Ein schwarzer Engel in der Stadt der Blumen von AzurePhoenix ================================================================================ Kapitel 7: Die dornige Rose --------------------------- Alternativer Titel: The End... Or Is It? Die Nacht war nun wieder angebrochen. Der finstere Engel Azure Megami gab sich alle Mühe um sich ein wenig zu entspannen. Dies fiel ihm jedoch nicht sehr leicht, da er das Mädchen diese Nacht wieder erhoffte. Er wollte seine Schuld begleichen und sie davon überzeugen, dass sie gemeinsam mehr Chancen gegen die unvermeidbare Dunkelheit haben. Und das, obwohl er es selbst davor im Alleingang versucht hat. Seine lange Anwesendheit in der Stadt zeugt bereits von seinem nicht vorhandenen Erfolg. Es kam ihm schon so vor, als würde die Zeit nur halb so schnell vergehen, während er in seiner Wohnung saß. Auf einem rotem Sofa, dass bereits seit seiner Ankunft in diesem Zimmer stand. Es wirkte recht alt, wies aber kaum Gebrauchsspuren auf und war auch noch ziemlich stabil. Ein einfaches, funktionales Sofa eben, genau das, was der Engel gebraucht hatte. Ein Ort zum entspannen, der seinen Zweck momentan leider nicht sehr gut erfüllte. Trotz der ruhigen Atmosphäre und seinem gemütlichen Sitzplatz war er die ganze Zeit über angespannt. Die Ruhe, die er so sehr nötig hatte verhalf ihm aber nur wenig, um seine Kräfte zu sammeln. Ob es zu einem Treffen mit dem Mädchen kommt oder nicht, er müsste wieder kämpfen. Daran führte leider kein Weg vorbei. Endlich war es Mitternacht. Die zeit für den ungeduldigen Engel seine menschliche Fasade aufzugeben und sein wahres gesicht der wahren Stadt zu zeigen. Er ging seinen Mantel auf und legte sein Shirt ab. Obwohl er seinen Kleidungsstil mochte, war er nicht besonders praktisch beim Kämpfen. Hier trug er am liebsten so wenig wie möglich, damit er sich frei bewegen konnte. So bot ihm dies zwar keinen zusätzlichen Schutz, aber solange er keine Kleidung fand, die ihm die ausreichende Bewegungsfreiehit bot, ließ er es lieber sein. Normalerweise würde der Engel eine kleine Show aus seiner Wandlung in sein richtiges Ich machen, aber heute nicht. Er trat aus seiner Tür, schloß die Wohnung ab, sprang mit einem gekonnten Sprung auf das Dach des Hauses und gleich daraufhin hiervon wieder ab. Er ließ sich nur kurz fallen, bevor er seine schwarzen, mächtigen Schwingen erscheinen ließ. Diese fingen schnell den Wind ein und so flog der Engel los, auf erneuter Suche nach dem Mädchen. Den sanften Wind konnte er gut spüren und er flog durch die kühle Nacht. Die Straßen waren dunkel und leer. Nicht eine Menschenseele war erkennbar – zumindest noch nicht. Er wusste genau, dass das nicht stimmen konnte. Niemals würden die Kreaturen der Nacht ruhen, bis sie ausgeschaltet sind. Aber auch erhoffte er sich, dass es nicht nur diese ruhelosen Wesen sind, die die finsteren Gassen des Nacht bevölkern. Das Mädchen müsste sich auch irgendwo aufhalten. Und Azure dachte sich, dass er die fürchterlichen Monster bei seiner Suche zu seinem Vorteil nutzen könnte. Sie waren schließlich aufmerksam, wenn auch nicht besonders intelligent, doch sehr organisiert und, vor Allem, informiert. Sie standen ständig irgendwie in Kontakt miteinander. Der Engel wusste zwar nicht wie, aber jeder schien alles zu wissen. Sonst würden auch nicht immer sofort neue Gegner erscheinen, sobald er bei einer Gruppe einfällt. Ob es eine Art lautloser Alarm war? Aber wie würde das nur funktionieren? Wieder etwas, über das sich Azure in ruhigen Stunden gerne einmal Gedanken machen würde. Allerdings war dies keine solche Stunde. Sogar im Gegenteil: Man konnte die Anspannung schon förmlich spüren. Nach kurzer Leere in den Straßen kam der gefallene Engel nämlich schon auf eine große Meute zu. Es war wie eine Versammlung. So viele tummelten sich an nur einem Platz. Ein großer Platz. Es war ein weiter Ort, der viel Raum für noch mehr Personen ließ. Aberelbst in den früheren Tagen, an dem hier noch ganze Volksversammlungen stattfanden, war es nicht so überfüllt, wie es im Moment war. Der perfekte Ort also, um sich ein paar Informationen zu beschaffen. Dafür würde er aber nicht ganz so viele Wesen benötigen, wie sie hier gerade versammelt sind. Eine Hand voll würde ausreichen, dachte sich der Engel zumindest. Er konnte also wieder loslegen – das, was er am besten konnte. Wenn es eine Rangfolge geben würde oder einen Wettbewerb für diese besondere Disziplin, war er sich absolut sicher, dass er den ersten Platz erhalten würde. Das aufführen vom Tanz des Todes! Es sollte zwar nur zweckmäßg sein, allerdings konnte er es sich nicht nehmen auch ein wenig Spaß haben zu wollen. Doch nicht bei einem so zahlreichen Publikum! Also begann er seine Show damit, dass er sich über die Mitte des Platzes begab und seinen Katana mit Wucht auf den Boden warf. Dies tat er allerdings mit so viel Durck, dass es die Erde leicht aufsprengte und die sich darum befinden Monster umwarf. Bis auf eines. Dieses eine wurde nämlich direkt vom Schwert aufgespießt und somit an den Boden geheftet. Dies erregte schonmal ordentlich Aufmerksamkeit. Um diesen noch einen drauf zu setzen flog er mit hoher Geschwindigkeit auf seinen Katana zu und landete dennoch mit graziler Präzision auf dem Griff des Samuraischwertes. Aufgrund seines Sturzfluges und der damit verbundenen Geschwindigkeit drückte sich sein Schwer noch weiter in den Boden, weswegen des Monster unter ihm einen letzten Schmerzensschrei von sich gab, bevor es langsam verblutete. Die Klinge hatte es icht sauber durchbohrt, sondern eine klaffende Wunde auf seinem Rücken hinterlassen. Der Auftritt war somit, seiner Meinung nach, ein voller Erfolg. Nun müsste er nur noch so viele Beseitigen, bis ein paar übrig sind, die er befragen konnte. Damit dies schnell erfolgte und auch ja keien Gefahr für ihn bestand, packte er sich schnell wieder seinen Katana und zog ihn aus dem Boden und dem Monster. Obwohl es recht tief in der Straße hineinging, war es für den Engel eine Leichtigkeit den Katana wieder an sich zu bringen. Natürlich fanden dieses Auftreten die Umstehenden nicht so toll und griffen den ungebetenen Gast auch sofort an. Da der schwarze Engel allerdings damit gerechnet hat, viel es ihm nicht schwer diese Attacken abzuwehren und daraufhin sofort zu kontern. Sein erster Schlag durchtrennte zwei ganze Körper und einen Arm, den eine unglückselige Kreatur hervorstreckte. Sofort danach fiel ein Schwung nach dem Anderen, die den berühmt-berüchtigen Tanz ergaben und für die meisten schon schnell endete. Er hatte es eilig und doch kam seine sadistische Ader leicht durch, als er wieder mit Blut bedeckt wurde. Sein eigentliches Ziel wurde langsam mehr und mehr vernebelt. Ein neuer, alter Gedanke kam ihm, als er gerade mit den ganzen Monstern kämpfte – oder eher wieder einmal ein Blutfest anrichtete. Der Spaß am Schlachten – Richten – Das Genießen seiner unmenschlichen Kraft. In diesem Übermut fiel ihm erst recht spät auf, dass sich diese Wesen anscheinend weiterentwickeln konnten. Unter den ganzen gewöhnlichen Gegnern befand sich auch einer, der anders war. Er schien größer und... humaner. Etwas war anders an ihm. Seine Agilität war besser und er konnte sogar ein paar leichtfertigen Schnitten des Engel ausweichen. Unglaublich, sowas hatte er in seiner Zeit hier noch nicht erlebt, nicht bei diesen Monstern. Von seiner Übermacht getränkt griff er dieses Wesen weiter mit einfachen Angriffen, denen es leicht ausweichen konnte, an. Anscheinend musste er sich besinnen, wenn er gegen diese weiterentwickelte Form bestehen wollte. Dies fiel ihm jedoch nicht leicht. So geschah es sogar, dass das Monster eine der offensichtlichen Lücken ausnutze, um zurück zu schlagen. Die Krallen trafen den Engel in der Schulter und die niederen Wesen schienen nun neue Moral gefunden zu haben, jetzt wo der starke Engel getroffen wurde. Doch schon bald darauf fiel ein Schuss, der die Pranke des höheren Monsters genau in der Mitte traf und es dazu veranlasste vom Engel fortzuweichen. Ein Schuss? War das nur ein Zufall? Doch tatsächlich erschien das mysteriöse Mädchen und rettete den angeschlagenen Engel. Es war überraschend, doch für Azure nicht gerade ungelegen, da er wirklich leichtsinnig geworden war und ihm dies half auf den Boden der Tatsachen zurück zu kommen. Nichts wäre besser gewesen als ein Schuss aus der Waffe der Person, die er suchte. Mit einem gekonnten Sprung war sie auch schon an der Seite des Engels und sie musste leicht grinsen. Der gefallene Engel konnte sich schon denken, dass sie nun ein paar triumphierende Worte sagen wollte und unterbrach sie bereits bevor das Mädchen überhaupt etwas sagen konnte. "Ich kann mir schon denken, was du sagen willst. Aber ich schlage vor, dass wir uns erst einmal um diese Wesen kümmern." sagte Megami trocken. Nun war es nicht mehr wichtig einen oder mehrere von ihnen am Leben zu lassen, sie konnten einfach jeden einzelnen von diesen gottlosen Kreaturen umbringen. Und so geschah es auch schnell, dass die beiden anfingen die Monster um sich herum nieder zu mähen. Als erstes sollte die weiterentwickelte Form dran glauben, da sie ein zu große Gefahr darstelle. Durch eine schnell Kombination eines kleinen Kugelhagels aus den Schusswaffen der Schützin und der gekonnten Schwertkunst des Engels verlor diese auch schnell ein Glied nach dem Anderen, wobei als letztes auch der Kopf von der klinge des Schwertkämpfers abgetrennt wurde. Nun waren die finsteren Geschöpfe nicht mehr so ehrgeizig, da sie nun zwei übernatürlich starken Gegnern gegenüber standen. Es kam, wie es kommen musste: Binnen weniger Minuten waren alle Monster tot. Entweder mit tiefen Einschnitten, unzähligen Schusswunden oder gar beidem. Während dies von sich ging beobachtete Azure ein wenig den Kampfstil des Mädchens. Nicht ein Monster schaffte es auch nur in ihre Nähe zu kommen, so schnell konnte sie mit ihren Waffen zielen und auch schießen. Selbst das Nachladen geschah blitzschnell, sodass sogar der Engel Probleme hatte dies zu beobachten. Da standen die beiden nun, umgeben von hunderten von Leichen, die verschwinden würden sobald die Sonne wieder aufgeht. Endlich konnten sie aufatmen, obwohl der Kampf nicht besonders anstrengend war. Azure find an zu lächeln und bewegte sich langsam auf das Mädchen zu. "Wer hätte gedacht, dass du mir nun gleich zweimal die Haut rettest. Ich bin dir zum - " Bevor der schwarze Engel seinen Satz beenden konnte traf eine Kugel direkt vor seinen Fuß im Boden ein. "Spar' dir deine Worte, Dämon. Du bist doch eigentlich auch so, wie die anderen auch! Deine schwarzen Flügel beweisen es! Jetzt, da alle anderen für's erste vernichtet sind, kann ich mich endlich deiner annehmen..." Der Engel verstand für einen Moment lang die Welt nicht mehr. Eben noch haben die beiden zusammen gegen diese Monster gekämpft und nun das? In ihren Augen konnte er allerdings sehen, dass sie es tot ernst meint. "....Na gut." sagte Azure und seufzte leicht. "Aber bevor wir das hier hinter uns bringen, verrätst du mir deinen Namen?" "Dann will ich mal nicht so sein. Mein Name wird das letzte sein, was deine Ohren zu hören bekommen werden. " Direkt nachdem sie diese Worte gesprochen hatte verschwand sie auch schon in der Dunkelheit. Selbst ein gefallenes, himmlisches Wesen wie Azure eines war konnte sie nun nicht mehr ausfindig machen. Kurz darauf hörte er allerdings leise gesprochene Worte hinter sich und spürte den kalten Lauf einer Pistole direkt an seinem Hinterkopf. "Mein Name ist Mina-Lia." Mit der letzten Silbe des Satzes fiel ein einziger Schuss, der die Stille der Nacht kurz unterbracht um ihr danach wieder die Vorherrschaft zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)