Fauxpas von _Effy_ (Grün steht Rose Weasley besser...) ================================================================================ Kapitel 6: Sechstens -------------------- Scorpius streckte die Hand aus. Weder ein Zittern, noch Zweifel überkamen seine Finger, als er den obersten Knopf ihrer beschen Bluse öffnete. Sie saß auf dem großen Bett. Die Beine verschränkt, die Augen stur auf ihren Gegenüber. „Nicht“, sagte sie ohne sich zu rühren. Er überging ihr Wort und öffnete erwartungsvoll den nächsten Knopf. Einen runden, kleinen braunen Knopf, an ihrer akkuraten und gleichzeitig verführerischen Bluse. Er konnte nicht anders. „Ich habe es satt.“ Sein Blick glitt kurz zu ihren glasigen, funkelnden Augen, bevor er den nächsten Knopf öffnete. „Ich habe diese Spielchen satt Rose.“ „Ich auch“, kam es leise aus ihren Mund während sie jeden Augenkontakt zu ihm mied und sich weiterhin nicht regte als er auch den letzten Knopf der Bluse öffnete. Sie kam ihm regelwidrig leblos vor. „Das heißt?“ Scorpius streifte vorsichtig ihre Bluse über die Arme und betrachtete ihren Anblick in Spitzenunterwäsche. Seine Hand legte sich maschinell auf ihre Jeansbedeckten Oberschenkel ab. „Es muss aufhören.“ „Was genau?“ „Zwischen uns.“ Er verzog sein Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. Es war unverkennbar Rose Weasley, die sich immer wieder mit einem unglaublichen Tempo ins verderben stürzte, sich immer wieder für die falsche Richtung entschied, wenn es um ihr Leben ging. Sogar in dieser, seiner irrealen Welt. „Bist du dir sicher?“ „Ja.“ „Soll ich gehen?“ „Ja. Bitte.“ Er lächelte ihr bemitleidenswert zu, bevor er sich von dem Bett erhob und ansehnlich durch das Zimmer schritt. Seine Hand legte sich auf die Klinke. Er konnte es nicht mehr ertragen. Nicht hier. Es war ihm bewusst, dass es in der authentischen Welt so war, aber nicht hier, nicht bei ihr. „Warte.“ Sie erhob sich anziehend von dem weißen Bett und trat mit nichts weiter als ihrer schwarzen Unterwäsche auf ihn zu. Die schwarze Jeans war verschwunden. Hauchdünner Stoff bedeckte das nötigste. Das pralle Dekolletee, brachte seinen sonst so gleichmäßigen Atem durcheinander, während sich ihr Bauch gegen seine Hüften presste. Ihre weichen Lippen streiften seine, indessen sie auf Zehenspitzen verweilte und sich zum ihm streckte. Sie schloss genießerisch die Augen und strich mit ihrer Fingerkuppe über seine erhitzten Wangen. Strich ihm eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Stöhnte leise. Ihre Finger wanderten unter sein weißes T-Shirt, welches sie mit leichtigkeit von ihm streifte. „Rose, ich liebe dich.“ Er legte seinen Mund wieder auf ihren ab und spürte ihre Zunge, die wie ein Schmetterling im Wind tanzte. „Ich liebe sie auch Mister Malfoy“, hauchte die Stimme vor ihm in den Kuss hinein. Augenblicklich öffnete er erschrocken seine Augen. …McGonagall. Er zuckte intensivvoll, als wolle er um sich schlagen, woraufhin er kerzengerade in seinem Bett saß. Es war ihm von Anfang klar, dass es nur ein Traum sein konnte. Doch wieso musste es so enden? Er schüttelte sich leicht um das Bild seiner ehemaligen, halbnackten Lehrerin loszuwerden. Seine Hand fuhr durch das schweißgebadete blonde Haar, bevor er sich genervt auf sein Kissen fallen ließ. Draußen dämmerte es bereits. Fünf Uhr morgens in der Früh. Seine Lieblingszeit. Der Schlaf hing über den Menschen, während die Totenstille über den Straßen hing, als wäre nichts am Leben. Er griff zu seinem Zauberstab an dem schwarzen Holznachttisch. „Lumos.“ Sie würde ihn tatsächlich heiraten, ohne Rücksicht auf sich selbst zu nehmen. Und es ging nicht in Scorpius Kopf, wieso sie es tat. Er konnte ihr dasselbe bieten. Reichtum. Ansehen. Die Welt und noch so vieles mehr, was ihr Verlobter ihr nicht geben konnte. Das ticken an der Wand wurde immer lauter. „Fuck!“ Das weiße Kissen flog kraftvoll durch das große Zimmer und prahlte an der gegenüberliegenden Wand ab. Mit nassem Haar und freien Oberkörper sprang er wütend die letzten Stufen der Treppe hinunter. Schon aus dem Nebenzimmer, hörte er was Sache war. Es war still zu still, was nur zweierlei bedeuten konnte. Entweder war keiner im Haus, oder eine gewisse Person, die diese Stille verursachte befand sich im Nebenzimmer. Die Tür zum Esszimmer schwang magisch auf, als er sich näherte. Drei Blicke musterten ihn. Da unter, der Mensch, den Scorpius Malfoy am meisten verabscheute. Lucius Malfoy blickte mit voller Abneigung und Hohn zu dem jüngsten Malfoy, als dieser sich an den Tisch neben seine Mutter setzte. „Kannst du dir nicht etwas anziehen?“, kam prompt die Frage, die Scorpius schon seit Sekunden erwartet hatte. Er beachtete ihn nicht und griff nach den Kaffee, der vor ihm aufgetaucht war nachdem er sich gesetzt hatte. Lucius Gesicht wirkte fahl und eingefallen, das graue, lange Haar war zu einem strengen Zopf gebunden. Seine grauen Augen musterten seinen Enkel mit Hass und Abneigung. Scorpius ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, er griff nach dem Essen vor ihm, genau wie seine Eltern, die schweigend mit Lucius frühstückten. Er hasste es, dass Lucius immer wieder vorbei kam, obwohl er nicht willkommen war. Er hasste es, dass er die Familie zum Schweigen brachte, weil keiner sich mit auseinandersetzten wollte. Er hasste seinen Großvater aus tiefsten Herzen. Nicht weil er ihm, seit seiner Kindheit einredete, er sei ein Nichts und er würde nie etwas werden. Auch nicht, weil er seinen Eltern vorschrieb wie sie ihn zu erziehen hatten. Einzig allein, weil Lucius seine Mutter noch mehr hasste als ihn selbst und es Draco nach all den Jahren immer noch Übel nahm, dass er sie und nicht Pansy Parkinson geheiratet hatte. Lächerlich. Scorpius nahm seinen Großvater nicht ernst. Er war für ihn ein durchgedrehter Egomane, der in der Vergangenheit fest steckte. Und dieses ließ er ihn deutlich spüren, in dem er in immer wieder aufs Neue geschickt provozierte. Astoria versuchte sich ein Lächeln aufzuzwingen, obwohl sie viel lieber geweint hätte, doch sie wollte diesem Mann nicht zeigen, welche Auswirkungen er auf sie ausübte. Sie erinnerte sich genau, als sie ihn das erste Mal antraf. Er hatte sie jahrelang belächelte und als hässliches Entlein bezeichnet, er hatte Draco gefragt, ob er blind sei, er hatte behauptete sie sei die schlechteste Wahl, die er hätte fällen können. …Und doch war er es gleichzeitig, der sie eines Tages in ihrem Zimmer überraschte, und gewalttätig die Kleider von ihr riss, sie auf ihr Bett schmiss und ihren Körper musterte. Er war es, der sie beinah vergewaltigt hätte, hätte der zweijährige Scorpius nicht aus voller Lautstärke angefangen zu schreien. Und er war es immer noch, der sie mit seinen Blicken auszog, sobald Draco nicht in der Nähe war. Niemals hatte sie sich getraut es jemanden zu erzählen, aus Angst der Ungläubigkeit und der Verachtung. Mittlerweile konnte sie mit dieser kuriosen Situation umgehen, sie bot ihm die Stirn so gut es ging. Der dunkle Lippenstift wurde ausgedreht und fuhr über die naturroten Lippen. Das Parfüm verteilte sich auf dem Dekolletee unter der silbernen Kette, die ihr einst ihr Vater geschenkt hatte. Die schwarze, blickdichte Nylonstrumpfhose, wurde glatt gestrichen, während ihr Bein Halt an dem Stuhl fand. Zu letzt entfernte sie die Falten an den schwarzen Ellenbogenlangen, spitzen Handschuhen. Das schwarze, luftige und kurze Kleid schmeichelte der zierlichen und gleichzeitigen perfekten Figur der Trägerin. Kein Makel. Die Perfektion in Person. Mustergültig und Vollkommen, wie ihre Schwiegermutter und Schwiegergroßmutter in spe, monoton sagen würden. Ja, sie konnten sich keine Schönere für ihren Henry vorstellen. Er verdiente nur das Beste und sie war eindeutig das Beste, hatte ihr Evelyn Abott des Öfteren schon erklärt. Rose blickte noch einmal in den großen Wandspiegel, bevor sie das Zimmer verließ. Drei Wochen blieben ihr in Freiheit. Scorpius lehnte an der Wand und genoss, das süßliche Getränk in seinen Händen. Sein Blick galt Rose, die gerade mit ihrem Vater tanzte. Sie hatte ihn noch gar nicht wahrgenommen. Was vermutlich besser war. Die zwei Violinen und das Klavier, spielten von selbst ein trauriges und beklemmendes Lied nach dem anderen. Er griff sich an den Hals und lockerte die grüne Krawatte. Er hasste solche Veranstaltungen. Wieso mussten die reichen Zauberer jede Woche ihren Reichtum zur Schau stellen in dem sie ein Bankett nach dem anderen feierten? Reichte es nicht ein mal im Jahr den Spießer raushängen zu lassen. Die Violinen setzten bedrückende Töne auf, was die meisten Gäste zum schwärmen brachte. Angeblich sollte es romantisch klingen. Scorpius verdrehte die Augen und versuchte von der Tanzfläche wegzublicken, als seine Eltern sich ebenso auf diese zu bewegten. Genervt zählte er viele Blicke, junger Töchter, reicher Eltern. Sie warteten. Warteten darauf, dass der begehrteste Junggeselle Scorpius Malfoy, sie zu einem Tanz aufforderte. In Wirklichkeit erhofften sie sich mehr als einen Tanz, aber das war natürlich nicht abgebracht für junge Damen. Missgelaunt ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Der einzige Grund wieso er sich hier befand war seine beste Freundin. Als sie noch jünger war, hatte sie ihn immer mitgeschleift, in der Furcht ihr könnte langweilig werden. Schnell hatte Scorpius sich daran gewöhnt immer mitzukommen, auch wenn sie ihn nicht darum bat. Er hatte es sich angewöhnt ein Auge auf sie zu werfen, auch als sie älter wurde und sehr gut auf sich selbst aufpassen konnte. Er versank in seinen Gedanken und bemerkte nicht wie sich ihm jemand näherte. „Scorpius.“ Er blickte sofort hoch und blickte in zwei strahlende Augen. Die, die er schon so oft gesehen hatte und von denen er nicht genug bekam. Er erhob sich und drückte Rose einen eleganten Handkuss auf. Neben ihr lächelte Ronald Weasley, während er ihm die Hand reichte und diese schüttelte. Sofort fing er an den jungen Malfoy voll zu quatschen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er mochte Scorpius schon seit dem er ihn kennen gelernt hatte. Er hatte immer auf seine, unvernünftige Tochter aufgepasst und sie zur Vernunft gebracht. Ihn hätte Ronald Weasley viel lieber an der Seite seiner Tochter gesehen, als den eingebildet Abott Schnösel. Rose lächelte ihm bemitleidenswert zu, als ihr Vater einen Arm um den Blonden legte und ihm etwas erzählte, wovon sie lieber nichts verstehen wollte. Scorpius grinste zurück und widmete sich der Unterhaltung von Mr. Weasley. Die rothaarige Dame biss sich auf die Unterlippe und spürte den Lippenstiftgeschmack auf ihrer Zunge. Wieso musste er so anziehend auf sie wirken? Der Saal war gefüllt mit den verschiedensten Männern, verschiedenen Alters und verschiedenen Aussehens, wieso mussten ihre Augen nur ihn anziehend finden und immer wieder seinen Anblick suchen? Wieso musste ihr mickriges Herz bei seinem Anblick, fröhlich in ihrem Körper hüpfen? Sie kannte die Antwort, doch diese wischte sie mit einem gedachten, schwachsinn aus ihrem Kopf. Sie erblickte ihren Bruder und schritt auf ihn zu um sich abzulenken. Stolz und optimistisch, wie sie war, wie sein sollte. Ronald hatte Scorpius zugewinkt und ließ ihn wieder alleine stehen um sich auf die Suche nach seiner Frau zu begeben. Der Blonde brauchte nur eine Sekunde um seine Eltern und Rose auszumachen. Sie stand mit ihrem Bruder und einige jungen Männern an einem Tisch und amüsierte sich köstlich. Leichte Eifersucht überkam ihn. Nach einer Weile spürte er jemanden neben sich stehen. Aus dem Augenwinkel erkannte er die Person und beschloss ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken. Das hatte er noch nie gemacht und er würde kurz vor der Hochzeit nicht damit anfangen. Dafür war Scorpius zu arrogant und zu stolz. „Wie fühlt sich das eigentlich an?“ Henry hatte leise gesprochen, doch laut genug, damit Scorpius ihn vernahm. „Was?“ Er verstand nicht wovon er sprach. Er wollte ihn nicht verstehen. Henrys Augen leuchteten auf. Sein ernstes Gesicht ließ ihn älter wirken als er war. Ihre Blicke galten für einen Moment gemeinsam der Rothaarigen. „Die Frau die man liebt, im Bett eines anderes zu wissen.“ Scorpius Blick glitt langsam zu seinem Nebenmann, der ihn freundlich und scheinheilig anlächelte. „Was?“ „Zu wissen, dass der Mann den man hasst, jede Nacht mit ihr verbringt? Und sie jede Nacht ausziehen darf. Während du sie nur von weitem beobachten kannst.“ Scorpius spürte wie sein Kiefer sich verkrampfte. „Zu wissen, dass ich sie jede Nacht zum stöhnen bringe, während du nur ihr Händchen halten darfst wenn sie sich nicht wohl fühlt.“ Sein freundlicher Blick, hatte sich in ein gehässiges Grinsen verwandelt. Scorpius spürte wie seine Hand in seiner Hosentasche zuckte. Es würde nur eine Sekunde dauern, den Zauberstab zu greifen und die Unverzeihlichen Worte zu sprechen. Zu etwas war sein Großvater gut gewesen, durch ihn kannte er jede Art von dunkler und verbotener Magie, mit der er diesen Mann neben sich quälen konnte. Doch er wäre kein Malfoy, wenn er nicht mit Worten umgehen und verletzen konnte. „Da sie die meisten Nächte bei mir stöhnt, müsstest du besser Wissen wie sich das anfühlt.“ Scorpius Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. Es war der erste Satz den er zu Henry sagte, seit dem sie sich kannten. Und er hoffte es wäre der letzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)