Ein neuer Anfang! von xXSasukeUchihaXx (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 2: Einzug bei Ryuichi! ------------------------------ Schon seit einiger Zeit liefen Shuichi und Ryuichi nebeneinander her, schweigsam, denn keiner von ihnen vermochte etwas zu sagen. Mittlerweile hatte sich der junge Sänger auch wieder beruhigt, sah er nun langsam ein, dass ihn Tränen auch nicht mehr halfen. Die Beziehung mit Yuki Eiri war nun endgültig vorbei, oder? Ja, Shuichi würde den Schriftsteller vergessen, um ein neues und vielleicht auch aufregenderes Leben zu beginnen. "Shuichi, wir bringen deine Sachen kurz zu mir und dann unternehmen wir noch etwas zusammen. Der Abend ist noch jung, findest du nicht auch?". Sakuma legte ein kindliches Lächeln auf, hoffte er doch durch seinen Vorschlag den jungen Sänger ein wenig aufheitern zu können. Blaue Augen sahen ihn erst forschend an, ehe Shuichi doch zögerlich dem Vorschlag zustimmte. "Komm, leg doch wieder ein Lächeln auf, ja? Wir amüsieren uns gleich ein bisschen und dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus". Der Rosahaarige lächelte zaghaft, da Ryuichi's Aufmunterungsversuche wirklich halfen. Warum? Hiro hatte ihm auch immerzu helfen wollen, doch sein bester Freund hatte seine Laune nie wirklich heben können. Wie schaffte es also sein Idol? Lag es vielleicht an Sakuma's kindliche Art? "Siehst du? Ein Lächeln steht dir viel besser, Shuichi". Sofort blieb der Jüngere stehen und starrte dem Älteren verwundert hinterher. Ein Lächeln stand ihm besser? Meinte Sakuma seine Worte ernst, oder sagte er so etwas nur, um Shuichi gänzlich aufzuheitern? Auch Sakuma kam zum Stillstand, sah über seine Schulter und betrachtete Shuichi. Auf dessen Wangen erschien ein leichter Rotschimmer, weswegen er seinen Kopf senkte, da der junge Sänger schon ein wenig in Verlegenheit geriet. Ryuichi sagte ihm schließlich nicht jeden Tag, dass Shuichi ein Lächeln viel besser stand, als sonst irgendeine Miene. "Oh, wie süß" grinste Ryuichi plötzlich und drückte seinen Stoffhasen eng an seine Brust. "Shuichi, du wirst ja ganz rot... Bringe ich dich etwa in Verlegenheit?". Der Jüngere blickte sich hilfesuchend um, da ihm einfach keine logische Erwiderung einfiel. Ja, Sakuma hatte ihn wirklich in Verlegenheit bringen können. Stellte sich Shuichi nur die Frage, warum er wegen solchen Worten gleich errötete. "Sakuma, also...". "Ryuichi" korrigierte der Ältere sofort und setzte seinen Weg fort. Seine Wohnung war nicht mehr weit entfernt und als er die raschen Schritte hinter sich vernehmen konnte, welche zweifelsohne Shuichi gehörten, bildete sich ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen. Gut zu wissen, dachte sich Ryuichi und gleichzeitig stellte er sich einige Fragen. Hatte Yuki dem Jüngeren denn nie Komplimente gemacht? Nach wenigen Minuten erreichte Sakuma schließlich seine Wohnung, blickte sich nach Fotografen, oder auch möglichen Fans um, ehe er erleichtert seufzte. Schon häufig war ihm abends aufgelauert worden und meist hatte der Sänger von Nittle Grasper die Flucht ergreifen müssen, um den zahlreichen Fragen zu entgehen. Shuichi blieb neben seinem Idol stehen, sah sich nun ebenfalls um und betrachtete die ruhige Gegend. Ryuichi wohnte also ein klein wenig abgelegen, was auch richtig in Shuichi's Augen erschien. Mitten in der Stadt würde sein Idol wohl gar nicht zur Ruhe kommen, oder? Es war schon gefährlich, wenn man bei Tag durch die Stadt lief und trotz Sonnenbrille von einigen Mädchen erkannt wurde. "So, Shuichi... Die gesamte erste Etage ist mein Reich. Ich hoffe doch sehr, dass dir mein Wohnung gefallen wird". Ryuichi lächelte den Rosahaarigen vielsagend an, ehe er die Haustür mit seinen Schlüssel öffnete und das Treppenhaus betrat. Auf Shuichi wartend, welcher noch immer neugierig das weiße Haus betrachtete, bildete sich erneut ein amüsiertes Lächeln auf Ryuichi's Lippen. Shuichi kannte seine Wohnung noch nicht, da sie auch nie die Gelegenheit dazu gehabt hatten, sich Privat ein wenig besser kennenlernen zu können. Die Arbeit ging vor und das schien beiden Parteien sehr wohl bewusst zu sein, aber im Endeffekt war es doch ein wenig schade in Sakuma's Augen. Langsam setzte sich Shuichi in Bewegung, folgte seinem Idol die Stufen hoch, ehe Sakuma vor einer Wohnungstür hielt und diese mit seinen Schlüssel öffnete. Voller Neugier betrat der junge Sänger nach Ryuichi die Wohnung, konnte im ersten Moment nichts erkennen, ehe der Ältere das Licht einschaltete und somit für genügend Helligkeit sorgte. Sie befanden sich im Flur, wie es schien, denn Links neben der Wohnungstür stand ein massiver Schrank, welcher für die Schuhe seines Idoles diente. Über den Schrank hing eine farblich passende Garderobe, an welcher verschiedene Jacken von Ryuichi hingen. "Deine Jacke kannst du ruhig aufhängen und wenn du möchtest, dann führe ich dich herum". Shuichi nickte zaghaft, zog sich seine Jacke aus und hang diese auf. Seine Schuhe stellte er neben die Tür, wie auch Ryuichi es zuvor getan hatte, welcher nun den Flur überquerte und eine Tür öffnete. "Hier... Im Nachhinein bin ich doch sehr froh, dass ich ein Gästezimmer habe". Bewundernd sah sich der junge Sänger um und staunte nicht schlecht, als er dieses Zimmer zu Gesicht bekam. Lange Vorhänge, in rötlicher Farbe, hingen am großen Fenster. Ein dunkler Kleiderschrank stand gegenüber dem Fenster, welcher im gleichen Stil zu sein schien, wie der Schuhschrank im Flur. Die blauen Augen huschten nun zum Himmelbett, welches sehr einladend auf den Rosahaarigen wirkte. Dieser weiße Stoff, welcher das Bett noch zusätzlich beschmückte. Shuichi war sich eigentlich schon ziemlich sicher, dass er sich hier wohl fühlen würde. "Und? Gefällt dir dein zukünftiges Zimmer?". "Ja... Ich bin überrascht, Ryuichi" lächelte der Rosahaarige und blickte den Älteren dankend an. Er hätte wirklich nicht gewusst, wo er hätte bleiben können, wäre Sakuma nicht gewesen. "Bist du das? Dann warte erstmal, bis du mein Schlafzimmer siehst. Deinen Rucksack kannst du aufs Bett stellen, dann geht die Führung weiter". Wie durfte Shuichi diese Aussage deuten? Die Neugier des Jüngeren wuchs und somit stellte er seinen Rucksack rasch ab, damit er die restlichen Räumlichkeiten ebenfalls bestaunen durfte. Wieder auf den Flur tretend, lief der Ältere einige Schritte und öffnete die nächste Tür, welche die Sicht zum Badezimmer freigab. "Also... Du hast die Wahl zwischen einem entspannenden Sprudelbad, oder einer erholsamen Dusche. Ich bevorzuge allerdings ein Sprudelbad, da Entspannung in meinen Augen sehr wichtig ist". Shuichi's Augen leuchteten plötzlich, während er sich interessiert im Bad umsah. Strahlend weiße Fliesen beschmückten die Wände, während sich die durchsichtige Badewanne von der Einrichtung abhob. Eine Duschkabine konnte Shuichi ebenfalls erblicken, welche durch eine gläserne Schiebetür verdeutlicht worden war. Der Spiegel, welcher ziemlich groß wirkte und einen eigenen Stil zu haben schien, machte das Bad auf eine gewisse Art und Weise interessant. "Komm, Shuichi. Die Küche folgt" grinste Sakuma, denn er sah sehr wohl, wie begeistert der Kleine doch war. Die nächste Tür öffnend, schaltete der Ältere auch hier das Licht ein und präsentierte seine stylische Küche, da er durchaus im jungen Alter das Kochen gelernt hatte. In einem hellen Braunton erschienen die Küchenschränke, während die Wände in einem orangenen Ton gehalten waren. Wow, war Shuichi's Gedanke, denn diese Küche versetzte ihn wahrlich ins Staunen. Sogar ein Esstisch war mitten im Raum platziert worden, an welchen sechs Stühle standen, falls sein Idol mal unerwarteten Besuch bekäme. "Wenn du magst, dann koche ich für uns. Für mich alleine lohnte es sich nie, aber da du nun in nächster Zeit hier bist, würde ich dir gern einige Gerichte kochen. Du sagst mir dann deine ehrliche Meinung, okay?" schlug Sakuma vor, erhielt jedoch keine Antwort, da der Kleine zu gefesselt zu sein schien. Vor dessen Gesicht mit der Hand winkend, bekam Ryuichi wieder Shuichi's Aufmerksamkeit und lächelte ihn ein weiteres Mal vielsagend an. "Ähm... Ja, gerne... Du kannst kochen?". "Natürlich... Sakuma Ryuichi kann noch viel mehr". Ein amüsiertes Grinsen erschien auf den Lippen des Älteren, ehe der Jüngere erneut errötete. Wieso fasste er diese Aussagen immer so zweideutig auf? Vielleicht sprach Ryuichi auch extra so, damit er es so auffasste? Shuichi wusste es nicht, wurde bei der Hand genommen und aus dem Zimmer gezogen, direkt ins Nächste, welches ihm die Sprache verschlug. "Das Wohnzimmer... Lass dich nicht von meinen zahlreichen Preisen ablenken und sieh dich in Ruhe um" erklärte Ryuichi schnell und setzte sich auf seine schwarze Ledercouch, welche vor einem großen Plasmafernseher stand. Eine große Anlage konnte Shuichi ebenfalls erblicken, welche ordentlich Bass hergeben könnte, da im Raum vier Boxen in den Ecken platziert worden waren. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise hingen an den Wänden und zeigten deutlich, wie berühmt Ryuichi eigentlich war. Wenn Shuichi ehrlich mit sich war, so wusste er gar nicht, wohin er zuerst schauen sollte. Wirklich, seinem Idol fehlte es an nichts, aber dieser hatte auch schon einige Milliarden verdient, oder? "Und jetzt... Halt dich fest, Shuichi. Mein Schlafzimmer". Wieder dieses kindliche Verhalten, welches aber auch so liebenswert wirkte. Warum war Sakuma so? Im einen Moment wirkte er wie ein Kleinkind, doch im nächsten Moment konnte er total Ernst sein. Wieso? Nicht, dass es den Rosahaarigen störte, aber er fragte sich, ob sein Idol wohl zwei Persönlichkeiten besaß? Langsam folgte er dem Älteren ins angrenzende Zimmer, blieb im Türrahmen stehen und hielt sich fest. Seine Augen weiteten sich, als er dieses große Bett erblickte, welches mit seidigem Stoff und zahlreichen Kissen versehen worden war. Ebenfalls ein Himmelbett, doch war der Stoff nicht weiß, wie in seinem Zimmer, sondern in schwarzer Farbe. Ein Schreibtisch stand gegenüber, unter einem großen Fenster, an welche ebenso rötliche Vorhänge hingen, wie in seinem Zimmer. Eine weitere Tür tat sich ihm auf und als Ryuichi diese öffnete, konnte Shuichi deutlich den begehbaren Kleiderschrank sehen. "Ryuichi... Dein Bett ist...". "Ich weiß, es ist überwältigend, oder? Ich mag den Kontrast von der roten Seide, bishin zum schwarzen Seidentuch, dass über dem Bett angebracht ist. Erinnert mich irgendwie an ein Liebesnest, nicht?". Ein Liebesnest? Nun, wenn man es aus diesem Winkel betrachtete, ja schon irgendwie. Ryuichi hatte schon Recht, auch wenn seine Aussage irgendwie seltsam klang. Ob Sakuma eine Freundin hatte, mit welcher er hin und wieder das Bett teilte? Moment. Wieso fragte sich Shuichi dies überhaupt? "Und? Wie ist dein Eindruck von meiner Wohnung? Sagst du mir deine ehrliche Meinung?". Shuichi beobachtete das Mienenspiel des Älteren, welcher wohl ehrlich seine Meinung wissen wollte. Warum eigentlich? Nicht ihm musste die Wohnung gefallen, sondern Sakuma selbst, oder? "Also... Wenn ich ehrlich sein soll... Ich habe noch nie eine krassere Wohnung gesehen. Yuki's Wohnung ist nichts dagegen, echt nicht". Hoffentlich zog er nun keinen unnützen Vergleich zwischen seinem Idol und dem Schriftsteller. Er ahnte Schlimmes, als Sakuma's Gesichtsausdruck plötzlich ernst wurde und hätte sich für seine dämlichen Worte schlagen können. "Krass im Sinne von geil?". Ryuichi lächelte, als der Kleine vor ihm hastig nickte und sich verlegen den Hinterkopf kratzte. War es Shuichi etwa peinlich, dass Ryuichi von ihm die ehrliche Meinung hatte hören wollen? Wirklich, der Rosahaarige war wirklich süß, wenn er solch einen verlegenen Blick auflegte. Kurz blickte der Ältere zur Uhr, bemerkte, dass es bereits 21:52 Uhr war und seufzte. Er musste morgen Früh aufstehen und Shuichi sicherlich auch, oder? Sollten sie dann lieber nicht hier in Ryuichi's Wohnung bleiben und noch ein wenig Fern? Ja, sie konnten immer noch etwas zusammen unternehmen, oder? Vielleicht war der junge Sänger auch schon müde und wollte bald ins Bett? Sakuma wusste es nicht, huschte an Shuichi vorbei und winkte ihn zu sich, da er nun ins Wohnzimmer wollte. "Ähm... Wollten wir nicht zusammen...". "Es ist schon spät, Shuichi. Ich muss morgen Früh aufstehen und da wir in der gleichen Firma arbeiten, nehme ich an, dass auch du morgen Früh zu deinen Proben musst, oder?". Leicht nickte Shuichi dem zu, da er für einige Momente nicht an seine Arbeit gedacht hatte. Nein, zu viele Dinge waren an diesem sonderbaren Tag schon passiert. Vielleicht täte ihm etwas Entspannung gut? "Setz dich, Shuichi. Magst du etwas trinken? Nein, hast du vielleicht Hunger? Wenn du magst, dann koche ich für uns. Was isst du denn gern?". Zu viele Fragen auf einmal, fand der Rosahaarige und grinste schief. Langsam ließ er sich auf die schwarze Ledercouch sinken, betrachtete nochmals das Wohnzimmer und verfiel wieder ins Staunen. Wirklich, sein Idol hatte es sehr schön hier und Stil besaß Sakuma sowieso. "Hunger habe ich eher weniger... Ein Orangensaft wäre nicht schlecht". "Gut, bringe dir sofort, aber dafür passt du mir auf Gorobär auf, ja?". Ryuichi sprang auf, nachdem er seinem neuen Mitbewohner Gorobär in die Hand gedrückt hatte und lief zur Küche. Shuichi hörte dem Treiben zu, da der Sänger von Nittle Grasper aufgeregt zu sein schien, weswegen sich ein kleines Grinsen auf die Lippen des Rosahaarigen schlich, da er Sakuma so am liebsten mochte. Shuichi selbst konnte auch so sein, aber er war es meist vor einem Konzert. Aufgeregt und total von der Rolle. So kannte man ihn und Ryuichi kannte auch diese Seite an Shuichi. "Hier... Fühl dich wie zu Hause, Shuichi. Mein Heim wird nun auch dein Heim sein". Ryuichi lächelte seinen Freund liebevoll an, überreichte ihm das Glas mit Orangensaft und setzte sich wieder zu ihm. Den Fernseher einschaltend, stolperten sie auch rasch über einen Film, welcher wohl Sakuma's Interesse weckte. Ein Liebesfilm? Verwundert blickte Shuichi seinen Nebenan, welcher die Fernbedienung in der einen Hand hielt und in der anderen ein Glas Orangensaft. Er schien Feuer und Flamme zu sein und war total auf den Film fixiert, jedenfalls hatte der Rosahaarige diesen Eindruck. "Sakuma?". "Ryuichi... Wenn du mich weiterhin Sakuma nennst, dann höre ich nicht mehr auf dich" kam es weinerlich vom Älteren und legte eine traurige Miene auf. Shuichi grinste erneut schief, nickte dann jedoch zaghaft. Ja, er musste sich endlich daran gewöhnen, sein Idol Ryuichi zu nennen. "Entschuldige... Siehst du dir solche Filme öfter an?". Er war neugierig, weil er so wenig über den Älteren wusste. Verwundert blickte der Grünhaarige zu Shuichi rüber, welcher ihm solch eine blöde Frage stellte. "Klar, wenn ich die Zeit dazu finde. Ist ein Liebesfilm schlecht?". "Nein, nur ungewöhnlich... Ich meine, ich schaue mir so was auch an, aber Yuki... Yuki...". Verdammt, dachte sich der Jüngere und senkte seinen Kopf. Immer nur Yuki, mehr war einfach nicht in seinem Kopf. Warum sülzte er Sakuma mit seinen Kummer voll? Warum verdrängte er diesen hübschen Schriftsteller nicht einfach? "Shuichi..." murmelte Ryuichi bekümmert und zog den Kleineren zu sich. Alles erinnerte den Rosahaarigen an seinen ehemaligen Geliebten. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis diese Wunden heilten, oder? Nun, wie lange hatte es bei Sakuma gedauert? Vielleicht sollte er Shuichi ein wenig von sich erzählen, um ihn von seinen Leiden abzulenken? Ja, eine gute Idee, fand der Ältere und strich dem Kleineren über den Rücken, welcher nun schluchzte. "Weißt du... Vor drei Jahren, da... Da war ich mit K noch in Amerika und da... Da war ich auch verliebt. Auf eines meiner Live-Konzerte habe ich eine hübsche Amerikanerin gesehen. Nach meinen Auftritt habe ich mich sofort mit ihr unterhalten und nun ja... Man könnte sagen, es war Liebe auf den ersten Blick". Shuichi blickte auf, sah Ryuichi's ernsten Blick, welcher ihm einfach so eine Geschichte aus seinem Leben erzählte. Warum? Wollte er mit seinem Gesagten auf etwas hinaus? "Wir kamen uns näher und durch die Verliebtheit geblendet, hörte ich nicht auf K, der die Situation früher erkannt hat. Ich wollte die Wahrheit auch nicht hören, denn ich war für einige Monate glücklich". Ein müdes Lächeln erschien auf Sakuma's Lippen, ehe er eine Hand auf seiner Wange spürte, welche hauchzart über seine Haut strich. Verwundert blickte er zum Rosahaarigen herunter, welcher ebenfalls ein müdes Lächeln auf den Lippen trug. Shuichi schien ihn zu verstehen, auf irgendeine Art und Weise. "Die Verliebtheit ließ irgendwann nach und ich erkannte meinen Fehler viel zu spät. Ich habe ihr alles gegeben, mir war mein Geld völlig egal, denn ich habe diese Frau geliebt und sie... Sie hat sich nur für meinen Erfolg interessiert. Sie interessierte sich nur für mein Geld und nicht für mich". Shuichi senkte seinen Kopf, da er es schrecklich fand, wie manche Menschen sich benahmen. Nur wegen dem Geld? Wegen bescheuertes Geld wurde einem Liebe vorgeheuchelt? Warum? Warum waren die Menschen nur so? "Was ich eigentlich sagen will... Deine Wunden werden heilen, Shuichi. Es braucht Zeit, manchmal mehr, manchmal weniger. Stell dir vor, seit diesem Ereignis bin ich Single". Ryuichi grinste plötzlich, als störe es ihm nicht, dass er schon so lange alleine war. Warum? Spielte der Sänger von Nittle Grasper dem Jüngeren gerade etwas vor? Wollte Ryuichi seine wahren Gefühle vor ihm verstecken? "Du hast dich nie wieder verliebt?". Ryuichi schüttelte leicht seinen Kopf, ergriff die Hand, welche noch immer auf seiner Wange ruhte und schloss Shuichi's Hand in seine. Er blickte starr auf die Mattscheibe, während er dem Rosahaarigen eine Antwort gab. "Nein... Vor einem halben Jahr habe ich nur meine Neugier gestillt und eine interessante Erfahrung gemacht". Eine interessante Erfahrung? Was meinte Sakuma damit? "Was meinst du?". "Willst du das wirklich wissen, Shuichi? Vielleicht ändere ich dein Bild, welches du von mir hast?". So wirklich wusste Sakuma nun nicht, ob er dem jungen Sänger von seiner Erfahrung erzählen sollte. Nun, Shuichi schien sich jedoch allmählich zu beruhigen, da er nun deutlich Interesse und Neugier zeigte. Gut, er hatte den Kleinen wenigstens ablenken können. Fragte sich nur, wie lange diese Phase anhielt? Shuichi nickte, da Sakuma ruhig mit ihm reden konnte. Er wollte wissen, was für eine Erfahrung sein Idol gemacht hatte. Vielleicht kannte er diese Erfahrung schon? "Ich wusste doch von deinem Verhältnis zu Yuki und... Ich wurde neugierig und dann... Ich wollte halt wissen, wie das so ist, mit einem Mann". Sollte Shuichi das nun wirklich so auffassen, wie er Ryuichi's Gestammel verstanden hatte? Sakuma hatte mit einem Mann geschlafen? "Überrascht?". Und wie, dachte sich Shuichi und setzte sich langsam wieder auf. Er war sprachlos. Nie hätte er gedacht, dass Sakuma so etwas ausprobieren würde. "Und? Wie fandest du es?". Sofort hielt sich Shuichi den Mund zu, da er diese Frage eigentlich nicht hatte stellen wollen. War er nun nicht zu direkt? Verdammt, er wollte gar nicht wissen, was sein Idol nun von ihm dachte. "Dir muss deine Frage nicht peinlich sein, Shuichi" lächelte Sakuma und zog den Jüngeren wieder zu sich in seine Arme, welcher einen erschrocken Laut von sich gab. Was wurde das denn nun? Was wollte sein Idol? Wieso kam Ryuichi's Gesicht dem seinen so gefährlich nahe? Shuichi schloss instinktiv seine Augen, hielt die Luft an und wartete auf das Kommende. An seinem Ohr spürte er plötzlich den warmen Atem des Älteren, welcher seicht seine Augen schloss und nun seine Antwort in Form eines leisen Flüstern preisgab. "Diese eine Nacht hat mir eine neue Welt gezeigt, Shuichi. Es war berauschend und ich habe mich in einem Meer aus Lust und Gier verloren. So habe ich mich nie gefühlt, wenn ich mit einer Frau zusammen im Bett sein durfte und das kam in den letzten Jahren sehr selten vor. Reicht dir diese Antwort?". Shuichi hielt noch immer den Atem an, spürte jedoch deutlich, wie ihm ein Schauer über den Rücken glitt, ehe er sich leicht schüttelte. Gott, wieso musste Sakuma ihm das so direkt sagen? Was sollte er nun dazu sagen? Erwartete Ryuichi wirklich eine Antwort von ihm? Der Ältere löste sich wieder von Shuichi, brachte wieder genügend Distanz zwischen ihnen und sah den Kleineren forschend an. Wieder waren dessen Wangen mit einem feinen Rotschimmer überzogen, weswegen dem Sänger von Nittle Grasper erneut ein Lächeln über die Lippen huschte. "Du bist wirklich süß, Shuichi" murmelte Ryuichi leise und strich dem Rosahaarigen über den Kopf. Nochmals auf die Uhr blickend, seufzte Sakuma leise aus und schob den jungen Sänger von sich. "Es ist spät, Shuichi. Lass uns schlafen gehen, ja?". Auch Shuichi blickte nun zur Uhr und erschrak. So spät war es schon? Hatten sie wirklich fast zwei Stunden hier gesessen und geredet? Verdammt, wenn er Pech hatte, dann kam er morgen Früh nicht aus den Federn. "Keine Sorge. Ich wecke dich, falls du den Wecker nicht hörst". Nickend gab Shuichi seine Antwort, erhob sich und folgte seinem Idol. Vor seinem Zimmer blieb der Rosahaarige stehen und blickte nochmals zu Sakuma auf, welcher ein kleines Lächeln auf den Lippen trug. "Gute Nacht, Shuichi. Falls etwas sein sollte... Du weißt, wo du mich findest". "Gute Nacht, Ryuichi und... Danke für alles". Ryuichi schüttelte den Kopf, da sich Shuichi nicht bedanken musste. Er half dem Kleineren doch gern, wirklich. Langsam trat Shuichi ins Zimmer und warf sich, nachdem er sich seine Hose ausgezogen hatte, ins Bett. Einfach nur schlafen. Der Tag war wirklich beschissen gewesen, aber vielleicht begann morgen Früh ein besserer Tag? Ein neuer Tag, ohne Kummer zu verspüren? Der Rosahaarige wusste es nicht, schloss seine Augen und schlief nach wenigen Sekunden ein. Hoffentlich verheilten seine Wunden schnell, denn er mochte sich nicht mehr so schlecht fühlen. Ryuichi stand noch neben der Türe zu Shuichi's Zimmer und dachte über den heutigen Abend nach. Dieser Yuki, er hatte den Kleinen wohl ziemlich schlecht behandelt, oder? So viele Fragen hatte er sich verkneifen müssen, aber Sakuma hatte seinen Entschluss schon längst gefasst. Er wollte soviel wissen, wollte von Shuichi alles wissen, um seinen Schmerz zu verstehen. Er würde Shuichi zur Seite stehen, wenn es ihm erneut schlecht ging. Mit diesen Gedanken begab sich Ryuichi auch endlich in sein Schlafzimmer, um endlich den erholsamen Schlaf zu bekommen. Ja, morgen Früh sah die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)