Falsches Jahrhundert von Hichigo ================================================================================ Kapitel 5: Eis für die Coolen ----------------------------- Als die beiden endlich einen Platz zum Sitzen und entspannen fanden, ließen sie sich in die Stühle fallen und falteten beide auch ihre Hände ineinander. "Du bist mir, ehrlich gesagt, viel zu viel von mir selbst, mein Freund", sagte Ezio und schaute auf die Handstellung der Männer. Schon bald bemerkte er seinen Fehler: "Gott... Ich meinte, Verwandter aus der Genareration irgendwas." Wie einfühlsam. Desmond gab dem Kellner ein Zeichen. Als er kam, warf Ezio ihm einen so merkwürdigen Blick zu, dass er förmlich erschrocken war: "I... Ihre Bestellung, bitte?" Desmond gab seinem Verwandten unter dem Tisch einen kleinen Tritt und zischte leise und nur für ihn hörbar: "Hör auf damit, Freundchen." Und das tat er auch. Nach der Bestellung verließ der Kellner noch immer leicht verwirrt den Tisch und begab sich zum Rest der Arbeit. Dem Dunkelhaarigen aus der >Neuzeit< war jedoch nicht so recht bewusst, ob er nun flüchtete, oder sich einfach wieder dem Dienst widmete. "Also, Desmond, worüber willst du nun mit mir reden?", fragte der ebenfalls dunkelhaarige Mann aus der Renaissance, der offensichtlich mit eineigen Damen flirtete, die vorbeiliefen oder im Café saßen. Desmond drehte sich um, um zu schauen, was sein Vorfahre so für Frauen versuchte rumzubekommen: "Typisch du, Ezio. Aber nun ja, was ist das Letze, an das du dich noch erinnern kannst von bella Italia?" Es musste doch irgendeinen Hinweis geben, irgendetwas, das Hinweise auf dieses Geschehen geben konnte. Beide mussten es herausfinden, aber Des wusste, dass nur Ezio dabei helfen konnte. Shaun würde dieses Mal ausnahmsweise mal nicht der Helfende sein, wie sonst immer. Mathe war nicht von Relevanz, dachte sich Miles. Warum passieren bloß all diese Dinge einfach so, kommen, wie aus dem Nichts? Niemand hat es voraussehen könnem, oder etwa doch? Waren diese Synchronisationsprobleme etwa doch ein Hinweis? Hatte er es vielleicht einfach ignoriert, weil es sowas vorher noch nie gab? Er kannte die Konsequenzen ja nicht. "Das Letzte, sagst du?", Ezio schloss siene Augen, "Lass mich nachdenken. Da waren... Soldaten, ein Gebäude, ich kletterte rauf und.... eine Verfolgung! Ich bin gerannt und gerannt, aber... Ich weiß nicht wem ich hinterher gerannt bin, wen ich verfolgt habe. Es musste jemand erfahrenes sein, dem ich gefolgt bin. Diese Fertigkeiten waren einfach unglaublich, wirklich, das hättest du sehen sollen." Natürlich hatte Desmond das. Seine Augen versuchten einen Fixpunkt zu finden, was sich schwieriger gestaltete, als es klang. Warum konnte sich Ezio nicht an Desmonds Gesicht erinnern? Er hatte es doch klar und deutlich vor sich gesehen, sie hatten sich unterhalten! Moment, hatte er etwa gerade ein Kompliment von sich gegeben auch, wenn er nicht wusste, dass es Desmond war? Netter Verwandter. "Ouch", sagte Desmond. Mittlerweile hatte er viel zu viel mitgedacht. Seine Erinnerungen drückten quasi von innen gegen seine Kopfhaut. Er legte seine Arme auf den Tisch, schrie einmal kurz auf, wenn man es Schrei nennen konnte, und ließ seinen Kopf einfach auf den Tisch fallen, mit einem lauten - Klong! Der Kellner kam zurück und gab den beiden ihre bestellten Eiskaffees. Als er Desmond so auf dem Tisch liegen sah, weiteten sich seine Augen. Das war anscheinend weder sein Tag noch gab es Leute, die sich so benahmen. Schliefen seine Manieren etwa noch? Doch er floh schnell wieder von dem Tisch, nachdem er zu spühren und hören bekam, dass Ezio von ihm genervt war, warum auch immer, immerhin brachte er ja nur die Bestellungen an. Desmond hob seinen Kopf einige Zentimeter, blickte ein wenig umher und ließ ihn wieder auf den Tisch knallen, diesmal gefolgt von einem Seufzer. Es war auch nicht sein Tag. Ezio schaute eher skeptisch zum Löffel und probierte dann ein wenig vom Eiskaffee. Danach sah er mehr als glücklich aus: "Und du kannst sowas iiiiimmer haben, amic... mio fratello? Warum hat mich meine Mutter bloß schon so früh zur Welt gebracht? Das ist... delizioso!" Desmond machte einfach ein kurzes Geräusch, dass Ezio wissen ließ, dass er recht hatte, mehr wollte er ja auch gar nicht hören. Einige Male konnte man nun das Glas klimpern hören, allein vom Löffel. "Kannst du dich nicht noch an etwas anderes erinnern als das? Irgendetwas, naja, auffälligereres?" - "mh, mh." Welch einen schönen Gedanken er doch nun von einem eingefrorenem Verwandten hatte. "Keine Stimmen?" - "mh, mh." - "Keine Kleidungsstücke?" - "mh, mh." - "du bist verdammt hilfreich, Ezio." - "mmmmmmhm." Als Desmond hochblickte, rollte er mit den Augen, sein Vorfahre war immerhin zum schnellsten Eiskaffee-Mörder der Zeit geworden, und das, obwohl Rebecca auch reinhauen konnte, wenn sie wollte. Als Des jedoch bemerkte, dass es nicht nur Ezios Schüssel war, die dort so klimperte, seuftze er laut: "und wo ist nun mein Kaffee?" Ezio deuetete zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht auf seinen Bauch: "Hier drin und... wow, das ist echt kalt. Mein Herz fängt an weh zu tun." Wie würde er sich nur in einem 5-Sterne Restaurant benehmen? Er wollte es sich gar nicht erst vorstellen. Als sein Handy anfing zu klingeln, zeigte Desmond Ezio eine Geste, die ihn wissen ließ zu warten und sich ruhig zu verhalten. Er stand auf, nahm sich sein Handy und ging ungefähr zwanzig Schritte vom Tisch weg: "Yeah?" - "Ach, du lebst! Wie schade." Shaun. "Natürlich tue ich das, du Idiot, immerhin könnte ich es niemals verantworten, wenn einer deiner Wünsche in Erfüllung geht, also... Was ist?" Hinter Desmonds Rücken fing eine Dame an etwas lauter zu kichern, also hielt er sich ein Ohr zu, um besser hören zu können, was Shaun ihm sagen wollte. "Kein Fortschritt bis hier, aber eine Vermutung: Wir brauchen Ezio hier und... Oh, ya, und vergiss nicht mir einige Erdnüsse mitzubrngen." Beep, beep, beep, beep - aufgelegt. Des schlug einen genervten Ton an: "Dieser Basta..." Er hielt inne als er sich umdrehte und zu Ezio blickte. Jetzt wurde ihm auch klar, woher das Kichern kam. Ezio war wirklich der gleiche geblieben, trotz der vielen, vielen Jahre. Ein Mädchen saß mittlerweile auf sienem Schoß, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte. Desmond ging auf die beiden zu, nachdem er sein Handy wieder in die Hosentasche steckte. Als er neben den beiden stand und noch immer keiner der beiden ihn beachten wollte, überkreuzte er die Arme und räusperte sich neben ihnen. "Oh, Christine? Das ist mein armer Bruder, von dem ich dir erzählt habe, du weißt schon." Armer Bruder?! "Du erinnerst dich? Ich habe ihn damals wieder augebaut, als er sich so verloren gegühlt hat. Er brauchte einfach jemanden." Sie streckte Des ihre Hand entgegen, zur Begrüßung natürlich, er hingegen starrte weiter Ezio an und ignorierte die Dame, die selbst er für hübsch empfand. "Gut - Bruder, dann sag ihr doch mal, was ein I-Pad ist." Das Mädchen zog ihre Hand zurück und legte sei bei Ezio auf die Brust: "Ja, sag es mir. Und einige Sachen, die du damit schon angestellt hast." Sie biss sich nun auf die Unterlippe. Was sollte das? Erwartete sie nun irgendwas schmutziges? Also bitte. Ezio stieß ein gezwungenes Lachen aus: "Wir wissen doch alle, was man mit einem IPad machen kann, also bitte. Das ist...", er schaute das Mädchen an, "riesig, nech?" Sie kicherte wieder einmal. Desmond grummelte tief in sich hinein. "Dieses riesen... Ding. Es ist wirklich hilfreich, oh ja. Man, ja, okay, hört auf. Christine, würdest du uns bitte verlassen? Ich glaube, mein Bruder will gehen." Desmond wartete auf den Kellner und bezahlte, so schnell es ging. Die Dame stand auf, gab Ezio einen Kuss auf die Wange und ging fort. "Oh Junge, du hast mir so gerade etwas versaut, glaub mir!" - "Ich hab dir den Kaffee bezahlt, sei lieber still und setz dich ins Auto." Wie vorhersehbar es doch war, dass Des nicht mehr gerade guter Laune war. Natürlich wollte er nicht, dass Ezio zu viel Aufsehen erregte. Dieser ging bereits zum Auto und setzte sich hinein, jedoch wie ein kleines, stures Kind. Und sobald er auf dem Sitz bequem saß, nahm er seinen Teddy wieder in den Arm. Desmond schloss die Türen: "Wir fahren zurück." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)