Spiel mir das Lied von der Liebe von Himbeerkeks (Joey x Kaiba---> Kapitel 9 ist da :3) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Kapitel --------------------- Puhhhh Was das ein Akt, dieses Ding hier zu schreiben, ich habe irgendwann geglaubt, ich werde damit nie fertig X__x Hier mein Empfehlungslied: http://www.youtube.com/watch?v=_FBp1-dRxp0 HEK- Ein ganz normler Tag ich wünsche euch nun viel spaß beim lesen ich verschicke auch ens, sagt bescheid ^-^ lg Keksi ^-^ 5. Kapitel Am Dienstag saß Joey angespannt und müde im Unterricht. Dass er dieses Mal auch zu früh da war, wurde kommentarlos aufgenommen und die Lehrer fingen schon an zu glauben, dass sich Joeys denken unter Umständen vielleicht sogar geänderte hatte. Er selbst hatte einfach andere Sorgen, als dass er in Ruhe schlafen konnte. Sein schlechtes Gewissen ließ immer wieder in seinen Träumen einen verletzten Kaiba auftauchen, der herausgefunden hatte, was sein Plan war oder, was Joey persönlich als richtigen Alptraum ansah, er sah wie er mit Kaiba geschlafen hatte. Wenn er wach war, überlegte er seine nächsten Züge, um eben seinen Gegenspieler aus seiner Hand fressen zu lassen. Er stellte fest, dass der Firmenchef anfing eine immer wichtigere Rolle in seinem Leben zu spielen. Noch nie vorher hatte sich der Blondschopf über eine Person so viele Gedanken gemacht wie jetzt. Als er heute Morgen das Klassenzimmer betreten hatte, saß Kaiba natürlich schon lange an seinem Platz. Joey selber grüßte seine Klasse höflich und lief zu seinen Freunden. Beim vorbeigehen an Kaibas Platz hatte Joey einen kurzen Blick auf den Eisklotz geworfen, der engstirnig vor seinem Laptop saß, wie immer. Kaiba hatte ohne aufzuschauen geknickt, so als wollte er schweigend Joey grüßen. Der Blonde hatte darauf hin seine Finger über dessen Tischkante fahren lassen, Kaiba’s Tisch ganz sacht berührt, er wusste nicht warum, aber er hatte das Verlangen verspürt dem Größeren zu zeigen, dass er es mitbekommen hatte. Das warum konnte er sich nicht erklären, aber er hatte es auch viel zu schnell wieder vergessen, es war ein kurzer Moment, nicht länger als zwei oder drei Sekunden. Jedoch wurden eben genau diese zwei oder drei Sekunden zu ihren allmorgendlich Ritual, wenn sie sich zu beginn des Tages in der Schule trafen. Bis auf diese Begrüßung hatte sich in ihrem Verhalten in der Schule nichts geändert. Sie stritten weiter, ließen keine Zankereien und Provokation aus, aber beide achteten penibel genau, dass kein Wort zu viel fiel und keine zweideutigen Aussagen gemacht wurden. Kaiba blieb der arrogante Eisklotz, Joey der tölpelhafte Straßenköter. Einzig die Wahrnehmung des Blonden hatte sich geändert. Er fühlte sich ständig beobachtet, jedes Geflüster und jedes Lachen, ließ in schwer schlucken. Ständig hatte er das Gefühl, dass jeder Blick der kurz, nur für einen Sekunde, auf ihn hängen blieb, ein wissender und verurteilender Blick war, so als würde jemand ihn anschauen und verachten. Er hatte zunehmend Probleme seinen Klassenkameraden in die Augen zu schauen und normal mit ihnen zu Reden, es war als würden sie es wissen, als würden sie hinter seinem Rücken über ihn herziehen. Joey wusste, dass es seine Schuldgefühle waren, die ihm das antaten, aber er konnte es einfach nicht ignorieren. Auch Yugi und Tea gegenüber wurde er zurückhaltender und schweigender und das schon an eben diesem Dienstag, ein Tag nachdem er mit Kaiba zusammen gekommen war. Diese Beziehung würde ihm nicht gut tun, würde ihn von innen zerfressen, das war ihm bewusst, aber ein Rückzieher kam nicht in Frage, jetzt war es zu spät den Schwanz einzuziehen. Er setzte ein unbeschwertes Gesicht auf, lächelte freundlich und unterhielt sich über banale Dinge. Einzig Tristan warf ihm den ganzen Tag wissende Blicke entgegen, in jedem Moment in dem sich seine mit Joey’s Augen trafen. Aber der Blonde stieg nicht drauf ein, erwiderte sie nicht und äußerte sich nicht dazu. So gab Tristan es in der Hälfte des Schultages auf und verhielt sich wieder normal. In der Mittagspause saß Joey mit seinen Freunden in der Cafeteria, die rappelvoll war, denn niemand wollte raus in die Kälte. Teilnahmslos aß Joey sein, auf dem Schulweg gekauftes, Mittagessen und unterhielt sich mit Yugi über baldige Turniere, an denen beide Teilnehmen wollten. Als der Blonde aufgegessen hatte, stand er auf, um den Müll zu entsorgen, in dem Moment vibrierte es in seine Tasche. Er warf seinen Müll weg und signalisierte seinen Freunden, dass er noch eben schnell auf die Toilette musste, sie nahmen es gedankenlos an. Er verließ die Cafeteria in Richtung der Männertoilette und holte sein Handy raus. Es war eine Sms von Kaiba, wie Joey es gedacht hatte. Vor den anderen wollte er sie nicht lesen, sie würden misstrauisch werden und hören wollen, was man ihm geschrieben hatte. Kaibas Nachricht war wortkarg wie sein Verfasser. Lediglich die Bitte, eher der Befehl, Joey solle hinter den Schulhof kommen. Ihm war klar, dass der Brünette sofort meinte. Er schaute auf die Uhr und stellte fest, dass sie noch eine halbe Stunde Mittagspause hatten, er hoffte nicht, dass die komplette halbe Stunde Kaiba in Anspruch nehmen wollte. Die Ausrede er wäre in die Toilette gefallen für ganze dreißig Minuten, war dann doch sehr unglaubwürdig, auch das er starke Magenprobleme hatte und sich auf der Toilette austoben musste, würde wohl für dreißig Minuten nicht ziehen. Um eine passende Ausrede sollte er sich lieber später Gedanken machen, nun musste er überlegen wie er Kaiba gegenüber trat, wie er diesem das Gefühl von verliebt sein vorspielte und wie er möglichst herzlich und freudig diesem gegenübertrat. Bibbernd stellte Joey fest, dass es draußen sehr kalt war. Die Temperaturen stiegen zwar endlich wieder, aber nichtsdestotrotz waren immer noch minus Grade und er selber hatte keine Jacke dabei. Wäre schon sehr auffällig gewesen, wenn er mit Jacke auf die Toilette gegangen wäre und so ging er frierend über den Schulhof, um sich mit Kaiba zu treffen. Keiner kam ihm entgegen und Joey war froh, dass er niemanden seine leichte Bekleidung erklären musste. Am vereinbarten Treffpunkt stand auch Kaiba gelassen an der Wand gelehnt und rauchte eine. Joey hatte sich an den Anblick einer Zigarette in Kaibas Mundwinkel gewöhnt, schien er ihn ja kaum noch ohne zu sehen. Ob diesem bewusst war, was er seiner Gesundheit damit antat? Joey zweifelte nicht dran, aber dachte nicht jeder Mensch, dass das Schlimme nie einen selbst treffen würde? Es waren immer die Anderen die Krebs bekamen, die beraubt wurden und sich scheiden ließen, es sind niemals sie selber, bis es sie dann irgendwann doch traf und dann sagten sie immer, dass sie es doch nicht erwartet hatten, weil es eben nur die anderen traf. Kaiba hielt ihm schweigend seine Zigaretten entgegen, die er dankend annahm, auch das Zippo nahm er entgegen und zündete die Zigarette an. Mit dem eiskalten Firmenchef würde er wohl wieder mehr rauchen, wieder in die Zeiten verfallen, wo er ständig geraucht hatte, aber das war die Gesellschaft, der Gruppenzwang und außerdem konnte er damit gut seine Unsicherheit überspielen, während das Gift seine Nerven beruhigte. Es waren immer die Anderen, die davon Krank wurden, man war es niemals selber. „Ich hab dich vermisst“, durchbrach Kaiba die Stille. Er stieß sich von der Wand ab, kam zu ihm rüber und küsste ihn. Der Geruch vom herben Aftershave und Zigarettenrauch zog ihm in die Nase, die daran erinnerte einen rauchenden Mann vor sich zu haben. Er erwiderte den Kuss, der nur Sekunden dauerten. „Ich dich auch“, flüsterte er, als der Brünette sich von ihm löste. Er zog an seiner Zigarette, um Kaibas Geschmack los zu werden, und sog den Rauch, der aus der Zigarette kam, durch seine Nase ein, um den Geruch eines anderen Mannes zu verdrängen. Dann schaute er zu dem Größeren, der ihn liebevoll anlächelte. Das Lächeln passte nicht zu Kaiba. Seine Augen waren zu kalt, seine Statur zu angsteinflößend. Trotzdem war da ein liebevolles Lächeln. Er zog wieder an der Zigarette, um seinen Blick auf etwas Anderes zu legen. Der Boden schien dafür am geeignetsten. Denn dieser würde sich bei einem zu langen Blick nicht wundern und nichts falsch interpretieren. Der Boden, der Freund jedes Unsicheren. „Ich muss heute lang arbeiten“, fing Kaiba ein Gespräch an. „Ach so“, antworte Joey und versuchte enttäuscht zu klingen. Pech für dich. „Aber ich habe trotzdem geschafft ein wenig Zeit für dich einzubauen.“ „Das ist aber schön“, log er. Pech für mich. „Ich werde dich nach der Schule an der Seitengasse vom Hintereingang abholen“, und damit ging Kaiba. Das arrogante Arschloch ging. Er hatte erst Joey hier herbestellt und dann ging er. Ohne ‚Tschüss’ und ohne ‚bis Später’. Er ging. Einfach so und ließ Joey alleine da stehen, so als wäre es der Blonde, der verrückt nach ihm war, der ihn liebte und Zeit mit ihm verbringen wollte. So, als würde Kaiba seine Zeit für ihn opfern ohne es zu wollen. Alles was Joey machen konnte, war ihm hinterher zu sehen, während er die Zigarette aufrauchte. Er zog ein letztes Mal und warf die Zigarette achtlos qualmend auf den Boden und ging, ohne sie auszudrücken. Es war kalt, ihm war kalt. Als er wieder die Cafeteria betrat, glühte die Wärme der trocknen Heizungsluft auf seinen Wangen, die von der Kälte rot gefärbt waren. Zielstrebig ging er zu Anderen und setzte sich wieder auf seinen Platz, während sie ihn neugierig musterten. Er war ungewöhnlich lang weggeblieben, dafür, dass er nur kurz auf die Toilette wollte. „Mensch, alter, wo warst du denn? Hat dich das Klo verschluckt oder musstest du mal richtig scheißen?“, durchbrach Tristan die Stille und fragte, ein wenig unglücklich formuliert, was alle dachten. „Tristan“, schrill schimpfte Tea den angesprochnen aus, die mit der Wortwahl alles andere als zufrieden war. „Ach, Tea chill doch mal ne runde. Wir sind hier unter uns“, erwiderte er als Verteidigung. „Ich bin nicht an Joey’s Verdauung interessiert, eigentlich bin ich nicht mal irgendeiner Verdauung interessiert…“, jammerte sie und fügte leiser hinzu, „nicht mal an meiner eigenen.“ „Ja, ja, wie auch immer, also Joey erzähl doch mal, wo zum Teufel warst du denn nun?“, Tristan winkte Tea’s Worte ab. „Ich war auf der Toilette und habe sooooooooo“, um es deutlicher zu machen streckte er die Arme aus, um eine viel zu übertriebene Länge dazustellen, „einen Haufen gelegt.“ „Ew“, angewidert drehte sich Tea um, „ihr seit so widerlich.“ Yugi versuchte sie zu beruhigen, indem er ihre Hand tätschelte, jedoch gelang es ihm nicht wirklich, da er in Tristans und Joeys Lachen einstieg. „Der Schüssel hast du es voll gegeben Alter“, der Brünette legte seine Hand auf Joeys Schulter, „ich bin so stolz auf dich, mein Junge wird endlich erwachsen.“ Gespielt wischte er sich unsichtbare Tränen aus dem Gesicht. „Tristan, übertreib’s mal nicht“, mischte sich das einzige Mädchen wieder ein, „es geht hier schließlich nur um Kacki.“ „Kacki?“, Joey pustete los vor Lachen, „Kacki machen kleiner Kinder. Hier geht’s um richtige Männerscheiße.“ Nickend stimmte Tristan zu, während Tea resigniert den Kopf schüttelte. „Bitte“, sagte sie, „wenn euch ein wenig an mir liegt, dann bitte, lasst uns über etwas anderes reden.“ Ihre Bitte wurde erhört, vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass das Thema mit den Darmausscheidungen abgeschlossen war, außer jemand von ihnen wäre noch auf die Idee gekommen nach Konsistenz und Farbe zu fragen. Sie wendeten sich dem Lieblingsthema in der Schule zu, was nicht anderes war, als die Schule selbst. Dieses Mal beschwerte sich Tea, dass einer der Lehrer sie ungerecht behandelte, weil sie immer dann gefragt wurde, wenn sich sonst niemand meldete. Freundschaftlich stimmten sie ihr zu, jedoch verstand jeder warum sie einzig dann aufgerufen wurde, wenn niemand sonst etwas sagen wollte. Teas Einserzeugnis sprach bände, aber leider sprach es anscheinend nicht Teas Sprache. Ehe man sich versah, war die Pause zu Ende und alle Schüler liefen schlecht gelaunt über die geräumten Wege zur Schule. Sie fluchten leise, wenn jemand von ihnen angerempelt wurde, auch Joey und Tristan machten dabei keine Ausnahme und keiften jemanden aus den tieferen Stufen an, weil diese Personen von hinten gegen sie gestolpert waren. Wie immer kamen sie viel zu spät in den Unterricht und außer Joey wurden alle anderen schweigend zu ihrem Platz gelassen, außer eben Joey der von seinem Lehrer kopfschüttelnd zu recht gewiesen wurde. „So darf es nicht weitergehen“, wiederholte dieser immer wieder. Doch der Blonde hörte nicht weiter zu, denn er kannte das alles schon. Immer wieder diese Lehrer, die ihre Nase in Angelegenheit steckten, die sie nichts angingen. Dann wurde er auch an seinen Platz gelassen und der Unterricht begann pünktlich, wie es sonst auch jeden Dienstag anfing, ganze zehn Minuten zu spät. Es waren die letzten zwei Stunden für diesen Tag und Joey konnte es kaum erwarten, dass diese endlich endeten. Biologie war noch nie sein Fach gewesen und heute sollte es das auch nicht werden. Sie saßen im Biologieraum, wie hätte es auch anders sein können, während der Lehrer eine Präsentation über irgendwelche Bakterien oder Viren oder anderes unsichtbares Zeug hielt und Fotos von ihnen zeigte. Sie sahen alle aus, als würden sie nicht von dieser Welt stammen. Er legte seinen Kopf auf seine verschränkten Arme und versuchte zu schlafen. Der Schlafmangel der letzten Tage verlangte seinen Tribut und die monotone Stimme des Lehrers, das leise Flüstern seiner Mitschüler und das rhythmische Tippen von Kaiba an dessen Laptop, ergaben für ihn ein wunderschönes Schlaflied. Er wäre auch fast eingeschlafen, als Tristan ihn plötzlich von der seine Anstupste und ihm einen Zettel entgegen schob. Der Blonde richtete sich auf und zog ihn näher an sich um zu lesen was dort stand. „Sagst du jetzt, wie weit du schon mit deinem Plan bist?“, stand in einer krakeligen Jungenhandschrift drauf. Es war unverkennbar Tristans Schriftzug. Geschockt schaute Joey von seinem Freund zu Kaiba, der hinter ihnen saß, um sicher zu gehen, dass dieser nichts sah. Erleichtert stellte er fest, dass der berühmteste Eisklotz der Welt, seit dem Eisberg aus Titanic, zu sehr in seinen Laptop vertieft war, als das er weiter auf sie achten würde, geschweige denn, etwas von dem Geschriebenen mitbekommen würde. „Er hat angebissen, also es klappt ganz gut“, schrieb er schnell hin und gab den Zettel zurück, als ob dieser glühende Kohle war, an der er sich verbrennen könnte. „Hey, dass ist doch klasse. Ich gratuliere dir. Wie hast du es denn nun geschafft?“, bekam Joey die Antwort zurückgeschoben. Er wurde knallrot, als er die geschriebene Frage las. „Ja, also, dass erzähl ich dir ein ander Mal, aber glaub mir, es ist nichts worauf ich stolz bin“, und der Zettel wurde wieder zurückgeschoben. „Ach komm, ich bin dein Kumpel. Mir kannst du doch alles erzählen.“ „Tristan, und wenn du meine Mutter wärst, ich sag es dir nicht jetzt und auch nicht heute“, Joeys Schrift wurde groß und krakelig, während er die „nicht“ mehrmals unterstrich. „Is’ ja gut. Gut, weißt du denn schon, was du als erstes von Kaiba haben willst?“ „Darüber habe ich mir auch noch nicht weiter Gedanken gemacht. Wobei wir uns heute nach der Schule treffen. Mal sehen ob ich da versuche etwas Kleines aus seinen Rippen zu leiern, vielleicht ein Eis oder so einen Scheiß halt.“ Tristan nickte ihm zu, nachdem er Joeys Antwort gelesen hatte. Dann setzte er seinen Stift an und schieb erneut etwas für den Blonden. „Ja, das ist auf jeden Fall ein guter Plan. Wenn du dann merkst, dass er spendabler wird, verlang immer etwas Teureres.“ „Sag mal, Tristan, wie kommt es eigentlich dazu, dass du dich damit so gut auskennst?“, misstrauisch schaute Joey seinen jahrelangen Freund an. „Ey, was meinst du, was die ganzen Frauen mit mir gemacht haben. Ich habe es nur leider immer viel zu spät mitbekommen. Aber ja, sie haben sich so ziemlich alles von mir bezahlen lassen und nun bin ich ein Spezialist in Sachen ausnehmen geworden, nur leider hat mein Wissen bis jetzt nichts gebracht, aber jetzt kannst du es ja mal anwenden.“ Joey konnte sich gut vorstellen, wie sein Freund immer wieder von Frauen ausgenommen worden war. Ehrlich gesagt sah Tristan sowieso nur das, was ihm gefiel. Leider war das, was er sehen wollte nicht immer das, was der Realität entsprach, aber Joey machte sich keine Gedanken darum, dass Tristan es irgendwann schaffen würde, sich von seiner Traumwelt zu lösen und alles ein wenig subjektiver zu sehen. Er wollte gerade zurück schreiben, als unsanft von etwas am Hinterkopf getroffen wurde. Verwirrt schaute sich Joey um, seine Freunde blickten ihn misstrauisch zu, dann schaute er hinter sich und sah in die eiskalten Augen von Kaiba der ihm schlecht gelaunt ein Zeichen gab, dass er nach vorne schauen sollte. Wütend folgte Joey dem Zeichen und erblickte einen Lehrer der ihn sehr wütend anschaute. „Schön Herr Wheeler, dass Sie sich auch mal entschieden haben nach vorne zu schauen, nachdem ich sie nun fünfmal aufgerufen habe, oder sind ihre Briefchen etwa so interessant, dass Sie entschieden haben, nichts mehr lernen zu wollen?“, der Lehrer spielte sich auf. Joey hatte gar nicht gemerkt, dass er aufgerufen worden war. Er stand auf und verbeugte sich mehrmals, während er immer wieder murmelte: „Bitte entschuldigen Sie, es wird nicht wieder vorkommen.“ „Es ist gut Herr Wheeler, setzten Sie sich wieder. Ich möchte jedoch keine Zettel mehr sehen, die Sie zusammen mit Herrn Taylor vollschreiben, ansonsten lass ich die ganze Klasse an Ihren Gespräch teilhaben“, drohte der Lehrer und Joey wurde schlagartig blass. „Es wird nicht wieder vorkommen“, sagte er noch mal, bevor er sich setzte und den Zettel tief in seine Schultasche packte. Er durfte später nicht vergessen das Ding noch wegzuwerfen, nicht das Kaiba das Ding zur Gesicht bekam. Dann saß er seine Zeit ab und wartete auf die sonst so erlösende Klingel, die es diesmal nicht wirklich war. Er wusste nicht was schlimmer war, Biologie oder sich mit Kaiba zu treffen. Innerlich machte er eine Pro- und Contraliste für Biologie und Kaiba und entschied am Ende das Kaiba dann doch das kleinere Übel war. Ausschlaggebend war, dass er bei Kaiba die Chance hatte etwas zu Essen, hier konnte er lange drauf warten, dass es etwas zu Essen gab. Als es endlich klingelte stand er schweigend und langsam auf, während seine Mitschüler an ihm vorbei rauschten. Zeitlupenartig packte er zusammen, während er einen kalten Blick auf sich fühlte. Er schaute auf und sah Kaiba, der kurz zunickte und dann erhaben und elegant aus der Tür marschierte. Joey hatte nicht weiter darauf reagiert und sich seinem zusammenpacken wieder gewidmet. Yugi und Tea kamen zu ihm und fragten ihn, ob er nicht Lust hatte mit ihnen in die Spielhalle zu gehen. Er verneinte, was blieb ihm auch anderes übrig? Verwundert schauten sie ihn an, er entschuldigte sich damit, dass er heute seinen ersten Tag bei seinem neuen Schülerjob hatte und dass er ihnen morgen davon erzählen würde. Sie gaben sich mit der Antwort zufrieden und ging an ihm vorbei. Das wäre nicht sein erster Job. Er wartete kurz, bis sie aus der Tür waren und verließ dann auch seinen Platz. Erstaunt stellte Joey fest, dass sein Lehrer ihn ungewöhnlich lange anschaute. Er überlegte schon, ob er fragen sollte, ob etwas nicht stimmte, dann entschied er sich dagegen. Er wusste zu gut, dass zu viel Neugier der Tod sein konnte, oder zumindest eine Nachsitzstunde einbringen konnte. Darauf konnte er verzichten und ging dann auch aus der Tür, wie es schon seine Mitschüler getan hatten und lief sehr langsam zum Hinterausgang der Schule. Er war nicht sonderlich erpicht darauf Kaiba sonderlich früh wieder zu sehen, außerdem wollte er sicher gehen, dass keiner seine Mitschüler sah, wie er in dessen Auto stieg. Immer wieder drehte er sich um, um zu sehen, dass er nicht verfolgt wurde. Er schaute sich ein letztes Mal um, bevor er in die Seitengasse abbog, wie er es mit Kaiba abgesprochen hatte. Erfreut stellte er fest, dass keiner ihm gefolgt war, was wohl auch nicht anders zu erwarten war. Das Auto von Kaiba fiel ihm direkt auf. Es war ein strahlender luxusklasse Wagen. Weiß, wie es zurzeit in Mode war, irgendwie wunderte es Joey nicht, dass Kaiba in seinem Fuhrpark so was besaß, wahrscheinlich besaß der Firmenchef sowieso in jeder Farbe ein Auto. Aber darüber machte er sich weniger Gedanken, als er zum Wagen schritt und Kaiba dann im Auto sitzend erkannte. Dann stieg er zu ihm und lächelte ihn an. „Du hier? Hätte ich nicht gedacht“, witzelte er, „wir haben uns schon ewig nicht gesehen.“ Kaiba startete den Motor und beachtete seinen Beifahrer nicht weiter. Er parkte aus und fuhr los. Auch nach geschlagenen zehn Minuten sagte Kaiba nichts und so versuchte der Kleinere nochmals ein Gespräch anzufangen. „Ka… Äh… Seto, wo fahren wir eigentlich hin?“, den Vornamen des Älteren zu sagen war für ihn doch sehr ungewohnt. „In ein Café, ich kenne den Besitzer und vertraue ihm genug, um mich da mit dir hinzusetzen“, kam die knappe Antwort zurück. „Willst du damit sagen, ich bin dir peinlich“, geschockt blickte Joey den Brünetten mit weit aufgerissenen Augen an. Rote Ampel. Der Wagen blieb stehen. Kaiba wendete seinen Blick weg von der Fahrbahn und schaute zu Joey. Dann berührten seine Lippen die seines Gegenübers. „Du bist mir nicht peinlich, aber ich habe gesagt, dass ich kein Interesse daran habe, das irgendjemand mitbekommt, dass wir etwas miteinander haben. Ich denke, dir ist bewusst, dass ich mir das nicht leisten kann“, es wurde grün und er fuhr wieder los. „Ach“, Joey lachte kurz humorlos auf, „natürlich. Wie konnte ich das vergessen.“ Und dann saßen sie wieder schweigend nebeneinander und der Blonde schaute aus dem Fenster. Die Laternenpfähle rauschten an ihm vorbei, ohne dass er sie weiter wahrnahm. Das einzigste was ihm auffiel, war die Tatsache, dass erstaunlich wenige Menschen auf der Straße unterwegs waren. Jeder weiter sie fuhren, um so weniger wurden es, und er musste festellen, dass es anfing ihn zu beängstigen. Vielleicht lag es daran, dass er durch die ganzen billig produzierten Mode-Horror-Filme eine verquere Sicht auf solche Ereignisse hatte und die leeren Straßen erinnerten ihn einfach zu sehr dran oder möglicherweise war da auch etwas in ihm, dass Kaiba nicht ganz vertraute. Er wusste aus der Vergangenheit, dass Kaiba kein einfacher Jugendlicher war und das nicht nur, weil er ein Imperium leitet, sondern weil Kaiba sich wohl nie selber die Finger schmutzig machen würde, aber sicher genug Dreck am stecken hatte. Irgendwie kam bei Joey ganz leicht das Gefühl auf, dass Kaiba Wort wörtlich aus ihm eine weitere Leiche in dessen Keller machen konnte, da musste sich der Blonde gestehen, dass er sich auf ein sehr gefährliches Spiel eingelassen hatte. Er schluckte schwer, als sie in eine weitere leere Straße abbogen die mehr wie eine Gasse aussah. Teure Autos standen dort geparkt und obwohl heller Tag war, hatte man das Gefühl es wäre früher Abend, denn die hohen Häusern verschlangen das Licht. Joey schwieg und beobachtete Kaiba, wie dieser langsamer fuhr und am Ende, wenn auch sehr ungünstig, parkte. Für die Gegend waren die Autos zu teuer. Es erinnerte ihn ein wenig an seinen eigenen Plattenbau, jedoch viel zentraler und wenn man wahrscheinlich fünf Minuten laufen würde, dann wäre man in der, wie sie von Außenstehnden genannt wurde, „Bonzen“-Gegend. Er fühlte sich hier nicht wohl. Jetzt hatte er vielleicht nicht das Gefühl in einem billigen Horrorfilm zu sein, dafür aber in einem schlechten Kriminalfilm. Jedoch musste er auch gestehen, dass dies sein Gewissen nicht beruhigte. In beiden Genren gab es Tote und er musste gestehen, er fühlte sich bei weitem zu jung dafür. Eingeschüchtert stieg er aus, nicht ohne vorher einen ungeduldigen Blick von Kaiba zu ernten, der genervt vor dem Wagen stand. Er folgte ihm zaghaft, während Kaiba mit festen Schritten schnell durch eine Tür ging. Normal hätte Joey sie übersehen, sie passte perfekt zur Betonwand um sie herum und nur die roten Roststellen ließen eine Tür erkennen. Schweigend drang er ein und sah erst einmal nichts. Die Neonlampen waren zu dunkel für den Gang und flackerten, nur die Schritte des Älteren zeigten ihm den Weg und er folgte diesen. Das Flackern tat ihm in den Augen weh und so kniff er sie immer wieder zu, während er mit seiner rechten Hand die Wand entlangschliff um sicher zu gehen, dass er nicht gegen etwas rennt. Nur langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und fühlte sich, als würde er in Höhle des Löwen gehen. Er wusste nicht was ihn erwartete, aber eigentlich hatte er immer gedacht, dass er sich nur so fühlen würde, wenn er in Kaibas privates Reich treten würde. In dessen Villa oder Firma oder so was. Er hätte Kaiba auch mehr Geschmack zugetraut, als sich in so einem heruntergekommen Ort zu treffen. Ob dies der Ort war, wo man Auftragskiller oder Drogen kaufen kann? Vielleicht sogar Menschen? War dies einer der Orte, welche immer wieder in den Medien breitgetreten wurden? Endlich fingen seine Augen an, sich das Flackern zu gewöhnen, sowohl aber auch an die schlechte Beleuchtung und erkannte am Ende eine weitere schwarze Tür, vor der Kaiba nun stehen blieb. Im Dunklen musste Joey gestehen, dass es gerade aussah, als würde Kaiba ihn anlächeln, aber er glaubte, es kam von dem verzerrten Schatten der Neonlampen und der Dunkelheit. Seine Gesichtzüge schienen auch weich, trotz des kalten blauen Lichts. Vielleicht war das Licht einfach noch viel kälter als die Gesichtszüge und ließen ihn deswegen nicht so kalt wirken. Er wusste es nicht genau und ehrlich gesagt machte er sich auch nicht weiter Gedanken drum, er nahm all seinen Mut zusammen, um den letzten Schritt zu Kaiba zu machen. Immer noch nagte die Ungewissheit in ihm und die Angst vor dem was hinter der Tür war, innerlich fing er an sich zu verfluchen, dass er so viele Horrofilme gesehen hatte und auch Tristan, dass er ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte, von wegen er würde mit Kaiba ein schönes Leben haben. Wenn er es überlebt, vielleicht, aber irgendwie ließ das ihn schon zweifeln. Und dann ging die Tür auf und er fiel aus allen Wolken. Alles hatte erwartet. Jedoch ganz sicher nicht das. Was dort vor ihm war, war eine Kneipe, teuer Eingerichtet und bei weitem ein riesiger Kontrast zu der Gegend. Abermals musste er mehrmals Zwinkern, viel zu hell schien ihm die Lampen nun. Kaiba ging vor, nickte dem Barkeeper und einigen Gästen zu, die alle im Anzug da saßen und sich flüsternd angeregt unterhielten. Auch sie nickten Kaiba zu und richteten dann kurz ihren Blick auf Joey, bevor sie sich weiter unterhielten. Niemand schenkte ihm sonderlich Beachtung. Aber er wusste nicht über was er sich mehr wundern sollte. Die Tatsache das Kaiba in dieses Lokal getreten war und niemand sich darüber wunderte oder dass sich niemand über Joey wunderte, als dessen Begleitung. Andererseits war er auch froh, denn angestarrt oder gar angesprochen zu werden, wollte er nun wirklich nicht, aber er konnte sich vorstellen, dass es Kaiba genauso wenig wollte wie er. Und das war gut. Kaiba setzte sich in die hinterste Ecke des Lokals, die abgeschieden von den anderen Plätzen war und wo ein Schild mit „Reserviert“ stand. Ob es Kaiba am Ende reserviert hatte, oder er sich einfach alles erlauben konnte, wusste Joey nicht, aber beide Varianten zweifelt er nicht an. Es war eine Sitzecke mit Leder Überzug und einem schweren Kirschbaumholztisch, der bis auf Oberseite der Tischplatte voll mit Blätterornamenten war. Für Joeys Geschmack zu teuer, zu altmodisch und zu kitischig, flüchtig schaute er auf die anderen Plätze und stellte fest, dass die anderen Plätze nicht anders aussahen. Ob es wohl ein großer Kick für die reichen Geschäftsmänner war in so einer Gegend so teuer seiner Freizeit nachzugehen? Ein Kellner kam und stellte schweigend eine Rotweinflasche auf den Tisch und zwei Weingläser. Dann goss er Beiden ein, bevor er sich schweigend wieder verschwand. Kaiba nippte an seinem Glas und Joey beobachtete, wie er sein Weinglas an seine Lippen führte und daraus trank. Dann tat er es ihm nach. Er mochte kein Wein, aber seine Kehle war trocken und rau von den Zigaretten. Kaiba derweil zog abermals eine Zigarettenpackung aus der Tasche und zündete sicj eine Zigarette an. Jeder, der wohl mit ihm mehr Kontakt hatte, als ihn nur in der Schule zu sehen, wusste, dass Kaiba ein Kettenraucher war. Erstaunlich war, dass er jedoch selten danach roch. Nur wenn er frisch geraucht hatte, verbreitete sich der Geruch von Rauch um ihn herum, aber sonst jedoch bemerkte man nichts davon. Er legte die Packung neben sich und darauf ein Zippo. Mit harten Konturen war ein „KC“ eingraviert, dass gleiche Logo wie auf seinem Mantel, auf der Firma und auf Merchandise, das Kaiba herausbrachte. Der Ältere knöpfte sich die Jacke auf und darunter erschien ein weißes Hemd. Faltenlos und fast zu Ordentlich hing es an Kaiba herunter und irgendwie musste Joey an eine Schaufensterpuppe denken, an der die Kleidung perfekt passte, aber leblos wirkte. Es passte zu Kaiba, denn dieser erinnerte Joey schon oft an eine leblose Puppe, die jeden Tag alles mit Perfektion meisterte, aber sein privates Leben und Spaß schon längst aus seinem Wörterbuch weggestrichen hatte. Er legte die Jacke neben sich, nahm einen weiteren Schluck vom Rotwein und lehnte sich dann nach hinten, um in ruhe zu rauchen. Kaibas kalte Augen lagen auf dem Blonden, der beschämt auf sein Glas starrte. „Ist dir nicht warm?“, durchbrach der Ältere die Stille und aschte Achtlos auf die Lederganitur. Erst jetzt wurde Joey bewusst, dass er seine dicke Winterjacke und einen Schal anhatte. Das Lokal war gut geheizt, für seinen Geschmack sogar ein wenig zu gut. Ihm war wirklich warm, doch noch hatte er keine Zeit gehabt sich darüber Gedanken zu machen, viel zu sehr war es fasziniert von den neuen Eindrücken. „Doch“, antworte er, dann fing auch er an sich aus seinen Sachen zu pellen und sie neben sich auf einen Stuhl zu legen. Er merkte den Blick den Kaiba auf ihn gerichtet hatte und wie er jede seiner Bewegungen wahrnahm und kalt zur Kenntnis nahm. Er fühlte sich wie ein stück Fleisch, dass vor einem hungrigen Wolf lag und nur darauf wartete, wenn dieser sich auf ihn stürzte. Die Stimmung von Kaiba hatte sich geändert, dass merkte man an dessen Aura und auf einmal wurde Joey klar, dass sein Gegenüber nicht immer nur kalt war. Er konnte genauso aufmerksam und nett sein und dann konnte er gefährlich sein. Wobei er noch nicht wusste, ob Kaiba jetzt gefährlich war, es fühlte sich jedoch für Joey so an. Er saß mit seinem weißen, leicht ergrauten, T-Shirt in einer viel zu teurem Kneipe und trank wohl einen Wein, den er sich nie leisten könnte und dachte darüber nach, ob er nun Angst haben müsste oder nicht. Wenn ihm nicht zum Heulen wäre, würde er über sich selber Lachen, für Außenstehende sah es wohl mehr als lächerlich aus. Um seine Nerven zu beruhigen griff er nach den Zigratten und holte sich eine raus. Er stelle nebenbei fest, dass es keine Marlboro waren, sondern eine Marke die er nicht kannte. Die schwarze Packung von den Zigaretten legte er zurück, während er nach dem ersten Zug anfing zu husten, als würde er das erste Mal in seinem Leben auf Lunge rauchen. „Sind sie zu stark für dich?“, hörte er belustig von Kaiba, während er sich die Tränen aus den Augen wischte. „Anscheinend“, jedoch nahm er einen weiteren Zug, diesmal war er jedoch an das starken Kratzen gewöhnt. Er stellte Fest, dass es filterlose Zigaretten waren, wahrscheinlich auch mit höhreren Teergehalt und mehr Nikotin. Die Zigarettenform einer Kalorienbombe. Kaiba griff in seine Jacke und warf eine weitere Zigarettenpackung auf den Tisch. Diesmal wieder Marlboro. Sie war neu und noch verpackt. „Dann rauch die“, sagte er dazu. Joey betrachtete sie schweigend, während er die filterlose Zigarette weiter rauchte. Es kam ihm wie eine Verschwendung vor, die frisch angezündete Zigarette einfach wegzuwerfen. Abermals erschien der schweigende Kellner und stellte einen Kristallaschenbecher auf den Tisch. Kaiba drückte seine Zigarette aus, ohne jedoch seinen Blick von Joey zu nehmen. Es bildete sich keine Falte in seinem Hemd, als sich dieser nach Vorne lehnte. Joey kehle wurde immer trockener und rauer von der Zigarette und er nahm einen großen Schluck von dem Wein, um es auszugleichen und leerte damit das Glas. Gelassen griff Kaiba daraufhin zur Flasche und füllte das Glas seines Gegenübers. Dann erst nahm er selber einen Schluck und lehnte sich wieder zurück. Er legte seinen Ellbogen an der Lehne ab und betrachtete Joey weiter, wie dieser an der Zigarette zog. Ein widerlicher Geschmack machte sich breit im Mund des Kleineren und hustete absichtlich um den Wügereflex der dadurch entstand zu überspielen. Sie waren zu stark für ihn und waren nicht sein Geschmack. Er drückte die halbe Zigarette aus. Dann saßen sie da und schwiegen sich an, bis abermals Kaiba die Stille durchbrach. „Du bist schön“, sagte er ohne seinen Blick abzuwenden. Geschockt weiteten sich Joeys Augen und schauten verblüfft zum Brünetten. „Ich?“, fragte er erstaunt nach, konnte er doch Kaibas Worten nicht trauen. „Ja“, antworte der andere ehrlich und griff nach seinem Weinglas und nahm den letzten Schluck, um dann nachzufüllen. Misstrauisch blickte der Blonde zu ihm, konnte dessen Ehrlichkeit nicht verstehen. Verflogen war die Angst vor Kaiba und hinterließ eine Leere, die der Jüngere nicht zu deuten verstand und schluckte sie herunter mit einem weiteren großen schluck aus seinem Weinglas. Der Wein war viel zu sauer, stellte er nebenbei fest, als sein Mund durch die Säure zusammenzog. „Schau mich nicht so an, als hätte ich dir eben gesagt, dass ich dich mbringe“, Kaiba trank wieder einen kleinen Schluck von dem Wein. Mochte Kaiba den saueren Geschmack des Weines? „Ich wäre weniger erstaunt, wenn du mir das gesagt hättest, als ich es jetzt bin“, erwiderte der Kleinere peinlich gerührt. „Was denkst du von mir?“, der Größere war amüsiert. „Nach allem was ich von dir mitbekommen habe, nicht das Beste, aber ich denke dir ist bewusst warum.“ „Vielleicht hast du nie weiter versucht mich kennenzulernen.“ Jetzt war es Joey, der leicht grinste. „Ich sah noch nie einen sonderlichen Grund, dies zu tun.“ „Und was hat dich dann dazu gebracht, dich an mich ranzumachen, wenn du anscheinend ja nicht glaubst, dass ich in jeglicher Weise mehr als nur ein, wie du es sagst, ‚arroganter, reicher Eisklotz’ bin?“, Misstrauen schwang in Kaibas Stimme mit und Joey war klar, dass er sich eben um Kopf und Kragen redete. Aber er setze sein Pokeface auf und ließ sich seine Nervosität nicht anmerken, die er in sich spürte und die Angst seinen Plan könnte scheitern. „Vielleicht mag ich eben deine arrogante und kalte Art?“, was Besseres war ihm auf die Schnelle nicht einfallen und er wusste, dass er sich eben als Masochist geoutet hatte, aber das war er wohl, wenn er daran dachte, wie weit er schon mit Kaiba gegangen war. „Wie ein Schoßhund, der immer zu seinem Herr zurückkommt, egal was dieser mit einem macht“, kommentierte Kaiba dieses. „Für dich ist doch alles nur reines Hundegeredete.“ „Du wirkst für mich wie ein Hund.“ „Vielleicht bist du ja Zoophil, ich hab gehört sowas soll es geben.“ „Sagte der Machoist. Ich glaube nicht, dass das weiter von Bedeutung ist, wer mit wem und wieso, weshalb.“ „Sondern?“, Joey musste zugeben er konnte dem Älteren schwer folgen. „Ich will mehr von dir Erfahren.“ Wieder fiel der Blonde aus allen Wolken, jede Stunde, die er mit dem Älteren verbrachte ließ ihn immer mehr von ihm erstaunen. Es war wie in Zaubershow, die einen Trick nach dem anderen zeigte und man konnte nicht glauben was dort passierte. „Weißt du denn nicht schon alles, was du über mich wissen willst“, er hatte ja schon mitbekommen das Kaiba ihn beobachtete, ihn würde es nicht wundern, wenn Kaiba eine ganze Akte für ihn angelegt hatte. „Das kann sein, aber ich will es aus deinem Mund hören.“ „Glaubst du etwa, dein Wissen ist falsch oder nicht komplett?“ „Nein, das denke ich nicht, aber du interessierst mich.“ „Ist das alles? Ich interessiere dich?“ Kaiba verneinte es: „Es ist nicht nur Interesse, aber spielt es eine Rolle?“ „Sicherlich. So wie du Alles empfindest, so geht es auch weiter mit uns.“ „Ach, und wie soll es für dich am besten weiter gehen?“ Bewusst, um eine Pause zu erzwingen, ohne dass es so Aussah, als würde Joey keine Antwort auf die Frage haben, griff er nach dem Weinglas und trank. Er hoffte, dass der Kloß in seinem Hals sich löste und seine Stimme nicht zitterte. Langsam setzte er das Glas von seinen Lippen ab und stellte es vorsichtig mit einem leisen Klirren auf den dunklen Tisch, bevor er seinen Blick von Glas abwendete und zu Kaiba schaute. Seine kalten, blauen Augen schauten ihn durchdringend an, so als würden sie ihn durchbohren und aus Joeys braunen, warmen Augen alles wissen und so als hätte er schon längst seinen Plan durchschaut. „Ich will sehen, wo wir landen“, gab der Blonde zurück. Er war erstaunt wie ruhig seine Stimme klang. „Und wo sollte es deiner Meinung nach sein?“ „Ich weiß nicht, dass muss ich erst herausfinden“, und ausnahmsweise war dies die Wahrheit, er wusste immer noch nicht, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er seufzte auf und richtete seinen Blick wieder auf den Tisch. Er ertrug Kaibas Nähe nicht mehr. Die Lust zum Reden war ihm vergangen, er hatte Angst sich zu verplappern, er hatte schon zu viel geleistet dafür, als dass er das alles einfach beenden wollte. Kaiba blieb weiter reaktionslos, während sein Blick weiter auf Joey haftete. Konnte man ihn denn erschüttern oder ihn verwundern? „Vielleicht könnten wir ja das gestrige wiederholen?“, schüchtern lächelte Joey seinen Rotwein an, während ihm die Röte ins Gesicht schoss. Er wollte weg von dem Reden, viel zu gefährlich erschien es ihm, er war noch nicht geübt, Kaiba zu belügen. Der Angesprochene grinste fies, während er sich nach vorne lehnte und Joey zwang, ihm in die Augen zu schauen. Dann küsste er ihn zärtlich, um sich dann wieder zurück zu lehnen. Der Kleinere schluckte hart. „Das muss leider reichen, ich muss wieder zur Arbeit“, sagte Kaiba und stand auf. Er zündete sich eine filterlose Zigarette an und Joey eine Marlborozigarette. Der Blonde wollte den Geschmack von Kaiba auf seinen Lippen los werden und hoffte, die Zigarette würde ihren Dienst darin erweisen. Das faltenlose Hemd von Kaiba wurde nun wieder von dessen Jacke bedeckt und sie wurde ordentlich zugeknöpft und glattgestrichen. Bei Joey sah das nicht so elegant aus, aber er tat auch nicht zu viel für seine Sachen. Er rückte nur schnell alles zurecht, während er beobachtete wie Kaiba sein Portmonee rausholte und einige Scheine in hoher Summe entnahm und auf den Tisch warf. Dann ging er, nickte nochmals den Männern in den Anzügen zu und verließ den Raum dicht gefolgt von Joey. Kurz vor der zweiten rostigen Tür blieb er stehen und dem Blonden blieb nichts anderes übrig, als es ihm gleich zu tun. „Ich kann dich leider nicht nach Hause fahren“, von Reue war nicht wirklich etwas in seiner Stimme zu hören, „jedoch sollte das reichen, um dir ein Taxi zu holen und eine paar Kippen.“ Kaiba holte abermals sein Portmonee heraus und gab Joey ein paar Scheine, bevor er ihn noch einmal küsste und dann schnell durch die Tür ging. Der Kleinere konnte sich nicht Bewegung und starte Kaiba hinterher, während die schwere Metalltür laut krachend ins Schloss fiel. Dann hörte er ein Auto, wie es langsam los fuhr und sich entfernte. Erst dann schaffte er es, sich die Geldscheine genauer anzusehen. Er hatte es nicht erwartet, dass Kaiba ihm die Heimfahrt bezahlt und er musste gestehen, dass es sich doch sehr viel anfühlte, der Stapel an Scheinen, die er in den Händen hielt. Er zählte nach. Es waren 63.000 Yen die Kaiba ihm eben beim Vorbeigehen gegeben hatte. Für das Geld konnte Joey nach Tokyo fliegen und wieder zurück und hätte immer noch genug Geld um dann ein Taxi nach Hause zu nehmen und eine Schachtel Kippen zu holen. Er hatte noch nie so viel Geld in den Händen gehalten und irgendwie fühlte es sich falsch an. Doch auch dieses Gefühl schluckte er schwer runter, als er durch die rostige Tür ging und ein Taxi direkt vor der Tür parken sah. Er hatte es nicht kommen hören, vielleicht stand es schon länger da, oder Joey hatte einfach nicht drauf geachtet, als er damit beschäftigt war, das Geld zu zählen. Das Fenster vom Taxi wurde heruntergedreht und der Taxifahrer lehnte lässig seinen Arm aus dem entstandenen Freiraum und schaute zu Joey. „Hey, Sie da, sind sie Mr. Wheeler?“, rief der Taxifahrer unfreundlich zum Kleineren. Joey drehte sich um und musterte den Taxifahrer genauer. „Ja, dass bin ich“, gab er dann als Antwort zurück, jedoch überspielte er nicht sein Misstrauen. „Mr. Kaiba hat mich hier her geschickt. Ich soll Sie nach Hause fahren. Er lässt auch ausrichten, dass Sie auch ihre Wünsche äußern können, wohin Sie wollen“, der Taxifahrer stieg aus und öffnete die hintere Autotür und wies Joey drauf hin, dass dieser doch bitte Platz nehmen sollte. Gehorsam tat Joey dies auch. Dann setzte sich der Taxifahrer wieder vor das Lenkrad und drehte sich zu ihm um. „Wohin möchten Sie denn?“, fragte er und musterte ihn akribisch. Joey war sich sicher, dass der Taxifahrer sich gerade fragte, was er und Kaiba zu schaffen hatten. Jedoch war dem Fahrer wohl bewusst, dass es ihm nicht zustand, so etwas zu fragen und Joey würde es ihm auch nicht erklären. „Ich würde gern kurz in die Einkaufspassage. Wird auch wirklich nicht lange dauern“, versicherte Joey. „Wie Sie wünschen“, das Taxi fuhr los Joey schaute aus dem Fenster, ihm entging jedoch nicht der Blick des Taxifahrers, der immer wieder zu ihm nach hinten durch den Rückspiegel schaute. Als sich die Straßen wieder mit Menschen füllten und sie sich der Innenstadt näherten, fühlte sich Joey immer sicherer. Vielleicht lag es auch zum Teil daran, dass Joey sich hier wohl besser auskannte, wie jeder andere Mensch in Domino. Dieses Stadtgebiet war früher sein zweites zu Hause gewesen, als er noch in mit seiner Gang unterwegs war. Sie waren gefürchtet und durften sich deswegen alles erlauben. Das Taxi parkte in einer Seitengasse und Joey atmete kurz tief ein, bevor er aus dem Taxi stieg. „Mr. Wheeler, ich warte hier auf Sie“, rief der Taxifahrer ihm hinterher. Joey nickte und bog dann ab. Die Straßen waren voller Menschen, die durch die Stadt bummelten und ihr Geld in vollen Zügen aus dem Fenster warfen. Hier, ein kleines Dekozeug, da ein neues Oberteil oder so ähnlich ging es. Joey selber ging zielstrebig in ein Elektroladen und verzog sich da schnell in einer der oberen Etagen. Schnell fand er das, was er gesucht hatte. Er stand vor der Handyabteilung. Sein eigenes Handy war schon alt, na ja alt war schon fast geschmeichelt, und es hatte seine Macken. Er hatte sich schon lange ein neues gewünscht und nun hatte er die Chance dazu. Viele neue Modelle lagen aus und schienen sich alle zu ähneln, bis auf den Preis und der Name der Firma, welcher auf der Rückseite, der meist schwarzen und smog-grauen Mobiltelefonen war. Joey entschied sich schnell, er schwärmte schon seit ein paar Wochen für ein Model der gehobenen Klasse. Schwarz mit silbernen Streifen. Touchscreen, wie es gerade in fast jeden Model der Fall war und hoffnungsvoll überfüllt mit Funktionen, die kein Mensch wirklich alle brauchte. Also genau das, womit man gut angeben konnte. Ein Verkäufer, der total schmalzig aussah, kam zu ihm und fragte ihn misstraurisch, ob Joey wirklich dieses Gerät haben wollte. Als der Blonde nickte, holte der Verkäufer ein verpacktes Model seines zukünftigen Handys und gab es eher widerwillig an Joey, der es an sich riss und an dem verblüfften Verkäufer vorbei lief, um an die Kasse zu gehen. Joey wusste, dass er sicherlich nicht so eine Ausstrahlung hatte wie Kaiba, der arrogant und kalt wirkte, aber wieso schien er so unpassend in diesem Laden, mit dem zu teuren Handy und warum konnte man es sich bei Kaiba so gut vorstellen? Die Verkäuferin an der Kasse musterte Joey genauso misstrauisch, wie der Mitarbeiter aus der Handyabteilung. Sie nahm das Geld von Joey entgegen und untersuchte jeden Schein auf Echtheit. Ob sie dasselbe auch bei Kaiba wagen würden? Er konnte sich das nicht vorstellen. Jeder Schein war echt, er hatte es auch nicht anders erwartet. Die elektronische Sicherung wurde entfernt und ein gespieltes: „Vielen Dank für Ihren Einkauf, viel Spaß damit und beehren Sie uns bald wieder“, presste die Verkäuferin aus ihrem Lippen, es hörte sich unecht an. Er nahm die bunt bedruckte Plastiktüte entgegen, auf der in großen Buchstaben, so dass auch der letzte Trottel es nicht übersah, der Name der Firma und ihr Slogan drauf stand. Dann verließ er eilig den Laden und ging zurück zum Taxi, dass immer noch an seinem Platz stand. Er kam an einem Kiosk vorbei, wo er sich noch schnell eine Packung Marlborozigaretten kaufte. Eigentlich brauchte er sie nicht, aber er fühlte sich dazu verpflichtet, schließlich hatte Kaiba ihm ja gesagt, er solle ich davon Zigaretten und ein Taxi holen. Früher hatte er L&M geraucht, Marlboro für Arme, aber irgendwie war ihm gerade nach den Anderen. Ob es wohl Kaibas Einfluss war? Dann stieg er ins Taxi und erklärte dem Fahrer den Weg zu sich nach hause. Der Blick vom Taxifahrer zeigte ihm, dass dieser sehr erstaunt war von dem Gebiet, wo er jetzt hin sollte. Die Tüte lag achtlos neben ihm und bei den Kurven rutsche der Karton, auf welchem das Handy und dessen Model zu sehen waren heraus. „Ein neues Handy?“, fragte der Fahrer. Joey nickte nur und vermied es jedoch weiter drauf einzugehen. Normal gehörte Joey zu den Kunden, die mit den Taxifahrern sprachen, doch heute war ihm nicht danach und der Fahrer schien es zu merken und fragte nicht weiter. Abermals hielt das Auto, diesmal vor seinem Haus. „Zahlen Sie, oder soll ich die Rechnung an die Kaiba Cop. schicken?“, erkundigte sich der Fahrer. „Nein ich zahle selbst“, Joey warf einen Blick auf die Anzeige und gab die letzten Scheine von Kaiba dem Fahrer der sie dankend entgegennahm, da das Trinkgeld bei weitem nicht schlecht war, was er dazu bekam. Dann stieg Joey aus und das Taxi fuhr davon. Er schaute ihm hinterher und während es in eine Seitengasse abbog und aus seinem Blickfeld verschwand. Es war kühl geworden und die Sonne stand kurz vor dem verschwinden hinter dem Horizont. Der Schal wurde ein Stück enger gezogen und dann griff Joey nach den neu gekauften Zigaretten und zündete euine an, während er weiter gegen den Horizont schaute. Das frühe dunkel werden und das kalte Wetter mochte er immer noch nicht und er konnte es kaum erwarten, dass der Frühling kam. Der Schnee lag immer noch überall rum, fing jedoch an, langsam zu schmelzen und in der Nacht zuzufrieren. Es war zwar nicht mehr matschig, jedoch war das Eis damit nicht sonderlich besser, da die Gefahr auszurutschen damit noch mehr stieg. Achtlos warf Joey die zu Ende gerauchte Zigarette weg, die laut zischend vom Schneeeisgemisch kurz aufglühte, bevor sie von der Feuchtigkeit aus ging. Während der Blonde zu der Haustür ging, kramte er in seiner Hosentasche nach seinem Schlüssel und fand ihn fix. Er schloss die Tür auf und ging zu seiner Wohnung, die er schon fast blind offnen konnte. Durch den Türschlitz der leicht geöffneten Tür, horchte er auf, ob sein Vater zu Hause war. Zu seiner Freude, war dieser nicht da, doch um eine Nummer sicher zu gehen schlich er sich rein, und schloss die Tür möglichst leise. Er zog sich seine Schuhe aus und war erfreut, dass er leise reingekommen war, denn anscheinend war sein Vater sehr wohl da, dessen Schuhe standen unordentlich um Flur rum und waren durchnässt. Er schien erst seit kurzen wieder dazu sein. Die Schuhe hatten eine große Wasserlache gebildet, die sich langsam ins Parket zog. Leise schlich Joey in sein Zimmer und legte die Plastiktüte aufs Bett bevor er das Zimmer wieder verließ und in die Küche schlich um dort ein Handtuch zu holen. Das legte er unter die Schuhe seines Vaters, damit diese nicht das Parket ruinierten. Schon war er wieder in seinem Zimmer verschwunden und mit einem leisen ‚Klack’ schloss er seine Zimmertür zu. Danach befreite er sich von seinen Sachen und zog eine alte hässliche Jogginghose und ein nicht minder hässlichen und alten Pullover an. Dann ging er zu seinem Bett und machte sich über seine neue Errungenschaft her. Liebevoll und vorsichtig packte er es aus und tat seine Simkarte rein, während er sein altes Handy unachtsam auf den Boden legte und unters Bett kickte. Das würde er wohl so schnell nicht mehr gebrauchen, auf jeden Fall hoffte er es. Er war fasziniert von dem neuen Handy, so viel Schnickschnack hatte er sonst nur bei allen anderen erlebt, nie bei sich selber. Vertieft spielte er eins der billig produzieren Handyspiele und erschrak sehr, als sein Handy auf einmal anfing zu vibrieren. Das Handy wechselte automatisch aus den Bildschirm und zeigte eine neu ankommende SMS. Begeistert öffnete er die SMS und stellte fest, dass diese von Kaiba kam. Seine Begeisterung war verschwunden, und er fühlte sich deswegen schlecht. Er freute sich über sein neues Handy, aber der, der am Ende der Grund dafür war, freute ihn nicht. „Du hast dir also ein neues Handy gekauft. Dann schenk ich dir mal zu deinem neues Spielzeug auch etwas, damit du es benutzen kannst.“ Hinter diesen Wörtern stand ein Code den Joey sofort erkannte. Es war ein Prepaidcode. Schnell kramte er einen Stift und einen Blatt Papier unter dem Bett hervor und schieb ihn ab, bevor er ihn am Handy einlöste. Mit Erstaunen nahm er zur Kenntnis, dass Kaiba ihm ein Guthaben von 12.000 Yen gutgeschrieben hatte. „Mich erstaunt es nun wirklich nicht, dass du weißt, dass ich mir ein neues Handy geholt habe. Aber trotzdem danke“, schrieb Joey zurück. „Ich sorge mich eben um dich“, wieder vibrierte sein Handy. „Wieso denn das? Ich denke nicht, dass man sich Sorgen um mich machen muss, wenn ich ein neues Handy habe.“ „Das vielleicht nicht, aber ich werde nie genug Zeit haben, um das alles selber mitzubekommen. Aber du hättest mir auch sagen können, dass du ein neues Handy brauchst. Ich hätte dir das neuste Model meiner Firma geben können.“ Joey grinste. Für was hatte Kaiba ihm denn dann das Geld gegeben, wenn er sich nicht mal etwas dafür holen sollte, wenn der reiche Geldsack es ihm doch auch so geben konnte. „Ich wollte mir schon länger das Handy holen.“ „Wenn es dir gefällt, dann freu ich mich darüber, dass du etwas für dich gefunden hast. Wie lange bist du heute wach?“ Über Kaibas Frage war Joey erstaunt. Er wusste nicht was er antworten sollte. Das Kaiba vor seiner Haustür stand, wollte er nicht wirklich erleben und er kannte ihn jetzt gut genug, um zu wissen, dass es passieren konnte. Über lügen würde wohl auch nicht viel bringen, er hatte keine Lust, noch mehr zu lügen, als er es schon tat. „Ich denke mal, ich bin bis elf Uhr wach. Wieso?“ „Ich ruf dich gegen elf Uhr an.“ Nun wusste Joey nicht, ob er erleichtert oder verzweifelt sein sollte. Mit Kaiba zu telefonieren, hieß reden und vor dem Reden hatte er große Angst. Er fing an Themen aufzuschreiben, auf dem Zettel, wo der Code von Kaiba stand und als dann das Handy plötzlich klingelte stellte er fest, dass er drei Stunden damit verbracht hatte stumpfe Themen zu erfinden und nebenbei Blumen zu malen. Aufgeregt nahm er das Gespräch an. „Hallo Seto.“ „Schönen Abend.“ „Wie geht’s dir?“, fragte er mit gespielter Small Talk Laune. „Es ist anstrengend, wie geht es dir?“ „Mir geht’s gut. Sag bloß, du bist noch in der Firma.“ „Ja, bin ich, ich wollte dir aber noch eine gute Nacht wünschen.“ „Danke, aber wann gehst du denn schlafen?“ „Ich weiß es nicht, vielleicht in drei oder vier Stunden verlass ich wohl die Firma.“ Joey seufzte. Kaiba arbeitete hart für sein Geld, das musste man ihm lassen, und er tat nichts dafür, als ihm ein paar hübsche Augen zu machen und die ersten Scheine die er bekam, aus dem Fenster zu werfen. „Was ist los Joey?“ „Nichts, kann ich…“, er stockte, „kann ich irgendwas tun… um… na… ja… um den Abend noch zu… zu versüßen?“ Für die letzten Worte könnte er sich selber Ohrfeigen. Er hörte ein Lachen und er musste gestehen, hätte Kaiba ihm das gleiche gesagt, hätte er wohl genauso gelacht, und weil es so war, konnte er dem Größeren gar nicht böse sein. „Du kannst es ja mal versuchen“, kam dann die Antwort amüsiert. „Ähm… äh… Was hast du an?“, und als die Frage durch seine Lippen kam, knallte er sich mit der Hand gegen seine Stirn. Kaiba schaute sicher an sich irritiert herunter und verstand nicht, wie doof Joey sein konnte, sowas zu fragen. Schließlich war Kaiba in der Firma, was sollte er schon anhaben, natürlich einen Anzug. Sicherlich den weißen, den trug er oft. „Seto… vergiss es, ich fang anders an.“ „Mach das“, kam die amüsierte Stimme wieder. „Ähm… ich war nie sonderlich gut darin… aber… ähm… schließ die Augen“, er machte eine kurze Pause, „hast du?“ Kaiba bejahte es und Joey tat das Selbe. „Also stell dir vor… ähm… du sitzt in deinem Büro, auf… ähm… ja auf deinen Stuhl. Soweit kommst du mit?“, unterbrach er sich selber, jedoch nur, um zu überlegen was Joey weiter sagen wollte. „Stell dir vor Joey, ich kann mehr wie drei Sätze aufnehmen.“ „Mensch Seto, mach die Stimmung nicht kaputt.“ „Ach da war eine Stimmung. Tut mir leid ist mir entgangen.“ „Ja, is’ ja gut, dann lass ich es eben.“ „Ach Joey, so war es nicht gemeint“, Kaibas amüsierte Stimme wich einer weichen, zarten Stimme, „mach ruhig weiter, aber frag nicht ständig.“ „Also gut. Du sitzt in deinem Stuhl und… ja… dann tust halt wie immer was vor dich hin tippen. Du weißt schon, so wie du es immer in der Schule und…“ „Ja, ich weiß schon was du meinst“, unterbrach ihn Kaiba. „Ja also, du sitzt da in deinem Stuhl und dann fühlst du, wie warme Hände deine Schultern berühren und in deinem Nacken spürst du zarte Küsse“, kurz stockte und stellte sich selber vor, wie er im Stuhl saß und abermals dieses eine Model mit den blauen Augen und den langen braunen Haaren hinter ihm stand und ihn küsste. Ein seufzen entrann aus seiner Kehle. „Die Hände fangen an deinen Nacken zärtlich, aber bestimmt zu massieren, erlösen deine Muskeln von den Versteifungen und den Schmerzen und du entspannst dich, plötzlich hört die Person auf und küsst und beist die leicht den Hals. Dann dreht sich der Stuhl der Person um und du siehst…“, er atmete tief ein und hauchte dann, „mich. Ich lehne mich nach vorne, und küsse deine Lippen, würdest du es erwidern?“ „Ja“, kam es gehaucht zurück. „Ich setzte mich auf deinen Schoß, und lege deine Hände auf meine Hüfte während ich weiter deinen Hals küsse, mache ich dein Hemd auf und erkunde die neuen Stellen deiner Haut die nun frei werden. Ich wandere mit den Händen an deinen Oberkörper immer weiter nach unten und öffne deine Hose“, er selbst öffnete jetzt seine eigene Hose, „dann bücke ich mich vor dich und nehme deine Männlichkeit in die Hand.“ Auch das machte er bei sich selber. „Ich umgreife sie zärtlich und bewege meine Hand langsam aber rhythmisch hoch und runter. Gefällt dir das?“ Wieder bejahrte Kaiba es hauchend und seufzte leicht. „Langsam wird mein Griff fester“, er stöhnte leicht auf, doch seine eigene Geschichte erregte ihn zu sehr, als dass es ihn störte, während er weiter an sich rumspielte, „und meine Bewegungen werden immer schneller. Dann hör ich auf. Streich mit meiner Zunge über deine ganze Länge, küsse deine Spitze und nehme sie in den Mund, so tief wie ich es kann und beginne leicht dran zu saugen. Man Kopf geht langsam hoch und runter.“ Immer noch stellte sich Joey vor, wie es wäre, wenn es das weibliche Model beim ihm tat. Er genoss die Vorstellung und vergaß Kaiba schon fast, bis eben dieser aus dem Handy keuchend zu hören war. Er versuchte es zu ignorieren und verdrängte Kaiba weit weg. „Ich bewege mich immer schneller, bis du kurz vorm kommen wärst. Dann höre ich auf, richtige mich wieder auf und küss dich, bevor ich anfange mich zu entkleiden. Ich ziehe langsam mein Shirt aus und dann meine Jeans, achte darauf, dass du mich auch anschaust. Danach küsse ich dich abermals bevor ich meine Short achtlos auf den Boden fallen lasse. Ich leg mich auf deinen Schreibtisch und spreize leicht meine Beine und bitte dich zu mir zu kommen. Du führst deine Männlichkeit in mich und ich stöhne erregt auf, während du fordernd in mich stösst.“ Joeys kam langsam zu seinem Maximum. Sein Stöhnen wurde lauter und sein Atmen immer hektischer. „Ich komme und das zusammen ziehen meiner Muskeln bringt dich…“, in dem Moment kam er selber und ergoss sich auf seinem Bauch, „zum kommen.“ Er keuchte die letzten Worte während er sich selber, schwer wie Blei zusammensinken ließ. Die Kraft in seinen Händen ließ nach und er fühlte sich auf einmal müde. „Das hast du aber schön gemacht“, hörte er die Stimme von Kaiba. Erst jetzt erinnerte er sich wieder, dass er seine Show vor eben diesem vorgeführt hatte. Für einen Moment stockte sein Atmen, und dann schoss ihm das Blut von der Männlichkeit in sein Gesicht und er wurde knallrot. Gott sei Dank sah ihn niemand. „Äh… Ich hoffe es hat dir… äh… gefallen“, flüsterte der Blonde. „Es war schön deine Stimme zu hören.“ „Ähm… Ja, dann wünsche ich dir eine gute Nacht“, Joey legte schnell auf, viel zu peinlich war ihm das alles. Dann stand er auf und holte vom Tisch Taschentücher und machte sich sauber, danach legte er sich ins Bett und schlief ein. Die Müdigkeit hatte ihn auf Anhieb übermannt. Kaiba derweil schaute belustigt auf sein Handy, woher nur ein Tuten zu hören war. Ihn hatte es bei weiten nicht so erregt, wie Joey. Er war weder gekommen, noch hatte er sich selbst angefasst, jedoch hatte es ihm sehr gefallen sein kleines Hündchen zu hören. Nicht deswegen hatte Kaiba bei ihm angerufen, er hatte Sehnsucht nach dem Kleinen, aber er wollte nicht leugnen, dass es ihm gefallen hatte ihn zu hören, wie er kam. Es war schön, leider hatte er ihm keine richtige gute Nacht wünschen können, was er eigentlich vor hatte. Ober es noch tun sollte? Er vermutete Joey würde gerade mit hochroten Kopf im Bett liegen und sich schämen, da wollte er wahrscheinlich keine SMS oder gar einen Anruf von Kaiba bekommen. Aber Kaiba konnte trotzdem nicht widerstehen und schrieb ihm schnell. „Gute Nacht, Joey. Schlaf fein. Träum was Schönes. Es war schön deine Stimme zu hören Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)