A fateful Encounter von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: ----------- 2. Mai 1885 aus der Sicht von Nicholas Sie war nicht mein erstes Opfer gewesen, bei weitem nicht und sie würde wohl auch nicht mein letztes bleiben. Aber sie war eines meiner wenigen Opfer die ich nicht gleich getötet, sondern verwandelt, und damit ebenfalls zu einem Geschöpf der Finsternis gemacht hatte, zu einem Vampir. Warum ich das tat?? Wohl weil sie anders war, als die langweiligen sterblichen die sonst das Pech gehabt hatten, meine Wege zu Kreuzen, wenn ich gerade Hunger verspürte. Aber sie gehörte nun mal zu den anderen, zu denen die ich leben ließ. Ich würde sie sehen, soviel stand fest. Seit Tagen hatte ich mich schon an ihre Fersen geheftet. Zugute kam mir hierbei, dass ich ihre Präsenz wahrnahm. Ich konnte sie fühlen, ja förmlich spüren. Und dank dieser Fertigkeit hatte ich sie auch recht schnell aufgespürt. Törichte sterbliche. Einen Jungvampir, der halb wahnsinnig vor Blutdurst war, in eine Irrenanstalt zu sperren. Denn dort saß sie, soviel hatte ich herausgefunden. Und ich würde sie bald sehen, soviel war sicher. Hatte sie, rasend durch den Mangel an Blut, womöglich schon solch ein Massaker angerichtet? Nein wohl eher nicht. Denn ich spürte das Leben, stärker und schwächer, in dieser Anstalt pulsieren, als ich um die Mauern strich. Noch war es heller Tag, am Abend würde ich sie dann Besuchen. In dieser Zeit durfte sie dann aufnahmebereiter sein, für all das was ich ihr zu eröffnen und beizubringen hatte. Ich selbst hoffte inständig das sie unser Geheimnis noch niemandem erzählt hatte. Was wohl bei ihrem Zustand, ihre Aura glich der einer flackernden Kerze im Wind, keine Selbstverständlichkeit war. Zuerst einmal jedoch würde er etwas Essen gehen. Nicht das ich mir etwas aus der Nahrung der Sterblichen gemacht hätte, zumal sie mich nicht sättigte, aber so hatte ich Beschäftigung bis zum frühen Abend. Also setzte ich mich in eine, dunkle verräucherte Taverne, in der sich allerhand Gesindel herum trieb und wartete. Mit meinem gut geschnittenen Anzug fiel ich hier natürlich besonders auf. Und genau das wollte ich auch. Sollte einer von ihnen nur kommen. Wenn sie mich ausrauben würden, zumindest wenn sie es versuchten, denn gelingen würde es ihnen nicht, wäre das ihr Todesurteil. Doch sie ließen mich auch nach einiger Zeit in Ruhe, als es dunkelte und ich aus der Tür schritt. Schade. Nun gut dann würde ich ganz einfach heute Abend, nach meinem Treffen mit Sophie jagen gehen. Das hatte noch Zeit, da ich nicht hungrig war. Es war ein Kinderspiel in die Anstalt zu gelangen. Es war ebenfalls ein Kinderspiel einen Arzt zu finden. Dieser beteuerte zwar, er sei für Sie nicht zuständig, doch rasch hatte ich ihm meinen Willen aufgezwungen und er hatte mich zu ihrer Zelle gebracht. Dort ließ er uns beide allein. Sie sah nicht schlecht aus, jedenfalls nicht so erbärmlich wie ich es, aufgrund ihrer Aura, zuerst vermutet hatte. Das erste Wort das ich an sie richtet war: „du weiß wer ich bin..?“ Sie sah mich aus blauen Augen erstaunt an. „Sie..??“ sie wich ein wenig vor mir zurück. „hab' keine Angst, ich tue dir nichts. Hätte ich dich töten wollen, so hätte ich das schon an jenem Abend getan. Du hast dich verändert, das wirst du wohl auch selbst schon bemerkt haben.“ eröffnete ich ihr. „das was ich dir jetzt sagen werde, wird unter uns bleiben, wenn du irgendetwas davon ausplauderst, werde ich dich finden..und dann..“ drohte ich ihr. Bisher hatte sie noch nichts wesentliches Verraten. Das hatte ich aus dem Gedächtnis des Arztes erfahren. „also, ich denke mal du wirst mir glauben, da dein Körper dir das selbe Sagen wird. Ich bin ein Vampir und du gehörst nun ebenfalls zu dieser Gattung. Wir sind beide Geschöpfe der Finsternis. Aber vergiss alles was du bisher über Vampire weißt. Das sind Klischees. Ich werde dir viel erzählen..“ „Was meinst du mit diesen Klischees??“ hakte sie nach und ich lächelte. „Die meisten Klischees sind nicht wahr.“ Meinte ich und fing an zu erklären. „Also wir können Menschliche Nahrung zu uns nehmen, aber sie sättigt uns nicht. Flüsse überqueren ist kein Problem, Kreuze und Weihwasser sind komplett nutzlos. Ich liebe Knoblauch in meinem Essen.“ Sei rückte während seiner Erklärung noch etwas näher. „Ansonsten… Wir sind schneller und stärker als Menschen, wobei das recht unausgewogen ist. Manche sind stark und schnell, manche langsam aber stärker oder so wie ich unglaublich schnell aber trotzdem nicht stärker als jeder Sterbliche.“ Ich seufzte leise und schloss die Augen. „Wir können auch weitere Sprünge machen, z.B. zwischen Dächern hin und her. Wir sterben nur wenn wir geköpft werden oder unser ganzes Blut verlieren, alles andere heilt uns.“ Bisher hatte sie aufmerksam zugehört. „ich werde dich noch ein wenig hier drin lassen. Wenn der richtige Zeitpunk gekommen ist, wirst du mit mir kommen und ich werde dich alles lehren und dich in allem unterweisen, was du brauchst und was du wissen musst. Einverstanden??“ sie hatte eigentlich keine Wahl als mein verlockendes Angebot anzunehmen. Denn sie würde da draußen, in der wirklichen Welt als Jungvampir, ohne die geringsten Kenntnisse, und nur auf ihren Instinkt verlassen, nicht wirklich überleben können. Und wenn doch dann nicht lange, soviel stand fest. Außerdem wollte ich sie testen. Ob sie fähig war zu töten, so wie es unsere Art beinahe jede Nacht tat. Manche um zu überleben, andere wiederum aus purem Vergnügen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht das sie ihren Freund, den selben, der sie mir in die Arme getrieben hatte, getötet hatte. In meinen Augen musste sie sich noch bewähren, um meine Schülerin zu werden. Und was bot sich hier besser an als diese Anstalt voller Menschen?? Würde sie sich als würdig erweisen so würde ich sie auch aufnehmen. Würde sie allerdings versagen bei dieser Probe, so war ihr auch ohne meinen Unterricht ein relativ kurzes Leben beschert, denn dann würde sie infolge Blutmangels äußerst qualvoll dahin siechen. Aber wenn ich ehrlich war kam sie mir nicht so vor als wäre sie dazu nicht in der Lage. Diese Willenskraft gepaart mit dem Jagdtrieb eines Vampirs siegte normalerweise immer über den letzten Zweifeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)