Big Green von sleepyhead82 ================================================================================ Kapitel 31: Kapitel 31 ---------------------- Clarks Weg führte ihn direkt zur Farm. Er riss die Haustür auf und trat ein. Sein Blick fiel nach links in das Wohnzimmer. Dort lag Sarah auf dem Sofa. Sie richtete sich auf, als sie die Tür hörte und wandte sich ihm zu. Geschockt sah sie ihn an. Er sah furchtbar aus. Seine Kleidung war komplett zerfetzt und sein ganzer Körper war mit Blut besudelt. Sie sprang auf und blieb einen Meter vor ihm stehen. Sie konnte nicht weiter. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, hätte ihn einfach nur an sich gedrückt. Doch sie hatte eine unsichtbare Mauer um sich errichtet, die keine Nähe mehr zuließ. Es fiel ihr schwer, doch sie wusste, wie viel schwerer sie es ihm machen würde, hätte sie sich anders verhalten. Clark trat einen Schritt auf sie zu. Er spürte, wie sein Anblick sie schockierte und das bewies ihm, dass sie ihn, trotz ihres Verhaltens, noch lieben musste. Er hob leicht seine Arme, wollte sie an sich ziehen, doch sie trat einen Schritt zurück. Sarah schluckte. Wie gerne hätte sie seine starken Arme um sich gespürt, seine Wärme gefühlt und seinen Geruch aufgesogen. Doch sie konnte einfach nicht. Es brach ihr erneut das Herz, als sie sah, wie er traurig seine Arme sinken ließ. Er sah sie so schrecklich verzweifelt an und sie konnte ihm nicht einmal sagen, warum sie ihm das antat. Sie wandte sich von ihm ab, ertrug seinen Anblick nicht, sonst würde er ihre Mauer zu Fall bringen. Betroffen sah er sie an. Warum wandte sie sich ab? Er hatte in ihren Augen sehen können, wie sie sich sorgte. Wieso konnte sie nicht über ihren Schatten springen? Schweigend standen sie im Raum. Keiner sagte etwas, es herrschte absolute Stille. Nur das Ticken der Uhr an der Wand war zu hören. Sarah wollte einen Schritt vorwärts gehen, von ihm weg, als er ihr Handgelenk ergriff. Die Berührung jagte einen Schauer durch ihren Körper. Sofort spürte sie die Wärme durch ihren Körper fluten, die von ihm ausging. Sie blieb starr stehen, blickte an ihrem Arm hinab zu seiner Hand, die ihr Handgelenk fest umschlossen hielt. Als Clark ihren Blick erahnte, löste er seinen Griff ein wenig. Doch er hielt sie weiter fest und wollte sie sanft zu sich herum ziehen, ihr in die Augen sehen, um darin lesen zu können. Sarah schluckte. Fast hätte sie es zugelassen, doch im letzten Moment riss sie sich von ihm los und ging weitere Schritte vorwärts, in Richtung Küche. Perplex sah Clark ihr hinterher. Er musste etwas sagen, irgendwas. “Sarah! Warum tust du das?” fragte er, bemüht ruhig zu klingen. Wie oft hatte er diese Frage schon in den letzten Tagen gestellt? Sie würde sich, wie die Male zuvor, wieder heraus reden. Sarah blieb stehen, wandte sich ihm jedoch nicht zu. Er durfte nicht sehen, wie sehr sie litt. Seine Berührung hatte zu viel in ihr ausgelöst. Alle ihre Gefühle waren wieder hoch gekommen. Sie liebte ihn so sehr und es gab nichts schrecklicheres für sie, als ihn so zu quälen. Sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Clarks Blick hatte sie fest fixiert. Er meinte spüren zu können, wie sie mit sich kämpfte. Langsam ging er einige Schritte näher an sie heran. “Sarah,” wisperte er und streckte seine Hand nach ihrem Rücken aus. Sie hörte deutlich seine Betroffenheit heraus. Die Enttäuschung, Verzweifelung, aber auch unendliche Liebe. Warum machte er es ihr so schwer? Konnte er nicht einfach aufgeben? Sie hielt es nicht mehr aus. Das Letzte was sie noch tun konnte, brachte sie nun über die Lippen: “Clark, ich… ich liebe dich nicht mehr!” Sie schluckte und kämpfte mehr denn je gegen die Tränen an. Clark stockte der Atem. Er ließ den Arm sinken. Wie konnte das sein? Er war sich so sicher gewesen, zu spüren, wie viel er ihr noch bedeutete. Das musste eine Lüge sein. Eine Lüge, um ihn abzuwimmeln. Er atmete laut aus und schluckte seine Verzweifelung runter. Er nahm allen Mut zusammen und sagte mit fester Stimme: “Sag mir das ins Gesicht und ich werde dich für immer in Ruhe lassen!” Sarah schloss die Augen und rang nach Luft. Der Rest ihrer kleinen Welt, die sie nur noch hatte, brach gerade vollends zusammen. Sie wusste, sie musste es tun. Für sich, aber besonders für ihn. Ruhig atmete sie durch, sie versuchte sich zu beruhigen, bevor sie sich zu ihm drehte. Clark beobachtete sie ganz genau. Er bemerkte, wie schwer es ihr fiel. Doch dann drehte sie sich tatsächlich zu ihm. Aus eisigen, kalten Augen sah sie ihn an. Gefühllos, völlig kalt. “Ich liebe dich nicht mehr, Clark!” sagte sie sachlich, ohne jegliche Regung im Gesicht. Sie hatte komplett ausgeblendet, was dieser Satz bedeutete. Es waren einfach nur Worte. Sie sah ihn nur kurz an, bemerkte, wie sehr sie ihn damit verletzt hatte. Wie gerne hätte sie ihn in die Arme geschlossen. Doch das war nun nicht mehr möglich. Es war nie wieder möglich! Sie zog sich seinen Ring vom Finger, griff nach seiner Hand und legte ihm den Ring hinein. Sanft bog sie seine Finger darum, dann ging sie an ihm vorbei und verließ das Haus, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Draußen brach es aus ihr heraus, leise flossen ihr die Tränen über das Gesicht. Sie unterdrückte ein Wimmern, Clark durfte nichts davon hören. Geknickt stand Clark da. Sein Blick starrte in die Luft. Wie konnte das sein? Ihre Worte hallten in seinem Kopf nach. Was hatte er getan, dass sie ihn nicht mehr lieben konnte? Seine Welt brach zusammen. Er ließ sich auf die Knie sinken, die Hand mit dem Ring zur Faust geballt. In der Anderen vergrub er sein Gesicht. Alle Schmerzen, die er eben noch auf der Straße erleiden musste, waren nichts, im Vergleich zu dem, was er jetzt fühlte. Sie hatte ihm erbarmungslos das Herz zerrissen. Hosted by Animexx e.V. 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