Lügnerin bist du auch nicht unbedingt«, sagte er fast vorwurfsvoll und deutete auf ihre roten Wangen. Cathrin wusste nicht, was das sollte. Zwei merkwürdige Typen kämpften mit Schwertern auf der Halteplattform der Tube und ein anderer, noch undurchsichtigerer Mann, versperrte ihr den Fluchtweg. Wie ironisch es auch klingen mochte, sie musste eindeutig auf ein Nest gestoßen sein. »Keine Angst, Duncan wird siegen und dann bringen wir dich in Sicherheit«, versuchte der Mann vor ihr ihre Mimik zu deuten. Was Sicherheit nun hieß, wusste Cathrin nicht. Ihr war nur eins bewusst: Es gab keinen Ausweg. Ihre Augen richteten sich wieder stumm auf die beiden Männer, die sich gegenseitig beäugten und die Schwerter miteinander kreuzten. Flüchten konnte sie nicht. Zumindest sah sie jetzt keinen Weg aus dieser misslichen Lage. »Na, Angst, dass ich deinen Kopf nehme, wie den der Frau?«, sprach der Rapierträger und leckte sich provokant über die Lippen. Cathrin zuckte zusammen, als sie zwei spitze Eckzähne im Licht aufblitzen sah. »Dafür wirst du sterben!«, knurrte Duncan. Mit einer geschmeidigen Bewegung, der Cathrin nicht folgen konnte, prallte das Katana auf den französischen Degen. Das dünne Metall bog sich unter der Kraft der Männer, die sich hasserfüllt in die Augen blickten. Duncans Kontrahent drehte sich geschickt zur Seite und stieß seinen Gegner von sich, sodass Duncan kurz den sicheren Halt auf seinen Beinen verlor. Dies nutzte der Rapierträger für sich aus und setzte zu einem Gegenschlag an. Von der Seite versuchte er den MacArrens Rumpf zu treffen, dieser parierte den Angriff jedoch erfolgreich und stieß seinen Gegner hart weg, bis er fast gegen eine Wand schlug. Mit einer flinken Bewegung stach Duncan seinem Kontrahenten sekundenschnell die Klinge in die Schulter. Cathrin konnte den fließenden, schnellen Bewegungen nicht folgen. Verwirrt sah sie auf ihren Peiniger. Dieser ließ nicht sein Rapier fallen, obwohl er schwer keuchte. Sein Gesicht zeigte keine Veränderung, keinen Schmerz. Nur wegen den zischenden Laute, die er von sich gab, konnte man hören, dass er schwer getroffen war. »Nun nehme ich deinen Kopf«, flüsterte Duncan mit einem altmodischen Akzent, dass es Cathrin einen Schauer über den Rücken jagte. »Nicht heute!«, sprach der Rapierträger und griff in seinen Mantel. Er zog eine kleine Phiole heraus, die im Licht silbern glänzte. Augenblicklich verschwand das schelmische Lächeln aus dem Gesicht des Mannes, der bei Cathrin stand. Kaum einen Wimpernschlag später stellte er sich vor sie. Sein unbarmherziger Blick durchbohrte förmlich den Rapierträger und achtete auf jede seiner Bewegungen. Der blonde Mann schmetterte mit all seiner Kraft die Phiole auf den Boden. Mit einem klirrenden Geräusch brach das Gefäß auf und ein Dampf stieg heraus, der in Sekundenschnelle die ganze Station in einen undurchsichtigen Nebel hüllte. Duncan zog den Ärmel seines Mantels vor das Gesicht und kniff die Augen zusammen. Klackende Geräusche hallten leiser werdend wider und verrieten, dass jemand davonrannte. »Richie, ist sie bei dir?«, schrie MacArrens helle Stimme durch den Nebel. »Ja«, beantwortete Richie die Frage und sah hinter sich. Cathrin hatte ebenfalls die Chance gesehen, zu entkommen. Weit gekommen war sie jedoch nicht. Dieser Nebel betäubte ihre Sinne. Er brannte scharf in den Nasennebenhöhlen und trieb ihr die Luft aus der Lunge. Ihre Fingerspitzen kribbelten, als würden sie einschlafen. Die Ohren summten dumpf in ihrem Kopf. »Mädchen, den Dampf nicht so tief einatmen«, ermahnte Richie sie. Vor ihrem Gesicht tauchte der junge Mann auf und hielt ihr einen Schal vor Nase und Mund. Cathrin zuckte am ganzen Körper zusammen, als er sie berührte. Wieder erwartete sie den brennenden Schmerz. »Keine Angst, durch uns wirst du niemals solches Leid zugefügt bekommen«, sprach Richie sanft und führte Cathrins Hand auf den Schal, damit sie ihn sich selbst aufs Gesicht drücken konnte. Verstört und doch gleichzeitig erleichtert, nahm sie den Stoff an sich und bemerkte, dass dieses lähmende Gefühl nachließ. Langsam entspannten sich die Muskeln ihres Körpers. Der Nebel lichtete sich und Cathrin sah, dass Duncan auf sie zugeschritten kam. Das japanische Langschwert hatte er wieder in die Scheide gleiten lassen, die unter dem Mantel an seinem Gürtel befestigt war. Er wirkte sichtlich erleichtert und musterte Cathrin ausgiebig. »Hat er dir starke Schmerzen zugefügt?«, fragte er vorsichtig, als er neben Cathrin zum Stehen kam. Cathrin legte den Kopf schief und hörte in sich hinein. Diese Kerle schienen die Guten zu sein, auch wenn sie genau so schräg drauf waren, wie ihr psychopathischer Peiniger. »Ich denke schon«, flüsterte sie und hörte das erste Mal, dass ihre Stimme rauer geworden war, als ob sie zu viel Whisky getrunken hätte. »Ich sehe keine Bissspuren«, stellte Richie fest und blickte starr auf ihren Hals. Bissspuren? Cathrin sah ihn fragend an. »Ich sehe, dass du das erste Mal die Bekanntschaft mit einem unserer Brüder gemacht hast«, bemerkte Duncan und streifte sich die Kleidung glatt. »Brüder?«, hauchte Cathrin. In ihrem Kopf machte das Ganze immer weniger Sinn. War sie doch an Geisteskranke geraten? »Bevor wir alles erklären, wäre es besser, wenn wir dich in Sicherheit bringen«, warf Richie in die Runde. Duncan nickte zustimmend und sah auf Cathrin, die sich überstimmt vorkam. Die ganzen Geschehnisse zerrten an ihren Nerven und sie konnte nicht verstehen, was gerade vor sich ging. »Bevor ich irgendwohin gehe, möchte ich wissen, was hier vorgeht«, verlangte sie klar. Innerlich fluchte sie laut. Sie wollte nach Hause und das auf schnellstem Wege und am Besten ohne diese Irrsinnigen. Cathrins Blick wechselte erwartungsvoll zwischen den Männern hin und her. MacArren seufzte tief. »Du bist einem Ewigen begegnet.« Seine Stimme war ernst. Cathrins Augen wurden größer. Um ihre Lippen bildete sich ein Lächeln. »Ihr wollt mich verarschen!« Ihr kam es vor, als ob hier wirklich alle der Klapse entsprungen waren und sie befand sich mitten drin. »Hast du die scharfen Eckzähne gesehen?«, fragte Richie und sah ihr bestimmt in die Augen. Cathrins Lächeln verschwand. Steif nickte sie. »Das war ein Nosferatu«, sprach er leise. Sein Blick wurde stechend. »Ein Vampir?«, hauchte Cathrin ihre Frage. Beide nickten. Ihre Pupillen zuckten zwischen Duncan und Richie hin und her. »Nosferatu, Vampire?«, wiederholte Cathrin langsam. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ihr wollt mich verarschen!« Ihre Gefühle wechselten von Angst über Unglaube zur Hysterie. Sie war eindeutig bei Bekloppten gelandet. Richies Miene verfinsterte sich. »Das ist also der Dank für deine Rettung.« Seine Augen glänzten kalt. Duncan legte seine Hand auf Richies Schulter. »Sie ist noch jung und weiß nichts von dem Kampf. Wir müssen nachsichtig mit ihr sein.« Cathrin runzelte die Stirn. »Welcher Kampf?« »Der Kampf zwischen Vampiren und Unsterblichen«, sprach Duncan. Cathrin blinzelte. »Unsterbliche?« Wo war sie hier hineingeschlittert? »Die Unsterblichen sind die Erzfeinde der Vampire«, erklärte Duncan. »Wir beschützen die Menschen vor unseren blutrünstigen Brüdern.« Cathrin verzog ihre Mundwinkel zu einem angedeuteten Lachen. Unsterbliche, Vampire und blutrünstige Brüder. Das war doch alles Irrsinn. »Das ist nicht euer Ernst!« Ihre Fingerspitzen befühlten die kühlen Fliesen hinter sich. Die Flucht vor diesem angeblichen Vampir war schon unmöglich. Hier würde sie keine zwei Meter weit kommen. »Du bist unmöglich.« Richie wandte sich Duncan zu. »Und die sollen wir beschützen? Die ist es nicht wert, dass man sich auch nur ansatzweise die Finger schmutzig macht.« Die Wut, die in ihm tobte, spiegelte sich in seinen Augen wider. Cathrin durchzuckte ein Stich. Auch wenn sie diese beiden für verrückt hielt, war sie auf eine solch verletzende Reaktion nicht vorbereitet. »Richard, ich bitte dich«, erwiderte Duncan. »Du hast auch gezweifelt, als du zur Unsterblichkeit berufen wurdest. Vergiss das nicht!« Richie gab einen abfälligen Ton von sich, antwortete jedoch nicht. »Ich bin also zur Unsterblichkeit berufen?«, schlussfolgerte Cathrin aus dem Gespräch. Duncan atmete geräuschvoll ein. »Wenn es so einfach wäre.« Cathrins Blick glitt erneut von Richard zu Duncan. Sie glaubten wirklich an das, was sie ihr erzählten. Cathrin konnte es in ihren Augen lesen. Weder Richie noch Duncan log sie an. Entweder waren sie wirklich gute Schauspieler, oder so psychisch labil, dass sie an Vampire und dergleichen glaubten. Eine Stimme in Cathrins Gedanken flüsterte ihr eine dritte, verschrobene Möglichkeit zu. Was wäre, wenn ihre Erzählungen der Realität entsprachen? Cathrin schüttelte den Kopf. Das war unmöglich! »Wir müssen dich von hier fort schaffen«, sprach Duncan und blickte Cathrin direkt in die Augen. »Wenn er zurück kommt, wird er nicht alleine sein.« Cathrin zuckte zurück. »Ich werde ohne eine logische Erklärung für diese ganze Situation nirgendwohin gehen.« Richie seufzte geräuschvoll. »Wenn du nicht mit uns kommst, werden schrecklichere Dinge geschehen als der Schmerz auf deiner Haut.« Cathrins Augen weiteten sich. Er wollte sie mit Angst gefügig machen? »Glaub uns, vertraue uns einfach. Wir wollen dich nicht verletzen«, sprach Duncan eindringlich. »Wir wollen dich beschützen.« Seine dunklen Augen blickten sie flehend an. Er glaubte fest daran, was er sagte und er würde ihr nicht weh tun. Letzteres war nur ein Gefühl, aber Cathrin vertraute ihren Gefühlen genauso wie ihrem Verstand. Er wirkte zu vernünftig für einen normalen Irren. Allerdings war auch Hannibal Lecter in all seinen Taten besonnen gewesen. Cathrin runzelte die Stirn. Sie brauchte mehr Beweise, dass sie ihnen vertrauen konnte. »Ich glaube euch,«, sprach sie langsam, »aber erzählt mir was passieren würde, wenn diese Vampire mich in ihre Fänge bekommen.« Richie sah sie durchdringend an. »Stell dir unter diesen Vampiren nicht die romantische Version vor, die du aus den Büchern kennst.« Er blickte zu Duncan, bevor er fortfuhr. »Sie töten dich auch nicht, denn sie brauchen dich. Aber sie werden dich quälen. Sie lieben es, Menschen zu quälen und ihnen alle Hoffnung zu nehmen.« Cathrin schauderte bei seinen Worten. »Sie werden alle Menschen töten, die du liebst und alles zerstören, was du begehrst, bis du dir selbst den Tod wünschst.« Richard stockte und schien nach den passenden Worten zu suchen. »Die Vampire werden dir deine Seele nehmen, bevor sie dich benutzen« Duncan senkte den Blick, als er die Worte aussprach. Schmerz spiegelte sich in seinen Augen. »Die Seele nehmen«, wiederholte Cathrin in Gedanken. Ihre Kehle trocknete aus. Sie meinten es ernst, sie glaubten an das, was sie sagten. Besonders Duncan schien dieser Gedanke zu quälen. Die leise Stimme in Cathrins Kopf wurde lauter. Konnten Vampire wirklich existieren? »Vertraust du uns?«, fragte Richie. Cathrin spürte, dass sie nickte. »Wir werden dich vor ihnen beschützen«, flüsterte Duncan. »Wenn es sein muss, mit unserem Leben.« Cathrins Magen krampfte sich zusammen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie bei Richard und Duncan sicher war, auch wenn ihr Kopf dagegen protestierte. Es gab genügend Gründe, ihnen nicht zu trauen. Duncan reichte ihr die Hand. »Komm mit, dann werden wir dir alles weitere erklären.« Cathrin blickte auf die große Männerhand. Angst kämpfte mit Vernunft, Gefühl mit Verstand. Cathrin sah auf, nickte wortlos und ergriff seine Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)