Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 31: Kaltes Eis ---------------------- Lautlos drückte Deidara mitten in der Nacht die Klinke zu ihrem gemeinsamen Zimmer runter und linste in den dunklen Raum. Die grelle Lampe im Flur blendete seine Sehnerven, sodass er die schwachen Graustufen in der Schwärze nicht erkannte. Aber sein Gehör schnappte auch nichts auf, was auf Itachi hinwies. Also huschte er hinein und wurde von matter Finsternis umarmt. Auf Socken tapste er blind zur Treppe, die zu seinem Bett hinaufführte, doch weit kam er nicht. Ein leises Klicken prallte durchdringend von den Wänden ab und verflocht sich zu einer alarmierenden Warnung. Deidara hielt inne und wandte seinen Kopf zu der kleinen Nachttischlampe, von dessen Schalter Itachi gerade seine Hand nahm. Das schwache Licht beschien den Schwarzhaarigen nur halb und tauchte ihn so in eine verführerische Silhouette, die er jetzt aber nicht sehen wollte. Verfluchter Mist, dachte Deidara. Er wollte doch nur ins Bett und sich nicht noch weiter mit Itachi auseinandersetzen. Für heute war das Fass an Problemen bereits überfüllt. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Noch bevor der Schwarzhaarige den Mund öffnen konnte, fuhr er ihn an: „Verdammt noch mal, warum kannst du nicht einfach schlafen wie jeder normale Mensch, hm?“ „Deidara, ich…“ Besagter schnitt ihm mit einer herrischen Geste das Wort ab wie man ein Stück Schinken mit einem scharfen Metzgermesser teilte. Seine Augen blitzten in dem Halbdunkel der Nachtlampe unheilvoll wie eben jenes Messer. „Halt die Schnauze!“ Seine Stimme drang durch die Wände und verlor sich in den angrenzenden Zimmern. Bebend vor Wut stand Deidara im Raum, die Hände zu Fäusten geballt. Kaum eine Sekunde später donnerte eine Faust gegen die rechte Wand. „Fresse da drüben“, brüllte ein müder Student durch die unnachgiebige Begrenzung, welche die Worte halb verschluckte. Itachi beschloss, lieber nichts mehr zu sagen heute. „Schlaf gut“, brachte er nur noch ein leise über die Lippen, ehe er sich auf seinem Bett ausstreckte. Dass Deidara ihn so beharrlich ablehnte, nagte an seinem Wohlbefinden. Er wollte sich entschuldigen, aber der Blonde ließ ihn nicht einmal ausreden. Er wusste doch inzwischen selbst, dass er einen Fehler begangen hatte. Er sollte es morgen wieder versuchen. Erst, als Deidara fertig war mit Umziehen und sich in sein eigenes Bett zurückgezogen hatte, löschte er die kleine Lampe und schloss die Augen. Hoffentlich lief es morgen besser. Er musste eisern bleiben, wenn er nicht wollte, dass ihre Beziehung so auseinanderbrach wie ein Krug, der einmal zu oft zu Boden gefallen war. Samstag Deidara wurde am nächsten Morgen von einem durchdringenden Klopfen an der Tür aus seinem wenig erholsamen Schlaf gezerrt. Da er nicht allein im Zimmer war, sah er gar nicht ein, wieso er reagieren sollte und zog sich die Decke nur über den Kopf. Warum kam der Störenfried zu so einer unstudentischen Zeit? Er wollte weiterschlafen… außerdem fühlte er sich matt und müde. Das weiche Federbett dämpfte Itachis kühles: „Herein.“ Kaum ausgesprochen, flog die Tür auf und eine Pferdeherde trampelte munter in den Raum. Deidara schnaufte genervt unter seiner Decke, als ihm die Stimmen deutlich machten, wer gerade das Zimmer für sich eingenommen hatte. Akatsuki. „Los aufstehen, ihr Schlafmützen. Wir wollen zur Eislaufbahn. Heut gibt es Studentenrabat“, rief Kisame gut gelaunt in die Runde. Itachi ergab sich wohl in sein Schicksal, jedenfalls hörte er über den allgemeinen Lärm hinweg die Tür zum Bad zuschlagen. Deidara hingegen gab sich der irrsinnigen Hoffnung hin, sie würden ihn übersehen, wenn er sich nicht weiter rührte. Doch nur einen Augenblick später hopste jemand die schmale Treppe hinauf und warf sich schwungvoll auf das Bündel, welches er unter der Decke darstellte. Ein schmerzvolles Japsen entkam ihm, wurde ihm doch gekonnt die Luft aus den Lungen gedrückt und sein Körper gequetscht. „Deidara-senpai muss auch mitkommen!“ Freudig rollte sich Tobi munter auf ihm herum. Der Kerl war fast einen Kopf größer als er und dementsprechend schwerer. Er sollte von ihm runtergehen! Irgendwie schaffte der Blonde es unter diesem Gezappel sein Bein anzuziehen und seinen Fuß in irgendein Körperteil von Tobi zu rammen. Begleitend murrte er ein kratziges: „Runter, hm.“ Zwar befreite Tobi ihn von seinem Gewicht, strafte ihn aber sogleich mit ohrenbetäubendem Gejammer über Schmerzen. Der sollte sich mal nicht so anstellen. Er fühlte sich, als wäre eine Dampfwalze munter über ihn drüber gerollt. Ein kurzes Grummeln war die Antwort. Doch wenn er hoffte, Tobi würde aufgeben, so hoffte er vergeblich. Mit einem Ruck wurde Deidara seiner warmen Decke beraubt und kühle Luft streichelte über seine Haut.“Bitte, Senpai. Komm Tobi zuliebe mit.“ Mit einem genervten Schnaufen stemmte Deidara sich hoch und ein vernichtender Blick traf Tobi. Der bekam Angst und versteckte sich hinter seiner Decke, wich zum anderen Ende des erhöhten Bettes zurück, ehe er ihm die Decke zuwarf und die Treppe hinab flüchtete und sich hinter Kisame versteckte. „Bitte tu Tobi nichts. Tobi is a good Boy“, fiepte selbiger. Deidara betrachtete den Haufen Menschen und das eigentliche große Zimmer wirkte vergleichsweise winzig. Müde ließ er sich einfach wieder zurückfallen. Ein letzter Funken Hoffnung, dass sie Ruhe geben würden, war noch nicht erloschen und kämpfte tapfer um sein Überleben. „Komm runter. Itachi ist schon fertig.“ Pains Stimme durchstach den kleinen Funken Hoffnung und stieß ihn ins dunkle Grab hinab. „Man, ihr nervt, hm“, brummte Deidara und sah gequält auf den Wecker. Gerade mal um 10 Uhr! Aber wie hieß es so schön? Der Klügere gab nach. Also musste er wohl mit, wenn er seine Ruhe haben wollte. Eine gute Stunde später saß Akatsuki auf einer Bank im Eislaufstadion und jeder focht einen mehr oder weniger stillen Kampf mit den geliehenen Schlittschuhen aus. Deidara ging mit wenig Begeisterung an die Angelegenheit heran. Er fühlte sich noch immer matt und war so der Letzte auf dem Eis. Da er länger nicht mehr auf Kufen gestanden hatte, hielt er sich zuerst an der Reling fest und beobachtete seine Freunde im Gewühl der Studenten. Hidan raste einem vor sich hin taumelnden Tobi hinterher und fluchte wie üblich. Vermutlich hatte Tobi wieder was Falsches gesagt. Kakuzu fuhr seine eigenen Kreise. Zetsu war wie üblich irgendwo untergetaucht und würde sicher bald wie aus dem Nichts vor einem stehen. Irgendwo in der Nähe rutschten Pain und Konan umher, während Kisame wie ein Fisch übers Eis schlitterte und dabei ein halsbrecherisches Tempo hinlegte. Itachi glich dagegen schon einer Schnecke, vermutlich wegen den Nachwirkungen seiner Lungenentzündung. Eher gezwungen wandte er seinen Blick von dem Schwarzhaarigen ab. Deidara fand es nach wie vor erstaunlich, wie ihre Clique so lange bestehen konnte, obwohl sie alle so verschieden waren. Es lag vermutlich einfach an dem Schuss Verrücktheit, der in jedem schlummerte. Mit einem leisen Seufzen stieß er sich von der Reling ab und ließ sich ein paar Meter weit übers Eis gleiten, ehe er sich langsam in Bewegung setzte. Das Gefühl, nach langer Zeit wieder auf so dünnen Kufen zu stehen und übers Eis zu rutschen, war schon immer seltsam gewesen und brauchte etwas Eingewöhnungszeit. Aber nach einer Stunde fühlte er sich doch recht sicher und konnte wieder gut mit den anderen mithalten. Irgendwann hatte er Itachi die Eisbahn verlassen sehen. Er hatte recht erschöpft gewirkt. Aber nein, er würde ihm nicht folgen. Der Schwarzhaarige war doch selbst dran schuld nach dem Theater. Trotzig legte der Blonde noch einen Zahn zu… und raste frontal gegen die hölzerne Reling. Mit einem abgehackten Keuchen landete er auf dem kalten Eis und verharrte einen Moment benommen. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er sollte sich weniger Gedanken um Itachi machen, sonst würde noch ein kleines Kind über seine Finger fahren und er hing an seinen Körperteilen. „Hat Deidara-senpai sich weh getan?“ Tobi bremste vor ihm ab und starrte ihn mit seinem großen Auge sorgenvoll an. „Ich tu dir gleich weh, hm“, brummte der Blonde und zog sich ein wenig steif an der Reling hoch. Sein Hintern tat von dem harten Aufprall weh. „Was für ein Trottel“, lachte Hidan über die gesamte Eisbahn hinweg und zeigte mit dem Finger auf Deidara. „Sagte der Vollidiot“, meinte Kakuzu genervt und verpasste Hidan einen ordentlichen Schubser, sodass dieser mit dem Gesicht das Eis küsste. Das übliche Repertoire an Flüchen wallte durch die Masse an Besuchern und folgte Kakuzu hartnäckig. Deidara musste Schmunzeln und beschloss, sich kurz eine Pause zu gönnen. Noch ehe er sich einfach aufs Eis setzen konnte, rutschten seine Füße unter ihm weg und sein Hintern machte erneut Bekanntschaft mit dem harten Untergrund. „Itai…“, jammerte er leise. „Deidara-senpai…“ Weiter kam Tobi nicht. „Hau endlich ab, hm!“, fuhr er den Größeren an und dieser suchte ängstlich das Weite. Den bösen Blick kannte Tobi zur Genüge. Seufzend lehnte er sich gegen das abgewetzte Holz und beobachtete das Treiben. Die Tatsache, dass das Eis kalt war, ignorierte er. Das Stück Normalität war eine angenehme Abwechslung. Ein paar Meter weiter fiel ihm Zetsu auf, der zitternd wie Espenlaub von der Eisbahn trottete. Der vertrug auch wirklich keine Kälte, wie seine Pflanzen, die er so liebte. Itachi hockte schon eine ganze Weile auf der Bank und verfluchte wie so oft schon in seinem Leben seine Krankheit. Die Nachwirkungen sollten endlich ihr Ende finden. Nebenbei war es ihm auch lästig, dass er hier in der Öffentlichkeit keinerlei Chance hatte, mit Deidara zu reden. Das Thema, welches er anschneiden wollte, durfte niemand hören… Müde und erschöpft traten Itachi und Deidara in ihr gemeinsames Zimmer, noch immer schweigend. Irritiert blickte der Blonde hoch zur erleuchteten Zimmerdecke. Sie hatten das Licht nicht an gelassen. Seine Augen wanderten weiter zu Itachis Bett, auf dem Sasuke in seiner typischen Pose saß, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, die Hände vor dem Gesicht gefaltet. Ein eiskalter Blick traf ihn. Sasukes Miene hellte sich erst auf, als er Itachi erblickte. „Du kleiner Köter, wie bist du hier reingekommen, hm?“, fragte Deidara drohend. Er sah es nicht gern, wenn andere einfach so in ihr Zimmer kamen. Ein überlegenes Lächeln zierte seine Lippen. „Sasuke…“ Itachis Stimme forderte ebenfalls eine Antwort auf die Frage. „Mein Geheimnis“, erwiderte der Oberschüler. „Ich bekomm dich ja kaum noch zu Gesicht, Onii-san. Wo warst du den ganzen Tag?“ Ein eifersüchtiger Seitenblick richtete sich gegen Deidara. Wenn es nach Sasuke ginge, würde er wohl tot in irgendeinem Wald verscharrt liegen. Genervt von den Uchihas verließ Deidara das Zimmer wieder und zog sich aufs Dach des Wohnheims zurück. Hier oben hatte er einen guten Überblick über das Gelände der Uni und konnte einen großen Teil des Himmels über sich sehen. Dass es nun schon empfindlich kalt wurde in der Nacht, wurde konsequent verdrängt. Wie gern hätte er Flügel so wie seine Tonvögel. Dann könnte er so hoch fliegen, dass alles klein und unbedeutend wäre. Zu gern gab er sich der Illusion hin, dass dann all seine Probleme nichtig wären. Itachi würde Deidara gern folgen, um endlich sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, aber das musste nun wohl noch ein paar Minuten warten, leider. Hoffentlich fand er ihn dann überhaupt noch wieder. Er nahm sich seinen Stuhl und setzte sich Sasuke gegenüber. „Wie bist du hier rein gekommen?“ Er wollte eine Antwort und würde sich nicht abspeisen lassen. Sein kleiner Bruder zog einen Schlüssel hervor. Ein grober Fehler, denn Itachi streckte seine Hand einer zuschnappenden Schlange gleich aus und griff sich den Schlüssel. „Gib den wieder her!“, forderte Sasuke und stürzte sich auf seinen älteren Bruder, der ihn aber locker am Kragen packte und vom Schlüssel in seiner anderen Hand wegzog. „Woher hast du den?“ „Von Madara…“, grummelte der Kleine ergeben. Kühl betrachtete Itachi den Schlüssel. Madara… soso. Dann würde er wohl mal ein ernstes Wörtchen mit Madara reden müssen, oder ihn einfach mal wieder verprügeln. Wer es brauchte, um sich nicht in anderer Leute Leben einzumischen. Konnte dieser Störenfried denn nicht einmal Ruhe geben? Itachi steckte den Schlüssel ein und ließ seinen kleinen Bruder los. „Ich habe auch keinen Schlüssel zu deinem Zimmer. Du kannst mir doch schreiben, bevor du kommst, dann kann ich dafür sorgen, dass ich da bin“, sagte er leise und stupste Sasuke gegen die Stirn. Dieser zog eine Schnute. „Du hast doch nie Zeit“, murrte er in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. Itachi seufzte. „Ich komm morgen Nachmittag nach Hause, ok?“ Das schlug er eigentlich nur seinem Bruder zuliebe vor. Er vermutete nämlich, dass sein Vater noch mit ihm sprechen wollte und das würde unangenehm werden. ______________________________________________________________________________________ so, jetzt wird es endlich wieder etwas schneller voran gehen^^... ich hab allerdings noch viele vorbereitungen für die connichi zu machen und noch ein paar hausarbeiten. aber ich denke, ein kapitel pro woche schaffe ich auf jeden fall^^... jedenfalls freue ich mich über alle, die mir bis hierhin treu geblieben sind. Arigatou gozaimasu*verbeug* @silbermondie: ja, so aneinander vorbeireden kommt ja auch öfter vor, darum wollt ich es mal einbauen^^ @wiesel: deidara ist nun mal im manga ein arschlochXD" und ich find die szene geil, wo er dem toten gaara so auf die wange geklatscht hat, als er auf ihm saß, dass dei da jetzt hier mal das arschloch raushängen lässt, passt gut, find ich^^ @mikaja: ich hab keine ahnung, ob gaara ein wenig mit dei gespielt hat oder nichXD" das kannst du dir selbst aussuchen^^ @pohlsen: nun ja, so richtig klar ist ihre beziehung eigentlich noch nicht, eher in gedankenXD" und da das hier eine ff ist, wäre es ja langweilig, wenn beide einfach reden würden und alle sind glücklich@.@ zumal das auch nicht so ganz zu den beiden passen würde^^" @lil_komori: hm, der gürtel... den sollte ita an habenXD" kannst ihn ja mal fragen, ob er damit was machen willXD @sila-chan: vllt laufen sie sich noch ma über den weg, vllt nich, kommt drauf an, ob gaara irgendwo noch mal reinpasst^^ @ryokochan: einmal muss man ja einen hetero reinbringen, wenn sonst schon alles vor homos ersticktXD" aber hach, deine vorstellung von dem kleinen chibi-dei würd ich so gern gezeichnet sehenXD ich kann mir das so gut vorstellen*_*... schade, dass ich dafür nicht gut genug zeichnen kann>.< und klausuren sind bei mir zum glück schon vorbei... aber die hälfte hab ich sicher nich bestanden._. ...dir auch ein gutes Gelingen! hoffentlich kommt das nicht zu spät^^" Hosted by Animexx e.V. 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