Durch die Zeiten von DhalaElenaAngel (oder die Wahrheit dahinter) ================================================================================ Kapitel 44: Wir dachten, wir hätten noch sechs Wochen! ------------------------------------------------------ Langsam zeigte Harry endlich wieder Zeichen von Erwachen. Am Vortag hatte er seinen Geliebten nicht noch ein Mal wirklich dazu bekommen, seine Augen zu öffnen, er war gerade weit genug gewesen, um sich einen Nährtrank einflößen zu lassen, dann hatte er sich wieder eingerollt und war eingeschlafen. Severus hatte ihm erklärt, dass das durchaus mit dem Trank zusammenhängen konnte. Oder mit Harrys vollkommener, mentaler Erschöpfung. „Guten Morgen,“ lächelte Tom und strich einige Strähnen aus dem Gesicht des Jüngeren. Er küsste Harry, lächelte etwas. Der Jüngere blinzelte etwas, er öffnete die Augen nur ungern, er wollte nicht mehr denken, sich nicht erinnern, doch dazu war es zu spät, jetzt war er wach. Und alles war wieder da. Er hatte Leute umgebracht, im Halbschlaf. Einfach so. Auch, wenn man es ihm nicht übel zu nehmen schien, er konnte allein den Gedanken kaum ertragen. Er biss sich auf die Lippen, wollte sich abwenden, doch das ließ der Andere nicht zu. „Nicht,“ hauchte Tom, er strich mit einem Finger über Harrys Lippe. „Tu dir nicht selbst weh.“ Er küsste den Jüngeren und lächelte leicht, strich über dessen Bauch. „Es wird Alles wieder gut.“ „Aber... aber ich bin... ein Mörder!“ „Nein, das bist du nicht,“ gab Tom ernst zurück. Er strich weiter über Harrys Haare. „Und ich wiederhole es so lange, bis du es mir glaubst.“ Er sah den Jüngeren lange an. „Meinst du, du kannst was essen? Du wirst es brauchen.“ Harry starrte auf seinen stark angeschwollenen Bauch, nickte dann. Nicht für ihn, aber für das Kind sollte er etwas essen und wenn ihm noch so schlecht war. Er kuschelte sich an den Älteren. „Gab... es viele Tote?“, fragte er leise. „Sind... alle in Ordnung?“, er hörte, wie seine Stimme zitterte. „Ja,“ nickte Tom. „Sirius, Remus, Fenrir, Lucius und die Anderen sind heil. Dank dir. Wer weiß, wie es gewesen wäre, wenn du nicht eingegriffen hättest. Es war keine sonderlich leichte Schlacht, auch, weil sie uns so überrascht haben. Wir wissen immer noch nicht, wie sie rein gekommen sind und ob das noch mal passieren kann...“ „Ein... Geheimgang, “ murmelte Harry nur. Er schloss die Augen: „Ich... kenne ein paar davon und ich bin mir sicher, du auch. Warum sollte er nicht einen gefunden haben, den nur er kennt?“ „Merlin, Harry! Du hast Recht! Daran haben wir gar nicht gedacht!“, er lachte leise, küsste den Jüngeren, der sich wieder gegen ihn lehnte, nicht wirklich wach, sichtlich geplagt, von dem, was er im Tran getan habe. Tom seufzte innerlich, er wusste, das würde noch ein hartes Stück Arbeit werden, aber wenigstens würde nun niemand mehr versuchen, seinen Geliebten zu töten. Harry lächelte schwach. Wenigstens würden nicht noch mehr Leute wegen seiner Person drauf gehen. Er beobachtete, wie das Essen auftauchte, ohne wirklich Hunger zu haben, aber er wusste, die Anderen würden sich sonst wieder so große Sorgen machen, wenn er nichts essen würde. Und der Trank, den er sonst immer trinken musste, war einfach eklig. Tom strich dem Jüngeren sanft über die Wange, er füllte dessen Teller mit leichter Kost, ein Müsli, Tee und Saft, wie Severus ihm geraten hatte. „Komm, iss,“ bat er sanft. „Und danach werden wir ein schönes, langes Bad nehmen.“ Er strich leicht über Harrys Wange. Eigentlich würde er diesen am liebsten nach Hause bringen, doch er wollte den Jüngeren nicht zu weit von Poppy weg bringen, da er sich sicher sein wollte, dass der Grünäugige nicht doch noch Probleme bekam. Zumindest für eine Woche wollte er das tun. Danach würde es wohl wieder sicher sein, heim zu gehen. Wo noch ganz andere Dinge auf ihn warteten. Es musste ein Kinderzimmer gerichtet werden fiel ihm siedend heiß ein. Darum hatten sie sich bis jetzt noch nicht kümmern können! Harry griff, wenn auch zögerlich, nach einer der Schalen, begann, den Fruchtsalat zu löffeln. Bad. Bad klang toll, aber es würde ihn kaum von dem Geruch nach Blut befreien, den er in der Nase hatte. Er aß sehr langsam, musste sich auch immer wieder zwingen, den Löffel wirklich wieder zu heben. Ihm war schlicht schlecht. Aber so richtig. Tom beobachtete dieses Verhalten, nach der halben Schale nahm er Harry die Schüssel weg, strich leicht über seinen Bauch und gab ihm einen Trank, er hasste es zu sehen, wenn sein Kleiner sich quälte. Und genau das tat er gerade. „Gegen die Übelkeit, “ erklärte er leise. Er stupste den Jüngeren etwas an. „Meinst du, du fühlst dich gut genug um einen kleinen Ausflug mit mir zu machen?“, fragte er weiter. „In die Winkelgasse oder woanders hin? Kindermöbel besorgen?“ „Ich...,“ Harry biss sich auf die Lippen. Möbel. Das hatte er vollkommen vergessen. „Sie... werden mich alle anstarren,“ flüsterte er. „Ich... will das nicht, bitte...?“ „Wir könnten nach Frankreich gehen,“ schlug Tom sanft vor. Er strich weiter durch Harrys Haare, kraulte ihn etwas, bis der Jüngere sich wieder entspannte. „Da kennt man dich kaum und sie haben schönere Geschäfte. Wir können aber auch gern in die Muggelwelt gehen, für die meisten Sachen.“ Harry lächelte sichtlich erleichtert. Er kuschelte sich an den Älteren, während er wieder ruhiger wurde. Ja, er mochte Jemanden umgebracht haben, aber es war nicht so, als hätte er eine Wahl gehabt, es gab keinen Grund, sich zu schämen. Er hatte nur verteidigt, was ihm wichtig war, selbst mitten im Schlaf. „Morgen?“, bat er dann. Er fühlte sich so müde, er wusste nicht, ob er wirklich eine Einkaufstour durchhalten würde, denn Tom konnte manchmal ganz schön übertreiben. „Natürlich,“ nickte Tom, erleichtert, dass Harry offensichtlich nicht vorhatte, sich in irgendwelchen Räumen zu verschanzen. Er küsste seinen Mann erneut, erleichtert, dass er dieses Mal mitmachte und seine Arme sich um Toms Nacken legten. Na endlich! Scheinbar war das Schlimmste vorbei. Sicher würde Harry noch Alpträume haben, aber er würde vielleicht endlich aufhören, sich selbst so hart zu bestrafen, für Dinge, für die er nichts konnte und gegen die er nichts tun konnte. Sanft und langsam begann er, Harry von seiner ohnehin nur wenigen Kleidung zu befreien, trug ihn dann ins Bad, setzte ihn in das vorbereitete Wasser, zog sich selbst aus und ließ sich ebenfalls in der Wanne nieder. Ab jetzt würde es besser werden, da war er sich sicher. Jetzt wo Dumbledore nicht mehr das Damoklesschwert über ihren Köpfen war. In drei Tagen war die Aburteilung von Granger, dann würde es vorbei sein und Harry konnte endlich sein eigenes Leben beginnen, ohne alten Ballast, der ihn immer verfolgen würde. Er würde dafür sorgen! Seine kleine Familie sollte sicher sein, nachdem er über tausend Jahre gebraucht hatte, sie zu finden. Er wollte sie nicht verlieren! „Ich sehe, es war anstrengend?“, fragte Severus nur trocken, als er Tom wieder in sein Gästezimmer treten sah, den sichtlich erschöpften und scheinbar tief schlafenden Harry fest in den Armen. Es hatte ihn ohnehin gewundert, dass die Beiden heut schon wieder unterwegs sein wollten. Selbst, wenn es um Kindermöbel ging. „Du hast ja keine Ahnung,“ gab Tom nur zurück, er war selbst müde, doch nicht so sehr. Sanft legte er Harry auf das Bett, streifte ihm die Schuhe ab, manövrierte ihn aus Hose, Pullover und Umhang, deckte ihn dann erst mal zu. Er küsste Harry auf die Stirn, lächelte Severus etwas an. „Irgendwie hat sich die gesamte Geschichte schon weit rum gesprochen, sie war auf den Titelseiten der französischen Zeitungen.“ Er strich leicht über die Wange seines Mannes, setzte sich neben ihn auf die Matratze und deutete auf einen Sessel am Bett. Severus hob eine Augenbraue, er nickte und setzte sich. „Das heißt, er wurde doch begafft?“ „Sehr zu seinem Frust, ja. Wir mussten sogar am Ende mit dem Minister zu Mittag essen, aber es war nicht so aufdringlich, wie in England. Der wirklich Stress hat erst beim Einkaufen begonnen.“ „Warum denn das?“, frage Severus überrascht. „Harry hat sich wohl gestresst gefühlt, weil er nicht gefunden hat, was er gesucht hat und dann habe ich den Fehler gemacht, zu fragen, ob die kleinere Wiege nicht für ein Kind hübscher wäre, weil er sich eine ziemlich Große ausgesucht hat. Er hat mitten im Laden zu weinen begonnen und ich konnte ihn kaum beruhigen. Ich habe die Wiege gekauft, die er haben wollte, aber es hat trotzdem gedauert, ich fürchte, da kamen noch einige andere Sachen auch wieder mit hoch. Glaub mir, hätte ich das gewusst, hätte ich ihn noch nicht wieder mit raus genommen...“ „Vielleicht hat ihm das trotz allem ganz gut getan,“ meinte Severus nur vernünftig. „Zu sehen, dass man ihn nicht für ein Monster sondern für einen Helden hält. Und er kann ja nicht ewig in seinem Zimmer bleiben. Was er aber tun würde, wenn man ihn ließe. Er würde sich vollkommen abkapseln, ich denke, es war gut, dass du ihn mitgenommen hast.“ „Ich hoffe es,“ gab Tom leise zurück, er beobachtete, wie der Jüngere sich in sich zusammen rollte, sich ihm zuwandte und mit seinem Schwanz nach Toms Hand tastete. Er lachte leise, begann, Harry wieder zu kraulen. „Ich hoffe nur, dass, wenn seine Hormone zurückgehen und er nicht mehr schwanger ist, für ihn alles etwas einfacher wird. Die Szene mitten in dem Laden war auch für ihn zu viel, er wollte nicht weinen, er wollte vermutlich nicht mal etwas sagen...“ „Das soll bei Schwangeren vorkommen,“ meinte Severus trocken. Er blickte auf seinen Sohn, der tatsächlich zufrieden zu schnurren begann, er lag auf der Seite, eine Hand auf seinem geschwollenen Bauch, die Andere an Toms Bein. „Was hat der Minister denn so losgelassen?“, fragte er dann. „Glückwünsche dazu, dass ich bald Vater werde, er hat sich was das Thema anging, gar nicht wieder einbekommen. Harry war kurz davor, dem Mann einige Kleinigkeiten anzuhexen. Und dann hat der Idiot auch noch damit angefangen, wie mächtig Harry sein muss, wenn er mal eben schnell im Halbschlaf einen Krieg beenden kann. Das war der Zeitpunkt wo ich den Mann verhext habe.“ „Und dann wunderst du dich über seine Szene im Laden?“, fragte Severus nur. „Diese Schlacht ist keine Woche her und Harry kommt immer noch nicht damit klar, dass er getötet hat.“ „Ich wundere mich nicht,“ gab Tom sofort zurück. „Ich habe nur erwähnt, dass sie stattgefunden hat.“ Er lächelte etwas, als er sah, wie Harrys Gesicht sich endlich ganz entspannte und der Jüngere weiter friedlich schlief. „Es wird sich wohl mit der Zeit geben, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Harry bald gut genug mit dem Kind beschäftigt ist, um sich noch weiter über diese dumme Schlacht Gedanken zu machen.“ „So... so leicht ist es nicht.“ „Was meinst du?“ „In zwei Tagen ist der letzte Prozess wegen Granger und ich denke, Harry sollte dabei sein. Damit er weiß, dass es vorbei ist.“ „Und das hältst du allen Ernstes für eine gute Idee?“, fragte Severus ungläubig. „Meinst du nicht, dass das endgültig zu viel für ihn ist? Was soll der Junge denn noch alles...?“ „Ich werde ihn fragen,“ gab Tom zurück. „Aber ich denke, es wäre eine gute Idee. Damit er alles abschließen kann.“ Er strich leicht über Harrys Lippen. „Sonst wird er doch im Leben nicht glücklich. Ich will nicht, dass das, was geschehen ist, ihn weiter verfolgt. Das hat er nicht verdient.“ Severus seufzte leise, er sah auf seinen Sohn, der gerade in dem Moment so friedlich aussah. Vielleicht hatte Tom Recht, vielleicht aber auch nicht. Das würde sich wohl erst mit der Zeit zeigen. „Du musst es wissen. Sollte er wegen dir noch mehr Probleme bekommen, dann verspreche ich dir, wird der Rest deines Lebens ein Alptraum!“ „Und dafür würde ich schon selbst sorgen,“ gab Tom nur zurück. „„Ruhe im Saal!“ Harry, der ohnehin nichts gesagt hatte, zuckte leicht zusammen, als der Hammer auf den Tisch niedersauste. Er hatte nicht hierher kommen wollen, wirklich nicht, doch Tom hatte Recht, er musste dabei sein, Hermine war mal seine Freundin gewesen, sie hatte ihn ein Mal fast umgebracht, dann noch mal, in Hogsmeade, sie hatte sein Kind bedroht, er wusste, er brauchte diesen Abschluss, diese Verurteilung. Um zu wissen, dass er sich keine Sorgen machen musste. Er rieb über seinen Bauch. „Harry?“, fragte Tom leise. Es gefiel ihm nicht zu sehen, wie sein Mann zusammenfuhr, doch er konnte nicht viel tun, der Junge hatte schon nachts kaum geschlafen und nichts essen können. Er zog ihn einfach, trotz der vielen Gaffer, auf seinen Schoß, drückte ihn an sich. „Es ist gut, sie wird bewacht, sie hat keine Magie, sie wird weder dir noch unserem Kind etwas tun können.“ Harry nickte an der Brust des Anderen, doch er sah nicht auf, als er die Tür schlagen hörte, er wusste, sie wurde gerade in den Raum geführt, er wollte sie nicht sehen, es war schlimm genug, alles hören zu müssen. Er war froh, dass Tom nicht aufhörte, über seinen Rücken zu streichen. Es schien ihn zu entspannen und er schien weniger weh zu tun. „Angeklagte Hermine Elizabeth Granger, Anklagepunkte sind Aufhetzung zum Mord, Mord, Versuch des Auslösens einer Hexenjagd! Die Vergehen wurden bereits in den letzten Verhandlungstagen nachgewiesen! Haben Sie noch etwas zu sagen?“ Hermines eisiger Blick wanderte durch den Saal: „Ich bin eine Heldin!“, rief sie nur: „Und ich habe vorgesorgt! Ihr könnt mich umbringen, aber nicht alle meine Jünger! Ihr werdet ausgerottet werden! Ihr alle! Ihr Anomalien! Nichts und Niemand wird euch dann noch retten können! Ihr werdet in der Hölle schmoren! Für alle Ewigkeit! Ich bin eine Märtyrerin! Man wird sich an mich erinnern! Mit Stolz! IN zehn Jahren werden überall Statuen von mir stehen, auf euren Gräbern und Ruinen!“ Sie lächelte kalt, ihr Blick wanderte, bis er auf Harry zu ruhen kam. „Potter,“ zischte sie nur. „Es wird mir eine Freude sein, zu sehen, wie du...!“ Harry zuckte wieder zusammen, doch sofort schlossen sich die Arme fester um ihn und noch bevor der letzte Satz beendet war, brach er auf ein Mal ab, er legte seine Hände noch enger auf seinen Bauch, als sein Kind begann, wie wild um sich zu schlagen, als wisse es, dass er bedroht wurde. Als wolle es kämpfen. „Es ist gut,“ sprach Tom leise, wobei er nun eine Hand auf Harrys Bauch legte, merkte, wie die Tritte weniger wurden. Er starrte auf die Anklagebank wo diese unerträgliche Zicke saß – mit einem zugenähten Mund und vor Angst weit aufgerissenen Augen. Seine Augen schlugen fast schon Funken, so, dass diese Unperson Alles versuchte, um aus ihrem Stuhl zu flüchten, aber erstens war sie festgebunden und zweitens stand auf jeder Seite ein angepisst wirkender Auror. Harry schniefte nur und nickte, er weinte nicht, er war nur unruhig, er wollte nicht hier sein, nicht hören müssen, was los war und doch hatte Tom Recht. Er sah zu dem Richter, der wieder zum Sprechen ansetzte. „Eine Verurteilung wegen versuchten Mordes wurde bereits ausgesprochen nun haben wir hier noch viel mehr Tote, die auf Ihr Konto gehen,“ erklärte er mit eisiger Stimme. „Sie haben aus purem Spaß, aus Neid und Eifersucht getötet! Das ist etwas, das wir nicht dulden! Sie haben den Tod verdient, doch ich wurde gebeten, eine andere Strafe zu verhängen, die es aber auch in sich hat und die Sie sicher für niemanden zum Märtyrer machen wird,“ fügte er mit sichtlich zufriedenem Gesicht zurück. Hermines Augen weiteren sich. Nein! Nein, nein, nein! Das war so was von gar nicht gut! „Tom?“, fragte Harry leise, überrascht. „Ja,“ lächelte er, küsste Harry, wohl wissend, dass diese Schnepfe das beobachtete. „Ich dachte mir, dass du nicht willst, dass sie hingerichtet wird, du würdest doch nur wieder schuldig fühlen. Also habe ich mir die Freiheit genommen, ein anderes Urteil zu sprechen – eines, dass ihr sicher noch viel weniger gefallen wird, mach dir keine Sorgen.“ „Danke,“ sprach Harry, sichtlich erleichtert. „Das Urteil wird lebenslange Zwangsarbeit in den Ogerminen in Sibirien sein, unter direkter Aufsicht eines Aurors! Ohne irgendeinen Besitz! Miss Granger, Sie werden noch heute abtransportiert werden! Dort können Sie Ihre Schuld an die Gesellschaft durch Arbeit abgleichen! Ich hoffe, Sie haben sich noch nicht an das bequeme Leben in Ihrer Zelle gewöhnt, denn das wird ab jetzt sein Ende haben!“ Der Hammer sauste erneut auf den Tisch, machte das Urteil, dass nun auf einem magischen Pergament auftauchte, rechtsgültig. Tom lächelte hämisch. Diese Ziege würde erfahren, was für ein Leben Harry bisher hatte führen müssen, nur würde es so sein, dass sein Mann ab jetzt ein Leben haben würde, ihres hatte sie wirkungsvoll selbst zerstört. Er dagegen konnte endlich mit einer Familie beginnen, irgendwann würde dann auch Harrys schreckliche Alpträume ihr Ende finden. Und was der Junge nicht wusste – Oger liebten Menschenfrauen, vor allem abends, nach dem Essen. Er hatte kein Mitleid, nicht eine Spur davon... allerdings achtete er darauf, dass diese Gedanken nicht zu seinem Geliebten überschwappten. „Wollen wir noch was in der Stadt essen?“, schlug er vor. Sie wohnten immer noch in Hogwarts, er fühlte sich nicht wohl, Harry außerhalb der direkten Nähe zu einem Heiler zu halten, denn nach einigen der Alpträume hatte der Jüngere Schmerzen im Bauch gehabt und er vertraute Poppy, wenn etwas sein sollte. Gerade jetzt, wo die Krankenstation wieder recht übersichtlich war. Harry wandte seinen Blick von einer sichtlich erschütterten Hermine ab, die ihm aber in dem Moment gleichgültig wurde. Man würde sie nicht töten, das war das einzig Wichtige. Er sah Tom ein wenig hoffnungsvoll an: „Können... wir nicht im Zoo vorbei sehen?“, fragte er. „Ein Bisschen?“ „Als könnte ich dir etwas abschlagen,“ lächelte Tom nur, er stand auf, nahm Harrys Hand und führte ihn weg von hier. „..und Draco hat eine Tasse nach Ron geworfen, der ist umgekippt und jetzt sind sie beide in der Krankenstation! Das war so lustig! Ich hab noch nie so oft das Wort Entschuldigung gehört und dann noch von einem Malfoy!“, Harry kicherte, während er sich bereitwillig die nächste Johannisbeere in den Mund stecken ließ. Seit dem Prozess war inzwischen eine Woche vergangen. Tom hob eine Augenbraue. Es war immer noch kühl, der Schnee lag fast knöcheltief und der See war gefroren. Er hielt Harrys Hand, in seiner Anderen hatte er einige Früchte. Sie machten einen kleinen Spaziergang, nun, wo Harry sich in der Lage fühlte, das zu tun. Der Junge war fast die gesamte Zeit zu müde, mehr zu laufen, als einige Schritte und auch wenn er nichts sagte, hatte er wohl die meiste Zeit über Rückenschmerzen. Doch er musste lächeln, als der Jüngere ihm diese Geschichte erzählte. Er hatte sie auch schon aus Severus’ Sicht geschildert bekommen, es hatte ja auch erst diesen Morgen stattgefunden, doch es amüsierte ihn, es noch mal erzählt zu bekommen, von Harry. „Nun, dann hat Lucius wenigstens einen Grund, im Boden zu versinken.“ Harry kicherte nur und schnappte sich eine weitere Frucht, kaute zufrieden darauf herum. „Jap! Das hat er davon!“, fügte er noch hinzu. Er wusste nicht, warum, aber er liebte es einfach, Lucius zu ärgern. Irgendwas in ihm schrie danach. Tom nannte es den Spieltrieb seiner inneren Wildkatze. Tom lachte leise und strich durch Harrys Haare. Er liebte diesen Ausdruck in den Augen des Anderen, wenn er einfach nur glücklich war und nicht wieder kurz vor einem Tränenausbruch, aber er hatte gelernt, dass das sehr wohl sehr schnell gehen konnte. Er hielt Harry seine Hand hin, ließ zu, dass der sich das nächste Stück aus seiner Hand schnappte. Der Jüngere nahm eine Erdbeere, doch er zuckte etwas zusammen und legte seine Hand auf den Bauch. „Ärgert er dich wieder?“, fragte Tom sanft, er hielt inne, umarmte seinen Mann von Hinten. „Ich dachte Morgensportzeit ist vorbei?“ Was richtig war, er hatte früh gemerkt, dass das Kind im Bauch seines Geliebten seinen eigenen Rhythmus hatte. Und der sagte eigentlich, dass Schlafenszeit war. Immerhin musste das Kleine ja mitten in der Nacht aktiv genug sein, um sie Beide wach zu halten. Inzwischen musste er nämlich jede Nacht aufstehen. Na ja, von müssen konnte keine Rede sein, aber er würde Harry sicher nicht sich selbst überlassen, wenn ihr gemeinsames Kind ihm den Schlaf raubte. Er stand immer mit auf, auch, wenn der Jüngere das nie verlangte, machte ihm Tee und massierte den malträtierten Rücken. „Ich weiß nicht,“ nuschelte Harry fast schon etwas schuldbewusst, weil er bis jetzt noch Nichts gesagt hatte. „Heut gibt es einfach keine Ruhe,“ er legte seine Hand auf den Bauch und rieb darüber. Normalerweise half es, heute nicht, er spürte erneut einen scharfen Schmerz, das war wohl mal wieder die Leber gewesen. Tom strich leicht über Harrys Hauch, er spürte, als Harry erneut zuckte, doch da war nichts gewesen, keine Bewegung, nichts. „Ich spüre nichts,“ stellte er verwirrt fest und das, obwohl da doch was sein musste. „Aber.... au...! Das... das hat wirklich weh getan!“ Und auf ein Mal fiel es Tom wie Schuppen von den Augen. „Merlin,“ flüsterte er. „Das... Harry! Ich glaube, das Kind kommt!“ Er spürte die Panik in sich aufkommen. „Das... das sind Wehen!“ Harry starrte den Anderen an, dann auf seinen Bauch. „Nein,“ flüsterte er. „Nein! Es ist viel zu früh! Tom, es... es sind doch noch... sechs Wochen!“ „Poppy!“, rief Tom, ohne auf die Idee zu kommen, dass das relativ sinnfrei war, da sie draußen beim See waren, ziemlich allein und mitten zur Unterrichtszeit. Vor allem schien Tom auf ein Mal nicht mehr in der Lage zu sein, klar zu denken. Er rannte um Harry herum, der sich gerade wieder verzweifelt auf die Lippen biss. Dieses Mal sackte er sogar auf die Knie. Es tat so weh! Warum tat Tom denn nichts?! Merlin, sie hatten noch nicht mal das Zimmer eingerichtet! Ihr Baby hatte noch nicht mal ein Zimmer! Allein dieser Gedanke trieb ihm die irrationalen Tränen wieder in die Augen. „Was ist denn hier los?“, fragte in dem Moment Lucius, der mit seiner Kleinen im Arm auf die Beiden zutrat. Tom lief herum, wie ein kopfloses Huhn und brüllte nach Poppy, Harry umklammerte seinen Bauch und weinte. „Was hat er?“ „Wehen! Lucius, er hat Wehen! Was soll ich denn machen?“, fragte Tom halb verzweifelt, während er seinen Freund und seine rechte Hand durchschüttelte, wie einen Cocktailmixer. Harry schniefte und sah zu den beiden Männern, neee, von denen konnte er keine Hilfe erwarten. Mühsam arbeitete er sich irgendwie wieder auf die Beine, die Beiden merkten noch nicht mal, wie er sich torkelnd auf den Weg machte, um Poppy um Hilfe zu bitten. Es tat nun immer mehr weh, sich zu bewegen. Doch er biss sich auf die Lippen, selbst, als sein Hose, zu seinem Entsetzten, klatschnass wurde. Er musste zu Poppy, sie musste die Wehen stoppen! Das Kleine war doch noch nicht soweit! „Harry!“, rief Narcissa entgeistert, sie war in der Schule gewesen, um sich einige Unterlagen zu holen, während ihrer Freistunde, doch sie hatte nicht mit Harry gerechnet und bei allem, was Recht war, warum war er allein? Er rannte herum, na ja, er watschelte, mit tränenüberströmtem Gesicht – oh, und er hinterließ auch noch nasse Spuren! „Harry, Schatz, was hast du denn?“ „Poppy,“ brachte der Jüngere heraus, er schmeckte Blut, er musste sich die Lippe aufgebissen haben. „Wehen, es... es ist doch viel zu früh!“ Sofort legte Narcissa dem Jüngeren einen Arm um die Taille, stützte Harry so und lief mit ihm, machte Pausen, wenn sie sah, wie er sein Gesicht verzog. „Wo bitte ist Tom? Er würde dich doch sicher nicht allein rumstreifen lassen!“, das stimmte, der Andere war in den letzten Tagen gar nicht mehr von Harrys Seite gewichen. „Streitet...,“ Harry schniefte. „Streitet... mit Lucius... einfach so... und ich sitze einfach da... und sie haben mich... nicht bemerkt...“ Narcissa zog ihre Augen zu schlitzen zusammen. Es sah wohl so aus, als müsse sie einigen Leuten ihre Lieblingskörperteile neu verzieren. Mit Knoten oder so. Doch erst mal brachte sie Harry auf die Krankenstation. „Poppy!“ „Narcissa, was... oh, Harry? Was hast du?” „Wehen,“ erklärte Narcissa, sie half Harry auf eines der Betten. „Ziemlich heftige, kurze Abstände, so, wie ich das sehe. Das Wasser scheint auch schon gebrochen zu sein.“ Poppy hob ihre Augenbrauen, sprach einige Zauber, musste dann auch nicken. „Allerdings,“ stellte sei fest. „Wo bitte ist der Verantwortliche?! Hat Tom ihn etwa allein gelassen?“ Narcissa strich beruhigend über Harrys Hand. „Ich denke, er hat Panik oder so was,“ erklärte sie. „Ich werde ihn aber holen, ich habe einige Haare zu rupfen,“ fügte sie an. „Wie weit ist er?“ „Ich muss den Schnitt jetzt machen,“ erklärte Poppy leise. „Und ich brauche dringend Hilfe.“ „Also erst Severus,“ stellte Narcissa fest und im nächsten Moment war sie weg. „Poppy!“, jammerte Harry weiter. „Mach... mach, dass es aufhört, es ist doch viel zu früh! Es darf noch nicht kommen!“ Rasch wandte Poppy sich wieder ihrem Dauerpatienten zu. „Junger Mann, das Kind ist genug entwickelt um einige Wochen früher kommen zu können,“ versuchte sie, zu beruhigen. „Wenn die Wehen begonnen haben, muss das Kind bereit sein,“ sie lächelte beruhigend, brachte Harry dann durch ihre Ruhe dazu, sich zurückzulehnen und sich hinlegen zu lassen, bevor sie seine Kleidung verschwinden ließ. „Aber...!“ „Ich weiß, was ich tue, Harry,“ redete Poppy ruhig. „Ich muss dich betäuben.“ Das war die einzige Warnung, die sie dem Teenager gab, bevor der Zauber diesen traf. Sie hätte auch nur dessen Bauch betäuben können, aber Harry war so aufgewühlt, dass sie ihn zu seinem eigenen Besten ganz außer Gefecht setzte. Schnell war ein Hauself gerufen, der frische Tücher und warmes Wasser bringen sollte. Sie wollte gerade das Messer ansetzten, als die Tür das erste Mal aufflog. „Poppy! Was ist mit...?!“ „Ich wollte gerade anfangen,“ gab die Frau nur zurück, deutete auf die Schüssel. „Wenn ich jetzt sage, gebe ich dir das Kind, du wirst es waschen und dann in eines der Tücher wickeln, während ich mich um Harry kümmere. Ist das klar?“ „Ja...“ „Gut,“ nickte Poppy, doch in dem Moment flog die Tür erneut auf und ein hysterischer Minister mit einem vielsagenden Handabdruck auf der Wange stürmte herein. „Severus, kümmere dich, ich will keinerlei Störung!“ Erst dann setzte sei das Messer an, sie kümmerte sich nicht um das gezischte Gespräch, sondern konzentrierte sich auf das, was sie hier zu tun hatte. Einige gezielte, ruhige Schnitte später griff sie in die Wunde, sie spürte das Kind unter ihren Fingern, zog es heraus und lächelte, als es sofort zu schreien begann. „Severus!“ Sofort waren die schlanken Finger da, nahmen ihr das Kind ab. Sie wollte dazu ansetzen, die Wunde zu schließen, als sie selbst fast umkippte, denn da aus der Wunde kam ein kleines Händchen! Noch ein Kind! Rasch holte sie auch dieses zur Welt. Ein Mädchen, wie sie sofort sah. „Tom! Nimm es! Jetzt! Ich muss mich um Harry kümmern!“ Und noch bevor Tom reagieren konnte, hielt er das kleine, doch sehr laut protestierende Geschöpf in der Hand. Seine Tochter schien ihm klar machen zu wollen, dass sie zurück dahin wollte, wo es dunkel und warm gewesen war, wo sie Fußball mit den Eingeweiden ihres Daddys spielen konnte. Zwei? Er starrte zu Severus, der den kleinen Jungen gerade aus der Schüssel mit dem Wasser hob und ihn auf das Handtuch. „Was soll ich tun?“, fragte er hilflos. Woher war das zweite Kind gekommen? Severus verdrehte die Augen, das immer noch leise greinende Kind auf den Armen. „Du gehst zu der zweiten Schüssel mit dem Wasser, badest das Kind und wickelst es dann in ein Handtuch!“ Er beobachtete, wie Tom eben das tat, mit einer Hilflosigkeit, die ihn einfach nur zum Lachen brachte. Dann blickte er zu seinem Enkel. Er konnte es nicht fassen. Sein Enkel! Und er hatte rote Haare. Lilys Haare, wie er stolz feststellte. Doch dann wandte er sich zu Poppy: „Was ist mit Harry?“, fragte er leise. Die Heilerin lächelte und wandte sich um. „Es ist Alles in Ordnung,“ erklärte sie und deutete auf den kaum mehr sichtbaren Strich auf Harrys Unterbauch. „Die Narbe wird in den nächsten Tagen vollständig verschwinden und die Dehnungsstreifen mit der entsprechenden Creme auch. Er hat es gut überstanden.“ Dann wandte sie sich zu Tom, der gerade das zweite Baby auf das Handtuch legte und es vorsichtig abtupfte. „Allerdings habe ich mit dieser Überraschung nicht gerechnet.“ Tom strahlte, als er sich umwandte. „Sie hat Harrys Augen und seine Öhrchen!“ Tatsächlich waren unter dem Wust dunkler Haare ein Paar Katzenohren zu sehen. „Sie ist so süß,“ fügte er hinzu, küsste das Kind, dass, wie ihr Bruder noch immer dagegen protestierte, nicht mehr da zu sein, wo es hergekommen war. Überrascht blickte Severus zu Tom, dann nahm er sich noch mal den Jungen in Augenschein und lächelte. Da, vergraben unter den roten Haaren, hatte er sie tatsächlich übersehen, obwohl sie schwarz waren. Vermutlich, weil die Haare nass waren. Da saßen auch zwei kleine Katzenohren. Nun, diese Kinder würden ihre Eltern wohl nie verleugnen können. Poppy lächelte nur etwas, Harrys DNA hatte sich wirklich stark verändert, aber nur das hatte diese beiden, kleinen Geschöpfe erst ermöglicht. „Ich hätte gleich daran denken sollen,“ erklärte sie. „Katzen und Katzenwesen haben nur selten einen Wurf mit einem Jungen, ihr könnt froh sein, dass es nicht noch mehr waren.“ „Noch mehr?“, fragte Tom mit unnatürlich hoher Stimme. „Natürlich. Norm sind vier bis acht Jungtiere.“ „Er ist immer noch ein Mensch,“ konterte Severus. „Und jetzt untersuch endlich die Kinder, Frau, sie müssen angezogen werden!“ „Sei nicht so ungeduldig, Mann,“ blaffte Poppy im selben Tonfall zurück, dann schnappte sie sich, sichtlich zu Toms Missfallen, das Kind, sprach die üblichen Zauber. Danach wickelte sie das Kleine, band die Nabelschnur sorgsam ab, die in den nächsten Tagen abfallen würde und zog ihr dann den Stampler an, den eine Hauselfe gebracht hatte, zusammen mit einem kleinen Mützchen, was das Kind aber erst mal zum Schreien brachte. Die Proteste verstummten erst, als Severus mit einem Zauber eine kleine Öffnung für die Öhrchen erschuf. Sofort wurde das Kleine ruhiger, vor allem, als Poppy es zurück an den Vater gab. So verfuhr sie auch mit dem Jungen, der ihr aber augenblicklich von Severus wieder weggenommen wurde. Na, da hatten jetzt aber zwei Leute ihre Lieblinge gefunden. Das konnte heiter werden, da würde die Erziehung aber eiskalt auf der Strecke bleiben... „Und?“, fragte Tom. „Wie geht es ihnen? Wie geht es den Dreien? Wie geht es den Kindern?!“ „Eltern,“ murrte Poppy nur. „Die Kinder sind in bester Ordnung, ihre Lungen offensichtlich hervorragend entwickelt, sie haben an den Händen fünf Finger an den Füßen fünf Zehen. Sie sind erschöpft, launisch und sie haben Katzenohren. Habt ihr Namen?“ „Ja, Tom? Habt ihr endlich mal ein paar Namen?“ „Öhhh... wir dachten, wir hätten noch sechs Wochen?“ Severus war kurz davor, seinen besten Freund nachzuahmen und seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen. Doch er wollte den Jungen nicht stören, der auf seinen Armen friedlich eingeschlafen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)