Ein neuer Anfang! von xXSasukeUchihaXx (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 12: Das Wunder der Medien! ---------------------------------- "Wie kommt Seguchi nur wieder auf solchen Schwachsinn? Wieso bist du einfach abgehauen, ohne deine Meinung zu sagen?". Hiro schüttelte nur erneut verständnislos seinen Kopf, da er Shuichi einfach nicht verstehen konnte. Er war doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen, oder? Nun, vielleicht hatte Shuichi auch nur nichts gesagt, weil Thoma mit der Kündigung des Vertrags von Bad Luck gedroht hatte? Eigentlich müsste der junge Sänger doch wissen, dass der Chef von NG damit niemals durchkommen könnte. "Was hätte ich denn noch sagen sollen? Ich muss mich eben zwischen Bad Luck und Sakuma entscheiden... Wir sind so weit gekommen, da kann ich doch nicht einfach...". "Hörst du dir eigentlich selbst zu? Es wird niemals ein 'Entweder-Oder' geben, da Seguchi dir nicht verbieten kann, mit Sakuma zusammen zu sein. Ich glaube auch kaum, dass Sakuma so etwas zulassen würde" unterbrach der Langhaarige seinen besten Freund. Wieso hatte Shuichi auf einmal so eine negative Einstellung? Sonst war der Kleinere doch auch optimistisch, oder nicht? Shuichi erhob sein alkoholisches Getränk und nahm einen tiefen Schluck. Schon sein fünftes Glas und noch immer schlug der Alkohol nicht an. Er wollte das eben Erlebte doch einfach nur vergessen und seinen Frust ersäufen. Wieso erschwerte man sein Leben nur so sehr? Er nutzte Sakuma doch nicht aus, oder doch? War der Kleinere wirklich so egoistisch und verletzte seine Freunde, obwohl er dies gar nicht wollte? "Shuichi... Lass dich von Seguchi nicht fertig machen, okay? Ich werde dich nun zu deinen Sakuma bringen und dann sprecht ihr darüber". Hiro schenkte dem Kleineren ein ehrliches Lächeln, während Shuichi die Hand hob und sich ein weiteres Getränk bestellte. Hoffentlich wusste der Sänger von Nittle Grasper eine Lösung, oder redete mit Thoma, denn diese Drohung war einfach falsch in Hiro's Augen und auch keineswegs durchsetzbar. Wieder bei NG Records redete Sakuma sich seinen Mund fusselig. Gott, soviel redete nicht mal er und eigentlich sagte fast jeder aus seinem Umfeld, er würde wie ein Wasserfall reden. Nun, K und auch Sakano, welcher auch hier war, mussten die momentane Situation verstehen, wobei sein ehemaliger Manager den Eindruck machte, als würde er mit jeder weiteren Sekunde wütender werden. "Ich weiß überhaupt nicht, warum Thoma sich schon wieder in Shuichi's Angelegenheiten einmischt? Hat er keine eigenen Probleme, or what?". Ryuichi zuckte mit den Schultern, während er auf K's Zustimmung wartete. Immerhin hatte er eben den Vorschlag gemacht, die Presse zu informieren. "Was deine Bitte betrifft... Ich habe mich bereits darum gekümmert und schau..." erklärte K und schaltete den Fernseher ein. Die Abendnachrichten liefen im Moment und plötzlich berichtete die Nachrichtensprecherin, dass sich Yuki und Shuichi vor einigen Tagen getrennt hätten. Wie? Ungläubig sah Sakuma zum Blonden, welcher auf einmal ein breites Grinsen auf den Lippen trug. "Gestern Morgen habe ich mir die Freiheit genommen und Yuki angerufen. Ich habe ihm erklärt, dass die Trennung von Shuichi und ihm öffentlich gemacht werden muss, da sonst arge Probleme auf uns zukommen würden". Ryuichi verstand immer noch nicht ganz, aber dass Yuki sich dazu bereit erklärt hatte, erstaunte ihn doch sehr. Eigentlich hätte es dem Schriftsteller doch egal sein können, oder? "Weißt du, Ryuichi... Ihr habt euch geküsst und bevor euch ein Presseheini so sieht und diesen Kuss wohlmöglich falsch versteht, habe ich vorsorglich gehandelt. Euer Ruf soll keineswegs geschadet werden" erklärte K nun verständlicher und endlich schien auch Sakuma zu verstehen. Nun, daran hatte er noch gar nicht gedacht, denn bisher hatten sie sich nur einmal in der Öffentlichkeit geküsst. Ja, der Kuss vorhin, welcher von Thoma beobachtet worden war. "Du möchtest dich also der Presse stellen, um deine Gefühle für Shuichi öffentlich zu machen? Habe ich das eben richtig verstanden?". Ein kleines Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, ehe er dem Gesagten zustimmend zunickte. Ja, nichts anderes wollte er, um somit Thoma auf seinen Platz zu verweisen und um Shuichi zu verdeutlichen, wie wichtig der Kleinere ihm doch war. "Wie lange wirst du brauchen, K?" wollte er schließlich wissen, denn er machte sich große Sorgen um Shuichi. Er war irgendwo draußen und weinte sich wohlmöglich die Augen aus dem Kopf. Wie hatte Thoma ihn nur so etwas sagen können? Wieso mischte sich der Keyboarder immer in Shuichi's und sein Leben ein? Konnte es ihm denn nicht völlig egal sein, was für eine Beziehung sie zueinander hatten? "Gib mir eine halbe Stunde. Sakano, fahre Ryuichi zum Fernsehsender, okay? Ich kümmere mich um alles". Der Produzent nickte dem zu, ehe er mit Sakuma das Studio verließ. Zwar behagte es Sakano wirklich nicht, denn er glaubte, ein neuer Skandal stände bevor, doch akzeptierte er den Wunsch von Sakuma. Dieser wusste bestimmt, was er da tat und wollte sicherlich auch nur das Beste für Shuichi. "Good... Nun werde ich erstmal Hiro anrufen, denn er weiß bestimmt, wo sich Shuichi im Moment aufhält". Rasch tippte er die Handynummer des Langhaarigen ein, damit er Hiro einige Anweisungen geben konnte. Der Rosahaarige musste die Übertragung mit eigenen Augen sehen und dann würde sicherlich alles gut werden. Was hatte Thoma nur genau zum Kleineren gesagt? Ohne Weiteres wäre Shuichi nicht einfach abgehauen, als musste es einen triftigen Grund geben, oder? Nun, vielleicht wusste Hiro mehr. "Shuichi... Es reicht langsam, ja?" redete Hiro auf seinen besten Freund ein, welcher sich nun das zehnte Getränk bestellen wollte. Unverständlich und auch wenig erfreut sahen die blauen Augen zu ihm rüber, ehe Shuichi seinen Mund öffnete. "Ach... Ich schaffe schon noch den Weg nach Hause... Äh... Ach ja, ich bleibe über Nacht bei dir, ne?". Man merkte, dass Shuichi nicht mehr ganz so auf der Höhe war, aber dieses Verhalten verwunderte den Langhaarigen nicht. Nein, zu oft hatte sich Shuichi schon besoffen, weil Yuki ihn zuvor noch ungerecht behandelt hatte. Genauso wusste er, würde der Kleinere nicht bald aufhören, würde ihm nur wieder schlecht werden. Das Vibrieren seines Handy's holte ihn aus seine Gedanken, ehe er das Mobiltelefon aus seiner Hosentasche holte und den Anruf entgegen nahm. Verwundert blickte er nach draußen, als er K's Stimme vernahm. Was wollte denn ihr Manager von ihm? Moment, war Sakuma vielleicht zu NG gelaufen und hatte von dem vorherigen Vorfall berichtet? Konnte sein, aber so sicher war sich Hiro da nicht. "Bevor ich dir sage, weswegen ich anrufe... Erzähl mir, was Thoma genau zu Shuichi gesagt hat?". Okay, dass hätte sich Hiro auch selbst denken können und so begann er leise zu erzählen, damit der Rosahaarige nicht soviel mitbekam. Ohnehin starrten die blauen Augen schon so neugierig rüber, da ihr Besitzer scheinbar wissen wollte, mit wem Hiro nun telefonierte. "Ach so? Ich hoffe doch, dass Thoma auch die Übertragung sieht, die wir vorbereitet haben. Wo befindet ihr euch? Ist zufällig ein Fernseher bei euch in der Nähe?". Verwundert hob Hiro seine linke Augenbraue. Übertragung? Welche Übertragung und warum fragte K, ob sie in der Nähe eines Fernsehers waren? Nun, einige Schritte von hier entfernt war ein großer Platz und an einem Hochhaus war eine riesige Leinwand, an der die Nachrichten meist ausgestrahlt wurden. Gut, würde er mit Shuichi dort hingehen, aber stellte sich ihm immer noch die Frage, was da gleich geschehen würde. "Also... Wir sind nicht weit von der Innenstadt entfernt, daher...". "Good... Bring Shuichi zur Leinwand. In etwa fünf Minuten sollte er sehr aufmerksam sein". Ein seltsames Geräusch erklang, gefolgt von einem immer wieder ertönenden Tuten. K hatte tatsächlich aufgelegt, ohne ihm gesagt zu haben, was da nun gleich passieren würde. Eine Übertragung, aber mit welchen Zusammenhang? Hatte Sakuma vielleicht auch seine Finger im Spiel? "Wer war das? Ayaka, ne?" grinste Shuichi dümmlich und wollte gerade wieder sein Glas an die Lippen setzen, welches ihm jedoch aus der Hand genommen wurde. "Genug getrunken. Du solltest gleich noch aufmerksam sein, Shuichi". Wie? Wieso sollte er aufmerksam sein? Er würde den Weg zu Hiro noch schaffen und außerdem war sein bester Freund doch auch noch da, oder? Wieso sah Hiro ihn so ernst an? War vielleicht etwas passiert? "Komm, wir gehen zur Innenstadt. Gleich findet eine Übertragung statt". Rasch legte Hiro Geld auf den Tisch, um die zahlreichen Getränke des Kleineren zu bezahlen, ehe er sich erhob und Shuichi auf die Beine half. In der Tat stand dieser etwas wackelig vor ihm, weswegen er Shuichi's Arm um seine Schulter legte und zusammen mit dem Betrunkenen die Bar verließ. Gut, sie mussten nicht weit laufen, also konnten sie auch etwas langsamer gehen. "Es ist nun alles vorbereitet. Sind sie sicher, dass sie diese Information veröffentlichen wollen?". Sakuma nickte eifrig, denn nun gab es kein Zurück mehr. Sein Entschluss stand fest und ganz Japan sollte nun erfahren, dass er, Sakuma Ryuichi, den Sänger von Bad Luck mochte. Gut, vielleicht war Mögen das falsche Wort, denn er empfand weitaus mehr für den Kleineren. Jedoch wollte er noch nicht von Liebe sprechen, weil er sich selbst noch so unsicher war. "Sie wissen auch, dass sie dadurch einen Skandal auslösen?". Erneut nickte Ryuichi, war er sich im Klaren, dass natürlich auch unangenehme Konsequenzen auf ihn zukommen könnten. Und wenn schon, dachte er sich. Seine Fans würden ihn schon irgendwie verstehen, oder? Außerdem, was fragte der Reporter denn soviel? Er bekam ein kostenloses Interview von Sakuma Ryuichi und dann auch noch mit solch einem Thema. Der Sender würde ziemlich hohe Einschaltquoten bekommen, oder nicht? Also was wollte der Reporter mehr? "In Ordnung... Noch fünf Sekunden, dann gehen wir auf Sendung". Ryuichi lächelte leicht, während er sich nochmals die passenden Worte überlegte. Vielleicht war sein Handeln auch ein wenig übereilt, aber er sah einfach keine andere Lösung. Im Moment zählte nur Shuichi, welcher irgendwo in der Stadt umherirrte. In wenigen Sekunden, so hoffte Ryuichi, würde Shuichi wissen, wie wichtig der junge Sänger tatsächlich für ihn war. "Wo willst du denn hin, Hiro? Ich habe echt keine Lust von dir durch die Stadt gezogen zu werden" beschwerte sich Shuichi lautstark und zog somit sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Der Langhaarige seufzte erschwert und zog seinen besten Freund einfach weiter mit sich. Nur noch wenige Schritte, dachte er sich und er hörte schon aufgeregtes Geschrei von einigen Mädchen. Hiro war nun wirklich gespannt, was es mit dieser geheimnisvollen Übertragung auf sich hatte. Shuichi murrte etwas Unverständliches in sich hinein, ehe er mit Hiro auf den großen Vorplatz lief und sich verwundert umsah. Wieso standen denn hier so viele Menschen? War heute vielleicht irgendein Event und er hatte es vergessen? Fragend blickte er zu Hiro auf, welcher einen ebenso verwunderten Gesichtsausdruck zog und auf einen bestimmten Punkt blickte. Hiro's Blick folgend, wich Shuichi erschrocken zurück und starrte ungläubig auf die Leinwand, auf welche er Sakuma mit einen Reporter sehen konnte. Was machte der Ältere im Fernsehen? "Vor einigen Tagen hat sich ihr Rivale und gleichzeitig auch guter Freund, Shindou Shuichi, von Yuki Eiri getrennt. Sagen sie, wie stehen sie eigentlich zu Shindou Shuichi?". Hiro's Augen wurden größer, als er diese Frage hörte. Machte Sakuma dieses Interview freiwillig, oder steckte K wohlmöglich dahinter? Er traute es ihrem Manager zu und genau das war das Schlimme daran. "Nun ja... Ich mochte Shuichi schon immer. Als wir uns das erste Mal begegnet sind, wusste ich sofort, dass wir gute Freunde werden. Ich kann nicht abstreiten, dass er in meinen Augen sehr Attraktiv wirkt und wäre Yuki Eiri nicht gewesen, wer weiß?". Sakuma legte ein liebevolles Lächeln auf, während er Gorobär etwas fester an sich drückte. Ob Shuichi die Übertragung überhaupt verfolgte? Gebannt sahen die blauen Augen zur Leinwand auf, während Shuichi seine rechte Hand hob und diese auf seine linke Brust legte. Gott, sein Herz schlug schon wieder so ungewöhnlich schnell, während ihm wahrlich die Sprache fehlte. Auf seinen Wangen hatte sich ein rötlicher Schleier gelegt und vergeblich versuchte er den Kloß, welcher sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter zu schlucken. Was machte Sakuma da nur? Wollte Ryuichi ihn auf diese Art und Weise umwerben? "Verstehe... Also hegen sie bereits tiefgründigere Gefühle für ihn?". Ryuichi nickte dem freudig zu, während sich auf seinen Wangen eine leichte Röte bildete. Okay, dieses Interview ging nicht so spurlos an ihm vorbei, da sein Herz auch um einige Takte schneller schlug. Oh ja, er war ziemlich aufgeregt, wenn er ehrlich mit sich war. "Weiß er bereits von ihren Gefühlen?" wollte der Reporter wissen, hatte Sakuma ihm einige Fragen aufgeschrieben, welche er stellen durfte. Ein Seufzen drang an seine Ohren, ehe Ryuichi zur Antwort ansetzte. "Ich denke schon, dass Shuichi meine Gefühle erahnt, aber... Er hat sich eben erst vor einigen Tagen von Yuki getrennt und da will ich ihm nicht zu nahe treten. Ich gebe auch eigentlich nur dieses Interview, weil mein Bandmitglied, Seguchi Thoma, Shuichi sehr verletzt hat". Shuichi's Herz setzte für einige Sekunden aus, während er auf die Knie fiel und spürte, wie sein Herz versuchte, aus seiner Brust zu springen. Sakuma hegte also wirklich so tiefe Gefühle für ihn? Sicher, er hatte es bereits geahnt, schon so oft und vor allem in den letzten Tagen. Jedoch hatte er gedacht, Ryuichi wolle wirklich nur seine Nähe genießen, um selbst auch nicht so alleine zu sein. "Seguchi Thoma? In welcher Hinsicht hat er Shindou Shuichi verletzt?". "Ich weiß nicht so genau, was er zu Shuichi gesagt hat, aber er...". Sakuma unterbrach sich, als dem Reporter ein kleiner Zettel gereicht wurde. Scheinbar eine neue Information, von welcher selbst Ryuichi noch nicht wissen konnte? "Mir wurde gerade mitgeteilt, dass Seguchi Thoma angedroht haben soll, den Vertrag von Bad Luck zu kündigen. Wissen sie vielleicht davon?". Ryuichi's Augen weiteten sich, ehe er einen ziemlich ernsten Gesichtsausdruck auflegte. Deswegen war Shuichi auch abgehauen, weil er Angst bekommen hatte. Super, dachte er sich und wenn Thoma diese Sendung vielleicht auch sah, würde er diesem nun die Meinung übers Fernsehen sagen. "Thoma... Wie konntest du nur? Du weißt ganz genau, dass du mit solchen Drohungen nicht weit kommst und ich sage es dir nun ein letztes Mal... Misch dich nicht in unser Leben ein. Was Shuichi und ich machen... Das geht dich verdammt noch mal nichts an". Sakano wich einige Schritte zurück, da er Ryuichi so noch nie gesehen hatte. Kein Wunder, dachte er sich insgeheim. Wie kam der Chef von NG nur darauf, Shuichi derart zu drohen? Außerdem war diese Drohung niemals durchsetzbar, da keine triftigen Gründe vorlagen. "Dein Sakuma ist ein wahrer Beschützer und er... Shuichi?". Hiro blickte sich um, doch fand er seinen besten Freund einfach nicht. Wo war Shuichi denn nun schon wieder? In seinem Zustand kam er doch nicht weit, oder? In der Ferne hörte er ein lautes Hupen, ehe lautes Gebrüll ertönte, da sich wohl ein Fahrer ziemlich aufregte. Bei genauerem Hinsehen erkannte Hiro seinen besten Freund, welcher sich wohl dreist vor ein Taxi gestellt haben musste, in welches er nun einstieg. Gut, der Kleinere wollte scheinbar ganz schnell zu seinen Sakuma. Was Shuichi wohl gerade fühlte? Ryuichi musste wirklich sehr viel für Shuichi empfinden, wenn er wirklich so weit ging und sich sogar gegen Thoma stellte. "Zum Fernsehsender, schnell" rief Shuichi und achtete wenig auf die nun miese Laune des Fahrers. War ihm egal, wirklich. Dann hatte er sich eben dreist vor ein Taxi gestellt und darauf gehofft, dass dieses anhielt und ihn mitnehmen würde. Ihm hätte auch durchaus etwas passieren können, aber Shuichi hatte schon immer waghalsig gehandelt. Immerhin saß er nun in einem Taxi und würde gleich Ryuichi sehen. Er musste ihn nun einfach sehen, denn diese Worte hatten ihn gerührt. So sehr gerührt, dass er es kaum erwarten konnte, seinen Sakuma wieder unter die Augen zu treten. Es dauerte gerade mal einige Minuten, ehe das Taxi auch schon hielt und der Fahrer rasch Geld in die Hand gedrückt bekam. Shuichi brauchte kein Wechselgeld, denn er hatte es eilig. Auch wenn der Fahrer ihn rief und meinte, er bekäme noch ziemlich viel Geld zurück, es war ihm gerade so was von egal. Schnell hastete er die Stufen hoch, wäre sogar beinahe gefallen und betrat den Fernsehsender. An der Rezeption saß ein Mann, welcher zu ihm aufblickte und ein verwundertes Gesicht zog. Auch das war ihm egal, denn er wollte nur schnell wissen, im welchen Studio er Sakuma finden würde. "Im welchen Studio finde ich Sakuma Ryuichi?". Noch immer atmete Shuichi hastig durch und wartete geduldig auf die Antwort des Mannes, welcher auf ein Formular blickte. "Ähm... Siebtes Studio, aber sie können...". Als er wieder zum Rosahaarigen aufblickte, war dieser schon längst nicht mehr da und rannte zu einem Gang. "Hey, sie können da jetzt nicht rein" rief er dem jungen Mann noch nach, doch scheinbar wollte der Rosahaarige gar nicht auf ihn hören. "Sakuma..." rief Shuichi in Gedanken und beschleunigte sein Tempo noch mehr, während er immer wieder auf die Zahlen blickte, welche an den jeweiligen Türen vermerkt waren. Nur noch zwei Türen, dann war er endlich da. Es war ihm auch egal, ob das Interview noch übertragen wurde, denn wichtig war doch nur, dass er nun Ryuichi sehen konnte. Er wollte ihm sagen, dass noch keine Person in seinem Leben sich so für ihn eingesetzt hatte. Sicher, Yuki hatte auch so vieles für ihn getan, aber nicht in dieser Hinsicht. Nie wäre Yuki freiwillig ins Fernsehen gegangen, um solche Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Endlich, dass Studio, welches er suchte und er machte sich auch nicht große Mühe, um an der Tür zu klopfen, sondern riss diese mit Schwung auf. Hastig atmend trat er ein und bemerkte, dass das Interview noch immer nicht beendet worden war. Die Stimmen verstummten jedoch, da er wirklich laut die Tür aufgerissen hatte. Blaue Augen nahmen Blickkontakt auf und sahen in ebenso blaue Seen, welche einen sonderbaren Glanz annahmen. Die Kamera schwenkte zum Kleineren, jedenfalls sah Shuichi das im Augenwinkel, aber auch diese Tatsache war ihm vollkommen gleichgültig. "Shuichi..." hauchte Ryuichi und sah weiterhin in die klaren Seen des Kleineren, welcher sich nun endlich wieder in Bewegung setzte. Vor Sakuma blieb er stehen und ging in die Hocke, während er beide Hände erhob und diese um Ryuichi's Gesicht legte. "Ich... Ja, ich habe deine Gefühle für mich erahnt und... Ich weiß jetzt gar nicht, was ich genau sagen soll?". Leichte Röte umspielte Shuichi's Wangen, während er seicht seine Augen schloss, da Sakuma seinen Kopf etwas senkte. "Lass dir Zeit, Shuichi... Spiel nur nicht mit meinen Gefühlen". Lautes Raunen, einige Schreie und auch Zustimmungsrufe waren auf den Vorplatz zu hören, während ein junger Mann, mit rot-braunen Haar sich am Kopf fasste und nicht so wirklich wusste, was er nun davon halten sollte. Einige Mädchen schienen in Tränen auszubrechen, während andere sich freuten. Nun, Hiro konnte sich nicht wirklich freuen, da nun ein neuer Skandal aus dieser Sache gemacht werden würde. Er war sich auch sicher, dass er Ryuichi und Shuichi nicht oft küssend im Fernsehen sehen würde. Gott, da kam mit Sicherheit morgen Früh einiges auf ihn zu. K würde sich sicherlich freuen, oder? "Und du bist dir sicher, Eiri? Ich soll mich nicht weiter einmischen?". Thoma saß in seinem Büro und blickte zum Fernseher. In seiner rechten Hand hielt er sein Telefon, da er vor einigen Minuten einen Anruf von Yuki erhalten hatte. "Ja... Halte dich einfach aus Shuichi's Leben raus, Thoma. Sakuma ist der einzig Richtige für ihn". Warum sagte Yuki das nur? Sicher, der Schriftsteller hatte die Übertragung via Internet verfolgt und schien sich auch ein bisschen für Shuichi zu freuen, aber warum? War Shuichi dem Blonden denn nie wichtig gewesen? "Ich verstehe dich einfach nicht...". "Ryuichi kann Shuichi glücklich machen, deswegen...". Nur deswegen? Sicher, Sakuma könne den Kleineren wirklich glücklich machen, aber war es nicht noch zu früh für eine neue Beziehung? Thoma war immer noch der Ansicht, dass Ryuichi nur verletzt werden würde, würden sie nun eine Beziehung beginnen. Shuichi brauchte noch Zeit, oder etwa nicht? "In Ordnung... Ich finde jedoch, dass es für eine Beziehung viel zu früh ist". Ein Seufzen erklang am anderen Ende, ehe der Schriftsteller sich wieder zu Wort meldete. "Überlass diese Entscheidung einfach Shuichi. Er wird schon wissen, wann er sich bereit fühlt. Ich melde mich in den nächsten Tagen und sollte was sein, ruf einfach an, Thoma. Mach dir keine weiteren Gedanken mehr. Es ist in Ordnung so". Ein Tuten ertönte im nächsten Moment, was den Chef von NG sagte, dass Yuki aufgelegt haben musste. "Na schön... Ich werde seine Entscheidung akzeptieren müssen und mich nicht länger einmischen" dachte er sich und sah wieder zum Fernseher. Ryuichi knutschte immer noch mit Shuichi vor laufender Kamera rum. Gott, ein Skandal käme auf sie zu und hoffentlich fiel dieser Positiv aus. Gut, für Shuichi dürfte es nicht schlimm ausfallen, aber wie sah das bei Ryuichi aus? Nun, in den nächsten Tagen würde er wohl mehr darüber wissen, also gönnte er Sakuma vorerst sein Glück. "Liebe, oder?". Ja, der Sänger von Nittle Grasper hatte sich einfach in Shindou Shuichi verliebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)