Ein neuer Anfang! von xXSasukeUchihaXx (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 11: Ernste Drohung! --------------------------- Drei Tage vergingen und man sah dem Sänger von Nittle Grasper an, dass er auf dem Weg der Besserung war. Lag dies vielleicht an seinen Besuch? Erholte sich Sakuma nur, weil Shuichi stets an seiner Seite blieb und sich so liebevoll um ihn kümmerte? Ja, könnte sein und Ryuichi konnte von sich behaupten, seit langem mal wieder richtig glücklich zu sein. "Shuichi... Der Arzt war heute Morgen hier und hat mich untersucht..." begann Ryuichi, denn er hatte nun eine gute Neuigkeit zu verkünden. Da der Kleinere eben erst bei ihm aufgetaucht war, weil er eben tagsüber bei NG Records zu den Proben musste, wusste Shuichi auch noch nichts. Ob sich der Rosahaarige freuen würde? Bestimmt, denn er kannte Shuichi mittlerweile schon ziemlich gut. Er freute sich über so viele Dinge, auch wenn sie noch so unbedeutend in Sakuma's Augen erschienen. "Und? Darfst du bald das Krankenhaus verlassen?". Shuichi saß auf einen Stuhl, welcher vor dem Bett stand und schälte einen Apfel, welchen Sakuma gleich essen könne. Einmal, der Kleinere erinnerte sich noch sehr genau, hatte er von Ryuichi's Teller probiert und angewidert das Gesicht verzogen. Wirklich, dachte er sich, im Krankenhaus sollte man lieber aufs Essen verzichten, wenn man sich nicht übergeben wollte. "Sie entlassen mich nur, wenn du ihnen bestätigst, dass du bei mir wohnst und ich somit nicht alleine bin. Eigentlich müsste ich noch eine ganze Woche hier bleiben, aber...". Sakuma lächelte gequält, da er nicht länger im Krankenhaus bleiben wollte. Es war so langweilig hier, auch wenn Shuichi ihm abends Gesellschaft leistete. Dafür lag Sakuma den ganzen Tag über im Bett und wusste nichts mit sich anzufangen. Okay, gestern Mittag waren Thoma und Noriko hier gewesen, wobei Letztere wie ein Wasserfall geweint hatte. Thoma hatte ihm nur erzählt, dass Yuki sich aus Amerika gemeldet hätte. Er sei dort gut angekommen und wünschte Ryuichi eine gute Besserung. "Warum sagst du mir das nicht gleich, Ryuichi? Warte eben, ich kläre das und dann gehen wir". Dem Kleineren stand die Freude wahrlich ins Gesicht geschrieben, weswegen er wohl auch aus dem Zimmer hastete. Sakuma schüttelte grinsend den Kopf, da er Shuichi's Verhalten einfach nur unglaublich niedlich fand. Schließlich lehnte er sich zurück und starrte an die Zimmerdecke. Wie könnte er seine momentane Beziehung zu Shuichi nur beschreiben? Immer wieder hatten sie sich geküsst, hatten miteinander gekuschelt und erregende Liebkosungen ausgetauscht. Weiter hatte Ryuichi nicht gehen wollen, da er sich einfach noch zu unsicher war. Was war er bloß in Shuichi's Augen? Der Kleinere hang sehr an ihm, aber hegte der junge Sänger auch tiefgründigere Gefühle für Sakuma? "Ich möchte dir so viele Fragen stellen, Shuichi, aber... Du brauchst bestimmt noch Zeit, oder?". Der Sänger von Nittle Grasper seufzte gequält, ehe seine rechte Hand zu seinem Hals glitt und er mit dem Zeigefinger über einen Knutschfleck strich. Tiefe Zuneigung und deutliches Wohlgefallen drückte ein Knutschfleck aus, aber fühlte sich der Kleinere wirklich so in seiner Nähe? Weiche Lippen befanden sich schließlich auf den seinen und verlangten Sakuma ein wohliges Seufzen ab, ehe er in einen wilden Zungenkuss verwickelt wurde. Er hatte Shuichi gar nicht bemerkt und als er sich, nach Luft holend, von dem jungen Sänger löste, wurde ihm ein warmes Lächeln geschenkt. "Du warst so tief in Gedanken gewesen, Ryuichi... An was denkst du?". Nun war es Ryuichi, welcher ein aufrichtiges Lächeln auflegte und Shuichi lange und intensiv in die Augen sah. Er mochte die unschuldig wirkenden Seen, welche immer so glänzten, wenn sich ihr Besitzer freute. "Ich denke überwiegend an dich, Kleiner. Und? Was sagt die Krankenschwester?". Noch konnte Sakuma die geröteten Wangen bewundern, doch schien sich Shuichi wieder zu beruhigen, aufgrund seiner letzten Frage. "Na ja... Ich habe erst mit der Krankenschwester gesprochen und dann kam der Arzt und meinte, dass ich dich mitnehmen darf. Er möchte aber, dass du dich nicht überanstrengst und noch für ein paar Tage zu Hause bleibst". Wenn es weiter nichts war, dachte sich der Ältere und erhob sich vom Bett. Gut, würde er sich nun etwas Vernünftiges anziehen und dann konnten sie gern gehen. Nach wenigen Minuten trug Sakuma eine frische Boxershorts, ein weißes Shirt und eine schwarze Stoffhose. Den Rest verstaute er wieder in die Sporttasche, welche Shuichi ihm sofort abnahm, da der Kleinere sie wohl tragen wollte. Nochmals schenkte Sakuma dem Rosahaarigen ein liebevolles Lächeln, ehe sie das Krankenzimmer verließen und zum Aufzug liefen. Endlich, dachte sich Ryuichi, er durfte bald wieder in seinem kuscheligen Bett schlafen. Kaum hatten sie das Krankenhaus verlassen, blieb der Ältere stehen und sah sich nach allen Seiten um. Auch Shuichi blieb stehen, sah Ryuichi verwundert an und folgte dessen Augen. Was suchte sein Idol denn? Dessen Zuhause war nicht weit vom Krankenhaus entfernt, aber scheinbar suchte der Grünhaarige etwas anderes, oder? "Ich hatte dir doch mal gesagt, dass wir zusammen Essen gehen, oder? Hast du vielleicht Lust mit mir Essen zu gehen, Shuichi?". Erst sah der junge Sänger ungläubig drein, ehe sich seine Wangen verdächtig verfärbten. Fragte der Ältere gerade indirekt nach einem Date? Sollte er wirklich mit Sakuma ausgehen? Verdammt, wieso schlug ihm sein Herz gerade bis zum Hals bei dieser Vorstellung? "Du bist süß, Shuichi... So unwiderstehlich, wenn du rot wirst. Habe ich Recht, Gorobär?". Sakuma blickte zu seinem Stoffhasen hinab, welchen er in seinen Armen hielt. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er im Augenwinkel sah, wie sich Shuichi verlegen am Kopf kratzte und scheinbar nach einer Antwort suchte. Was sich der Rosahaarige wohl gerade dachte? "Ähm... Ist das ein Date? Also... Ich meine...". "Date? Daran habe ich nun gar nicht gedacht, aber... Möchtest du denn ein Date mit mir?". Ryuichi bemerkte, wie nervös Shuichi auf einmal wurde, weswegen er ihre Distanz zueinander verringerte und nach wenigen Schritten vor dem Kleineren stand. "Shuichi?" murmelte Sakuma leise und wenige Sekunden später blickten blaue Augen zu ihm auf, welche noch immer unsicher wirkten. "Ich würde mich sehr über ein Date freuen. Ich würde dich ausführen und dir einen unvergesslichen Abend schenken". Nun war es Ryuichi, welcher ein wenig errötete. Vielleicht lag es auch nur daran, weil er solche Worte nicht jeden Tag gebrauchte, oder? "Du sagst so liebe Sachen zu mir, Ryuichi... Ich... Du machst mich ganz verlegen und... Also...". Sakuma lächelte noch mehr, als er diese gestammelten Worte vernahm. Wirklich, der junge Sänger war im Moment so dermaßen süß, dass es Ryuichi sichtlich schwer fiel, seine innere Ruhe noch weiter unter Kontrolle zu behalten. So viele Wünsche durchfluteten ihn gerade und am liebsten würde er sich jeden Wunsch erfüllen. Schließlich schüttelte Ryuichi seicht seinen Kopf, um diese Gedanken abzuschütteln und erhob seine rechte Hand, legte diese unter Shuichi's Kinn, um dessen Kopf etwas anheben zu können. Seinen Kopf etwas neigend, nahm der Ältere diese weichen Lippen in Besitz, während er plötzlich zwei Hände auf seiner Brust ausmachen konnte, dessen Finger sich in seinem Shirt verkrallten. Es gefiel Shuichi wohl sehr, oder? Dessen Seufzen und die Art, wie er diesen leidenschaftlichen Kuss erwiderte, zeigte deutlich, wie sehr der Jüngere Ryuichi's Nähe genoss. Sakuma ließ seine Hände tiefer sinken, glitten an Shuichi's Seiten entlang, weswegen ihm ein gedämpftes Seufzen geschenkt wurde. In ihren Kuss grinsend, zog der Ältere den Kleineren noch ein wenig näher und vertiefte somit ihren Kuss. Nochmals entfuhr Shuichi ein wohliges Seufzen, ehe ein Räuspern diese schöne Zweisamkeit störte und sie ihren Kuss unterbrechen mussten. Eigentlich schade, da sich der junge Sänger so wohl in Ryuichi's Armen gefühlt hatte. Neugierig blickten beide Augenpaare zum Störenfried, wobei sich Shuichi doch sehr wunderte, als er diese Person erblickte. Ryuichi schien weniger verwundert, jedoch fragte er sich schon, warum diese Person nun hier war. Noch schlimmer war es, dass diese Person, Shuichi und ihn, beim Knutschen beobachtet hatte. Sakuma war auch selbst Schuld, oder? Er hätte Shuichi nicht in der Öffentlichkeit küssen sollen. "Es scheint dir wieder besser zu gehen, Ryuichi. Wurdest du entlassen?". Sakuma hörte sehr wohl den versteckten Ton aus der Stimme heraus und sah kurz zum Kleineren, welcher gen Boden starrte. Shuichi sollte nicht traurig sein, nicht wegen solchen Worten. Wieder aufsehend, setzte Ryuichi zur Antwort an, welche schon ein wenig bissig klang. "Ja, mir geht es besser... Wolltest du mich besuchen kommen, Thoma?". Auf die Frage hin nickte der Blonde und lächelte den Sänger von Nittle Grasper an. Jedoch wanderten Thoma's Augen wieder zu Shuichi, welcher sich unwohl zu fühlen schien. Dafür konnte er auch allen Grund haben, denn es reichte dem Chef von NG allmählich. "Shindou, du warst heute Nachmittag so schnell verschwunden, dass ich keine Gelegenheit mehr dazu hatte, mit dir zu sprechen". Die blauen Augen des Kleineren sahen erneut verwundert drein, weil er nicht wirklich verstehen konnte, was Thoma nun wollte. Thoma wollte mit ihm sprechen? War vielleicht etwas passiert? Vielleicht Neuigkeiten im Bezug auf Bad Luck? Bevor er eine Frage stellen konnte, sprach der Blonde auch schon weiter. "Wir sollten unter vier Augen sprechen, in Ordnung?". "Was führst du schon wieder im Schilde?". Sakuma versuchte erst gar nicht die Ruhe selbst zu bleiben, weil er ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend verspürte. Was hatte Thoma schon wieder vor? Ihm konnte der Keyboarder nichts vormachen, denn er kannte Thoma einfach schon zu lange. "Ryuichi, deine Fürsorge in allen Ehren, aber es gibt Dinge, die selbst dich nichts angehen... Shindou, folge mir...". Thoma lief einige Schritte und sah dann über seine Schulter, nur um festzustellen, dass der junge Sänger ihm folgte. Gut, dachte er sich. Sein nächstes Handeln sollte doch nur den Sänger von Nittle Grasper schützen, aber der Chef von NG bezweifelte, dass Ryuichi ihn jemals verstehen könne. Als sie genügend Abstand von Ryuichi hatten und sich Thoma sicher war, dass der Grünhaarige nichts mehr hören könne, blieb er stehen und drehte sich zu Shuichi um. Sein Blick zeugte davon, dass er wütend zu sein schien, weswegen der Kleinere seinen Blick senkte. Was würde nun kommen? Thoma sah nicht so aus, als hätte er gute Neuigkeiten, oder? Was hatten dessen Worte eben zu bedeuten? Scheinbar dürfe Sakuma nichts von diesem Gespräch erfahren, oder? "Was denkst du dir eigentlich, Shindou? Ich habe akzeptiert, dass du dich von Eiri getrennt hast, aber das du dich nun in Ryuichi's Arme wirfst... Sag mir, was du bezweckst? Willst du seine Gefühle verletzen? Ist Ryuichi einfach nur ein Spielball für dich, weil du dich nun so einsam fühlst?". Sofort sahen die blauen Seen wieder auf, sahen erschrocken aus, ehe Shuichi leicht seinen Kopf schüttelte. Warum sagte Thoma nur so etwas? Ryuichi war doch kein Spielball für ihn. Er war doch ein, nun, was war Sakuma bloß für ihn? Ein Freund? Nein, dafür war einfach zuviel passiert, aber was war der Ältere dann für ihn? "Folgendes werde ich dir nur einmal sagen, Shindou... Solltest du weiterhin Ryuichi für deine Zwecke missbrauchen, werde ich euren Vertrag auflösen. Die Zukunft von Bad Luck liegt also in deinen Händen und du allein hast die Wahl, wie eure Zukunft aussehen soll". Shuichi wich einige Schritte zurück, während ihm die Sporttasche entglitt und mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel. Nein, dass konnte Thoma doch unmöglich machen, oder? Dessen Worte glichen einer Erpressung, aber er ahnte, dass der Chef von NG nicht in der Stimmung war, um sich einen dummen Scherz zu erlauben. "Ich...". Der Kleinere brach seinen angefangenen Satz ab, sah nur kurz zu Ryuichi rüber, welcher ein verwundertes Gesicht zog, ehe Shuichi sich rasch in Bewegung setzte und das Weite suchte. Er konnte nun nicht bei Sakuma bleiben. Nun musste Shuichi erstmal eine Weile nachdenken, über sich selbst und über Bad Luck. Würde er weiterhin bei Sakuma bleiben, würde Shuichi ihre Zukunft gefährden, oder? Verdammt, diese Situation erinnerte ihn so sehr. Damals, genau. Damals hatte Thoma so etwas Ähnliches auch schon bei Yuki abgezogen und zu ihm gesagt, er solle sein dummes Spielchen lassen. Warum nur? Wieso ließ der Chef von NG ihn nicht einfach in Ruhe? "Shuichi, was... Thoma, was hast du zu ihm gesagt? Wieso ist Shuichi abgehauen?" wollte Ryuichi aufgebracht wissen und ergriff, nachdem er zum Blonden gelaufen war, dessen Kragen und sah den Keyboarder wütend an. Wenig beeindruckt, ließ Thoma diesen Übergriff über sich ergehen, da er Sakuma schon verstehen konnte. Der Sänger von Nittle Grasper hatte eben soviel für Shuichi übrig, aber dass er sich von dem Kleineren so um den Finger wickeln ließ, passte dem Blonden einfach nicht. Konnte Ryuichi sein Handeln denn überhaupt nicht verstehen? "Ich habe lediglich gesagt, dass er dich in Ruhe lassen soll. Merkst du nicht, dass er nur deine Nähe sucht, um nicht völlig alleine zu sein? Er versteht deine Gefühle doch überhaupt nicht, Ryuichi". "So ist Shuichi nicht... Er nutzt mich nicht aus, Thoma. Wie konntest du ihm nur so etwas sagen?" schrie Sakuma außer sich und stieß Thoma von sich. Bei dieser Aktion verzog sich sein Brustkorb, weswegen er einen schmerzhaften Laut ausstieß und beide Augen schloss. Verdammt, er durfte sich nicht so aufregen, sonst könnte er gleich wieder ins Krankenhaus gehen. "Es ist besser so... Er wird nie die gleichen Gefühle für dich empfinden, Ryuichi. Auch wenn er dir die Nähe geben will, die du dir wünschst, so handelt er doch nur aus egoistischen Gründen, um sich selbst zu helfen". Thoma hatte dem Grünhaarigen helfen wollen, weil dieser solch ein schmerzverzerrtes Gesicht zog, doch wurde er nur wieder mit der Hand von Sakuma gestoßen, ehe die blauen Augen erneut wütend zu ihm blickten. "Thoma... Ich sage es dir ein letztes Mal. Mischt du dich noch einmal in mein Leben ein, wirst du mich von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Dich geht mein Liebesleben gar nichts an und wenn ich mich dazu entscheiden würde, seine zweite Geige zu spielen, dann ist das immer noch mein Problem. Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus, sonst wirst du es irgendwann noch bereuen". Thoma konnte nicht fassen, was Ryuichi da von sich gab. Er würde Shuichi's zweite Geige spielen wollen? Warum? Hegte der Sänger von Nittle Grasper wirklich schon so viele Gefühle für den Kleineren? "Die Liebe macht dich blind, Ryuichi. Du weißt gar nicht, was du da von dich gibst. Ist dir dein Ruf denn völlig egal? Noch wurde nicht verkündet, dass Yuki Eiri und Shindou Shuichi sich getrennt haben". Sakuma atmete tief durch, um den Schmerz ein wenig zu dämmen, welcher sich in seiner Brust ausbreitete. Verdammt, er hatte sich zu hektisch bewegt und nun schmerzte seine Rippe wieder fürchterlich. "Ich kümmere mich darum... K wird mir helfen und außerdem... Es kann dir doch völlig egal sein, wie es um meinen Ruf steht... Lass mich in naher Zukunft in Ruhe, sonst existiert Nittle Grasper nicht mehr lange. Was auch immer du Shuichi angedroht hast, denn ich gehe stark davon aus, dass du ihn unter Druck setzt, lass es sein... Er hat genug gelitten, verstanden?". Nach diesen Worten hob Ryuichi seine Sporttasche auf und lief langsam die Straße hinab. War ihm doch egal, was für Konsequenzen es geben könnte. Shuichi war ihm so unsagbar wichtig, dass alles andere in seinen Augen unwichtig geworden war. Shuichi wusste nicht, wie lange er schon ziellos durch die Straße rannte und dabei mehr und mehr seine Sicht verschwamm. Es war ihm auch völlig egal, da er nun nicht zu Sakuma konnte. Nein, sicherlich würde sein Idol wissen wollen, warum er so plötzlich das Weite gesucht hatte. Verdammt, dachte sich Shuichi und hielt bei der nächsten Kreuzung an, um wenigstens kurz zu Atem zu kommen. Jedoch konnte er es nicht verhindern, dass sein Körper weiterhin zitterte und etliche Tränen über seine Wangen liefen. "Ich wollte Sakuma doch nichts Böses... Er war in den letzten Tagen immer für mich da gewesen und ich... Wieso sagt Seguchi nur so etwas?". Ryuichi war doch kein Spielball für ihn, noch weniger eine Laune, oder noch schlimmer, einfach nur Zeitvertreib. Nein, Sakuma war ein solch liebenswerter Mensch und verdiente es, durch ihn glücklich zu werden. Was hatte Thoma gesagt? Er solle Sakuma's Gefühle nicht verletzen? Nun, aus dieser Aussage vermutete Shuichi stark, dass Ryuichi wirklich ernsthafte Absichten hegte, aber wie sollte er sich denn nun verhalten? Ein leises Schniefen ertönte, ehe sich der junge Sänger über die Augen wischte. War doch nun auch egal, ob Ryuichi ernste Gefühle für ihn hegte. Shuichi durfte sich dem Sänger von Nittle Grasper nicht mehr nähern, da er sonst die Zukunft von Bad Luck gefährdete. Hiro und Fujisaki sollten nicht durch ihn leiden, nur weil er Sakuma jetzt schon so sehr vermisste. "Verdammt..." fluchte der Rosahaarige und ließ sich auf die Knie fallen. Seine Schultern bebten unaufhörlich, während sich neue Tränen in seinen Augen bildeten. Nie wieder dürfe er in den Armen Ryuichi's liegen. Nie wieder würden sie sich so leidenschaftlich küssen können, wie noch vor einigen Minuten. Nie wieder würde Sakuma dem Kleineren das Gefühl von tiefer Zuneigung geben können. Bevor noch eine Beziehung hätte beginnen können, hatte man einen unüberwindbaren Keil zwischen ihnen geschoben. Eine Hand auf seiner linken Schulter ließ Shuichi erschrocken aufsehen, ehe er wieder schluchzte und seinen Kopf gen Boden senkte. "Shuichi... Was ist passiert?". Hiro machte einen besorgten Eindruck, war es schon eine ganze Weile her, seit er Shuichi in solch einen Zustand gesehen hatte. Es musste also etwas Schreckliches passiert sein, sonst würde der Kleinere nicht auf offener Straße sitzen und sich seinen Gefühlen ergeben. "Hiro... Könnte ich über Nacht bei dir bleiben?". Nur mit äußerster Mühe schaffte es Shuichi schließlich, seinen Wunsch zu äußern. Er konnte nicht zu Sakuma zurück. Vielleicht würde er in den nächsten Tagen seine Sachen abholen, aber mehr auch nicht. Zuviel stand einfach auf dem Spiel, auch wenn Shuichi sich wünschte, mit Ryuichi über alles reden zu können. "Komm... Steh auf, Shuichi. Dort drüben ist eine Bar und dort können wir uns erstmal unterhalten. Erzähl mir, warum du nun bei mir bleiben willst, okay? Ich lade dich auch ein". Langsam nickte der Kleinere und ließ sich von Hiro zu besagter Bar ziehen. Zwar wusste Shuichi, was es bringen sollte, Hiro von dem Vorfall zu erzählen, aber vielleicht fühlte er sich hinterher etwas besser? Vielleicht wusste der Langhaarige auch eine Lösung für sein Problem? Zur gleichen Zeit stand Sakuma vor NG Records und war gewillt, all dem Problemen endlich ein Ende zu setzen. Er würde K darum bitten, die Trennung von Shuichi und Yuki zu veröffentlichen und gleichzeitig würde Ryuichi von sich aus zugeben, dass er den Kleineren sehr mochte. Wie die Medien seine Aussage auffassen würden, spielte im Moment noch keine Rolle, aber er würde veröffentlichen, dass Shuichi ihm sehr viel bedeutete. "Ich weiß zwar nicht, wo du im Moment bist, Shuichi, aber du sollst wissen, dass ich mich von Thoma nicht einschüchtern lasse. Du bedeutest mir sehr viel und was auch immer Thoma dir angedroht hat, höre nicht auf ihn. Ich will dich weiterhin an meiner Seite wissen und dafür bin ich bereit, alles in meiner Macht stehende zu tun" murmelte er leise und setzte sich in Bewegung. Ja, er würde alles tun, damit Shuichi nicht länger leiden musste. Keiner, nicht einmal Thoma selbst, hatte das Recht, Shuichi noch länger zu verletzen. Er würde nun alles in die Hand nehmen, nur um wieder mit dem Kleineren zusammen sein zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)