Durch die Zeiten von DhalaElenaAngel (oder die Wahrheit dahinter) ================================================================================ Kapitel 37: Parasiten... ------------------------ „Also ich versteh euch wirklich nicht,“ meinte Tom nur, während er Harry kraulte, der zufrieden schnurrend und dösend auf seinem Schoß saß. Der Jüngere schien mal wieder häufig erschöpft, aber der Ältere war sich sicher, dass es ganz einfach wegen des Herbstes war und mit den Genen zu tun hatte, die der Grünäugige durch seine zu lang andauernde Transformation zurück behalten hatte, denn im Herbst und im Winter wurden Katzen und Wildkatzen nun mal schläfriger. Er kontrollierte ja regelmäßig, aber Harry hatte kein Fieber oder sonst was. Also machte er sich keine Sorgen. „Ihr erzählt mir von Geschichten, die sind schlicht schauerlich! Ich bin jeden Tag mit ihm zusammen! Wenn ich da bin, rührt er keinen Kaffee an und er brüllt nicht ungerechtfertigt.“ Er strich sanft über die Ohren, lächelte seinen Geliebten an. „Bei dir vielleicht,“ murrte Severus nur, während er seine Stirn rieb. Er hatte das Gefühl, dass es mit jedem Tag schlimmer wurde und mehr als ein Mal hatte Draco geschworen, dass er Harry auf dem Klo erbrechen gehört haben wollte. Weswegen er langsam zu glauben bereit war, dass ein Fluch oder ein Trank eine Rolle spielen konnte, eine weitere Krankheit, die jetzt erst ausbrach. Irgendetwas! So benahm sich kein normaler Mensch und er war wirklich der Ansicht, dass da mehr sein musste! Seine gesamte Freizeit und noch einiges mehr investierte er inzwischen in die Forschung, was seinem Sohn nun schon wieder zugestoßen war. Wobei das schon an Hysterie angrenzende Gelächter der beiden Blackschwestern nicht wirklich beruhigend war. Narcissa hob eine Augenbraue und beobachtete die Leute, die mit ihnen hier saßen. Ihre kleine Tochter schlief friedlich in ihren Armen, so, dass sie nicht zu laut lachen konnte. Es war zu herrlich, wie die Anderen sich über das ausließen, was sich in letzter Zeit so zuzutragen schien. Und sie bekam es immer nur aus zweiter Hand mit, nie life, das fand sie wirklich gemein! Aber die Aktion heute musste wieder mal toll gewesen sein – angefangen bei ihrem Mann über ihren Sohn bis hin zu ihrem Cousin, dessen Welt einfach mal eben so aus dem Rahmen geraten war. So auf jeden Fall wirkte er. Fasziniert war sie allerdings viel mehr darüber, wie sich die Männer an ihren Ausreden festklammern konnten, statt dass sie mal die Zeit nutzten, um zusammenzufügen, was offen vor ihnen lag. Aber das war offensichtlich zu viel verlangt Selbst so alberne Sachen wie Winterschlaf hatten ihre Wege in diese Diskussionen gefunden! Das durfte man wirklich nicht laut sagen! Das war nur noch peinlich! „Von wegen,“ knurrte Lucius nur. Da hatte er heut Morgen genüsslich in sein Käsebrot beißen wollen und hatte einen Frosch auf seinem Brot sitzen gehabt, der ihn erst dumm angesehen hatte, um dann quakend weg zu hüpfen! Das war nicht lustig gewesen! Und dann noch Harrys Spruch, dass das Zeug schlimmer stinken würde, als eine Kröte! So was Dummes! Er liebte seinen Käse und es war nicht mal der wirklich Alte! Nein, nein, nein, so musste man ihm nicht kommen! Tom hob eine Augenbraue und deutete auf seinem Schoß. „Es tut mir ja leid und so lustig ich eure Geschichten finde, aber mir ist es nun mal noch nicht geschehen, also gehe ich mal davon aus, dass das, was ihr erzählt auch etwas übertrieben ist.“ Er strich eine der Strähnen seines Geliebten zurück, der ihn kurz ansah und lächelte, bevor die Augen wieder zu fielen, er schien tatsächlich nicht mit zu bekommen, dass sie von ihm redeten, so erschlagen schien er zu sein und das um halb Acht abends. Aber wie gesagt, das war typisch Herbst und damit war das Thema für Tom abgehakt. Es war Bella, die so leise wie nur eben möglich den Türrahmen herunter rutschte, an dem sie lehnte und sich den offensichtlich vor Lachen schmerzenden Bauch hielt. „Mein Sohn hat mir erzählt, dass Potter erst heut wieder vollkommen durchgetickt sein muss!“, verteidigte Lucius. „Nicht nur, dass er mich fast in eine lebende Kröte hätte beißen lassen, er hat Draco mal wieder angefahren wegen nichts!“ „Er hat’esgt, dass ich fett bin,“ kam es empört und doch lang gezogen von Harry zurück, der wirklich zu müde war, um zuzuhören, der das aber doch mitbekommen hatte. Und ja, er fand, sein Tag war die Hölle gewesen, ohne es zu übertreiben! Angefangen mit dem ekligen Käse, von dessen Geruch ihm so übel geworden war, dass er es kaum rechtzeitig ins Bad geschafft hatte, bis hin zu Sirius’ neuester nerviger Angewohnheit ihn zu behandeln wie zerbrechliches Glas oder Fenrirs dumme Blicke. Oh, und dann war Draco gekommen, gerade, als er wirklich Probleme gehabt hatte, seine Quiddichuniform anzuziehen und dann hatte der Blonde begonnen, zu lachen und ihm zu sagen, dass er wohl zugenommen habe! Als könne er was dafür! Er hatte nun mal ständig Hunger! Es war verletzend gewesen! Der Andere hatte die Hexennase und die Warze verdient, die er ihm angehext hatte! „Er hatte nur festgestellt, dass dein Uniform zu eng ist,“ korrigierte Severus, sichtlich um ein ernstes Gesicht bemüht, denn der Anblick, der sich ihm dann in seinem Büro offenbart hatte, war einfach zu gut gewesen. Der so auf sein Aussehen bedachte Draco mit einer Warze und einer krummen Nase, die durch keinen Zauber verschwinden wollte. Fünf Stunden lang hatte sein Patensohn sich strikt geweigert, das Büro zu verlassen, so, wie Harry sich geweigert hatte, den Zauber aufzuhaben. „Hat’elacht!“ Tom grinste nur, strich über Harrys Ohren, bis dessen Augen wieder kurz davor waren, zuzufallen. „Und du hast es ihm heimgezahlt, gründlich. Glaub es mir, du hast seine Achillesferse mehr als deutlich erwischt.“ „Gut,“ nuschelte Harry nur und kuschelte sich wieder zurecht, bevor seine Augen ihm zufielen. Er war so erschöpft. Schule war viel zu anstrengend. Nicht das Lernen oder das Üben für Sport, bei dem er endlich wenigstens zum Teil wieder mitmachen durfte. Aber die Blicke! Diese ständigen Blicke machten ihn wirklich fertig! Dauernd starrte man ihn an, stellte ihm dumme Fragen, begaffte ihn, schlimmer, als wäre er ein exotisches Zootier! Die mussten nämlich wenigstens nicht antworten. „Und er hat einen anderen Schüler an einen Haken gehext, wo Minerva ihn erst über eine Stunde später gefunden hat!“, trumpfte Sirius auf, der auch nicht verstand, was der Junge in letzter Zeit hatte. Die kleinste Kleinigkeit konnte ausreichen, um ihn entweder zum Heulen oder zum Ausrasten zu bringen. Man wusste auch nie vorher, was geschehen konnte. Weswegen er generell einfach mit jedem Kommentar vorsichtig war. Wenn er nur wüsste, was sein Patensohn eigentlich hatte, wäre es viel einfacher, denn normal konnte das ja auch nicht sein. „Was hat der ihn auch belästigt?“, fragte Tom ruhig. „Harry hat mir erzählt, dass der Kerl versucht hat, ihn zu küssen! Ich hätte ihn nicht an einen Nagel gehängt, ich hätte ihn umgebracht, ihn gehäutet, gevierteilt und ihn dann an seinen Eingeweiden von der Decke der großen Halle baumeln lassen!“ „Das... hat er uns nicht erzählt,“ stellte Severus fest, der froh war, dass wenigstens das eine einigermaßen gerechtfertigte Handlung gewesen zu sein schien. „Weil ihr ihn schon alle angeschrien habt, was dachtet ihr denn, warum er sich umgedreht hat und weg war, bevor ihr gucken konntet? Ich habe eine Stunde gebraucht, um ihn dazu zu bekommen, aufzuhören, Rotz und Wasser zu heulen!“, knurrte Tom nur, während er sanft über Harrys Finger glitt. „Der Kerl dachte, nur weil Harry mit mir zusammen ist, würde er es ja auch gegen Bezahlung mit Jedem treiben! Nur er hat mich davon abgehalten, in die Schule zu gehen und ein Massaker anzurichten!“ Die Anderen hoben alle die Hände und seufzten nur einheitlich. Also gut, dann war es ein gerechtfertigter Ausraster gewesen. „Ich sage Draco, er soll das im Auge behalten, nicht, dass da Granger oder der Alte dahinter stecken,“ erklärte Lucius schließlich: „Und ich sage ihm, dass er am Besten keinerlei Kommentare mehr über eventuelle Gewichtsunterschiede machen soll. Sonst hört der Bengel wieder auf zu essen und sieht ganz schnell wieder aus, wie eine lebenden Leiche, jetzt, wo er endlich etwas Fett auf den Rippen hat.“ Etwas Fett auf den Rippen? Narcissa musste sich wirklich beherrschen, um nicht allen Anwesenden eines zu pfeffern! Harry war viel, viel zu dünn für den Zustand in dem er sich befand. Er hätte schon gut und gern zehn Kilo mehr haben sollen, denn auffällig war eigentlich für Jeden, der nicht beschloss, blind zu spielen, dass er auch nur um den Bauch herum zugenommen hatte und dass weder Arme noch Beine wesentlich umfangreicher geworden waren. Und als sie so nun auch noch das mit der sexuellen Belästigung erfuhr, platzte ihr ohnehin der Kragen. Nun, bitte! Wenn die Schüler so spielen wollten, das konnte sie auch! Wehe, jemand würde sich Harry noch mal so nähern! Das wäre ja noch schöner! Das würde sie aber ganz schnell zu verhindern wissen und ja, sie fand die Sache mit dem Nagel auch entschieden zu harmlos. Severus beschränkte sich darauf, seine Stirn zu reiben. Das würde erklären, warum der Jüngere die Schule derart hasste. Ja, das war nicht sonderlich lustig – im Gegensatz zu Dracos Hakennase. Daher lenkte er das Interesse auf etwas Anderes. „Wie sieht es aus?“, fragte er Lucius. „Wie weit ist Bill mit der Sache Granger gekommen? Gibt es endlich Fortschritte? Andere, als die Verhaftung kleiner und kleinster Fische?“ Was ihn entsetzte, war, dass Granger sich einen Kreis aufgebaut hatte, der sich von dem, den Tom angeblich gehabt haben sollte, nicht sehr unterschied. Lucius seufzte leise. „Sie scheint ständig in Bewegung zu sein, “ erklärte er. „Sie war manchmal in drei oder vier Dörfern an einem Tag, in den Städten scheint sie aber selten zu sein und wenn, dann wesentlich länger, ihre Eltern begleiten sie dauernd, sie scheint für die Muggel eine Art Predigerin zu sein! Diese Idioten sehen sie als Heilige, dank einiger Tränke, die sie immer noch machen kann! Darum deckt man sie auch noch!“ „Keine Fortschritte?“, hakte nun auch Tom nach. „Doch, einige Leute haben sie in einem monströsen Muggelgefährt gesehen, wir suchen jetzt gezielt danach, dumm nur, dass diese Muggel so viele Blechmonster haben.“ „Dann sucht – und strengt euch mehr an! Harry wird nicht sicher sein, bis sie weg ist! Ich will nicht, dass er noch mal angeschossen wird oder sonst was! Das darf nicht sein! Ein Mal hat gereicht!“ Er legte seine Hand sanft auf die Stelle an Harrys Bauch, wo die Kugel Diesen damals getroffen hatte und nur zu genau erinnerte er sich noch an den kaum wenige Wochen zurückliegenden Schrecken der letzten Schießerei, bei der es auch mehr als knapp gewesen war. Auch Severus nickte: „Nicht nur Harry, Keiner ist sicher, wer weiß, wo diese Irre als Nächstes zuschlägt...“ „Und was genau soll das sein?“, fragte Harry misstrauisch, während er die Süßigkeit ansah. Es war eine Art Minisnitch, ein Drittel so groß, wie ein Richtiger, der Körper war golden und die kleinen, hauchdünnen Flügelchen flatterten aufgeregt. Das neueste Schokoladenprodukt der Zwillinge, angeblich auch vollkommen harmlos. Nur eine Süßigkeit, die im Mund und Magen eine Weile britzeln sollte und die es in mehreren Geschmacksrichtungen gab. Als Bonbon oder eben als Schokolade. Und bewegen taten sie sich auf dieselbe Art, wie Schokofrösche. „Na, das sind zauberhafte Snitche und nein, das ist nicht meine Idee gewesen, die Zwillinge haben, was Namen angeht, noch nie die besten Ideen gehabt. Aber das Zeug schmeckt echt toll! Du magst doch Schokolade!“ Bitte, bitte, es durfte nicht schon wieder einen Anfall geben, bettelte Draco innerlich. Harry hatte schon am Morgen einen Heulkrampf gehabt und einen Zweiten würde er schlicht nicht ertragen. Es war zwar während des letzten Monats besser geworden, aber manchmal tickte er dafür umso heftiger durch. Draco wusste auch, dass Severus inzwischen von einem Fluch ausging und nur zu oft hing er über Trankkesseln, er verfütterte eine Widerlichkeit nach der Nächsten an seinen Sohn, jedes Mal frustrierter, wenn es wieder nichts anzeigte, was die Ursache für das teilweise abartige Verhalten war. Manchmal schlief Harry inzwischen sogar im Unterricht ein, wenn er sich langweilte. Allerdings glaubte er nicht an die Theorien seines Onkels, sondern eher an die von Tom. Es war wegen des Winters, dank der Tiergene war Harry sicher deswegen noch launischer, als sonst, dazu der Bund, der sich immer noch nicht gesetzt hatte. Das war für Draco der Grund, denn was Severus offensichtlich nicht anerkennen wollte – all das komische Verhalten – bis auf die Schläfrigkeit – verschwand in dem Moment, wo er wieder bei Tom war. Erneut runzelte Harry die Stirn, zuckte aber dann die Schulter und nahm es in den Mund. Es schmeckte noch nicht mal schlecht, nur eine Warnung hätte er gern gehabt, denn die Schokosüßigkeit machte sich selbstständig und stürmte seine Speiseröhre. Er hustete erschrocken, doch dann war das Ding offensichtlich schon in seinem Magen. „Lecker, aber eine Warnung wäre echt fair gewesen!“, murrte er, während er beobachtete, wie Draco, wohl, weil er selbst schon denselben Fehler gemacht hatte, erst mal die Flügel ablutschte. „Dann hätt ich aber nichts zu Lachen gehabt,“ grinste Draco nur gutmütig. Er warf Harry einen ganzen Sack von den Dingern zu. „Da, die hab ich dir mitgebracht. Sind verschiedene Geschmacksrichtungen drin, und nein, keine Ekligen.“ „Na dann, ich...“, auf ein Mal hielt Harry inne. Was war das denn? Erschrocken legte er seine Hand auf den Bauch und er war sich sicher. „Verdammt!“, knurrte er. „Das Ding hat sich nicht aufgelöst und spielt in meinem Magen Tango!“ „Das ist Unsinn,“ gab Draco zurück. „Das ist Schokolade! Natürlich...Hee!“ Er starrte auf seine Hand, die von dem Anderen gepackt und auf dessen Bauch gedrückt wurde. Toll, jetzt hatte er noch einen Rappel. Zwei an einem Tag, sie gingen zurück zur schlimmsten Zeit vor zwei Monaten oder wie?! Doch in dem Moment erstarrte er! Da! Tatsache! Da war eine Bewegung! „Wie hast du das denn geschafft?“, fragte der Blonde. „Das einzig nicht perfekte Ding und du schluckst es!“ „Ich kann nichts dafür!“, reagierte Harry weinerlich, während er Dracos Hand losließ. „Das fühlt sich komisch an,“ fügte er an. Er legte seine Hand wieder auf den Bauch, spürte zwei weitere Bewegungen. „Wann schmilzt das Zeug?!“ „Das sollte es schon getan haben, Fred hat gemeint, es schmilzt sofort, Magensäure zersetzt das immer! Also – machen wir einen Ausflug zu Poppy.“ „Nein, bitte! Die ruft nur wieder Dad und Tom und dann erzählen die mir wieder, was ich nicht mehr machen darf, weil ich es nicht vertrage! Komm schon!“ „Nix da! Die haben Recht, alle Beide! Marsch! Wir gehen zu Poppy und die untersucht deinen Wams! Los!“, ohne auf Harrys vehemente Proteste zu achten, schob er diesen in die Krankenstation, wo gerade auch Ron auf einem der Betten saß, der Rotschopf wurde nachher entlassen, er hatte einen kleinen Quiddichunfall gehabt. „Was macht ihr denn hier?“ „Harry hat den Einzigen nicht guten Zaubersnitch gegessen, der jetzt Tango in seinem Magen tanzt.“ „Es ist nichts! Guck! Da bewegt sich nichts mehr! Es ist ge...“ „Da bewegt er sich wieder,“ korrigierte Draco, der auf den Bauch zeigte, wo Harry sich schon frei gemacht hatte, um seine Aussage zu untermauern und sich in genau dem Moment wieder eine kleine Beule bildete. „Mister Potter! Harry! Was tust du denn schon wieder hier?“, fragte Poppy nur. Erneut erklärte Draco die Geschichte, verschwand dann, während der Untersuchung, in Poppys Büro, um seinem Vater und Severus bescheid zu sagen, das waren immerhin seine Order. Sobald etwas war, sofort Allen was sagen und sei es nur ein Schnitt im Finger des Grünäugigen, O-Ton der ach so dunkle Lord. Es dauerte keine fünf Minuten, da standen sie alle da, sein Vater und Tom, Bill (warum auch immer dar mitgekommen war), seine Mutter und seine Tante, die beide erwartungsvoll los stürmten und auch Harrys Patenonkel und dessen Streichelwölfe. Gerade, als er gehen wollte, kamen auch noch die Lestanges aus den Flammen. „Massenauflauf,“ diagnostizierte Draco nur und folgte den Anderen. „Ich hab nichts! Aufhören! Ich will das nicht! Nicht auf meinem Bauch rumdrücken!“, wehrte Harry sich gegen die resoluten Hände der Krankenschwester, die mitten in der Bewegung inne hielt,, gerade, als auch Tom ins Zimmer platzte. „Petzte!, zischte der Jüngere aufgebracht. „Wo ist Draco? Wo ist dieser Verräter? Ich hex ihm dieses Mal eine Warze, die ihm für den Rest seines Lebens bleibt!“ „Was hat er? Poppy? Was ist los?“, fragte Tom alarmiert. Er hastete zu dem Jüngeren, der sich gerade eindrucksvoll gegen die Krankenschwester wehrte. „Harry, was ist los?“ “Nichts,” knurrte der Jüngere missgelaunt. „Draco macht wegen nichts einen riesigen Aufstand! Bring mich hier weg, bitte...!“ Tom lächelte etwas, küsste seinen Geliebten, sah dann zu der zur Salzsäule erstarrten Krankenschwester und zog die Augenbrauen zusammen. „Was ist los?“, fragte er ruhig. Etwas sagte ihm, dass es was sein musste. „Ich hab nur ein dummes Bonbon verschluckt!“ „Ich...,“ Poppy atmete noch ein Mal tief durch: „Ich fürchte, so einfach ist es nicht.“ „Was?“, fragte Lucius, der es nicht fassen konnte. Konnte Harry wirklich keinen Monat durch bringen, ohne hier zu landen? „Nun, er... er... Merlin, wie sage ich das jetzt...?“ „Raus damit, Frau!“, herrschte Severus aufgebracht. Er hatte Wochen damit verbracht, herauszufinden, was Harry hatte, und nun rückte die verdammte Schwester einfach nicht damit raus! „Er... Harry...“ „Jaaaaaaaaaaaa?“ „Harry hat, um es auf die Art der Schüler auszudrücken, einen Braten in der Röhre.“ „Was hat Fleisch mit einem Bonbon zu tun?“, fragte Lucius verwirrt. „Bonbon? Fleisch?“, japste Narcissa, die die Lachtränen kaum noch zurückhalten konnte. „Ich hätte meinen Mann nie für so beschränkt gehalten!“ Severus hingegen wurde kalkweiß. Er war immerhin unter Muggeln groß geworden. Das... konnte nicht sein! Das war doch gar nicht möglich! Er spürte, wie sein Kopf leicht zu werden begann, kurz danach krachte es, als er aufschlug. „Nummer Eins,“ kicherte Bella nur. Klonk. „Nummer Zwei,“ grinste Narcissa, als es auch Rastaban aus den Sohlen fegte, dicht gefolgt von Remus, während Fenrir überrascht eine Augenbraue zog, aber wohl auch begriff, um was es zu gehen schien. „Was ist los? Fenrir! Warum ist Remus umgekippt? Und was redet ihr alle von Braten?“, verlangte nun auch Sirius zu wissen. „Das würde ich auch gern wissen!“, schaltete Toms ich ein, bevor er bleich wurde und seine Hand über Harrys Bauch legte. Es war lange her, dass er unter Muggeln gelebt hatte, doch in dem Moment erinnerte er sich an ein Mädchen aus dem Heim, dass einen ‚Braten in der Röhre’ gehabt hatte. Er spürte es, ein kleiner Kick gegen seine Hand, bevor er sich der Mehrheit anschloss. „Tom?“, fragte Harry verwirrt. „Tom! Poppy! Poppy, was hat er? Er ist krank! Und... und die Anderen!“ Verdattert starrte die Krankenschwester den Jungen an, bevor sie gegen ihren Willen selbst lachen musste. „Ich drücke es anders aus, Harry. Die Bienchen und die Bienchen haben zuge...“ Rums. Nun, da Harry nun auch ohnmächtig geworden war, hatte er es wohl begriffen. „Was? Was für Bienchen? Sind wir hier auf einer Honigfarm, oder...?“ Rums. Rums. „Sirius und Rudolphus,“ kicherte Bella, während Narcissa im Rahmen der Tür hing und sich den Magen vor Lachen hielt. „Du... Bella... Bella... du… du … schuldest mir… hihihihihihihihihi….” „Was hat das hier mit Honig zu tun?!“, wiederholte Lucius seine Frage. Fenrir im Hintergrund begnügte sich mit einem Kopfschütteln. Die beiden Malfoys, Vater und Sohn hingegen, starrten die Krankenschwester weiterhin ungläubig an. „Einen blinden Passagier?“, fragte Poppy, nachdem sie ihren Lachreflex unterdrückt hatte. „Parasiten?“, fragte Lucius. „Was soll der Aufstand? Warum hast du das nicht einfach gesagt? Ich denke, dagegen gibt es einfach Tränke – und ist das vielleicht auch die Erklärung für sein lächerliches Verhalten? Dann ist er den Parasit ja auch in einigen Tagen wieder los! Vermutlich hat er sich den bei den Muggeln geholt...“ „Muhahahaha... Muggel... Mein... mein Mann... Merlin, das kann... Draco nur... bei.. ihm geerbt haben...!“ „Ich... hab dir damals... schon gesagt, dass... hihhihihihihihihihi... beschränkt ist....!“ „Dieser ‚Parasit’ wird noch einige Monate brauchen, bis er weg, nun, zumindest aus Harry raus ist, und wer weiß, wie lang er dann noch da ist,“ grinste nun auch Poppy, die beobachtete, wie nun auch der sonst so unnahbare Grayback grölend an die Wand hämmerte, während er Tränen lachte. „Was? Was soll das denn heißen? Warum sollte es so lang dauern, bis ein Parasit entfernt ist? Und warum sollte man ihn anschließend auch noch aufbewahren? Frau! Das ist der größte Schwachsinn überhaupt!“ „Lucius Abraxas Malfoy! Dein hauseigener Parasit steht direkt neben dir! Den hast du auch weder umgebracht, noch weggeworfen, sondern der Welt verkündet, dass du einen Erben hast! Und allein für diese Kommentare sollte man dir deine Ohren hinter dem Kopf verknoten, wie einem kleinen, dummen Schuljungen!“ „Was...?“, stotterte Lucius, während neben ihm ein Krachen ertönte – und er auf Draco sah, der gerade ebenfalls umgekippt war, während Severus und der Weasley, mit dem sein Sohn zusammen war, gerade wieder Anzeichen baldigen Erwachens zeigten. Verständnislos sah er zu Poppy, „Ich hab aber doch keine Parasiten! Was soll das?!“ „Der Parasit nennt sich Kind!“, donnerte Poppy, die nicht fassen konnte, wie ein einzelner Mann so ignorant sein konnte. Was? Kind? Schwanger? Und dann fiel es ihm siedend heiß wieder ein. Das Benehmen von Harry, das ihm vage vertraut gewesen war, all die Sticheleien seiner Frau in den letzten Wochen. Er hob seine Hand, wollte etwas sagen, von wegen unmöglich oder sonst was, doch da merkte er schon, wie der Boden zu tanzen begann – und dann wurde alles schwarz. „Ich glaub... wirklich... hihihihi... er... ist ... beschränkt!“, lachte Narcissa nur, während sie damit kämpfte, ihre Blase weiterhin unter Kontrolle zu halten. Severus stöhnte und richtete sich wieder auf, fast zeitgleich mit Tom, der sich sofort aufrichtete und Harry wieder in seine Arme hob, ihn fest an sich drückte. „Frau, sag mir sofort, dass das nur ein schlechter Scherz war! Er ist ein Junge, verdammt noch mal! Er hat keinerlei Vorrichtungen für eine Schwangerschaft, geschweige denn für eine Geburt!“ Poppy zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich kann nur sagen, dass da drin zweifellos ein Baby ist und zwar mindestens im Vierten, vermutlich eher im fünften Monat, bedenkt man, wie aktiv das Kleine bereits ist. Und es würde doch auch alle seine Probleme erklären, nicht wahr? Habt ihr euch nicht neulich alle darüber lustig gemacht, was er alles isst? Nun, das ist schwangerschaftsbedingt.“ „Ich fasse das nicht,“ stöhnte Severus nur. Tom saß einfach nur da, während er darauf wartete, dass Harry wieder zu sich kam, seine Hand auf dem Bauch des Jüngeren, wo immer wieder leichte Stupser zu spüren waren. Er konnte es nicht fassen: „Wie?“, fragte er leise. „Wie war das möglich?“ „Das... würde ich echt auch gern wissen! Ich... ich bin ein Junge! Ich kann keine Kinder bekommen! Das muss ein Irrtum sein, da drin ist nur der dumme Snitch! Ich... hab ich erwähnt, dass ich ein Junge bin? Ich kann es doch nicht sein! Ich kann kein Kind bekommen! Ich bin ein Junge!“ Das war es, was Narcissa brauchte, um wieder ruhig zu werden. Sie lächelte und trat zum Bett. „Ich wusste es schon seit einer Weile, “ gab sie lächelnd zu. „Ich denke, dass es durch deine lange Verweildauer in der Animagusform zu tun hat,“ erklärte sie schließlich. „So etwas kann den Körper nachhaltig verändern und offensichtlich hast du mehr zurückbehalten, als einen Schwanz und die Ohren.“ „Ja!“, nickte Poppy sofort. „Ja, das kann sein, das ist bisher in hundert Jahren nur ein Mal aufgetaucht, aber das kann durchaus sein! Anders könnte ich es nicht erklären!“ „Aber... aber...!“, mit großen Augen sah Harry den Älteren an: „Aber... ich...,“ er legte seine Hand auf die seines Geliebten. „Bitte, ich... bist... bist du sauer? Es... tut mir leid...“ „Ich glaube, es ist fair zu behaupten, dass die Hälfte der Schuld auch bei mir liegen wird,“ gab Tom nach einigen Sekunden zurück, die er brauchte, um sich zu fangen, er küsste Harry erneut, strich leicht über dessen Seite, während seine andere Hand immer noch auf dem Bauch lag, wo nun Nichts mehr zu spüren war. Als habe das Baby seinen Mittagssport beendet. Nun, es hatte wohl erreicht, was es wollte – die Anderen auf sich aufmerksam zu machen. „Du.. du willst es nicht, oder?“, flüsterte Harry auf ein Mal, sah den Anderen an. „Bitte... ich...“ „Harry!“, unterband Tom sofort jedes weitere Wort, ihm war gar nicht klar, dass alle ihn inzwischen beobachteten. Na ja, Alle außer Lucius und sein Sohn, die immer noch den Boden pflasterten. „Harry, ich bin überrascht,“ gab er leise zu. „Ich habe nie auch nur in Betracht gezogen, auf eine andere Weise als Adoption zu einem Kind zu kommen, aber ich würde doch nie verlangen, dass du es wegmachen lässt, wenn du nicht willst. Im Gegenteil – ich bin ein Familienmensch,“ fügte er leise an. „Und wenn wir ein Kind bekommen, werde ich alles tun, um dafür zu sorgen, dass es ihm oder ihr immer gut gehen wird,“ er lächelte etwas, sein eigenes Erstaunen erst mal hintanstellend. Er streichelte Harry weiter, bis der Jüngere sich wieder beruhigt hatte. „Und jetzt will ich wissen... Poppy, wie weit ist er, wann ist die Geburt und was müssen wir beachten?“ Wenn er so darüber nachdachte, im Grunde war das hier wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Poppy rieb sich die Stirn, hob den Zauberstab und sprach einige weitere Sprüche. „Harry ist, wie ich es dachte, etwa im fünften Monat, der Fötus ist gut entwickelt und das Herz schlägt regelmäßig, das Kind ist in Ordnung, es ist Harry, um den ich mir Sorgen mache, für eine Schwangerschaft, die so weit fortgeschritten ist, ist er viel zu dünn.“ „Ich habe ihm drei Mal am Tag Vitamine und Nährtränke untergeschoben,“ erklärte Narcissa ruhig. „Dass er zu dünn ist, war mir auch klar. Aber es schien einfach nicht angesetzt zu haben.“ „Es müssen sehr hoch konzentrierte Tränke sein, da Harrys Körper generell nur einen sehr kleinen Teil der Nährstoffe aufnehmen kann,“ erklärte die Krankenschwester. „Severus...“ „Ja,“ murmelte der Tränkemeister nur. „Ich bin... ich fasse es nicht! Tom! Du solltest dich in Grund und Boden schämen! Der Junge ist verdammte Siebzehn und du musstest ihn schon schwängern! Konntest du dich nicht zurückhalten? Ich habe mich kaum daran gewöhnt, Vater zu sein und jetzt werde ich Großvater, verdammt!“ „Nicht.. nicht böse sein,“ flüsterte Harry leise, er hielt sich die Ohren zu, er hasste es, wenn man stritt und vor Allem dann, wenn er der Auslöser zu sein schien, so, wie jetzt. „Schrei mich gefälligst dann an, wenn er es nicht mit bekommt!“, blaffte Tom ungnädig. „Niemand streitet hier,“ fügte er an und küsste Harry. „Und ab jetzt wirst du auf Mast gesetzt. Kein Quiddich mehr! Das ist viel zu gefährlich! Keine Anstrengungen!“, er lächelte, verschränkte ihre Finger miteinander, wobei er es eigentlich immer noch nicht fassen konnte. Er, Vater? Harry wollte etwas sagen, doch er wusste, der Andere hatte Recht – zumindest, was Quiddich anging. Was, wenn ihn einer der Bälle im Bauch traf? Oder wenn er vom Besen fiel? Er kuschelte sich weiter an den Älteren, eine Hand schützend über seinem Bauch. „Ich bin müde,“ nuschelte er. „Dann schlaf,“ gab Tom nur zurück. Er streichelte seinen Geliebten, strich auch ein Mal über das Band, dass sich um dessen rechtes Gelenk schlängelte. Er hielt den Jüngeren, bis der friedlich schlief. Erst dann sah er auf. „Ist das der Grund? Schläft er darum so viel? Wegen der Schwangerschaft?“ „Eher, weil sein Körper nicht genug Nährstoffe hat,“ erklärte Poppy. „Das führt zu schneller Ermüdung. Es wird sich geben, wenn wir ihn auf die entsprechenden Medikamente umgestellt haben,“ die Krankenschwester lächelte etwas. „Und was ist mit der Geburt? Ich meine, er hat Recht, er ist ein Junge! Er...!“ „In den beiden Fällen, die mir bekannt sind, wurde das Kind per Bauchschnitt auf die Welt geholt. Die Muggel haben da eine sehr effektive Methode entwickelt, sie heißt Kaiserschnitt. Das, kombiniert mit Magie, sollte die ganze Sache recht sicher machen.“ „Nur noch vier Monate,“ murmelte Tom ungläubig. „In vier Monaten habe ich ein Kind...“ „Ja, deinen ganz eigenen, kleinen Parasiten.“ „Was? Wer bitte nennt mein Kind einen Parasiten?!“ „Er war’s,“ kam es von allen, die zu dem Zeitpunkt noch nicht den Boden gepflastert hatten. „Mein Mann hat nicht nur keine Ahnung von Muggel, er hat einige Redewendungen vollkommen falsch verstanden.“ Tom hob eine Augenbraue, er stand vorsichtig auf, zog sich seinen Umhang aus und wickelte Harry darin ein, bevor er ihn noch nahm. „Ich bin zu Hause.“ „Äh... die Konferenz?“, wandte Lucius vorsichtig ein. „Im Ministerium hocken die ungarischen Gesandten und der Minister von Frankreich.“ „Entschuldige mich.“ „Öh... und wie?“ „Sag ihnen die Wahrheit – dass ich erfahren habe, dass ich mein erstes Kind bekomme und dass ich meinen Mann versorgen muss!“ Lucius stöhnte nur leise, er nickte nur und verschwand, während Grayback Lupin und Black von der Station schaffte. Sein Sohn hingegen spielte immer noch Salzsäule. Na ja, wenigstens seine Frau hatte das hämische Lachen aufgehört, obwohl er ahnte, dass es jetzt erst anfangen würde... 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