Pain between the Silence von Kujira (Fortsetzung "X-JAM") ================================================================================ Kapitel 6: [Verdammnis] – Mai 2014 ---------------------------------- 1 Jahr und 10 Monate später Sasukes Leben ging weiter. Es nahm alles so schnell seinen Lauf, dass er gar nicht bemerkte, wie doch die Zeit verging. Er hatte einen Job als Managerassistent in einer großen Firma bekommen. Zuerst sollte er sich ins Unternehmen einarbeiten und dem gegenwärtigen Manager unter die Arme greifen um etwas Arbeitspraxis zu sammeln, aber er war so großartig in dem was er tat, sodass der Schwarzhaarige bald einige Angelegenheiten alleine übernehmen konnte und befördert wurde. Dabei befand er sich noch vor dem Abschluss seines Masters. So rasant wie es mit seinem Berufleben bergauf ging, sah es privat jedoch nicht aus. Ganz im Gegenteil. Er hatte versucht jemanden zu finden. Zumindest am Anfang. Die Sommerferien waren immer lang gewesen und er hatte einige Mädchen gehabt, doch mehr als ein One-Night-Stand war nie daraus geworden. Er wollte sie danach nicht wiedersehen. Es gab genug Frauen, die mit ihm ausgehen wollten. Unikolleginnen, Arbeitskolleginnen, sie alle, abgesehen von denen die bereits in einer glücklichen Beziehung waren. Doch er konnte sich nichts vormachen. Kein Sex hatte ihn je so befriedigt, je so glücklich zurückgelassen, wie die wenigen drei Mal mit Naruto. Die wenigen drei Mal? Er konnte sich glücklich schätzen, überhaupt ganze drei Mal das Vergnügen, drei Mal dieses einzigartige Privileg gehabt zu haben. Sasuke hatte es sogar mit einem anderen Typen versucht, doch auch das war ein Schuss in den Ofen gewesen. Außerdem verfluchte er es nur kommen zu können, wenn er dabei an den Blondschopf dachte. Ungewollt schlich sich dessen Bild vor sein inneres Auge, hatte er versucht es abzuschütteln, zu verdrängen. Doch ließ er Narutos vor Lust geziertes Gesicht und dessen vernebelte Ozeane nicht zu, kam er nicht. Er fühlte sich in ihre wenigen intimen Momente zurückversetzt, aber das was er unter sich spürte, der weibliche Körper, holte ihn immer wieder in die schmerzhafte Realität zurück. Er fühlte sich zu seinem Unglück verdammt. Deswegen ließ Sasuke es einfach bleiben. Er konnte nicht mit jemanden schlafen und dabei an Naruto denken, das war derjenigen Person, dem Blondschopf und sich selbst gegenüber nicht fair. Da lebte er lieber eine Zeit lang enthaltsam. Irgendwann würde die Zeit die Wunden schon heilen. Solange würde er sich einfach auf sein Studium konzentrieren. Doch nun war es auch mit dem Studium bald vorbei. Mit dem Geld, das er durch seine Arbeit verdiente, kaufte er sich seine erste Wohnung und zog von zu Hause aus. Die ersten Wochen verliefen problemlos, doch irgendetwas schien in ihr zu fehlen. Sie war fast zu groß für ihn alleine, hatte er ein Zimmer, das er nicht nutzte, und sich genau neben seinem Schlafzimmer befand, schon zu einem Gästezimmer umfunktioniert. Erst als seine Gedanken um das Zusammenleben von Naruto und Mia kreisten, begriff er was ihm fehlte. Keiner wartete auf ihn, wenn er nach Hause kam. Den ganzen Tag verbrachte er außerhalb seiner eigenen vier Wände an der Uni und in der Arbeit. Schon so oft war er bei der Haustür in seine leere Wohnung getreten und hatte sich gewünscht jemand würde sich freuen, dass er zurück war. Er wünschte sich sogar jemand ganz bestimmten. Doch es war sinnlos. Nach all den Jahren schaffte er es sogar keinen weiteren Gedanken an diesen absurden Wunsch zu verschwenden. Also brachte er etwas Leben in seine Wohnung, holte sich das eigensinnigste Wesen, das es gab nach Hause. Jemanden, den sich viele Singles anschafften, wenn es mit Beziehungen nicht so klappen wollte und man sich einsam fühlte, was Sasuke natürlich nie zugegeben hätte. Hope hieß er. Ein schwarz-weißer Kater. Der Schwarzhaarige fand den Namen so passend, weil er seine Hoffnung einfach nicht aufgeben konnte. Also übertrug er sie auf das kleine Wesen zu seinen Füßen, das die ersten Schritte auf dem dunklen Parkettboden machte und alles neugierig beschnuppernd erkundete. Vielleicht würde es ja helfen. Nun konnte er die Hoffnung füttern und pflegen, sie auf dem Arm halten und seine Hand über das weiche Fell gleiten lassen, bis das geheimnisvolle Schnurren alles in ihm entspannen ließ und er einfach abschalten konnte. „Du hast eine Katze?!“, war Naruto erstaunt, wusste Sasuke aber nicht ob es eine Frage oder eine Feststellung seines besten Freundes war. „Ja.“ „Warum? Wieso? Seit Wann!“, sprudelten die Fragewörter auf den Schwarzhaarigen ein. Er war ins Restaurant gekommen, in dem der Blondschopf arbeitete, aß gelegentlich, wenn es sein Terminplan erlaubte, hier zu Mittag. „Erst seit zwei Wochen.“ „Zwei Wochen schon!“, strahlen ihn die großen ozeanblauen Augen an, „Wie sieht er denn aus? Wie heißt er?“ „Er heißt Hope und warte, ich kann dir ein Foto zeigen.“, antwortete Sasuke und holte sein Handy aus der Innentasche seines Sakkos. (siehe auch bei „Die Charaktere“) „Hope … Hast du den Namen von dem Hope aus Final Fantasy XIII abgeleitet?“ „Nein, ich hab den Teil nie gespielt.“ „WAS? Echt nicht?! Das musst du unbedingt nachholen!“ „Ich hab keine Zeit dafür.“, meinte Sasuke darauf nur, drückte auf seinem Handy herum bis er das Foto gefunden hatte und reichte das Gerät dem Blonden. „Der ist ja süß! Ich muss dich unbedingt besuchen kommen.“ Just in dem Moment wurde das Essen des Schwarzhaarigen gebracht, worauf er auch gleich das Besteck in seine Hände nahm und zu essen begann. „Wann kann ich denn vorbeikommen?“, fragte Naruto. „Zurzeit ist’s eher schlecht.“, antwortete er, als er geschluckt hatte, den nächsten Bissen mundgerecht schnitt und aufgabelte. „Oh, schade. Dabei hätte ich ihn so gern gesehen, wo er noch so klein ist.“, kam es enttäuscht von dem Blondschopf, gab er seinem besten Freund das Handy zurück. Sasuke sah die betrübten Ozeane. Ein schlechtes Gewissen machte sich in seinem Inneren breit, worauf er nicht anders konnte als nachzugeben. „Ach weißt du, ich glaub morgen Abend hab ich doch ein bisschen Zeit.“ „Wirklich?“ „Ja. Ist es für dich okay, wenn du um 20 Uhr noch vorbeikommst?“ „Sicher, kein Problem.“, grinste Naruto nun, freute er sich, dass er den Kleinen doch noch sehen konnte. „Hat Mia gar nichts dagegen wenn du so spät noch weggehst?“, fragte der Schwarzhaarige vorsichtshalber. „Nein, nur weil wir zusammen sind, heißt dass ja nicht, dass wir uns mit niemand anderem mehr treffen dürfen. Sie hängt auch öfters bei Freundinnen rum.“, meinte der Blondschopf unbekümmert. „Na dann ist ja gut.“, aß Sasuke während ihres Gesprächs natürlich weiter, „Wann ist denn deine Pause zu Ende?“ „Erst in zehn Minuten. Kannst dir also ruhig noch ein bisschen Zeit lassen.“, freute sich Naruto über die gelegentliche Gesellschaft seines besten Freundes, sahen sie sich schon seit geraumer Zeit so selten. Doch seitdem der Schwarzhaarige arbeitete und dessen Unternehmen nicht so weit von dem Restaurant entfernt lag, sahen sie sich wieder öfter, genossen beide die kurze Zweisamkeit ehe sie wieder an die Arbeit mussten. Am nächsten Tag machte sich Naruto wie verabredet auf den Weg zu Sasukes Wohnung, um Hope mit eigenen Augen zu sehen. „Wann wirst du denn zurück sein?“, fragte Mia. „Ich weiß nicht genau, aber all zu lang wird es nicht dauern. Sasuke muss morgen sicher arbeiten.“ „Okay, weck mich hald kurz auf, wenn du nach Hause kommst.“ „Mach ich. Bis später.“, gab der Blondschopf seiner Freundin einen Abschiedskuss und fuhr los. Ein Klingeln ließ Sasuke von seinen Unterlagen aufschauen. Hope lag neben ihm auf der Couch und schlief. Er wollte es dem Kleinen eigentlich abgewöhnen auf die Sitzgelegenheiten zu springen, aber es war schon schwer genug ihn hundert Prozent stubenrein zu bekommen, also gönnte er dem Kleinen die Nutzung seiner Couch. Der Schwarzhaarige erhob sich und drückte auf den Knopf der Freisprechanlage, um zu prüfen, ob eh derjenige unten vor der Tür um Einlass bat, den er auch erwartete. „Ich bin’s!“, hörte er auch schon die Stimme Narutos aus der Anlage kommen, worauf er den Knopf zum Öffnen der Eingangstür ins Stiegenhaus drückte. Bei dem Blonden erklang ein komisches Geräusch, das ihm signalisierte, dass er nun das Haus betreten konnte. Mit dem Lift fuhr er in Sasukes Stockwerk und klopfte an dessen Wohnungstür. „Hallo.“, begrüßte ihn der Schwarzhaarige, zierte ein sanftes Lächeln dessen Lippen. „Hallo! Wo ist er denn?“, fragte Naruto sogleich. „Er schläft dort auf der Couch.“, wies Sasuke seinen Gast in die Richtung des Gesuchten. „Och, er schläft. Ich will ihn nicht wecken.“, trat der Blondschopf ein und zog sich die Schuhe aus. „Ich weck ihn dir auf.“, bot Sasuke an und ging zu dem Kleinen. Er legte die Unterlagen, die sich über den Couchtisch ausgebreitet hatten auf einen Stapel zusammen und setzte sich anschließend zu seinem neuen Mitbewohner. Sanft strich er über das weiche Fell und vernahm kurz darauf auch schon ein wohliges Schnurren. „Hope.“, erklang sanft und dunkel der Name des Katers, worauf dieser seine Vorderpfoten zu strecken begann und die gelb-grünen Augen öffnete. Naruto hielt dem kleinen Kater seine Hand vor dessen rosa Näschen und ließ ihn kurz daran schnuppern ehe er den Kleinen übers schwarze Köpfchen strich. „Der ist ja .., wie konntest du mir nur zwei Wochen verheimlichen, dass du eine Katze hast!?“ „Ich wollte, dass er sich zuerst eingewöhnt bevor du ihn in dein Herz schließt und ihn niederknuddelst.“ „Hey!“, reagierte Naruto empört, „Darf ich ihn auf den Arm nehmen?“ „Ja, aber er wird schnell verspielt und setzt seine Krallen ein.“, verbarg Sasuke die Kratzer auf seinen Händen sogleich unter seinem Ärmel. „Ach, das ist schon okay.“, hob der Blondschopf den Kater auf seinen Schoß, „Hallo Hope.“, sah er ihm in die mysteriösen Augen und streichelte ihm sanft über den Rücken. Während der Blonde den Kater streichelte, wanderten seine Augen durch die Wohnung. Er war schon ein paar Mal hier gewesen, hatte den Schwarzhaarigen sogar schon mit Mia zusammen besucht, doch er hatte sich die Wohnung noch nie so genau angesehen. Sie war in einem sehr modernen Stil eingerichtet. Auf den ersten Blick wirkte sie vielleicht ein bisschen steril, aber wenn man genauer hinsah, konnte man die persönlichen Gegenstände entdecken, die zeigten, dass diese Wohnung bewohnt war. Hauptsächlich waren es Fotos – Fenster in die Vergangenheit. Nach ein paar Minuten schien der kleine Kater richtig munter zu werden und begann mit seiner kleinen weißen Vorderpfote mit den Fingern Narutos zu spielen. Sanft biss Hope hinein und kaute darauf herum, was dem Blondschopf zwar etwas schmerzte, aber der Anblick des spielenden Katerchens ihn den Schmerz nur zu gern in Kauf nehmen ließ. „Es wird Zeit für sein Futter.“, sagte Sasuke und erhob sich, ging in Richtung Küche. Bei den Wort >Futter< spitze Hope die Ohren und sah seinem Herrchen nach, während er noch auf Narutos Schoß saß und sich weiter von diesem streicheln ließ. „Komm, Hope!“, rief der Schwarzhaarige den Kleinen, der aber an Ort und Stelle sitzen blieb. Immerhin war er kein Hund, was konnte Sasuke auch schon erwarten. Doch als sich der Geruch des Katzenfutters durch die Wohnung ausbreitete und zu den Näschen des Katers vordrang, sprang dieser sogleich von dem Schoß des Blondschopfs und tapste senkrecht erhobenen schwarzen Schwanzes schnurstracks in die Küche und machte sich sofort über sein Fressen her. Auch Naruto folgte dem Geruch und gesellte sich zu den beiden in die Küche. Ein tief zufriedenes Schnurren erfüllte den Raum, während Hope die zarten Hühnerstückchen in feiner Sauce verschlang. Während der Kleine fraß fiel kein einziges Wort von den beiden Menschen im Raum. Sie beobachteten lediglich den Kater. Als dieser gefressen hatte und sich das Maul leckend aus der Küche zurück zur Couch stolzierte, begleitete Sasuke Naruto zur Tür. „Danke, dass ich kommen durfte.“ „War schön, dass du da warst.“, lächelten sich die beiden an, lag ein weicher Blick in ihren Augen. „Hoffentlich bis bald.“ „Ja, komm gut nach Hause.“ „Danke, gute Nacht!“ „Gute Nacht!“, trat der Blondschopf aus der Tür und drückte den Knopf des Aufzugs um diesen in sein Stockwerk zu rufen. Sasuke wartete noch bis der Lift gekommen war und Naruto auf dem Weg nach unten verschwand. Als er in sein Wohnzimmer zurückkam lag Hope bereits wieder auf der Couch und putze sich. Er setzte sich zu dem Kleinen und beobachtete ihn bei seiner Fellpflege. Er hätte ihn gern gestreichelt, aber er wollte ihn nicht stören. Ein komisches Gefühl hatte den Schwarzhaarigen erfasst, als er den Blondschopf zusammen mit seinem Kater gesehen hatte. Wie der Mensch, den er mehr als alles andere begehrte, die Katze streichelte, die er sich aufgrund seiner Unfähigkeit jemand anderen zu finden den er in sein Herz lassen konnte, besorgt hatte. Das zärtliche Lächeln auf Narutos Gesicht, während er denjenigen gestreichelt hatte, für dessen Namen er insgeheim verantwortlich war. Minato hatte sich wie üblich bei Mikoto zu einer Tasse Kaffee eingefunden und quatschte mit ihr über die jüngsten Ereignisse. Sie trafen sich oft. Fukaku war immer sehr beschäftigt und es machte ihm nichts aus, dass seine Frau sich mit Minato traf, war dieser ein Freund der Familie. „Ich hab gehört Sasuke hat jetzt eine Katze.“, begann der blonde Mann, als er sich mit seiner Tasse Kaffee an den Tisch setzte. „Ja, ein wirklich sehr süßer, kleiner Kater.“, erzählte Mikoto, „Er ist schwarz-weiß und noch etwas ungezogen, aber eben noch ein Kind.“ „Ich hätte nie gedacht, dass er der Katzentyp ist.“ „Ich auch nicht. Eher gesagt wäre es mir lieber er würde endlich eine Freundin finden, anstatt sich eine Katze in die Wohnung zu holen. Ich war auch überrasch, als er eines Nachmittags vorbeikam und von seinem neuen Mitbewohner erzählte.“ „Er wird schon noch jemanden finden. Er sieht doch gut aus, in der Arbeit muss er bei den Frauen doch beliebt sein.“, versuchte er Sasukes Mutter gut zuzureden. „Er war in der Schule auch ein Frauenschwarm, aber er hatte so gut wie nie eine Beziehung.“, seufzte sie. „Vielleicht wartet er einfach noch auf die Richtige.“ „Hoffentlich. Ich will nicht, dass er sein Leben lang alleine bleibt und nur arbeitet.“ „Apropos Arbeit! Wie ich höre macht er sich fantastisch und dem Abschluss seines Masters steht auch so gut wie nichts mehr im Wege.“ „Ja, ich bin wirklich stolz auf Sasuke.“, lächelte Mikoto nun wieder, „Und wie geht es Naruto und Mia? Die beiden sind ja jetzt schon ganz schön lange zusammen.“ „Denen geht’s super. Ich will ja nicht vorschnell sein, aber ich hoffe, dass ich bald mal einen Enkel bekomme.“, grinste Minato. „Einen Enkel? Aber sie haben doch noch nicht einmal geheiratet, sind geschweige denn verlobt.“, meinte die Mutter des Schwarzhaarigen. „Da magst du Recht haben, aber heutzutage muss man ja nicht mehr unbedingt heiraten. Es wir doch eh schon mindestens jede zweite Ehe wieder geschieden.“ „Du hast deinen Sohn doch erzogen. Er wird doch hoffentlich spätestens um ihre Hand anhalten wenn er sie schwängert.“ „Er ist ein guter Junge. Ich vertraue darauf, dass er das Richtige tut.“ „Aber weißt du was mir aufgefallen ist?“ „Nein. Was denn?“ „Kannst du dich noch an dieses ungewöhnliche Anstarren erinnern?“ „Anstarren?“, fragte Minato und überlegte, „Ah! Du meinst das damals nach der Maturareise angefangen hatte?“ „Ja genau! Mir ist aufgefallen, dass es aufgehört hat, irgendwann.“ „Hab ich’s dir nicht gesagt? Es wird irgendwann wieder verschwinden und wir werden es nicht mal merken.“ „Stimmt, du hattest Recht. Aber wann war es denn weg?“ „Keine Ahnung. Dass muss jetzt schon eine ganze Weile her sein. Aber anscheinend dürften sie ihr Problem aus der Welt geschafft haben, wenn das der Grund dafür gewesen sein sollte.“ „Allem Anschein nach, ja.“ Plötzliches Sturmläuten ließ Naruto sich von seinem Frühstück abwenden und zur Eingangstür schlurfen. Er mochte es gar nicht beim Essen gestört zu werden und da Mia gerade im Bad war, blieb ihm nichts anderes übrig als nachzusehen wer den morgendlichen Frieden störte. Als er durch den Türspion lugte, öffnete er jedoch sofort die Tür. „Naruto! Ich brauche deine Hilfe!“, stürmte Sasuke mit Anzughose, Hemd und Krawatte bekleidet allerdings dem Sakko in der Hand in seine Wohnung. „Was ist denn passiert?“, fragte der Blondschopf noch etwas schlaftrunken, war er ja vor kurzem erst aufgestanden. „Sieh dir das an.“, hielt sein bester Freund ihm das schwarze Sakko vor die Nase, auf dem hunderte von äußerst hartnäckigen, weißen Katzenhaaren klebten, „Meine Mutter ist nicht zu Hause und ich weiß nicht wo wir den Fusselroller zu Hause aufbewahren. Ich hab keine Zeit ihn zu suchen, ich muss gleich bei einem wichtigen Meeting sein. Habt ihr zufällig einem im Haus?“, wirkte Sasuke zwar relativ gelassen, als er Naruto sein Problem schilderte, doch der Blonde merkte trotzdem wie aufgewühlt sein bester Freund innerlich war, „So kann ich nicht zum Meeting erscheinen.“, fügte der Schwarzhaarige noch hinzu. „Ich frag Mia gschwind wo wir den haben.“, sagte Naruto und ging Richtung Badezimmer. „Danke.“ Wenige Minuten später war das rettende Objekt gefunden und das Sakko von den Katzenhaaren befreit. „Danke nochmals.“ „Bitte bitte. Aber leg dir besser auch so ein Ding zu.“, schlug der Blondschopf vor. „Ich muss los. Sonst schaff ich’s nicht mehr rechtzeitig.“, meinte Sasuke. „Du bist doch noch nie irgendwo zu spät gekommen. Du wirst schon rechtzeitig dort sein.“, lächelte Naruto. „Hast du demnächst mal wieder Zeit?“, fragte der Schwarzhaarige noch. „Hm, Mia besucht nächste Woche eine gute Freundin. Da könnte ich vorbeikommen.“ „Ich dachte eher, dass wir mal wieder in eine Bar gehen.“ „Klar, warum nicht.“ „Ich meld mich noch bei dir wegen den Einzelheiten.“ „Okay, bis dann!“ „Ja, bis dann.“, verließ Sasuke darauf eilig die Wohnung. Gegen Ende der Woche fanden sich Sasuke und Naruto in einer Bar ein, die der Schwarzhaarige von einem Klienten empfohlen bekommen hatte. Um Mitternacht wollte der Blondschopf wieder nach Hause aufbrechen, doch er bekam eine halbe Stunde zuvor einen Anruf von seiner Freundin. „Hy Schatz!“, hob er ab. Die Begrüßung erschreckte Sasuke. Er hatte in all den Jahren, in denen Naruto schon mit Mia zusammen war, noch nie so einen Kosenamen für sie aus dem Mund des Blonden gehört. Irgendwie begann der Rufname, der in so gut wie jeder Beziehung üblich war, seine heitere Stimmung zu trüben. „Aha, ok. Ja, da kann man nichts machen. … Mhm, ja. Gute Nacht! Ja, ich dich auch.“, zierte ein sanftes Lächeln die Lippen des Blondschopfs. „Was ist los?“, fragte der Schwarzhaarige als sein bester Freund aufgelegt hatte. „Mia hat den letzten Zug verpasst. Sie muss heute bei ihrer Freundin übernachten.“, erklärte er. „Möchtest du die Nacht dann nicht auch bei mir verbringen?“ Naruto sah Sasuke überrascht an. „Ich habe doch ein Gästezimmer. In dem könntest du schlafen. Wenn du willst können wir uns auch noch einen Film ansehen.“, schlug der junge Uchiha vor. Der Blonde zögerte, doch da Mia die Nacht ja auch bei einer Freundin verbrachte, würde es sicher in Ordnung gehen. „Okay, aber ich muss morgen Arbeiten.“ „Kein Problem, ich bring dich vorher nach Hause.“ „Aber ich will dich nicht an einem deiner freien Tage belästigen.“ „Du belästigst mich doch nicht. Sonst hätte ich’s dir ja nicht vorgeschlagen.“, versicherte ihm Sasuke. Als sie in die Wohnung eintraten kam ihnen auch schon Hope mit senkrecht erhobenen Schwanzes entgegen und strich um Sasukes Beine. „Ja hallo!“, hockelte sich Naruto zu dem Kater herab und streichelte ihm übers kleine Köpfchen. Auch der Schwarzhaarige wuschelte ihm einmal durchs Fell und ging darauf in die Küche. „Soll ich uns Popkorn machen?“, fragte er ins Wohnzimmer hinaus. „Ja!“ „Such dir schon mal einen Film aus!“, rief Sasuke zurück. Als der Blondschopf seine Wahl getroffen hatte, gesellte er sich zu seinem besten Freund in die Küche. Hope saß neben diesem auf den Boden und ließ seinen Schwanz hin- und herpeitschen. „Du hast doch wohl keinen Hunger?“, fragte der Schwarzhaarigen etwas sarkastisch und sah dem Katerchen in die grün-gelben Augen. „Du gibst ihm so spät noch etwas zu fressen?“, kam es von Naruto, als Sasuke nach einem Futterschälchen griff. „Normalerweise nicht, aber heute mache ich mal ne Ausnahme.“, füllte er das Schüsselchen und stellte es an Hopes Futterplatz, der sogleich zu fressen begann. Einige Minuten später saßen die beiden vor dem Fernseher. Hope hatte sich zwischen den beiden breit gemacht und putzte sich ausgiebig. Sasuke fragte sich, ob es Ironie war, dass sich die Hoffnung zwischen Naruto und ihm befand. Er hätte seinen Kater gern gestreichelt, als dieser sich zufrieden zusammengerollt hatte, doch der Blondschopf war ihm zuvor gekommen. Nun befürchtete er, auf den Film konzentriert, mit Seiner die Hand des Blonden berühren zu können. Allein bei dem Popkorn musste er schon aufpassen. Er wollte einen schönen Abend mit Naruto verbringen und nicht in seiner Verdammnis versinken. Wenn er ihn erst gar nicht berührte, konnte auch kein Verlangen nach mehr entflammen. Als der Film zu Ende war, beschlossen die beiden schlafen zu gehen. Naruto musste in wenigen Stunden wieder zur Arbeit. „Stellst du dir den Wecker?“, fragte Sasuke, als er die Schüssel, in der das Popkorn gewesen war, in die Küche trug. „Ich kann mir am Handy den Wecker stellten.“, stand dieser im Türrahmen der Küche und hielt Hope auf dem Arm. „Ich stell mir vorsichtshalber auch einen. Um sechs Uhr, hast du gesagt.“ „Ja, wir müssen ja vorher noch zu mir nach Hause.“ „Ja klar. Aber viel Schlaf bekommst du nicht mehr.“, sagte der Schwarzhaarige als sein Blick auf die Uhr fiel. „Naja, ich geh schlafen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.“ „Okay, aber nicht, dass du mir umkippst.“ „Nein, keine Sorge.“ Da Sasuke eine elektrische Zahnbürste besaß, gab er dem Blondschopf einen neuen Zahnbürstenkopf. „Soll ich ihn aufheben, falls du wieder einmal hier übernachten solltest?“, frage er. „Ja, warum nicht. Wäre ja schade, ihn nach ein Mal Zähneputzen wegzuschmeißen.“ Bettfertig gemacht, was bei den beiden Männern nicht lang gedauert hatte, begleitete Sasuke seinen besten Freund in sein Gästezimmer. „Bett habe ich dir eben frisch überzogen.“ „Danke.“ „Gute Nacht.“, drehte er sich um und ging Richtung Tür. „Gute Nacht!“, sagte Naruto noch, ehe der Schwarzhaarige hinter der Tür verschwinden konnte, legte sich ins Bett und löschte das Licht. Obwohl Sasuke müde war, konnte er aus irgendeinem Grund nicht einschlafen. Wahrscheinlich gingen ihm viel zu viele Gedanken durch den Kopf. Aber die Tatsache, dass Naruto nebenan schlief, wirkte sich kontraproduktiv auf seine Versuche Einzuschlafen aus. Wie sehr wünschte er sich nur jetzt bei dem Blonden zu sein. Ob er rüber gehen sollte? Nein, das konnte er nicht tun. Sich maßregelnd, nicht an so einen Quatsch zu denken, drehte er sich der Wand zu an der sein Bett stand, und die ihn gleichzeitig von Naruto trennte. Das Gästebett stand ja ebenfalls an dieser Wand, nur auf der anderen Seite. Trotz aller Versuche immer noch in Gedanken bei Naruto legte er seine Hand gegen die Wand, fühlte sich dadurch ein kleinwenig mit dem Blondschopf auf der anderen Seite verbunden. Langsam merkte er aber, wie seine Gedanken immer dumpfer wurden und er schlussendlich einschlief. Im Gästezimmer starrten jedoch ebenfalls ozeanblaue Augen Löcher in die Dunkelheit. Naruto wusste, dass er endlich schlafen musste, sonst würde er in der Arbeit Schwierigkeiten haben konzentriert zu Arbeiten, doch seine Gedanken kreisten nur um Sasuke. Er war schon einmal in dessen Zimmer gewesen, weswegen er wusste, dass dessen Bett auf der anderen Seite an dieser Wand stand. Ein Seufzen entwich seiner Kehle und er legte seine Hand gegen die kühle Wand. Natürlich im Unwissen, dass die des Schwarzhaarige im selben Augenblick an der gleichen Stelle ruhte, beide in Gedanken beieinander waren, getrennt und doch so verbunden. *** La Li Ho! Ja, ich hab eigenltich nicht viel zu sagen. Zu dem Kater findet ihr ein Bild bei den Charakterbeschreibungen. Und auch einen Grundriss von Sasukes Wohnung. Hoffe das Kapi hat euch gefallen ^^ chu Kujira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)