The Result of a Wish von SharinganWolf (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 3: 3. Wunsch: Familie (Part I) -------------------------------------- 3. Wunsch: Familie (Part I) Ein großes, wunderschönes Haus fiel Sakura sofort ins Blickfeld, als sie ihre leuchtenden grünen Augen aufschlug. Es war im alten japanisch traditionellen Stil gebaut und ein zwar etwas kleiner, aber dennoch recht schöner Garten zierte den hinteren Teil des Hauses. Die Straße auf und ab standen weitere dieser Bauten, alle aneinander gereiht, doch keines so prachtvoll wie das, vor dem die Kunoichi stand; ruhig und gelassen, als würde sie auf Etwas warten. Ihr Blick hob sich gen Himmel. Keine einzige Wolke war zu sehen und die äußerst angenehmen, warmen Sonnenstrahlen breiteten sich auf ihrem gesamten Körper aus. Genießerisch schloss sie die Augen und hörte dem fröhlichen Gezwitscher der vorbei fliegenden Vögel zu, bevor sie plötzlich ein Knacken vernahm und sich ihr Blick abrupt wieder senkte. Die Tür ging auf, doch wer dahinter zum Vorschein kam, ließ sie erschrocken ihre Augen weiteten. „Ah, du bist es, Sakura. Du willst bestimmt zu Sasuke.“ Vom ersten Schreck erholt, ging die Kunoichi sofort in Kampfposition, bereit sich auf eine Auseinandersetzung mit ihrem Gegenüber einzulassen. Doch als dieser ihr lediglich ein freundliches Lächeln schenkte, was die Medic-Nin bei ihm nicht einmal für möglich gehalten hätte, und sich daraufhin noch ohne jegliche Bedenken oder Deckung von ihr abwandte, entspannte sich Sakura daraufhin wieder einiger Maßen und stellte sich erneut völlig verwirrt und fassungslos in eine aufrechte Position. „Hey, Otouto! Deine Freundin ist hier!“ rief der Schwarzhaarige durchs ganze Haus, hörte man doch einen leicht triezenden Ton dabei heraus, und kurze Zeit später konnte man deutlich wahrnehmen, wie jemand die Treppe herunter kam. „Halt die Klappe, Itachi!“ brummte Sasuke und stellte sich neben seinen Nii-san in die Türschwelle. „Na dann viel Spaß euch beiden.“ grinste dieser und wuselte seinem kleinen Bruder noch zum Abschied durch sein rabenschwarzes Haar, natürlich nicht ohne ihm dabei noch seinen Kopf gen Boden zu drücken. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Kunoichi, als sie die beiden Uchiha-Brüder so friedlich und so glücklich vor sich sah. Sie hätte nie gedacht, Sasuke je wieder so zu sehen, so zufrieden, so lebendig. Auch wenn es momentan nicht gerade danach aussah. „Nur damit du’s weißt, wir treffen uns noch mit den anderen.“ gab der junge Uchiha patzig von sich, als der andere ihm auch schon seinen Arm um dessen Hals legte. Verspielt nahm Itachi seinen Otouto in den Schwitzkaten und rubbelte ihm mit der Faust über seinen Kopf. Das ihm dies nicht besonders angenehm zu seien schien, sollte den Älteren dennoch nicht davon abbringen, dies zu unterlassen; zeigte sich doch so nur ihr brüderliches Verhältnis zu einander. „Ach ja? Dann kannst du Kakashi schöne Grüße von mir bestellen.“ Lautes Lachen entwich nun auch Sakura, während Sasuke sich versuchte von seinem Bruder zu befreien. Sie konnte sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass das frühere, monströse, mordlustige und angsteinflößende Akatsuki-Mitglied so ein liebevoller und warmherziger Bruder sein konnte. Es verstieß ja schon fast gegen ein Naturgesetz. Aber ohne diese stechend blutroten Sharingan, diesen pechschwarzen, mit roten Wolken bestickten Mantel - der fast alles seines Trägers verdeckte und ihn ein mysteriöses und unheimliches Erscheinen gab – und diese lila bemalten Fingernägel sah Itachi doch recht charmant und harmlos aus. Nach einer Weile schaffte sich Sasuke dann auch von seinem Bruder loszureißen bzw. ließ dieser locker und ging auf die Haruno zu. „Lass uns geh´n.“ sagte er nur knapp, deutlich genervt von der (überflüssigen) Aktion seines großen Bruders, packte die Kunoichi an der Hand und zog sie hinter sich her. Aus ihren Gedanken gerissen, trottete Sakura dem Schwarzhaarigen nach, zierte sich doch nun deutlich die Röte auf ihren Wangen, als sich Sasuke´s warme, rauhe Hand um die ihre schloss. Während sie so die Straße entlang gingen, fiel Sakura erst jetzt die mauer auf, die sich nun neben ihr befand und das Viertel zu umlaufen schien. In gleichmäßigen Abständen prangte ein rot-weißer Fächer an der Wand, das Wappen des einst, nein, des immernoch bestehenden, stärksten Clan Konoha´s – des Uchiha-Clan. Sie befand sich hier eindeutig im Uchiha-Viertel. Und das Haus von eben musste dann wohl Sasuke´s Elternhaus gewesen sein. Es war das erste Mal, dass sie in diesem Teil des Dorfes war. Vorher gab es ja nie einen Anlass dazu, diesen Ort zu betreten. Sasuke lebte nach dem Unglück, was seinem Clan widerfahren war, in einem kleinen Apartment mitten im Dorf, weit weg seines alten Hauses, und auch sonst war hier alles ausgestorben und keiner der Dorfbewohner hätte sich je getraut auch nur einen Schritt in dieses Viertel zu tun, zumal es sowieso abgesperrt war und somit auch verboten. Doch nun war in diesen Straßen auch wieder Leben, kamen ihnen ab und an einige Mutglieder des Clan´s entgegen, die sie freundlichst begrüßten und dem jungen Uchiha mit einer kurzen Kopfbeugung ihre Achtung und ihren Respekt ihm gegenüber zu Teil werden ließen. Ein leises Keuchen entwich Sakura, als Sasuke sie plötzlich in die nächste Gasse zog. Das kalte Gestein im Rücken wurde die Haruno gegen die Hauswand gedrückt und schon im nächsten Moment lagen Sasuke´s Lippen auf den ihren. Erschrocken weiteten sich ihre Augen und obwohl jetzt wohl jedes andere Mädchen auf diesen Kuss eingegangen wäre, legte sie ihre Hände auf seine Brust und schob ihn von sich weg. „Aber du...“ brachte sie atemlos aus sich heraus. Sie verstand es nicht. Warum hat er sie geküsst? Auf Itachi´s Äußerung hin, dass sie doch seine Freundin sei, zeigte der junge Uchiha doch deutlich, dass er dagegen zu sein schien, fand er es doch geradezu absurd, so wie er seinen Bruder deswegen angaffte. Ein tiefes Seufzen entfloh dem Sharingan-Jungen, deutlich genervt davon, dass seine „Aktion“ unterbrochen wurde. Zum Zeichen dessen unterließ er es natürlich nicht, seine Augen zu verdrehen und einen abstrusen Blick aufzusetzen. „Ich hab es dir doch schon mal gesagt, Sakura. Mein Vaterwürde es momentan nicht gut heißen, wenn ich eine Freundin hätte. Er meint, sie würde mich nur vom Training abhalten.“ gab er schulterzuckend von sich, bevor sich ein breites Grinsen auf seinen Zügen zierte. „Wo er wohl auch nicht ganz unrecht hat.“ „Aber...“ setzte Sakura an, wurde jedoch erneut vom Uchiha unterbrochen. „Ich habe es dir von Anfang an gesagt. Du warst doch auch der Meinung, dass es besser wäre, es erst einmal geheim zu halten. Aber wenn du es nicht mehr kannst und nicht mehr willst, dann habe ich keine andere Wahl und -“ „Nein! Schon gut, Sasuke.“ unterbrach nun diesmal Sakura den anderen, wollte sie nicht von ihm hören, dass es dann eben einfach vorbei wäre; wobei es für sie ja nicht einmal richtig angefangen hatte. Sie war Sasuke´s Freundin. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Sie war tatsächlich mit Sasuke Uchiha zusammen. Ihr Kindheitstraum wurde wahr, doch eigentlich war es gar kein Traum. Ihr Wunsch war blos in Erfüllung gegangen. Sasuke hatte seinen Bruder wieder, seinen Clan und er schien endlich glücklich zu sein. Es war keine Spur mehr von seiner verhassten Seele, seiner nach Rache dürstenden Augen oder seinem besessenen Wunsch nach Macht, der ihn direkt in Orochimaru´s Arme trieb, vorhanden. Und das machte Sakura bereits überaus glücklich. Das sie nun auch noch zusammen waren, war ein begehrenswert freudiger und angenehmer Nebeneffekt für sie. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf Sakura´s Lippen, während sie vorsichtig eine der schwarzen Strähnen des jungen Uchiha aus seinem Gesicht strich. „Danke, Sasuke.“ Sich der zarten Hand entgegen lehnend kam der Angesprochene der Haruno immer näher, überwand den Abstand, der zwischen ihnen lag. „Wofür?“ hauchte er ihr gegen ihre weichen Lippen, bevor er diese zärtlich mit den seinigen versiegelte. Diesmal auf den Kuss eingehend drückte sich die Kunoichi gegen den jungen Mann, fuhr dabei mit ihrer Hand durch sein rabenschwarzes Haar. Bereitwillig öffnete sie ihren Mund, als der Uchiha ihr verlangend über ihre vollen Lippen strich, und vorsichtig tastete sich seine Zunge in unbekanntes Gebiet vor. Ein kleiner Zungenkampf entstand in der Mundhöhle der Medic-Nin und mit einem freudigen Herzklopfen beobachtete sie, wie Sasuke genießerisch seine schwarzen Seen schloss, fühlte, wie er noch seine rechte Hand auf ihre linke Wange legte, tat es ihm dann aber gleich und verbarg ihre grünen Smaragde hinter ihren Lidern. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf ihrem Leibe, als der Uchiha sie weiter gegen die kahle Hauswand drückte und mit seiner Hand an ihren weiblichen Rundungen entlang strich. Jede einzelne Faser ihres Körpers zehrte sich nach dem jungen Mann und dessen Berührungen, denen die hübsche Kunoichi hoffnungslos unterlag. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Innern aus und obwohl sie so Stunden hätte weiter machen können, musste sie diesen atemberaubenden Kuss wegen Luftmangel unterbrechen und löste sich nur schweren Herzens vom Uchiha-Erben. Erneut stemmte sie ihn etwas von sich, um ihn in seine unendlich tiefen Seen zu blicken, die er eben erst offenbarte, als die Haruno von ihm abließ. Auf ihre Äußerung von eben zurück kommend legte Sakura erneut ihr schönstes Lächeln auf und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. „Danke, dass du so bist, wie du jetzt bist.“ Irritiert und etwas verwirrt legte Sasuke seinen Kopf leicht schief, fielen ihm so seine dunklen Strähnen nun wieder ins Gesicht, und fragend blickte er ihr entgegen. „Wieso? War ich je anders?“ Diese Frage durchaus ernst gemeint, erntete er lediglich ein Lachen seitens Sakura, die nun diesmal ihn an der Hand nahm und ihn hinter sich her schleifte; sparte sie sich die Antwort und ließ ihn im übertragenen Sinne einfach im Regen stehen. Sie wusste gar nicht, wohin sie lief, doch schienen ihre Beine den Weg zu kennen, trugen sie aus dem Uchiha-Viertel heraus, durch die Straßen Konoha´s, über die Trainingsplätze und schlussendlich zu ihrem Zielort. „Hey, ihr zwei! Da seid ihr ja endlich.“ schrie auch schon jemand quer über die weite Wiese und rannte ihnen eiligst entgegen. Die blonde Mähne war schon von Fernem zu erkennen und diese doch etwas nervige Stimme ließ die beiden schon früh erahnen, wer dort auf sie zu gerast kam. Es war natürlich kein anderer als der Chaos-Ninja Nummer 1 und ihr drittes Teammitglied – Naruto Uzumaki. „Wo wart ihr denn so lange? Ich hab mir hier schon die Beine in den Bauch gestanden.“ Nörgelte der Kyubi-Junge auch sogleich los, als er bei seinen Teamkameraden endlich ankam. „Tze. Das ist dein Problem, Dobe. Außerdem kann ich nichts dafür, dass wir zu spät sind. Sakura kam einfach nicht aus dem Knick.“ rechtfertigte sich der Uchiha und erntete sofort einen entsetzten Gesichtsausdruck der Kunoichi. „Waaas? Du warst doch derjenige, der so lange gebraucht hat. Ich bin schließlich pünktlich bei dir gewesen.“ protestierte Sakura sogleich, zog einen Schmollmund und fuhr dann etwas leiser fort. „Außerdem ist Sensei Kakashi eh nie pünktlich, also mach hier nicht so´n Wind.“ winkte sie noch Naruto´s Äußerung ab, war es ja auch sonst nie anders, als dass ihr Lehrmeister grundsätzlich zu spät kam. Doch durfte sie diesmal wohl Zeuge einer Primäre werden, von der sie selbst nie geglaubt hätte, dass sie je eintreffen würde, als Naruto erneut seine Stimme erhob. „Was redest du denn da, Sakura? Kakashi ist schon längst hier.“ grinste der Blondschopf und zeigte zur Verdeutlichung in die Richtung, in die der Jo-Nin sich befand. Und tatsächlich, er war da. Der Kopier-Ninja saß bereits unter einem großen, wunderschönen Kirschblütenbaum, der in seiner vollen Blütezeit stand. Eine riesige Decke war unter ihm ausgelegt, auf der auch er Platz genommen hatte, und neben ihm stand ein Korb mit vielerlei köstlichen Gebäcken darin. Anscheinend alles aufbereitet, damit sie ein Picknick vornehmen konnten. Ein einfaches „Oh.“ entfuhr Sakura´s Kehle, während die beiden Jungs lediglich ein breites Grinsen auf den Lippen hatten. „Glaub mir, der wird´s sich nicht noch mal trauen zu spät zu kommen, zumindest nicht zu diesen Tagen.“ „Kein Wunder, sowie du ihn das letzte Mal zu Recht gewiesen hast.“ unterstützte Sasuke Naruto´s Aussage und hatte noch deutlich die wütende Kunoichi vor Augen, die ihrem Sensei mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, klar machte, dass er es nicht einmal wagen dürfte, daran zu denken, zu spät zu kommen und sollten ihm noch so viele schwarze Katzen über den Weg laufen oder hilfsbedürftige alte Damen nach ihm fordern, sie würde dafür sorgen, dass er sich dann bald nach einem geeigneten Pflegepersonal umschauen dürfte. Ach ja. Sakura wurde auf erschreckender Weise Tsunade immer ähnlicher. „Ähm. Was ist denn so besonderes, warum er gerade heute so pünktlich kommt?“ fragte Sakura etwas vorsichtig nach, da sie so etwas, sie wusste selbst noch nicht so genau was, anscheinend öfters zu tun pflegten. „Na, heute haben wir uns doch zum Picknick verabredet. Das war doch deine Idee.“ „Naruto hat recht. Du warst doch dafür, dass wir uns einmal im Monat einen Tag frei nehmen und irgend etwas zusammen unternehmen, als Team 7.“ „Genau. So haben wir endlich mal wieder Zeit mit einander rumzuhängen. Wir haben ja auch kaum noch Missionen gemeinsam.“ erklärte Naruto, während die drei bereits auf dem Weg waren, sich zu ihrem Sensei zu gesellen. Er kreuzte noch für ihn typisch seine Arme hinter den Kopf und schaute Sakura etwas verwirrt von der Seite an. „Aber ein bisschen komisch bist du heute schon drauf, oder?“ „Und wie. Bei mir war sie auch schon völlig neben der Spur.“ antwortete Sasuke statt der Kunoichi und grinste ihr frech entgegen. Etwas rot um die Nase wurde Sakura schon, als der Schwarzhaarige sie so anlächelte, kannte sie so eine Gefühlsregung ja nun gar nicht von ihm, außerdem sah er doch auch einfach zu süß so aus. Entschuldigend kratzte sie sich am Hinterkopf, kramte schnell eine plausible Ausrede aus ihrem Hinterstübchen und streckte den beiden Jungs ihre Zunge heraus. „Bin wohl heute mit dem falschen Bein aufgestanden.“ Eine leichte Brise wehte über die kleine Gruppe und ließ die ersten rosanen Kirschblüten vom Winde über das weite Feld tragen. Gemütlich saßen die vier Ninjas von Team 7 im Schatten des riesigen Baumes und nur einzelne Sonnenstrahlen fielen durch das dichte Blätterdach. Das Essen auf der Picknickdecke ausgebreitet, griff jeder zahlreich nach den leckeren Sachen, während sie sich angeregt über vieler verschiedene Dinge unterhielten. Über die unterschiedlichen Missionen, die jeder von ihnen hatte, ihre Fortschritte, die sie seit dem letzten Mal, als sie sich sahen, gemacht hatten, über alte Bekannte und neue Freunde und weitere Dinge ihres Leben. Ungewohnt für Sakura zu sehen, dass selbst Sasuke viel zu dieser Unterhaltung beisteuerte, war er doch sonst immer so wortkarg und still. Sie hatten alle viel gelacht, mit unter auch über sich selbst, doch wohl am meisten über Naruto, der entweder bestimmte Dinge einfach nie so interpretierte, wie sie eigentlich eindeutig dargestellt wurden, oder er sich unfreiwillig an Essenstückchen verschluckte, weil er den Mund mal wieder nicht voll genug kriegen konnte. „Ach, Sasuke.“ erhob Kakashi seine Stimme und wandte sich dabei dem Angesprochenen zu. „Ich hab von dem Anschreiben der Anbu gehört. Sie wollen dich also bei sich aufnehmen, mh? Ich hoffe doch, du wirst annehmen.“ begann der Kopier-Ninja das Thema zu wechseln und erntete ein Kopfnicken der jungen Uchiha. „Ja.“ antwortete dieser nur knapp, während Naruto und Sakura erstaunt zwischen den beiden anderen Shinobi hin und her blickten. „Das freut mich zu hören.“ lächelt der Hatake. „Du weißt aber schon, dass die Prüfung bereits in sechs Wochen stattfindet, oder?“ Und wieder nur ein Nicken seitens des Schwarzhaarigen und die beiden Sharingan-Träger begannen ein kurzes Gespräch über Dinge, die einem Anbu-Anwärter abverlangt und vorausgesetzt werden, Dinge, die Sasuke bei der Prüfung beachten muss und und und. Kakashi war ihm eine große Hilfe, war er ja selbst mal Anbu-Mitglied und wusste daher auch sehr gut über die Vor- und Nachteile dieses Ninja-Ranges Bescheid. „Ach ja. Was hat eigentlich dein Vater dazu gesagt?“ fragte der Kopier-Ninja noch, wusste er ja von ihrem angespannten Verhältnis zueinander und dass Sasuke eigentlich auch alles dafür tat, von seinem Vater anerkannt und respektiert zu werden, wie sein Bruder. Es dürfte für Sasuke nie leicht gewesen sein, so ein Genie wie Itachi als Vorbild zu haben bzw. ihn von Fukaku als Messlatte vorgesetzt bekommen zu haben. „Ich hab ihn noch nicht gesprochen. Momentan arbeitet er sehr viel, da bekomme ich ihn kaum zu Gesicht.“ antwortete Sasuke ehrlich und bekam erneut ein aufrichtiges Lächeln von Kakashi geschenkt. „Aber ich bin mir sicher, dass er davon auch schon gehört hat. Und er ist bestimmt genau so Stolz auf dich, wie ich.“ Verlegen blickte der junge Uchiha zur Seite, würde er sich wohl nichts anderes wünschen, als diesen Satz auch einmal von seinem Vater hören zu dürfen. Als dann deren kleine Unterhaltung beendet war, mussten sich die anderen beiden auch erst einmal zu diesen Erkenntnissen äußern. „Wow, Sasuke. Du bist der Erste unserer Generation, der zu einem Anbu nominiert wurde. Wieso hast du denn nichts gesagt?“ wollte Sakura unbedingt wissen, war sie doch mit dem Schwarzhaarigen zusammen, auch wenn nur geheim, aber dann hätte er ihr das dennoch ruhig sagen können – vielleicht aber hatte er es ihr auch schon erzählt und sie konnte sich bloß noch nicht daran erinnern, wie auch die Tatsache, dass sie seine Freundin war. Doch zur Bestätigung dessen, dass die Kunoichi es wirklich nicht wusste, zumindest es nicht von ihm erfahren hatte, zuckte Sasuke lediglich mit den Schultern und meinte, er hielte es nicht für so wichtig. Das war eine Eigenschaft, die von dem `alten´ Sasuke noch übrig geblieben war. Er machte halt nie einen großen Hehl um eine Sache, die es für die meisten Menschen doch schon Wert gewesen wäre. „Und wo ist mein Anschreiben, Sensei Kakashi?“ quengelte Naruto auch schon los und zog einen Schmollmund. „Ich meine, wieso wurde Sasuke ausgewählt und ich nicht?“ „Tze. Weil ich einfach besser bin als du, Dobe.“ sagte Sasuke ganz gelassen, während er den Blondschopf damit gewaltig auf die Palme brachte. „Ohhh. Was hast du gesagt, Sasuke?“ „Du hast mich schon richtig verstanden. Ich bin besser als du, Naruto. War ich und wird ich immer sein. Sieh´s endlich ein! In einem Kampf hast du keine Chance gegen mich.“ triezte er ihn weiter, sorgte dafür, dass der Kyubi-Junge bereits auf seine Beine sprang und wie immer unverhofft mit dem Finger auf den Schwarzhaarigen zeigte. „Ach ja? Das glaubst auch nur du, Sasuke.“ Und mit diesem Satz läutete er die bevorstehende Streiterei ein. Einige Meter von der Picknickstelle entfernt, übten die beiden Rivalen ihr Techtelmechtel aus. Es war wie früher, doch anstatt nur verbal und notgedrungen auch mal mit den Fäusten zu kämpfen, setzten sie nun auch ihre Jutsu gegeneinander ein. Es war natürlich nur Spaß, was die beiden Shinobi dort trieben, aber dennoch sah es für Außenstehende nach einem ernsten Kampf aus. „Geht das schon wieder los.“ seufzte Sakura, konnte sich ein Lächeln aber dennoch einfach nicht verkneifen. „Wollen Sie nicht dazwischen gehen, Sensei?“ fragte sie Kakashi so nebenbei, der mit ihr noch gemütlich auf der Decke saß und sich das Schauspiel, was sich ihnen bot, in aller Ruhe beobachtete. „ICH??? Nein, danke.“ winkte Kakashi ab und ließ Sakura etwas überrascht aufschauen. „Als ich das das letzte Mal versucht habe, haben mich die zwei mit ihrem Rasengan und Chidori attackiert. Und außerdem… bist du doch jetzt dafür zuständig.“ Leicht verwirrt blickte die Kunoichi drein, ließ den Kopier-Ninja aber weitererzählen. „Soweit ich mich erinnern kann, hast du diesen beiden Hitzköpfen doch das letzte Mal die Hölle heiß gemacht. Und ich muss sagen, du wirst Tsunade von Tag zu Tag ähnlicher.“ „Oh…“ entfuhr es der Rosahaarigen, „Das nehme ich aber als Kompliment.“ und stellte Kakashi´s Äußerung sogleich als etwas Positives dar, würde es ihrem Sensei doch niemals einfallen, etwas Schlechtes über sie oder den Hokage zu erzählen. Und wie von einem Blitz getroffen, leuchtete Sakura die Erinnerung, von der ihr Lehrmeister sprach, ein. Es war wie so oft. Naruto und Sasuke hatten sich wiedereinmal gestritten. Es war ein heftiger Streit gewesen und mit ruhigem Zureden ließen sich die beiden Shinobi einfach nicht voneinander abbringen. Also entschied sich Sakura kurzer Hand für eine andere Lösung, die beiden Sturköpfe auseinander zu kriegen. Bereits mit einer Zornesfalte auf der Stirn faltete sie ihre rechte Hand zur Faust, holte aus und schlug sie mit voller Wucht auf den Boden. Den beiden Jungs wusste gar nicht, wie ihnen geschied, als die Erde plötzlich zu beben begann und der Boden unter ihren Füßen aufriss. Von Sakura´s Aktion überrumpelt steckten die Streitenden nun schlussendlich im Boden fest, konnten sich nicht bewegen und mussten sich eine gehörige Standpauke von der Kunoichi anhören. Schuldbewusst und dennoch unschuldig wirkend kratzte sich Sakura am Hinterkopf, ein Zeichen ihrer, dass es ihr wohl doch etwas leid tat. Nichts destotrotz ließ die Haruno lediglich ein Lachen von sich hören und ließ ihre beiden Kameraden sich in ihrem kleinen Streit, wer nun der Bessere von ihnen war, ordentlich austoben – ein Dazwischen gehen hielte sie einfach für nicht angebracht. Die Sonne stand bereits tief und ging nun immer weiter dem Horizont entgegen, schien der Tag sich doch so langsam dem Ende zu nähern. Sasuke und Naruto waren bereits wieder bei den anderen beiden ihres Teams in Gesellschaft und lagen mit ausgestreckten Gliedern auf dem Boden, gönnten sich etwas Ruhe von ihrem harmlosen Streit und genossen die letzten Sonnenstrahlen, die auf die Erde niederschlugen, während Kakashi wie immer in sein heiß geliebtes Flirtparadise vertieft war. Von einer angenehmen Stille umgeben wandte sich Sakura´s Blick einmal rund um die Wiese, auf der sie sich befanden, und nachdem ihre Augen erneut nach links schauten, entdeckte sie in nur knapp 100 m Entfernung Sasuke´s älteren Bruder, der auf die kleine Gruppe herabblickte. Mit einem leichten Rütteln an Sasuke´s Bein forderte sie seine Aufmerksamkeit, welche sie auch bekam und deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung, in der sich sein Nii-san befand. „Sieh mal, wer da ist.“ Nichtsahnend öffnete der Uchiha seine schwarzen Augen, als er von der Kunoichi aus seinen Gedanken gerissen wurde und blickte sogleich in die gezeigte Richtung. Seinen Bruder entdeckend richtete sich der Sharingan-Junge sofort auf, stützte sich dabei auf seine Hände und beobachtete Itachi, wie dieser langsam seinen Arm hob und ihn mit der Hand zu sich wank. Eine Geste, die die Brüder seit ihren Kindertagen beibehielten. „Ich muss los. Wir sehen uns.“ verabschiedete sich Sasuke und stand auf. Sakura beobachtete den Schwarzhaarigen, wie er auf seinen großen Bruder zulief, dieser dann, nachdem Sasuke bei ihm ankam, mit seinen Fingern gegen seine Stirn tippte. Lächelnd schaute Sakura zu, wie ihr Teamkamerad daraufhin einen Schmollmund zog, Itachi ein Grinsen auf den Lippen hatte und auch Sasuke danach zu lachen begann, bevor sie sich auf den Weg nach Hause machten. Nun sind schon zwei Wochen vergangen, seit Sakura nach ihrem dritten Wunsch lebte und mit jedem weiteren Tag erinnerte sie sich immer mehr an die Dinge, die sie in diesem Leben getan hat und die passiert waren. Ihre Missionen, wie sie mit Sasuke zusammen gekommen war, was auch bei einem ihrer Aufträge mit ihm passiert war, wie´s um ihre Freunde steht und wie sie sich entwickelt hatten, was um Orochimaru und Akatsuki geschehen war, die nun ohne die Uchiha ihre Pläne schmiedeten und und und. Sie hatte nun ihre Vergangenheit für diesen Wunsch, den sie nie wieder ändern könnte, wieder und war wirklich glücklich und zufrieden mit diesen Ereignissen, mit diesem Leben, mit Sasuke. Ihr Traum war wahr geworden, zwar mit ein paar anfänglichen Schwierigkeiten, aber nun hatte sich alles zum Positiven gewendet – für Sakura, weil ihr Wunsch in Erfüllung ging – für Sasuke, weil er seine Familie wieder hatte – für Naruto, weil er seinen besten Freund und Rivalen wieder hatte – und für Konoha, weil sie mit dem Uchiha-Clan die stärkste Allianz unter den fünf Großmächten bildeten. Die Sonne stand hoch am Himmel und flutete die Erde mit ihren warmen Strahlen. Es war um die Mittagszeit und die Temperaturen lagen über 30°C. Allein der kühle, frische Wind machte das Wetter erträglich und etwas angenehm. Die meisten Leute Konoha´s flüchteten vor der glühend heißen Hitze in die Schatten oder machten genau das Gegenteil und lagen faul in der Sonne. Wie auch Sakura und Sasuke, die etwas abseits vom Dorf ihre Ruhe suchten. Die Augen geschlossen lag der junge Uchiha mit dem Rücken im Gras, sein Kopf weich gebettet auf Sakura’s Schoß, die es sich ebenfalls auf dem Grünen gemütlich machte, dem Jungen als Unterlage diente und gleichzeitig für etwas Schatten sorgte. Verträumt spielte sie mit seinen schwarzen Haarsträhnen, während sie das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbes beobachtete. Wohingegen seine Finger abwesend durch die saftigen Grashalme glitten, bis sich plötzlich Sakura´s Hand auf die seinige legte und ihn wie so oft aus seinen Gedanken riss. Langsam senkte sie ihren Kopf und auch Sasuke reckte ihr sein Kinn entgegen, um die Distanz, die zwischen ihnen lag, zu überbrücken und den erwarteten Kuss entgegen zu nehmen. Sehr weit kam Sasuke jedoch nicht vom Boden hoch, musste sich gedulden bis Sakura´s Mund seinen streifte und sich ihre Lippen versiegelten. Grinsend lösten sich die beiden wieder von einander, war es doch eine etwas unangenehme Haltung, die die beiden dazu einnehmen mussten. Doch eine plötzlich aufklingende Stimme ließ die Liebenden wie ertappt zusammen zucken und sie erneut auf etwas Distanz gehen, wandten jedoch ihren Blick der `störenden´ Person zu. „Hey, Uchiha!“ brüllte dieser über die kleine Lichtung, auf der sich die beiden Ninjas befanden, als er den Gesuchten endlich fand. „Ich soll dir sagen, dass dein Bruder von seiner Mission zurück gekehrt ist. Du sollst dich beim Hokage-Gebäude mit einfinden.“ rief dieser weiter, stand er nun mal einige Meter an Reichweite von ihnen entfernt, und übermittelte seine Nachricht. Die anfängliche Besorgnis, der Shinobi hätte sie sehen und verraten können, bei Seite geschoben, machten sich die beiden auf ins Dorf, schien wohl doch etwas Wichtiges zur Ansprache zu kommen. Wohl mit als Letzte eingetroffen gesellten sie sich in die Nähe der Familie des Schwarzhaarigen, standen nur einige Reihen hinter Fukaku und Mikoto Uchiha, die Sasuke sogleich entdeckte. Itachi stand mit drei weiteren Shinobi – allesamt Mitglieder der Anbu, die sich nicht des Schutzes der Maske bedürftig fühlten, um ihre Identität zu wahren – auf dem Dach des Hokage-Gebäudes und empfingen von der Godaime eine Ehrenmedaille. Für was, bekamen die zwei Mitglieder von Team 7 nicht mit, doch schienen die Shinobi dort oben ihre Mission, die sicherlich der Stufe S angehörte, ausgezeichnet und mit Bravur erfüllt zu haben und wohl auch ein weiteres Mal ihr Leben für die Sicherheit des Dorfes und seiner Bewohner eingesetzt haben. Allesamt, die sich vor dem Gebäude versammelt hatten, applaudierten und jubelten den vier Elite-Ninjas zu, zeigten so ihre Anerkennung und ließen sie hoch triumphieren. Stillschweigend beobachtete Sasuke das Szenario, verzog keine Miene, als er plötzlich seines Vaters Stimme vernahm. „Das ist mein Sohn!“ gab Fukaku stolz von sich und preiste mit Itachi, dem Genie des Clan. Auf einmal verfinsterten sich Sasuke’s Gesichtszüge und ein unterschwelliges Knurren war von diesem zu vernehmen. Besorgt musterte Sakura den Schwarzhaarigen neben ihr, bemerkte durchaus seinen angespannten Blick, den er deutlich unter einer monotonen Maske zu tarnen versuchte. „Stimmt etwas nicht, Sasuke?“ fragte sie leise, sodass es nur er verstehen konnte und dadurch leicht aus seinen Gedanken schreckte. „Nein. Alles in Ordnung.“ lächelte der junge Uchiha ihr unverhofft entgegen, sah man nun wieder, wie entspannt und glücklich er zu sein schien, und ließ die Kunoichi in dem Glauben. Dass sein Lächeln jedoch nur vorgetäuscht war, konnte sie nicht ahnen, nicht sehen, nicht nachdem sie in den letzten Wochen den wahren, den lebenslustigen Sasuke kennengelernt hatte. Doch würde dieses kleine, kurze, so echt wirkende und dennoch so abgrundtief falsche Lächeln ein weit größeres Ausmaß annehmen, als man jetzt noch vermuten würde… …tbc… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)