Heldenzeit von Ur (Spiegelverkehrt & Kryptonit & Vulkado | Oneshot- Sammlung) ================================================================================ Kapitel 9: Gerissen ------------------- Winzig klein und ohne viel Inhalt, aber ich wollte unbedingt eine kleine Ergänzung zum aktuellen Kapitel von Kryptonit schreiben (Kapitel 32). Den Oneshot widme ich , meinem fleißigen Betahäschen und , die Leon und Felix so schmachtig findet ;) Viel Freude damit! _____________________ »Ok, ich hab einen Plan gemacht.« Diesen Satz hatte Leon schon so oft gehört und er hatte meistens nichts Gutes zu bedeuten. Felix’ Pläne neigten dazu, eine Prise zu viel Wahnsinn zu beinhalten, als dass man an ihren Erfolg wirklich hätte glauben können. Das schrecklichste daran war allerdings, dass die Pläne meistens funktionierten – auf die eine oder andere Weise. Leon zog eine Augenbraue hoch und musterte Felix skeptisch. Er musste nicht wissen, worum es ging, um misstrauisch zu sein. Felix hatte dieses gewisse Funkeln in den Augen, das Leon zur Genüge kannte. »Tatsächlich«, gab er wenig begeistert zurück. Felix musterte ihn streng, was Leon beinahe zum Lächeln gebracht hätte. Wie konnte er diesen Menschen eigentlich unheimlich, anstrengend und liebenswürdig auf einmal finden? »Ja. Es geht um Chris«, erklärte Felix. Unweigerlich verfinsterte sich Leons Gesichtsausdruck, was Felix selbstverständlich nicht entging. Er verdrehte die Augen. »Und um Anjo«, fügte er hinzu und Leon entspannte sich ein wenig. Irgendetwas für Christian auszuhecken würde ihm nicht wirklich in den Kram passen und Felix wusste das auch. Aber Leon mochte Anjo. Er freute sich sogar schon auf den Abend von dessen Geburtstagsfeier, obwohl Chris auch dabei sein würde. Leon konnte ihn ja so gut es ging ignorieren. »Anjo ist ganz vernarrt in Chris und Chris ist ein Idiot und hat ein Brett vorm Kopf und die beiden sind einfach so entzückend miteinander«, fuhr Felix fort und ein manisches Glimmen machte sich in seinen Augen bemerkbar, während er gut gelaunt seine Hände rieb. Wenn Felix die perfekte Rolle in einem Theaterstück spielen sollte, dann würde Leon entweder einen Psychopathen oder einen verrückten Wissenschaftler vorschlagen. Wahlweise auch beides in einer Person. »Ich weiß nicht, ob ich irgendetwas, das in Verbindung mit Chris steht, als entzückend bezeichnen würde«, gab er zurück. Felix seufzte und musterte ihn, als hätte er eins und eins ergibt zwei nicht verstanden. »Darum geht es doch auch nicht. Du sollst ohnehin niemanden außer mir entzückend finden«, sagte Felix vorwurfsvoll. Leon musste schmunzeln, zog Felix am Handgelenk zu sich und küsste ihn. Sehr lange und ausgiebig. Felix seufzte zufrieden, schlang seine Arme um Leons Nacken und brachte Leon mit seinem ganzen Körper, der sich so hingebungsvoll gegen den seinen schmiegte, dazu, mehr zu wollen, als nur zu knutschen. »Wir werden Chris und Anjo betrunken machen«, nuschelte Felix gegen Leons Lippen. »Hm?« »Auf der Feier. Betrunken. Die beiden. Und dann schauen wir, was draus wird«, erklärte Felix und küsste ihn erneut. Leon hatte keine Ahnung, ob Felix wirklich von ihm erwartete, dass er diese Informationen effektiv verarbeitete, wenn er so geküsst wurde. Sein Gehirn war nicht wirklich in der Lage, beides gleichzeitig zu tun. Küssen und denken. Multitasking war noch nie sein Ding gewesen. »Das ist doch kein Plan«, war alles, was ihm dazu einfiel. Felix gluckste gegen seine feuchten Lippen und kraulte ihn sachte im Nacken. Man könnte meinen, Leon wäre sexuell unterfordert, weil er selbst von solchen Kleinigkeiten scharf wurde. Aber er hatte wirklich genug Sex. Trotzdem. Wenn es an manchen Tagen nach ihm ginge, würden er und Felix überhaupt nicht aufstehen. »Ein kleiner Plan mit hoffentlich großer Wirkung.« »Könntest du jetzt die Klappe halten und mich küssen?« »Aber ich wollte noch Sina anrufen und die soll Lilli Bescheid sagen… hm… und dann… musst… du Nicci… einweihen… und wir müssen… Chris zum Wetttrinken auffordern…« Leon presste seinen Mund entschlossen auf Felix’ unermüdliche Lippen und vergrub seine linke Hand in den Haaren seines Freundes, um ihn noch näher zu ziehen. Nach einer wunderbaren, viel zu kurzen Ewigkeit, löste sich Felix erneut von ihm. »Los, ruf Nicci an!«, orderte er. Leon blinzelte. »Weswegen?« Felix betrachtete ihn vorwurfsvoll. »Um sie einzuweihen! Hast du mir nicht zugehört?« Leon fuhr sich durch die Haare und zuckte mit den Schultern. »Gehört schon. Aber nicht verarbeitet«, antwortete er ehrlich, was Felix ein Lachen entlockte. Dann schob er Leon in den Flur, damit er Nicci tatsächlich anrufen konnte. »Ich werd mich schon mal um Sinas Mitwissen kümmern und dann meine Schwester nach diesem tückischen Bowle-Rezept fragen, das mich bei ihrer Verlobung so von den Socken gerissen hat!« Felix verschwand bestens gelaunt, doch dann steckte er noch einmal den Kopf aus der Küche. »Du musst Chris zum Wetttrinken auffordern. Und ich auch. Und Sina. Chris muss schnell viel trinken, sonst kriegen wir den nie betrunken!« »Gegen den Idioten gewinn ich locker«, schnaubte Leon und griff nach dem Telefon. Felix grinste spitzbübisch, kam ein weiteres Mal zu ihm herüber und biss sachte in Leons Nacken, was ihm eine Gänsehaut bescherte. »Ich liebe es, wenn du ehrgeizig wirst«, schnurrte er ihm ins Ohr und verschwand dann von Neuem. Leon seufzte. Je schneller er Nicci anrief, desto eher konnte er Felix unter die Dusche schleifen und da anknüpfen, wo sie gerade wegen Felix’ ausgesprochen gerissenem Plan hatten aufhören müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)