Falsches Jahrhundert von Hichigo ================================================================================ Prolog: Venedig --------------- "Muss ich wirklich nochmal zurück gehen?", sagte Desmond während er einen Blick auf den Animus 2.0 warf. Lucy legte ihm eine Hand auf die Schulter: "Es wird nicht mehr all zu oft vorkommen, das versprech' ich dir." Das war Ansporn genug für Desmond, er atmete stark ein, bevor er sich dann in den Animus hineinlegte: "Okay, ich mach's ja und bin bereit. Gibt es etwas besonderes, dass ich zu erfüllen habe? Eine Mission oder so etwas?" Shaun schüttelte den Kopf: "Wir versuchen dich eigentlich nur loszuwerden, das ist alles. Wusstest du etwa nicht, dass du die Klappe hältst während du im Animus bist?" Rebecca warf ihm einen scharfen Blick zu: "Hör auf..." Er hob seine Schultern und setzte sich in seinen Stuhl. Desmond hingegen rollte mit den Augen und schloss diese für einen kurzen Moment. "Sei vorsichtig", sagte Lucy noch bevor er das Zeichen zum Start gab. Und ja, er würde vorsichtig sein, für sie, für sich, für sein ganzes Leben. Er hörte sein eigenen Herzschlag, seinen regelmäßigen Atem und wie die Maschine langsam anfing warm zu laufen. Er sah wie er verbunden wurde und fand sich schon nach kurzer Zeit in einer ihm bekannten Stadt wieder. Ein Blick genügte um ihm vor Augen zu führen, dass er sich in Venedig befand. Er hörte das Wasser in der Nähe, er konnte es sogar riechen. Einige Bürger gingen an Desmond vorbei, beschwerten sich über ihn, da er mitten in der engen Seitenstraße stand. Mit einem Grinsen im Gesicht ging er die Straße entlang, geführt von seinen Gefühlen, die ihn irgendwo hin trugen. Er erreichte eine Brücke, blieb stehen und atmete tief ein. Ja, das hier, war sein Venedig. Er konnte in der Ferne laute und viele Schritte hören, doch das war ihm egal. Vielleicht einige Kinder die gerade rumspielten, dachte er. gerade als Desmond seinen Spaziergang fortsetzen wollte, drehte er sich um, ging einen Schritt nach vorne und stieß gegen jemanden. Die Person verlor das Gleichgewicht, konnte sich jedoch schnell wieder fangen und lief weiter. "Mi dispiace!", rief Desmond als Ezio der Person hinterher. "Los! Fang Sie!", rief jemand hinter ihm: Einige Wachen rannten über die Brücke und einer von ihnen deutete auf den Menschen, in den Ezio gerade noch gestoßen war. So schnell er konnte fing Ezio an ihr oder ihm hinter her zu rennen, er wusste nicht genau was es für eine Person war, so schnell konnte er es gar nicht erkennen. Ezio rannte zwischen all den Bürgern hindurch, weitaus schneller als die Wachen, und entschudligte sich bei jedem, den er anstieß, war die Berürhung noch so klein. Er hatte gerade halt etwas anderes im Kopf. Jedoch stieß er in jemanden so stark hinein, dass er für einen Moment lang anhalten musste, das war sein Fehler, er verlor die Person die er verfolgte aus den Augen. "Was tut er den da?", hörte er. Ein Bürger blickte gerade hinauf, gab Ezio ein Zeichen, was zu tun war. Wen auch immer Ezio verfolgte, war ein Freerunner. Ein Sprung genügte, um einen herausstehenden Ziegelstein zu greifen und sich daran hochzuziehen. Ein kurzer Blick und Ezio sprang zu einem Fenster, hielt sich dort am Rahmen fest und hangelte sich weiter hoch. Nur einige gekonnte Griffe reichten, um auch das restliche Haus zu erklimmen. Als er auf dem Dach stand, sah er die Person wieder. "Wie schön, eine Verfolgung", sagte er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und fing an zu sprinten. Es war noch immer so leicht wie vorher von einem Dach auf das nächste zu springen. "Warte mal für einen Moment!", versuchte Ezio dem Menschen vor sich zuzurufen, die nur noch einige Dächer vor ihm war, "Warum läufst du weiter? Wovor läufst du davon?" Merkwürdig war jedoch, dass er nicht das Gefühl hatte, jemand Unbekannten zu verfolgen, jedoch konnte er die Person nicht identifizieren. Ezio schob die Kapuze vom Kopf runter, sie störte ihn gerade nur mit dem Wind, der Widerstand darstellte. "Desmond? Was tust du da? Wenn du wei... wirst du... Bitte!", er hörte Lucy, aber konnte nicht jedes Wort verstehen. Was ging hier vor? Hatte die gejagte Person etwas damit zu tun? Ein Grund mehr für ihn sie einzuholen und zur Rede zu stellen. Ezio war nun so nah dran, dass er den schweren Atem des Mannes hören konnte, ja, es war definitiv ein Mann. Das hörte man an der tiefen Stimme. Der letzte Sprung, Ezio griff nach der Hand des Mannes, hatte sie und versuchte sowohl sich selbst als auch den anderen zum Stoppen zu bringen: "Hab dich! Jetzt schau mich an, los, mach schon!" Mit dem größten Widerwillen versuchte er sich von Ezios festen Handgriff zu lösen. "Desmond, hör auf! Deine S...chronisation nimmt ab!", diesmal war es Rebeccas besorgte Stimme. Ezio spürte den Herzschlag unter seinen Fingern und hörte die tiefen Atemzüge. Er war dem Mann einen ernsten Blick zu: "Ich frage dich nun das letzte Mal: Warum läufst du davon?" Nochmals versuchte er sich Ezio zu entreißen, machte eine starke Armbewegung, die Ezio zum Vorteil nutzte, um ihn zu drehen. Dabei fiel die Kapuze der Person runter und enthüllte braunes Haar. Ezio lockerte den Griff um das Handgelenk und schaute stark geschockt zu ihm. Jetzt wusste er, warum die Person ihm nicht unbekannt schien: Er schaute sich gerade selbst ins Gesicht, aber nicht in Ezios, sondern in Desmonds. Ezio ließ die Schultern ruckartig hängen und blickte in seine eigenen Augen. "Bist du nun zufrieden!? Hmpf, ja, du hast mich, das ist alles. Und - warum guckst du mich so komisch an, hm?", sagte der Desmond der ihm gegenüberstand. Ezio brachte kein Wort heraus, er war so sprachlos, das er am liebsten zusammenbrechen wollte. Lucys Stimme erklang: "Desmond, du bist an der Grenze, du kannst eine Desynchronisation hervorrufen! Hau da sofort ab!" Sie war hörbar irritiert. Der andere Desmond kam näher, so nah, dass Ezio seine Körperwärme spürte: "Was gedenkst Du nun zu tun?" Seine Stimme war eiskalt und ruhig. Ezio musste seine Augen schließen, ihm war plötzlich schwindelig. Er musste sogar seinen Kopf mit der Hand stützen, atmete tief aber plötzlich wurde alles schwarz vor sienen Augen. Das letzte was er als Eio spürte war, dass sich der Griff löste und er auf die Knie ging. "Desmond! Oh, Gott sei Dank, du bist wach...", es war Luxy, die neben ihm saß. "Du bist bewusstlos geworden nachdem... Ja, nach was eigentlich, das wissen wir auch noch nicht so genau. Aber..., schau mal rechts, dort ist eine... Überraschung." Rebecca saß neben einem weiterem Bett, auf dem jemand lag. Der Raum war ruhig, nur der Ventilator drehte sich. Desmond konnte sich nicht konzentrieren, sein Kopf schmerzte und ihm war noch immer ein wenig schwindelig. Er setzte sich auf und blinzelte einige Male. Rebecca gab ihm ein Glass Wasser mit einer Kopfschmerztablette: "Nimm das aber sei ruhig. Wir... wir wissen nicht wie das passieren konnte." Desmond schluckte alles in einem Zug runter und schmeckte schnell den biterren Geschmack der Tablette. Er fühlte sich ein wenig fitter, bereit, um einen Blick auf das andere Bett zu werfen. Er stand auf, ging einige Schritte zum anderem Bett und öffnete beides stark, sowohl die Augen als auch den Mund: "Was zur...!" - "Shhhhhh!" Desmond konnte seinen Augen nicht glauben, auf dem zweitem Bett lag sein Verwandter aus dem fünfzenten Jahrhundert. Kapitel 1: Generations-Sprung ----------------------------- Noch immer mit weit geöffeten Augen saß Desmond dort auf dem Bett und konnte nicht ganz verstehen was passiert war. Was war geschehen, das nun sein Verwandter hier lag? War er selbst dran schuld? Hatte er es durch die Verfolgungsjagd heraus gekitzelt? Konnten die anderen ihm dabei zusehen? Hätte er vielleicht sogar auf die anderen hören sollen und das alles besser abgebrochen, als er noch konnte? All diese Fragen wollte Desmond nicht in den Raum werfen, zu bedrückend war die Stimmung und doch konnte er sich selbst auf keine der Fragen eine Antwort zusammenreimen. Er faltete seine Hände ineinander, blickte zu Boden und streckte die Beine aus. Was zu tun war, wusste er nicht, immerhin hatte er noch nie solch eine Situation erlebt. Selbst mit Altair gab es niemals solche Komplikationen, wenn man es so nennen konnte. Lucy drehte sich zu Desmond: "Sollen.. Sollen wir dich erst einmal allein lassen mit ihm? Wir können auch später wieder kommen wenn du möchtest." Sollte er nun ja sagen, damit er in Ruhe nachdenken konnte? Nein, er wollte eigentlich gar nicht, dass Lucy den Raum verlässt, doch wollte er sie auch nicht mit einem Assassinen in einem Raum sehen. Aber, war er selbst nicht auch schon ein Assassine geworden? Immerhin ging er nicht umsonst in die Erinnerungen und lernte dort einige Techniken seiner Verwandtschaft. Desmond schaute nicht einmal auf als er antwortete. Er wollte ihren Gesichtsausdruck nicht sehen: "Ja bitte. Lasst mich einen Augenblick allein. Wenn was sein sollte, werde ich euch informieren, danke." Shaun stand auf: "Das sind ja endlich mal gute Nachrichten. Ich geb' einen aus, also los, lasst uns gehen." Das war einfach typisch für ihn. Er legte Rebecca einen Arm um die Schulter und zog sie schon mit raus. Lucy hingegen blickte etwas enttäuscht zu ihm: "Du weißt ja, er meint es nicht so. Er will es ja nur nie zugeben aber... stell nichts Unüberlegtes an, okay?" Desmond nickte merklich und sie schloss schon kurz danach die Tür hinter sich. Desmond legte sein Gesicht in die Hände: "Das kann doch echt nur mir passieren." Er stand auf und stellte sich neben das Bett von Ezio. Mit einem eher verträumten Blick schaute er auf die Narbe am Mundwinkel Ezios. Mit dem Zeigefinger strich er über seine eigene Narbe. Woher kam sie denn noch gleich... Oder - war sie eine Art besonderes Erbe? Wieder fiel Desmonds Blick auf Ezios Narbe - genau gleich. Narben können doch gar nicht vererbt werden, schoss es ihm durch den Kopf. Sein Blick löste sich von Ezios Narbe und ging zu seinen Augen. Er sah keineswegs gefährlich aus, nicht wie ein skrupeloser Mörder. Doch Desmond wusste nur zu gut wie sein Vorfahre tickte, sich bewegte und welche Freiheiten ihm offen standen. In der heutigen Welt war alles anders, man war eingeschränkter, hatte sich an strikte Regeln zu halten. Desmond war ein wenig neidisch auf Ezio und seufzte laut. Ezios Hand zuckte leicht, was Desmond sofort bemerkte und schnell nachschaute, ob sein Vorfahre die Augen schon geöffnet hatte - nichts. Desmond lehnte sich leicht über ihn: "Hey, bist du wach? Ezio?" Keine Reaktion. Als Desmond sich ein wenig runterbeugte um zu lauschen ob sein Vorfahre tief atmete oder nicht. Daran wollte er feststellen ob er noch schlief. Da er sich relativ weit nach vorn beugte, musste er sich mit einer Hand an der Bettseite abstützen: "Komm schon, du musst doch..." Weiter kam er nicht: Ezio packte ruckartig sein Handgelenk und warf ihm eine ernste Miene zu: "Was versuchst du da gerade?" Erschrocken blickte Desmond auf ihn hinunter: "Ich also... Du... bist wach?" Desmond schien das ganze eher peinlich in solch einer lage mit einem Mann seiner Familie. Irgendetwas sagte ihm, dass sein Familienangehörige nicht böses im Kopf hatte. Ezio hingegen verlor seinen ernsten Ausdruck und ihn überkam ein starkes Grinsen: "Ich muss dich enttäuschen, ich habe ja eher eine Schwäche für Frauen." Desmond riss sich von ihm los, damit hatte er dann doch nicht gerechnet: "Was? Du hast auch sonst keine Wünsche oder?" Selbstsicherer Macho, dachte er sich. Ezio streckte sich: "Sag mal...", er setzte sich auf und hielt inne. Desmond folgte Ezios Blick durch den Raum: "Ach ja, ich glaube ich sollte dir versuchen das hierzu erklären. Oh Gott, wo fang ich an?" Er war sich nicht genau sicher, ob er nun sagen konnte, dass er schon längst alles über seinen Vorfahren wusste und was er schon durchgemacht hatte. Ezio erblickte das Fenster, stand auf und ging zu diesem: "Wo bin ich hier?" Ja, nun musste Desmond sich etwas einfallen lassen, wie man ihm beibringen konnte, dass er Ezios Nachfahre war und durch ein "Missgeschick" er nun in der - von ihm aus gesehenden - Zukunft war. Immerhin war das, was sich hier vor Ezios Augen befand, alles neu für ihn und konnte ja vielleicht auch eine Gefahr darstellen. Ezio ging zurück und setzte sich im Schneidersitz auf das Bett. Er hob etwas ratlos einen Arm: "Was ist das hier für eine Gegend? Nach Venedig sah mir das ganze nicht gerade aus." Desmond schluckte, als er die versteckte Klinge am Handgelenk seines Vorfahrens wieder erkannte. Er musste vorsichtig sein, mit dem was er tat und sagte. Alles musste von nun an gut durchdacht sein. Kapitel 2: Fast Food -------------------- Desmond war sich sicher, dass er sich in einer ihm eher unangenehmen Lage befand. Ein unwissender Vorfahre vor ihm, der zunehmenst verwirrter wurde, was ihn vielleicht auch nicht gerade besser stimmte. Dazu eine Klinge bei ihm, nicht gerade unbenutzt, dachte sich Desmond. Beide Männer schwiegen, der eine dachte nach, was passiert war, der andere darüber, wie man am besten jemandem etwas beibringen konnte, ohne großes Aufsehen zu erregen oder ihn gar aggressiv zu machen, man könne doch ein Lügner sein. Desmond seuftzte innerlich: Er befand sich halt wirklich nicht gerade in einer Traumwelt. Beide blickten auf den selben Punkt am Boden, hofften, dass der jeweils andere etwas zu sagen hätte- nichts. Gerade als Desmond eine IDee hatte ein Gespräch anzufangen, öffnete er den Mund und wurde von Ezio unterbrochen. Nicht das er was sagte, sein Magen streikte nur ein wenig. Desmond fing an zu schmunzeln als sein Ahne sich die Hände an den Bauch legte: "Du hast nicht zufällig was zum Essen hier?" "Komm mit", sagte Desmond nur kurz und ging mit Ezio zur Küche,"Kann ich dir etwas besonderes anbieten?" Ezio hingegn setzte sich auf einen Hocker und testete die Beschaffenheit: "Nein danke, amico mio." Amico mio, zwei für Desmond so bekannte, doch so fremde Wörter. Jedoch musste er ein wenig grinsen als er es hörte. Er nahm sich etwas kleines aus dem Schrank, was man schnell warm macen konnte und stellte dies in die Mikrowelle, immer gefolgt von Ezios wachsamen Augen. Als die Mikrowelle eingestellt war, setzte er sich gegenüber von Ezio hin und legte die Arme offen auf den Tisch: "Das dauert jetzt einen Moment. Möchtest du auch etwas trinken?" Ein kurzes Nicken und Desmond schenkte ihm schnell ein Glas Cola ein. Vielleicht würde Ezio ja davon wacher werden. "Sehr süß... Lecker, aber ein wenig gewöhnungsbedürftig", sagte Ezio, der ein paar mal schmatzte. Ja, da hatte er recht. Desmond war damit aufgewachsen, was Ezio kannte war nch nicht so... chemikalisch aufgebaut. Nachdem er das Glas geleert hatte, stand Ezio auf und stellte sich vor die Mikrowelle, die bei ihm fast auf Augenhöhe war. Er blickte direkt auf den langsam dahin schmelzenden Käse und sog das Aroma nur so in sich hinein. Desmond hatte sich überlegt, Ezio mit der Vergangenheit beziehungsweise Gegenwart zu konfrontieren. Sowohl die Zeit und Ezios Leben, als auch damit, dass er ein Nachfahre von ihm war. Und die Zeitverschiebung musste er ihm irgendwie schonend beibringen. Klar war aber, das Ezio schon etwas ahnte, nicht gerade etwas so schokierendes, aber etwas, womit er nicht rechnen würde. Die Uhr der Mikrowelle befand sich auf zehn Sekunden. Desmonds Herz fing an stärker zu schlagen, gleich müsse er Ezio damit konfrontieren. Dieser schien hingegen noch immer wie gebannt von dem Essen. Beide starrten auf die Mikrowelle, wäre jamdn rein gekommen, hätte man sie für verrückt gehalten. Fünf Sekunden - sogar Desmonds Atem wurde schwer, er war nun bereit. Die Mikrowelle piepte, das Essen war fertig. Ezio erschrak jedoch, da er dies nicht kannte, ballte eine Faust und schnitt am Glas mit der versteckten Klinge lang. Desmond weitete seine Augen, als er sah, wie sein Vorfahre seine Mikrowelle demulierte: "Ezio, Ezio! Warte doch, halt! Es greift doch nicht an!" Ezio hingegen setzte eine Unschuldsmiene auf: "'Tschuldige, ich... hab mich erschrocken. Ich konnte nicht anders, war ein Reflex." Und genau so sah die Mikrowelle nun auch aus: Etliche Kratzspuren und Risse. Desmond öffnete die Klappe der Mikrowelle und holte das warme Essen raus: "Na, hauptsache ist, sie ist noch funktionstüchtig." Beide fingen an zu lachen. Kapitel 3: Escape ----------------- Ezio war sofort von dem Essen fasziniert und konnte seine Gabel gar nicht mehr weglegen: „Vielen Dank für diese gute Speise, mein Freund.“ Desmond hingegen schaute ihm nur zu. Seine Gedanken waren noch immer bei der Frage, wie das alles passieren konnte. Egal in welche Richtung er dachte, ihm fiel einfach keine passende und vor allem logische Erklärung ein. Und solange er nicht wusste, wie das alles passiert war, konnte er auch noch an keinen Weg denken, dies alles rückgängig machen zu können. Aber – wollte er ihn überhaupt loswerden? Durfte er ihn hier behalten und ihm seine Zeit zeigen? Er wusste es einfach nicht. „Alles okay? Du siehst so abwesend aus“, sagte Ezio, der für einen kurzen Augenblick mit dem Essen aufhörte und Desmond einen besorgten Blick zuwarf. Dieser hingegen schüttelte ab: „Es ist alles okay. Ich denke nur nach, was wir so mit dir anstellen.“ Und da kam ihm die Idee. Desmond stand auf, ging ein wenig durch die Wohnung und suchte sich nach und nach passende Kleidungsstücke heraus. Diese legte er nach und nach auf die Lehne eines Sofas und ging dann wieder zu Ezio, der nun vor einem leeren Teller saß: „Komm mal her.“ Als Ezio vor dem Sofa stand blickte er eher etwas gequält auf die Kleidungsstücke: „Du erwartest doch nicht, dass ich das anziehe oder?“ Ihm war das ganze unangenehm. Ohne sein Gewand fühlte er sich nicht so stark, nicht so mit seinen Vater verbunden. Desmond drehte Ezio zu sich und fing an, das Gewand nach und nach auszuziehen: „Ist schon nichts schlimmes, glaub mir. Und Shaun wird auch nichts dagegen haben… Hoffe ich.“ Ihm war es egal was Shaun derzeitig dachte oder tat. Auch wenn ihm der Gedanke nicht gefiel, dass Lucy bei ihm war. Als er Ezio so umzog fühlte er sich wie ein Vater, der gerade seinen Sohn umziehen musste, dabei war Ezio doch im Moment der ältere. Nach und nach wurde der Stapel mit dem Gewand größer und Ezio befand sich nun in Hemd und Jeans. Desmond merkte erst jetzt wie schwer das komplette Gewand war, als er es komplett in einen Nebenraum brachte. „Und wofür genau muss ich das nun tragen?“, fragte Ezio, als er an den Ärmeln des Hemdes rumfummelte. Desmond fing jedoch nur an zu grinsen: „Wir bringen dich unter die Leute. Ich zeige dir die Umgebung. Dann können wir gleich einkaufen gehen. Ich zeige dir etwas aus meiner Zeit.“ Ezio hingegen ignorierte den letzten Satz und probierte auf den neuen Schuhen zu laufen. Desmond legte ihm eine Hand auf den Rücken und schob ihn zur bereits geöffneten Tür, durch welche er ihn durchführte. Er nahm sich noch schnell einen Schlüssel und verließ dann mit Ezio das Grundstück. Die beiden kamen zu seinem Auto, welches er aufschloss und Ezio reindrängte. Als Desmond sich auf dem Fahrersitz niedergelassen hatte, schloss er die Tür und schnallte Ezio an: „Das, mein Freund, ist ein Auto. Damit kommt man schneller von Punkt A nach B.“ „Erinnert mich eher an eine Art Folterkammer ohne Toilette.“ Desmond ließ den Motor warm laufen und fuhr dann los: „Nun ja, ich musste dich von deinem Gewand entledigen, da du sonst aufgefallen wärst. Heutzutage trägt keiner mehr solch schwere und lange Gewänder. Und wenn doch dann sind es reiche Damen, die mit ihrem Geld protzen. Und selbst dann tragen sie keine…“ Er stockte. Das Wort Waffe wollte ihm nicht über die Zunge gehen. Desmond blickte in den Rück, dann in den Seitenspiegel: „Keine… Ringe und anderen Schmuck.“ Man merkte, dass er etwas angespannt war, trotzdem fuhr er fort, „Man trägt eher lockere Sachen, passt sich an. Wir wollen ja nicht, dass du im Mittelpunkt stehst.“ – „nicht?“ Ezio legte einen Ellenbogen an die Tür und stützte seinen Kopf: „Sag mir, warum sprichst du so, als wäre ich so… anders als du.“ Desmond hielt an einer Ampel: „Du bist es, Ezio. Du kommst nicht aus dieser Zeit. Ich… bin dein Nachfahre aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Und, ich kenne dich sehr gut, Ezio Auditore da Firenze.“ Ezios Augen weiteten sich, als er seinen Kopf langsam zu Desmond drehte: „Das ist nicht wahr!“ Desmond biss sich auf die Unterlippe: „Wenn ich das doch bloß sagen könnte. Was glaubst du ist das denn hier?! Glaubst du etwa die Welt hat sich geändert während du einmal geschlafen hast? Das ist doch verrückt.“ – „Du bist verrückt!“ Noch bevor Desmond reagieren konnte, befreite sich Ezio vom Gurt, öffnete die Tür und verschwand aus dem Auto und kurz danach aus Desmonds Sichtfeld: „Ezio!“ Hinter ihm fingen die anderen Autos an zu hupen. Desmond beugte sich rüber, schloss die Beifahrertür und fuhr schnell weiter. Doch egal in welche Straße er einbog, er konnte seinen Vorfahren nicht mehr finden. Der hingegen wanderte durch einige Kleinstraßen, auf der Suche nach einer Möglichkeit die Wände hochzukommen. Als er eine kleine Holzlatte über sich erspähte, nahm er ein wenig Anlauf, griff nach dieser, zog sich hoch und kletterte weiter über die Dächer. „Ich und verrückt. Der hat sie doch nicht mehr alle….. ich .. bin doch nicht sein Vorfahre!“, meckerte Ezio rum während er weiterlief. Wohin wusste er nicht, nur weg von Desmond und all den viel zu plötzlichen Informationen. Dabei hatte er gerade angefangen Vertrauen aufzubauen. Ezio kletterte immer höher und setzte sich zum Schluss mit einer nun dreckigen Hose auf einem Dach hin und überblickte die dicht besiedelte Stadt und seufzte stark. Aber aus welchem Grund würde ihn Desmond anlügen? Hatte es etwa einen Hintergrund? Ezio legte sich hin, überkreuzte die Arme und legte diese unter seinen Kopf: „Das kann doch alles nicht so wahr sein…“ Desmond fuhr noch immer besorgt überall lang, hielt Ausschau nach seinem Verwandten und hielt irgendwann bei einer Art Park an und ging dort ein wenig spazieren. Es war also ein Fehler ihm von der Gegenwart zu erzählen. „Ich hätte ihn am besten einsperren sollen!“ In diesem Moment überkam ihm ein Schauder: Was wäre, wenn Ezio in eine Art Wutrausch oder ähnliches gerät, zum Haus rennt - sie waren noch nicht weit gefahren -, dort sein Gewand und die Waffen wieder holen würde und seine Klinge in der Öffentlichkeit zeigen würde? Er würde wahrscheinlich im Gefängnis landen. Mit diesen Gedanken rannte Desmond so schnell er konnte wieder zum Wagen und fuhr zu der Ampel zurück, bei der Ezio entkam. Hier stellte er in der Nähe seinen Wagen ab, nahm sich sein Handy vom Armaturenbrett, stieg aus und rannte die Straßen entlang. Er wollte niemanden in Gefahr bringen, auch Ezio nicht. Kapitel 4: Treffen ------------------ Ezio fiel es sichtlich schwer sich in dieser Zeit zurecht zu finden. Er wusste nicht genau wo er sich befand, noch wie er hierher kam. Zu viele Informationen, die alle nicht zusammenpassen wollten, zumindest nicht für ihn. Verrückt nannte Desmond alles. Und das war es auch, ohne Zweifel – verrückt. Ezio blickte in die Sonne: „Aber irgendwie hat er ja Recht. Nichts kann sich von jetzt auf gleich verändern, nicht so drastisch, so chaotisch, ich versteh es nicht. Ich hätte nicht überreagieren sollen… Ich hätte bei ihm bleiben sollen, bei meinem Verwandten.“ Bei dem Wort „Verwandten“ räusperte er sich kurz. „Aber ich kann ihn doch auch nicht allein lassen!“, ging es ihm durch den Kopf und sprang mit einem Mal auf. Kurz war er aus dem Gleichgewicht gekommen, fing sich jedoch schnell wieder und kletterte langsam hinunter, ein Sprung aus dieser Höhe wäre zu gefährlich für die anderen, dachte er sich. Er griff also nach einer Regenrinne, schwang sich somit ein klein wenig nach unten, und müsste sich mit den Füßen an der Hauswand abstützen. Nun musste er kurz gucken, wie es weitergehen könnte. Sah etwas, doch gerade als er sich abstoßen wollte, knackte die Regenrinne stark hörbar und bog sich langsam unter dem Gewicht und der Stärke Ezios. Als sie sich langsam vom Dach löste bleib Ezio nichts anderes übrig, als zu springen, doch nicht nach unten, das war ihm bewusst. Somit sprang er über die kleine Seitengase auf die andere Seite der Hauswände und warf noch mal einen kurzen Blick zurück: Die Regenrinne sah nun wie eine kleine Rutsche aus. Als Ezio hörte, wie ein kleiner Junge seine Mutter auf „Superman“ aufmerksam machen wollte, sprang er schnell auf einen Balkon, auf dem er sich versteckte. Er konnte durch die Glastür in die Wohnung blicken und sah die Hälfte eines Fernsehers. Er war neugierig was dort lief und traute seinen Augen nicht, als er alles sah. Er wurde etwas rot im Gesicht, warf noch kurz einen Blick durch den Raum, sah niemanden und verschwand von dem Balkon. Er bediente sich an einigen Wäscheleinen, die von Balkon zu Balkon reichten, um sich von dort langsam den Weg nach unten zu schaffen. Doch achtete er darauf, ob er gesehen wurde oder nicht, denn die Worte, die er von seinem Nachfahre hörte, schallten noch immer in seinem Kopf: „Du bist es, Ezio. Du kommst nicht aus dieser Zeit.“ Also dachte er sich, er müsse sich auch anders verhalten. Als er unten auf dem Boden ankam, blickte ihm ein kleines Mädchen in die Augen. „Hey, was ist los? Warum blickst du mich so ängstlich an? Vor mir brauch man doch keine Angst haben“, sagte Ezio, während er sich langsam zu der kleinen Dame hinunterbeugte und sie anlächelte. „Meine Mama sagt ich soll nicht mit Fremden sprechen, das kann gefährlich sein.“ Ezio zog seinen Kopf nach hinten. Als wenn ich aussehe wie ein brutaler Mörder oder Straftät… weiter wollte er nicht denken, denn in einer gewissen Art und Weise war er einer. Etwas verletzt richtete sich Ezio wieder auf, stellte sich neben das Mädchen, legte ihr eine Hand auf den Kopf und grinste leicht: „Sie hat recht. Sei vorsichtig.“ Das Mädchen drehte sich um, als er weiterging wollte und hielt ihn an einem Ärmel fest. Verwundert blickte Ezio sie an und merkte, dass sie ihm ihren kleinen Teddy in die Handfläche drückte. Er legte den Kopf schief, lächelte und wollte ihr ihn zurückgeben, doch sie verweigerte und rannte in die andere Richtung. „Na das nenn ich mal Fanpost.“ „Ezio!“, erklang es hinter ihm. Erleichtert drehte er sich um: „Amic… Desmond!“ Er wollte sich anpassen. Desmond kam mit etwas ernsterer Miene auf ihn zu. Als er vor ihm stand, blickte er auf den Teddy: „Wen hast du denn jetzt belästigt?“ – „Be…lästigt? Nein! Ein kleines Mädchen gab ihn mir“, sagte Ezio stolz und streckte Desmond den Teddy entgegen, welcher schon ein wenig mitgenommener aussah. Desmond schob Ezios Arm beiseite, stellte sich neben ihm hin und legte ihm einen Arm um den Hals: „Komm, wir gehen. Hier gibt’s nichts, was dich interessieren könnte.“ Ezio blickte nochmals zu der Regenrinne und dem Balkon: „Naja, so würde ich es nicht sagen, da war ein Balkon, mit Glaswand und ich konnte hineinblicken. Die Menschen in dem Haus sind Widerlinge. Die können per Fenster andere Leute bei privaten Dingen zuschauen.“ Desmond schaute Ezio erschrocken an: „Und du hast natürlich zugeguckt?“ Ezio schüttelte den Kopf: „nein, warum denn auch? Naja, doch, aber nur kurz.“ Desmond konnte nicht anders, als sich die flache Hand gegen die Stirn zu klatschen. Zusammen gingen die beiden zurück zum Auto, stiegen ein und fuhren zu einem Eiscafe. „Komm Ezio, ich lad dich ein, wir können ja mal ein wenig reden… Aber: Den Teddy lässt du im Auto“, sagte Desmond, als er aus dem Auto ausstieg und anfing zu lachen, als er seinen Vorfahre mit dem Teddy in dem Arm sah. Kapitel 5: Eis für die Coolen ----------------------------- Als die beiden endlich einen Platz zum Sitzen und entspannen fanden, ließen sie sich in die Stühle fallen und falteten beide auch ihre Hände ineinander. "Du bist mir, ehrlich gesagt, viel zu viel von mir selbst, mein Freund", sagte Ezio und schaute auf die Handstellung der Männer. Schon bald bemerkte er seinen Fehler: "Gott... Ich meinte, Verwandter aus der Genareration irgendwas." Wie einfühlsam. Desmond gab dem Kellner ein Zeichen. Als er kam, warf Ezio ihm einen so merkwürdigen Blick zu, dass er förmlich erschrocken war: "I... Ihre Bestellung, bitte?" Desmond gab seinem Verwandten unter dem Tisch einen kleinen Tritt und zischte leise und nur für ihn hörbar: "Hör auf damit, Freundchen." Und das tat er auch. Nach der Bestellung verließ der Kellner noch immer leicht verwirrt den Tisch und begab sich zum Rest der Arbeit. Dem Dunkelhaarigen aus der >Neuzeit< war jedoch nicht so recht bewusst, ob er nun flüchtete, oder sich einfach wieder dem Dienst widmete. "Also, Desmond, worüber willst du nun mit mir reden?", fragte der ebenfalls dunkelhaarige Mann aus der Renaissance, der offensichtlich mit eineigen Damen flirtete, die vorbeiliefen oder im Café saßen. Desmond drehte sich um, um zu schauen, was sein Vorfahre so für Frauen versuchte rumzubekommen: "Typisch du, Ezio. Aber nun ja, was ist das Letze, an das du dich noch erinnern kannst von bella Italia?" Es musste doch irgendeinen Hinweis geben, irgendetwas, das Hinweise auf dieses Geschehen geben konnte. Beide mussten es herausfinden, aber Des wusste, dass nur Ezio dabei helfen konnte. Shaun würde dieses Mal ausnahmsweise mal nicht der Helfende sein, wie sonst immer. Mathe war nicht von Relevanz, dachte sich Miles. Warum passieren bloß all diese Dinge einfach so, kommen, wie aus dem Nichts? Niemand hat es voraussehen könnem, oder etwa doch? Waren diese Synchronisationsprobleme etwa doch ein Hinweis? Hatte er es vielleicht einfach ignoriert, weil es sowas vorher noch nie gab? Er kannte die Konsequenzen ja nicht. "Das Letzte, sagst du?", Ezio schloss siene Augen, "Lass mich nachdenken. Da waren... Soldaten, ein Gebäude, ich kletterte rauf und.... eine Verfolgung! Ich bin gerannt und gerannt, aber... Ich weiß nicht wem ich hinterher gerannt bin, wen ich verfolgt habe. Es musste jemand erfahrenes sein, dem ich gefolgt bin. Diese Fertigkeiten waren einfach unglaublich, wirklich, das hättest du sehen sollen." Natürlich hatte Desmond das. Seine Augen versuchten einen Fixpunkt zu finden, was sich schwieriger gestaltete, als es klang. Warum konnte sich Ezio nicht an Desmonds Gesicht erinnern? Er hatte es doch klar und deutlich vor sich gesehen, sie hatten sich unterhalten! Moment, hatte er etwa gerade ein Kompliment von sich gegeben auch, wenn er nicht wusste, dass es Desmond war? Netter Verwandter. "Ouch", sagte Desmond. Mittlerweile hatte er viel zu viel mitgedacht. Seine Erinnerungen drückten quasi von innen gegen seine Kopfhaut. Er legte seine Arme auf den Tisch, schrie einmal kurz auf, wenn man es Schrei nennen konnte, und ließ seinen Kopf einfach auf den Tisch fallen, mit einem lauten - Klong! Der Kellner kam zurück und gab den beiden ihre bestellten Eiskaffees. Als er Desmond so auf dem Tisch liegen sah, weiteten sich seine Augen. Das war anscheinend weder sein Tag noch gab es Leute, die sich so benahmen. Schliefen seine Manieren etwa noch? Doch er floh schnell wieder von dem Tisch, nachdem er zu spühren und hören bekam, dass Ezio von ihm genervt war, warum auch immer, immerhin brachte er ja nur die Bestellungen an. Desmond hob seinen Kopf einige Zentimeter, blickte ein wenig umher und ließ ihn wieder auf den Tisch knallen, diesmal gefolgt von einem Seufzer. Es war auch nicht sein Tag. Ezio schaute eher skeptisch zum Löffel und probierte dann ein wenig vom Eiskaffee. Danach sah er mehr als glücklich aus: "Und du kannst sowas iiiiimmer haben, amic... mio fratello? Warum hat mich meine Mutter bloß schon so früh zur Welt gebracht? Das ist... delizioso!" Desmond machte einfach ein kurzes Geräusch, dass Ezio wissen ließ, dass er recht hatte, mehr wollte er ja auch gar nicht hören. Einige Male konnte man nun das Glas klimpern hören, allein vom Löffel. "Kannst du dich nicht noch an etwas anderes erinnern als das? Irgendetwas, naja, auffälligereres?" - "mh, mh." Welch einen schönen Gedanken er doch nun von einem eingefrorenem Verwandten hatte. "Keine Stimmen?" - "mh, mh." - "Keine Kleidungsstücke?" - "mh, mh." - "du bist verdammt hilfreich, Ezio." - "mmmmmmhm." Als Desmond hochblickte, rollte er mit den Augen, sein Vorfahre war immerhin zum schnellsten Eiskaffee-Mörder der Zeit geworden, und das, obwohl Rebecca auch reinhauen konnte, wenn sie wollte. Als Des jedoch bemerkte, dass es nicht nur Ezios Schüssel war, die dort so klimperte, seuftze er laut: "und wo ist nun mein Kaffee?" Ezio deuetete zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht auf seinen Bauch: "Hier drin und... wow, das ist echt kalt. Mein Herz fängt an weh zu tun." Wie würde er sich nur in einem 5-Sterne Restaurant benehmen? Er wollte es sich gar nicht erst vorstellen. Als sein Handy anfing zu klingeln, zeigte Desmond Ezio eine Geste, die ihn wissen ließ zu warten und sich ruhig zu verhalten. Er stand auf, nahm sich sein Handy und ging ungefähr zwanzig Schritte vom Tisch weg: "Yeah?" - "Ach, du lebst! Wie schade." Shaun. "Natürlich tue ich das, du Idiot, immerhin könnte ich es niemals verantworten, wenn einer deiner Wünsche in Erfüllung geht, also... Was ist?" Hinter Desmonds Rücken fing eine Dame an etwas lauter zu kichern, also hielt er sich ein Ohr zu, um besser hören zu können, was Shaun ihm sagen wollte. "Kein Fortschritt bis hier, aber eine Vermutung: Wir brauchen Ezio hier und... Oh, ya, und vergiss nicht mir einige Erdnüsse mitzubrngen." Beep, beep, beep, beep - aufgelegt. Des schlug einen genervten Ton an: "Dieser Basta..." Er hielt inne als er sich umdrehte und zu Ezio blickte. Jetzt wurde ihm auch klar, woher das Kichern kam. Ezio war wirklich der gleiche geblieben, trotz der vielen, vielen Jahre. Ein Mädchen saß mittlerweile auf sienem Schoß, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte. Desmond ging auf die beiden zu, nachdem er sein Handy wieder in die Hosentasche steckte. Als er neben den beiden stand und noch immer keiner der beiden ihn beachten wollte, überkreuzte er die Arme und räusperte sich neben ihnen. "Oh, Christine? Das ist mein armer Bruder, von dem ich dir erzählt habe, du weißt schon." Armer Bruder?! "Du erinnerst dich? Ich habe ihn damals wieder augebaut, als er sich so verloren gegühlt hat. Er brauchte einfach jemanden." Sie streckte Des ihre Hand entgegen, zur Begrüßung natürlich, er hingegen starrte weiter Ezio an und ignorierte die Dame, die selbst er für hübsch empfand. "Gut - Bruder, dann sag ihr doch mal, was ein I-Pad ist." Das Mädchen zog ihre Hand zurück und legte sei bei Ezio auf die Brust: "Ja, sag es mir. Und einige Sachen, die du damit schon angestellt hast." Sie biss sich nun auf die Unterlippe. Was sollte das? Erwartete sie nun irgendwas schmutziges? Also bitte. Ezio stieß ein gezwungenes Lachen aus: "Wir wissen doch alle, was man mit einem IPad machen kann, also bitte. Das ist...", er schaute das Mädchen an, "riesig, nech?" Sie kicherte wieder einmal. Desmond grummelte tief in sich hinein. "Dieses riesen... Ding. Es ist wirklich hilfreich, oh ja. Man, ja, okay, hört auf. Christine, würdest du uns bitte verlassen? Ich glaube, mein Bruder will gehen." Desmond wartete auf den Kellner und bezahlte, so schnell es ging. Die Dame stand auf, gab Ezio einen Kuss auf die Wange und ging fort. "Oh Junge, du hast mir so gerade etwas versaut, glaub mir!" - "Ich hab dir den Kaffee bezahlt, sei lieber still und setz dich ins Auto." Wie vorhersehbar es doch war, dass Des nicht mehr gerade guter Laune war. Natürlich wollte er nicht, dass Ezio zu viel Aufsehen erregte. Dieser ging bereits zum Auto und setzte sich hinein, jedoch wie ein kleines, stures Kind. Und sobald er auf dem Sitz bequem saß, nahm er seinen Teddy wieder in den Arm. Desmond schloss die Türen: "Wir fahren zurück." Kapitel 6: tiefere Schäden -------------------------- Nach einer kurzen Fahrt standen sie wieder vor dem Haus - sie mussten sich ja mittlerweile nicht mehr verstecken wie damals. Desmond stieg aus, schloss die Tür und wunderte sich, als Ezio noch immer nicht aus dem Auto kommen wollte: "Was machst du denn da?" Er öffnete die Beifahrertür und der junge Auditore saß dort wie vorher, die Hände auf den Knien und der Blick starr nach vorn. Des schüttelte die Hand vor seinen Augen: "Alles okay?" - "Ja, aber bitte... Hilf mir." Des musste lächelnd seufzen, als er ihm half und den Gurt löste: "Na komm, so schwer ist die Gegenwart nun auch nicht. Du machst dir das schwerer als es in Wirklichkeit ist." Funkelnde Augen sahen ihn an: "Das ist es ja gerade. Das hier ist nicht meine Gegenwart. Vielleicht ist es für dich einfach, aber bedenke, amico mio, du bist in dieser Zeit aufgewachsen, im Gegensatz zu mir." Desmond reichte ihm die Hand, hievte ihn aus dem Auto und schloss es ab. Er schien wahrlich bedrückt, aber was konnte Des da schon machen? Er konnte ihm kaum Mut zureden, da er nicht einmal eine Lösung hatte. Sie gingen also einfach hoch, mit der Hoffnung, dass vielleicht Shaun etwas besser Bescheid wusste als die beiden. Er hatte doch sonst auch immer so gute Einfälle. Noch bevor sie die Tür erreichten ging diese schon schwungvoll auf. Lucy hatte sie geöffnet und Shaun stand mit prüfendem Blick zu Ezio: "Na, da hast du ihm ja echten Wäscheluxus angeboten, was?" War doch klar, dachte sich Des. Ezio zog lediglich eine Augenbraue hoch: "Ich könnte natürlich auch in meiner Assassinenrobe durch die Stadt ziehen und Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Ganz wie du möchtest." Und Ezio war auch nicht auf den Mund gefallen. Shaun zog eine Augenbraue hoch und schob seine Brille auf seinem Nasenbein etwas weiter nach oben, so dass seine Brillengläser die Lichter reflektierten: "Haha~ Ich lach mich tot, gib mir noch einen Augenblick. Warte, diesen Augenblick will ich doch lieber mit was anderem verbringen." - "Shaun", mischte sich Lucy ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter, "Lass es gut sein. Egal was ihr macht, es wird in euch nichts bringen. Entweder kooperiert ihr oder Ezio wird auf Ewig hier gefangen bleiben." - "Dann soll es so bleiben, dann geht mir der Amerikaner wenigstens nicht mehr auf die Nerven, weil er dann ein Spielzeug hätte. Oder umgekehrt." Desmond schob sich mit Ezio an ihm vorbei und ging zu Rebecca: "Wisst ihr schon was genaueres?" Shaun wandte sich den beiden zu: "Ja, das wir ein Problem bekommen, wenn wir ihn nicht langsam wieder zurückbringen." Wusste er denn nicht, wie gefährlich Ezio sein konnte? Lucy verbarg ihr Gesicht in ihren Händen: "Jungs..." Sie lehnte sich gegen Shauns Arbeitstisch und stützte sich mit den Armen ab: "Brauchbares haben wir noch nicht, aber ich kann auch noch nicht sagen, welche Vermutung wir geäußert haben." - "Du nicht, Lucy, ich schon", sagte Shaun und trat vorwurfsvoll Desmond entgegen, "Was genau hast du nochmal gesehen? Als du deine wilde Verfolgungsjagd in Venedig hattest?" Während Des sich versuchte an alles zu erinnern und es ihm darzustellen, trat Ezio neben Lucy, sein Augenmerk auf die vielen Notizen gerichtet, die an einer meter großen Pinnwand gesteckt waren. Lucy sah aus dem Augenwinkel zu ihm, musterte ihn kurz und drehte sich dann um: "Das sind Shauns Aufzeichnungen. Er verbirgt alles hinter einem System, was er einem nie wirklich erklärt, es aber trotzdem präsentiert, weißt du? Er behält alle Informationen für uns und verknüpft sie." Ezios Augen sprangen von einem Blatt zum nächsten, dann zu ihr: "Diese Art von System kommt mir bekannt vor. So etwas ähnliches habe ich schon einmal gesehen. Mein Freund, Leonardo, er war auch einer, der immer alles festhalten musste. Skizzen, Schriften, alles. Das erinnert mich daran." Shaun kam mit großen Schritten auf sie zu: "Hey, hey, hey, Großer, das ist Top Secret und nicht für deine Augen bestimmt." Lucy warf ihm abermals einen genervten Blick zu. Der Engländer hingegen nahm sich einen Zettel von der Pinnwand und ging wieder zu Desmond. Diesem wurde es gewährt zu sehen, was sich Shaun ausgedacht hatte: "Mir war es wichtig zu wissen, was du gesehen hast, aufgrund dessen, dass wir genau zurückverfolgen müssen, was du vielleicht dort abgeändert hast. Ich verstehe nicht genau, wie es dazu kommen konnte, dass du dich selbst gesehen hast und warum du geflohen bist, aber das werden wir noch herausfinden." Seine Hand streckte sich Desmond entgegen und eine Fingerspitze von ihm deutete auf ein kleines Wort. "Edensplitter? Shaun, was meinst du damit? Ich habe schon lange nichts mehr damit zu tun", erwiderte Desmond und hob die Schultern. Aber irgendwie hatte er im Gefühl, dass es damit etwas zu tun haben könnte. Eine zufällige Berührung mit dem Edensplitter. Wie die Erscheinung Minervas, nur diesmal etwas extremer, ausgeweiteter und unerklärlicher. "Versuch dich zu erinnern, Desmond. Hast du den Edensplitter gesehen, berührt oder sonst etwas damit angestellt, nach dem ich jetzt nicht fragen möchte?" Er hingegen ging einige Schritte rückwärts und setzte sich auf den Animus. Sein Atem wurde schwer und er konzentrierte sich: "Nicht das ich wüsste aber, diese Störungen von Animus, könnten die vielleicht etwas damit zu tun haben?" - "gut möglich. Eine Störung des Animus und die Verbindung zum Edensplitter. Anders kann ich es mir im Moment nicht erklären. Meinst du, wir sollten den Splitter aufsuchen? Vielleicht können wir Ezio so zurück in seine Zeit schicken. Und wenn wir noch mehr Glück haben, dich gleich hinterher." Desmond verdrehte die Augen, er kannte es ja nicht anders von ihm, aber es schien plausibler als alle anderen Ideen, die er bisher hatte: "Okay, lasst uns den Edensplitter aufsuchen und schauen, was uns das bringen könnte. Also auf nach Rom. Oder besser gesagt: Zum Vatikan." "Der Meister Detektiv hat gesprochen", und schon wusste Des, wen er am liebsten hier lassen wollte. Kapitel 7: Kaffeeklatsch ------------------------ Ein lautes Seufzen erhallte im großem Raum und Shaun legte den Kopf in den Nacken. Er wollte nicht schlafen oder anders gesagt, er konnte nicht. Die ganze Nacht über hatte er über Möglichkeiten nachgedacht, wie es zu dieser Art von Zeitverschiebung kommen konnte. War der Animus etwa zu einer Zeitmaschine geworden? "So ein Unsinn", sagte Shaun, richtete sich auf und schenkte sich den letzten Kaffee der Kanne ein - natürlich schwarz. Solang kein anderer wach war, war es ihm am liebsten. Als Shaun sich wieder setzen wollte, hob er noch einmal die Tasse, setzte die Lippe an den Rand und blickte zur Seite. Ohne einen Schluck genommen zu haben, setzte er die Tasse bereits ab, stemmte eine Hand in die Hüfte und schaute wieder nach vorn: "Du scheinst ein Frühaufsteher zu sein, was?" Ein gebrummtes Lachen erklang aus einer Ecke des Raumes, aus der dann Ezio hervortrat: "Meinen Respekt, uomo d'onore(Ehrenwerter Mann), wie konntest du mich bemerken?" Shaun erwiderte mit einem verschmitzen Lächeln: "Durch deinen nachfahren bin ich einiges gewöhnt. Ich denke, ich muss da auch ehrlich sein: Nicht nur Desmond hatte die Möglichkeit dein Leben zu verfolgen." Es gefiel Ezio sichtlich nicht, dass sein Leben so ausgehorcht werden konnte, doch wie konnte er sich schon groß dagegen wehren? Somit gab er sich dem einfachen Tun hin und nahm sich den Stuhl neben dem von Shaun: "Aber daraus so viele Fähigkeiten zu ziehen, klingt ein wenig verwirrend." Auch Shaun setzte sich hin, blickte auf die Pinnwand vor ihm, an dem nur noch die nötigsten Informationsblätter hingen und erinnerte sich daran, wie er mit Desmond das ein oder andere Mal das geübt hatte, was sich Desmond von seinem Vorfahren abschauen konnte. Das Hochklettern an Wänden oder Vorrichtungen und all die Bewegungen, die Ezio sich beibringen musste. Sie gingen in Desmond über, als würde er nicht im Animus liegen, sondern dort all seine Fertigkeiten verbessern. Der Mann italienischen Hintergrundes musterte den Engländer mehrere Male, bis dieser anfing, sich etwas genervt zu ihm zu drehen: "Noch nie einen intelligenten Menschen gesehen?" Ezio waren solche Sprüche egal: "Doch, vermutlich intelligentere als dich. Jedoch erinnerst du mich an jemanden, der genau so viel Geschick in sich trug, wie du es tust." Shauns Bürostuhl bog sich unter seinem Druck nach hinten, als dieser sich dagegen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte: "Ich hoffe doch keinen Templer..." Ezio lachte: "Mitnichten. Ich rede hier von einem Künstler, einem Inspirierten, Leonardo da Vinci. Ich weiß jedoch nciht, ob du ihn kennst." Shaun räusperte sich, wandte sich ab und richtete seine Brille. Es war ihm eine Ehre, mit da Vinci verglichen zu werden, da er das ein oder andere Werk schon persönlich analysiert hatte: "Ja, ich kenne ihn." Ezio war wohl noch immer nicht bewusst, wie viel Einfluss der Künstler auf die heutige Zeit genommen hatte. Er lächelte: "Stimmt, du musst ihn aus meinen Erinnerungen kennen, scusi. Er hätte sich dem Rätsel mit mindestens genau so viel Interesse gewidmet, wie du es nun tust. Sein Elan war grenzenlos, seine Liebe zum Rätsel unbeschreiblich. Hättest du ihn persönlich kennen lernen können, du hättest ihn ziemlich gemocht, wenn du ihn hättest kennen lernen können... Also persönlich, nicht anhand von Erinnerungen." Shaun warf einen Blick zum Animus: "Ja, vermutlich." Wenn Ezio bloß wüsste, wie Shaun innerlich grinste, bei dem Gedanken Leonardo zu treffen. Laut gähnend und sich streckend kam Desmond aus seinem Zimmer und sah die beiden aus müden Augen an. Shaun drehte sich mit seinem Stuhl zu ihm um und zog eine Augenbraue hoch: "Erschöpft vom gestrigen Tag?" - "Sei ruhig und mach mir einen Kaffee"´ Ezio sah zwischen den beiden nur hin und her und konnte sich nur grob vorstellen, wie die beiden zueinander standen. Als Shaun noch immer keinerlei Anstalten machte, aufzustehen, hob er nur seine Tasse an und trank seinen letzten Kaffee, Desmond hingegen schaute in die leere Kanne und dann zum schlürfenden Shaun. Auch die Damen waren kurz danach aufgestanden und hatten sich bereit gemacht aufzubrechen, nur Shaun musste noch einen letzten Check machen. Die Damen saßen auf der Rückbank, wartend, darauf, dass sie los fahren konnten. Ezio auf dem Beifahrersitz und Desmond verstaute die Koffer. Eine kleine Liste half dem Engländer beim Check, er sah dabei immer erst auf die Liste, dann auf den Transporter. Als er damit durch war, sah er über seinen Brillenrand hinweg zu Desmond und fragte mit trockenem Ton: "Und, alles dabei? Nicht, dass du dein Schminktäschchen vergisst." Desmond verdrehte die Augen und warf sich in den Transporter: "Findest du mich etwa nicht hübsch genug?", doch Shaun lachte nur einmal auf, "um das zu verstecken braucht man schon eine venezianische Maske - entschuldige Ezio." Danach klappte er die Türen des Kofferraumes zu und setzte sich ans Steuer, startete den Motor und begann die Fahrt zum Vatikan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)