Kazosomane Hatake II von stephbe (Ich lebe) ================================================================================ Kapitel 11: Endlich entlassen - Mein Leben mit Iruka ---------------------------------------------------- Oh, verdammt! Ich saß noch auf Iruka. Starrte ihn entsetzt an. Was? Was hatten wir gerade getan? Warum hatten wir uns wieder so geküsst? Verdammt! Shit! Iruka? Er schien sich langsam gefasst zu haben. Seine Mimik geradezu grimmig. Er keifte mich regelrecht an. „Warum hast du mich geküsst?“ Moment mal? Was? Stopp mal! “Wer hat hier wen geküsst?” „Ich habe nicht angefangen!“ „Klar hast du angefangen! Du hast mich geküsst. Nicht umgekehrt!“ Im Grunde genommen war das ein Startschuss. Wir keiften uns gegenseitig ein. Sprachen durcheinander. Unterbrachen uns gegenseitig. Mit aller Gewalt versuchten wir einen Grund für den Kuss zu finden. „..... ruhig bleiben. Du hast damit angefangen!“ „...... vergessen? Du wiederholst dich. Und das stimmt nicht. Sag mir, warum du mich immer wieder küsst?“ „.... Nein, stell dich nicht so unschuldig.......“ „Du sprichst diesen Satz nicht aus. Du hast mich geküsst und nicht umgekehrt!“ „Und wer hat angefangen? Kazuu, was war dann in meiner Wohnung.“ „Woah. Das zählt nicht! Ich dachte, ich würde sterben.“ „Und ich war erleichtert, dass du noch lebst!“ „Ausrede. Du stehst auf mich. Jetzt gebe es doch zu. Du bist verknallt.“ „Stopp! Das reicht jetzt. Geh runter von mir!“ Oh, Mann. Jetzt hatte ich ihn entgültig gereizt. Iruka packte meine Arme. Warf mich regelrecht von sich runter aus dem Bett. Ich wendete und hatte es gerade noch geschafft auf meine Füße zu landen. Betrachtete Iruka grimmig. Wollte schon anfangen ihn anzuschreien. Er war schneller. Setzte sich geknirscht auf das Bett. „Hör zu. Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so schupsen.“ „Du hast mich aus meinem eigenem Bett geworfen. Rutsch wenigstens. Wir müssen wohl reden.“ Er tat, was ich sagte. Ich setzte mich neben Iruka, sah zu Boden. Dieses Gefühl, als wir uns küssten. Leidenschaftlich. Herzklopfen. Das alles war so....... verliebt?! Nein!!! Das durfte nicht sein! Iruka und ich waren beste Freunde. Wir waren eine Familie. Wir konnten einfach nicht ineinander verliebt sein. Das würde nur alles ändern. Unnötige Komplikationen hervorrufen. Nein! Verlieben war nicht drin. „Iruka..... Einigen wir uns darauf, dass wir beide uns geküsst haben.“ „Meinetwegen. Dann sag mir mal warum? Warum ist das passiert?“ „Keine Ahnung..... Vielleicht......“ Ich dachte angestrengt nach. Warum küssten wir uns ständig. Was fühlte ich denn dabei? Nun gut. Da war dieses Herzklopfen. Aber das zählte nicht. Das war einfach nur falsch. Ebenso diese angenehme Wärme. Aber da war doch noch etwas Anderes. Ich sah auf. Betrachtete Iruka ernst. „Trost.... Ich denke das ist es.“ „Trost? Ist das dein Ernst? Einfach nur Trost?“ „Natürlich. Das passt dir auch wieder nicht, oder was?“ Iruka stand auf. Stellte sich mir gegenüber. Trotz seines ärgerlichen Gesichtsausdruckes, verrieten seine Augen die klassische Güte. „Ich bin vielleicht nicht gerade glücklich mit der Antwort. Aber um ehrlich zu sein, ergeht es mir doch auch nicht anders. Trost ist ein gutes Argument. Und mehr können wir uns auch nicht leisten. Wir können uns nicht verlieben, verdammt!“ Seufzen. Iruka hatte Recht. Es durfte sich nichts verändern. Wir hatten eine stabile Beziehung. Eine enge Freundschaft. Wir als ein Paar? Das ging einfach nicht. Unsere Freundschaft war deutlich wichtiger, als dieses komische verliebte Getue. Und auch Tsunade hatte Recht. Ich meine. Kotetsu und Shui. Sie waren beide Shinobi. Unsere Beziehung hatte Auswirkungen auf das Dorf gehabt. Gerade als Kotetsu und ich uns getrennt hatten. Wir waren wochenlang nicht einsetzbar gewesen. Mit uns ein paar andere, die versucht hatten uns aufzubauen, allem voran Iruka und Izumo. Kakashi hatte sogar versucht seine Mission zu unterbrechen. Später mit Shui ging es zuerst gut. Wir waren ausgeglichen. Aber dann starb er und ich war wieder am Boden. Zwei Wochen nicht einsatzfähig. Und ich hatte angefangen mich noch deutlich öfter mit Kakashi anzulegen. Beziehungen unter Shinobi war nicht gut. Vielleicht stellten die Shinobi Azuma und Kurenai hierbei eine klare Ausnahme dar, aber Iruka und ich. Das funktionierte einfach nicht. Ich sah meinem besten Freund in dessen Augen. „Wir sollten damit aufhören. Wir haben uns jetzt viermal geküsst.“ „Nein.“ Iruka verschränkte fast beleidigt die Arme. „Es waren insgesamt sechs Mal.“ „Es waren vier Mal.“ „Sechs.“ „Vier!“ „Sechs!“ „Ach ja?!“ „Ja! Denk doch mal nach. Du vergisst den Kuss kurz vor deinem bescheuertem Kampf mit Kakashi. Und was ist mit dem Kuss vor ein paar Jahren?“ Oh, Mann. Stimmte ja. Aber da hatte Iruka mich geküsst. Ich hatte mir gerade überlegt, diese Tatsache laut auszusprechen, ließ es aber. Dies würde nur einen unnötigen Streit bedeuten. Dieser letzte Kuss reizte uns sowieso schon ungemein. Zumindest lenkte das von meinem Herzen ab. Ich hob beschwichtigend meine Arme. „Lass uns einen Waffenstillstand vereinbaren. Vergessen wir die ganze Geschichte. Ich glaube, wir suchten beide einen Trost. Eine Abwechslung. Wir haben uns geküsst. Okay. Es ist passiert. Daran können wir nichts mehr ändern.“ „Sprechen wir nicht mehr darüber. Es wird auch niemals jemand davon etwas erfahren. Wir küssen uns einfach nicht mehr und erwähnen es auch nicht. Okay. Konzentrieren wir uns einfach auf deine Entlassung. Willst du noch zu mir ziehen?“ Nicken meinerseits. Ich wollte zu Iruka ziehen. Dort hatte ich eine Pause von Kakashi und trotzdem meine Selbstständigkeit. Iruka kniete sich zu mir an mein Bett. Ein klarer, ernster Blick. „Gut. Ich bereite alles vor. Du kannst dich noch hier ausruhen. Aber eines sage ich dir schon einmal voraus.“ Oh je. Jetzt klang er wirklich ernst. „Meine Wohnung, meine Regeln. Du wirst dich daran halten. Sonst werfe ich dich eigenhändig heraus.“ Ja. Mit Iruka in einer Wohnung. Nach weiteren zwei Wochen wurde ich endlich entlassen. So viel ich wusste, war Kakashi bereits einen Monat zuvor entlassen worden. Anscheinend hatte Iruka sich ein paar Mal mit ihm getroffen, um meinen Auszug vorzubereiten und Kakashi diesen zu begründen. Daheim würde ich noch ein paar Medikamente nehmen müssen. Ein paar war gut gesagt. Natürlich einige für meinem Herz. Für den Blutdruck. Ganz wichtig – Marcumar. Dieses Medikament verlangsamerte die Blutgerinnung. Dadurch wurde die Gefahr einer Verengung an meinen Gefäßen und die einer Thrombose verringert. Klarer Nachteil, die Wundheilung wurde dadurch gestört. Auch könnte jeder Stoß und Schlag zu inneren Blutungen führen. Damit war es unmöglich, als Shinobi weiter zu agieren. Ich konnte nicht einmal einfache Missionen durchführen. Klar. So ein einfacher Katzenkratzer könnte mich im schlimmsten Fall umbringen. Danke. Sehr aufbauend. Andere Medikamente waren Psychopharmaka. Antidepressiva. Und Tavor. Ich hatte die Medikamente während meinem Krankenhausaufenthalt regelmäßig eingenommen. War sie gewohnt. Aber diese Tavor. Sie machte mich immer so unglaublich müde. Durch sie wurde ich langsam und schlief zum Teil bis zu vierzehn oder fünfzehn Stunden. Ich hasste diese Tablette. Hatte sie irgendwann einfach nicht mehr genommen. Was brachte sie mir? Sie sollten gegen Angstzustände sein. Mich runterbringen. Ich wusste gar nicht, dass ich Angstzustände hatte. Blöde Medikamente. Ich hatte mir vorgenommen diese Tavor einfach auszulassen. Blöderweise hatte ich nicht mit Iruka gerechnet. Ich hatte nicht gewusst, dass gerade dieses Medikament zu einem großem Streitpunkt zwischen ihm und mir werden würde. Mein Einzug verlief nicht feierlich, dafür umso entspannter. Kakashi hatte ich nicht gesehen. Iruka überließ mir sein Gästezimmer. Seine Bedingungen waren klar. Wir würden uns die Wartungskosten teilen. Strom, Wasser. Ich musste mit ihm frühstücken, auch wenn ich dies im Grunde hasste. Nichts gegen Iruka. Das Frühstücken allgemein fand ich schlimm. Und er stand immerhin immer spätestens um sechs Uhr in der Früh auf, während ich eigentlich gerne länger im Bett blieb. Ich war mehr der chaotische Typ – das hatte ich mit Kakashi gemein. Iruka hingegen war ordentlich, plante gerne voraus. Er nervte mich regelmäßig damit meine Krankenhaustermine wahrzunehmen. Meine Therapie durchzuziehen. Sorgte stets dafür, dass ich ohne Unterbrechung meine Medikamente nahm. Alles in einem verlief eigentlich alles glatt. Wir verstanden uns trotz der Unterschiede gut. Agierten miteinander. Kochten miteinander. Aßen miteinander. Beschäftigten uns abends. Ich half ihn bei der Korrektur seiner Arbeiten. Wir unterhielten uns oft. Solche leidenschaftliche Zwischenfälle blieben Gott sei Dank aus. Allerdings nicht die Gedanken und das Herzklopfen. Ich hatte ihn früher auch oberkörperfrei gesehen, seine Muskeln gespürt. Aber jetzt fiel es mir deutlich auf. Iruka sah richtig gut aus. Natürlich seine Augen. Seine weichen Gesichtszüge. Iruka war..... sexy. Verdammt! Ignorieren Kazuu. Das darfst du nicht denken. Das Kribbeln. Das Herzklopfen, sobald wir nah beieinander waren durfte nicht sein. Ich durfte nicht mehr für Iruka empfinden als Freundschaft. Aber..... Iruka war einfach fantastisch. Sein Charakter. Er hatte mich immer verstanden. Ich konnte mit ihm reden. Selbst wenn wir nur zusammen waren und nichts taten, war es schon angenehm. Wir mussten nicht immer miteinander sprechen. Seine Anwesenheit alleine genügte mir. Derzeit konnte ich meine Arbeit nicht durchführen, ich begnügte mich mit ziviler Kleidung. Als ich mal eine Jeans und bauchfreies Top trug, grinste mich Iruka an und meinte ich solle ganz auf das Shinobidasein verzichten. So hätte er mehr zu sehen. Das war eigentlich ein Kompliment. Ich erkannte es beeindruckt an. Trotz allem blieb ein Schatten über mich. Im Grunde genommen hatte ich keine Beschäftigung. Keine Aufträge, keine Arbeit. Nichts. Und die ganzen Medikamente machten mich so unglaublich müde. Meistens ging ich wieder in mein Bett, sobald Iruka die Wohnung für seine Arbeit verließ. Er weckte mich auf, war er wieder daheim. Ich versuchte mich zumindest in der Hausarbeit und dem Kochen. Normalerweise war ich dazu im Stande, aber jetzt wollte es einfach nicht. Ich hatte sogar mal Nudeln richtig anbrennen lassen, weil ich einfach in einem Kurzschlaf gefallen war. Ich tat im Grunde nichts und war zu Nichts im Stande. Deshalb verstand ich nicht, warum Iruka immer wollte, dass ich die Tavor nahm. Grundsätzlich beim Frühstück kam es zu Diskussionen. „Du hast eine Tablette übersehen, Kazuu.“ „Nein. Habe ich nicht. Du weißt, wie ich darüber denke.“ „Tsunade hat gesagt, du sollst die scheiß Tavor nehmen, also nehm sie!“ Kopfschütteln von mir. Die Tablette schön vor meiner Nase gerichtet. Seit meiner Entlassung hatte ich sie nur ein einzigstes Mal genommen, sonst hatte ich die Tavor verweigert. Zum Ärgernis von Iruka. Er seufzte. Band sich genervt seine Haare zusammen. Wahrscheinlich war ich – abgesehen von Nickey – die einzigste Person, die ihn mit offenen Haaren kannte. Iruka keifte mich regelrecht an. „Nimm sie endlich! Tsunade hat mir die Verantwortung für dich übertragen. Sie sagte, ich soll dafür sorgen, dass du dich wirklich an deinem scheiß Medikamentenplan hältst. Also halte dich daran.“ Seufzen von mir. Eigentlich wollte ich mich nicht mit ihm streiten. „Hör mal. Ich bin jetzt schon immer so fertig. Mit der Tavor kann ich dann gar nichts mehr. Das ist doch auch nicht Sinn der Sache. Seh’ s mal so. Ich nehme die Tavor. Irgendwann zwischendrin geht es mir gut und ich koche für dich dein Abendessen, weil ich mir denke ‚Hey. Iruka macht so viel für mich, da kann ich ihn doch etwas Gutes tun’ Also koche ich. Aber wegen dieser Tavor werde ich so unglaublich müde. Ich schlafe ein. Dummerweise habe ich den Herz angelassen. Das Öl fängt an zu brennen. Ich merke noch immer nichts – im bin ja ausgeknockt. Die Küche steht in Flammen. Jetzt endlich merke ich, dass ich in Gefahr bin. Aber da ist immer noch diese scheiß Wirkung. Das Feuer zu löschen ist unmöglich für mich. Es bleiben nur zwei Möglichkeiten.“ Ich betrachtete Iruka’ s Mimik und amüsierte mich heimlich. Natürlich übertrieb ich gerade. Aber ich wollte diese Tavor nicht nehmen. „Jetzt kommt’ s Iruka. Erste Möglichkeit. Ich schaffe es aus der Wohnung. Diese brennt ab. Du bist heimatlos – wegen mir. Wir streiten uns deswegen. Du machst mir Vorwürfe. Ich mache dir Vorwürfe. Wir kündigen unsere Freundschaft und leben getrennt auf den Straßen Konoha’ s und reden kein Wort mehr miteinander. Oder die zweite Möglichkeit. Ich schaffe es nicht aus der Wohnung. Ich verbrenne. Sterbe qualvoll. Du kommst nach Hause. Findest eine verbrannte Leiche an deiner verkohlten Wohnung. Auch wenn eine Identifikation absolut unmöglich ist, weißt du, dass ich es bin. Du machst dir Vorwürfe. Fängst an zu trinken. Verlierst deinen Job. Deine Vorbildfunktion als Lehrer. Du verlierst dein Ansehen im Dorf. Niemand will mit dir etwas zu tun haben. Letztendlich bleibt dir nichts anderes mehr übrig als dich umzubringen.“ Ich nahm die Tavor in die Hand. Hob sie theatralisch in die Höhe. „Und das alles wegen dieser winzigen, kleinen Pille.“ Iruka. Er starrte mich fassungslos an. Suchte verzweifelt nach einer Antwort. Ich grinste. Das hatte ihn wohl echt umgehauen. Vielleicht ließ er mich endlich in Ruhe. Tja. Eigentlich sollte ich Iruka besser kennen. Er fasste sich wieder. Beugte sich zu mir verschränkte seine Arme auf den Tisch. Sah mich giftig an. „Bist du endlich fertig mit deinen Horrorszenarien? Nimm endlich die Tavor.“ „Soll ich dir die Prognose noch einmal erzählen?“ „Willst du eine echte Prognose? Wenn du dich weigerst deine Medikamente zu nehmen, rücken wir zwei noch ordentlich zusammen.“ Ernste Worte. Klare Blicke. Er sah mich schon fast wütend an. Ich ihn. Ein zufälliger Blick auf die Wanduhr im Hintergrund. Tja. Gewonnen. „Iruka.“ „Was ist?“ „Fünf vor Acht.“ Irritierter Blick von ihm. Er lehnte sich mit verschränkten Armen an seinem Stuhl zurück. „Du blöde Kuh. Was geht jetzt wieder ab?“ „Es ist fünf vor Acht, du Idiot! Deine Schüler freuen sich.“ „WAS?!!“ Jap. Iruka hasste Verspätungen. Sah geschockt auf die Uhr. Sprang fluchend auf. Suchte seine Materialien zusammen. Dieser Anblick. Seine Hektik. Ich musste loslachen. Bereute es schnell. „Schnauze. Wir sind noch nicht fertig miteinander.“ „Autsch!“ Iruka griff sich seine Arbeitstasche. Schlug mit seiner flachen Hand leicht gegen meinen Hinterkopf. Drückte mir noch ein Glas mit Saft in die Hand. „Das hast du verdient. Trink deinen Saft.“ „Das hat weh getan. Hallo? Marcumar! Mach weiter so und deinetwegen habe ich eine Gehirnblutung. Dieses Mal ohne Scheiß.“ „Deswegen habe ich nicht fest zugeschlagen. Und jetzt trink. Ich muss weg, verdammt.“ Ein weiteres Ritual. Iruka wusste, dass ich im Allgemeinem zu wenig trank, deswegen nervte er mich in der Früh damit immer ein Glas Saft zu trinken. Eher würde er nicht gehen. Mann. Er machte sich echt immer Sorgen um mich. Deswegen tat ich ihm immer den Gefallen und leerte mein Glas. Meistens mit einem beleidigten Gesichtsausdruck. „Zufrieden? Verschwinde endlich! Du machst deinen Schülern gerade unnötige Hoffnung, der Unterricht würde ausfallen.“ „Ja, ja. Pass auf dich auf.“ Das war ein klassischer Morgen. Wir verstanden uns gut. Trotzdem war das Thema Medikamente immer ein Streitpunkt zwischen uns. Wenn ich daran denke, wie fertig ich schon immer war, ohne diese Tablette einzunehmen. Immer so müde. So schläfrig. So langsam. Hatte manchmal diese unkoordinierte Handlungen. Was würde dann passieren, wenn ich diese Tavor nehmen würde. Warum verstand Iruka das denn nicht? Er versuchte es immer und immer wieder. Die meiste Zeit waren wir ruhig. Aber vor allem morgens stritten wir uns regelmäßig. Er verlangte von mir die Tablette zu schlucken. Ich weigerte mich. Morgens waren wir aktiver. Vormittags wurde ich immer so stark müde und schlief nachmittags, bis Iruka zurückkam. Die Diskussion wurde dabei vielleicht zehn oder fünfzehn Minuten fortgesetzt, meistens unterbrach ich sie, da ich kaum Energie hatte. Später hatte ich meine Therapien. Dreimal die Woche Krankengymnastik und Fitnesstraining je eine Stunde. Alle zwei Wochen einen Abstecher in das Krankenhaus für die körperliche Untersuchung. Zweimal die Woche Psychotherapie bei Dr. Himotoko. Dort erinnerte ich mich wieder daran, dass nicht nur ich ein Arsch sein konnte. Auch Iruka war einer. Ich erklärte Himotoko, dass ich stets unglaublich müde war und gar nicht mehr aus dem täglichem, lahmen Trott herauskam. Lachte dabei zynisch. „Wissen Sie. Aus diesem Grund verzichte ich auf die Tavor. Ich verstehe durchaus, warum ich erst einmal runter kommen soll. Ich weiß, wie wichtig es ist, dass ich zur Ruhe komme. Nur so kann ich über alles nachdenken. Aber mit der Tavor werde ich nicht einmal im Stande sein, meine Gedanken zu ordnen.“ „Sie haben also bisher auf dieses Medikament verzichtet? Haben Sie sie kein einziges Mal verwendet?“ „Schon. Im Krankenhaus. Aber auch nicht regelmäßig. Wie gesagt, sie macht mich viel zu fertig. Deswegen streite ich mich auch fast täglich mit Iruka. Er meint, ich solle sie nehmen, da es eine Anordnung vom Hokage war. Ich frage Sie, wie kann so eine Belanglosigkeit wie ein Medikament, solche Konfrontationen hervorrufen. Ich meine, ich will mich bessern. Ja. Ich streite mich oft wegen Kleinigkeiten und das will ich ändern. Aber ich kann doch nicht einfach nicken und springen, wenn Iruka oder Kakashi sagen ‚Spring’. Das bin ich nicht. Außerdem macht die Tavor schnell süchtig.“ Himotoko hörte mir geduldig zu. Seufzte. „Ich gebe Ihnen Recht. Und ich denke Sie machen auch sehr gute Fortschritte. Aber ich muss Sie noch einmal fragen. Sind Sie sich wirklich sicher, dass sie die Tavor nicht einnehmen. Vielleicht unter einem anderem Markennamen?“ Was sollte denn diese Frage? Ich setzte ein gespielt freundliches Lächeln auf. „Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Ich nehme ganz sicher keine Tavor.“ „Ich glaube Ihnen. Jedoch habe ich Sie schon länger beobachtet. Und auch Ihre beschriebene Symptomatik deuten auf die Einnahme des Medikaments hin. Dies sind alles Wirkungen bzw. Nebenwirkungen des Tavor.“ WAS??????????? Mein Mundwinkel veränderte sich. Was sollte das? Was sollte denn das bedeuten? Wie sollte ich an dieses scheiß Beruhigungsmittel...... ...........IRUKA!!!.......... Das konnte nur er gewesen sein! Nur Iruka konnte sie mir heimlich unterjubeln! Das konnte doch nicht sein. „Dr. Himotoko, wie soll ich mich denn am besten verhalten. Sind mir Konfrontationen erlaubt? Solange diese nicht in einem Kampf oder zu richtigen Verletzungen führen. Ich darf doch noch meine Mitmenschen zur Rede stellen? In einem gewissen Ramen, versteht sich natürlich?“ „Was meinen Sie damit?“ Ja. Was meinte ich damit. Anscheinend hatte ich tatsächlich Tavor erhalten. Und Wahrscheinlich hatte Iruka das organisiert. Ich musste Beweise finden. Ich musste ihn mit dem Verdacht konfrontieren. Aber nein. Ich würde auf keinen Fall einen richtigen Streit anzetteln. Keinen Kampf. Nein. Ich musste doch endlich dazulernen. Aber trotzdem. Das würde mir Iruka doch nicht antun. Oder, etwa doch? Ich durchsuchte seine Wohnung. Ich hatte ernsthaft nachgedacht. Ja. Natürlich. Ich wurde ja am Vormittag immer so müde. Am frühen Vormittag. Und dann noch..... Jeden Tag in der Früh. Er hatte mir jedes Mal ein Glas Saft in die Hand gedrückt. OH, VERDAMMT!!!! DIESER HEUCHLER!! Da. In seinem Zimmer. Hinter ein paar Büchern versteckt. Die Schachtel mit den Tavor. Ganz klar verwendet. Dieser verdammte IDIOT!!!! Iruka! Ich hatte ihm vertraut. Er war doch mein bester Freund. Und ich vertraute ihm blindlings. Er hatte es ausgenutzt. Er hatte mein blindes Vertrauen einfach ausgenutzt. Diese verdammten Streitereien um die Tavor. Es war einfach alles ein hinterhältiges Ablenkungsmanöver. Dieser Mistkerl! Wie konnte er nur? Wie konnte er mir das antun? Iruka! Einfach mein Vertrauen missbrauchen. Willst du wissen, wie sich so etwas anfühlt. Dieses missbrauchtes Vertrauen? Unter Medikamente gesetzt zu werden? Tz. Ich nahm gleich drei Tabletten. Er sollte richtig ausgeknockt werden. Aber natürlich keine lebensgefährliche Dosis erhalten. Es sollte Auge um Auge gehen. Kurzer Zeitraffer. Abends als Iruka gab, hatte ich es ihm gleichgetan und gleich alle drei Pillen in seinen Kaffee gegeben. Ja. Definitiv eine starke Wirkung. Bevor Iruka überhaupt kapiert hatte, was los war ist er eingeschlafen. Erst die ganze Nacht, dann noch morgens. Ich beobachtete ihn. Kontrollierte seinen Puls. Seine Atmung. Alles normal. Er schlief einfach. Ich meldete ihn bei der Schule krank. Iruka würde noch mindestens bis zum Nachmittag schlafen. Es war okay mit ihm. Ich beobachtete Iruka. Er sah so friedlich aus. Iruka.... Warum hatte er mir das angetan? Ich wusste eines. Iruka würde verdammt sauer werden. Er hasste Disziplinlosigkeit. Er hasste es einen Arbeitstag zu fehlen. Er würde meine Reaktion hassen. Natürlich würde er auf mich losgehen. Mit mir streiten. Aber er war nicht im Recht. Immerhin hatte er das Selbe getan. Mehrmals. Nein! Iruka war nicht im Recht sich mit mir zu streiten. Frühabends wachte er endlich auf. Schlug die Augen auf. Ich hatte ihn die ganze Zeit beobachtet. Jetzt sah er mich irritiert an. „Mann, bin ich müde. Was machst du hier?“ „Wie fühlt es sich an?“ „Was?“ „Du hast achtzehn Stunden durchgeschlafen. Wie fühlt es sich für dich an so ausgeknockt zu sein?“ „Was...... Moment mal......“ Iruka schoss erschrocken hoch. Sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Moment mal!...... Sagtest du gerade.......ACHTZEHN STUNDEN?! Du verarscht mich doch!“ „Dann schau doch mal auf die Uhr. Du hast achtzehn Stunden geschlafen. Keine Angst. Ich habe der Schule gesagt, du seiest krank!“ „WAS?!!“ Iruka sprang schlagartig aus seinem Bett. Rannte aus seinen Zimmer. Er wollte wohl das Datum überprüfen. Natürlich. War auch schwer zu glauben. Ich zog das Medikament aus seinem Versteck hervor. Ich es fest im Griff. Stand von meinem Platz auf. Wartete. Wartete auf Iruka. Der fing gerade wütend an loszubrüllen. War noch in seinem Wohnzimmer. „KAZUU!!! WAS IST PASSIERT?! WIE KONNTE ICH VERDAMMT NOCH MAL SO LANGE SCHLAFEN!!“ „KOMM ZU MIR UND ICH ERKLÄRE ES DIR!!“ „WAS WILLST DU MIR ERKLÄREN!!!“ Da. Jetzt kam er wieder in das Schlafzimmer. An der Tür blieb er sofort stehen. Versteifte sich sofort. Starrte zu mir. Entsetzen in seinen Augen. Blasses Gesicht. Er starrte zu mir. Starrte zu der Tavor in meiner Hand. „Tsunade sagte zu mir, du solltest sie nehmen. Egal wie.“ „Scheiß drauf, was sie sagt, Iruka. Du hast mir heimlich Tabletten unterschoben. Weißt du überhaupt, was du mir damit antust?!“ Ich holte aus. Warf die Tabletten auf ihn. Keifte ihn zornig an. „Jetzt weißt du endlich, wie die scheiß Tavor wirkt. Hoffentlich bist du zufrieden.“ „Was......“ Iruka’ s Gesicht. Es veränderte sich sofort. Härte spiegelte sich darin. Der Körper spannte sich schlagartig an. Er knurrte bedrohlich. „Du hast mich unter Drogen gesetzt?“ „Drogen ist ein hartes Wort.“ Nein. Ich war einfach unglaublich wütend. Wusste, was passieren würde, wenn ich mit Iruka in dem selben Zimmer blieb. Er war tatsächlich zornig. Betrachtete mich bedrohlich. War so richtig blass. Den Mund ernst zusammengepresst. Dieser Kerl hatte kein schlechtes Gewissen mir die Tabletten untergejubelt zu haben. Und war also richtig sauer, weil ich das Selbe mit ihm getan hatte. Ich musste aus diesem Zimmer. Ging an Iruka vorbei, der noch an der Türlehne stand. Flüsterte ihm ins Ohr. „Ich habe dir nur das angetan, was du mir angetan hast. Damit ist die Diskussion beendet.“ „Denkst du das wirklich? Du bist zu weit gegangen.“ Mit einem Schlag packte Iruka mich an meinem Handgelenk. Verdammt! Sein Zorn. Seine Faust preschte nach vorne. Iruka traf mich an meinem Bauch. Verdammt! Übelkeit! Schmerzen! Iruka griff meine Schultern. Sprang auf mich. Warf mich mit sich um. Saß auf mir. Wir rangen miteinander. Ich versuchte Iruka umzuwerfen. Dieser Idiot!! Wir schrieen uns gegenseitig an. „GEH RUNTER VON MIR!!“ „DU HAST MICH VERDAMMT NOCH EINMAL UNTER DROGEN GESETZT!“ „UND DU NICHT?! DU HAST MEIN VERTRAUEN MISSBRAUCHT! DU VOLLIDIOT!!“ „NENN MICH NICHT IDIOT!!!“ „IRUKA! GEH RUNTER! HÖR AUF MICH ANZUSCHREIEN!!“ Seinen nächsten Faustschlag fing ich auf. Endlich konnte ich Iruka von mir stoßen. Sprang sofort auf. Vergrößerte meinen Abstand zu ihm. Machte eine abwehrende, beruhigende Gestik, als Iruka auf seine Füße sprang und in Angriffsposition überging. „Jetzt hör schon auf. Lass uns reden.“ „Du hast mich unter Drogen gesetzt! Da gibt’s nichts zu bereden, verdammt!“ „Nur für das Protokoll. Erstens. Du hast mir jeden Tag diese scheiß Tavor untergeschoben. Zweitens. Du hast jeden Tag mit mir einen Streit wegen dieser Tabletten angefangen. Und das Wichtigste zum Schluss. Du hast gerade mich angegriffen! Du bist ein Mistkerl!“ „Mistkerl! Du nennst mich Mistkerl! Du weigerst dich doch deine Medikamente zu nehmen. Du streitest dich doch genauso mit mir! Und du hast mir diese Tablette gegeben, obwohl ich sie im Gegensatz zu dir nicht brauche. Du gibst mir unnötige Medikamente! Du denkst nie nach, bevor du handelst! Das war scheiß gefährlich!“ „Denkst du ich gebe dir einfach so Medikamente? Ich wollte dir nur ein Zeichen setzen. Was denkst du denn, wie ich mich fühle? Hast du bei diesem Scheiß an mich gedacht? Sag schon!!“ „Irgendjemand muss sich doch um dich kümmern!! Du kannst es doch nicht!!!“ „Was?!“ Was sagte Iruka da? Er war immer noch bleich. Atmete schwer. Zischte mich zornig an. „Aber ich kann Kakashi gut verstehen. Ich kann dich echt nicht ausstehen, du Miststück!“ Oh nein!! Das hatte er jetzt nicht gesagt! Iruka!!! Ich dachte, ich hätte diesen ganzen Scheiß endlich hinter mir. Und jetzt? Jetzt fing ausgerechnet Iruka damit an. Vielleicht war es nicht gerade meine beste Idee gewesen ihn diese Tabletten zu geben, aber trotzdem er war genauso Schuld daran. Iruka. Er atmete weiter etwas schwer. Machte nun ebenfalls eine abwehrende Gestik. Schloss kurz die Augen. Atmete tief durch.. Öffnete sie wieder. Er war etwas ruhiger. „Hör zu. Das was ich gerade gesagt habe, tut mir Leid. Ich habe es nicht so gemeint.“ „Doch hast du.“ „Kazuu?“ Nein! Ich musste erst einmal Luft schnappen. Aus der Wohnung raus. Mich wieder einkriegen und nachdenken. Ich schüttelte ernst den Kopf. „Lass mich erst einmal in Ruhe.“ Mit diesen Worten ließ ich Iruka mit seinem verdutztem Gesicht stehen. Mein Ziel. Die nächste Bar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)