Bis ans Ende der Welt von Flordelis (Das Schwert folgt stets dem Herzen) ================================================================================ Kapitel 23: Und am Ende... -------------------------- Fion hätte sicher nicht gedacht, dass seine Gelegenheit so schnell kam, aber schon nach wenigen Metern in den Wald hinein, gabelten sich die Wege, so dass es drei Möglichkeiten gab, weiterzukommen. Da keiner von ihnen wusste, welcher davon zu Tengaar führte, kam Fions Vorschlag nicht überraschend und erregte auch in niemandem Misstrauen. „Uns aufteilen klingt gut“, bekräftigte Ailis. „Damit kommen wir auf jeden Fall schneller zu Tengaar. Einer von uns muss ja den richtigen Weg nehmen.“ Ungeduldig verlagerte Hix das Gewicht von dem einen auf den anderen Fuß. „Und wie teilen wir uns auf?“ Am liebsten wäre er direkt vorausgestürmt, aber er wusste selbst, dass er das nicht allein konnte. Er brauchte jemanden bei sich, wenn auch nur als moralische Stütze. „Ich gehe mit Hix“, sagte Rim sofort, wofür er ihr äußerst dankbar war. Zahra griff nach Fions Robe, doch er schüttelte bereits den Kopf. „Ich will, dass du mit Ailis gehst. Jemand muss auf sie aufpassen.“ „Na vielen Dank“, sagte Ailis mit gespielter Empörung, widersprach allerdings nicht. Zahra erwiderte ebenfalls nichts, sondern stimmte stumm zu und begab sich an Ailis' Seite. Nachdem das besprochen war, zögerte Hix nicht mehr lange und lief los, wählte aufs Geratewohl einen Weg aus, dem er folgen könnte und überließ die restlichen Pfade den anderen. Rim schloss sich ihm direkt an. Sie schaffte es zwar nicht, mit ihm Schritt zu halten, aber ein kurzer Blick über seine Schulter versicherte ihm, dass sie ihn nicht aus den Augen verlor. Der von ihm gewählte Weg wurde offenbar kaum genutzt, immer wieder blieb er mit einem seiner Füße an einer hervorstehenden Wurzel hängen oder schlug ihm ein tief hängender Ast ins Gesicht. Doch auch die zahlreichen zurückbleibenden Kratzer schafften es nicht, ihn aufzuhalten. Er hoffte, Tengaar am Ende dieses Weges zu finden und sie endlich befreien zu können, wer auch immer dieser Cain war, der sie gerade gefangen hielt. „Bist du sicher, dass du das tun solltest?“, fragte Rim. Obwohl sie atemlos klang, schien sie immer noch genug Sauerstoff zu haben, um ihn während des Laufens anzusprechen. „Natürlich!“, antwortete er über seine Schulter hinweg. „Immerhin geht es um Tengaar!“ Und sobald es um sie ging, gab es kein Zaudern und Zögern. Über sich konnte er die Krähe sehen, als würde sie ihnen den Weg weisen wollen, Hix hoffte, dass es auch wirklich der richtige war und es nicht nur aus der Luft so aussah. Doch zu seiner unangenehmen Überraschung, endete der Weg unvermittelt auf einer Lichtung, was ihm auch erklärte, weswegen er kaum genutzt wurde. Umgeben von Bäumen, die so dicht wuchsen, dass zwischen ihnen nur noch Unkraut gedeihen konnte, das keinerlei Pfad mehr offenließ, wusste er nicht so recht, wohin er sich wenden sollte. „Das war der falsche...“, stellte er enttäuscht fest. Innerlich verfluchte er sich und sein Unglück bereits. Wenn er nicht den falschen Weg gewählt hätte, dann stünde er nun nicht an diesem Ort, sondern wäre vielleicht schon bei Tengaar. Die Krähe schwebte herab und ließ sich auf einem Ast nieder. Sie neigte den Kopf und beobachtete Hix dabei, wie er sich umsah und überlegte, ob er es schaffen könnte, das Unkraut mit seinem Schwert niederzumähen. Allerdings kam er zu dem Ergebnis, dass damit über kurz oder lang nur die Klinge stumpf werden würde, besonders wenn er dabei gegen die Bäume stieß. „Was soll ich tun?“ „Was würdest du tun, wenn Tengaar da wäre?“, fragte Rim. „Gar nichts... Tengaar hätte wahrscheinlich eine Idee. Oder wir würden einfach zurückgehen.“ Vielleicht wäre es wirklich besser, umzudrehen und einen anderen Weg zu nehmen, auch wenn er dadurch kostbare Zeit verlor. Ja, das wäre vermutlich wirklich das Beste. Augenblicklich fuhr er herum und begann, wieder in die andere Richtung zu marschieren. Er dachte gar nicht darüber nach, ob Rim ihm folgte und verfiel stattdessen nach einigen Schritten in einen Sprint. Halte durch, Tengaar! Ich bin auf dem Weg. Ailis rieb sich immer wieder die bloßen Oberarme, während sie auf dem Weg lief, den Hix und Fion ihr übrig gelassen hatten. Es war deutlich spürbar, dass im Wald Magie gewirkt wurde und das schien ihr jegliche Wärme zu nehmen. Genau wie das Verhalten von Fion. „Was ist eigentlich los mit ihm?“ Zahra, die neben ihr lief, hob fragend den Kopf. „Was soll mit ihm sein?“ „Na ja, er ist ziemlich seltsam. Als ob er irgendeinen Entschluss gefasst hätte, so ist er sonst nicht.“ Sie war schon eine Weile gemeinsam mit ihm unterwegs, deswegen schaffte sie es, seine Stimmungen zu erkennen, selbst wenn alle anderen es nicht konnten. Anscheinend nicht einmal Zahra. „Mir ist nichts aufgefallen. Er ist doch immer mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.“ „Ich hoffe, dass du recht hast.“ Ailis hielt inne, als sie etwas hörte. Es klang, als würde sich etwas mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Luft bewegen, gefolgt von dem signifikanten Zischen, das entstand, wenn man Windklingen zum Angriff hervorzauberte. Sie näherten sich also der Quelle der Magie. „Wahrscheinlich hat Hix ihn schon erreicht.“ Aber Ailis wollte sich gar nicht vorstellen, wie Cain mit jemandem wie ihm umspringen würde. Glücklicherweise schüttelte Zahra mit dem Kopf. „Das ist nicht Hix. Rim sagt, sie sind in einer Sackgasse gelandet und mussten umkehren.“ Ailis bemerkte das sanfte Leuchten auf Zahras rechter Hand, das von einer Rune zeugte. Die Zwillingsrune, über die sie stets miteinander in Kontakt standen, vorausgesetzt die Entfernung war nicht sonderlich groß, glühte und verriet damit wohl auch Rim gerade, dass Ailis' Weg der richtige war, so dass Hix diesen als nächstes nehmen könnte. „Dann bleibt eigentlich nur noch Fion, aber der würde sich doch nie mit Cain anlegen.“ Ailis war unentschlossen, was sie tun sollte. Sie wollte nicht in den Kampf hineingezogen werden, aber wenn Fion möglicherweise ihre Hilfe benötigte, dann musste sie ihm diese auch geben. Hix würde sich außerdem nicht aufhalten lassen, aber er könnte nicht gegen Cain bestehen, auch nicht gemeinsam mit Fion. Aber da nur in der Gegend herumstehen und Theorien spinnen ihr nicht weiterhelfen würde, beschloss sie schließlich, weiterzugehen, nur um festzustellen, ob es wirklich Fion war, der da gegen Cain antrat. Und vielleicht könnte sie einen Weg finden, Tengaar zu helfen, während ihr Entführer abgelenkt war. Je näher sie der Lichtung kam, auf der dieser Kampf stattfand, desto langsamer wurden Ailis' Schritte. Sie bückte sich, während sie vorsichtig weiter voranschlich, verborgen von Büschen, durch die sie nicht nur Cain sehen konnte, sondern auch eine Frau, die sie nicht kannte. Wieder kam ihr Zahra zur Hilfe, die ihr leise erklärte, dass es sich dabei um Vena handelte, eine vampirische Verbündete von Dougal. „Warum kann sie bei Sonnenlicht herumlaufen?“, fragte Ailis brummend. „Sie sollte in Flammen aufgehen und zu Asche zerfallen.“ „Meister Dougal hat sie mit einem Schutzzauber versehen. Sonst wäre sie doch sinnlos für ihn.“ Ailis musste zugeben, dass das wirklich Sinn machte. Wenn Cain also einen Gegenzauber kennen würde... allerdings wirkte er derart wütend, dass er nicht einmal auf diesen Gedanken kam. Sein Gesicht war vor Wut zu einer Grimasse verzerrt, seine ganze Konzentration galt nur noch Vena. Das war ein Nachteil für ihn – aber ein Vorteil für sie. „Wir werden Tengaar retten“, flüsterte Ailis. So vorsichtig wie möglich, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bewegte sie sich in Richtung der Gefangenen, die sie alsbald entdeckte. Glücklicherweise verstand sie aber offenbar selbst, dass sie nun einfach nur abwarten musste, so dass Ailis ihr kein Zeichen geben musste, sich ruhig zu verhalten. Am Baum angekommen, half sie Zahra, hinaufzusteigen, damit diese sich um die Fesseln kümmern konnte und drehte sich dann zu den Kämpfenden um. Diese waren immer noch mit sich selbst beschäftigt, was Ailis reichlich bemerkenswert fand. Keiner der beiden schien irgendwelche Ermüdungserscheinungen zu zeigen oder gar seine Konzentration zu verlieren. Lange konnte sie sich allerdings nicht damit beschäftigen, denn plötzlich landete Tengaar mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Die Befreite löste den Knebel, schwieg aber immer noch, sie wusste ganz genau, dass sie still sein musste. Ailis gab ihr zu verstehen, dass sie den Weg entlanggehen und dabei weiterhin möglichst leise sein sollte. Tengaar pumpte Luft in ihre Backen, als würde sie widersprechen wollen – und Ailis konnte es in gewisser Weise verstehen – doch dann zeigte sie sich vernünftig und folgte dem angegebenen Weg. „Oh~!“, erklang plötzlich eine amüsierte, weibliche Stimme. Ailis' Nackenhaare stellten sich mit einer unangenehmen Vorahnung auf, die sich sogleich bestätigte, als sie zu Cain und Vena blickte. Beide hatten innegehalten und starrten in ihre Richtung. Sie versuchte, unschuldig zu lächeln und hob die Hände. „H-he, schönes Wetter heute für einen Waldspaziergang, was?“ „Was hast du nur getan?“, säuselte Vena und hielt sich die Hand vor den Mund, scheinbar um ihr Lächeln zu verstecken, dabei warf sie einen Blick zu Cain, dessen Blick Ailis geradewegs aufzuspießen schien. Sie wollte zurückweichen, gleichzeitig aber auch keine Schwäche zeigen, diese Unentschlossenheit ließ sie auf der Stelle verharren und seinen Blick lediglich erwidern, während sie innerlich hoffte, dass er sich bald wieder beruhigen würde. Das tat er allerdings nicht, stattdessen setzte er sich in Bewegung, hielt jedoch gleich wieder inne, als Zahra vom Baum herabsprang und sich ihm mit ausgebreiteten Armen in den Weg stellte. „Kein Schritt weiter!“, verkündete sie entschlossen. Unschlüssig sah er auf sie hinab, offenbar nicht gewillt, ihr etwas anzutun. Vena tänzelte heran, legte ihre Arme auf Cains Schulter und blickte an ihm vorbei. „Owwww~. Will das kleine Mädchen sich als Heldin beweisen?“ Zahra warf ihr nur einen glühenden Blick zu und ignorierte sie sonst. Das entlockte Vena ein amüsiertes Schmunzeln. „Und anscheinend hat Cain eine Schwäche für kleine Mädchen.“ Diese Worte ließen ihn wieder aus seiner Starre erwachen, mit einer knappen Bewegung aus dem Ellenbogen schüttelte er die Vampirin ab. „Das reicht jetzt! Ich-“ Eine Explosion verhinderte, dass er den Satz beendete. Die Blicke aller richteten sich sofort in die Gegend, aus der das ohrenbetäubende Geräusch gekommen war. Für einen Moment waren sie alle still, nicht einmal Vena lächelte noch. Ailis fragte sich, was geschehen war, ob es noch einen weiteren Feind gab oder ob Dougal sie gar gefunden hatte und falls ja, wer nun der Leidtragende dieses Zaubers gewesen war. Zahras Rune leuchtete hell auf, dann gab das Mädchen ein erschrockenes Keuchen von sich, fuhr herum und rannte in Richtung der Explosion. Ailis zögerte keine Sekunde und folgte ihr. Nicht nur aus Sorge um die anderen, sondern auch um nicht mit den beiden Feinden allein zu bleiben und Gefahr zu laufen, dass sich deren Wut doch noch auf sie forcieren würde. Was hat Zahras Rune ihr nur gesagt?, fragte sie sich, während sie so schnell wie möglich den Pfad entlangrannte, dabei gleichzeitig versuchte, nicht zu stürzen und auch nirgends hängenzubleiben. Hoffentlich sind Fion und Rim in Ordnung... Mit leisem Grummeln rieb Tengaar sich die Oberarme, in die der Blutfluss nur langsam zurückkehrte. Am Liebsten hätte sie diesem Cain gezeigt, was sie davon hielt, derart gefesselt und dann aufgehängt zu werden – aber es war besser, wenn sie das sein ließ. Seine Kraft war der ihren ohne Zweifel überlegen und in diesem Fall war es schlichtweg dumm, sich mit ihm anzulegen. Wütend war sie dennoch und in ihrer Vorstellung tat sie Cain daher allerlei grausame Dinge an, die ihr einfielen. Erst das Knacken von Ästen ließ sie wieder innehalten. Sie wich einige Schritte zurück und starrte konzentriert ins Unterholz – nur um erleichtert aufzuatmen, als Fion heraustrat. „Ich erinnere mich an dich“, sagte sie lächelnd. „Du hast mir geholfen, aus dem Schloss zu fliehen. Fiongal, nicht wahr?“ Sie wusste, es sollte sie beunruhigen, dass er nicht lächelte, aber sie ging in diesem Moment einfach nur davon aus, dass er angespannt war. Dass er dann allerdings seinen Rapier hervorzog, sorgte doch dafür, dass sie schluckte. „Das ist richtig“, sagte er tonlos. „Aber diesmal bin ich nicht hier, um dir zu helfen.“ Tengaar wich noch weiter zurück, bis sie einen Baum in ihrem Rücken spüren konnte. „Warum tust du das jetzt?“ „Glaub mir, es ist besser, wenn du stirbst.“ Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu. Sie stieß sich von dem Baum ab und lief zur Seite weg, doch er ließ einfach den Ast direkt vor ihr in Flammen aufgehen, worauf sie erschrocken wieder innehielt. „Solange du lebst, wirst du keine Ruhe mehr vor Dougal haben“, fuhr er fort. „Und ich kann nicht zulassen, dass er Treasa wieder aus ihrem Siegel befreit!“ Wütend stieß er den Rapier vor, doch Tengaar wich zur Seite aus. Sie versuchte, in eine andere Richtung zu entkommen, aber erneut tat sich eine Feuerwand vor ihr auf. Die sofort einsetzende Hitze ließ sie schwindelig werden und erinnerte sie unangenehm daran, wie trocken ihre Kehle war und wie sehr sie sich nach Wasser sehnte. Fion wandte sich ihr wieder zu. „Mach es mir nicht so schwer. Dann wird es auch nicht wehtun.“ Diesmal lief sie nicht weg, als er wieder den Rapier hob. Stattdessen blickte sie ihn wütend an. „Denkst du wirklich, ich lasse das einfach zu!? Denkst du, ich lasse mich einfach von dir töten?!“ „Was willst du schon tun?“, erwiderte er, hielt aber tatsächlich inne. Sie wusste nicht, was sie tun wollte, aber sie spürte, wie sich etwas in ihr aufbaute. All der Zorn auf die Umstände, die sie hierher geführt hatten, die Hoffnung, die immer wieder von der Verzweiflung zertrümmert worden war, ihre Sehnsucht nach Hix und auch ihre Müdigkeit, all diese Dinge vermengten sich in ihrem Inneren und ließen eine Energie entstehen, die sie nicht vollkommen verstand, aber die ihr in diesem Moment gerade recht kam. „Ich werde jedenfalls nicht sterben!“ Schlagartig entlud sich die aufgestaute Energie, sie spürte, wie eine immense Hitze, die schlagartig freigesetzt wurde, zu einer Explosion anwuchs. Die nahestehenden Bäume und Pflanzen brannten innerhalb nur weniger Sekunden nieder und zerfielen zu Asche, sie selbst wiederum spürte nichts von den züngelnden Flammen, für sie war nichts an der Temperatur verändert. Fion wich augenblicklich zurück, hielt sich schützend den Arm vor das Gesicht und wurde dabei von einer grünlich schimmernden Kugel, in deren Mitte er sich befand, geschützt. Kaum war das Feuer erloschen, sank Tengaar erschöpft zu Boden. Jegliche Kraft schien ihren Körper gemeinsam mit den Flammen verlassen zu haben. Deswegen glaubte sie erst, sich nur einzubilden, dass Dougal aus dem Nichts heraus neben sie trat und sie auf seine Arme hob. Erst, als sie den Boden nicht mehr unter sich spüren konnte, wusste sie, dass sie es nicht nur träumte und er sich wirklich bei ihnen befand. Fion kniete kraftlos auf dem Boden und konnte lediglich hilflos die Hand nach ihnen ausstrecken. Dougal blickte nur finster auf ihn hinab. „Wir sehen uns bald wieder, Bruder und dann werde ich siegreich sein. Trotz deiner Einmischung.“ Schritte erklangen und plötzlich konnte Tengaar weitere Personen wahrnehmen, wenn auch manche nur verschwommen. Sie sah Ailis und Zahra, Rim – und schließlich auch Hix, ein Anblick, der ihr Herz trotz der hoffnungslosen Situation leichter werden ließ. Sie wusste, er würde sie nicht retten können, dass es möglicherweise zu spät war, aber während diese verzweifelnde Erkenntnis sie erfüllte, spürte sie gleichzeitig Freude darüber, dass er gekommen war, um ihr zu helfen, trotz der Entfernung und Gefahren. Er war gekommen und das war alles, das zählte. Danke, Hix. Im selben Moment verschwand Dougal gemeinsam mit ihr, so dass sie diese Worte nicht mehr aussprechen konnte. Hix stolperte und stürzte in die Asche, als Dougal verschwand. Er war wieder so nah gewesen, nur wenige Schritte von ihr entfernt und erneut hatte er versagt. Warum geschah das nur immer ihm? Rim kniete sich vor ihn. „Alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?“ „Es geht schon“, murmelte er und richtete sich langsam wieder auf. Noch war es nicht zu spät. Er hatte Tengaar mit sich genommen, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er ihr nicht noch helfen könnte. Oder? Ailis und Zahra hatten sich derweil vor Fion gekniet – wobei das Mädchen doch eher stand, um auf gleicher Augenhöhe mit ihm zu sein. „Geht's?“ „Mir ist schon Schlimmeres passiert“, erwiderte er. „Aber er hat jetzt Tengaar.“ Zahra streckte den Arm aus und tätschelte ihm den Kopf. „Mach dir keine Gedanken deswegen. Du hast immerhin versucht, sie zu retten.“ Er sagte nichts darauf und erhob sich stattdessen. „Wir müssen ihn aufhalten.“ Hix' Aufmerksamkeit konzentrierte sich sofort auf ihn. „Was können wir noch tun?“ Was immer es war, würde er tun. Selbst wenn er dazu bis ans Ende der Welt reisen müsste, genau wie sein Schwur, damals in der Messingburg noch, es vorgesehen hatte. Eine Zeit, die ihm endlos viele Jahre entfernt schien. Ailis erhob sich ebenfalls und blickte Fion ebenfalls neugierig an. Offenbar kannte sie sich in diesem Bereich erstmals ebenfalls nicht aus, was dafür sorgte, dass Hix sich zumindest einmal nicht so weit außen vor fühlte. Doch Fion nahm sich Zeit für seine Antwort. Er klopfte sich die Asche von der Kleidung und ließ dabei nur Flecken entstehen, dann blickte er ernst in die Runde. „Ich weiß, wohin Dougal sie heute bringen wird und wir werden ihm folgen.“ Er machte noch einmal eine Pause und atmete tief durch, als kosteten ihn die nächsten Worte einiges an Überwindung – und Hix konnte durchaus verstehen, weswegen. „Direkt ans Ende der Welt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)