Das Beste von Ito-chan ================================================================================ Kapitel 1: Das Beste -------------------- Hallo ihr alle! Ich habe es geschafft, diese Geschichte fertig zu stellen, nachdem ich sehr lange daran gearbeitet habe. In der Kurzbeschreibung findet ihr eine kurze Beschreibung der Handlung. Charakterbeschreibungen findet ihr darunter. Ich wünsche euch allen viel Spaß mit der Story. Alle Figuren gehören mir, auch die Handlung ist mir. Der Song gehört einzig und allein Silbermond. Alles Liebe Ito-chan Ich habe einen Schatz gefunden und er trägt Deinen Namen. So wunderschön und wertvoll und mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Du schläfst neben mir ein, ich könnt' dich die ganze Nacht betrachten. Kai blickte hinab auf den Platz im Bett neben ihm. Sein Liebster lag dort, friedlich schlafend, während ein Lächeln die fein geschnittenen Lippen umspielte. Wie oft schon hatte er seinem Jonathan auf diese Weise beobachtet und sich dabei gefragt, wie sie beide dieses Glück erreicht hatten, dass sie beide nun miteinander verband. Eine Antwort auf diese Frage fand er einfach nicht, denn er hatte irgendwann aufgehört die Nächte zu zählen, in denen er die Beine angezogen, die Arme um die Knie gelegt und verträumt in Erinnerungen geschwelgt hatte. Er war unendlich glücklich, weil er einen Platz gefunden hatte, an dem er einfach geliebt wurde, ohne Kompromisse, ohne wenn und aber. Wie so oft fragte er sich, warum Jonathan ihn so sehr liebte, dass er hier bleiben durfte und warum Jonathan ihm noch nicht so wehgetan hatte, wie Michael damals… Dabei war Kai doch ein ehemaliger Stricher, eine Hure und er war nicht gerade stolz darauf, dass er einst so gewesen war, dass er sich dazu hatte zwingen lassen. Seh'n wie du schläfst, hör'n wie du atmest, bis wir am Morgen erwachen. Du hast es wiedermal geschafft, mir den Atem zu rauben. Wenn du neben mir liegst, dann kann ich es kaum glauben, dass jemand wie ich so was Schönes wie dich verdient hat. Sanft lächelnd betrachtete er die schlanke Gestalt neben sich. Er wusste genau, dass Jonathan fünfzehn Zentimeter größer als er selbst und damit einen Meter achtzig groß war. Im Schlaf fielen Jonathan einige Strähnen seines braunen Haares ins Gesicht und er lächelte. Wie so oft betrachtete Kai das schmale Gesicht und wusste, dass ihn am nächsten Morgen lachende blaugraue Augen begrüßen würden, die vor Liebe nur so leuchten. Der durchtrainierte Körper war nur ein wunderbarer Bonus, den er selbst bei seiner zierlichen Gestalt sicher nicht zu bieten hatte. Dennoch musste er sofort noch mehr lächeln, wenn er an den melodischen Bass Jonathans' Stimme dachte, wenn dieser ihm ins Ohr flüsterte, dass er nicht glauben konnte, wie jemand so wunderbares an seiner Seite bleiben konnte. Dabei war doch Jonathan sein größtes Geschenk auf dieser Welt. Er selbst kam sich so unscheinbar vor, mit seinen schwarzen Haaren, den blauen Augen, von denen Jonathan sagte, sie seien wie das Meer und seiner kleinen, viel zu zierlichen Gestalt. Er kam sich vor, als sei er jemand, den Jonathan immer wieder beschützen musste, weil er selbst sich nicht wehren konnte. Warum also nicht glücklich sein, jeden Morgen neben Jonathan aufwachen zu dürfen? Es war für ihn das größte Geschenk, dass er bekommen durfte, vor allem, wenn er bedachte, was mit Michael passiert war, warum er heute hier war und weswegen er glaubte Jonathan sei sein Schicksal. Ein wunderbares Schicksal, dass sie beide verband. Ein wunderbares Gefühl nicht mehr alleine zu sein und auch nicht mehr anschaffen gehen zu müssen. Ja, er war glücklich. Das erste Mal seitdem seine Eltern ihn herausgeworfen hatten, fühlte er sich sicher, geborgen, schwelgte im Glück, dass sie beide miteinander genießen durften und dass sie beide so sehr zu erfüllen schien. Ja, er war glücklich und dieses Glück gehörte nur ihnen beiden und niemand durfte es stören, nein, niemand konnte es stören. Wenn seine Eltern es sehen könnten, sie würden ihn noch mehr hassen, als sie es sowieso schon taten, aber es war unwichtig, solange Jonathan an seiner Seite war. Früher hatte er geglaubt, alles sei bestens, wenn nur Michael bei ihm bliebe, aber da hatte er sich auf jeden Fall geirrt... Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst. Vergess' den Rest der Welt, wenn du bei mir bist. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst- Ich sag's dir viel zu selten: „Es ist schön, dass es dich gibt.“ Er erinnerte sich nicht gerne daran zurück, aber dennoch kamen auch in dieser Nacht die Erinnerungen an den Tag zurück, als Michael ihn das erste Mal verkauft hatte, das war vor all dem hier und dennoch verfolgte es ihn, trotz Jonathans wunderbarer sanftmütiger Liebe, die mittlerweile sein Leben völlig ausfüllte. Er sah es noch genau vor sich. Diese Bar, in die sie gingen hieß „Wizard“. Er war nie wieder da gewesen, nicht mehr einmal nachdem es vorbei war. Kai sah es noch vor sich. Michael und er wollten seinen Geburtstag nachfeiern. Kai war gerade achtzehn Jahre alt geworden. Michael hatte an seinem Geburtstag arbeiten müssen, war lange unterwegs gewesen und schlussendlich war Kai wartend auf dem Sofa eingeschlafen. So hatte Michael ihn gefunden und Michael hatte in ihn versprochen, dass sie die Feier nachholen würden. Ja, er hatte es nachgeholt, indem sie in dieser Bar saßen. Sie hatten gelacht. Kai hatte sich vertrauensvoll an ihn gekuschelt. „Ich liebe dich Michael“, hatte er geflüstert. „Ich dich auch Kleiner“, dabei hatte er ihm über die Wange gestrichen. Ganz sanft, voller Liebe, voller Zärtlichkeit. Eine ganze Weile später war Michael auf die Toilette verschwunden, nur ganz kurz, da kam auch schon dieser Typ auf ihn zu: „Na Süßer, hat dein Date dich alleine gelassen?“ Kai erinnerte sich noch genau an das schmierige Äußere des Mannes, der vor ihm stand. Die fettigen blonden Haare, der Bierbauch und das süffisante Grinsen waren ihm ebenso in Erinnerung geblieben, wie die eng stehenden Augen, dunkelgrün und die kurzen, dicken Finger. Der Mann trug einen dunklen Anzug und war so gar nicht ansehnlich oder gar Kais Typ. „Nein, mein Freund wird gleich zurück sein. Es wäre nett, wenn Sie mich in Ruhe lassen könnten“, hatte Kai ruhig gesagt. „Es wird ihn doch nicht stören, wenn wir beide uns unterhalten oder?“, fragte der Mann. „Das nicht, aber mich stört es…“, hatte Kai erwidert und einen Schluck seines Drinks genommen. Ein Wodkatonic, sein letzter Drink in einer Bar. Michael war noch während er das sagte zurückgekehrt und hatte Kai lächelnd in seine Arme gezogen. „Habt ihr euch gut unterhalten?“, fragte er sanft. „Nein Michael, haben wir nicht“, hatte er geflüstert und sich an ihn gekuschelt. Er wollte beschützt werden von dem Mann, den er liebte, so sehr liebte. „Ich will ihn“, hörte er den Mann sagen. „Wozu denn? Er ist doch vergeben“, hatte Michael geantwortet und Kai fühlte sich sicher. Kai sah nicht, wie Michael hinter seinem Rücken eine Geste machte, mit der er verdeutlichte, dass er Geld sehen wollte. „10000 Euro sollten doch reichen für eine Nacht oder?“, fragte der Mann. Michael sah auf Kai hinab. „Hmm…“ Er schien überlegen zu wollen, Kai spürte in diesem Moment, dass er Angst hatte und merkte im nächsten, wie Michael ihn losließ. „Bar und das vorab, dann ja.“ „Michael…“, japste Kai zitternd, doch der Mann grinste nur und zog seinen Geldbeutel heraus und schaute nach Geld, zählte die Scheine auf den Tisch und lächelte. „Zähl nach, aber es stimmt so.“ Michael zählte wirklich nach, wischte die Scheine vom Tisch und steckte sie sich in die Tasche. „Viel Spaß.“ „Michael…“, hatte Kai gestottert, war aber im nächsten Moment schon hochgezogen und ins nächstbeste Stundenhotel geschleift worden. Alles wehren hatte nichts geholfen, rein gar nichts. Er war nicht stark genug gewesen. Nie würde er seinen ersten Freier vergessen, nie würde er diesen ersten Freier aus seinen Alpträumen verbannen können und nie Michael Gesicht, als er am nächsten Morgen zitternd geflüstert hatte, dass er das nicht mehr tun würde, tun konnte. Dein Lachen macht süchtig, fast so als wär' es nicht von dieser Erde. Auch wenn deine Nähe Gift wär', ich würde bei dir sein, solange bis ich sterbe. Dein Verlassen würde Welten zerstören, doch daran will ich nicht denken, viel zu schön ist es mit dir, wenn wir uns gegenseitig Liebe schenken. Es war so geworden zwischen ihnen, wie es nie hatte werden sollen. Michael hatte zuerst so getan, als würde er Kais Forderung akzeptieren, als sei er einfach nur ein riesiger Idiot gewesen. Dennoch war die Ruhe nur von kurzer Dauer, ein Abenteuer, von dem Kai nicht wusste, wie lange es dauern sollte. Kai liebte Michael, so sehr, dass er glaubte, ohne ihn nicht mehr leben zu können, dass eine gemeinsame Zukunft doch völlig normal war, dass es nichts gab, dass bedeutender war, als ihre Liebe, aber da schien er sich geirrt zu haben. Kai war abhängig von Michaels strahlendem Lächeln, seinen sanften Augen und der Tatsache, dass er so viel Älter war, als Kai. Wenn Michael ihn damals aus den dunkelgrünen Augen angesehen hatte und mit einer Strähne seines roten Haares gespielt hatte, war Kai glücklich gewesen und noch glücklicher war er gewesen, wenn Michael lachte. Nein, damals war für Kai nicht bedeutsam gewesen, dass ihn Michaels bloße Gegenwart langsam oder sicher vergiftete und dass er daran zerbrechen würde. Heute wusste er es besser, heute war ihm klar, dass er keine Zukunft mit einem Mann gehabt hatte, der acht Jahre älter und auch noch gnadenlos gewesen war. Wenn er in Jonathans Augen blickte, wenn er dieses perlende, wunderbar melodische Lachen Jonahans hörte, die zärtlichen Worte, die er ihm immer wieder ins Ohr flüsterte, wenn sie einander liebten, dann wusste er, dass er auch Jonathan mittlerweile verfallen war, dass er ihn mehr als alles Andere auf dieser Welt liebte, aber er wusste, dass sein Geliebter ihn nie benutzen würde, ihm nicht schaden würde, dass hatte er spätestens gemerkt, als Jonathan ihm das versichert hatte. Das war an dem Tag gewesen, als Jonathan ihn auf einer Parkbank aufgelesen und mit in seine Wohnung genommen hatte. Eigentlich hatte Kai ablehnen wollen, aber er hatte keine andere Wahl, ihm blieb nichts Anderes übrig, wenn er eine Nacht in sauberen Laken schlafen, seine Wäsche waschen und eine Dusche nehmen wollte und das war ihm klar gewesen. Doch nachdem er gebadet hatte - Jonathan hatte ihm wirklich Badewasser einlaufen lassen - und sein Liebster ihm neue Kleider aus dem Schrank anreichte, hatte dieser keine Anstallten gemacht sich seines Körpers zu bemächtigen und ihn nach seinem Ausstieg aus der Szene wieder zum Stricher zu degradieren, stattdessen hatte er Kai weinen lassen, sich seine Geschichte angehört und ihm danach nicht nur etwas zu Essen, sondern auch ein Heim gegeben. Kai hatte in diesem Moment Vertrauen gefasst und wusste jetzt, dass Jonathan nie so sein würde, wie Michael, aber gespürt hatte er es aber bereits viel früher... Betank' mich mit Kraft, Nimm mir Zweifel von den Augen, Erzähl mir Tausend Lügen, ich würd' sie dir alle glauben, doch ein Zweifel bleibt, dass ich jemand wie dich verdient hab'. Michael und Kai waren gemeinsam im Papillon gewesen. Wills Bar, wie Kai heute wusste. Kai stand da in seinen viel zu engen Jeans und dem schmalen T-Shirt und hielt eine Cola in der Hand, obwohl Michael es nicht wollte, trank er schon länger keinen Alkohol mehr. Langsam war er an die Bar gegangen und hatte sich gesetzt. „Hi…“, hörte er neben sich einen melodischen Bass. „Hallo“, hatte er schüchtern geantwortet und aufgeblickt. Ihn hatte das schönste Gesicht der Welt erwartet und das wunderbarste Lächeln des Abends und er hatte nicht anders gekonnt, als ihn anzustrahlen, wie er es so oft bei Michael getan hatte. „Darf ich dich einladen?“, hörte er den Mann fragen und Kai seufzte. Er konnte es nicht. Dieser Mann sah ihn an und Kai wurde bewusst, dass er mehr suchte als eine schnelle Nummer in der Seitenstraße oder einem Hotel, dass dieser Mann mehr verdiente, als einen dreckigen Stricher, wie ihn und Kai schüttelte den Kopf. Dieser Mann sah ihn an, wie einen Menschen und nicht begehrend oder sonstwie, dieser Mann wollte ihn nur kennenlernen. Er war kein potenzieller Kunde und selbst wenn, er sollte es nicht sein, entschied Kai. Dieser Mann hatte etwas besseres verdient als ihn, einen miesen, dreckigen Stricher, der es mit jedem trieb. Unwillkürlich hatte Kai strahlend lächeln müssen, weil dieser Mann so anders war, als jeder andere Kunde, den er bisher gehabt hatte, aber Kai hatte abgelehnt, weil es wichtig für ihn war, das zu tun. „Tut mir Leid, ich hab einen Freund. Es wäre nicht fair Ihnen gegenüber mich einladen zu lassen, wenn ich bereits jemanden habe, den ich liebe“, antwortete er leise und verschwand, wie er glaubte für immer aus dem Leben dieses Mannes, nein eigentlich war er aus Jonathans Leben verschwunden, vom der er wusste, dass er an der Bar gesessen hatte. Damals hatte er ihn belogen. Die wunderbaren Augen des Mannes hatten ihn fasziniert, das strahlende Lächeln, das hübsche Gesicht und vor allem die einfache Frage, ob er ihn einladen könne, mit dieser sanften Stimme. Er hatte das Gefühl, ihm würde der Boden unter den Füßen weggerissen, aber von dem wunderbaren Mann, war nur eine verschwommene Erinnerung zurückgeblieben, bei all dem Leid, dass er hatte erleben müssen und bei all den Freiern, die ihm in seine Träume folgten. „Warum hast du ihm nicht angeboten mit dir zu gehen?“, schrie Michael ihn in der nächsten Seitenstraße an. „Weil… ich das nicht mehr will. Ich will nicht mehr mit anderen Männern schlafen, nur weil es uns Geld bringt. Ich liebe dich und ich habe niemanden mehr, zu meinen Eltern kann ich nicht zurück, aber ich… ich kann mich nicht länger prostituieren, nur weil du das willst.“ Seine Stimme hatte gezittert, aber er hatte in dem Lächeln dieses Mannes, dessen Gesicht er kaum erkannt hatte Hoffnung gefunden und würde sie nutzen. Dieser Mann hatte ihm Kraft gegeben, doch er wusste nicht, wie dringend er diese Kraft noch brauchen würde… Michael hatte ihn eine Weile in Ruhe gelassen, ganz von sich aus, hatte er ihn nicht gedrängt mit anderen zu schlafen oder hatte ihn darum gebeten etwas zu tun, was er nicht offenkundig wollte, doch es kam der Abend, vier Wochen später, als sie wieder in einer Bar saßen. „Was willst du für ihn eine Nacht lang?“, fragte ein Kunde, der Kai schon öfter gebucht hatte. „Üblicher Tarif…“, hatte Michael geantwortet. „Michael!“, Kai war fassungslos und verkrallte sich schließlich in die Polster der Bank auf der er saß. „Ich geh nicht mit“, antwortete er dem Freier, „Ich bin nicht mehr zu verkaufen.“ „Du gehst mit ihm oder du kannst ausziehen“, drohte Michael ihm und wähnte sich damit auf der sicheren Seite. „Dann werde ich wohl ausziehen müssen“, antwortete Kai trocken und lächelte. Danach war er ausgezogen. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst. Vergess' den Rest der Welt, wenn du bei mir bist. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst- Ich sag's dir viel zu selten: „Es ist schön, dass es dich gibt.“ Kai hatte seine Sachen in zwei Reisetaschen packen können. Er hatte nur Kleidung, ein paar Bücher und Fotos und alles passte in zwei Reisetaschen. Viel Geld hatte er nicht, aber es würde reichen, um noch eine Weile davon zu leben. Er hatte keine Ahnung, wie er auf der Straße wirklich klarkommen sollte, doch er schlug sich ziemlich gut durch, schlief auf Luftschächten in der U-Bahn, in Seitenstraßen auf Kartons oder auf Parkbänken. Irgendwie war sein Leben ein neues, anderes, aber er fühlte sich besser, als in Michaels Nähe. Dennoch sollte der Tag kommen, an dem er es kaum mehr aushielt. Er hatte in seinen Jeans nach drei Wochen kaum mehr etwas mehr als fünf Euro, wenn überhaupt und in seinen Taschen befand sich nur noch dreckige Wäsche. Er hatte nichts Sauberes mehr zum Anziehen. Seine Sachen hatte er im Park hinter Büschen versteckt, damit nicht auffiel, dass er alleine und obdachlos war, dennoch saß er an diesem Morgen weinend auf einer Parkbank und war einfach verzweifelt. Er wusste wirklich nicht mehr ein noch aus und hatte keinerlei Ahnung, was er machen sollte. Auf den Strich zurück wollte er nicht mehr, aber eine andere Wahl schien er nicht mehr zu haben, denn das Geld ging ihm aus, eine Wohnung konnte er sich nicht leisten und er wurde hin und her gestoßen von Menschen, die er nicht kannte und die dennoch auf ihn hinab schauten. Was sollte er denn noch tun? Wer würde einem wie ihm denn helfen? Was gäbe er jetzt für eine Dusche und eine warme Mahlzeit, etwas, dass er seit Tagen nicht mehr bekommen hatte. Die Traurigkeit, die Angst und die Verzweiflung hatten sich vermischt zu einem Gefühlscocktail, der Kai die Tränen in die Augen getrieben hatte und so hatte er in den frühen Morgenstunden, nachdem er kaum geschlafen hatte, weil es nachts schrecklich kalt gewesen war, hemmungslos schluchzend auf einer Parkbank gesessen. Wenn sich mein Leben überschlägt, bist du die Ruhe und die Zuflucht, weil alles was du mir gibst, einfach so unendlich gut tut. Wenn ich rastlos bin, bist du die Reise ohne Ende, deshalb leg ich meine kleine, große Welt in deine Schützenden Hände. Dort hatte ihn Jonathan gefunden und hatte ihm das erste Mal seit seinem Outing liebevoll unterstützt. Jonathan hatte ihn mit nach Hause genommen, ihm ein Bad eingelassen, seine Wäsche gewaschen, seine Wunden versorgt, vor allem die innerlichen und er hatte ihn beschützend in die Arme genommen, ohne eine Gegenleistung zu fordern. Er war glücklich bei Jonathan, fühlte sich geborgen und heute war er selbstbewusst, hatte einen Job, wenngleich keinen sonderlich guten. Er konnte für sich sorgen, wenngleich sein Freund die Miete und auch kleinere Extras zahlte, wie zum Beispiel gemeinsame Abendessen auswärts. Dennoch hatte Jonathan sich sein Herz erobert und gab ihm alle Liebe, die er sich so sehr ersehnte. Liebe konnte Kai auch zurückgeben, denn er fühlte sie endlich so, wie es sein sollte, frei und unbeschwert und konnte sie genießen in vollen Zügen, weil der Mann seines Herzens sie ihm so bereitwillig gab und die Liebe, die Kai zu geben hatte liebevoll annahm. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst. Vergess' den Rest der Welt, wenn du bei mir bist. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, es tut so gut, wie du mich liebst- Ich sag's dir viel zu selten: „Es ist schön, dass es dich gibt.“ „Hey Kai, warum bist du denn wach?“, hörte Kai plötzlich die ruhige Stimme seines Freundes. „Ich konnte nicht schlafen, da hab ich dich einfach anschauen müssen, mein Schatz.“ „Komm her…“, murmelte Jonathan. Kai kuschelte sich liebevoll in seine Arme. „Ich hab mich daran erinnert, was passiert ist, bevor ich dich kennengelernt habe.“ „Du hast doch gesagt, das wolltest du vergessen?“, fragte Jonathan ihn leise. „Ja, schon, aber ich hab mich auch daran erinnert, wieso ich aufgehört habe. Da war dieser Mann. Er hatte das schönste Lächeln der Welt und er hat mich nicht begehrend, sondern als Menschen angesehen. Ich konnte nicht anders, als ihn anlächeln. Erinnerst du dich an ihn, ich hab dir von ihm erzählt?“, fragte Kai leise. „Ja, ich erinnere mich an ihn. Aber noch viel mehr erinnere ich mich an dieses wunderbare Lächeln und die schönen Augen des Jungen, der neben mir im Papillon Platz genommen hatte. Ich hätte nie erwartet, dass dieser Junge ein Stricher war, als ich ihn von einer Parkbank mit nach Hause genommen habe und ihm damit ein zu Hause gab. Aber ich habe ihn vom ersten Augenblick an geliebt und… ich liebe ihn noch.“ Jonathan strahlte. „Übrigens bin ich unglaublich froh, dass wir seit neustem einen neuen Teppich haben und neue Möbel. Dank dir mein Süßer.“ Kai lachte, weil er sich nur ungern an den mausgrauen Teppich und die ungemütlichen Wohnzimmermöbel erinnerte, die im krassen Gegensatz zu dem bequemen, großzügig eingerichteten Schlafzimmer mit dem Doppelbett gestanden hatten. Kai hatte vor einigen Wochen gemeinsam mit Jonathan dafür gesorgt, dass es eine gemeinsame Wohlfühloase wurde, damit sie ihre Zeit dort auch genießen konnten, wenn sie dort ein Glas Wein, lediglich ein Glas Wein, tranken und gemütlich vor dem Fernseher saßen. Wieder war es das strahlende Lächeln des Mannes, das Jonathan so liebte. Sanft kuschelte Kai sich in die Arme seines Liebsten und seufzte wohlig. So konnte es bleiben. Ich sag's dir viel zu selten: „Es ist schön das es dich gibt.“ „Ich bin froh bei dir sein zu dürfen Jonathan. Ich liebe dich über alles auf dieser Welt und ich werde dich nie mehr gehen lassen. Verstanden?“ Sacht küsste Kai ihn und sah ihn lange an. „Ich hab nicht vor, dich je wieder alleine zu lassen. Ich liebe dich doch auch, mein Engel.“ Kai strahlte ihn an, Jonathan lächelte zurück und ihnen war in diesem Moment klar, dass sie sich nie wieder loslassen würden, keiner würde den anderen je ziehen lassen, denn sie hatten sie gefunden, ihre große Liebe, indem ihnen das Beste geschehen war, dass ihnen hätte passieren konnte… die Liebe… Ende Gewissen: Das kann doch nicht wahr sein *zerfetzt das Papier* Ito: Was ist es diesmal? Gewissen: KITSCHIG bis zum geht nicht mehr! Ito: Das ist eine Romanze. Jonathan ist das Beste, was Kai passiert ist. Das Lied ist schwülztig, da muss man was schönes schreiben. Gewissen: Aber doch nicht SO! Mal ehrlich, das ist so Klischee, dass es... Ito: Ja??? Gewissen: *murmelt* schon wieder gut ist...*murmelt* *Zähne zusammen beißt* ... Gewissen: UAAAAHHHH!!! *heul* Ito: *grinsend* Liebe Leser vielen Dank für die Aufmerksamkeit, mein Gewissen hat sich gerade auf die Zunge gebissen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)