Frag mich nicht, wer ich bin.... von Ithildin (Pairing B/V) ================================================================================ Kapitel 14: ein geheimnisvoller Fremder Teil 2 ---------------------------------------------- Die stärkere Maschine holt rasch auf und heftet sich prompt an meine Fersen. Der Fremde ist ein geschickter Fahrer, dennoch bin ich irritiert. Eigentlich sollten Alia und Kuririn direkt hinter mir sein, doch von den Beiden kann ich keine Spur mehr entdecken, als ich in den Rückspiegel blicke. Wo sind die abgeblieben? Also so schnell fahren wir doch nun auch wieder nicht! Der Fahrer der schwarzen Enduro gibt Gas und ist nur Sekunden später auf gleicher Höhe mit mir. Die nächste Kurve kommt rasch und er drängt mich geschickt ab, so das ich um ein Haar aus ihr herausgeflogen wäre. Verdammt ist der verrückt oder was? Energisch drücke ich den Gashebel durch und schalte einen Gang zurück, ich lasse mich etwas nach hinten fallen. Doch er bemerkt mein strategisches Fahrmanöver und verlangsamt ebenfalls. Er hat den Trick durchschaut, noch ehe ich ihn anwenden konnte. Eigentlich wollte ich ihn von hinten abdrängen, doch er scheint ein geübter Fahrer zu sein, denn er hat`s längst gemerkt. Wir fahren auf gleicher Höhe. Ich versuche einen kurzen Blick auf ihn zu erhaschen. Wer ist der Kerl? Doch sein Visier ist viel zu dunkel, als das ich etwas erkennen könnte. Also lenke ich meine ganze Aufmerksamkeit erneut dem Fahren zu. Die nächste lange Gerade mit der Weitsprungschanze kommt gleich. Ich muss ihn vorher abhängen sonst komme ich da nie drüber. Er kommt immer näher, versucht mich abermals abzudrängen, doch diesmal bin ich schneller. Ich drücke den Gashebel auf Vollgas durch und hole das letzte aus meiner Maschine heraus. Die Yamaha ächzt regelrecht unter der Kraftanstrengung, doch es gelingt mir ihn für einige Sekunden hinter mir zu lassen gerade genug, um vor ihm an der Schanze zu sein. Meine Maschine hebt ab und ich spüre wie für ein paar Sekunden die Schwerkraft der Erde unter mir zurück bleibt und mit ihr auch das schwarze Motorrad, das mir noch immer hartneckig im Nacken klebt. Dann fühle ich plötzlich einen harten Stoß, um ein Haar wäre ich gestürzt. Er hat mich touschiert und macht mir damit unmissverständlich klar, das er vorbei will. Da ich keinen Sturz riskieren kann, lasse ich ihn schließlich zähneknirschend vorbei. Ich weiß, das ich keine wirkliche Chance gegen ihn hab, denn seine Maschine ist um ein vielfaches stärker als meine. Aber warum der Kerl plötzlich so unverblümt auf der Strecke aufgetaucht ist, bleibt mir ein echtes Rätsel. Ich meine außerhalb unserer Trainigszeiten ist sie durchaus für die Öffentlichkeit zugänglich und darf auch von ihr genutzt werden. Doch wenn wir trainieren hat hier eigentlich niemand Fremder etwas zu suchen. Eine dunkle Staubwolke ist alles was zurück bleibt, als er an mir in Richtung der Zielgeraden vorbeizieht. Wütend setze ich ihm nach und hole alles aus meinem Motorrad heraus. Ich hasse es Zweiter zu sein. Doch den hole ich nicht mehr ein. Er ist Sekunden vor mir an der Ziellinie und stoppt hinter ihr mit einem gekonnten Bremsschwung, indem er das Hinterrad seitlich weg driften lässt. Mit einem wütenden Knurren öffne ich mein Visier und funkle ihn zornig an, kaum das ich auf gleicher Höhe mit ihm bin, dann fahre ich ihn aufgebracht an, als ich mir sicher bin, dass er mich hören kann. „Hey du Schwachkopf, was sollte das, mich einfach so anzurempeln? Hast du noch alle Nadeln an der Tanne? Du spinnst ja wohl, wer bist du überhaupt?“ Der Kerl lacht, es klingt amüsiert. Ich kann es gedämpft unter seinem Helm hören. Dennoch macht er keinerlei Anstalten das Visier hochzuklappen und mir sein Gesicht zu zeigen, der Feigling. Statt dessen spricht er mich mit geschlossenen Visier an, so das ich ihn nur gedämpft darunter wahr nehmen kann, seine tiefe Stimme klingt jedoch nicht unangenehm. „Wow ich wusste gar nicht, das du so viel Mumm in den Knochen hast Briefs, du fährst gar nicht schlecht!“ Sagt er gelassen. Ich sehe ihn abweisend an, er verunsichert mich, seine Stimme kommt mir trotz der Verfremdung durch den geschlossenen Helm merkwürdig bekannt vor. So langsam dämmert mir etwas, doch ganz sicher bin ich mir nicht. „Danke Blödmann, ich bin ja schließlich nicht auf den Kopf gefallen!“ Antworte ich ihm daher spröde. „Übrigens....kennen wir uns oder wieso quatscht du mich sonst so unverschämt von der Seite an?“ Frage ich ihn im Anschluss daran abweisend. „Hmmm...wie man`s nimmt!“ Antwortet er abermals gedämpft hinter dem noch immer geschlossenen Visier, doch plötzlich gibt er sich einen Ruck und klappt es hoch. In diesem Augenblick fällt der Groschen endlich auch bei mir. Jähes Entsetzten zeichnet sich auf meinem Gesicht ab, als ich ihn gleich darauf erkenne. Ich wusste es....der arrogante Mistkerl wer sonst! Vegeta no Ouij, mein neuer Mitschüler, ich fasse es nicht! Wieso hab ich eigentlich immer so viel Pech? „Tag Rotfuchs, ich hätte nicht erwartet dich schon so schnell wider zu sehen! Hast mich wohl schon vermisst.....hmmmm?“ Sagt er mit einem breiten anzüglichen Grinsen auf den Lippen. In seinen unergründlich schwarzen Augen tanzt der Schalk, er amüsiert sich offensichtlich köstlich über mein erschrockenes Gesicht. Okay das reicht, mit einem abfälligen Knurren antworte ich ihm daraufhin zornig. „Grrrrrr....was soll das, wie käme ich dazu und übrigens du sollst mich gefälligst nicht so nennen. Das hab ich dir schon mal gesagt. Ich habe einen Namen! Wenn du was von mir willst, kannst du mich damit ansprechen, eingebildeter Lackaffe! Hast du das kapiert oder ist das etwa zu viel verlangt, für dein unterentwickeltes Primatenhirn!? Wer bist du eigentlich, das du es wagen kannst eine solch eine dicke Lippe zu riskieren?“ Er sagt darauf keinen einzigen Ton, statt dessen lacht er, es klingt belustigt, ich sehe seine dabei weißen makellosen Zähne blitzen. Der Bastard schüttelt meine wütenden Floskeln einfach ab, wie ein Hund nach einem Bad mit zu viel Wasser im Pelz. Vegeta steigt im Anschluss daran elegant ab, stellt seine Maschine lässig auf den Seitenständer und kommt danach direkt auf mich zu. Ein etwas mulmiges Gefühl beschleicht mich dabei schon. Schnell sehe ich mich daher nach irgend einer Rückzugsmöglichkeit um, denn wir beide sind noch immer völlig allein. Keinerlei Verstärkung in Sicht! Von den Anderen und dem Trainer kann ich bisher niemanden entdecken. Wow waren wir wirklich so schnell? Aber die müssen gleich kommen, es kann sich nur noch um Sekunden handeln. Das unangenehme Gefühl verstärkt sich noch etwas, als er sich mir immer mehr nähert. Dann ist er da, denn es reicht ihm zeitlich allemal sich direkt in ganzer Lebensgröße vor mir aufzubauen und mich mit einem unverschämt selbstbewussten Grinsen anzulächeln. Er kommt mir dabei so nahe, dass ich seinen warmen Atem im Gesicht spüren kann. „Du hast eine ganz schön scharfe Zunge junge Dame!“ Sagt er plötzlich leise und sieht mir dabei tief in die Augen, in deren dunklem Glanz ich mich spiegeln kann. Sein merkwürdig anziehender Blick streift mich dabei bis tief in mein Innerstes. Oh Gott er gefällt mir, ich mag den Kerl, das wird mir in diesem kurzen Augenblick einmal mehr klar, doch wieso das so ist, weiß nur der Himmel. Ich verziehe mein Gesicht einen Augenblick später zu einer kurzen verächtlichen Grimasse und antworte ihm prompt ohne mir meine Verunsicherung anmerken zu lassen. „Lässt du mir eine Wahl? Ich hab damit schließlich nicht angefangen!“ Ich versuche seinem intensiven Blick auszuweichen, indem ich meinen Helm abnehme. Gleich darauf streift ihn mein trotziger Blick erneut. Vegeta beobachtet mich aufmerksam, dann setzt er ebenfalls den Helm ab, wobei sein auffällig schwarzes Haar wie eine dunkle Flamme im schwachen Rot des sterbenden Abendhimmels leuchtet. „Du bist wirklich gut, schnell und beweglich, das macht einen talentierten Fahrer aus!“ Sagt er urplötzlich abermals ganz ohne Ansatz in die langsam aufkeimende Dunkelheit. Es klingt ehrlich und ich höre sogar so etwas wie echte Anerkennung aus seiner Stimme heraus. Offensichtlich hat ihn mein Fahrstil tatsächlich beeindruckt. „Danke das weiß ich!“ Antworte ich ihm knapp, wobei ich ihn genau taxiere. Er erwidert meinen aufmerksamen Blick, doch ich spüre plötzlich für einen Moment so etwas wie eine leichte Verunsicherung in seiner Haltung! Was ist bloß los? Warum benimmt er sich in meiner Gegenwart so merkwürdig unberechenbar? Er hebt die Hand, sie verharrt für einige Sekunden unschlüssig in Höhe meiner Schultern, dann gibt er sich einen Ruck und klopft mir kurz und heftig anerkennend auf die rechte Schulter. „Lob wem Lob gebührt!“ Sagt er im Anschluss daran breit grinsend. Er nimmt zögernd die Hand wieder herunter und streckt sie mir danach mit einer etwas unentschlossen wirkenden Geste entgegen. „Frieden?“ Fragt er mich ruhig, wobei er mich noch immer genau beobachtet. Mir bleibt vor Überraschung regelrecht den Mund offen stehen. Was soll ich jetzt machen? Annehmen? Ich bin völlig perplex. Doch noch bevor ich auf sein offensichtlich spontanes, wie für mich verwirrendes Angebot eingehen kann, tauchen auf einmal der Rest der Mannschaft mitsamt dem Trainer auf der Bildfläche auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)