The Result of a Wish von SharinganWolf (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Wunsch: Rückkehr ------------------------------ 1. Wunsch: Rückkehr Langsam und bedacht öffnete Sakura ihre smaragdgrünen Augen und schaute zunächst auf die Erde unter ihren Füßen. Ihr Kopf war geneigt und ihre rosanen Haare hingen ihr im Gesicht. Sie fühlte, dass etwas anders war, dass sich etwas verändert hatte, doch konnte sie im Moment noch nicht sagen, was es war. Augenblicklich hob sie ihren Kopf und fand sich in einer ganz anderen Situation wieder, als sie zu Anfang annahm. Sie stand mitten in einer Menge von den Einwohnern Konoha´s, die allesamt schwarze Kleidung trugen und wie ihr ein kurzer Blick an ihr verriet, sie ebenfalls. Alle hatten ihre Traueruniformen an und dementsprechend war auch die Stimmung. Es war so still und jeder war in sich gekehrt. Irgendjemand war gestorben, ein Shinobi und wie üblich versammelten sich betroffene Dorfbewohner auf dem Vorplatz, um in Schweigen Abschied zu nehmen. Bei diesem Anblick ging ihr ein Stich durchs Herz und sie wusste, dass es jemand sein musste, den sie gut kannte. Von Angst und Panik ergriffen, schlug Sakura´s Kopf von einer Seite zur anderen, suchte verzweifelt nach bekannten Gesichtern, doch fand sich niemand, in keiner Richtung, wohin sie auch schaute. Naruto, Kakashi, Ino... selbst Tsunade war nirgends zu entdecken. Wo waren sie nur alle? Was war vorgefallen? Warum war sie allein? Allein in dieser Menschenmasse. Wo waren ihre Freunde? Und über wen trauerten sie? Dutzende solcher Fragen schossen der Kunoichi durch den Kopf und bei jeder einzelnen von ihnen zog sich ihr Herz immer wieder ein Stückchen mehr zusammen. Den Tränen nahe, legte sich plötzlich eine Hand auf Sakura´s Schulter und vollkommen erschrocken fuhr sie herum. Überrascht schaute sie in zwei pechschwarze Augen, die keinerlei Gefühlsregung ausstrahlten, bevor sich diese schlossen und ein gespieltes Lächeln die vorherige Ausdruckslosigkeit im Gesicht ablöste. „Sai...“ entfuhr es ihr. Sie hatte ihn gar nicht bemerkt, obwohl er direkt hinter ihr zu stehen schien. „Sai, was ist passiert? Wo sind die anderen?“ Verwirrt blickte der Anbu seine Teamkollegin an, verstand nicht so recht, warum diese sich so seltsam benahm. Sie wusste doch, was vorgefallen war oder etwa nicht? Er hatte mal gelesen, dass, wenn jemand einen Schlag auf den Kopf abbekommt oder dieser etwas Schreckliches gesehen hat, kurzzeitig bis über Jahre hinweg Erinnerungen verlieren kann. Also erlitt Sakura entweder an einer Gehirnerschütterung oder einem traumatischen Erlebnis. Obwohl Sai von keiner dieser Dinge etwas mitbekommen hatte. Aber als ein guter Freund sollte er seinen Freunden immer behilflich sein und ihnen zur Seite stehen; so stand es zumindest in der Erstausgabe des Buches »Was es heißt, ein Freund zu sein!« Also half er ihr etwas auf die Sprünge und während er so erzählte, was vor angefangen zwei Wochen alles passiert war, liefen die Bilder des Geschehens vor ihrem inneren Auge ab. Mit hohem Tempo sprangen Sakura wie auch die anderen Teammitglieder der heutigen Mission von Ast zu Ast, durchquerten den dichten Wald und kamen so ihrem Ziel schnell näher. Sie waren schon so weit gekommen und keiner von ihnen wollte eine weitere Niederlage in Kauf nehmen. Niemand war bereit, so kurz vorm Ziel aufzugeben und erst recht nicht Naruto und Sakura. Sie waren mit Sai und Team 8 unter der Führung von Kakashi und Yamato auf der Suche nach Sasuke, der einer Information zu folge, in dieser Gegend gesichtet worden war. Noch dazu sollten zwei Mitglieder der Akatsuki in diesem Gebiet aufgetaucht sein. Das bedeutete, dass Sasuke seinem Bruder ziemlich dicht auf den Versen war, solange es sich dabei auch wirklich um Itachi handelte. So erhielten also die beiden Teams von der Godaime den Auftrag, den jüngeren der beiden Uchiha-Brüder wieder zurück nach Konoha zu bringen. Sakura war fest entschlossen. Diesmal würde sie gemeinsam mit Naruto es schaffen, Sasuke zurück zu holen. Davon war sie überzeugt. Ihr tat es selbst leid, damals so schwach gewesen zu sein und dass der Fuchs-Junge ihr dieses Versprechen gab. Das Versprechen, den Uchiha heil und gesund wieder nach Hause zu bringen. Aber das würde sie nun nicht mehr nur ihm überlassen. Sie war stark geworden, sehr stark und sie wollte nie mehr im Schatten der Jungs stehen, weder in Naruto´s noch in Sasuke´s. Ein lautes Kläffen erklang plötzlich und holte so die Medic-Nin aus ihren Gedanken. „Kiba, was ist los?“ wandte sich Kakashi sogleich an den Besitzer des Nin-Ken und drehte sich leicht zu ihm, während sie weiterhin durch das Geäst sprangen. „Akamaru wittert eine riesige Chakramenge.“ erklärte der Inuzuka kurz, bevor auch er sich auf seinen Riechkolben konzentrierte und weiter sprach. „Eine davon gehört Sasuke. Die andere kenne ich nicht. Außerdem scheint ein Kampf zwischen ihnen stattzufinden.“ //Ob er bereits auf Itachi getroffen ist?// Der Kopier-Ninja konnte seine Frage eigentlich nur bejahen. Doch dann lockte ein einschneidender Blitz aus der Ferne seine Aufmerksamkeit und er brachte seine Gruppe auf einer kleinen Lichtung zum Stoppen. Die Bäume hinter sich lassend sprangen alle auf das Grün vor sich und nutzten die kleine Verschnaufpause. „Sensei, was ist los? Warum halten wir? Wir sind Sasuke doch schon so nah!“ „Still, Naruto!“ unterbrach Kakashi den quengelnden Jungen, der voller Tatendrang weiter zu gehen vermochte. „Senpai.“ Ein kurzer Blickwechsel entstand zwischen den beiden Jo-Nin, bevor der Grauhaarige Yamato zu nickte, schien er doch dessen Gedanken zu verstehen und bestätigte ihn. Nun wandte sich der Raikiri-Anwender wieder der restlichen Truppe zu und deutete mit seiner Hand in die Ferne. „Dort hinten.“ Alle Blicke richteten sich auf die gezeigte Richtung am Horizont und es spiegelte sich deutlich Erstaunen in ihren Gesichtern wieder. Etwa 5 km entfernt befand sich eine gewaltige dunkle Gewitterwolke über einem kleinen Plato. Ringsherum war der Himmel noch klar, nur dort hing diese düstere Atmosphäre in der Luft, strahlte der Ort generell nichts Positives aus. Jeder der anwesenden konnte sich vorstellen, dass einen dort nur Verwüstung und Tod erwarten würde. „Sasuke´s Spur führt genau in diese Richtung.“ unterbrach Kiba die aufkommende Stille und erhielt ein Nicken von Kakashi. „Hinata! Schau dich dort mal um!“ „Hai!“ Augenblicklich nahm die Hyuga dessen Befehl an und aktivierte ihr Byakugan. Rasant schnell ging ihr Blick die besagte Strecke entlang, bis sie ihr Ziel erreichte. Ihr offenbarte sich lediglich ein Meer aus Flammen, das den gesamten Platz zu umringen schien. Ein Blick hindurch blieb ihr jedoch verwehrt, sodass ihre Augen ihre gewohnte Form wieder annahmen und sie Bericht erstattete. „Dort sind Unmengen von Chakra vorhanden. Sie scheinen sich in Form eines Feuers, um das ganze Gebiet gelegt zu haben. Mehr kann ich leider auch nichts dazu sagen.“ „Gut gemacht, Hinata! Es geht weiter! Beeilen wir uns!“ Gerade als sie aufbrachen, zog sich der Himmel nun gänzlich zusammen, ließ nur noch schwarze Wolken über das Land ziehen und begann kleine Tropfen regnen zu lassen. Nach bereits 20 Minuten waren die Konoha-Nin am Fuße des Plato eingetroffen und standen dem gewaltigen Feuerschwall gegenüber. Es goss nun schon in Strömen und doch erloschen, ja nicht einmal schwächten die schwarzen Flammen. //Das ist also Amaterasu!// erkannte Kakashi das Jutsu und bewunderte es doch leicht. Es war eine der drei Techniken, die das Mangekyu-Sharingan beinhaltete. Die verschlingenden Flammen würden nicht eher erlöschen, bis sie alles von ihrem erfassten Ziel niedergebrannt hatten. So viel wusste zumindest der Kopier-Ninja schon darüber. Eine wirklich außergewöhnliche und starke Technik. Sie durften Ihnen nicht zu nahe kommen und dennoch mussten sie irgendwie durch das Flammenmeer hindurch. „Yamato!“ „Schon dabei.“ Mit einer schnellen Fingerfolge formte der Angesprochene die nötigen Zeichen für sein Holz-Versteck-Jutsu und nur einige Sekunden später schossen zwei riesige Baumstämme aus der Erde, hoben den Boden unter sich und somit auch die Flammen hoch, zerteilten sie und ermöglichten ihnen so, das Amaterasu zu durchqueren. Den Durchgang passiert, erwartete die Konoha-Truppe ein riesiges Schlachtfeld. Ein gewaltiges Gebäude, welches hier wohl mal stand, war ein einziger Trümmerhaufen. Die riesigen Gesteinsbrocken lagen weit verteilt, bis das Auge reichte. Hier schien eindeutig ein heftiger Kampf stattgefunden zu haben, davon zeugte deutlich diese Zerstörung. Hektisch begann Sakura ihren Kopf von einer Seite zur anderen zu bewegen, suchte verzweifelt nach ihrem ehemaligen Teamkollegen oder zumindest nach einer Spur von diesem. Doch fand sie nichts dergleichen, lag es wohl auch teilweise an dem prasselnden Regenschauer, der ihre Sicht ziemlich verschlechtern ließ. „Hinata, siehst du was?“ fragte Naruto aufgebracht, dem ebenfalls nichts zu erkennen vermochte. Erneut aktivierte die Blauhaarige ihr Kekkei-Genkai und durchschaute den gesamten Platz. Es dauerte auch nicht lange, bis die Hyuga etwas entdeckte. Nicht weit von ihnen entfernt, konnte sie eine sehr geringe Chakraquelle wahrnehmen und in Windeseile fanden sich die Konoha-Nin dort ein. Doch was sie vorfanden, ließ sie alle starr vor Schreck werden. Sasuke wie auch sein Bruder Itachi lagen vollkommen regungslos und blutüberströmt, mit ihrem eigenen und wohl auch das des anderen, auf einer der zerstörten Steinplatten, über ihnen das Wappen ihres Clan´s in Stein gemalt. Die letzten beiden lebenden Uchiha hatten sich in einem alles entscheidenden Kampf gegenseitig ausgeschalten, so schien es zumindest. Sofort sprang Sakura zu Sasuke hinüber, hatte bereits Tränen in den Augen und traute sich kaum ihn zu berühren, kam ihr diese Situation doch mehr als nur bekannt vor, hatte sie doch schon mal seinen starren Körper vor sich liegen gehabt und glaubte, er sei tot, damals im Kampf gegen Haku und Zabuza. Vorsichtig legte sie ihre zittrige Hand auf seine kalte Wange und strich sanft über seine blasse, weiche Haut. Leises Schluchzen verließ bereits ihre rauhe Kehle, bevor sie weinend über seinem Körper zusammenbrach. Der Rest der Truppe stand einfach nur da, beobachte das Bild vor sich und versuchte die Situation irgendwie zu verarbeiten. Vor allem Naruto hatte Probleme seine Gefühle in Grenzen zu halten, biss er sich bereits auf die Unterlippe, um seinen Schmerz und seine Trauer zu unterdrücken. Sakura´s Körper bebte, nahm sie so doch kaum eine andere Reaktion wahr als die ihre. Ihr Kopf lag still auf der nackten Brust des Uchiha und ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Hemdes. Minuten vergingen, in denen nichts weiter geschah, außer dass der Regen unverändert auf die kleine Gruppe einbrach. Doch plötzlich regte sich etwas und ließ die Haruno aufhorchen. Es war nur ganz schwach und dennoch konnte sie es deutlich hören. Ein leises Pochen schlug im gleichbleibenden, regelmäßigen Abständen immer wieder auf, dröhnte der Rhythmus in ihren Ohren und ließ sie überrascht hochfahren. „Er lebt!“ entfuhr es ihr erfreut, wenn auch etwas erschrocken und zog so die Aufmerksamkeit der anderen wieder auf sich. Erleichterung machte sich breit und Naruto´s Mundwinkel gingen nun wieder deutlich in die Höhe. Zur Sicherheit legte sie erneut ihren Kopf an die Brust des Nuke-Nin und horchte dem berauschenden Klang seines Herzens. „Er lebt.“ wiederholte sie überglücklich. „Sein Herz schlägt, zwar nur sehr schwach, aber es schlägt.“ Sofort kreuzte sie ihre Hände über Sasuke´s Oberkörper und begann damit seine Wunden zu heilen. Natürlich reichte Sakura´s Chakra keines Wegs aus, um ihn komplett zu genesen, nicht einmal den Großteil schaffte sie, kein Wunder bei dessen Verletzungen; konnte sie ihm erstmal lediglich nur erste Hilfe leisten und ihn so wenigstens wieder aus der Bewusstlosigkeit holen. „...Sa-kura...“ erklang plötzlich seine rauhe, schwache Stimme und ließ die Haruno zu dem Ursprung des Geräusches schauen. Aus halb geöffneten Augen blickte ihr Sasuke entgegen, sah man ihm doch deutlich an, wie fertig er war. Er war total blass, mehr als er es sonst immer war, und sein Chakra-Level schien sein Limit bereits erreicht zu haben, wenn es dieses sogar nicht schon längst überschritt. Schwer atmete der Uchiha, konnte nur mit größter Anstrengung seine nächsten Worte formen. „Was... machst du denn... hier?“ „Shhh. Versuch nicht zu Sprechen.“ beruhigte ihn die Medic-Nin und strich ihm einzelne Strähnen aus seinem Gesicht. „I... tachi... i-i-i-ist... ist er...“ Kaum der Sprache mächtig, versuchte Sasuke dennoch etwas zu sagen, während sich Kakashi derweil bei dem Älteren der beiden Uchiha-Brüder einfand und seine Zeige- und Mittelfinger an dessen Hals legte. Er fühlte keinen Puls und dementsprechend schüttelte er leicht seinen Kopf. Sakura nahm das Zeichen wahr und übermittelte dem Nuke-Nin mit gesenkter Stimme die Nachricht. „Er lebt nicht mehr. Uchiha Itachi ist tot!“ Keinerlei Reaktion konnte man dem Blick des nun einzig lebenden Uchiha entnehmen, drehte er lediglich mit größtem Kraftaufwand seinen Kopf Richtung Itachi. Mit leerem Ausdruck in den Augen beobachtete Sasuke den leblosen Körper seines Bruders, prägte sich jedes kleinste Detail von ihm ein, wusste er doch, dass es nun das letzte Mal sein würde, dass er ihn zu Gesicht bekam, bevor er sich wieder der Rosahaarigen zuwandte. „Sakura... ich will... nach Hause.“ Seine Stimme klang schon völlig gebrochen, bis sie schließlich gänzlich versagte und ihm vor Erschöpfung die Augen zu fielen. „Das Band, von dem Naruto sprach...“ fuhr der Schwarzhaarige nach einer kurzen Stille fort. „Ich glaube, so langsam verstehe ich, welche Bedeutung es hat.“ Etwas verwundert blickte Sakura Sai entgegen, der nun wirklich ein aufrichtiges Lächeln auf den Lippen hatte; so schien es zumindest. „Ich hätte nie gedacht, dass er so weit für jemanden geht, den er zwar als einen Freund ansieht, dieser jedoch so eine Betrachtung nicht einmal in Erwägung zieht.“ Aufmerksam und mit fragendem Blick lauschte sie den Worten des anderen, breitete sich doch bereits eine leichte Gänsehaut auf ihren Körper aus und ein Gedanke, den sie lieber nicht aussprechen wollte, ließ sie schwer schlucken. Doch bei dessen nächsten Sätzen verwarf sie diesen Gedanken wieder und konnte erleichtert ausatmen, zumindest fürs erste. „Naruto hatte sich vor die Godaime auf die Knie geworfen und geschlagene anderthalb Stunden um Sasuke´s Wiederaufnahme in Konoha gebettelt und ihm sämtliche Verbrechen, die ihm vorgeworfen wurden und er angeblich gegen das Dorf vollzogen hat, nicht mehr zur Last gelegt werden. Hätte er auch nicht so ein gutes Verhältnis zur Hokage gehabt, wäre er damit sicherlich nicht durchgekommen. Er hat wirklich alles für Sasuke getan, für seinen Freund. Und genau das macht doch dieses Band der Freundschaft aus, nicht wahr? Sich für diejenigen einsetzen, die einem am Herzen liegen. Ich kenne diesen Schmerz nicht, der jetzt wohl in dir wohnt. Als Mitglied des Anbu-Kern´s ‘Root‘ habe ich gelernt, sämtliche Gefühle abzutöten. Der Verlust musst dir sehr schwer fallen. Dabei sah es doch am Anfang noch so gut aus.“ Ganze vier Tage lang schlief Sasuke nun schon durch, brauchte sein Körper wohl auch diese Ruhe, um wieder einiger Maßen zu Kräften zu kommen. Nachdem die Gruppe um Kakashi wieder in Konoha eingetroffen war, wurde der junge Uchiha sofort von Tsunade behandelt, doch auch sie konnte nicht jede seiner Verletzungen heilen, war das medizinische Jutsu nun auch keine Wunderheiltechnik, sondern nur eine Kunst, wie alle anderen, die auf Chakra und Können basierte. Gerade die tiefen und fast tödlichen Wunden brauchten vor allem erst einmal Zeit, um zu heilen. Zu diesen Tagen war es immer sehr still in dem Krankenzimmer, doch selbst nachdem Sasuke wieder aufgewacht war und einer weiteren Woche Krankenhausaufenthalt vermochte der junge Uchiha seine Stimme nicht zu erheben, sprach kein einziges Wort, weder über den Vorfall mit Itachi noch über sonst irgendetwas. Naruto versuchte natürlich alles, um seinen Freund zum Reden zu bewegen, doch erntete er von diesem immer nur hartes Schweigen, egal was er auch tat. Vollkommen ruhig lag Sasuke in seinem Bett und starrte völlig abwesend an die Decke, während der Kyubi-Junge schon komplett aufbrausend auf und ab wanderte. „Hast du mir überhaupt zugehört? Tsunade-baa-chan hat dich von sämtlicher Schuld frei gesprochen, das heißt, du kannst wieder Mitglied unseres Teams werden. Du bist wieder zu hause, Sasuke. Es wird alles wieder wie früher.“ //Wie früher???// Gedankenverloren musste der Fluch-Träger doch innerlich über diese Aussage schmunzeln, lag ich bereits eine passende, für die andern vermutlich kränkende Antwort auf seinen Lippen, doch blieb er weiterhin stumm. „Naruto, es reicht!“ unterbrach Sakura den aufgebrachten Blonden und versuchte ihn etwas zu beruhigen, wollte sie doch auch nichts anderes, als die alte Zeit wieder aufleben zu lassen, doch wusste sie auch, dass Sasuke dieser Schritt nicht gerade leicht fallen dürfte, war er doch schließlich ganze fünf Jahre lang von seiner Heimat weg. Unerwartet packte Naruto den Uchiha fest am Kragen seines Hemdes und zog ihn grob zu sich hoch. Sakura, die die ganze Zeit auf dem Stuhl neben dem Bett des Schwarzhaarigen saß, drängte schnell ihren Arm zwischen die beiden Jungen, damit nicht irgendetwas Dummes passiert und sie wohlmöglich gleich aufeinander losgehen würden, so wie sie es früher immer getan haben. Denn so wie die Situation sich im Moment aufbaute, würde wohl genau das eintreffen, obwohl die Aktion des Blonden Sasuke ziemlich kalt zu scheinen ließ. Mit gleichgültiger Miene sah der Sharingan-Nutzer in die zornigen und doch leicht verzweifelten blauen Augen des Kyubi-Trägers. „Sasuke! Rede doch mit mir!“ Sein Schweigen anhaltend drehte der Angesprochene lediglich desinteressiert seinen Kopf zur Seite. „Ihr hattet Sasuke zurück gebracht. Ihr hattet, was ihr wolltet. Ihr hattet euren Freund wieder bei euch. Doch dann...“ Dunkle Wolken zogen über das Land und die Menschenmasse löste sich langsam auf. Ein Blick auf einen kleinen Teil des vor ihr liegenden Grabsteines wurde möglich, prägte deutlich das Symbol des Dorfes, das versteckt hinter den Blättern liegt, darauf. Langsamen Schrittes und noch leicht angeschlagen bewegte sich Sasuke durch die leeren, verlassenen Gassen des Uchiha-Viertels. Gut bewacht von zwei Anbu wurde er dicht verfolgt, hatten sie doch den Auftrag, den Schüler Orochimaru´s im Auge zu behalten, dabei jedoch unbemerkt zu bleiben, wie es einer ihrer leichtesten Übungen war. Seit der Uchiha aus dem Krankenhaus entlassen wurde, klebten die beiden Shinobi an dessen Fersen und verfolgten jeden seiner Schritte. Sasuke indes bemerkte nichts von deren Spionage, dachte es sich dennoch und insgeheim war ihm dies auch vollkommen egal. Jeder Ge-Nin würde doch wissen, dass man einen ehemaligen Nuke-Nin, auch wenn er in allen Punkten freigesprochen wurde, nicht so einfach frei im Dorf spazieren lassen würde, ohne eine Observierung. Doch dies war Sasuke gleichgültig. Er war dies alles gewohnt. Denn selbst in Oto-Gakure musste er sich von den Handlangern des San-Nin überwachen lassen, was auch zu seiner Entscheidung beiwohnte, nicht zu dessen Reinkarnation anwesend zu sein. Mit trägem Blick schritt der junge Uchiha durch die Straßen, bis er an einem bestimmten Haus angelangt war. Seinem Elternhaus. Es war ziemlich herunter gekommen und dennoch erstrahlte es für ihn in altem Glanz, wie er es aus seiner Kindheit her noch kannte, ließ es doch auch längst vergangene Erinnerungen in ihm aufwecken. Hier war er glücklich. Hier hatte er eine Familie. Ein Leben. Ehrwürdig kniete sich Sasuke vor das Haus, im Rücken das zerrissene Uchiha-Wappen an der Wand, für dessen Zustand einst sein Bruder vor langer Zeit verantwortlich war. „Itachi...“ murmelte er leise vor sich hin, sah er noch deutlich das Bild seines Nii-san vor seinem inneren Auge, kurz bevor dieser starb. Eine kühle Brise wehte auf und ließ Sakura´s Haare sacht vom Wind tragen. Aufmerksam lauschte sie den Worten Sai´s, während ihr Blick weiterhin auf den Grabstein gerichtet war. Leicht weiteten sich ihre smaragdgrünen Augen, als sie den rot-weißen Fächer auf diesem prangen sah, das Wappen der einen der beiden Gründerfamilien von Konoha-Gakure. „Doch dann, vor zwei Tagen...“ fuhr der Schwarzhaarige fort und versetzte die Kunoichi mit seinem nächsten Satz unter Schock. „...nahm sich Uchiha Sasuke das Leben!“ Den Kopf tief gebeugt, saß Sasuke weiterhin vor seinem Anwesen und hielt mit angewinkelten Armen sein Katana zwischen seinen Daumen und Zeigefingern hoch über seinem Haupt. Die Anbu, gut versteckt in den Schatten der angrenzenden Bäume, beobachteten stillschweigend das Tun des Uchiha. „Itachi, es tut mir Leid... Mutter, Vater... bald werden wir wieder vereint sein. Wir alle. Als eine Familie.“ Nur sehr leise entronnen ihm diese Worte, sodass die maskierten Shinobi sie nicht wahrnehmen konnten. Langsam erhob er seinen Blick wieder und zog mit bedacht das Katana aus der Scheide. Das Licht der Sonne reflektierte auf der scharfen Klinge Kusanagi´s, welches sich spielend leicht in der Hand seines Besitzers führen ließ. Die Hülle seiner Waffe warf Sasuke achtlos bei Seite, während er das verkürzte Schwert ein paar Mal in seiner Handfläche umher schwang. Danach geschah alles nur in Bruchteilen einer Sekunde. Die Finger fest um den Griff seines Katana geschlossen, legte er auch seine andere Hand auf das Ende der Waffe. Die Augen geschlossen, erhob er die scharfe Klinge zu seinem letzten Schlag. Rasant schnell sauste Kusanagi nieder und schon beim nächsten Sekundenschlag durchbohrte es seine Brust. Erschrocken schauten die Anbu dem Szenario des Sharingan-Jungen zu, eilten sofort zu ihm, doch war es bereits zu spät. Das kalte Metall hatte sein Herz durchschlagen und ihn seines letzten Atemzuges beraubt. Blut lief aus seinem Mundwinkel und tropfte sogleich von der nun roten Klinge, die aus seinem Rücken ragte, auf den Boden. „Mit seinem Tod... ist die Uchiha-Linie nun komplett ausgestorben!“ Damit endete Sai´s Vortrag und mit langsamen Schritten entfernte sie sich auch von ihm. Ihre Füße trugen sie näher zur Grabstätte ihres ehemaligen Teamkollegen, lösten sich die Menschenmassen nun auch vollkommen auf, sodass sie auch einen genaueren Blick auf diese werfen konnte. `Uchiha Sasuke´ stand sein Name nun in Stein gemeißelt vor ihr. Sakura konnte es einfach nicht glauben. Nun hatte sie schon mal einen Wunsch frei und benutzte ihn, um Sasuke vor dem sicheren Tod zu bewahren, und nun stand sie dennoch vor seinem Grab und kam nicht ohne eine Träne aus. Die salzige Flüssigkeit ronn an ihrer Wange hinab, doch spürte sie ebenfalls bereits die ersten kühlen Wassertropfen auf ihre Haut tropfen. Mit trauriger Miene blickte sie auf die Ruhestätte nieder, als ihr heut auch schon zum zweiten Male eine Hand auf ihre Schulter gelegte wurde. Nichtsahnend, wer hinter ihr stehen könnte, drehte sie sich halb um und blickte unerwartet ihrem Lehrmeister entgegen. „Sensei Kakashi?!“ Sich neben die Kunoichi stellend schaute der Kopier-Ninja auf Sasuke´s Grab herab. Eine kurze Stille entstand, in der Sakura sich ebenfalls wieder dem Stein zu wandte, bevor Kakashi seine ruhige und klare Stimme erhob. „Sein Weg der Rache war stets mit harten Steinen gepflastert. Für ihn war jeder Tag eine neue Herausforderung, eine neue Hürde, die er überwinden musste. Er durfte nicht verlieren. Er durfte nie verlieren. Denn Schwäche konnte er sich nicht leisten. Nicht für den Weg, den er gewählt hat. Und jeder Morgen, an dem er alleine aufwachte, schnürte nur seinen Hass und ließ ihn nicht von diesem Weg abkommen. Es war der Leitfaden, der ihn nicht von seinem Ziel abbrachte... Er hat viel durchleben müssen. Vieles, was wir uns gar nicht vorstellen können. Doch sein schmaler Pfad aus Schmerz und Trauer hielt jeder Erschütterung stand, egal welchen Gefahren er ins Auge blicken musste. Aber auch die Angst, erneut den Verlust eines geliebten Menschen hinnehmen zu müssen, trieb ihn immer weiter in die Finsternis, ließ ihm keine Möglichkeit, seinen Weg zu verlassen, einen neuen einzuschlagen. Vergrub er sich doch selbst wegen eben dieser Furcht, jemanden zu verlieren, in die Einsamkeit und schottete sich so von allem ab, was ihm erneut Leid zufügen könnte. Sasuke tat alles, um dies zu verhindern. Und auch um euch, dich und Naruto, zu beschützen, entschied er sich seinen Weg allein zu und ohne jegliche Hilfe zu beschreiten... Doch selbst nachdem er am Ende seines Weges angekommen war und sein Ziel erreicht hatte, fand er nichts als einen tiefen, dunklen Abgrund. Ein schwarzes Loch hatte sein Herz ummannt, seine Seele mit in die Schlucht gerissen. Denn selbst nach seiner Rache fand er nichts als die endlose Leere in seinem Innern. Nichts gab ihm mehr einen Sinn, sich am Leben zu erhalten. Die Aufgabe, die ihm sein Schicksal auferlegt hatte, erfüllte er. Doch... gab es keinen Ausweg für ihn, der ihn von seiner Straße aus Hass, Angst, Trauer und Verzweiflung wieder zurück auf den normalen Weg des Lebens führte.“ Völlig erstaunt über dir Tatsache, dass ihr Sensei anscheinend genauestens über die Gefühlslage Sasuke´s Bescheid wusste, blickte Sakura zuerst Kakashi an und dann erneut auf das Grab des Uchiha nieder, während der Jo-Nin seine Gedanken in Worte formulierte. Nachdem die beiden die letzten zu sein schienen, die sich an der Ruhestätte des Sharingan-Jungen befanden, ging auch der Kopier-Ninja, mit einem letzten Schulterklopfen an Sakura gewandt, und ließ die junge Kunoichi allein zurück. Der Himmel zog sich immer weiter zusammen und die ersten Regentropfen begannen bereits auf das Land nieder zufallen. Es dauerte auch nicht lange und erneut goss es wie aus Eimern. Das Wetter war wie ein Spiegelbild Sakura´s, doch zeigte es nicht ihre Hülle, die sie wie eine Maske, zum Verbergen ihrer Gefühle nahm, sondern ihr Inneres. Wie all ihre Ängste und Sorgen, Ihre Liebe und ihr Leid zu Boden fielen und dort langsam und beständig versickerten. Nur sehr schwer ließen sich noch ihre Tränen halten, doch plötzlich erinnerte sich Sakura an eine Begebenheit, die Sai in keiner seiner Worte erwähnte, da er selbst zu dieser Zeit nicht anwesend war oder sonst irgendjemand, der ihm davon hätte berichten können. Es war ein Tag, bevor Sasuke das Krankenhaus verlassen durfte. Naruto war schon seit Anfang der Woche nicht mehr bei dem Uchiha gewesen, hatte er es einerseits zunächst aufgegeben, weitere Kommunikationsversuche mit diesem durchzuführen, andererseits war er aber auch immerhin noch Ninja und hatte dementsprechend einige Missionen zu erledigen. So kam es, dass Sakura heute mal alleine mit dem Schwarzhaarigen war und auch gleichzeitig durch ihre medizinische Ausbildung einen Grund hatte, den ganzen Tag bei ihm zu bleiben, um ihn im Auge behalten zu können, was das Gesundheitliche anging. Stillschweigend saß sie neben ihm auf einem Stuhl und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Sie machte sich schon eine ganze Weile lang Gedanken darüber, wie das alles nun weiter gehen sollte, während Sasuke ruhig und friedlich, zumindest ihrer Annahme nach, im Bett schlief und sich, wie aus medizinischer Sicht gewünscht, ausruhte. Denn plötzlich regte sich etwas neben ihr und erstaunt wandte die Kunoichi sich wieder dem Verletzten zu. „Was hab ich getan?“ erklang auf einmal die leise, rauhe Stimme des Uchiha. Sein Blick war starr der Decke gerichtet, schien und redete er auch wie in Trance. „Was habe ich nur getan?“ Der Klang seiner Stimmfarbe hörte sich zerbrechlich an, doch war Sakura noch viel zu überrascht über die Tatsache, dass der Sharingan-Junge überhaupt sprach, als dass sie dies bemerkte. „Ich habe meinen Bruder getötet. Ich... habe meinen eigenen... Bruder getötet.“ Eine stumme Träne ronn über Sasuke´s Wange und geschockt weiteten sich Sakura´s Augen. Mit tränenüberlaufendem Gesicht brach die junge Kunoichi nun vor dem Grabstein des Uchiha zusammen, presste ihre Hände vors Gesicht, um so das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken. „Er konnte... er wollte nicht ohne seinen Bruder leben.“ Von dem Schmerz in ihrer Brust überwältigt und in völliger Traurigkeit ausgebrochen, streifte sie ein letztes Mal über das Wappen und den Namen des Uchiha an dessen Grabstein, bevor sie in zerrissenen Gefühlsschwankungen alles aus sich heraus schrie und sie erneut dieses weiß glühende Licht umhüllte. „Ich wünschte, Sasuke hätte nie an Rache gedacht!“ ...tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)