Kazosomane Hatake II von stephbe (Ich lebe) ================================================================================ Kapitel 27: Neues Leben - Eine aufregende Reise ----------------------------------------------- Endlich mal gehts weiter...... Strömender Regen. Tja. Mal wieder. Ich schritt neben dem alten Pferd, führte es. Eine überdachte Kutsche war an ihm angebunden. Darin. Das junge Paar. Usagi und Takeru Yagama. Sie war achtzehn, hatte ihr schwarzschimmerndes Haar zu einem lockeren Dutt zusammen gebunden und trug einen olivgrünen Kimono überdeckt von einer warmen dunklen Wolldecke, der es trotzdem unmöglich war ihre Schwangerschaft zu verbergen. Na gut. Man sagte uns, dass der errechnete Geburtstermin bereit in vier Tagen war. Ihr Mann – Takeru – war gerade mal ein Jahr älter als sie, schlank und leicht muskulös. Ich muss zugeben mit seiner sonnengebräunten Haut und den hellblonden Haaren sah der Kerl richtig gut aus. Die zwei passten wunderbar zueinander. Absolut süß. Da war der Regen egal. Unsere Auftraggeber zu beobachten, war geradezu herzerwärmend. Wie er sie behutsam berührte. Sanft den Babybauch streichelte. Ruhig mit ihr sprach. Alles so harmonisch. Kazuu… Vergiss nicht, was deine Aufgabe ist. Also noch mal umsehen. Ha, ha. Guter Witz. Immerhin war es schon Spätabend. Und dann dieses Unwetter. Brausender Regen. Schwarze Wolken. Der grässliche Wind durchfror meine Ohren. Unser warmer Atem bildete einen weißen Rauch. Scheiß Kälte. Wie viel Grad hatten wir wohl. Keine zehn – soviel war sicher. Dabei waren wir vom Winter weit entfernt. Immerhin. Die große, weite Hauptstraße, die wir entlangliefen, bzw. fuhren, war gut übersichtlich und leer. Um uns herum Felder, später würde wir am Fluss entlanglaufen, dann ein Waldstück und wir würden an unser Ziel kommen. Es war eine kleine Stadt – etwa elf Meilen von Amegakure entfernt. Gemäß dem stürmischen Klima war der Name der Stadt Arashi und Takeru war der Neffe des amtierenden Bürgermeisters. Auf Grund der aufkeimenden Unruhen der umgebenden Länder würde das Paar in Zukunft an diesem ruhigen Ort leben. Bisher lief unser Weg reibungslos. Keine Angriffe. Warum sollte auch jemand so doof sein und einfache Leute überfallen? Also lief soweit alles gut. „Wir sollten bald eine Pause machen, Kazosomane. Wir sind schon fast zwölf Stunden unterwegs. Übertreib es nicht.“ Izumo raunte diese Worte mir leise entgegen. War bisher schweigend neben mir gelaufen. Hatte sich oft nach Feinden umgesehen. Genau wie ich. Pausenlos hatte es stundenlang geregnet und gestürmt. Jetzt hatte sich das Land erbarmt und es nur noch leicht tröpfeln lassen. Das stetig unangenehme Nass hatte erbarmungslos meine Kleidung durchgeweicht, so dass ich schon sein einiger Zeit fror. Izumo sah ebenfalls nicht besser aus. Seine Uniform klebte an seinem Körper, das Gesicht gut gerötet, die Lippen leichenblass. Er schien leicht zu zittern. Auch das Pferd, das die Kutsche leitete, wurde zunehmend langsamer in seinem Gang, der braune Kopf erschöpft nach unten geneigt. Die Mähne gut zerzaust. Mist. Ich hatte mich die letzten Stunden so sehr an diesen recht schwierigen und doch monotonen Trott gewöhnt, dass mir die Zeit entglitten ist. Ich glaube, wenn Izumo mich jetzt nicht angesprochen hätte, ich wäre wohl die ganze Nacht durchgelaufen, ungeachtet dessen, wie es meinen Mitstreitern gehe. Zumindest schliefen Usagi und Takeru. Sie hatten sich lange Zeit unterhalten, was gegessen und sich aneinander gekuschelt. Klar. In dieser Kutsche war es deutlich wärmer und vor allem trocken. Ich war so gnädig gewesen und hatte Pakkun die Wache in der Kutsche überlassen. Der ständige Regen störte seinen Geruchssinn. Prima gemacht, Kazuu. Daran hätte ich eigentlich vor der Mission denken müssen. Bei solchem Wetter waren Kakashi‘ s Nin- Ken so nützlich wie ein Kühlschrank in einer verlassenen Insel. Da. Da war Wasser. Dieser Fluss. Ein deutliches Plätschern, ein Strom des Gewässers. Umgeben von einer natürlichen relativ flachen Wiese. Ja. Auch wenn ich es nicht laut zugeben wollte, Izumo hatte Recht. Wir mussten dringend ein Nachtlager aufschlagen. Das hätte ich schon vor einiger Zeit machen sollen. Immerhin war Mitternacht schon lange her. Ich nickte. „Gut. Izumo. Wecke Takeru und kläre ihn auf. Wir werden auf der Wiese übernachten. Ich habe ein wasserfestes Zelt dabei. Dort lassen wir die beiden schlafen. Wir nutzen die Kutsche und wechseln uns mit der Wache ab.“ Izumo. Er sagte kein Wort. Nickte mir nur mürrisch zu und wandte sich anschließend an die Insassen der Kutsche. Der Nieselregen. Irgendwie wurde er weniger. Ich sah in den Himmel. Der Himmel. Jemand meinte es gut mit uns. Die Wolken. Da waren kaum noch graue Wolken. Sterne. Sie glitzerten hell. Das Licht des zunehmenden Mondes bahnte sich einen Weg durch die Dunkelheit und genehmigte uns eine bessere Sicht auf die Umgebung. Die Hauptstraße war nicht gepflastert. Die Wiese neben uns feucht, gleichmäßig. Ruhig. Dahinter. Das Wasser des Flusses. Es rauschte in einem regelmäßigen, sanften Ton. Das Mondlicht ließ das Nass entspannend glitzern. Irgendwie war alles so… friedlich. Angenehm. Okay… Wenn nicht unbedingt die Kälte wäre. Die nasse Kleidung störte nun doch zunehmend. Auch blies immer noch ein kühler Wind. Meine Hände waren eiskalt. Es schien, dass meine Ohren bald abfrieren würden, ganz zu schweigen von den Zehenspitzen. Bald hast du es geschafft, Kazuu. Bald bist du im Trockenen. Kamizuki half Takeru gerade aus der Kutsche zu steigen. Ich sah, wie er mir nochmals zunickte. Tja. Wir zwei schafften es uns beinahe wortlos zu verständigen. Gut so. Dann musste ich mich nicht so viel mit diesem Kerl unterhalten. Pakkun war nun ebenfalls aus der Kutsche gesprungen und reckte sich müde. Gähnte und sah mich mit gelangweiltem Blick an. „Und dafür hast du mich so dringend gebraucht? Was für eine Verschwendung.“ Na prima. Mehr als ein giftiger Blick war mir die Beschwerde dieses Hundes nicht wert. Stattdessen wandte ich mich lieber an meinem Auftragsgeber, der ziemlich verschlafen neben Izumo stand. „Es wird Zeit, dass wir ein Nachtlager aufschlagen. Das werden wir übernehmen. Takeru- san, bitte kümmern Sie sich um das Pferd.“ Wird Zeit, dass das Tier auch mal seine Belohnung erhält. Lächeln streichelte ich das feuchte Fell. Der Hengst reagierte auf meine sachte Berührung und rühre seinen Kopf. Ja. Der war echt fertig. Mann, Kazuu. Das ist ja schon Tierquälerei, was du da gemacht hast. „Der Große hier, hat eine großartige Arbeit geleistet und braucht etwas Aufmerksamkeit. Ihre Frau schläft noch?“ „Ja.“ Die tiefe Stimme des jungen Mannes wirkte zufrieden. „Sie konnte sich bisher gut erholen und es geht ihr gut. Genauso unserem Kind. Es schläft auch.“ Kurzes Grinsen meinerseits. Irgendwie komisch sowas. Obwohl er doch keine Ahnung haben konnte, was das Ungeborene gerade tat, schien er sehr konkret zu wissen, wie es dem Kind ging. Ist wohl Instinkt sowas. „Wir lassen Usagi schlafen, bis wir alles aufgebaut haben. Das dauert nicht lange. Pakkun wird auf sie aufpassen. Dann steht er nicht im Weg herum.“ Kurzes Knurren des Mopses. Na wenigstens gehorchte er sofort. Dann konnte das Lager endlich aufgeschlagen werden. Wir hatten nicht lange gebraucht. Keine Viertelstunde. Ich hatte leider schnell feststellen müssen, dass dieser Mistkerl Izumo kein so schlechter Shinobi war. Suiton war definitiv sein Element und er hatte mir ein Jutsu vorgeführt, das ich bis dato nicht kannte. Er hatte der Wiese das überschüssige Wasser entzogen und in den Fluss geleitet. Mit nur einem Jutsu hatte er es geschafft das Gras zu trocknen. So ein Mist. Ich glaube kaum, dass das so einfach war. Dann noch sein überhebliches Grinsen als er mich nach getanerer Arbeit angesehen hatte. Das Zelt hatten wir in kurzer Zeit aufgebaut und hergerichtet. Sogar einen Unterstand für das Pferd hatten wir improvisiert. Der Regen hatte vollkommen aufgehört und der Himmel war klar. Wie gesagt. Alles war absolut friedlich. Um Usagi kümmerte ich mich. Ich hatte sie aufgeweckt und in das kleine, aber relativ geräumte Zwei- Personen – Zelt geführt. Sie wirkte weiter müde, fing trotzdem eine Unterhaltung mit mir an. Im Zelt lächelte sie und berührte sachte ihren Bauch. Sie sah mich mit glitzernden Augen an. Das waren diese berühmten Augen. Augen einer Frau, die bald Mutter werden würde. „Ich danke Ihnen, dass Sie uns begleiten. Ame no kuni ist im Moment nicht gerade das sicherste Land. Aber ich glaube besser als Kiri no kuni.“ „Warum sind Sie nicht einfach bei Ihren Verwandten geblieben? Unser Land ist doch auch sicher.“ „Ja.. Aber Amekagure ist unser Zuhause. Ame no kuni unser Land. Unsere Eltern und wir waren uns einig, dass die Kleine hier am Besten in Arashi aufwachsen sollte. Dort wuchs auf mein Mann auf.“ „Hmm…. Die Kleine….“ Diese Worte…. Nochmals betrachtete ich den Babybauch. Ein Mädchen also. Da drinnen steckte also ein Mädchen. Ein menschliches Kind. Da entstand ein Leben. Und die Eltern taten das, was sie als das Beste für ihr Kind erahnten. Mutterinstinkt. Eltern. Kind. Das war schon so eine Sache. Das war…. Besonders. Schwangerschaft…. Kinder kriegen… damit hatte ich bisher nicht viel zu tun gehabt. Darüber hatte ich noch nicht viel nachgedacht. Ein Kind…. Sicher. Inzwischen war mir klar, dass ich Kinder haben wollte. Mit Iruka als Vater. Aber….mit dem Herzen…. Das war ausgeschlossen. So ein Kind… „Wie fühlt es sich an? Ich mein, die….“ „Schwangerschaft.“ Da war wieder ein sanftmütiges Lächeln. Dieses Glitzern in ihren Augen. Usagi hatte so schnell meinen Satz beendet; sie musste die Frage wohl auswendig kennen. Und es schien ihr nicht zu stören. Die junge Frau griff schlagartig meine Hand. Was? Ihre Berührung war sanft und warm. Da ging keine Gefahr von ihr aus. Das war mir sofort klar gewesen. Als sie so plötzlich meine Hand genommen hatte, hatte ich kurz vor Schreck gezuckt. Im Normalfall würde mein Instinkt Alarm schlagen und ich sähe dies als einen Angriff. Bei jeden Anderen hätte ich noch in der gleichen Sekunde reagiert und meinen Gegner attackiert. Dieses Mal nicht. Dieses Mal hatte mich dieser kurze Ablauf nur überrascht, aber nicht verunsichert. Also ließ ich mich weiterleiten. Ließ bedingungslos zu, dass Usagi meine Handinnenfläche leicht gegen den Unterbauch legte. Der war so…. prall. Durch den Kimono hindurch fühlte ich…… Wärme….und Leben. Da! Da war etwas. Da regte sich ja was. Etwas… ja da drückte etwas…. Flächenartiges gegen meine Hand…. Nur nicht die ganze Hand. Nein… Kleiner… Da! Noch ein Stoß. Ich spürte die blitzartige Wölbung. Wieder vorbei… Aber…. „Das… ist….“ Usagi hatte meine Hand losgelassen. Ich spürte immer noch ihren Bauch. Ja. Das Kind. Das war der Fuß gewesen. Der Fuß! Mann.. Das war echt…. Faszinierend. Dieses Mädchen.. Sie war aber aktiv. Und lebendig. Das war ein Mensch. Ein kleiner Mensch.. „Wow…..“ Das war so….. Wahnsinn… so fantastisch. Dieses Leben zu spüren. Purer Wahnsinn. So ein kleines Ding. Wie war es wohl schwanger zu sein? Das eigene Kind in sich zu spüren? Wie waren die Emotionen? Ich glaube, ich hätte Angst. Angst, dass was passieren könnte. Die Geburt. Milliarden von Lebewesen hatten seit der Existenz dieser Erde Kinder zur Welt gebracht. Es war das Natürlichste, was es überhaupt gab. Und doch so gefährlich. Jede Geburt war ein Wunder. „Schwanger zu sein ist etwas Wunderbares. Dieses Kind hier drin.“ Mit einem Glitzern berührte Usagi wieder ihren Bauch. „Das ist mein Kind. Und das meines geliebten Takeru. Sie ist unser Wunder. Ihr Name ist deshalb auch Kiseki.“ „Kiseki…. Ein ehrenvoller Name. Wunder. Der passt.“ Ich musste einfach lächeln. Ein schöner Name. Iruka und ich. Wie würden wir unsere Kinder nennen? Ich denke nach unseren verstorbenen Eltern. Und natürlich würde einzig Naruto Uzumaki der Patenonkel unseres erstgeborenen Kindes werden. Iruka würde nichts Anderes zulassen. Immerhin war der Junge für ihn wie ein kleiner Bruder. Ja Naruto würde Pate werden und Kakashi Onkel. Eine eigene Familie gründen…… ….. das würde doch nie gehen. Nicht solange ich kein neues Herz bekommen würde ….. „Eine eigene Familie… ist was Wunderbares.“ Ja. Diese Familie… mit klarem, entschlossenem Blick betrachtete ich die schwangere Frau. Sie sollte glücklich werden. „Ich werde Sie beide sicher und unversehrt in Ihre Heimat bringen. Das schwöre ich.“ Das schwöre ich. Keine halbe Stunde nach diesem Gespräch schlief das Paar friedlich in dem trockenen, warmen Zelt. Ganz nach dem Land hatte es natürlich wieder angefangen zu regnen. Ein nervenauftreibender, strömender Regen. Das Pferd war untergestellt. Wir Shinobi waren in der kahlen und doch geräumigen – vor allem trockenen – Kutsche. Pakkun hatte sich vor meine Füße eingerollt und schlief unbekümmert. Izumo lag auf der gegenüberliegenden Bank. Hatte seine Weste und seinen Pullover als Kopfkissen verwendet. War eingewickelt in einer rauen Wolldecke. Dem Kerl war nicht einmal kalt, so wie es schien. Beobachtete ihn kurz grimmig. Beobachtete seine regelmäßigen Atemzüge, die geschlossenen Augen. Wie er da schlief. Verdammt. Warum konnte der nicht wenigstens schnarchen. Damit hätte ich den Idioten wunderbar aufziehen können. Während der ganzen Mission hatte er sich keine Blöße gegeben. Nicht einmal Widersprochen. Keinerlei Provokation. Nur Professionalität. Der perfekte Soldat. Letztendlich passte mir das überhaupt nicht. War der etwa disziplinierter als ich? Nicht gut. Aber andererseits hatte ich vor der Mission befürchtet, dass wir aneinander geraten würden. Und das wäre nun wirklich schlecht gewesen. Mann, Kazuu. Werd‘ endlich erwachsen. Lass diesen Idioten einfach in Ruhe. Du bist kein verdammtes Kind mehr. Konzentration auf die Wache. Ich aktivierte Kanyouinjuu. Fokussierte die nähere Umgebung. Die Emotionsbündel. Es waren drei. Wie gedacht. Izumo. Leichte Anspannung, Nervosität. Dann wieder Entspannung und Freude. Mann. Was träumte der denn? Das Paar. Er. Leicht ängstlich. Aufgeregt. Bestürmt. Nervös. Aber Positiv. Das Baby. Bestimmt war er aufgeregt, wegen der bevorstehenden Geburt. Und Usagi? Ja. Da war viel Liebe und Zufriedenheit. Fürsorge und Vorfreude. Ein erquickendes Herz. Gut. Das war gut. Ich ließ ihre Gefühle bewusst in mich einfließen. Ich wollte ihre Wärme teilen. Mich gut fühlen. Ich wusste, dass ich das eigentlich nicht machen sollte. Es moralisch unangebracht war, Emotionen anderer Menschen für meine Zwecke zu nutzen. Aber Usagi würde keinen Schaden davon tragen. Sie merkte nicht einmal, dass ich mich mit ihren Emotionen verband. Also war nichts Schlimmes dabei. Es tat einfach nur gut, mal etwas Gutes zu fühlen. Keine Sorgen. Keine Angst. Wut. Hilflosigkeit. Keine Aggression. Nein. Güte. Die Wärme und Güte einer Mutter umhüllte meinen Kopf. Mein Herz. Es war gut. Es war schön. Es war richtig. Ein leises, kurzes Grunzen. Pakkun. Seine Hinterpfote zappelte unwillkürlich. Sein Körper ausgestreckt. Die Augen geschlossen. Er träumte. Ach ja. Auch wenn er schon sehr menschlich wirkte, Kakashi‘ s Verhalten immer mehr mimte und doch diese eigene, starke Persönlichkeit hatte. Pakkun blieb ein Hund. Ein Tier. Ich musste die Erweiterung meines Kekkei Genkai weiter trainieren. Pakkun diente durchaus als ein gutes Zielobjekt. Ich hatte bereits festgestellt, dass die Auren der Tiere anders und deutlich schwieriger zu erörtern waren als die der Menschen. Das hieß keinesfalls, dass deren Emotionen und Empfindungen unterentwickelt oder nicht vorhanden waren. Nein. Sie waren nur anders. Ja. Tiere hatten eine Seele, einen Geist. Ich war der Beweis. Pakkun. Was empfindest du? Ich ließ die Erweiterung wieder zu. Noch etwas mehr. Mehr Konzentration. Noch mehr. Noch ein bisschen. Da! Da war es! Da waren seine Empfindungen. Oh, Pakkun. War ja klar. Du hast ja Hunger. Ja. Und so etwas wie….. ja es ähnelte Unzufriedenheit. Mann, Hund. Warum hast du auch nichts gegessen? Musstest unbedingt stur sein und sagen, dass du nichts brauchst. Und jetzt hast du Hunger. Du bist ja sowas von selbst schuld…. Hmm… Ich dachte nach. Mein Kanyouinjuu noch aktiviert. Das strengte langsam an. Leichtes Ohrensausen. Mein Kopf pochte dumpf. Okay, Kazuu. Noch ist alles im grünen Bereich. Bleib dabei. Du musst dein Kanyouinjuu ausschöpfen. Übe ruhig weiter. Verausgabe dich nur nicht. Ja…… Da waren viel mehr Emotionsbündel. Fünf… Acht…. Dreizehn…. Sie fühlten sich anders an….. nicht menschlich. Dann…. So klein und zierlich diese Bündel….. Ich weiß nicht… Mäuse vielleicht? Vögel hatte ich ja keine gesehen. Und die Emotionsbündel der Kleintiere waren die niedrigsten, die ich mit dieser Gabe erhaschen konnte. War auch gut so. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich die Empfindungen jedes einzelnen Käfers, Kriechtiers oder jeder einzelner Pflanze reflektieren könnte. Grausame Vorstellung. Kazuu. Du kannst es doch. Übe weiter. Kontrolliere Kanyouinjuu. Schalte die kleineren Bündel aus und konzentriere dich auf Pakkun. Immerhin ist er dein Partner. Leises Winseln. Drehen auf die andere Seite. Sekundenlanges Wackeln mit den Ohren. Mann. Armer Pakkun. Er schlief echt unruhig. Aber, wenn ich ihn jetzt aufwecke, wäre er auch beleidigt. Aber sein Hunger…. Nein, Pakkun. Irgendwie bist du doch mein Freund. Auf jeden Fall Kakashi‘ s Freund. Ich lass dich doch nicht hungern. Konzentriere dich, Kazuu. Noch ein bisschen. Autsch… Das Pochen an meiner Stirn entwickelte sich langsam zu einen recht störendem Stechen an den beiden Schläfen. Langsam schmerzten auch die Ohren. Irgendwie fühlte ich einen Augendruck. Okay. Die erste Stufe meines Kekkei Genkai war deutlich angenehmer. Konnte ich auch viel länger durchhalten. Trotzdem,. Kazuu. Du kennst deine Stufen. Gefahrenstufe gelb- orange. Noch weit genug von rot entfernt. Wobei ich rot nicht einmal ansatzweise erreichen wollte. Zu gefährlich. Also mach langsam Schluss, Kazuu. Sorg dich jetzt erst einmal um Pakkun. Ein Blick zu dem Mops, kurzes Nachdenken, dann ein leichtes Lächeln. Na dann…. Sei doch schön satt und zufrieden. Ich erinnerte mich. An das Gefühl der Zufriedenheit nach meinem Lieblingsessen. Gemüsenudeln mit Hähnchen und zum Nachtisch Eis und gebackene Banane. Ja. Mein absolutes Lieblingsessen. Nun gut. Pakkun. Jetzt du. Autsch… Verdammt. Mein Kopf. Meine Ohren. Mist. Die Nase. Ziehen an der Nase. Größerer Druck am Kopf. Leichter Schwindel. Kurze visuelle Störung. Alarmstufe Orange. Verdammt, Kazuu. Das ist das erste Mal, dass du Kanyou no Jutsu bei einem Tier anwendest. Und das ist offensichtlich deutlich anstrengender. Und gefährlicher. Halte dich…. Da! Wieder ein kurzes Räkeln. Ein Schmatzen. Einrollen. Pakkun. Zufriedenheit. Er war gesättigt. „Mann… Es hat tatsächlich geklappt…. Cool.“ Es hatte funktioniert. Pakkun war satt. Echt prima. Was Neues gelernt…. AUA VERDAMMT!!!! Mein Kopf! Meine Ohren! Augen! Zittern! Mir war so verdammt heiß. Leicht übel! Kazuu! Sofort Kanyouinjuu deaktivieren und ausruhen!!!! Gesagt, getan. Ah… Mein Kopf! Mist!! Diese Hitze! Diese leicht verschwommenen Bilder. Meine Atmung. Die Lungen brannten vor Anstrengung. Na super. Entgeistert setzte ich mich auf die Bank gegenüber von Izumo. Schloss meine Augen. Konzentration, Kazuu. Regel deine Atmung. Zog mit leicht zittrigen Händen meine Weste aus. Ließ sie auf den hölzernen Boden fallen. Beugte mich nach vorne, die Arme auf die Oberschenkel gestützt. Kazuu. Atme langsam ein. Zähl bis zwölf. Atme langsam aus. Beruhige deinen Körper, Kazuu. Ist nicht das erste Mal, dass du in so einer Situation bist. Also einfach durchatmen und dich beruhigen. Das kannst du. Ich öffnete langsam meine Augen. Gut. Der Blick klar und scharf. Die Atmung zwar noch flach, aber nicht mehr so schlimm. Immer noch Hitzegefühl und Kopfschmerzen. Da. Die Halskette. Der Verlobungsring baumelte vor meinen Augen. Hin und her. Hin und her. Ein Griff. Sachte fuhr ich den Ring entlang. Fühlte das glatte, reine Metall. Beobachtete das elegante Muster. Dieser Ring… Einst trug ihn Iruka‘ s Mutter. Das war einfach eine Ehre. Der Ring. So wunderschön. Mein Körper. Er beruhigte sich. Kontrollierte Atmung. Gute Sicht. Keine Schmerzen mehr. Angenehme Temperatur. Iruka. Die Gedanken an Iruka taten mir gut. Iruka. Seine Augen. Seine liebevollen Augen. Seine Art. Die Gutmütigkeit. Die Herzlichkeit. Die Wärme. Die…. „Du bist echt bescheuert, Hatake. Du machst dich echt selbst fertig.“ Kamizuki. Seit wann war der denn wach? Was hatte der denn sich da einzumischen? Schlagartig ließ ich meine Kette los. Sah grimmig in die Richtung des Idioten. Der hatte sich inzwischen hingesetzt und griff sich seinen Pullover. „Was hast du gerade mit ihm gemacht?“ Ein Nicken zu Pakkun der jetzt sehr ruhig schlief. „Das ist meine Sache, Izumo.“ „Wie du meinst. Dein bescheuertes Kekkei Genkai kannst du sonst wo hin schieben. Nur wehe du wendest es gegen mich an. Dann setzt es was.“ Blödmann. Da war also die Provokation. Nein. Darauf gehe ich nicht ein! Während Izumo sich nun vollständig anzog, legte ich mich genervt auf die Bank. Schichtwechsel. Spielte wieder mit meinem Ring. „Du bist es nicht wert mein Kanyouinjuu einzusetzen, Kamizuki….. Die Umgebung ist ruhig. Takeru und Usagi schlafen. In vier Stunden machen wir uns wieder auf den Weg.“ „Wie du befiehlst, Anführer.“ Seine Worte trieften nur vor Verachtung. Mistkerl. Langsam schloss ich die Augen. Izumo war mir egal. Er würde schon aufpassen. Der Verlobungsring. Ich bewahrte ihn in meiner Faust. Drückte zu. Mein Schatz. So war Iruka stets bei mir. Wie es sein sollte. Eine feste Berührung an meiner Schulter. Der Druck weckte mich schlagartig auf. Sofort wurde ich klar. Schlug die Augen auf. Reagierte instinktiv. Unwillkürlich. Blitzartiger Griff in meine Seitentasche. Schnappte den Griff eines Kunais. Ließ die Waffe gegen meinem mutmaßlichen Feind auf gleiten. Hörte das Gegeneinander schlagen von Metall. Spürte den Gegendruck. Erst jetzt achtete ich auf meinem Gegner. Ups. Izumo. Schweigend und mit ärgerlichem Blick hielt er seine Waffe schützend vor seinem Körper. Schüttelte mit dem Kopf. Mann. Musste der mich so erschrecken. Das Kunai also wieder in die Tasche und einen fragenden Blick aufgesetzt. „Ich glaube jemand ist in der Nähe. Dein Hund hat es auch schon bemerkt.“ „Pakkun ist nicht mein Hund, verdammt. Wie viele?“ Langsam richtete ich mich auf. Sah aus der Kutschentür. Es dämmerte bereits. Leichter Nebel machte uns die klare Sicht auf die Umgebung geradezu unmöglich. Und dann noch dieser Regen. Mann. Immer dieser strömende Regen. Es war eigentlich nichts Auffälliges zu erkennen, aber da war dieses Gefühl. Gefahr. Meine Instinkte schlugen deutlich Alarm. Ja. Der Kerl Izumo hatte Recht. Irgendetwas war bestimmt in der Nähe. Leises Knurren. Pakkun. Sprang zu mir auf die Bank. „Dieser Regen verwischt die Gerüche. Ich habe etwa sieben Fremde gerochen. Vielleicht eine halbe Meile von uns entfernt. Aber….. dieser Regen….. ich kann leider für nichts garantieren.“ „Macht nichts. Danke Pakkun.“ Izumo betrachtete mich leicht irritiert, als ich den Hund kurz kraulte. Mich konzentrierte. Mein Kekkei Genkai aktivierte. Genaues Umsehen. Ich achtete auf die Emotionsbündel. Da. Diese sieben. Und noch mehr. Leises Flüstern meinerseits. „Siebzehn Menschen. Ich denke, es sind alles Erwachsene. Sie kommen schnell näher. Von neun Uhr. Sie machen sich nicht die Mühe sich zu trennen.“ Keine Ahnung, wer diese Leute waren. Aber sie waren schnell und offensichtlich gefährlich. Da war sehr viel Habgier gewesen. „Pakkun. Ich will, dass du dich zu Usagi und Takeru begibst und sie direkt beschützt. Izumo, ich kümmere mich um die......“ „Machst du nicht. Ich mag dein Kanyouinjuu nicht. Das weißt du, verdammt.“ Izumo! Verdammter Idiot. Der Mops hatte widerstandslos gehorcht und war schlagartig aus der Kutsche gesprungen. Izumo stattdessen griff fest meine Schulter und betrachtete mich mit einem mürrischem Gesichtsausdruck. Na prima. Das war jetzt wieder so richtig typisch. Diese Typen waren bestimmt schon in Sichtweite. Wie viel Zeit hatten wir noch, bis wir handeln mussten? Eine Minute? Zwei? Höchstens. Keine Zeit für Diskussionen. Genervt befreite ich mich von diesem Idioten. „Ich bin der Anführer, verdammt. Mit dem Kanyouinjuu kann ich die Kerle sofort ausschalten. Wir haben eine schwangere Frau bei uns, du Idiot. Wir sind zu zweit und die Siebzehn. Wir haben nur eine geringe Zeitspanne um weitgehend risikofrei agieren zu können. Es ist jetzt nicht die Zeit für deine Albernheiten.“ „Das sind keine Albernheiten, Mann.“ Der Kerl griff hinter mir. Packte meinen Bogen. Presste ihn mit ärgerlicher Mimik gegen meinen Oberkörper. „Dein dummes Kanyouinjuu schwächt auch mich und somit das Team. Du weißt genau, was das bedeutet. Ich greife an. Ich bin genauso gut wie du. Du deckst mich mit deinem Bogen.“ Und seit wann war der denn bitteschön der Leiter? Ach scheiß drauf. Jetzt! Jetzt konnte ich sie hören. Sie waren nah. Ganz nah. Der Regen. Dieser ewige Regen störte durchwegs unsere Sicht auf die Umwelt. Trotzdem. Die Geräusche von schnellen Schritten. Leise männliche Stimmen. Metall. Mist! Einfach keine Zeit mehr. „Verdammt.“ Na schön, Izumo. Wehe du baust Mist. Das sollte eigentlich leicht werden. Griff meinen Köcher mit den Pfeilen. Meine Shinobi- Weste konnte ich nicht mehr anziehen. Keine Zeit. Fordernder Blick zu meinem ungeliebten Partner. „Ich hoffe für dich, du weißt, was du tust. Los jetzt!“ Blitzartiges Handeln. Selbstbewusste Sprünge aus der Kutsche. Izumo. Direkt auf die vor Wasser triefende Wiese. Fingerzeichen. Sein Ausruf. „Suiton miszuame nabara!“ Ausspucken von blau- klarer Flüssigkeit. Ich sprang katzenartig auf das Kutschendach und beobachtete mit gespanntem Bogen die Situation. Ja. Da waren sie. Im Zelt unserer Auftragsgeber regte es sich. Ja. Das Paar war wach. Blieben wenigstens geschützt. Ja. Pakkun war zwar kein Shinobi, kein Kriegerhund. Zubeißen konnte er jedoch immer. Und mutig war er auch. Dieses Wasser, welches Kamizuki mit dem Jutsu ausgespuckt hatte, verteilte sich vor dem Zelt. Warum dieses Wasser? Grauer Himmel! Leichter Nebel! Und Regen! Viel Regen! Warum dann dieses Wasser,verdammt?! Laute. Die Fremdlinge! Eine ganze Horde. Ach, wie schön. Eindeutige Verbrecher. Alle trugen diese einfache dunkle Kleidung. Waren optisch vollkommen ungepflegt. Zerzauste Haare – kurz, sowie lang – Bärte, durchweichte Körper. Diese Bande. Was waren die? Irgendwelche Barbaren? Rowdys? Was auch immer. Sie stürmten geradewegs auf uns zu. Wie weit noch? Siebzig Meter? Jetzt hatten sie uns gesehen. Wild gebrüllt. Hatten sie nicht erkannt, dass wir Shinobi waren? Hatten sie keine Angst. Dieses bullige Verhalten. Keine Ahnung. Kein erkennbarer Plan. Keine offensichtliche Strategie. Nur lauter, massiger Ansturm. Letztendlich konnte ich die wahrhaftige Gefahr schwer einschätzen. Ruhig, Kazuu. Du bist stark. Im Notfall kannst du dein Kekkei Genkai einsetzten. Egal, was dieser Izumo dazu meinte. Das Zelt geschlossen. Das Wasser vor dem Eingang. Auch um die Seite, Dahinter der Fluss. Nur kleine Regungen. Pakkun hielt unsere Kunden ruhig. Gut. Sehr gut. Aber Izumo.... Was sollte das? Diese Kerle kamen näher. Immer näher. Rannten. Stürmten. Bereit zum Überfall. Izumo!! Warum machst du nichts? Du wolltest den Anfang machen!! Hast geprahlt! Jetzt stehst du so da. Hast Shiruken und Kunai in deinen Händen. Warum grinst du? Verdammt, Kamizuki!! Warum stehst du nur da, siehst du dieser beschissenen Horde und grinst! Sie sind nah!! Zwanzig Meter!! Mach was! MACH WAS, DU IDIOT!!!! Das konnte nicht sein! Sie kamen!! Sie kamen!! Nein!! NEIN!!! Wenn du nichts machst, verdammt, fange ich an. Näher ran, Kazuu!! Dann greif an. Mit deiner Waffe. Mit deinem Bogen! Ich löste die Spannung meines Bogens. Setzte an. Sprang. Sprang von dem Dach der Kutsche. Sprang. Sprang vor Izumo. „HEY!!! DU..... SPRING NICHT IN DEN.......“ Izumo!! Warum schrie er mich so erschrocken an? Landung. Ich landete einige Meter vor diesem Idioten. Landete auf seiner Wassermasse. Stand da. Den Bogen wieder gespannt. Aber..... „Was...... meine Füße.....“ Da kamen sie. Rannten sie. Diese Horde. Doch dann.. Schlagartiges Stoppen. Verwundere Blicke. Überraschung. Ich. Meine Füße. Was war das? Ich versuchte Schritte. Nein. Was sollte das? Dieses Wasser! Diese Flüssigkeit! Kein Schritt war mehr möglich. Meine Füße!! Sie klebten auf der Flüssigkeit. Sie klebten fest. Ich konnte nicht mehr laufen. MEINE FÜßE!!! Kamizuki' s zornige Stimme. „Hatake!! Du bist und bleibst einfach eine dumme Kuh!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)