Im Widerstand der Zeit von abgemeldet (Jake x Tsutey) ================================================================================ Kapitel 2: Verteidigung ----------------------- Kapitel 3 Verteidigung Eisige Kälte fließt durch meine Adern. Ich soll mir meinen Platz zurück gewinnen? Und wie!? Tsu´tey wird wohl der letzte Navi auf Pandora sein der mir in irgendeiner Art und Weise verzeiht. Unglaublich starre ich Ney´tiri an. Meine Lippen öffnen und senken sich. Nachdenklich kaue ich auf ihnen, was sollte ich nur antworten. Nervös drehe ich mich etwas auf die Seite finde die kahle Gesteinswand plötzlich besonderst interessant. Sie stellt sich alles so leicht vor. Ich kann nicht einfach wieder so zurück. Jeder Omaticaya würde sie als komplett verrückt erklären. Meine rechte Hand hebe ich etwas an, lasse meine Finger über die kalte Steinwand wandern. Ich möchte es ja auch, ich möchte wieder hier sein, auch an ihrer Seite. Traurig rutschen meine einzelnen Finger ab. „Wie stellst du dir das vor?“ . Eine erdrückende Stille breite sich aus. Anscheinende hat sie auf diese Frage nicht gleich eine Antwort. Es ist nicht alles immer so leicht wie sie dachte. „Wie stellst du dir das vor!? Antworte mir gefälligst!“ Woher diese Wucht von Wut herkommt, weiß ich nicht. Ich verspüre einen tiefen Hass. Verstört sieht sie in meine Augen. „Wir werden uns etwas überlegen, okay?“ Frustriert schließe ich meine Augen, merke nicht wie sie sich mir nähert. Plötzlich spüre ich wie sie ihren Körper an meinen Rücken drückt. Es brennt. Ihre Atmung meinen Nacken streift. Es zerfrisst meinen schwachen Körper. „Aber vorerst bringen wir dich hier raus.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, stützt sie mich mit ihrem Körper und leitet mich den dunklen Gang weiter hinab. Ohne Widerwillen lasse ich es geschehen. Jeder meiner Knochen fühlt sich gebrochen an, ich nehme keine Rücksicht mehr auf mich. Mein Körper ist schwach, ich verfluche es wenn so etwas passiert. Das erinnert mich daran dass selbst ich noch einen Funken an Menschlichkeit in mir habe. Meine Gedanken schweifen ab zur Erde, zu meiner Vergangenheit. Ich bin davor geflohen. Ohne es zu wollen habe ich mich von mir selbst abgespalten. Ich gab alles auf um hier zu sein. Die Liebe zu Neytiri brauchte mich dazu alles zu vergessen. Meine Gedanken zu löschen und meine Erinnerungen. Es tut weh die jetzige Situation richtig zu verkraften. Bilder verschwimmen vor meinen Augen. Ich erkenne kaum etwas. Der für mich unendlich dunkel wirkende Gang beginnt sich zu verändern. Die massiven Gesteinsmauern weichen verblassen vollkommen. Stattdessen beginnt alles neben mir zu blühen, mächtige Baumwurzeln beginnen sich in die Höhe zu strecken. Ich merke nichts mehr, wie in Trance berührt Neytiri mich. Was passiert hier? Fragend blicke ich in ihr Gesicht das vor Entsetzen mit weit aufgerissenen Augen mir entgegen sieht. Plötzlich wird es grell, schützend ziehe ich meinen linken Arm in die Höhe und verdecke somit mein Augenlicht. Ein Schmerz durchzuckt meinen rechten Oberarm, Finger versuchen mich zu brechen. Ächzend versuche ich mich zu beherrschen, Neytiri weiß wohl nicht mehr als ich. Blitze durchzucken die Umwelt, so sehr ich mich auch bemühe ich erkenne kaum etwas. Der Boden verändert sich, die Steine werden durch dichtes wohlriechendes grünes Gras ersetzt. Alles wirkt so magisch, so unreal. Magie? Besitzt jemand auf Pandora die Fähigkeit der Magie? Blitzartig spüre ich einen heftigen Druck, Neytiri wird von mir weg geschleudert. Eine Art Druckwelle erfasst mich. Ohne zu wissen was passiert werde ich gepackt und fest nach hinten gedrückt. Das Schreien Neytiris nehme ich kaum noch wahr, es wirkt alles so faszinierend auf mich. Ohne richtig reagieren zu können pralle ich gegen einen der massiven Baumriesen. Zu meiner Überraschung spüre ich es nicht, der Schmerz der mich normalerweise erfassen sollte bleibt aus. Es fühlt alles so anders an. Plötzlich bemerke ich einen Fuß der dicht neben meinem Kopf sich befindet. Erschrocken weiten sich meine Augen. Wieder schwindet die Welt um mich herum, ich werde in ein tiefes schwarzes Loch gezogen. Fast schwebend sinke ich hinab. Meine schweren Augenlieder senken sich. Ich halte den Atem an. Ein unbeschreibliches Gefühl erfüllt mich. Langsam nähere ich mich dem Boden, ich kann ihn erkennen. Ein sanftes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Mein Rücken berührt hauchzart die Oberfläche. Es ist vorbei. Wieder kehrt die Realität zurück, packt mich fest und rüttelt mich wach. Meine Augen beginnen sich langsam zu öffnen. Schwer atmend überprüfe ich meine Umgebung. Die kahlen Gesteinswände befinden sich wieder an Ort und Stelle. Das grüne Gras ist gänzlich gewichen. Ich bin wieder hier, zurück in der Realität der Normalität. Meine Augen wirken trüb, ich versuche mich unter Kontrolle zu bringen. Nachdenklich schweift mein Blick ab Richtung Erde. Für was hatte ich eigentlich meine Heimat aufgegeben? Für diese Welt? Für diese Navis? All meine Verwandten, Freunde sie sind nicht hier. Ich bin alleine, alleine auf einem Planten. Alleine in einer Heimat, in der mich niemand akzeptieren kann, nicht will. Mich meidet, mich als Abschaum sieht. Selbst auf der Erde hatte ich es leichter, niemals hat mich jemand beschimpft mich geschlagen oder gefolterte. Ich hatte also mein sorgenloses Leben aufgegeben um hier zu sein. Es war meine Entscheidung, und es ist meine Entscheidung für mein Glück zu kämpfen. Ich merke wie Leben zurück in meinen Körper fließt, ihn durchdringt, die angestaute Angst wegwischt. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, ich bleibe stehen verweile einen Moment in mir. Höre auf mein Herz, höre darauf wer ich bin. Ich fühle den Puls in mir, den Herzschlag welcher wie verrückt beginnt zu pumpen. „Jake?“ Vorsichtig hebe ich meinen Kopf an, begutachte mein Gegenüber. „Du hast Recht, es wäre nicht in meinem Sinne jetzt zu fliehen.“ Unglaublich blickt mich Ney´tiri an. Sie blinzelt öfters, vermutlich versteht sie nicht ganz auf was ich hinaus will. „Weißt du wo meine Kleidung und Waffen sich befinden?“ Schnell beginnt die Navi zu nicken. „Willkommen zurück Jake Sally.“ Ein breites Grinsen legt sich auf meine Lippe. Wie echt sie doch mit dieser Aussage hat. Langsam setzte ich mich in Bewegung. . Komme ihr mit jedem Schritt näher. Meine linke Hand berührt sanft ihre linke Wange. Ich lächle aus ganzem Herzen. „Ich bin froh dich zu haben, Ney´tiri.“ Ein sanftes Lächeln legt sich auf ihre Lippen. Meine Wörter berühren ihr Herz. Ich meine jeden einzelnen Buchstaben todernst, wäre Ney´tiri nicht gewesen hätte ich bereits aufgegeben. Seinem Schicksal kann man nicht entkommen, man kann es nur verändern. Kurz drücke ich ihren zierlichen Körper an meinem zu Eis erstarrten. Vorsichtig drückt sie mich etwas von ihr weg. „Wir sollten uns beeilen.“ Stumm stimme ich ihr mit einem Nicken zu. Eine ungeheure Kraft durchdringt meinen Körper. Ich fühle mich bereits wie neu geboren. Es ist unglaublich was eine einzige Person alles in mir bewegen kann. Freudig strahlend schreite ich hinter Ney´tiri her. Plötzlich bemerke ich wie sie versucht neben uns eine Türe zu öffnen, ganz sanft drückt sie dagegen als hätte sie Angst davor von jemand entdeckt zu werden. Leise bewege ich mich hinter ihr her, beobachte sie beim Absuchen des Raumes zu. Niemand befindet sich hier. Ein tiefer Seufzer entkommt Ney´tiris Kehle. Erleichterung? „Dort hinten sind deine Sachen.“ Registrierend nicke ich ihr zu, suche die Stelle an der meine Ausrüstung hingebracht wurde. Als ich meinen Bogen von der Ferne sehen kann, beginnt mein Gesicht zu strahlen. Eifrig fasse ich nach dem wunderschönen geschnitzten Holz. So schnell es meine geschundenen Glieder mir möglich machen, ziehe ich mir meine Seidenrobe über den Kopf, schlüpfe in meine abgenützten Stiefel, ziehe mir meine Handschuhe über die Hände und werfe meinen Bogen über den Rücken. Tief atme ich ein uns aus. Ich wage es nicht ihr zu widersprechen, ich spüre quasi ihren Ehrgeiz der versucht auf mich überzuspringen. Der schier endlos scheinende Gang neigt sich dem Ende zu. Ich sehe grelles Licht das auf uns Beide zukommt. Nervös krallen sich meine Fingernägel in meine schützende Seidenrobe. Ohne es zu wollen, umfängt mich plötzlich bloße Natur. Meine Augen beginnen unregelmäßig zu blinzeln. Ich bin frei. Eine tonnenschwere Last fällt mir von den Schultern. Es fühlt sich atemberaubend an. Meine Lungen ziehen kräftig alle Düfte um uns ein. Sonnenstrahlen schimmern auf den riesigen Blättern wieder, Vögelgeschrei über uns lässt mich aufhören. Ich nehme ihre grazellartigen Bewegungen wahr, behutsam berührt sie meinen Rücken. „Geh nie wieder.“ Ohne es zu wollen überkommt mich ein eiskalter Schauer, als ich bemerke, dass sich ihre schlanken Arme um meinen Oberkörper schlingen. Ich sollte das doch alles nicht, doch irgendwie möchte ich es nicht ändern. Diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag in die Magengrube. Was tue ich hier eigentlich? Blitzschnell greife ich nach ihren Armen und ziehe sie von mir hinfort. Etwas betroffen stolpert mein schwacher Körper nach vorne hin weg. Ich merke ihren verwirrten Blick über mein Verhalten, über diese heftige Reaktion. Ein Keuchen entkommt meiner Lunge. „Nicht, wir dürfen es nicht.“ Kapitel 3 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)